Nachfolgestudie zur Analyse der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse sowie den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns
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- Adrian Salzmann
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1 Nachfolgestudie zur Analyse der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse sowie den Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales Dr. Ronald Bachmann (RWI) Dr. Hanna Frings, Wolfgang Dürig, Lisa Sofie Höckel, Fernanda Martinez Flores, Dr. Philipp Breidenbach, Lea Eilers, Dr. Sandra Schaffner
2 Hintergrund und Aufgabenstellung Entwicklung von Minijobs und SV-Beschäftigung seit
3 Hintergrund und Aufgabenstellung Hintergrund und Aufgabenstellung Studie des RWI (2012) zeigte für Minijobs: teilweise sehr geringe Löhne deutliche Defizite bei der Gewährung gesetzlich vorgeschriebener Leistungen Seitdem: Informationskampagne des MAIS Einführung des gesetzlichen Mindestlohns weiterer Beschäftigungsaufbau in SVP-Beschäftigung Nachfolgestudie: Fokus auf Löhne, Gründe für Angebot und Nachfrage von Minijobs, Leistungsgewährung, Informationskanäle Vergleichbarkeit mit den Studienergebnissen aus
4 1. Datengrundlage
5 Datengrundlage anonyme Befragung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in NRW Adressen der Befragten stammen aus den Datenbeständen der DRV Rheinland und der DRV Westfalen sowohl Onlinebefragung oder Rücksendung des ausgefüllten Fragebogens möglich Rücklaufquote etwas höher als 2012, zudem: Sozioökonomische Charakteristika ähneln stark den von der Minijobzentrale veröffentlichten durchschnittlichen Werten für NRW => repräsentative Stichprobe Datenbestand erfasst nur Betriebe, die im Juni 2016 mindestens einen Minijob aufwiesen
6 2. Charakteristika von geringfügig Beschäftigten 2. Charakteristika von geringfügig Beschäftigten: Wer arbeitet in Minijobs?
7 Wer arbeitet in Minijobs? Mehrheit der geringfügig Beschäftigten weiblich (62,6%) Bildungsniveau generell relativ hoch und das der Männer etwas höher Schüler und Studenten (20%), TZ-Beschäftigte (11%), Arbeitslose (5%), Vollzeitbeschäftigte (17%) Veränderungen im Vergleich zu 2012: Schüler und Studenten +5%, Arbeitslose -4%, VZ-Beschäftigte +8% Haushaltskontext: Männer üben Minijob in der Regel in Nebenerwerb aus, Frauen gehen oft selber keiner weiteren Beschäftigung nach, während der Partner Vollzeit beschäftigt ist
8 3. Arbeitsstunden und Löhne
9 Arbeitsstunden und Löhne Bezahlte monatliche Arbeitsstunden Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt 32,8 Stunden (Arbeitnehmer) bzw. 31,9 Stunden (Arbeitgeber) und ist damit fast konstant im Vergleich zu 2012 Die Mehrheit der Befragten ist zufrieden mit der Anzahl der gearbeiteten Stunden (60%) Wird eine Änderung gewünscht, dann eher eine Erhöhung Unbezahlte Überstunden werden nur von 6% der AN angegeben
10 Arbeitsstunden und Löhne Monatseinkommen der geringfügig Beschäftigten in %
11 Arbeitsstunden und Löhne Monatseinkommen Deutliche Erhöhung im Vergleich zu 2012: 2012 verdienten 20% genau 400 Euro 2016 verdienen 14% genau 450 Euro, 16% zw. 400 und 450 Euro Anteile entsprechen den Daten der Minijobzentrale Durchschnittlicher Monatsverdienst stieg von 268 Euro in 2012 auf 322 Euro in 2016 (Minijobzentrale: 308)
12 Arbeitsstunden und Löhne Verteilung der Stundenlöhne in %
13 Arbeitsstunden und Löhne Stundenlöhne Stundenlohn im Durchschnitt bei 10,63 Euro [2012: 9,36] (Arbeitnehmer) bzw. 10,70 [2012: 9,20] (Arbeitgeber) Starker Rückgang der Stundenlöhne unter 8,50 Euro Anstieg sowohl direkt darüber als auch in höheren Segmenten der Lohnverteilung Weiterhin sind Stundenlöhne unter 8,50 Euro zu beobachten: Ausnahmeregelungen?
14 Arbeitsstunden und Löhne Unterschreitung der Stundenlöhne von 8,50 Euro
15 4. Gründe: Was sind die Gründe für geringfügige Beschäftigung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, welche Perspektive sehen geringfügig Beschäftigte, inwieweit werden Minijobs umgewandelt?
16 Gründe, Perspektiven, Umwandlung Gründe für die Aufnahme eines Minijobs
17 Gründe, Perspektiven, Umwandlung Gründe und Perspektive der Arbeitnehmer Hauptgrund: Hinzuverdienstmöglichkeit (65,3%), gefolgt von flexible Arbeitszeiten (20,%) und Vereinbarkeit von Familie und Beruf (19,8%) Sprungbrettfunktion spielt untergeordnete Rolle: 4,1%; direkte Umwandlung: 4,9% Im Vergleich zu 2012: Vereinbarkeit +9%, flex. Arbeitszeiten +6%, direkte und indirekte Sprungbrettfunktion: -5% Perspektive: 5,6% streben eine Vollzeitbeschäftigung an (-17% im Vgl. zu 2012)
18 Gründe, Perspektiven, Umwandlung Gründe für das Angebot von Minijobs
19 Gründe, Perspektiven, Umwandlung Umwandlung von Minijobs: Überblick Die generelle Bereitschaft zur Umwandlung ist relativ hoch und seit 2012 nahezu konstant (2016: 62,3%, 2012: 61%) Unter den Betrieben, die generell dazu bereit waren, fiel der Anteil, der innerhalb der letzten 12 Monate mindestens eine Umwandlung durchführte, deutlich (2016: 53%, 2012: 71%) Insgesamt deutlicher Rückgang der Umwandlungen Auswirkungen Mindestlohn? Auswirkungen der veränderten Komposition der geringfügig Beschäftigten?
20 Auswirkungen Mindestlohn Betriebliche Anpassungen an den Mindestlohn in %
21 Auswirkungen Mindestlohn Wenn Minijob ersetzt wurde, dann:
22 5. Vertragliche Regelungen und Leistungsgewährung: Welche vertraglichen Regelungen herrschen vor? In welchem Ausmaß werden gesetzlich festgeschriebene Leistungen gewährt? Inwieweit sind Arbeitnehmer darüber informiert?
23 Verträge und Leistungen Vertragsformen 2016 (2012)
24 Verträge und Leistungen Leistungsgewährung aus Sicht der Arbeitnehmer (%)
25 Verträge und Leistungen Zusammenfassung Leistungsgewährung Generell deutliche Verbesserung: Weniger Arbeitgeber geben an, dass die Leistung nicht möglich ist Es bleibt jedoch ein großer Anteil, denen diese Leistungen nicht gewährt werden: Laut Arbeitnehmern summieren diese sich für jede Leistung immer noch auf 45 Prozent Am häufigsten nicht gewährt wird die Entgeltfortzahlung an Feiertagen und betriebliche Weiterbildung Häufige Gewährung in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen und Erziehung und Unterricht; selten im Gastronomiebereich und in Privathaushalten
26 Genutzte Informationskanäle in % Genutzte Informationskanäle in %
27 Verträge und Leistungen Zusammenfassung Informationskanäle Ca. ¼ der Befragten gibt an, sich zu informieren Befragte, die sich informieren, nutzen häufiger Leistungen (keine Aussage möglich ob kausaler Effekt oder Selektion) Bei Nutzung von Beratung besser informiert: Bezahlter Urlaub, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und an Feiertagen Bei Nutzung von Beratung eher schlechter informiert: Unbezahlter Urlaub Unterschiede zwischen den Informationskanälen: Teilweise falsche Überzeugung, dass bestimmte Leistungen nicht möglich
28 Zusammenfassung Zusammenfassung Arbeitsstunden seit 2012 relativ konstant, Überstunden spielen keine große Rolle viele monatliche Einkommen zwischen 400 und 450 Euro & relativ verbreiteter Wunsch nach mehr Arbeitsstunden Löhne seit 2012 deutlich gestiegen, aber immer noch relativ viele AN unter 8,50 Zusammensetzung der geb hat sich offenbar verändert, damit auch Gründe und Perspektiven: Hinzuverdienst sehr wichtig, Sprungbrett spielt noch geringere Rolle als 2012 Leistungsgewährung deutlich verbessert aber noch ausbaufähig Informationskanäle werden gut genutzt, Wirkung unklar weiterer Forschungsbedarf Stundenlöhne (vor allem: Stunden), Informationskanäle, Umwandlung
29 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Zusammenfassung Minijobs weiterhin beliebt, sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Arbeitgebern Löhne und Leistungsgewährung deutlich verbessert, jedoch noch Luft nach oben aber: geringe Sprungbrettfunktion & unerfüllter Mehrarbeitswunsch bei einem Teil der geringfügig Beschäftigten
30 7. Anhang
31 Umwandlung von Minijobs Anteil der Betriebe(in %) Anzahl der Minijobs, die in SVP Beschäftigung umgewandelt wurden Anzahl der Minijobs, die in SVP Beschäftigung umgewandelt wurden
32 Verträge und Leistungen Leistungsgewährung aus Sicht der Arbeitnehmer (%)
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