Professionalität in Hort und Grundschule
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- Melanie Baumhauer
- vor 6 Jahren
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1 Prof. Professionalität in Hort und Grundschule Zum Entwurf GOrBiKs II SFBB Glienicke, 18. Juni
2 Vorbemerkung: GOrBiKs II zu Hort und Grundschule schön, dass es ihn gibt! Frühere Anmerkungen: - Es wird aus Sicht von Horteinrichtungen weder etwas spezifisch zur alltäglichen Übergangsgestaltung noch zur Kooperation zwischen Schule und Hort gesagt ( über GOrBiKs I, Auf dem Weg zur einer brandenburgischen Hortkonzeption; Blossin Febr. 2012) - Das gemeinsame Bewusstsein der Verantwortung für den jeweiligen Abschnitt der Bildungsbiografie des Kindes verlangt nach einer Verständigung über die Grundzüge einer gemeinsamen Bildungsphilosophie und über die Gestaltung gelingender Übergänge. (Minister Holger Rupprecht, im Vorwort zu GOrBiKs I, 2009) 2
3 Frühere Anmerkungen: Die Kita-Pädagogik muss raus aus der Beliebigkeit - ohne in eine verordnete Planerfüllung zu gelangen. Wir werden daher nach der Sommerpause Grundsätze der Bildungsarbeit vorlegen. (Minister Steffen Reiche, Eröffnungsreferat zum 1. Bildungstag KITA, ) - Die Schule nahm die Unterstützung des Hortes gerne an, hierzu gab es oft klare Absprachen Jedoch vermied die Schulseite ihrerseits, verbindliche Zusagen bezüglich der Unterstützung des Hortes zu treffen (Barbara Henkys u. Barbara Huber, Abschlussbericht zum Projekt Kooperation von Hort und Schule, 2001) Befragt nach aktuellen Themen werden von den örtlichen Praxisberaterinnen zumeist die Entwicklung einer klaren Konzeption zum Verhältnis Schule-Hort (Knackpunkt: Hausaufgaben) benannt. (, Abschlussbericht zum Projekt Brandenburger Horte für Kinder, 1996) - Die Grenzen zwischen den Institutionen Kita und Schule dürfen keine Kooperationsgrenzen sein. (Ministerin Angelika Peter, Kita-Debatte 1/96) - und auch die Horterzieherinnen fühlen sich von den Grundsätzen wenig angesprochen. (Beate Andres, Zum Stand der Diskussion der Grundsätze für die pädagogische Arbeit in Kindertagesstätten, Kita-Debatte 1/95) 3
4 Welche Merkmale kennzeichnen pädagogische Professionalität allgemein? Professionelles Handeln (nach Hof 2009) : (1) bezieht sich auf eine gesellschaftlich als notwendig erachtete, abgegrenzte Aufgabe (2) orientiert sich systematisch am fachlichen Wissen (3) verwendet spezifische Handlungsweisen und Methoden (4) beruht auf einer klaren Rollendefinition (5) ist definiert durch ein institutionelles Handlungsmuster (6) beruht auf angemessenen, individuellen Voraussetzungen (Dispositionen), Haltungen, personalen Kompetenzen und Verhaltensweisen 4
5 Zu 1) Professionelles Handeln bezieht sich auf eine gesellschaftlich als notwendig erachtete, abgegrenzte Aufgabe Gemeinsames: - Bildung, Erziehung, Versorgung und Betreuung als Aufgabe - Zusammenarbeit mit anderen Personen und Institutionen als Ausdruck von Professionalität - Bewusstsein für die eigene verantwortungsvolle und zeitlich begrenzte Funktion in der Bildungsbiografie des Kindes Unterschiede: Hort baut auf Elternrecht auf non-formale Bildung/halbinformelles Setting Individuell ausgerichtete Förderung von Schlüsselkompetenzen Grundschule greift in Elternrecht ein formale Bildung/formelles Setting Förderung von Sachwissen im Klassenverband 5
6 Zu 2) Professionelles Handeln orientiert sich systematisch an fachlichem Wissen Gemeinsames: - das Kindbild (aktives Lernen; Diversität; Ko-Konstruktion; Kinderrechte) - Wissen um die Bedeutung der Gleichaltrigen - Wissen und Berücksichtigung der relevanten Entwicklungsbedürfnisse von Großen Kindern Unterschiede: Hort Wissen um sozialpädagogische Methoden auf der Grundlage von Ganzheitlichkeit, Freiwilligkeit und Situationsbezug Wissen um konzeptionelle Grundlagen der Hortpädagogik Grundschule Wissen um schulpädagogische Methoden auf der Grundlage von Fördern und Fordern Wissen um Curricula und Lehrpläne 6
7 Zu 3) Professionelles Handeln verwendet spezifische Handlungsweisen und Methoden Gemeinsames: - Bemühen um Einsicht, Kooperation und Motivierung - weitere Gemeinsamkeiten abhängig von konzeptioneller Ausrichtung Unterschiede: Hort Methoden auf der Grundlage von Ganzheitlichkeit, Freiwilligkeit und Situationsbezug Vermeiden von Sanktionen Prinzip der Gruppenarbeit Komplexität erwünscht Grundschule Schulpädagogische Methoden auf der Grundlage von Fördern und Fordern Breites Sanktionsinstrumentarium Prinzip individueller Leistungen Komplexität wird eher vermieden 7
8 Zu 4) Professionelles Handeln beruht auf einer klaren Rollendefinition Gemeinsames: - positioneller und biografischer Unterschied zwischen dem Erwachsenen und dem Großen Kind - prinzipiell sich ergänzende (komplementäre) Rolle - pädagogisches Verhältnis ist zeit-räumlich begrenzt Unterschiede: Hort Komplementarität: ErzieherIn-Kind; weniger streng definiert (ErzieherIn als Mitlernende; als BegleiterIn; als BeraterIn) Grundschule Komplementarität: LehrerIn-SchülerIn; i.d.r. stabil und nicht umkehrbar 8
9 Zu 5) Professionelles Handeln ist definiert durch ein institutionelles Handlungsmuster Gemeinsames: - Aufgrund des positionellen Unterschieds (Machtgefälle) ist die Beziehung grundsätzlich an Schutzbedürfnissen des Kindes orientiert. - Aufgrund des gesellschaftlichen Auftrags besteht keine unmittelbare, kommerzielle Geschäftsbeziehung. -Zur Erreichung des Bildungs- und Erziehungszieles sind Erwachsene und Kinder auf eine Kooperation angewiesen. Unterschiede: Hort Grundschule Starke Angewiesenheit auf gegenseitige Anerkennung Familienergänzung: Im Prinzip wird Gleichsinnigkeit mit Eltern gesucht Ausweitung des Lebens- und Lernraums Weniger starke Angewiesenheit auf gegenseitige Anerkennung Staatlicher Auftrag: Unabhängig von individueller Zustimmung Stärkere Bindung an Lernort Schule 9
10 Zu 6) Professionelles Handeln beruht auf angemessenen, individuellen Voraussetzungen (Dispositionen), Haltungen, personalen Kompetenzen und Verhaltensweisen. Gemeinsames: - Förderliche Dispositionen: Neugierde, Entwicklungsinteresse, Selbstwertgefühl - Förderliche Haltungen: Liebe, Güte, Humor - Förderliche personale Kompetenzen: Beziehungsfähigkeit, Reflexions- und Lernfähigkeit, Spielfähigkeit - Förderliche Verhaltensweisen: Fehlerfreundlichkeit, Verständnis, Konsequenz, Kooperationsinteresse Unterschiede (?): Hort Partizipationsfähigkeit Grundschule Didaktische Fähigkeiten 10
11 Bedingungen für gelingende Kooperationen Respekt und Achtung Information und Kommunikation gemeinsame Ziele Gewinn für alle Seiten Strukturen und Ressourcen gemeinsame Handlungsfelder 11
12 12
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