Wandmodifikationen in der Werkplanung

Transkript

1 Wandmodifikationen in der Werkplanung AutoCAD Architecture bietet Ihnen im Vergleich zu einem linienbasierten CAD System AEC Bauteile wie Wände, Türen, Fenster etc. die Ihnen nicht nur in Sachen Effizienz und Planungssicherheit Mehrwerte bieten. All diese Bauteildefinitionen lassen sich vom Anwender selbst hinsichtlich Ihrer Eigenschaften und ihrer Geometrie anpassen oder selbst erstellen. Die Generierung eigener Wandstile, Türstile oder Bauteilstempel macht AutoCAD Architecture extrem flexibel. Dennoch reicht diese Flexibilität nicht aus, denn Wände sind hinsichtlich ihrer Geometrie nicht an jeder Stelle gleich sie besitzen Vorsprünge, Abzugsvolumen, Nischen etc. und dies nicht nur die ganze Wand sondern auch die einzelnen Schichten betreffend. Lernen Sie in dieser Technischen Information, wie Sie Wände exakt nach Ihren Anforderungen darstellen in 3D, aber auch in der 2D Darstellung für Ihre Werkplanung. Seite 1 von 11 im Dezember 2008

2 Wandmodifikatoren generell gibt es zwei Arten von Wandmodifikatoren, den sogenannten 2D Planmodifikator und den 3D Körpermodifikator. Entgegen der Vermutung, dass der 2D Planmodifikator nur eine grafische Überschreibung ist erzeugen beide Varianten eine 3D Geometrie - jedoch mit folgendem Unterschied: Der 2D Planmodifikator ist eine reine extrudierte 2D Form, die ihren Querschnitt im Verlauf der Z Achse nicht verändert. Der 3D Körpermodifikator ist ein Volumenkörper gleich welcher Geometrie, der mit einer Wandschicht verschmolzen wird. 2D Planmodifikatoren eignen sich also idealerweise für die Werkplanung, wenn ein einfacher Wandvorsprung oder eine Nische erstellt werden soll. 3D Körpermodifikatoren eignen sich dann, wenn in der Werkplanung eine komplexe Geometrie für eine Draufsicht auch im Horizontalschnitt generiert werden soll. Als Beispiel könnte man einen Wandvorsprung nennen, der sich nach oben verjüngt, oder eine komplexe Wandöffnung. Somit lassen sich im Grundriss auf einfache Weise die korrekten Geometrien darstellen. 3D Körpermodifikatoren lassen sich im Übrigen auch auf andere Objekte wie Treppen oder Decken anwenden. Seite 2 von 11 im Dezember 2008

3 2D Planmodifikatoren erstellen Erstellen Sie zunächst eine mehrschichtige Wand und zeichnen Sie die Konturen von Wandvorsprüngen als 2D Polylinie hinzu: Wählen Sie die Wand und klicken Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste auf 2D PLANMODIFIKATOR POLYLINIE IN WANDMODIFIKATOR UMWANDELN: Wählen Sie eine Polylinie und entscheiden Sie, ob Sie die Polylinie nach Erstellung des Wandmodifikators löschen möchten. Vergeben Sie einen eindeutigen Namen; Wählen Sie nun die Schicht aus, mit der Sie die Form verschmelzen möchten. Seite 3 von 11 im Dezember 2008

4 Tipp: Mit Abstand von oben/ unten können Sie festlegen, wo der Modifikator im 3D beginnen und enden soll. Als Beispiel hier ein oberer Versatz von 50cm: Seite 4 von 11 im Dezember 2008

5 Wenden Sie die selbe Vorgehensweise auf die zweite Polylinie an und wählen Sie VERSATZ FLÄCHE GEGENÜBER: AutoCAD Architecture versetzt die Polylinie auf die gegenüberliegende Fläche und erstellt jeweils eine Versatzform mit dem Anstand der Wandstärke. Markieren Sie die Wand und klicken Sie in der Eigenschaftspalette ganz unten auf Planmodifikatoren (es werden vor dem klicken schon drei angezeigt). Seite 5 von 11 im Dezember 2008

6 Sie können hier die Positionen der Modifikatoren anpassen, oder den Stil tauschen. So können Sie zum Beispiel eine erstellte rechteckige Säulenvorlage einfach gegen eine quadratische tauschen. Sie können die Seiten wechseln, spiegeln oder die Dimensionen verändern. Ebenso können Sie auf diese Weise leicht weitere Modifikatoren des selben Stils in angegebenen Abständen erstellen. Seite 6 von 11 im Dezember 2008

7 Markieren Sie die Wand, klicken Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste auf Planmodifikator 2D direkt bearbeiten. Sie können nun wie Sie es von jeder anderen Direktbearbeitung in AutoCAD Architecture gewohnt sind über die Griffe die Geometrien bearbeiten. Seite 7 von 11 im Dezember 2008

8 3D Körpermodifikatoren erstellen Modellieren Sie einen beliebigen Volumenkörper, den Sie mit einer Wandschicht verschmelzen wollen. In unserem Fall soll eine Altbauwand erstellt werden. Hierzu wird ein Volumenkörper mit dem Befehl ERHEBUNG erstellt. Klicken Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste auf KÖRPERMODIFIKATOR 3D HINZUFÜGEN: Seite 8 von 11 im Dezember 2008

9 Wählen Sie die Wandschicht und die entsprechende Operation aus: Der Modifikator verschmilzt mit der Wand und erhält das entsprechende Material. Auch hier können Sie über das Kontextmenü KÖRPERMODIFIKATOR 3D DIREKT BEARBEITEN auf den Volumenkörper zugreifen und je nach dessen Form die Geometrie nachträglich verändern. Seite 9 von 11 im Dezember 2008

10 Erstellen Sie eine Form, die Sie von der Dämmung abziehen wollen: Gehen Sie wie gehabt vor, benutzen Sie nun jedoch die Wandschicht der Dämmung und die Operation DIFFERENZ. Seite 10 von 11 im Dezember 2008

11 Beachten Sie, dass Abzugsvolumina immer nur für eine Schicht gelten, das heisst wenn Sie z.b. Durchbrüche erstellen wollen, dürfen Sie den Volumenkörper nach Abzug der ersten Wandschicht nicht löschen lassen, sondern Sie müssen ihn behalten, um ihn zum Abzug der weiteren Schichten zu verwenden. Wandmodifikatoren werden in den Volumenberechnungen der Wände mit erfasst. Hierbei ist darauf zu achten, dass in den Eigenschaften der Wände immer zwei Werte angegeben werden mit und ohne Modifikatoren: Reguläre Durchbrüche Für die Erstellung regulärer Durchbrüche, zum Beispiel für die HLSEK Planung beachten Sie bitte die Technische Information 2008/12 Zur Erstellung von Heizkörpernischen stehen Ihnen im Katalogbrowser (Planinhalte D/A/CH) entsprechende Werkzeuge zur Verfügung. Viel Erfolg mit AutoCAD Architecture 2009! Ihr Autodesk AEC- Team Thorsten Simon Technical Sales Engineer Architecture, Engineering & Construction AutoCAD Architecture Dieses Dokument ist für jedermann frei verwendbar. Seite 11 von 11 im Dezember 2008