Soziale Integration durch Lehrerfeedback?! Empirische Befunde und ihre Bedeutung für die inklusive Schulentwicklung.
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- Jasmin Kneller
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1 Soziale Integration durch Lehrerfeedback?! Empirische Befunde und ihre Bedeutung für die inklusive Schulentwicklung. Universität Potsdam Prof. Dr. Professur für Inklusionspädagogik/ Förderung der emotional-sozialen Entwicklung Humanwissenschaftliche Fakultät Department fürlehrerbildung und fachdidaktische Forschung Karl-Liebknecht-Str Haus 24, Raum Potsdam Telefon: / Sekretariat: /
2 Problemfeld soziale Akzeptanz
3 Naomi Eisenberger, Universität Los Angelos Jakob Moreno
4 Science, Ausgabe Mai 2003 Kölner Stadtanzeiger,
5 Soziometrische Untersuchungen 50% 45% Soziale Integration im GU (N=635) ohne SFB mit SFB 47,7% 40% 35% 33,5 35,6 Prozent der Schüler 30% 25% 20% 15% 15,6 22,9 10,5% 12,8% 16,5% 10% 5% 0% p<.001 p<.05 4,0% p<.001 0,9% beliebt durchschnittlich kontroversiell vernachlässigt abgelehnt Statusgruppen Quelle: Huber (2009)
6 Was kann man tun?
7 Forschungsstand: Förderung sozialer Integration (Asher & Coie, 1990; Chang, 2003; Bierman & Furman, 1984; Oden & Asher, 1977, White & Jones, 2000; Haeberlin et al. 1999; Huber, 2008; Huber& Wilber, 2012) Schülerbezogene Faktoren z.b. Sozialverhalten, Leistung, etc. Faktoren in der Klasse z.b. Klassenklima, Sozialkompetenz Lehrmethoden (z.b. Kooperatives Lernen) Trainings z.b. Freundschaftstraining Klassenheterogenität m o d e r a t e E f f e k t e
8 Forschungsstand: Förderung sozialer Integration (Asher & Coie, 1990; Chang, 2003; Bierman & Furman, 1984; Oden & Asher, 1977, White & Jones, 2000; Haeberlin et al. 1999; Huber, 2008; Huber& Wilber, 2012) Schülerbezogene Faktoren z.b. Sozialverhalten, Leistung, etc. Faktoren in der Klasse z.b. Klassenklima, Sozialkompetenz Lehrmethoden (z.b. Kooperatives Lernen) Trainings z.b. Freundschaftstraining Klassenheterogenität m o d e r a t e E f f e k t e
9 Forschungsstand: Förderung sozialer Integration (Asher & Coie, 1990; Chang, 2003; Bierman & Furman, 1984; Oden & Asher, 1977, White & Jones, 2000; Haeberlin et al. 1999; Huber, 2008; Huber& Wilber, 2012) Schülerbezogene Faktoren z.b. Sozialverhalten, Leistung, etc. Faktoren in der Klasse z.b. Klassenklima, Sozialkompetenz Lehrmethoden (z.b. Kooperatives Lernen) Trainings z.b. Freundschaftstraining Klassenheterogenität Lehrkraftfeedback social referencing theory Wechsel des Blickwinkels auf Lehrkraft
10 Modell: Social Referencing und soziale Integration Grundannahmen: Schüler fällen ihr Urteil über einen anderen Schüler auf Grundlage ihrer Beobachtung der sozialen Interaktion zwischen Lehrkraft und diesem Schüler (Chang, 2003; Forschi & Webster, 1992, McAuliffe et al., 2009, White & Jobes, 2000). In der Schule sind Lehrkräfte eine wichtige soziale Referenz (Forschi & Webster, 1992) positives Lehrkraftfeedback erhöht die Chance auf eine gute soziale Akzeptanz. negatives Lehrkraftfeedback verringert die Chance auf eine gute soziale Akzeptanz. (Chang, 2003; Forschi & Webster, 1992, McAuliffe et al., 2009, White & Jobes, 2000) MitschülerInnen MitschülerInnen SchülerIn SchülerIn Lehrkraft Lehrkraft
11 Was spricht dafür das Lehrkräfte soziale Hierarchien beeinflussen?
12 Noten und soziale Akzeptanz
13 Soziale Akzeptanz durch Peers (soziometrische Methode nach Moreno, N=461, 20 x Klasse 3 u. 4) M 1 0,5 0 * -0,5-1 -1,5-2 Effekt der Leistung * Schulleistung
14 Gefühlte soziale Akzeptanz durch die Klassekameraden (FEESS3-4, Skala SI, N=461, 20 x Klasse 3 u. 4) 26 M 25 * Effekt der Leistung * Schulleistung
15 Ist dieser Zusammenhang stabil?
16 Zusammenhang von Schulleistung und sozialer Akzeptanz in einzelnen Klassen (N=461, 20 x Klasse 3 u. 4) 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Lö4b Fo4b Lö4a St4a St4b Fo4a Lö3b Bu4a Bu4b Fo3a Bu3a Gesamt total St4c Bu3c St3a Lö3a Lö4c St3b Fo3b
17 Lehrkraftfeedback und soziale Akzeptanz
18 Negative Lehrkraftfeedbacks und soziale Ablehnung im Unterricht (Feldstudie, 4 Klassen, N=112 Schulkinder) Anzahl negative verbale Feedbacks pro Std. ** Ablehnungsstatus (df=2; F = 13,51; p<.001)
19 Berufungsvortrag W3-Professur: Schulentwicklungsforschung und Evaluation inklusiver Bildungsprozesse Fragestellung 2: Anzahl Feedbacks pro Std. nach Förderbedarf im Bereich VERHALTEN (N=81) 3,0 2,5 2,97 hoher Förderbedarf geringer Förderbedarf 2,0 1,5 1,0 0,99 0,84 0,77 0,5 0,0 p <.05 negative Feedbacks n.s. positive Feedbacks
20 Fragestellung 1: Anzahl Feedbacks pro Std. nach Geschlecht p <.001 n.s.
21 Ursache und Wirkung?
22 Problem: Ursache und Wirkung Kommen Lehrkräfte und Schüler unabhängig zum gleichen Urteil? ODER Lehrkraftfeedback sind ihre Urteile voneinander abhängig? Klasse Soziale Akzeptanz von Peter durch Klassenkameraden Experimentelles Design! ++ Lehrer ++ Soziale Akzeptanz von Peter durch Lehrkraft Peter
23 Experimenteller Einfluss von Lehrkraftfeedback auf die soziale Wahrnehmung
24 Forschungsdesign: Feedback integriert (PC-gestütztes Experiment) 1. Pretest 2. Manipulation 2a. 2a. Lehrkraftinfo Lehrkraftfeedback (BSF) 2b. UNO-Spiel Schülerinfo (ISF) 1. Positives Feedback 2. Negatives Feedback 1. Viel Spaß beim Spiel 2. Wenig Spaß beim Spiel
25 Forschungsdesign: Feedback integriert (PC-gestütztes Experiment) 1. Pretest 2. Manipulation 3. Posttest 2a. 2a. Lehrkraftinfo Lehrkraftfeedback (BSF) 2b. UNO-Spiel Schülerinfo (ISF) Feedback + Feedback + Feedback - Feedback - Uno + Uno - Uno + Uno - Zufällige Präsentationsreihenfolge des Innersubjektfaktors
26 Veränderung der sozialen Akzeptanz von Pre- zu Posttesttest (N=446, Klasse 3 und 4) change of social acceptance Feedback + Uno + Feedback - Uno + Feedback + Uno - Feedback- Uno -
27 Veränderung der sozialen Akzeptanz von Pre- zu Posttesttest (N=446, Klasse 3 und 4) change of social acceptance 0,86-0,27 0,21-1,06 Feedback + Uno + Feedback - Uno + Feedback + Uno - Feedback- Uno - FB > UNO
28 Vergleich: Einfluss negatives und positives Lehrkraftfeedback 1,2 1,0 0,8 0,6 1,14 0,81 (T = 3,584; df = 251; p<0.1) Negatives FB > Positives FB 0,4 0,2 negatives Feedback positives Feedback
29 Mögliche Ableitungen für die Schulentwicklung Möglicher Einfluss des Lehrkraftfeedback auf die soziale Akzeptanz in der Schule (Feldstudien fehlen) Gezielter Einsatz von positiven Feedback (Forschungsbedarf: Umkehreffekte?) Minimierung von öffentlichem negativem Lehrkraftfeedback (stattdessen negatives Feedback unter vier Augen ) Noten als Form des Leistungsfeedbacks stärken könnten die soz. Akzeptanz von leistungsstarken SUS stärken und die soz. Akzeptanz von leistungsschwachen SUS schwächen (Leistungsbewertung reformieren, ibno in Noten aufnehmen -> Note 4A) Ansatzpunkt Einstellung zur Integration / Behinderung: (Zusammenhang Einstellung zur Integration u. negatives Feedback für Kinder mit SFB) Inklusion darf nicht über die Köpfe der Lehrkräfte verordnet werden (stattdessen Lehrkräfte in Change-Prozess besser einbinden)
30 Danke!
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