ECVET-konformes Curriculum der Ergotherapie
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- Ralf Adler
- vor 6 Jahren
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1 ECVET-konformes Curriculum der Ergotherapie Entstanden im Projekt 2get1care Lebenslanges Lernen und Interprofessionalität in den Gesundheitsfachberufen ( ) Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben. Projektreferenznummer: LLP DE-LEONARDO-ECVET 1
2 Lernbereich 4 Basiskompetenzen der Ergotherapie entwickeln und anwenden Ausbildungsgruppe Ergotherapie Beschreibung Dieser berufsspezifisch ausgerichtete Lernbereich beinhaltet grundlegende Basiskompetenzen für ergotherapeutische Interventionen. Dazu gehören Konzepte und Bereiche der Ergotherapie, sowie Bestandteile des ergotherapeutischen Prozesses als Grundlage für die fachspezifische individuelle Behandlung. Zudem lernen die SuS grundlegende Möglichkeiten der Therapiegestaltung mit unterschiedlichen ergotherapeutischen Mitteln und Methoden, wie Handwerk oder verschiedene Behandlungsverfahren kennen und anzuwenden. Die SuS setzen sich ausführlich mit den verschiedenen Bereichen der menschlichen Betätigung auseinander. Die SuS -erfassen Betätigung als Gegenstandbereich der Ergotherapie - nutzen ergotherapeutische Modelle, Handlungstheorien als Grundlage ihrer therapeutischen Interventionen -planen, gestalten, bewerten und dokumentieren den ergotherapeutischen Prozess -gestalten den ergotherapeutischen Prozess in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit adäquat mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Methoden 2
3 Modul 1 Gegenstandsbereich und Grundannahmen der Ergotherapie verstehen Lerneinheit 1.3 Praxismodelle der Ergotherapie, Betätigungs- und Handlungstheorien als theoretischen Rahmen verstehen und anwenden Stundenzahl 65 Lerneinheiten 1.3 Kenntnisse Die SuS kennen die wesentlichen Theorien, welche die Ergotherapie als Grundlage Fertigkeiten zur Befunderhebung und Intervention bei Tätigkeitsstörungen verwendet. Die SuS entwickeln Sicherheit in der Anwendung ergotherapeutischer Praxismodelle als Bezugsrahmen für die Interpretation von Tätigkeiten und Tätigkeitsstörungen. Kompetenzen Die SuS verstehen in der Reflektion und Auseinandersetzung mit Theorien, wie die Theorien verschiedener Bezugswissenschaften von ergotherapeutischen Theoretikern verwendet worden sind, um Praxismodelle zu entwickeln, welche zum Verständnis menschlicher Tätigkeiten dienen. Die SuS analysieren und bewerten exemplarisch den Aufbau von Praxismodellen der Ergotherapie und die Grundzüge ihrer Anwendung. Sie reflektieren den Nutzen ergotherapeutischer Praxismodelle und relevanter Theorien der Bezugswissenschaften für das Verständnis menschlicher Tätigkeiten und deren (Wieder-) Herstellung. Inhalte Terminologie: Theorien, Modelle und Bezugsrahmen Nutzen von Theorien im Therapieprozess Beschreibung ergotherapeutischer Praxismodelle anhand exemplarischer Beispiele Handlungstheorien (Grundlagen) Betätigungstheorien (u.a. Wilcock) Motivationstheorien systemtheoretische Grundlagen 3
4 Modul 2 Den ergotherapeutischen Prozess planen, gestalten, dokumentieren Lerneinheit 1.4 Prinzipien der ergotherapeutischen Befunderhebung von Tätigkeiten kennen und anwenden Stundenzahl 10 Lerneinheiten 1.4 Kenntnisse Die SuS verstehen grundlegende Prinzipien der ergotherapeutischen Befunderhebung, sowie der Vorgehensweise bei der Befunderhebung. Sie verstehen den Unterschied zwischen körperfunktions- und tätigkeitsorientierter Befunderhebung. Sie lernen zudem die grundsätzlichen Aspekte der tätigkeitsorientierten Befunderhebung kennen Fertigkeiten Die SuS wenden beide Befunderhebungsformen in geeigneter Weise kombiniert an. Kompetenzen Die SuS nehmen ihre Befunderhebung auf der Grundlage einer ergotherapeutischen Gegenstandsdefinition vor. Sie analysieren Anamnesegespräche, um Hinweise für die weitere Befunderhebung zu erhalten. Dabei überprüfen sie ihr eigenes professionelles Handeln und entwickeln ihre Kompetenzen weiter. Inhalte Grundsätze der tätigkeitsorientierten Befunderhebung Unterschiede zwischen dem funktionsorientierten und tätigkeitsorientierten Befund Tätigkeitsorientierte Problemidentifikation in Zusammenarbeit mit dem Klienten Hinweise auf relevante Befunderhebungsbereiche zu Beginn der Befunderhebung ermitteln und in weitergehende Befunderhebungen überführen 4
5 Modul 3 Ergotherapeutische Mittel und Methoden anwenden Lerneinheit 1.16 Menschliche Aktivitäten / Betätigungen in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit analysieren Stundenzahl 24 Lerneinheiten 1.16 Kenntnisse Fertigkeiten Die SuS haben ein fundiertes Theorie- und Faktenwissen über Betätigungen bzw. Betätigungsprobleme von Patienten in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit. Auf der Grundlage der funktionsorientierten Befunderhebung, ergotherapeutischer und internationaler Modelle (ICF) sowie diagnoseunabhängiger ergotherapeutischer Befunderhebungsinstrumente beschreiben die SuS die Handlungsfähigkeit, Handlungszufriedenheit, Teilhabe und Lebensqualität von Patienten. Kompetenzen Die SuS analysieren Betätigungen bzw. Betätigungsprobleme anhand von Fallbeispielen. Sie analysieren, wie Handlungsfähigkeit, Handlungszufriedenheit, Teilhabe und Lebensqualität am wahrscheinlichsten, effizientesten und effektivsten durch ergotherapeutische Interventionen individuell verbessert werden können. Sie orientieren sich in ihrem Vorgehen an Problemlösungsstrategien und führen praktisch einen Problemlösungsprozess durch. Dabei werten sie die Ergebnisse selbstständig und verantwortlich aus. Sie erkennen grundsätzliche Parallelen und Differenzierungen in den einzelnen Lebensbereichen und leiten Konsequenzen für ihre ergotherapeutischen Maßnahmen ab. Im Mittelpunkt ihrer Analysen stehen die Umwelten des Menschen. Inhalte Funktionsorientierte Befunderhebungsinstrumente im motorischfunktionellen Bereich, im neurophysiologisch- neuropsychologischen Bereich und im psychosozialen Bereich Arbeitstherapeutische Befunderhebungsinstrumente (z. B. MELBA) Befunderhebungsinstrumente zur Betätigungsperformanz (z.b. COPM, OSA, MOHOST) Problemlösungsstrategien Ergotherapeutischer Prozess Physikalische und soziale Umwelten des Menschen 5
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