Gegen Bullying, Mobbing
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- Hertha Boer
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1 Gegen Bullying, Mobbing Prim., MSc Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters Klinikum Klagenfurt
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5 Was ist Bullying/ Mobbing? Muster von aggressivem/ gewalttätigem Handeln (mit zielgerichteter Intention das Opfer zu schädigen) Asymmetrisches physisches und/ oder psychisches Machtverhältnis zwischen Täter und Opfer Wiederholt und über einen längeren Zeitraum ausgeführte Handlungen Schule dient hier als sozialer Kontext Bei ungebremsten Verlauf kommt es grundsätzlich zu einer Beeinträchtigung der psychischen Befindlichkeit oder Gesundheit beim Opfer Damit eine spezielle Form von Gewalt!
6 Systematisches Bullying muss gegen folgende Konfliktformen abgegrenzt werden: Konflikte auf Augenhöhe Soziale Zurückweisung ohne sonstige Bullying- Handlungen Vereinzelt negative soziale Handlungen Konflikte zwischen Gruppen Kontextabhängiges freundschaftliches Necken Toben und andere Spiele Belästigen und Bedrängen
7 Altersunterschiede Bullying ist bereits in Kindergärten und an der Grundschule beobachtbar Mit steigendem Alter reduziert sich die Anzahl der Opfer, für die Täter ist kein eindeutiger Trend nachweisbar Physisches Bullying nimmt mit steigendem Alter ab Mit steigendem Alters sind subtilere und komplexere Ausdrucksformen erkennbar
8 Mobbing im Kindergarten (Nationales Forschungsprogramm 52) F.D. Alsaker, Nägele, Valkanover,2006
9 HBSC- Studie Österreich, 2014
10 Die Folgen für die Opfer Gefühle der Unkontrollierbarkeit, Hilflosigkeit Selbstmitleid, Selbstbeschuldigung Isolation/ Einsamkeitsgefühle Beziehungsprobleme Angstsymptomatik gestörtes Essverhalten Leistungsabfall in der Schule bis zur Schulvermeidung Traurigkeit Psychosomatische Beschwerden Posttraumatische Belastungsreaktion und Symptome Unfälle und Knochenbrüche, etc. Waffen zum Schutz psychotische Symptome und selbstverletzendes Verhalten (Scheithauer, Hayer & Peterman, 2003; Hayer & Bull, 2007)
11 Folgen für die Täter Beziehungsprobleme Suizidgedanken und versuche Riskante Verhaltensweisen Unterdurchschnittliche Schulleistungen Geringe Bindung an die Schule Aggressiv-dissoziales Verhalten, Delinquenz, wenig prosoziales Verhalten Kriminalität, problematische Lebensverläufe, antisoziale Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung
12 Wiederholtes Bullying macht krank! Emotionale Störungen können sowohl die Folge von als auch der Auslöser für Bullying sein Internalisierende Probleme erhöhen die Wahrscheinlichkeit, ein Opfer von Bullying zu werden, was wiederum die vorhandene Symptomatik verstärkt Es handelt sich also um einen Teufelskreis, in dem soziale Ausgrenzung sowohl Vorbedingungen als auch Konsequenzen von Viktimisierung darstellt (Olweus; 1994) Mobbingopfer entwickeln deutlich häufiger Angststörungen als die Opfer von elterlicher Gewalt Ebenso fast doppelt so hohes Risiko für Depressionen Deutlich erhöhtes Risiko sich selbst zu verletzen oder für Selbstmordgedanken (W. Copeland et al;2013)
13 Wiederholtes Bullying macht krank! Mobbingopfer leiden noch als junge Erwachsene und sogar im mittleren Lebensalter unter ihren schlimmen Erfahrungen Sie wirken sich sowohl negativ auf die Gesundheit als auch auf das spätere Arbeitsleben aus aktuelle Forschungsarbeit belegt, dass Mobbingopfer ähnlich hohes Risiko für psychische Erkrankungen haben wie Kinder, die in Pflegeheimen oder - familien aufwachsen (W. Copeland et al;2013) Die größten Folgen erleben jene, die beide Seiten erlebt hatten, also andere hänselten und selbst gemobbt wurden Mobber, die selbst nie einstecken mussten, hatten ein vierfaches Risiko für antisoziale Persönlichkeitsstörungen, die sich durch fehlende Empathie und Misshandlung anderer äußern
14 Wiederholtes Bullying macht krank! Bis jetzt haben sich die Behörden vor allem darauf konzentriert, Kinder vor häuslicher Gewalt zu schützen. Es ist unerlässlich, dass sich Schulen, Gesundheitsdienste und andere Einrichtungen auch gegen Mobbing engagieren. (Dieter Wolke, Lancet; 2017)
15 Was hilft den Betroffenen? Prävention Weitere Sensibilisierung des pädagogischen Personals Möglichst frühzeitige Intervention Unterstützung bei Fort.- & Weiterbildung zum Thema Bullying Auf.- & Ausbau eines Netzwerk im Bezirk und übergreifend Risikomanagement in der Schule
16 Danke für Ihr Interesse
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