ERASMUS Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS Erfahrungsbericht PERSÖNLICHE DATEN Name des/der Studierenden (freiwillige Angabe) Michael Fuchs (freiwillige Angabe) Gasthochschule Universität Ulm Aufenthaltsdauer von bis vorbreitender Sprachkurs EILC von bis Ich habe das 9. Semester im Ausland absolviert. ALLGEMEINES Wo haben Sie Informationen über die Gastuniversität gefunden? Unihomepage: des Weiteren wird für jeden Erasmus-Neuankömmling ein eigener Tutor der Uni Ulm zugeteilt. Dieser hilft bei Wohnungssuche, Stadteinführung, Kurseinteilung und Orientierung auf dem Campus. Weitere sehr umfangreiche Informationen zu Uni und Umgebung waren in einer vom International Office ausgeteilten Broschüre zu finden. Welche Unterstützung bei der Organisation wird im Gastland vom International Office geboten und wer ist der Ansprechpartner? Ansprechpartner in Ulm sind Frau Dr. Sabine Habermalz und Frau Julia Vogt-Hochheimer. Diese sind bei vielen Dingen behilflich: Wohnungssuche, Kurseinteilung, Erasmus- Bestätigungen aller Art und Kontaktherstellung zu anderen Koordinationsstellen, wie z.b. dem Studiendekanat (wichtig für Kursabsagen und Ummeldungen) Wo findet man Informationen zum Studium (Kursplan, etc.)? Die meisten Informationen bekommt man im Studiendekanat (Ansprechpartnerin: Claudia Grab). Weitere Infos sind auf der Unihomepage sowie im International Office bei Frau Vogt- Hochheimer erhältlich. Welche Kurse wurden besucht? Da das 9. Semester ein Blockpraktikums-Semester darstellt, habe ich 5 unterschiedliche Fachrichtungen absolviert: - Gynäkologie (5 Tage`à 8 Stunden) - Orthopädie (5 Tage à 8 Stunden) - Kinder- und Jugendheilkunde(5 Tage à 8 Stunden) - Innere Medizin (15 Tage à 10 Stunden) - Neurologie (5 Tage à 8 Stunden) Die Praktika waren äußerst gut organisiert. Am Ende eines Praktikums war jeweils ein mündlicher Test zu absolvieren (Patientenvorstellung bei Chefarzt Visite, Fallbeispiele, theoretische Fragen zu Krankheitsbildern).

2 Welche Kurse sind empfehlenswert? Alle von mir absolvierten Kurse waren wie erwähnt sehr gut organisiert und sind zu empfehlen. Ist die Organisation von Famulaturen einfach? An der Universität Ulm ist die Organisation von Famulaturen problemlos möglich. Bei gewünschten Famulaturen an offiziellen Lehrkrankenhäusern ist es sinnvoll, sich vorher kurz mit dem Studiendekanat abzustimmen. KOSTEN Wie hoch waren die monatlichen Kosten? Unterbringung 300 Verpflegung 150 An-/Abreise (Flug, Zug, Auto) 50 Kosten für Unterlagen, Bücher, etc. 25 Sonstiges 75 2/5

3 SPRACHKURS (FALLS ZUTREFFEND) Haben Sie im Jahr vor dem Aufenthalt einen vorbereitenden Sprachkurs absolviert? Wenn ja, wo/bei welcher Einrichtung (z.b. MUI-Sprachkurs, etc.): Wie zufrieden waren Sie? Ja Nein Kosten des Sprachkurses: UNTERKUNFT Wie haben Sie Ihre Unterkunft im Gastland gefunden? Wie zufrieden waren Sie? Tipps für andere Studierende (z.b. Homepages, Zeitungen, Preis, ) selbst gesucht Gasthochschule hat Wohnungs-/Zimmersuche übernommen/war behilflich Freunde andere: Sehr zufrieden Frühzeitig auf dem Wohnungsmarkt umschauen, die Zimmer in Wohngemeinschaften sind sehr gefragt. Ansonsten einfach im International Office nachfragen, hier ist man mit der Wohnungssuche behilflich. NARRATIVER ERFAHRUNGSBERICHT (MINDESTENS 1-2 SEITEN): Reisevorbereitungen, Versicherung, Vorbereitung auf die Gastuniversität Abreise und Ankunft am Studienort Betreuung an der Gasthochschule (International Office, Lehrende, Veranstaltungen für Erasmus- StudentInnen) Unileben am Studienort Studium (fachlicher Nutzen, welche Kurse haben Sie belegt, Niveau der Kurse, ) Tipps für zukünftige Erasmus-Outgoings 3/5

4 Da ich neben dem normalen Erasmus-Studium wegen der Mitarbeit an einer orthopädischen Studie der Universitätsklinik den Weg nach Ulm einschlug, waren im Vorfeld viele Vorbereitungen zu treffen: zunächst gestaltete sich die Wohnungsgesuche als sehr schwierig. Ich wollte eigentlich in eine Wohngemeinschaft ziehen, aber nach zwei Wochen vergeblicher Suche bat ich das International Office um Mithilfe. Hier war man sehr hilfsbereit und nett und ich bekam innerhalb von fünf Tagen die Zusage in einem Studentenwohnheim in der Oststadt. Da nur 230 km zwischen Ulm und Innsbruck liegen und ich ein eigenes Auto besitzen, waren konkrete Reisevorbereitungen nicht unbedingt nötig. Neben den banalen Dingen wie der Anmeldung im Einwohnermeldeamt und der Besorgung eines Tickets für den öffentlichen Nahverkehr war die Vorbereitung auf die Gastuniversität hingegen relativ umfangreich: zunächst einmal ist es wichtig, sich frühzeitig für die jeweils angebotenen Kurse zu bewerben, da oftmals nicht genügend Plätze für alle Studierenden zur Verfügung stehen. Des weiteren ist es von Nutzen, sich den großen Campus der Uni anzuschauen und eventuell anstehende Wege zu Kursen oder ähnlichem vorher abzulaufen, da die Wege mitunter kompliziert und ziemlich lang sein können. Außerdem waren an meiner neuen Klinik viele Sachen zu erledigen: Ethikantrag, Patientenkontakt, regelmäßige Studienbesprechungen und Vorträge sowie 2 Reisen zu Fortblidungen. Alles in allem ging aber alles glatt, nicht zuletzt wegen der exzellenten Betreuung an der Gasthochschule. Vom International Office wird allen Neuankömmlingen ein eigener Tutor zur Seite gestellt, der in verschiedenen Dingen behilflich ist und einem zu Beginn, aber auch während des gesamten Aufenthaltes mit Rat und Tat zur Seite steht. Dieser hilft bei der Wohnungssuche, bei der Zurechtfindung am Campus, bei der Erstellung eines Bankkontos und bei allen anderen anfallenden Dingen. Die Mitarbeiter im International Office sind sehr nett und hilfsbereit, die Lehrenden geduldig und motiviert. Das Unileben in Ulm ist generell sehr schön. Wenn man eine Stadt wie Innsbruck gewohnt ist, fällt es einem sehr leicht, sich in dieser nahezu gleich großen Stadt schnell zurechtzufinden und zu integrieren. Einziges Manko ist hier der im Winter sehr präsente Nebel, der fast jeden Morgen von der Donau her kommt und die Stadt umhüllt. Ich habe sehr schnell den Kontakt zu anderen hier Studierenden gefunden und auch außerstudentische Aktivitäten, wie Joggen, Fußball, Kino und Ausgehen mit diesen genossen. Da keine sprachliche Barriere zwischen mir und den lokalen Studenten bestand, waren auch die Praktika für mich alles sehr interessant und ich konnte zum Teil einen großen fachlichen Nutzen aus den einzelnen Fächern ziehen. Das Niveau der Kurse entspricht in etwa dem in Innsbruck, wobei man als Innsbrucker Student durchaus das Gefühl hat, daheim eine gute Ausbildung zu bekommen. Für Studierende im neunten Semester sind speziell die Fächer Orthopädie und Gynäkologie zu empfehlen. Die Dauer dieser Blockpraktika erstreckt sich jeweils über fünf Tage, pro Tag beträgt die Arbeitszeit der Klinik ca. 8-9 Stunden. Hier wird man auf unterschiedliche Abteilungen aufgeteilt und jeder Studierende hat einen erfahrenen Arzt an seiner Seite. Das angenehme in Ulm ist, dass von Seiten der Lehrenden viel Motivation besteht, die Praktikanten gut und umfassend zu betreuen. Das ist nicht zuletzt einem relativ strengen und transparenten Evaluation-System zu schulden, dass Klinikinterne Benefits auf positiv bewertete Departments verteilt. Nach anfänglichen zwölf Wochen mit viel Arbeit und relativ langen Arbeitstagen, hat sich Mitte Dezember etwas mehr Zeit, mich mit Ulm und der Umgebung zu beschäftigen. Obwohl die Stadt selbst innerhalb Deutschlands nicht sehr bekannt ist oder wenn dann als "graue Maus" gekannt wird, lernt man sehr schnell die vielen Vorzüge und Schönheiten der Stadt kennen. Ulm verfügt über eine äußerst schöne Altstadt, mit vielen Cafés, Bars und modernen Geschäften. Das alles macht das Studentenleben sehr attraktiv und abwechslungsreich. Was in dieser Stadt außerdem auffällt, ist der große Anteil an jungen Menschen und Studenten, welche die Stadt zu beherrschen scheinen. Direkt durch Ulm fließt die Donau, die von schönen Rad-und Laufwegen umgeben ist - und von nahezu jedem Punkt in der Stadt hat man sich auf die größte Kirche der Welt: Das Ulmer Münster, dessen 768 Stufen man jederzeit als kleine Fitnessübung mit anschließend großer Aussicht bezwingen kann. Das Freizeitangebot in Ulm ist groß: Klettererhallen, Schwimmbäder, Inline-Parks, Fitnessstudios, Go Kart Strecken, Bowlinghallen, alternative Kinos und hippe Kneipen ziehen die Studenten nach getaner Arbeit in ihren Bann. Für zukünftige Outgoings empfehle ich, ein paar Sachen zu beachten: sucht euch frühzeitig eine Wohnung (wenn Wohngemeinschaften bevorzugt sind am besten 6-8 Wochen vorher), informiert euch rechtzeitig über die angebotenen Kurse und besprecht unklare Sachen rechtzeitig mit eurem Tutor oder dem International Office, die jederzeit gerne helfen. An meinem zweiten Praktikumstag hier in Ulm war ich zusammen mit dem leitenden Oberarzt der Orthopädie im OP. Als er erfuhr, dass ich für ein halbes Jahr von Innsbruck nach Ulm gewechselt bin, war er zunächst überrascht und erzählte mir, wie schön und toll Innsbruck findet und wie grau ihm Ulm am Anfang vorkam. Jetzt, wo er in 3 Monaten auf eine Chefartztstelle in Göppingen wechselt, sei ihm aber eine Sache klar geworden: In Ulm weint man immer zwei Mal: Einmal wenn man kommt - und einmal wenn man geht. 4/5

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