Erstmals in Oberösterreich: Lungenflügel minimal-invasiv entfernt

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1 Linz, 24. Juni 2013 Erstmals in Oberösterreich: Lungenflügel minimal-invasiv entfernt Erstmals in Oberösterreich (und zum fünften Mal in Österreich) wurde im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz einem Patienten, der an Krebs erkrankt war, ein ganzer Lungenflügel in einem minimal invasiven Eingriff entfernt. Die Operation verlief optimal, der 59-jährige Patient, verließ schon nach sechs Tagen und abgeschlossener physikalischer Rehabilitierung das Spital. Presseinformation Krankenhaus der Elisabethinen Linz Strategie, Marketing & Öffentlichkeitsarbeit Fadingerstr. 1, 4020 Linz Ing. Mag. Günther Kolb +43-(0)

2 2 / 6 Ziel dieses komplexen und schwierigen Eingriffes war die Heilung des Krebses und dass der Patient seinen Alltag wieder normal bewältigen kann. Hochleistungssport ist keiner mehr drinnen, aber eine Wanderung sehr wohl, erklärt Univ. Doz. Florian Tomaselli, Facharzt für Viszeral- und Thorax Chirurgie und Leiter des Thorax Zentrums. Um die Chancen auf Heilung zu erhöhen und einen Rückfall zu verhindern, wird der Patient nach der Reha im Spital eine Chemotherapie beginnen, ergänzt Dr. Michael Schumacher, OA und Facharzt für Lungenheilkunde im Thorax Zentrum. Die Technik Die minimalinvasive-thoraxchirurgie verfolgt das Ziel, herkömmliche Operationen im Brustkorb nicht in der üblichen Operationstechnik mit Öffnung des Brustkorbs, sondern lediglich über drei kleine Schnitte durchzuführen. Diese Wunden sind nur 0,5 bis max. 7cm groß und werden zwischen den Rippen ausgeführt. Durch die somit erhaltene Integrität der Brustwand wird das Operationstrauma erheblich reduziert, das Operationsrisiko ist kleiner und die Behandlungsdauer kürzer. Die bei einem offenen Eingriff üblichen postoperativen Schmerzen, hervorgerufen durch das Auseinanderspreizen der Rippen zur Schaffung des Zugangs zu den Organen im Brustkorb, treten bei der sogenannten Schlüssellochtechnik nicht auf. Auch für Patienten, die der Belastung einer offenen Operation nicht ausgesetzt werden können, ergeben sich damit

3 3 / 6 neue Heilungschancen. Die Zahl der Lungenentzündungen und anderer Komplikationen kann deutlich vermindert werden. Die Operationen werden auch VATS (Video Assisted Thoracoscopic Surgery = Videoassistierte thorakoskopische Chirurgie) genannt, weil über einen der Zugänge eine kleine Videokamera in das Brustkorbinnere geführt wird, welche das Operationsgeschehen an in Blickrichtung aufgestellte Bildschirme überträgt. Durch die beiden anderen Öffnungen werden kleine stabähnliche Operationsinstrumente aufgenommen. Große Erfahrung bei den Elisabethinen Minimal invasive Eingriffe an Lungenlappen und flügel werden im KH der Elisabethinen seit 2006 durchgeführt, bis heute einmalig für Oberösterreich. Vorteile der thorakoskopischen Chirurgie im Vergleich zur offenen Chirurgie: Kurze Schnitte, kleine Wunden: Drei Einstiche sind zu einer Lungenteilentfernung notwendig. Bei einer Lungenflügelresektion ist der längste nur sieben Zentimeter lang, handelt es sich um die Entfernung von Lappen nur rund vier Zentimeter. Niedrigere Komplikationsrate bei Wundinfekten und Herzrhythmusstörungen Geringere postoperative Sterblichkeit Geringerer Schmerzmittelverbrauch Aufenthalt auf Intensivstation entfällt

4 4 / 6 Frühe Rehabilitation: Physiotherapie beginnt am Tag der Operation Kurzer stationärer Aufenthalt: Nach einem minimal invasiven Eingriff geht der Patient im Normalfall ab Tag 5 nach Hause, nach einer offenen Operation ab Tag 10. Thorax Zentrum der Elisabethinen nach den Qualitätskriterien der Deutschen Krebsgesellschaft Schon vor fünf Jahren wurde im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz ein sogenanntes Thorax Board (= interdisziplinäre Konferenz) eingeführt, wo sich Spezialisten verschiedener medizinischen Fächer ein Mal in der Woche zusammensetzen und interne wie externe Krankengeschichten besprechen. Niedergelassene Fachärzte, andere Spitäler Oberösterreichs und auch Patienten selbst holen sich von uns eine Zweitmeinung ein, sagt Dr. Stefan Meusburger, Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter Im Jahr 2011 startete bei den Elisabethinen das VATS Lobektomie-Programm (=videoassistierte thorakoskopische Chirurgie zur Lungen-Lappenentfernung). Die erstklassige minimal invasive Kompetenz und die sehr gute interdisziplinäre Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen im Haus ist die Basis dafür dass sich effiziente Thoraxchirurgie auf höchstem Niveau mit Spezialisten entwickelt hat.

5 5 / 6 Seit April 2013 ist das Thorax Zentrum am Krankenhaus der Elisabethinen installiert und ab 27. Juni wird auch der Ambulanzbetrieb aufgenommen. Das Team besteht aus Thoraxchirurgen und Fachärzten für Lungenheilkunde. Hervorragende Zusammenarbeit gibt es mit den Spitälern in Oberösterreich, ganz besonders mit dem Krankenhaus Steyr. Patienten werden aus ganz Oberösterreich zugewiesen. Wir haben die meisten Thoraxeingriffe des Bundeslandes und minimal invasive Lungen-Lappenentfernung wird nur in unserem Zentrum durchgeführt. Die behandelten Patienten und auch die Zahl der minimal invasiven Thorax-Eingriffe hat sich vom Vorjahr bis heute verdoppelt. Seit 2011 wurden 45 solcher thorakoskopischer Lungenteilentfernungen durchgeführt, erläutert Direktor Stefan Meusburger die Entwicklung im Haus. Leistungsspektrum des Thoraxzentrums Bronchialkarzinom: 80 bis 90 Prozent der schwierigen minimal invasiven Eingriffe sind Tumorresektionen. In Oberösterreich gibt es rund 600 Neuerkrankungen bei Lungenkrebs pro Jahr. Etwa 30 bis 35 Prozent davon sind operabel. OA Schumacher dazu: Die Operation ist die einzige Chance auf Heilung.

6 6 / 6 Minimal invasive Diagnostik Lungen Metastasen Infektiöse Lungenerkrankungen Pleuraemphysem Zweitmeinung für externe Patienten Thorax Board: gemeinsam mit dem Patienten und Experten wird ein persönlicher Behandlungsplan erstellt. Das Team bietet ganzheitliche Betreuung von der Diagnostik, über das Thorax Board, Therapie bis zu Nachbetreuung, Rehabilitation und Nachkontrolle an. Vorteile eines Spezialzentrums International weisen Thorax Zentren signifikant bessere Therapieergebnisse und höhere Patientensicherheit auf. Dozent Tomaselli sagt zur internationalen Datenlage: Bewiesen ist eine höhere Überlebenschance der Patienten und eine bessere Effizienz: Wege und Kommunikation sind klar definiert. Es gibt zum Beispiel keine Doppeluntersuchungen. Die Strukturen sind schlanker, die Qualität wird messbar und transparent.