Judith Hahn. Vom High-Tech-Standort zum Sprengelpark Die Geschichte eines Industriegebietes im Berliner Wedding

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1 Judith Hahn Vom High-Tech-Standort zum Sprengelpark Die Geschichte eines Industriegebietes im Berliner Wedding

2 Juni 2005, Berlin Konzeption, Text, Bildauswahl, Redaktion: Judith Hahn, Historikerin M.A Vorwort: Wilfried Burkard, Leiter Mitte Museum Umschlagsgestaltung: Thomas Wolf, Dipl.-Ing. Architekt BDA Fotografie Vorderseite oben: Der Rumpf des Flugbootes Romar vor der Fabrikhalle der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH in der Sprengelstraße 1927, Archiv Rainer W. During. Fotografie Vorderseite unten: Die Sprengelstraße im Juni 2005, Privat Judith Hahn Karten Rückseite: Thomas Wolf Bildbearbeitung: Tom Hülfert, Fotograf Satz: Ralph Gabriel, Dipl.-Ing. Architekt Druck: Druckerei Hildebrandt ISBN X

3 Inhalt 2 Vorwort 3 Das Gebiet zwischen der heutigen Torfstraße, Triftstraße, Tegeler Straße und dem Nordufer in der Mitte des 19. Jahrhunderts 4 Die Norddeutsche Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material AG 1867 bis 1879 Gründung der Aktiengesellschaft (4) Die Verkehrsanbindung der Eisenbahnfabrik (6) Aufbau der Eisenbahnfabrik (6) Die Produktion im Eisenbahnwerk 1870 bis 1874 (8) Krise und Ende der Eisenbahnfabrik 1874 bis 1879 (8) 9 Die Norddeutsche Lagerhaus AG 1879 bis in die 1920er Jahre 11 Die Flugzeugfabrik 1924 bis 1945 Die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH (12) Der Aufbau des Flugzeugwerkes (13) Skandal um die Hochzeiten zweier Testpiloten (14) Die Produktion des Flugbootes Romar (15) Das Werk Rohrbach der Weser-Flugzeugbau GmbH (17) Die Flugzeugfabrik als Produktionsstandort für die Luftrüstung während des Zweiten Weltkrieges (18) Die Fertigungsgerätebau GmbH (19) Produktion und Zwangsarbeit bei der Fertigungsgerätebau GmbH während des Krieges (20) Bombenschäden und Verlegung der Fertigungsgerätebau GmbH ins Riesengebirge (21) 22 Die Umgebung des Fabrikgeländes in den 1940er Jahren Die Bewohner der angrenzenden Straßen nach Kriegsende (25) 26 Das Fabrikgelände als Standort kleinerer Unternehmen und Gewerbebetriebe nach dem Krieg Die Fertigungsgerätebau GmbH 1945 bis 1967 (26) Die Meteor Ventilatoren AG 1954 bis 1967 (27) Die Nutzung der Industriegebäude durch Gewerbebetriebe und einen Arzt (28) Das Land Berlin als neuer Besitzer des Geländes ab 1967 (28) 29 Überlegungen zur Nutzung des Industriegeländes bis zur Umwandlung in den Sprengelpark 30 Schlußbemerkung 32 Nachwort 33 Archive, Literatur, Bildnachweis 1

4 Vorwort Grabe wo du stehst! lautete vor gut 20 Jahren eine Devise, die in der Erforschung und Vermittlung von regionaler Geschichte ein neues Kapitel aufschlug. Der Slogan wurde zum Programm: ein Wechsel der Perspektive war angesagt. Nicht mehr die Aufzählung und Darstellung von Hauptund Staatsaktionen sollte im Mittelpunkt des Interesses stehen, sondern die historische Entwicklung der vertrauten Lebensumwelt. An die Stelle abstrakter Zahlen- und Faktenansammlungen traten konkrete Fragen an die Vergangenheit der eigenen Umgebung. Wie hatte es damals im Haus, in der Straße, im Stadtteil ausgesehen? Wie hatten sich gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen im Leben der Menschen ausgewirkt? Wie waren sie damit umgegangen, welche Spuren gab es noch zu entdecken? Diese alltagsgeschichtliche Wendung weg von der abgehobenen Vogelperspektive hin zur anschaulichen Nahaufnahme betraf auch die Adressaten, das Publikum. Der neue Blickwinkel machte Geschichte der eigenen Umwelt konkret, begreifbar und dadurch interessant. Geschichte zum Anfassen motivierte zur aktiven Beteiligung an der Erkundung und Spurensuche in der unmittelbaren Umgebung. Neue historische Forschungsmethoden wie die der Oral History Interviews von Zeitzeugen und Sammlung individueller Erfahrungsberichte erschlossen andersartige Quellen und lieferten historische Informationen, die sich in amtlichen Aktenbergen kaum niedergeschlagen haben. Die vorliegende Arbeit ist ein gutes Beispiel dafür, welche historischen Erkenntnisse gewonnen werden können, wenn man bewußt ein begrenztes Thema wählt und akribisch und intensiv auf Spurensuche geht. Der Gegenstand des Interesses: ein vergleichsweise kleines und unscheinbares Gelände zwischen Torf- und Tegeler Straße, Triftstraße und Nordufer, auf dem in naher Zukunft der Sprengelpark entstehen soll. Doch die nähere Beschäftigung fördert dann Erstaunliches zutage. Nach und nach kommen Informationen ans Licht, deren Bedeutung nicht nur für die unmittelbare Anwohnerschaft von Interesse sein dürften, sondern auch übergreifende Aspekte der Berliner Stadtgeschichte berühren. Es geht um frühe Industrialisierung, um flugtechnische Innovationen von internationalem Rang, um Rüstungsindustrie, Zwangsarbeit und Bombenkrieg während des NS-Regimes, schließlich um die Verwandlung der Westberliner Industrielandschaft. Dieser Ansatz, vom Konkreten zum Allgemeinen zu kommen, führt zu einer exemplarischen Geschichtsvermittlung, die die Verhältnisse vor Ort auf- und ernstnimmt. In dieser Hinsicht stellt die Studie einen wertvollen Baustein zur Erforschung und Darstellung der Weddinger Geschichtslandschaft dar. Es wäre zu wünschen, daß das Beispiel auch an anderen Orten im Bezirk Schule macht. Wilfried Burkard Leiter Mitte Museum 2

5 Abb. 1: Kartenausschnitt Berlin-Wedding, um Das Gebiet zwischen der heutigen Torfstraße, Triftstraße, Tegeler Straße und dem Nordufer in der Mitte des 19. Jahrhunderts Berlin entwickelte sich während des 19. Jahrhunderts von einer märkischen Residenzstadt zur preußisch-deutschen Hauptstadt und größten Industriemetropole Deutschlands. Fabriken entstanden, der Handel florierte, die Stadt erfuhr eine Bevölkerungsexplosion und dehnte sich nach allen Richtungen aus. Der Wedding, zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch ein Dorf weit außerhalb Berlins, wurde im Zuge dieser Entwicklung Teil des städtischen Raumes und einer der dicht besiedeltsten Stadtteile Berlins. Das kleine Gebiet zwischen der Torfstraße und der Müllerstraße, der heutigen Triftstraße und dem Nordufer, dessen Industriegeschichte im folgenden dargestellt wird, befand sich südwestlich des Dorfes Wedding nahe der Müllerstraße, die nach Berlin führte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet noch kaum bebaut. In weiten Abständen hatten sich dort einige Mühlenbetriebe angesiedelt. Viele Straßen, darunter das Nordufer und die Sprengelstraße, existierten noch nicht. Neben der Torfstraße mit der 1859 erbauten Torfbrücke, die die Verbindung nach Moabit herstellte, gab es bereits die heutige Triftstraße, die auf der abgebildeten Karte von 1857 noch Gerichtsstraße genannt wird. Etwa auf dem Gelände des späteren Rudolf-Virchow-Krankenhauses befand sich damals eine Scharfrichterei bzw. eine Abdeckerei. Andere Quellen besagen, die Triftstraße sei schon um 1827 nach der damals vorhandenen Magistrats-Trift benannt worden. Als Trift wurden Wege bezeichnet, auf denen 3

6 Vieh zur Weide getrieben wurde. Auch die Tegeler Straße war bereits vorhanden. Bis zum Bau des Nordhafens und des Berlin- Spandauer Schiffahrtskanals, der 1856 fertiggestellt wurde, gehörte sie noch zur Heidestraße, die zur Tegeler Heide führte. Nachdem durch den Kanalbau der nördliche Teil der Straße abgetrennt worden war, benannte man diesen kurzerhand in Tegeler Straße um. Weitere Straßen gab es in der näheren Umgebung nicht. Zwischen Torfstraße und Tegeler Straße, etwa entlang der heutigen Sprengelstraße, befanden sich im Jahre 1857 eine Wachslicht-Fabrik und ein Mühlenbetrieb, die Bewersche Mühle. Am 1. Januar 1861 wurde der Wedding nach Berlin eingemeindet. Die Bewohner, bis dahin nur berlinisch, waren nun ordentliche Berliner. In den folgenden Jahren siedelten sich viele Unternehmen im Wedding an. Das gesamte Gebiet zwischen Nordufer und Triftstraße, Torf- und Tegeler Straße wurde 1867 von einer Aktiengesellschaft aufgekauft, die darauf eine Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material baute. Damit begann die industrielle Nutzung auf dem Gelände des zukünftigen Sprengelparkes. Die Norddeutsche Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material AG 1867 bis 1879 Gründung der Aktiengesellschaft Erste Erwähnung findet die Norddeutsche Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material-AG in Zeitungsartikeln der National-Zeitung aus den Jahren 1867 und Die bevorstehende Gründung eines Unternehmens zum Bau von Eisenbahnwagen wurde bekanntgegeben. Wörtlich hieß es: Die stetig wachsenden Bedürfnisse des Europäischen Eisenbahnwesens haben in Berlin, einem Centralpuncte des continentalen Bahnnetzes, neuerdings ein industrielles Unternehmen von Bedeutung hervorgerufen. Mit dem Eintritt des Frühjahres soll nämlich in Moabit eine neue Eisenbahnwagen-Bau- Anstalt nach amerikanischem Muster mit Anwendung aller neuesten Verbesserungen im Eisenbahn-Wagenbau errichtet werden. Das dazu erforderliche Terrain ist bereits erworben und als Hauptunternehmer stehen zwei der namhaftesten New-Yorker Bankiers an der Spitze. Wer genau die Geldgeber waren, die an der Spitze des neuen Unternehmens standen, verrät ein weiterer Zeitungsartikel aus dem Jahre 1869: Actien-Gesellschaft Norddeutsche Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material. Nach Eingang der staatlichen Concession hat sich der Verwaltungsrath constituirt und besteht aus folgenden Herren: Geh. Commerzienrath Paul Mendelsohn- Bartholdy, Vorsitzender, Banquier Adalbert Delbrück, Stellvertreter des Vorsitzenden, Banquier Franz Mendelsohn, Consul John Menger, Regierungsrath Julius Vettin, Director der Berlin-Hamburger Eisenbahn- Gesellschaft, Justizrath Wilke und Commerzienrath Thomas. Die Gesellschaft hat in den beiden jetzt gewählten Directoren, Herrn Geh. Ober-Baurath Koch und dem bisherigen Ober-Maschinenmeister der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn Herrn August Wöhler, einen allgemein anerkannten und 4

7 Abb. 2. Lageplan der Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material, in jeder Beziehung bewährten Techniker, Persönlichkeiten und Kräfte gewonnen, welche das Gedeihen des Unternehmens zu verbürgen geeignet sind. Der an der Gründung des Unternehmens beteiligte Franz Mendelsohn, der 1853 geadelt worden war, wie auch Paul Mendelsohn-Bartholdy und Adalbert Delbrück gehörten zur damaligen Berliner Hochfinanz. Sie verfügten über gute Kontakte zum preußischen König, später zum Kaiser, und waren als Geschäftsleute über Preußen und Deutschland hinaus aktiv. Die Aktiengesellschaft wurde am 12. April 1869 gegründet. Das Ausgangskapital betrug 1,5 Millionen Taler bzw. 4,5 Millionen Mark. Eine Aktie kostete 100 Taler bzw. 300 Mark. Zweck der Gründung war, alle zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst den dazu erforderlichen Materialien von Holz- und Metallkonstruktionen aller Art zu betreiben. Weshalb aber wurde gerade das Grundstück zwischen Nordufer, Torfstraße, Triftstraße, Tegeler und Lindower Straße (heute Lynarstraße, d. Verf.) für den Aufbau des Eisenbahnwerkes ausgewählt? Ein Hinweis darauf ist einem Zeitungsartikel aus dem Jahre 1869 zu entnehmen. Darin heißt es: Auch ist es der Gesellschaft gelungen, ein vortrefflich gelegenes, einerseits die Eisenbahn (Verbindungs- und Berlin-Hamburger Bahn), andererseits den Canal berührendes Grundstück zu einem massigen Preise zu erwerben. Die Größe desselben ist so 5

8 Waggons bequem ausgeliefert werden. Der Bahnhof Wedding gehörte zur Ringbahn, die 1877 fertiggestellt wurde. Sie ersetzte die sogenannte Verbindungsbahn, die seit den 1860er Jahren die Verbindung zwischen Hamburger, Potsdamer, Anhalter und Görlitzer Bahnhof herstellte. Um die Eisenbahnfabrik mit dem Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal zu verbinden, wurde unter dem Nordufer hindurch ein Durchbruch gegraben. Dieser Durchlass mündete auf dem Werksgelände in ein Hafenbecken und wurde für die Anlieferung von Holz verwendet. Das Bassin befand sich am östlichen Rand des heutigen Pekinger Platzes und erstreckte sich entlang der späteren Samoastraße bis jenseits der heutigen Kiautschoustraße. Abb. 3: Der Bahnhof Wedding, bedeutend, daß Raum zu allen Vergrösserungen der Fabrik, welche die Zukunft erfordern sollte, vorhanden ist. Das Unternehmen tritt somit unter recht günstigen Auspicien in das Leben. Ausschlaggebend für die Wahl des Standortes des neuen Werkes waren demnach die verkehrsgünstige Lage und die enorme Größe des Grundstückes, das etwa 12 Hektar umfaßte. Damit stellte das Grundstück selbst bereits ein steigerungsfähiges Kapital dar, das für den Wert der Aktien von Bedeutung war. Die Verkehrsanbindung der Eisenbahnfabrik Zwischen Werksgelände und der 1872 eingerichteten Bahnstation Wedding wurde eine Schienenverbindung hergestellt. Auf diese Weise konnten die fertigen Aufbau der Eisenbahnfabrik Das Fabrikgelände setzte sich aus Grundstücken zusammen, die die Aktiengesellschaft zwölf Eigentümern abgekauft hatte. Die auf dem Gelände bereits befindlichen Gebäude waren dabei miterworben worden. Sie dienten während der Bauphase der Bauleitung und der Verwaltung als Unterkunft und wurden nach und nach abgerissen. Das Abbruchmaterial wurde in der Fabrik verbaut. Mit der Planung und dem Bau der Fabrikanlage beauftragten die Direktoren Koch und Wöhler die Architekten J. Hennicke und v.d. Hude. Nach ihren Plänen entstand in der kurzen Zeit zwischen Sommer 1869 und Ende 1870 das Eisenbahnwerk. Neben dem Anschluß an den Kanal wurde in dieser Zeit ein großes Verwaltungsgebäude am Nordufer Ecke Lindower Straße (heute Lynarstraße, d. Verf.) gebaut sowie zwei große Hallen zur Bearbeitung von Holz und Metall in der Mitte des Geländes. Die Hallen beherberg- 6

9 Abb. 4: Verwaltungsgebäude der Fabrik für Eisenbahn-Betriebs-Material. ten auch eine Lackier-, eine Sattler- und eine Malerwerkstatt sowie ein Materialmagazin. Des weiteren wurden auf dem Gelände ein Schuppen und Lagerplätze für Holz, eine Holzschneidemühle, eine Schmiede, ein Kesselhaus und ein Wasserturm errichtet. Während der Haupteingang und die Verwaltungsgebäude zum Nordufer hin ausgerichtet waren, orientierten sich die Fabrikgebäude im Zentrum des Geländes an den Straßenfluchten der Torfstraße, der Triftstraße und der Tegeler Straße. Ein Grund für diese Anordnung lag in Planungen, die für die folgenden Jahre auf den verbleibenden Straßengrundstücken den Bau von Wohnhäusern für die Fabrikarbei- Abb. 5: Schuppen für Holzarbeit der Fabrik für Eisenbahn-Betriebes-Material. 7

10 ter und eines Beamtenhauses vorsahen. Zu dieser Zeit herrschte im Wedding Mangel an Wohnraum. Werkspersonal war in der Anfangszeit nur teilweise in den bereits vorhandenen Wohnhäusern in der Tegeler Straße untergebracht. Die Produktion im Eisenbahnwerk 1870 bis 1874 Die Fabrik wurde am 1. Juni 1870 in Betrieb genommen. Der erste Eisenbahnwagen, der das Werk verließ, war ein gedeckter Güterwagen für die Berlin-Hamburger Eisenbahn. Die Fabrik produzierte Eisenbahnwagen jeder Art, auch Postwagen. Daneben wurden Drehscheiben für Lokomotiven, Schiebebühnen, Eisenbahnkonstruktionen, optische Signale sowie Reserve- und Beschlagteile für Waggons gefertigt. Bis Ende 1870 entstanden bereits 165 Eisenbahnwagen. Im gesamten Jahr 1971 waren es 947 Wagen. Insgesamt stellte die Eisenbahnfabrik bis Eisenbahnwagen her. Darunter befanden sich 78 Postwagen für die reichseigene Eisenbahn. 1873/74 verfügte die Fabrik über eine Kapazität zur Produktion von Personen- und Güterwagen pro Jahr. Durchschnittlich beschäftigte die Waggonfabrik in den Jahren 1870 bis Arbeiter. Im Jahr 1871 waren es 980. Die höchste Zahl der Arbeiter, die in einem Jahr beschäftigt wurden, betrug Damit erreichte die Fabrik niemals die Belegschaftsstärke von Arbeitern, für die die gesamte Anlage ursprünglich geplant worden war. Das Geschäft mit Eisenbahnwagen und Eisenbahnbetriebsmaterial entwickelte sich insgesamt nicht den Erwartungen entsprechend. Bereits im Jahr 1872 ging es mit dem Werk wirtschaftlich bergab, im Geschäftsbericht wurde ein Verlust ausgewiesen. Krise und Ende der Eisenbahnfabrik 1874 bis 1879 Ab 1874 scheint die Eisenbahnfabrik in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten zu sein. Die Informationen darüber sind allerdings lückenhaft. Für das Jahr 1876 ist verbürgt, daß die Firma für die Produktion der Rechte-Oder-Ufer-Eisenbahn auf zehn zweiachsigen Güterwagen noch ein Angebot abgab. Ob sie den Auftrag erhielt, bleibt jedoch unklar. Ebenfalls fest steht, daß die Aktiengesellschaft niemals eine Dividende ausschüttete. Ein Grund für die lahmenden Geschäfte lag in der allgemein abflauenden Konjunktur für Eisenbahnwagen. Einem Konjunkturbericht zufolge besserte sich die Situation zwar bis 1877 etwas. Da die Eisenbahnverwaltungen aber in den Jahren 1871 bis 1874 ihre Wagenparks bedeutend vervollständigt hatten und deren Abnutzung unter dem sinkenden Güterverkehr ungleich langsamer ging als erwartet, war die Nachfrage nach neuen Wagen erheblich gesunken. Die Eisenbahnfabrik bekam kaum noch Aufträge. Der erste Beschluß zur Auflösung der Eisenbahnfabrik wurde bereits am 26. April 1876 getroffen. Drei Jahre später, am 20. Februar 1879 schloß das Werk endgültig. Das Gelände einschließlich der Gebäude übernahm die Norddeutsche Lagerhaus-Aktien-Gesellschaft. August Wöhler, der Direktor der Eisenbahnfabrik, hatte den Betrieb bereits 1874 verlassen und war Direktor und oberster technischer Beamter der Reichseisenbahn in Straßburg geworden. Sein Nachfolger in der Norddeutschen Fabrik für Eisenbahn-Betriebs- Material ist unbekannt. 8

11 Die Norddeutsche Lagerhaus AG 1879 bis in die 1920er Jahre Die Norddeutsche Lagerhaus AG übernahm das Gelände und die Gebäude der ehemaligen Norddeutschen Fabrik für Eisenbahn- Betriebs-Material im Jahre Über die weitere Nutzung des Industriegeländes bis zur Jahrhundertwende läßt sich nur spekulieren. Aufgrund des Namens der Gesellschaft liegt die Annahme nahe, daß die Gebäude als Lagerhallen dienten. Im Jahre 1902 wurde das gesamte Gelände parzelliert. Im Zuge dieser Parzellierung entstanden die Kiautschoustraße, die Samoastraße und die Verlängerung der Sprengelstraße zwischen Tegeler Straße und Torfstraße. Während die nach deutschen Ko-lonien gewählten Straßennahmen Kiautschou- und Samoastraße als Ausdruck des wilhelminischen Weltgeltungsanspru- Abb. 6: Parzellierung der Grundstücke der Norddeutschen Lagerhausgesellschaft,

12 Abb. 7: Kartenausschnitt Berlin-Wedding, ches leicht verständlich sind, bedarf die Benennung der Sprengelstraße näherer Erläuterung. Ihr östlicher Teil, jenseits der Tegeler Straße, existierte bereits seit Dieser war nach dem Botaniker Christian Konrad Sprengel ( ) benannt worden. Sprengel, der von 1780 bis 1794 Rektor an der großen Spandauer Stadtschule gewesen war, hatte in der Jungfernheide die Bestäubung der Blüten durch Insekten entdeckt. Nachdem die Grundstücke parzelliert worden waren, wurden sie von der Norddeutschen Lagerhaus AG einzeln verkauft und in den folgenden Jahren vor allem mit Wohnhäusern bebaut. Zum Verkauf der Grundstücke war die Zeit um 1900 besonders günstig: die Bevölkerung im Wedding nahm immer noch beständig zu, es fehlte an Wohnraum, die Bodenpreise waren hoch. Im gesamten Wedding wurde eifrig gebaut. In der näheren Umgebung der Fabrikanlage entstanden Wohnhäuser, aber auch Forschungseinrichtungen, wie das Robert-Koch- Institut, das 1900 als Königliches Institut für Infektionskrankheiten aus der Charité in die Föhrer Straße bzw. ans Nordufer verlegt Abb. 8: Brief von Wilhelm Eutin,

13 wurde, oder das Rudolf-Virchow-Krankenhaus, das zwischen 1899 und 1906 erbaut wurde. Ebenso in diese Zeit fällt die Entstehung der Osterkirche an der Sprengelstraße Ecke Samoastraße. Sie wurde 1911 im Stil der märkischen Backsteingotik mit einem 40 Meter hohen Glockenturm errichtet. Die Grundstücke des späteren Industriegeländes an der Sprengel- bzw. Kiautschoustraße, auf denen heute der Sprengelpark entstehen soll, blieben jedoch noch bis 1924 im Besitz der Norddeutschen Lagerhausgesellschaft. Der Untergrund an dieser Stelle war besonders schlecht und nur unter großem Aufwand mit Wohnhäusern zu bebauen. Bis zum Verkauf dieser Grundstücke nutzte der Abbruchunternehmer Wilhelm Eutin Teile des Geländes als Lagerplatz und in den folgenden Jahren erwarb die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH die Grundstücke der Sprengelstraße und Kiautschoustraße Die Flugzeugfabrik 1924 bis 1945 Mit dem Aufbau der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH begann der wohl ungewöhnlichste Teil der Geschichte des Industriegebietes. Nicht nur, weil die dort konstruierten und produzierten Flugzeuge nach damaligen Maßstäben eine technische Pionierleistung darstellten, sondern auch aufgrund der Standortwahl. Diese Flugzeugfabrik befand sich weit entfernt von jedem Flugplatz inmitten eines Wohnbezirkes, was eine Expansion des Betriebes unmöglich machte. Ein Grund für die Wahl dieses Standortes kann die Absicht der Tarnung gewesen sein. Der Versailler Vertrag verbot nach dem Ersten Weltkrieg die Produktion von Flugzeugen in Deutschland. Daß die Firma Rohrbach einen unverdächtigen Standort suchte ist plausibel, denn sie bemühte sich nicht nur um Aufträge aus der zivilen Luftfahrt, sondern auch aus dem Reichswehrministerium. Damit sind die Vorzeichen benannt, unter denen die Flugzeugproduktion im Wedding bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stattfand. Beginnend mit der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH entwickelte sich das Industriegebiet an der Sprengel- und Kiautschoustraße zu einem Rüstungsstandort. Abb. 9: Adolf Karl Rohrbach ( ). 11

14 Die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH 1924 und 1925 erwarb die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH die Grundstücke der Kiautschoustraße 9-12 und der Sprengelstraße Adolf Rohrbach ( ) war ein bedeutender Ingenieur für Flugzeugbau, der bei Claude Dornier Erfahrung mit dem Bau von Flugzeugen aus Leichtmetall gewonnen hatte und bereits während des Ersten Weltkrieges in Berlin-Staaken an der Konstruktion von Zeppelinen mitgewirkt hatte. In den Jahren um 1920 lehrte er an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg eröffnete Rohrbach in Berlin eine eigene Firma, die Rohrbach Metallflugzeug GmbH, in der er zunächst im Auftrag der Firma Mitsubishi Hochseeflugboote herstellte. An seinem Firmensitz in der Friedrichstraße 203 konnte er jedoch aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages zunächst nur Konstruktionszeichnungen herstellen und Einzelteile für seine Maschinen produzieren. In einer Fabrik in Kopenhagen dorthin hatte Rohrbach den größten Teil der Fertigung verlagert wurden die Maschinen endmontiert. Die Rohrbach Metallflugzeug GmbH florierte. Dem japanischen Auftrag folgte einer der britischen Marine und einer zur Herstellung von Flugbooten für die Türkei baute die Firma zweimotorige Landflugzeuge für die deutsche Lufthansa. Mit dem dreimotorigen Roland konstruierte Rohrbach in den 1920er Jahren sein erfolgreichstes Verkehrsflugzeug für die deutsche Lufthansa. Zwischen 1922 und 1926 stieg die Rohrbach Metallflugzeugbau zum drittgrößten deutschen Flugzeugunternehmen auf nicht zuletzt aufgrund der Firmenphilosophie Rohrbachs, eine anspruchsvolle Konstruktion mit Hilfe von günstigen Materialien umzusetzen und für die Massenproduktion taugliche Flugzeuge herzustellen. Mit den Grundstücken im Wedding erwarb Rohrbach ein großes zusammenhängendes Industriegelände in den Ausmaßen und am Ort des zukünftigen Sprengelparkes. Über den Kauf des Geländes Abb. 10: Luftbild der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH, um

15 ist bekannt, daß Rohrbach sich bereits im Herbst 1923 um einen Kredit beim Reichswehrministerium für den Ausbau seines Flugzeugwerkes bemühte. Die Zusammenarbeit mit der Reichswehr strebte er mit der Absicht an, den in Berlin bestehenden Versuchsbetrieb zu einer Fabrik mit 200 bis 300 Facharbeitern zu erweitern. In diesem Werk sollten dann alle Arten von Flugzeugen, auch militärische, hergestellt werden. Das Werk in Dänemark sollte zur Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages bestehen bleiben. Im März 1924 erhielt die Metallflugzeugbau GmbH schließlich ein erstes Darlehen aus Mitteln des Reichsverkehrsministeriums. Auch in den folgenden Jahren wurde die Firma stark subventioniert. Bis 1928 erhielt sie Darlehen, Beihilfen und Aufträge vom Reichsverkehrsministerium im Wert von über 10 Mio. Mark. Die Flurstücke der Kiautschoustraße 9-12 und der Sprengelstraße 28-32, die die Flugzeugfabrik erworben hatte, wurden 1932 zusammengelegt, ein Grundstück mit der Größe von Quadratmetern entstand. Der Aufbau des Flugzeugwerkes 1924 begann die Rohrbach Metallflugzeug GmbH mit dem Bau einer Fertigungshalle im Zentrum des Industriegeländes. Diese besaß eine Länge von 60 Metern und eine Breite von 46 Metern und war vom Berliner Architekten Werner March entworfen worden, der später auch das Olympiastadion plante. Sie überdauerte den Zweiten Weltkrieg sowie alle folgenden Besitzer und bildete bis zu ihrem Abriß im Jahr 2004 das Herzstück des Fabrikareals. Daneben ließ Rohrbach 1925 an der Kiautschoustraße ein Bürogebäude errichten, in dem die Konstruktionsabteilung untergebracht wurde kam eine Erweiterung der Fabrikhalle hinzu, die an die Sprengelstraße grenzte. Der Haupteingang zur gesamten Produktionsanlage befand sich an der Kiautschoustraße. Abb. 11: Ansicht der geplanten Fabrikhalle,

16 Abb. 12: Ansicht der geplanten Bürohalle, Skandal um die Hochzeiten zweier Testpiloten Über Kontakte, die die Bewohner der angrenzenden Straßen zu Arbeitern und Angestellten der Fabrik besaßen, und über die Bedeutung der Fabrik für die Umgebung, gibt es wenig Hinweise. Nur ein großer Skandal ist überliefert. Im Sommer 1927 fand eine Flugzeugtrauung statt, die Pfarrer Teichmann, ein Pfarrer der nahegelegenen Osterkirche, durchführte. Zwei Brautpaare, bei denen die Männer Abb. 13: Pfarrer Teichmann und Piloten 1927 vor der Osterkirche. 14

17 Abb. 14: Rohrbachs Flugboot Romar, um als Testpiloten bei der Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH angestellt waren, ließen sich während eines Fluges in einer dreimotorigen Werksmaschine trauen. Die Zeremonie wurde gegen den Willen Teichmanns gefilmt und veröffentlicht. In der Ostergemeinde erfuhr das ungewöhnliche Ereignis zwar weitgehende Zustimmung, auf große Ablehnung stieß Teichmann aber bei dem Konsistorium der Kirche. Die Flugzeugtrauung wurde zum Skandal, Teichmann vom Amt suspendiert. Die Produktion des Flugbootes Romar Eine Erweiterung der Werkshalle wurde 1927 notwendig, nachdem Rohrbach von der Lufthansa einen neuen Auftrag erhalten hatte. Er sollte drei Flugboote entwickeln, die zwölf Passagiere und eine vierköpfige Besatzung über eine Entfernung von Kilometer transportieren konnten. Mit diesem Auftrag erlebte die Rohrbach Metallflugzeugfabrik noch einmal einen Aufschwung. Im selben Jahr, am 14. Oktober 1927 wurde die Geschäftsstelle der Firma in die Kiautschoustraße 9-12 verlegt. Rohrbach konstruierte den Romar, ein Flugboot, dessen Tragflächen eine Spannweite von 37 Metern besaßen und einen Rumpf mit einer Länge von 22 Metern. Der Romar wurde das seinerzeit größte Flugboot der Welt. Um dieses Fluggerät herzustellen, waren in der Fabrik in der Sprengel- und Kiautschoustraße zeitweise bis zu 600 Menschen beschäftigt. Nach der Fertigstellung des ersten Prototyps stellten sich in der Werkshalle 100 Arbeiter auf die Tragflächen, um die Belastbarkeit des Romar zu demonstrieren und um für eine Fotografie zu posieren. Bis sich das Flugboot jedoch erstmals in die Luft erheben konnte, stand noch eine lange Reise bevor. Zunächst mußten die Arbeiter den Romar wieder in seine Einzelteile zerlegen. Nur so konnten Tragflächen und Rumpf, Schwimmer und Motoren durch die engen Straßen von der Sprengelstraße zum Nordhafen transportiert werden. Von dort 15

18 Abb. 15: In der Montagehalle an der Sprengelstraße posieren 100 Arbeiter auf den Tragflächen des Flugbootes Romar. aus gelangten die Flugzeugteile per Schiff nach Travemünde, wo sich eine Erprobungsstelle befand. Wieder zusammengesetzt, startete der erste Romar am 7. August 1928 zu seinem Jungfernflug. Bei den ersten Flugversuchen stellte sich die Konstruktion als leistungsfähig und sicher heraus, selbst in schwerer See kenterte der Romar nicht. Zum Linieneinsatz gelangte er dennoch nie. Zwei Maschinen gingen 1929 zu Bruch, als sie bei Testflügen ihre Tauglichkeit für lange Strecken unter Beweis stellen sollten. Die Lufthansa hatte ihren Einsatz bei der Luftpost- und Frachtbeförderung geplant. Der Romar sollte von Deutschland über Irland oder Island und Neufundland nach Nordamerika, auf einer anderen Linie über die Azoren und die Bermudas in die Karibik, oder über Lissabon und die Kapverden nach Südamerika fliegen. Die beiden beschädigten Maschinen wurden im Januar 1930 nach Berlin zurück gebracht. Zwar galten sie als reparabel, der entsprechende Auftrag wurde aber nicht mehr erteilt. Dies hatte nicht zuletzt seine Ursache darin, daß die Lufthansa ihre Auftragspolitik seit1929 veränderte und ihre Luftflotte bedeutend verkleinerte. Was mit den Flugbooten in Berlin weiterhin geschah, ist unbekannt. Die dritte Maschine und auch ein verbesserter, 1931 nach Frankreich gelieferter Romar II wurden verschrottet. Die erneut verbesserten Modelle Romar III und Romar IV entstanden nur noch auf dem Papier. Rohrbach erhielt keine neuen Aufträge, sodaß seine Firma schon bald vor dem Konkurs stand. Im Winter 1934/35 erwog er nach Japan überzusiedeln und für die japanische Marine einen Sturzbomber zu bauen. 16

19 Diesen Plan verwarf er jedoch. Inzwischen wurde beim Bremer Weserflug der Umbau von Ju 52 Flugzeugen in Schwimmerflugzeuge geprüft. Diese Aufgabe interessierte Rohrbach, sodaß er 1934 eine Anstellung als Chefkonstrukteur bei den Bremer Weser- Flugzeugwerken annahm. Das Werk Rohrbach der Weser-Flugzeugbau GmbH Die Bremer Weser-Flugzeugbau GmbH war erst im April 1934 von der Weser AG gegründet worden. Diese beabsichtigte, neben dem Schiffsbau auch den Flugzeugbau aufzunehmen. In erster Linie war sie an der Produktion von Serien nach Lizenzen anderer Firmen interessiert. Nachdem Rohrbach 1934 Chefkonstrukteur bei der Firma Weser-Flugzeugbau GmbH geworden war, ging seine Fabrik als Werk Rohrbach in der Weser-Flugzeugbau GmbH auf. Die Anlagen im Wedding wurden zunächst weiterhin als Produktionsstandort genutzt. Darauf weisen Planungen hin, die nach der Übernahme einsetzten. So war 1935 auf dem Hof des Betriebsgeländes der Bau einer neuen Werkhalle vorgesehen, in der eine Glüherei, eine Schmiede, eine Schweißerei, ein Galvanisierraum und eine Kadmiererei, in der Eisenwerkstoffe zum Rostschutz mit Kadmium überzogen wurden, Platz fanden. Zusätzlich sollte die große Fabrikhalle mit zwei übereinanderliegenden Arbeitsbühnen zur Montage von Flugzeugteilen ausgestattet werden. In Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg wurde bei den Planungen bereits an die Einrichtung eines Luftschutzkellers gedacht. Wie die meisten 17

20 Abb. 16: Der Rumpf des Romar auf der Sprengelstraße. Für den Transport des Rumpfes zum Nordhafen wurden an die Stützschwimmer Räder montiert. Tragflächen, Motoren und Leitwerk folgten auf Extra-Fahrzeugen. großen Flugzeugwerke des Deutschen Reiches war auch die Fabrik im Wedding in das vom Reichsministerium für Luftfahrt organisierte zentrale Programm der Luftrüstung einbezogen. Ab Oktober 1936 wurde der gesamte Betrieb Stück für Stück nach Lemwerder in Oldenburg verlegt. Adolf Rohrbach starb Für das Flugzeugwerk in der Sprengel- und Kiautschoustraße war die Ära Rohrbach jedoch bereits 1937 zu Ende gegangen. Das Werk, das 1934 noch 150, und 1936 immerhin noch 50 Mitarbeiter gezählt hatte, wurde liquidiert und ging in den Besitz der Luftfahrtkontor GmbH über. Die Firma Weserflug, die mit der Übernahme der Fabrik Rohrbachs vor allem deren Schulden übernommen hatte, konnte und wollte diese nicht mehr finanzieren. Zunächst schien es, als würde Hermann Göring, der Reichsminister für Luftfahrt, persönlich die Entschuldung Rohrbachs und seiner Fabrik bestimmen. Nachdem aber deutlich wurde, daß es sich dabei um erhebliche Beträge handelte, wurde der Betrieb aufgegeben. Bis alle Ansprüche abgewickelt waren dauerte es einige Jahre, die Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH wurde zum 31. Dezember 1941 aus dem Handelsregister gelöscht. Die Flugzeugfabrik als Produktionsstandort für die Luftrüstung während des Zweiten Weltkrieges Die Firma Luftfahrtkontor GmbH, der die Fabrik 1937 überschrieben wurde, stellte ein Instrument des Reichsministeriums für Luftfahrt dar, um Haushaltsmittel zu steuern, die in die Flugzeugindustrie investiert werden sollten. Sie entwickelte sich zur Universalbank der deutschen Luftfahrt des Dritten Reiches und hieß ab 1940 Bank der deutschen Luftfahrt AG. Bis Kriegsbeginn flossen über diese Gesellschaft erhebliche Mittel in die Luftrüstung, das Reichsministerium für Luftfahrt wurde zum größten Kreditgeber 18

21 der Luftfahrtindustrie. Die Rückzahlung der Darlehen an das Reichsministerium und sonstige Transaktionen verwaltete die Firma Luftfahrtkontor GmbH. Für reichseigene Pachtwerke war die ebenfalls vom Reichsministerium für Luftfahrt gegründete Luftfahrtanlagen GmbH zuständig. Auch die Weserflug GmbH wurde aus Mitteln des Luftfahrtministeriums finanziert und, da sie in den 1930er Jahren große Verluste schrieb, saniert. So ist zu erklären, wie das Werk Rohrbach der Weserflugbau GmbH in Besitz der Luftfahrtkontor GmbH überging wurde das Fabrikgelände der Luftfahrtanlagen GmbH übertragen. Die Fertigungsgerätebau GmbH Aus Akten des Bauamtes Mitte geht hervor, daß bereits im Jahre 1937 eine neue Firma, die Fertigungsgerätebau GmbH, die Fabrikanlagen in der Sprengel- und Kiautschoustraße nutzte. Diese Firma war Eigentum der Luftfahrtkontor GmbH und führte Wehrmachtsaufträge aus. Im Dezember 1941 kaufte die Fertigungsgerätebau GmbH der Luftfahrtanlagen GmbH das gesamte Grundstück ab. Allerdings gab es eine Auflage: Eine Genehmigung zur weiteren Bebauung des Grundstücks wird versagt, da das Grundstück für den Bau des Nordbahnhofes benötigt wird. Das Mammut-Projekt Adolf Hitlers, Berlin zu Germania, der repräsentativen Hauptstadt eines nationalsozialistischen Großreiches auszubauen, betraf auch das Gelände der kleinen Flugzeugfabrik im Wedding. Nach den Plänen des Architekten Albert Speer sollte neben einer Ost-West-Achse, die vom Adolf-Hitler-Platz, dem heutigen Theodor-Heuss-Platz, bis jenseits des Brandenburger Tores reichen sollte, auch eine Nord-Süd-Achse die Stadt durchziehen. Als südlicher Abschluß war in Tempelhof ein Südbahnhof geplant. Den Abschluß im Norden sollte der Nordbahnhof bilden, der mit einem riesigen Vorplatz und seinen Gleisanlagen das gesamte Gebiet zwischen Fennstraße, Müllerstraße und Luxemburger bzw. Föhrer Straße einnehmen sollte. Zum Zeitpunkt des Kaufes des Geländes durch die Fertigungsgerätebau GmbH war jedoch an der Kiautschoustraße bereits der Bau einer weiteren Lagerhalle geplant worden, die später als Fertigungshalle diente. Die Notwendigkeit für dieses Gebäude bestätigte das Reichsministerium für Luftfahrt, das die Anlage schon 1938 im Rahmen des Aufbauprogramms der Luftwaffe als staatspolitisch wichtig bezeichnete. Was genau bei der Fertigungsgerätebau GmbH produziert wurde, ist nicht mehr vollständig rekonstruierbar. Offiziell stellte die Gesellschaft Vorrichtungen, Werkzeuge und Lehren her. Zeitzeugen berichten dagegen, daß in der feinmechanischen Werkstatt der Fabrik während des Krieges auch kupferne Dichtungsringe für die V 1 hergestellt wurden. Die V 1 war eine Rakete, die als Hitlers Wunderwaffe galt und bei der Bombardierung englischer Städte eingesetzt wurde. Außerdem diente die Fabrik als Reparaturbetrieb für Flugzeugmotoren und stellte Tragflächen der HE 111 her, einem Flugzeug der Firma Heinkel, das im Zweiten Weltkrieg als Bomber zum Einsatz kam. Daß 1939 an der westlichen Giebelwand der alten Montagehalle eine Krananlage gebaut wurde, kann als Bestätigung dieser Aussagen gewertet werden, läßt eine solche Anlage doch auf die Fertigung größerer Bauteile schließen. Sicher ist, daß die Rüstungsproduktion in dieser Fabrik bereits vor Kriegsbeginn nach Kräften vorangetrieben wurde. Darauf weist nicht zuletzt eine 19

22 Abb. 17: Ansicht neue Lagerhalle an der Kiautschoustraße, 1939/40. Beschwerde hin, die die Verwalterin des Mietshauses in der Sprengelstraße vorbrachte. Demnach klagten ihre Mieter über nächtliche Lärmbelästigung durch Arbeiten auf dem Industriegelände. Ihren Angaben zufolge liefen nachts Motoren, deren Vibration das Mauerwerk beschädigte. Darüber hinaus gab sie an, im Hof der Fabrik sei ohne Zustimmung des Besitzers eine hohe Trennwand gezogen worden, die das übliche Maß erheblich überschritt. Die Beschwerde wurde von der Gewerbeaufsicht geprüft und abgewiesen. Für die Kriegszeit ist genaueres über die Produktion in der Fertigungsgerätebau GmbH überliefert. Die Informationen beruhen auf Aussagen des ehemaligen Zwangsarbeiters Vladimir P., der von November 1942 bis Kriegsende in der Fabrik als Konstrukteur eingesetzt wurde. Herr P. kam aus dem nationalsozialistischen Protektorat Böhmen und Mähren, d.h. der besetzten Tschechoslowakei, und wurde zur Arbeit für die deutsche Rüstungsproduktion zwangsverpflichtet. Produktion und Zwangsarbeit bei der Fertigungsgerätebau GmbH während des Krieges Der Grund für die Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften während des Dritten Reiches bestand in einem Arbeitskräftemangel, der seit Kriegsbeginn herrschte. Die Zwangsarbeit trug dazu bei, die Industrie- und Rüstungsproduktion aufrecht zu erhalten und stellte einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes dar. Zwangsarbeit wurde, wie im Falle des Herrn P. über die Arbeitsämter organisiert. Es gab jedoch auch radikalere Maßnahmen zur Rekrutierung von Zwangsarbeitern, die Verhaftungen gleichkamen. Dies war insbesondere in osteuropäischen Ländern der Fall. Und schließlich stellte auch der Einsatz von Häftlingen aus Konzentrationslagern in der deutschen Industrie Zwangsarbeit dar. Daraus ergaben sich große Unterschiede in der Art der Beschäftigung, der Behandlung und in dem Maß an Freizügigkeit, über das Zwangsarbeiter im Dritten Reich verfügten. Viele von ihnen trugen bleibende Schäden davon oder starben sogar an den Folgen der Arbeit. Jenseits dieser Unterschiede galt jedoch für alle Zwangsarbeiter, daß sie gegenüber ihren deutschen Kollegen bedeutend schlechter gestellt waren. Sie verdienten weniger, teilweise erhielten sie keinen Lohn, und mußten in Sammelunterkünften oder Barackenlagern leben. Die Arbeitsverpflichtung von Vladimir P., der in einem Briefwechsel mit dem Berliner Historiker Thomas Irmer 2002 über seine Erlebnisse bei der Fertigungsgerätebau GmbH berichtet, wurde vom Berliner Arbeitsamt organisiert. Im November

23 wurde er in einem Sonderzug aus dem heutigen Tschechien erst in das Durchgangslager Wilhelmshagen transportiert und drei Tage später nach Berlin gebracht, wo er in ein Wohnlager in der Wackenbergstraße 75 in Niederschönhausen einquartiert wurde. In diesem Wohnlager lebten nur Zwangsarbeiter, die bei der Fertigungsgerätebau GmbH beschäftigt waren. Herr P. berichtet, daß dort ingesamt etwa 65 Tschechen, davon 25 Frauen, außerdem 30 Franzosen und 35 Holländer lebten. Für ihren Weg zur Arbeit legten sie erst einen Fußmarsch von einem Kilometer zur nächsten Bahnstation zurück, um dann mit der S-Bahn zur Fabrik zu fahren. Sie arbeiteten an 6 Tagen die Woche jeweils 10 Stunden. Wie Herr P. angibt, mußten die Zwangsarbeiter in der Fertigungsgerätebau GmbH länger arbeiten als deutsche Arbeiter und Angestellte und erhielten nur ein Drittel des Lohnes. Er selbst arbeitete im Konstruktionsbüro und fertigte technische Zeichnungen für Flugzeugbauteile an. Seinem Bericht nach wurden dort möglicherweise auch Zeichnungen für die erwähnte V 1 hergestellt. Außer ihm arbeiteten noch zwei Tschechen und drei Franzosen im Konstruktionsbüro. Andere Zwangsarbeiter waren in der Produktion tätig. Da er gut deutsch und französisch sprach, wurde Herr P. zusätzlich als Dolmetscher eingesetzt. In einem Brief schildert er das Verhältnis zwischen der deutschen Belegschaft und den Zwangsarbeitern in der Fertigungsgerätebau GmbH: Unser Verhältnis zu den deutschen Mitarbeitern war unterschiedlich. Abgesehen von den Nazis verhielt sich die Mehrzahl der Deutschen sehr korrekt. Diese Menschen verstanden vollauf, daß unsere Anwesenheit in Berlin keineswegs eine freiwillige Angelegenheit darstellte. Viele hatten auch anscheinend Angst vor einer engeren Verbindung mit uns, schließlich waren wir doch Ausländer. Wir auf der anderen Seite widmeten unsere Anstrengungen der zugeteilten Arbeit, und so verlief unser Zusammenleben am Arbeitsplatz fast reibungslos. Es gab aber auch eine gewisse Anzahl deutscher Männer mit denen wir gut auskamen, die uns vor Mitgliedern der NSDAP und vor jenen, die besondere Vorsicht erforderten, warnten. Sonntags hatte Herr P. frei. Er berichtet, daß er sich an diesen Tagen Berlin und die Umgebung ansah oder Bekannte in anderen Lagern besuchte. Er verfügte über einen Fotoapparat, mit dem die hier abgebildete Aufnahme hergestellt wurde, auf der er vor dem Werksgelände der Fertigungsgerätebau GmbH in der Kiautschoustraße zu sehen ist. Bombenschäden und Verlegung der Fertigungsgerätebau GmbH ins Riesengebirge Als Zwangsarbeiter bei der Fertigungsgerätebau GmbH erlebte Vladimir P. zwischen 1942 und 1944 etwa 270 Fliegerangriffe, bei denen er zweimal seinen gesamten Besitz verlor. Doch nicht nur das Wohnlager, auch das Werk in der Sprengel- und Abb. 18: Vladimir P. in der Kiautschoustraße vor dem Fabrikgelände, 1942/43. 21

24 Kiautschoustraße wurde getroffen. Im November 1944 wurde das Konstruktionsbüro und die Fabrik der Fertigungsgerätebau GmbH total ausgebombt, wie Herr P. berichtet. Danach, im Dezember 1944, wurde das Werk nach Malá Borovnièka ins Riesengebirge verlegt. Die Hälfte der Zwangsarbeiter, die in Berlin beschäftigt gewesen waren, wurden mitgenommen. Dort, so berichtet Herr P., sei er bis Kriegsende als Dreher tätig gewesen und habe in 12 Stunden-Schichten gearbeitet. Die Umgebung des Fabrikgeländes in den 1940er Jahren Da sich die Fabrik nicht auf einer grünen Wiese, sondern mitten in einem Wohngebiet im Wedding befand, ist der Frage nachzugehen, was die Bewohner der umgebenden Mietshäuser von der Fabrik wußten und welchen Bezug sie zu der Anlage und deren Mitarbeitern hatten. Hierzu wurden Zeitzeugen nach ihren Erinnerungen befragt. Da die Zeit des Nationalsozialismus nun aber über sechzig Jahre zurückliegt, sind die meisten Angestellten oder Arbeiter der Flugzeugfabrik wie auch die Anwohner, die Auskunft hätten geben können, bereits gestorben. Die Zeitzeugen, die sich bereit erklärt haben, über das Leben in den Straßen rund um das Fabrikgelände zu erzählen, waren in den 1940er Jahren Kinder oder allenfalls junge Erwachsene. Auf diesen Umstand ist es zurückzuführen, daß die Berichte, die über die Umgebung der Fabrik zur Verfügung stehen, wenig über das politische oder gesellschaftliche Leben im Wedding zur Zeit des Nationalsozialismus aussagen. Sie beginnen erst in der späten Kriegszeit oder der Nachkriegszeit. Die Fabrik an der Sprengel- und Kiautschoustraße spielt nur in einzelnen Fällen in den Erinnerungen eine Rolle. Umso genauer sind die Beschreibungen von Geschäften, die sich in der Sprengelstraße und Umgebung befanden und von Erlebnissen, die die Zeitzeugen besonders prägten. Aufgrund dieser Berichte ist kein vollständiges Bild vom damaligen Leben rund um die Fabrik zu gewinnen. Sie ermöglichen aber einen lebendigen Einblick in das, was Kinder und junge Erwachsene in dieser Zeit von ihrer Umgebung wahrnahmen. So beschreibt Frau M., die 1929 in der Torfstraße Ecke Sprengelstraße geboren wurde und aufwuchs, die Sprengelstraße als eher ruhige Seitenstraße. Als Kinder konnten sie dort Völkerball spielen, ohne von Autos gestört zu werden, von denen es ohnehin noch nicht viele gab. Auch Frau Menzel, die 1920 in der Sprengelstraße 22 im Vorderhaus dritter Stock links, und damit direkt gegenüber dem Industriegelände geboren wurde, berichtet vom Ballspielen auf der Straße. Andere Zeitzeuginnen wie Frau Me., die in der Sprengelstraße 43 geboren wurde, oder Frau S., die in der Triftstraße und am Sparrplatz aufwuchs, erinnern sich lebhaft an eine Eisdiele Würfel, die sich in der Sprengelstraße 42 befand. Nach Kriegsende gab es dort Eis auf Lebensmittelkarten. In diesem Abschnitt der Sprengelstraße verkauften daneben noch eine Reihe weiterer Geschäfte Gemüse, Milchprodukte und andere Lebensmittel. Eindrücklich sind auch die Schilderungen der Zeitzeuginnen von den Kuhställen, in denen die Bewohner der Sprengel- und der umliegenden Straßen ihre 22

25 Abb. 19: Torf- Ecke Sprengelstraße mit Blick in die Sprengelstraße, Milch holten. Solche Ställe befanden sich in der Torfstraße gegenüber der einmündenden Sprengelstraße, in der Tegeler Straße und auch in der Burgsdorfstraße. Um Futter für die Kühe zu besorgen, zogen die Betreiber der Ställe durch die Straßen und tauschten Kartoffelschalen gegen Brennholz ein. In der Sprengelstraße gab es jedoch nicht nur viele Geschäfte, sondern auch Fabriken und Gewerbebetriebe in den Hinterhöfen. So berichten Herr B., der zwischen 1946 und 1963 in der Sprengelstraße 39 wohnte, wie auch weitere Zeitzeugen, daß in der Sprengelstraße 11 die Papierfabrik Schümann und in der Sprengelstraße 15 die Zuckerfabrik Heidenreich produzierten. Sehr deutlich erinnern sich die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die Bombardierungen während der letzten Kriegsjahre und an das Kriegsende. So berichtet Frau Menzel von der großen Zerstörung, die Bombenangriffe im November 1943 in der Samoa- und Triftstraße anrichteten. Viele Wohnhäuser wurden schwer beschädigt. Auch die Osterkirche wurde getroffen. Die Doppelspitze des Turmes wurde jedoch ihrer Erinnerung nach erst kurz vor Kriegsende im April 1945 von deutschen Flakgeschützen abgeschossen. Bei seiner Restaurierung nach Kriegsende erhielt der Kirchturm der Osterkirche sein heutiges Satteldach. Über das Kriegsende in der Sprengelstraße hat Frau Menzel 1995 folgenden Bericht verfaßt: Am 20. April 45 hat bei uns Sprengelstraße 22 im Seitenflügel eine Frau anläßlich Adolf Hitlers Geburtstag noch die Hakenkreuzfahne herausgehängt, und wir hatten große Angst, daß das dem ganzen Haus zum Verhängnis werden könnte, wenn es bekannt würde. Wir haben die letzten Tage und Nächte vor Kriegsende im Keller verbracht sind nur in die Wohnungen gegangen, um Essen zu machen da wir Angst vor dem ständigen Beschuß hatten. Wir wußten gar nicht, wie weit die russischen Truppen schon gekommen waren. Es hieß dann, sie hätten schon die Beuthschule / Zeppelinplatz besetzt. 23

26 Abb. 20: Frau Menzel, Unsere eigenen Kampfflugzeuge waren auch noch unterwegs, und das Vorderhaus Triftstr. 40 soll von diesen getroffen worden sein. Ich erinnere mich noch, daß ich mit meiner Mutti nachdem wir uns Essen in der Wohnung bereitet hatten die Treppen wieder herunter ging und plötzlich ein ohrenbetäubender Krach unser Haus erzittern ließ. Wir wußten in dem Moment ja nicht, was geschehen war. Sprengelstr. 22 und Triftstr. 40 liegen sich fast gegenüber. Es heißt auch aber ich weiß nicht, ob es stimmt daß die Kirchtürme unserer Osterkirche von unserer eigenen Luftwaffe heruntergeschossen wurden. Beim Bäcker Torfstr. 13 / Ecke Sprengelstr. wurde zwischendurch Brot gebacken, und wir haben auf dem Hof in langer Schlange angestanden, um uns etwas zu essen zu holen. Wir hatten natürlich Angst, daß uns ein Geschoß treffen könnte, aber Hunger hatten wir auch. Eines Tages kam unverhofft ein Bekannter vorbei, der noch zum Volkssturm eingezogen war und nach Hause wollte. [ Volkssturm war ein Begriff, der für Truppen gebraucht wurde, die aus Männern zwischen 16 und 60 Jahren bestanden, die bis dahin noch nicht zum Militärdienst eingezogen worden waren. Obwohl der Krieg längst verloren war, sollten diese Truppen bis zuletzt gegen die Alliierten kämpfen, d. Verf.] Er hatte einen jungen, verwundeten Soldaten bei sich. Beide hatten Hunger, wir gaben ihnen zu essen und sie schliefen eine Nacht oben in unserer Wohnung. Unsere Hausbewohner waren ganz entsetzt und hatten Sorge, wie wir natürlich auch, daß sie bei uns entdeckt werden könnten. Als die russischen Truppen dann immer näher kamen und unsere Angst immer größer wurde, haben wir jungen Mädchen uns so hergerichtet mit Kopftüchern usw., daß wir meinten, wie alte Frauen auszusehen. Wir wußten da noch nicht, daß auch vor diesen nicht Halt gemacht wurde. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich damals nicht an Befreiung gedacht, sondern war, wie mit mir noch andere, von Angst beherrscht. Als die ersten russischen Soldaten zu uns in den Keller kamen, lag meine Mutti, der es nicht gut ging, auf einer Liege. Ein Soldat kam auf mich zu und hatte schon das Wort Frau komm mit auf den Lippen, als er sich plötzlich umdrehte und dann mit einem anderen Soldaten auf eine junge Mutter mit Baby zuging. Beide schleppten die Widerstrebende ins Vorderhaus, wie sie uns später erzählte. Ich atmete auf, aber das, wovor ich bewahrt blieb, passierte nun der anderen. Es sprach sich schnell herum, daß auch in den umliegenden Häusern Frauen vergewaltigt wurden. (...) Eine (...) Freundin von mir, die kurz vor dem Einmarsch der Russen mit der letzten S-Bahn aus dem Krankenhaus Buch mit ihrem Baby zu Hause eingetroffen war, verlor ihr Kind 24

27 durch Unterernährung, denn es gab zu dem Zeitpunkt nicht mal Milch für Babys. Zusammen mit ihrer Schwester haben wir das Kind in aller Stille in einer kleinen Kiste zum Friedhof getragen; denn Särge gab es ja nicht. Alle umliegenden Brücken zum Friedrich- Krause-Ufer wurden noch von unseren eigenen Truppen gesprengt (Fennbrücke, Torfbrücke, Beusselbrücke). Es gab dann eine längere Zeit eine Fähre als Verbindung zur anderen Seite. Eine erste Notbrücke gab es später gleich neben der Beusselbrücke. Von Januar 1945 bis Kriegsende gab es keine Nacht ohne Fliegeralarm, das hieß also: Jede Nacht Luftschutzkeller, manchmal auch zweimal die Nacht. an der Torf- und Kiautschoustraße ein Flüchtlingslager. Herr B., der 1941 geboren wurde und damit nach Kriegsende noch ein Kind war, beschreibt auch seinen Alltag in der Sprengelstraße. Zum Fußballspielen traf er sich mit seinen Freunden in den Ruinen des Hauses der Sprengelstraße 16, nachdem dort die Trümmer weggeräumt waren. Die Kinder trafen sich auch auf dem Zeppelinplatz. Anders als in der Sprengelstraße gab es dort asphaltierte Straßen, sodaß sie dort Rollschuh laufen konnten. Zur Schule mußten sie damals einen weiten Weg zurücklegen, Herr B. besuchte eine Schule in der Lütticher Straße. Das Schulgebäude in der Tegeler Straße war im Krieg beschädigt worden und mußte renoviert werden. Die Bewohner der angrenzenden Straßen nach Kriegsende Kurz nach Kriegsende waren die Lebensbedingungen für die Bewohner rund um das Fabrikgelände, wie für alle Berliner, außerordentlich schwierig. Die Sicherung existentieller Bedürfnisse, wie die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser, ein Dach über dem Kopf und die Suche nach Freunden und Verwandten, stand im Mittelpunkt des Handelns. Lebensmittel waren rationiert und zur Versorgung mit Trinkwasser wurden die öffentlichen Wasserpumpen überlebenswichtig, stellten sie doch die einzige Wasserversorgung dar. Während der ersten Zeit herrschte eine nächtliche Ausgangssperre, nach 22 Uhr war es verboten, sich in den Straßen aufzuhalten. Über die Fabrik und die umliegenden Straßen in der frühen Nachkriegszeit berichtet insbesondere Herr B. detailliert. An dem Industriegelände fielen ihm riesige Eisenträger mit Ketten auf, die von der Straße aus zu sehen waren. Was die nähere Umgebung des Industriegebietes angeht, so befand sich seiner Erinnerung nach im Eckgebäude Abb. 21: Das Haus Sprengelstraße 22,

28 Abb. 22: Blick von der Luxemburger Straße nach Süden in die zerstörte Samoastraße kurz vor Kriegsende, 1944/45. Das Fabrikgelände als Standort kleinerer Unternehmen und Gewerbebetriebe nach dem Krieg Während die Bundesrepublik in den 1950er Jahren ein Wirtschaftswunder erlebte, war im isolierten West-Berlin wenig von Boom zu spüren. Im Gegenteil, immer mehr Industriebetriebe verließen die Stadt, ein Prozess der Deindustrialisierung setzte ein. Zusätzlich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung des Wedding wirkte sich der Mauerbau 1961 aus. Für den Bezirk wesentliche innerstädtische Verkehrswege wurden dadurch gekappt. Direkt an der Mauer gelegen, fand sich der Wedding in West-Berlin als Randbezirk wieder und geriet auch wirtschaftlich ins Abseits. Diese ungünstige Lage wie auch die fehlende Möglichkeit zur Expansion machten das Industriegebiet an der Sprengel- und Kiautschoustraße nach dem Krieg als Standort für größere Betriebe unattraktiv. Der einstige Industriestandort verwandelte sich in ein Gewerbegebiet für Kleinbetriebe. Die Fertigungsgerätebau GmbH 1945 bis 1967 Das Fabrikgelände befand sich auch nach Ende des Krieges in Besitz der Fertigungsgerätebau GmbH. Das Unternehmen unterstand allerdings der französischen Militärverwaltung. Seit der Auslagerung des Betriebes im Dezember 1944 scheint die Produktion in den Werkhallen weitgehend eingestellt worden zu sein. Nach Ende des Krieges wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Ab wann genau und vor allem was produziert wurde, bleibt jedoch unklar. Was das Ausmaß der Zerstörung durch den Krieg angeht, so zeigen Pläne aus der Nachkriegszeit, daß die Bürohalle an der Kiautschoustraße nicht mehr existierte. Daneben ist ein großer Schaden an der 1927 erweiterten Halle an der Sprengel- 26

29 straße dokumentiert. In einem Brief des Treuhänders der Fertigungsgerätebau GmbH vom Sommer 1948 heißt es: In der rechten Hälfte der Werkhalle der Fertigungsgerätebau GmbH ist ein Teil der Massivdecke eingestürzt. Auch für den jetzt noch nicht eingestürzten Teil der Decke besteht infolge des dauernden Eindringens von Niederschlagswasser in kürzester Zeit weitere Einsturzgefahr für die Werktätigen. Der gefährdete Teil der Halle war schon abgesperrt und mit einem Warnungsschild versehen. Aus den Bauakten geht hervor, daß sich die Fertigungsgerätebau GmbH 1948 darum bemühte, diesen Kriegsschaden zu reparieren. Trotz mehrfacher Anträge gelang es ihr jedoch nicht, vom Bezirksamt Wedding das notwendige Baumaterial für die Reparatur zugeteilt zu bekommen wurde dieser Teil der Halle abgerissen. In den folgenden Jahren entstanden auf dem Gelände kleinere Gebäude, über die im Bauamt Mitte keine Unterlagen vorliegen. An der Stelle der im Krieg beschädigten Werkhalle an der Kiautschoustraße, befanden sich nun Bürogebäude und eine Werkstatt. Daneben wurden in der Nachkriegszeit am Eingang des Werksgeländes ein Pförtnerhaus und ein weiteres Werkstattgebäude errichtet. Die Fertigungsgerätebau Gesellschaft nutzte nur einen Teil der Gebäude für die eigene Produktion. Ein Großteil der Hallen und Werkstätten auf dem Gelände wurden vermietet. Der größte und beständigste Mieter war die Meteor Ventilatoren AG, die bereits 1954 einen Teil der zentralen Werkhalle übernahm. Daneben siedelten sich, teilweise nur vorübergehend, kleine Gewerbebetriebe an, einige Firmen unterhielten dort ihre Lager. Die Meteor Ventilatoren AG 1954 bis bezog die Meteor Ventilatoren AG einen leerstehenden Hallenteil in der großen Werkhalle, die, mit einer Trennwand versehen, in zwei Teile aufgeteilt worden war. Die Meteor Ventilatoren AG war nach dem Krieg die größte Firma, die auf dem Industriegelände noch produzierte. Sie war Abb. 23: Osterkirche nach Kriegsende 1945 mit zerstörtem Turm. 27

30 1903 gegründet worden und hatte ihren Firmensitz zunächst bis zur Einäscherung des Betriebes im Loewehaus in der Dorotheenstraße 35 in Berlin Mitte. Dort war nicht nur das Ingenieurbüro untergebracht, sondern auch eine Montagewerkstatt inklusive einer Dreherei. Die Meteor Ventilatoren AG stellte Ventilatoren, Entlüftungs-, Saugzug-, Entstaubungs- und Lufterhitzeranlagen her. Nach Ende des Krieges hatte sie übergangsweise in der Wiener Straße 12 in Kreuzberg Gewerberäume gefunden, in denen die Produktion fortgesetzt werden konnte wurden diese zu eng. Um größere Aufträge nicht ablehnen zu müssen, suchte die Firma nach einer alternativen Unterbringung. Eine ausreichend geräumige Halle, die für die Fertigung großer Anlagen taugte und in der gleichzeitig auch die Konstruktionsabteilung Platz fand, wurde auf dem Industriegelände in der Kiautschou- und Sprengelstraße gefunden. Über die Produktion bei der Meteor Ventilatoren AG im Wedding weiß Herr K. genaueres zu berichten. Er absolvierte dort zwischen 1963 und 1966 seine Lehre und arbeitete danach ein weiteres Jahr als Geselle bei der Firma Meteor. In dieser Zeit stellte die Firma kleine und große Ventilatoren zur Kühlung von Motoren und Lüftungsanlagen her. Solche Ventilatoren wurden bis nach Dubai verkauft. Die Arbeitsbedingungen und das Betriebsklima beschreibt Herr K. als gut. Sein Meister, Herr Dreikorn, bildete ihn ordentlich aus, sodaß er auf Anhieb seine Gesellenprüfung zum Blechschlosser bestand. Wie Herr K. ebenfalls berichtet, wurde das zehnjährige Bestehen der Firma in der Kiautschoustraße 1964 mit einer kleinen Feier begangen. Bereits drei Jahre später, am 31. Dezember 1967 mußte die Meteor Ventilatoren AG jedoch schließen. Aufträge blieben aus, Herr K. und seine Kollegen wurden wegen Arbeitsmangel entlassen. Die Nutzung der Industriegebäude durch Gewerbebetriebe und einen Arzt Neben der Meteor Ventilatoren AG siedelten sich in den 50er Jahren kleinere Gewerbebetriebe auf dem Industriegelände an. So hatte bis 1957 die Tischlerei Kieseler für einige Zeit ihre Betriebsräume auf dem Gelände der Fertigungsgerätebau GmbH. Die Firma Schneider, die in der Tegeler Straße 6-7 ein Elektro-Autogen-Schweißwerk betrieb, mietete 1957 ebenfalls einen Gebäudeteil auf dem Industriegelände. Nach dem Ende der Meteor Ventilatoren AG zog sie in den freigewordenen Hallenteil in der zentralen Montagehalle. Ab Mai 1959 mietete die Firma Zänkert ein kleineres Gebäude auf dem Gelände. Was sie genau herstellte, ist nicht sicher. Aus Beschwerden von Anwohnern der Torfstraße geht hervor, daß Mitarbeiter des Betriebes im Hof des Werksgeländes von Zeit zu Zeit Schmiedefeuer entfachten. Bereits 1952 hatte der Mediziner Professor Wilhelm Heim eine Unfallambulanz auf dem Fabrikgelände eingerichtet. Die an der Kiautschou gelegene Praxis existiert bis heute, seit 1972 wird sie von Dr. Wolfgang Kunith betrieben. Das Land Berlin als neuer Besitzer des Geländes ab 1967 Das gesamte Industriegelände an der Kiautschou- und Sprengelstraße ging 1967 einschließlich der Gebäude in Besitz des Landes Berlin über. Ein Lageplan und eine Gebäudebuchkartei geben Auskunft über die Firmen, die sich zu dieser Zeit auf dem Gelände befanden. Für die Mieter änderte sich mit dem Wechsel des Besitzers zunächst nichts. In den folgenden Jahren siedelten sich weiterhin verschiedene kleinere Unternehmen auf dem Gelände an. Sie nutzten die bestehen- 28

31 Abb. 24: Ansicht zentrale Montagehalle, den Lagerplätze, Werkstätten und die große Halle. Rudi Arldt betrieb beispielsweise an der Sprengelstraße einen Brennstoffhandel. Eine Produktion in größerem Maßstab fand noch einmal durch die Packmittelfabrik Otto Michael GmbH & Co. KG statt, die in der zentralen Halle bis kurz vor deren Abriß Kartonagen herstellte. Heute stehen noch zwei Gebäude auf dem Gelände. Das eine wird von der Tischlerei Spieckerman und Neumann genutzt, das andere beherbergt die erwähnte Arzt-Praxis. Möglicherweise werden auch diese Gebäude in naher Zukunft verschwinden. Geplant ist darüber hinaus eine Verbindung zwischen Sprengelpark, den Grünflächen auf dem Pekinger Platz und dem Nordufer. Überlegungen zur Nutzung des Industriegeländes bis zur Umwandlung in den Sprengelpark Seit Ende der 1980er Jahre gab der Berliner Senat verschiedene städtebauliche Untersuchungen in Auftrag, in denen Vorschläge für eine neue Nutzung des Geländes erarbeitet wurden. Die Ideen reichten von einer Sporthalle über eine Grundschule bis hin zu einer Kindertagesstätte mit Parkanlage. Die Baubehörde prüfte die Halle auf ihre Denkmalwürdigkeit, stellte sie aber nicht unter Denkmalschutz. Nachdem fest stand, daß die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren eine Grünanlage an der südlichen Tegeler Straße überbauen muß, um eine Bahnbrücke über den Kanal zu realisieren, wurde ein Grundstück gesucht, das den Bewohnern des Stadtteiles als Ausgleich für die verlorene Grünfläche dienen kann. Die Wahl fiel auf das Industriegelände in der Sprengel- und Kiautschoustraße. Seit 2004 ist nun die Umwandlung des Geländes in eine Parkanlage geplant, im selben Jahr noch wurde die große Fabrikhalle abgerissen. Die Kosten der Umgestaltung trägt die Deutsche Bahn, da die Grünflächen in der Tegeler Straße aufgrund von geänderten Planungen der Bahngesellschaft verschwinden. Im Laufe der Jahre 2005 und 2006 soll das Industriegelände endgültig in einen Park umgewandelt werden, den Sprengelpark. 29

32 Schlußbemerkung Wie sich gezeigt hat, war die Entwicklung des Industriestandortes an der Sprengel- und Kiautschoustraße keine reine Erfolgsgeschichte. Die größeren Firmen, die hier produzierten, existieren heute nicht mehr. Die zunehmende Wohnbebauung zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ das Industriegebiet zudem erheblich schrumpfen und schränkte die gewerbliche Nutzung ein. Dennoch hatten das Eisenbahn- und das spätere Flugzeugwerk, d.h. die beiden größten Produktionsbetriebe auf diesem Gelände, eine Gemeinsamkeit: In beiden Unternehmen wurden zu ihrer Zeit modernste Techniken und Konzepte der Produktion umgesetzt. Mit der Rohrbach Metallflugzeug GmbH entwickelte sich das Industriegebiet in den 1920er Jahren zu einem High-Tech -Standort. Dies nicht nur aufgrund der Ingenieurskunst, die hier praktiziert wurde, sondern auch gemessen Abb. 25: Lageplan des Industriegeländes, Abb. 26: Die1924 gebaute, zentrale Montagehalle im Sommer

33 an den Bauwerken, die während dieser Zeit errichtet wurden. Werner March, der die Industriehallen plante, war der Architekt des Berliner Olympiastadions, mit dem damals neue Maßstäbe gesetzt wurden. Auch die Montagehalle in der Sprengel- und Kiautschoustraße zeichnete sich durch einen hohen architektonischen Wert aus. Was die weitere Entwicklung der Flugzeugfabrik angeht, so darf nicht verschwiegen werden, daß ihr Erfolg durch Aufträge zustande kam, die in Zusammenhang mit der Luftrüstung für den Zweiten Weltkrieg vergeben wurden und daß für die Produktion im Krieg sogar Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. An die Produktivität der früheren Jahre konnte nach dem Krieg nicht mehr angeknüpft werden. Vielmehr verlor das Gebiet als Standort für Industriebetriebe zunehmend an Bedeutung. Die vorhandenen Fabrikgebäude wurden vor allem von kleinen Firmen genutzt, das Industrieareal wurde zum Gewerbegebiet. Bei dieser Entwicklung spielten die isolierte Lage Berlins und die besonders ungünstigen Folgen des Mauerbaues für den Wedding eine große Rolle. Der Abriß der Fabrikhallen und die Umwandlung des gesamten Geländes in den Sprengelpark kann als Schlußpunkt dieses Prozesses der Deindustrialisierung betrachtet werden. Abb. 27: Der Abriß der Gebäude auf dem Industriegelände,

34 Nachwort Mit dem Abriß der 1924 gebauten, zentralen Montagehalle auf dem Industriegelände der Sprengel- und Kiautschoustraße verschwand 2004 eines der letzten sichtbaren Zeugnisse einer einst lebendigen Industriekultur im Sprengelkiez. Das Verschwinden der Gebäude und die bevorstehende Umgestaltung des gesamten Areals zum Sprengelpark gaben Anlaß zu fragen, welcher Art die Tradition war, die damit zu Ende gegangen ist. Vor diesem Hintergrund entstand die vorliegende Untersuchung über die Geschichte des Industriegeländes. Sie wurde durch eine Projektförderung ermöglicht, die im Rahmen des Quartiersmanagements Sparrplatz zustande kam. Wenn im nächsten Jahr der Sprengelpark eröffnet wird, soll darin als vorläufiger Abschluß des Geschichtsprojektes eine Erinnerungstafel aufgestellt werden, die den Besuchern Auskunft über die Geschichte des Ortes gibt. Daß großes Interesse nicht nur an der Geschichte des Industriegebietes, sondern an der Geschichte des gesamten Sprengelkiezes herrscht, wurde bei den Recherchen zu dieser Broschüre deutlich. So möchte ich besonders den vielen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen danken, die ihre Erinnerungen an das Industriegelände und die Umgebung beigetragen haben. Aber auch in den Archiven bin ich bei meinen Nachforschungen sehr unterstützt worden. Namentlich Herrn Wittstock und Frau Hofmann aus dem Vermessungsamt des Bezirksamtes Mitte möchte ich dafür danken. Darüber hinaus gilt mein Dank Frau Lang und Herrn Burkard aus dem bezirklichen Mitte Museum am Gesundbrunnen, mit denen ich die Ergebnisse meiner Recherchen diskutieren konnte und die mir wertvolle Hinweise gaben. Judith Hahn, Juni

35 Archive Archiv der Osterkirche. Mitte Museum am Gesundbrunnen, Archiv, Bezirksamt Mitte von Berlin. Bauamt, Bezirksamt Mitte von Berlin. Abt. Stadtentwicklung Vermessungsamt, Bezirksamt Mitte von Berlin. Literatur Lutz Budraß, Flugzeugindustrie und Luftrüstung in Deutschland , Düsseldorf Rainer W. During, Der Pechvogel aus dem Wedding, in: Flugzeug Classic 1/2004, S Manfred E. Ganz, Norddeutsche Fabrik für Eisenbahnbetriebsmaterial in Berlin. Eine bedeutende Waggonfabrik um 1870, in: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 18 (1986), S Franz Gottwald (Hg.), Heimatbuch vom Wedding, Berlin Hellmut Herb, Adolf Rohrbach ( ). Ein Pionier des Metallflugzeugbaus, in: Pioniere der Luftfahrt: Hugo Junckers, Ferdinand Ferber, Adolf Rohrbach, Deutsche Luft- und Raumfahrt, Mitteilungen 74-15, Köln 1974, S Heidrun Joop, Berliner Straßen. Beispiel: Wedding, Berlin Bildnachweis Abb. 1: Berlin in Plänen. Berliner Stadtkarten von , Berlin Abb. 2: Zeitschrift für Bauwesen Abb. 3: Der Wedding. Zur 75-Jahrfeier der Eingliederung in Berlin, Berlin Abb. 4, 5: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 18 (1986). Abb. 6: Abt. Stadtentwicklung Vermessungsamt, Bezirksamt Mitte von Berlin. Abb. 7: Übersichtsplan von Berlin Blatt IV N und H, April und Januar 1909, städt. Vermessungesamt P. Ottsen, Stich, Druck und Verlag vom geograh. Institut u. Landkarten-Verlag v. Jul. Straube, Berlin o. J. Abb. 8, 11, 12, 17, 24, 25: Bauamt, Bezirksamt Mitte von Berlin. Abb. 9, 10: Deutsche Luft- und Raumfahrt, Mitteilungen 74-15, Köln Abb. 13, 22, 23: Archiv der Osterkirche. Abb. 14: Deutsche Lufthansa AG. Abb. 15, 16: Archiv Rainer W. During. Abb. 18: Archiv Berliner Geschichtswerkstatt e.v. Abb. 19, 21, 24: Privat Elisabeth Menzel. Abb. 20: Privat Judith Hahn. Abb. 26, 27: Privat Heike Baptist.

36 Die Broschüre ist Ergebnis des Projektes Industriegeschichte Sprengelpark, das 2005 durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Rahmen des Programms Soziale Stadt mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Berlin gefördert wurde. ISBN X

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