Geistliche Gedichte. Angelus Tomasius

Transkript

1 Geistliche Gedichte Angelus Tomasius im Dezember 2016

2 DER BOTE I Es ist mein eig'ner Wunsch, Dass Himmel sich tut kund Durch meinen freien Mund Genau zu dieser Stund'. Es ist nicht meine Pflicht, Die sich nur Großen gibt, Sie führen hin zum Licht, Weil es uns Menschen liebt. Doch was ich auch verkünde, Ins gleiche Strömen münde, Dem Leuchten sich verbündet, Wenn Funke in Dir zündet...

3 DER BOTE II Ich liebe das Lachen, Da darf es auch krachen, Ich liebe die Würze Und durchaus die Kürze. Ich liebe die Terzen, Das heitere Scherzen, Ich mag es gern plastisch, Manchmal auch drastisch. Bin sicher kein Schwein, Gewiss nicht gemein, Ich mag es sehr fein Und vor allem ganz rein. Und obwohl ich so heiß', Wie ja jeder es weiß, Obwohl so benannt, Wie allseits bekannt: Bin weder ein Engel Noch liebloser Bengel, Bin einfach ein Dichter, Der fürchtet kein' Richter. Mein Gott meint es gut, Das gibt mir viel Mut, Mein Gott liebt das Lachen, Das schöpferisch' Machen...

4 BAUMEISTER Der Himmel will Dein' Seel' erbauen, Doch bist zu schlau Kannst nicht vertrauen, Wirst ihn gewisslich Nie erschauen, Den Weg nur dumm Dir selbst verbauen...

5 LIEBES LICHT I Im lieben Licht Ein heiter' Nicht Dein ewig' Ich LIEBES LICHT II Im ewig' Licht Dein bleibend' Ich Ein leuchtend' Stern Liebt sicher gern ERWACHEN Allein des Geistes Macht Bezwingt des Tieres Nacht, Allein durch seine Kraft Dein reiner Mensch erwacht...

6 WEIHNACHT I Draußen ein Wind Im Stalle ein Rind In der Krippe ein Kind Wie heiter sie sind WEIHNACHT II Wär' nicht der Stern erschienen, Wär' Rettung fern geblieben, Doch weil das Kind geboren, Blieb Menschheit nicht verloren...

7 WEIHNACHT III Die guten Schäfer War'n keine Schläfer, Als Christ verkündet, Sich rasch verbündet. Die guten Hirten Sich nicht verirrten, Sie knieten nieder Und sangen Lieder. Sie sangen sehr hold, Wie die Mutter es wollt', Das Kindlein war heiter, Sein Leben ging weiter, Ganz rein und bewusst, So wie ihr gewusst, Hebt gern noch zu sich, So Menschen wie Dich...

8 WEIHNACHT IV Der Hirten waren viel Die eilten hin zum Ziel, Aber der edlen Könige Waren es nur wenige, Die mit ihren Gaben kamen Von fern und ohn' Erlahmen, Ohne jemals zu ermatten, Weil sie im Geist gesehen hatten Im Westen seinen Stern, Dem sie folgten allzu gern Aus dem lichten Orient Unverzagt gen Okzident, Zu finden hohen Gottessohn Weilend ohne himmlisch' Thron In dunklen Stalles Krippe, Ohne komfortable Wippe, Zwischen Ochs' und Esel klein, Ohne Myrrhe, Weihrauch, Wein, Nein, Gold ward ihm gebracht, Vielleicht hast jetzt gelacht, Doch war er selber Gold, Die Himmel war'n ihm hold, Und ebenso die Eltern schön, Josef und Maria ihn verwöhn'...

9 Doch nun weiter lauter' Wahrheit, Ich bericht' in aller Klarheit, Denn dieses ist die Botschaft, Die Dich wohl sicher froh macht: Seine einzigartig' Liebe Am Ende führt zum Siege: Priesterkönig Jesus' Kraft Überwindet finst're Macht, Dass Rettung nun viel leichter ist, Auch wenn Du nicht der Stärkste bist, Führt die Menschheit hin auf lichte Bahn... Ob Du lieber folgest seltsam' Wahn, Ist gewiss Dir selber überlassen, Doch besser folgst dem Licht gelassen, Bis auch Dein eig'ner Stern entflammt, Wie manche Mystik es benannt, - Du ew'gen Führern frei verbündet, Die als Königsstern' entzündet Der lieben Erde dienen gern, In Deinem Innern gar nicht fern... So heißt es geistgemäß erbauen, Und fest aufs Ewige vertrauen - Das Himmelstor steht weit, weit offen, Das lässt mich für die Menschheit hoffen...

10 WEIHNACHT V Erst wenn Dir Gott Vor Ort geboren, Bist nicht im Hier Und Jetzt verloren. Lebst frei und froh, Wie's Kind im Stroh, Wie Gott und Rind Beisammen sind. Lebst frei und froh, Ein' heit're Pfort', Wie Gott im Stroh, Ein lichtvoll Wort...

11 GOTTESGESCHENK Der Geist will sich Dir schenken, Gerade hier an diesem Ort, Brauchst den Körper nicht verrenken, Sollst nicht weiter rennen fort. In Dich selbst Dich still versenke, Was Du findest fein bedenke, Reinen Lebens leis' gedenke, Bis Dein Gott sich ganz Dir schenke...

12 GABEN Des Himmels Licht Will als Dein Gott sich schenken, Du kannst es nicht erdenken, Ihm nur ganz ohn' Bedenken Dich völlig selber schenken, Stets seines Lichts gedenken, In dem Du ewiglich Ein ewig' Ich...

13 HEIMWEG Herabgestürzt in dunkle Hallen, In wirrem Wahne wild gefallen Aus des Himmels heit'rer Helle, Kennst wohl den Weg noch nicht, Der führt zurück zur Quelle, In des reinen Geistes Licht. Und auch Ergänzungspol, Fühlt sich ohn' Dich nicht wohl, Vermisst der ew'gen Heimat Einheit, Euren frühen Glückes Harmonie, Die einst Euch eint' in Freiheit, In lieben Lichtes Symphonie... So leben einig' stille Meister, Zu leiten in die Welt der Geister, Und tönend' Boten an viel Ort', Im Hier erwachend schon im Dort, Zurückzuführ'n mit wahrem Wort Zur hellen Heimat hohem Hort...

14 VERKÜNDIGUNG Vom hohen Bruder Jehoschuah *, Uns Menschen immer im Herzen nah, Spricht Geistes Meister, der Bô Yin Râ **, Auch er bleibt immer in Liebe da... In seinen Büchern steht geschrieben, Was frohe Botschaft ist geblieben, Wie dessen Leben einst gewesen, Er selbst vom Geisteslicht erlesen... Doch auch als Maler war er Künder, Malt' nicht zu stopfen nur die Münder, Und was da tönt in seinen Worten, Strömt bunt in uns durch Bilderpforten... * der ursprüngliche, hebräisch-aramäische Name von Jesus ** der geistliche, urewige Name des Kunstmalers und Autors Joseph Anton Schneiderfranken

15 Herzliche Weisheit fördern Thomas Löffler Auf dem Graben Staufen Deckblatt: Gemälde Heilige Heimkehr von Bô Yin Râ