Fachtag der KiD Facheinrichtung Trauma Bindung - Kinderschutz am in Düsseldorf
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- Angelika Baumhauer
- vor 8 Jahren
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1 Fachtag der KiD Facheinrichtung Trauma Bindung - Kinderschutz am in Düsseldorf Arbeitsergebnis Workshop 5: Traumatisierte Kinder in Pflegefamilien Chancen und Risiken Die thematischen Impulse/Diskussion kann mit folgenden Stichworten umrissen werden: Anhand der Ergebnisse des Projektes Pflegekinderhilfe des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF) konnte die aktuelle Situation des Pflegekinderwesens in Deutschland dargestellt werden. Mit dem Kreis der Sicherheit nach B. Marvin u.a. wurde der Auftrag der Pflegeeltern aus Sicht der Bindungstheorie erörtert: sichere Basis / sicherer Hafen bei der besonderen Problematik. dass das aufgenommen Kind keine eindeutigen bzw. verzerrte Signale für seine Bedürfnislage gibt. Diese Dynamik erfordert eine besondere Feinfühligkeit, die auf sicherem intuitivem Bindungswissen beruht aber auch das Wissen über psychotraumatologischem Erkenntnissen erforderlich macht. Hierfür bedarf es wesentlich differenzierter und fundierter Bewerberverfahren, aber auch einer kontinuierliche Fachberatung, und Supervision für die Pflegefamilien. Diskutiert wurde das Fehlen vergleichbarer Standards für die Erteilung einer Pflegeerlaubnis. Ebenefalls kristallisierte sich als Diskussionspunkt Schule als Risikofaktor in der Entwicklung von Pflegekindern heraus. Chancen hohe Integration der Kinder in den Pflegefamilien Beendigung der schädigenden Lebensbedingungen und Schutz vor weiteren Traumatisierungen à Durchbrechen des Misshandlungszyklus Angebot einer sicheren Basis / eines sicheren Hafens korrigierende Erfahrungen in einer Eltern-Kind-Beziehung erhöhte Kontinuität des Bindungsangebotes à Vermeidung wiederholender Beziehungsabbrüche in den ersten Lebensjahren positive Lebensbedingungen Risiken Familie überfordert das Kind Schweben zwischen öffentlichem Handlungsauftrag und Privatheit Schaffung einer scheinbaren Normalität Verleugnung des Traumas Abwehr gegen Beratung und Therapie traumatische Übertragungen und zugehörige Gegenübertragungen im Pflegeverhältnis Nur gute und normale Bedingungen reichen nicht! Statt erkennen der Traumadynamik werden Familiensysteme pathologisiert Notwendige Hilfe für die neuen Eltern-Kind-Beziehung Hilfen im Umgang mit traumatisierten Kindern Intuitives Wissen über sichere Bindungen Fachwissen über traumatisierte Kinder Kontinuierliche Fach-Beratung und Supervision Begleitung auf dem Schulweg
2 Austausch mit anderen Pflegeeltern Wertschätzung des Hilfeangebotes Hilfen für die Herkunftseltern u.a. zur Förderung der Balance zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie
3 Traumatisierte Kinder in Pflegefamilien - Risiko und Chancen Soziale Therapie. Traumafachberatung g( (PITT).
4 Bindung 2
5 Kate Barrow (1984)...das erste Geschenk, welches ein Kind von einer anderen Person erhält, ist das der Mutter, die seine Gefühle in sich aufnimmt, sie absorbiert, bi über sie nachdenkt und sie ihm in einer Weise zurückgibt, die es akzeptieren kann. 3
6 Robert S. Marvin u.a Entwicklungschancen traumatisierte Kinder 4
7 Bindung- qualität sicher Störung beheben Nicht Fehlen von Störungen 5
8 Regulation von Belastung: sicher gebunden Hermann Scheuerer-Englisch,
9 Bindung- qualität unsicher 7
10 Robert S. Marvin u.a Entwicklungschancen traumatisierte Kinder 8
11 Hermann Scheuerer-Englisch, 2003 Regulation von Belastung: unsicher gebunden 9
12 Bindungqualität des- organisiert 10
13 11
14 Hermann Scheuerer-Englisch, 2003 Regulation von Belastung: desorganisiert 12
15 13
16 Regulation von Belastung: desorganisiertes s e Verständnis, dass bestimmte Bedürfnisse des Kindes schmerzvolle Gefühle aktivieren Warnsignal: Gefühle von Gefahr Abwehrstrategien Bedürfnisse des Kindes werden missverstanden falsches Signal im Hinblick auf schmerzhaftes Bedürfnis
17 Bindungs- störung 15
18 ursächliche Faktoren / Stadien für Bindungs- Bindungsstörung g störungen 1. Bindungsstörung der Eltern infolge von Trauma 2. Bindungsstörung beim Kind durch Erleben von Trauma 3. Traumatisierung durch Fremdunterbringung 16
19 Bindungsstörung g Formen von Bindungsstörungen g infolge von Traumatisierung Aggression Promiskuität Rollenumkehr Übererregung Hemmung Unfall-Risiko-Verhalten Psychosomatik ohne Bindungsverhalten 17
20 Schutzfaktoren, die Resilienz fördern 1. Eigenarten des Kindes, die zum Teil angeboren sind 2. außerfamiliäre Besonderheiten 3. Besonderheiten des Familien- und Beziehungsmilieus - Intelligenz - Soziales - Kompetentes - gute schulische Fähigkeiten Eingebundensein z.b in Schule, Kirche, Erziehungsverhalten der Eltern (einfühlsam, -Temperament- Jugendgruppe emotional unterstützend) eigenschaften, die - Schule: hohe Qualität -positive Beziehung zu auf andere positiv der strukturellen Bezugsperson wirken Bedingungen, Qualität - ggfls. zu einer - Geschlecht der Beziehung Schüler- Ersatzperson Lehrer, Raum zur - Stärkung in Vertrauen Entwicklung und und Selbstständigkeit Erprobung sozialer Kompetenzen 18
21 Interventionen e t e Fürsorgeverhalten: zeitlich, räumlich + emotional verfügbar verlässliche sichere Basis / sicherer Hafen Beziehungsform zu aktuellen Bezugspersonen? flexibler Umgang mit Nähe und Distanz Vorbild im Umgang in realer Interaktion mit Trennung: Angst <> Neugier Irrführende Botschaften erkennen und beantworten aktuelle Wahrnehmung von Gefühlen Vergleich mit Kindheit 19
22 Pflegekinder 20
23 Pflegekinder in Deutschland Studie Deutsches Jugendinstitut : Pflegekinder (hohe Anteil im europ. Vergleich) mehrheitlich nach Kindeswohlgefährdung als langfristig Perspektive Erziehungsfähigkeit der Eltern kann nicht wiederhergestellt werden Pflegekinder (über 16 Jahre) 50 % >2 Trennungen / Abbrüche 25 % >3 Trennungen / Abbrüche 5 % >5 Trennungen / Abbrüche 2 3% Rückführung findet statt
24 Pflegekinder in Deutschland Psychische Gesundheit von Pflegekindern 43 % erhebliche Belastungen der psychischen Gesundheit nach außen: Aggression, eingeschränkte Aufmerksamkeitsregulation nach innen: Angst, Depression 2 3 fach häufiger behandlungsbedürftig als Durchschnitt aller Kinder weniger behandlungsbedürftig als Kinder in anderen stationären Wohnformen 52 % ohne Behandlungsangebot trotz klinischer Relevanz
25 Pflegekinder in Deutschland Sozial Teilhabe Pflegefamilien: 2/3 positiv integriert in Familie Gleichaltrigenbeziehungen: 40% unzureichend (13 % keine) Bildung: Problemindikator - erhöhte Sonderschulquote - häufige Klassenwiederholung - Pflegeeltern berichten erhöhte Lernschwierigkeiten 67 % mit mind. einem Problemindikator 35 % mit mind. zwei Problemindikatoren
26 Pflegekinder in Deutschland Pflegekinder kommen zu Wort biografisch-narrativ Einschneidendes Ereignis zu wenig aktiv einbezogen Der Tag ist gut erinnerbar! Ungewissheit it herrschte ht vor 1 schwierige erste Nächte 2 neue Geschwister als Orientierungshilfe / geben Sicherheit 3 bewusste Handlungsstrategien 4 Normen und Verhaltensweisen passen nicht mehr 5 Fachkräfte sind keine Vertrauenspersonen 6
27 Chancen Risiko 25
28 Chancen hohe Integration der Kinder in den Pflegefamilien Beendigung der schädigenden Lebensbedingungen und Schutz vor weiteren Traumatisierungen Durchbrechen h des Misshandlungszyklus Angebot einer sicheren Basis / eines sicheren Hafens korrigierende Erfahrungen in einer Eltern-Kind- Beziehung erhöhte Kontinuität des Bindungsangebotes Vermeidung wiederholender Beziehungsabbrüche in den ersten Lebensjahren positive Lebensbedingungen
29 Risiko Familie überfordert das Kind Schweben zwischen öffentlichem Handlungsauftrag und Privatheit Schaffung einer scheinbaren en Normalität Verleugnung des Traumas Abwehr gegen Beratung und Therapie Kosten der Gesellschaft traumatische Übertragungen und zugehörige Gegenübertragungen im Pflegeverhältnis Nur gute und normale Bedingungen reichen nicht! Statt erkennen der Traumadynamik werden Familiensysteme pathologisiert
30 Notwendige Hilfen Notwendige Hilfe für die neuen Eltern-Kind-Beziehung Hilfen im Umgang mit traumatisierten Kindern Intuitives Wissen über sichere Bindungen Fachwissen über traumatisierte Kinder Kontinuierliche Fach-Beratung und Supervision Begleitung auf dem Schulweg Austausch mit anderen Pflegeeltern Wertschätzung des Hilfeangebotes Hilfen für die Herkunftseltern u.a. zur Förderung der Balance zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie
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