An Sonntagnachmittag des 22. November 2015 haben wir bei einem gemeinsamen Dorfrundgang insgesamt 4 Heizungsräume besichtigt:
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- Irma Fried
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1 Protokoll Team Energie Veranstaltung Tag des offenen Heizraums Teilnehmer ca. 20 (später weninger) Termin Sonntag, 22. November 2015 Ort 4 Heizungsräume und Nick An Sonntagnachmittag des 22. November 2015 haben wir bei einem gemeinsamen Dorfrundgang insgesamt 4 Heizungsräume besichtigt: Bernd Ries: Pelletanlage in Kombination mit einer solarthermischen Anlage Uli Hofmann: Ölbrennwertanlage in Kombination mit einer solarthermischen Anlage Christian Rauch: Luftwärmepumpe und dezentrale Wohnraumbelüftung in Kombination mit einem automatisierten Sonnenschutz in einem thermisch sanierten Altbau Johannes Rauch: Holzvergaseranlage, Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung, Fotovoltaikanlage Von den Betreibern der Anlagen wurde uns zum einen die Funktionsweise erläutert. Vermittelt wurden aber auch Angaben zu Investitions- und Betriebskosten sowie Details zum Betrieb der Anlage. Im Folgenden werden die wesentlichen Angaben zu den einzelnen Anlagen zusammengefasst. 1) Pelletanlage in Kombination mit einer solarthermischen Anlage (Bernd Ries) Die Anlage ist seit 3 Jahren ohne größere Störungen in Betrieb. Der Betrieb der Anlage ist unkompliziert. Es muss lediglich alle 1 bis 2 Wochen der Aschekasten entleert werden. Zur Lagerung der Pellets ist ein Silo (Stoffsack auf einem Holzgestell, siehe untenstehendes Foto) erforderlich. Das Silo fasst 3,8 t. Ausgehend von einer Schüttdichte der Holzpellets von 650 kg/m³ entspricht dies einem Volumen von ca. 6 m³. Die solarthermische Anlage besteht aus einem Kollektor mit einer Fläche von 7,5 m² und einem Pufferspeicher (800 Liter). Die Solaranlage deckt von Mai bis September den kompletten Warmwasserbedarf. Die Investitionssumme für die Gesamtanlage (Pelletkessel, Pelletlager, Solarthermie, ) beträgt ca Die Fördersumme für die Anlage betrug im Jahr Vor dem Umbau wurde das Gebäude mit Gas beheizt. Die jährlichen Gaskosten lagen bei ca Seite 1
2 Der Jahresverbrauch an Pellets beträgt ca. 5 t. Die jährlichen Kosten für die Pellets liegen im Bereich von /a. Der Pelletpreis ist nach den Erfahrungen von Bernd relativ stabil und nicht an den Ölpreis gekoppelt. Der Tonnenpreis lag in den letzten 3 Jahren im Bereich von 200 bis 250 /t. Nach Angaben der Fa. Gump gibt es im Laufe einer Heizperiode keine Schwankungen im Pelletpreis. D.h. der Preis bleibt vom Herbst bis zum Ende des Winters jeweils stabil. Bei den Lieferanten macht ein reiner Fokus auf den Preis keinen Sinn. Hierbei ist auch auf die Zuverlässigkeit des Lieferanten zu achten. Hinweis MK: Nähere Informationen zur Förderung von erneuerbaren Energien findet ihr unter: Pelletsilo Holzpelletkessel Seite 2 Pufferspeicher
3 2) Ölbrennwertanlage (Uli Hofmann) Aufgrund von zusätzlichen Wärmetauschern im Abgasstrom wird auch die Wärme der Abgase genutzt. Der Abgasstrom hat nach den Wärmetauschern nur noch eine Temperatur von ca. 50 C. Es ist daher ein Gebläse erforderlich, um die Abgase über den Kamin abblasen zu können. Für den Betrieb der Anlage muss in den bestehenden Kamin ein Rohr für die Zu- und Abluft eingeschoben werden. Die Montage ist mit einem geringen Aufwand verbunden. Die Einsparung gegenüber einer konventionellen Ölheizung liegt im Bereich von 20 bis 30%. Ausgehend von einem Heizölverbrauch von bis l/a konnten nach der Umrüstung ca. 800 l/a eingespart werden. Die Investitionskosten in eine Ölbrennwertanlage liegen im Bereich von bis ) Luftwärmepumpe mit dezentraler Wohnraumbelüftung (Christian Rauch) Seite 3 Die dezentrale Lüftungsanlage kann individuell in einzelnen Räumen installiert werden. Im Gegensatz zur zentralen Wohnraumbelüftung sind im Gebäude keine aufwendigen Verrohrungen erforderlich. Damit ist das System insbesondere in der Sanierung interessant. Die Wärmerückgewinnung der dezentralen Belüftung wird über Keramikkartuschen realisiert, welche die Wärme der Abluft kurzfristig speichern und nach dem Umschalten der Strömungsrichtung an die Zuluft abgeben. Das Umschalten zwischen Zu- und Abluft erfolgt in Taktzyklen < 1 Minute. Die Lüftungsanlage ist wartungsarm. Die Reinigung der Filter ist problemlos, diese müssen lediglich ausgewaschen werden. Eine Wärmepumpe ist nach der Installation und Inbetriebnahme ein wartungsfreies System. Der Stromverbrach für die Wärmepumpe, die Lüftungsanlage und den Betrieb der Schalosienen beträgt ca kwh/a. Hierbei wird ein günstigerer Wärmepumpenstromtarif der eon Bayern genutzt. Eine Wärmepumpe sollte auf der Gebäudeseite immer mit einer möglichst geringen Vorlauftemperatur betrieben werden. D.h. es sind entweder Flächenheizungen (Fußbodenheizung, etc.) oder die Heizkörper müssen mit einer Vorlauftemperatur << 50 C betrieben werden. Letzteres erfordert die Vergrößerung der Heizflächen (= Anzahl Heizkörper) oder die thermische Isolierung der Gebäudehülle. Bei einer Wärmepumpe mit der Außenluft als Wärmequelle ist zu beachten, dass der Stromverbrauch bei niedrigen Außentemperaturen von << 0 C stark ansteigt. Effektivere Wärmequellen für Wärmepumpen stellen daher Erdwärmesondenbohrungen oder Erdwärmekollektoren bzw. körbe dar. Die Investitionskosten sind allerdings deutlich höher. In diesem Zusammenhang sind allerdings die aktuell hohen Förderungen der Bafa zu beachten (siehe Hinweis auf Seite 2).
4 Bei einer Luftwärmepumpe ist die Geräuschemession der Außenlufteinheit (Ventilator) zu beachten. Diese ist zum Teil sehr hoch. Das besichtigte Fabrikat arbeitet sehr leise. Wärmepumpe Zu- bzw. Abluftstutzen der dezentralen Wohnraumbelüftung 4) Holzvergaser, Warmwasserwärmepumpe und Fotovoltaikanlage (Johannes Rauch) Die Holzvergaseranlage mit einer Heizleistung von 25 kw ist seit 3 Jahren in Betrieb. Bisher gab es keine Probleme bzw. größere Wartungsarbeiten. Lediglich der Aschekasten muss alle 1 bis 2 Wochen geleert werden. Die Holzvergaseranlage ist an zwei Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von Liter angeschlossen. Im Holzvergaser muss in einem Rhythmus von ca. 24 h Holz nachgelegt werden. Im tiefen Winter ggf. in kürzeren Intervallen. Die Steuerung des Holzvergasers gibt vor wieviel Holz (in Abhängigkeit der Holzart) nachgelegt werden muss bzw. maximal nachgelegt werden darf. Die Warmwasserwärmepumpe ist in einem separaten Kellerraum aufgestellt und nutzt als Wärmequelle die Kellerluft (Lüftung erforderlich). Die Wärmepumpe ist mit einem 300 Liter Pufferspeicher ausgestattet. Die Fotovoltaikanlage hat eine Spitzenleistung von 25 kw elektrisch. Der erzeugte Strom wird teilweise für den Eigenbedarf genutzt (u.a. für die Wärmepumpe). Seite 4
5 Seite 5 erstellt am 23. November 2015, gez. Markus Kübert
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