Demographie-Kongress, Forum XII: Wohnen im Alter Marktsituation und Bedarf altersgerechter Wohnangebote
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- Jakob Esser
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1 Demographie-Kongress, Forum XII: Wohnen im Alter Marktsituation und Bedarf altersgerechter Wohnangebote Dipl.-Volksw. Verena Staubermann BBSR Bundesinstitut für Bau,- Stadt und Raumforschung Referat II 12 Berlin, 7. September 2010
2 Hintergrund Dynamik von Bevölkerung und privaten Haushalten bis 2025 Datenbasis: BBSR-Bevölkerungsund Haushaltsprognose 2025
3 Hintergrund weniger Menschen heißt nicht weniger Wohnraumnachfrage Zunahme der Wohnraumnachfrage durch höhere Wohnansprüche und Verschiebungen in der Haushaltsstruktur relative Abnahme größerer Haushalte in allen Altersgruppen absolut wie auch relativ wachsende Gruppe der über 60-Jährigen
4 Demographischer Wandel ca. 11 Mio. Haushalte mit Über-65jährigen wachsende Zahl älterer Menschen weitgehend flächendeckendes Phänomen, jedoch höchste Anteile älterer Menschen in den neuen Bundesländern Entwicklung der Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland 2010 bis 2025 Anzahl in Mio. 28,0 27,0 26,0 25,0 24,0 23,0 22,0 21,0 20, Datenbasis: BBSR-Bevölkerungsprognose 2025
5 Wohnen im Alter neue Herausforderungen großer Wunsch nach möglichst selbständigem Leben und Wohnen in bekanntem Wohnumfeld Defizite in altersgerechtem Wohnangebot: derzeit maximal 1% des Wohnungsbestandes altersgerecht (bisher keine amtlichen Statistiken) 93 % der Haushalte mit Über-65jährigen wohnen in normalen Wohnungen (7% in Heimen, Betreutem Wohnen etc.) 2/3 der pflegebedürftigen Über-65jährigen wird zuhause versorgt mit dem Alter steigt der Anteil der Pflegebedürftigen und der Senioren mit motorischen Einschränkungen hoher Bedarf an altersgerechten Wohnungen (rd. 2,7 Mio. Wohnungen bis 2013)
6 Situation der Seniorenhaushalte Wohneigentumsquote der Seniorenhaushalte (48 %) ist höher als im Bundesdurchschnitt (41 %) Jüngere Seniorenhaushalte (65-79 Jahre) bewohnen eher selbstgenutztes Wohneigentum als ältere Haushalte Eigentümer wohnen meist zu zweit, Seniorenmiethaushalte sind vermehrt Ein-Personen-Haushalte Zwei Drittel der Senioren mit Gehhilfe leben mindestens im ersten Stock Rd. 60 % der Seniorenwohnungen befinden sich in Randlage oder außerhalb von Ortschaften Bis zu einem Viertel der Über-65jährigen empfindet die infrastrukturelle Versorgung für nicht ausreichend Bereitschaft zu einem Wohnungswechsel oder zur Anpassung der Wohnung an die veränderten Bedarfe sinkt mit zunehmendem Alter
7 Was bedeutet altersgerecht Umbauen? bisher keine gesetzliche, allgemein gültige Definition von Begriffen wie altersgerecht, barrierereduziert oder -arm Barrierefreiheit nach DIN Teil 1 und 2 Technische Mindestanforderungen des KfW-Programms Altersgerecht Umbauen als neue Norm? häufigste Barrieren: Zugang zu Gebäude/ Wohnung Stufen innerhalb der Wohnung Zugang zum Balkon/ Terrasse Schwellen im Bad fehlende Bewegungsflächen, z.b. Bad, Schlafzimmer und Küche Defizite im Wohnumfeld und in der Infrastrukturversorgung
8 Barrieren in Seniorenhaushalten Drei Viertel der Senioren müssen Stufen zur Haustür überwinden, rd. 10 % verfügen über technische Hilfen Über 80 % besitzen eine Badewanne, 45 % eine seperate Dusche (mit Schwelle), nur rd. 15 % bodengleiche Dusche Über die Hälfte der Seniorenhaushalte haben Schwellen zum Balkon und/oder zur Terrasse Einfamilienhäuser sind nahezu doppelt so häufig wie Mehrfamilienhäuser Wohnungen ohne Barrieren
9 Fazit: Altersgerechte Anpassung gebäude- und wohnungsbezogen Reduzierung von Barrieren im Gebäude und in der Wohnung in allen Lebenslagen: auch Familien und junge (mobilitätseingeschränkte) Leute profitieren Alle Eigentümer sind gefordert! quartiersbezogen Gestaltung von Stadtquartieren für alle Generationen integrierte Handlungskonzepte Öffnen von Gemeinschaftseinrichtungen für alle infrastrukturbezogen Erreichbarkeitsstandards für die Nahversorgung Teilhabe an Ausgestaltung sozialer Infrastruktur Umbau der kommunalen Infrastruktur
10 Eckdaten: Kommission Wohnen im Alter Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.v. Vertretern von Bund, Ländern und Gemeinden, der Wohnungs- und Kreditwirtschaft, der Genossenschaften, von Haus & Grund, des Deutschen Mieterbunds, der Bauwirtschaft, der BSI, der Wohlfahrtsverbände sowie aus Architekten und der KfW Laufzeit: Herbst 2008 bis Herbst 2009 Ziel: Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die mit einem integrativen Ansatz das barrierearme und kostengünstige Wohnen sowie die optimale Anpassung des Wohnungsbestandes an die Bedürfnisse älterer Menschen unterstützen Empfehlungen der Kommission Altersgerechte Standards, Zertifizierungen Rechtl. Rahmenbedingungen: Bauordnung, Mietrecht, WEG Optimierung staatlicher Förderung von Bund und Ländern Altersgerechte Anpassung von Wohnumfeld und Quartier Stärkung von Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und schauen Sie immer mal wieder rein:
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