Die Namensentstehung von Garßen

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1 Die Namensentstehung von Garßen Der Ortsname Gersnethe von 1248 hat sich im Laufe von 700 Jahren sehr verändert. Heute schreibt man Garßen und sagt Plattdeutsch Gasten. Wie sich der Name entwickelte, soll hier kurz aufgezeichnet werden. Gersnethe schrieb man 1248, gegen Ende des 13. Jahrhunderts Ghersnedhe, dann im Verlauf des 14. Jahrhunderts ghersne und ghernsne haben wir gertzen, 1381 ghersen und wenig später Ghersssen geschrieben erscheint zum ersten Male Garsen. Aus "e" war - wie so oft ein "a" geworden. Und dabei blieb es im Großen und Ganzen, von kleinen Änderungen abgesehen, bis auf den heutigen Tag. Gretinge und Loingau zusammenstießen, so könnte man Gersnethe als Gers oder Gerhards Schnede deuten, oder wie der Gründer des Ortes damals genannt wurde. Sollte aber das "n" in der Mitte von Gersnethe aus "ing", das die Abstammung von der vorher bezeichneten Person anzeigt, abgeschliffen sein, so könnten die Letzten vier Buchstaben "ethe" oder "ethi" (Ort) gedeutet werden. Gersnethe würde hiernach Wohnort der Sippe "Gers" oder Gerhards bedeuten. Nach diesen Änderungen darf wohl mit Bestimmtheit angenommen werden, dass die Schreibweise von Gersnethe - nicht die ursprüngliche war. Es ist daher nicht leicht, den Namen richtig zu deuten. Zu beachten ist dabei, dass der Ort viele Jahrhunderte vor 1248 entstanden sein muss. Das sagt schon die Flurkarte aus, die 1856, also vor der Verkoppelung, gezeichnet worden ist und die unzähligen kleinen Geländestreifen zeigt. Gang im Gegenteil zur Flurkarte des Hagendorfes Altenhagen. Aber auch der große vorgeschichtliche Friedhof im Südwesten des Dorfes - er ist schätzungsweise 1/4 Quadratkilometer groß- lässt erkennen, wie sehr die Gegend in alter Zeit besiedelt war. Der erste Teil des Ortsnamens "Ger" bedeutet Speer. Aber auch Personennamen sind mit "Ger" gebildet worden, z.b. Gero, Gerold (Trad Corb. 400, ), Gerrich (Ann. Fuld. ), Geribrecht, Gerihard, Geribold und Geriward. Der zweite Teil des Namens "snethe" oder snede" könnte die plattdeutsche Bezeichnung für Schnede sein: snede oder snee. Wenn man bedenkt, dass sich 1 1/2 km westlich von Garßen die Schnede zwischen Ostfalen und Engern hinzog und rund 2 km südwestlich dieses Ortes die drei Gaue Flottwedel,

2 Garßen, das alte Gersnethe 1. Up'n Grauenbarge Zwischen Vorwerk und Garßen, "up'n Grauenbarge", breitet sich ein vorgeschichtlicher Begräbnisplatz aus, der einen Raum von 40 bis 50 Morgen einnimmt. Vor 50 Jahren ragte hier noch eine stattliche Anzahl alter Hünengräber aus der braunen Heide hervor. Heute hat der Pflug die meisten eingeebnet oder zerstört. Einige, die noch deutlich aus dem Acker hervortraten, wurden im Herbst 1940 unter der Leitung des Vorgeschichtlers und Heimatforschers Dr. Piesker ausgegraben. Reiche Funde aus der Bronzezeit wurden gemacht. Aber auch auf Urnen aus der Eisenzeit stieß man. Mancher, der damals den Ausgrabungen zuschaute, fragte wohl:"wer waren die Toten, die man hier zu Grabe trug, und woher stammten sie?" Wandernde Jäger und Hirten können es nicht gewesen sein. Das sagt uns die Weite des Gräberfeldes. Es waren also seßhafte Bauern, die hier in der Nähe wohnten. Das sich ringsherum keinerlei Spuren oder Kunde von untergegangenen Siedlungen erhalten haben, ist anzunehmen, daß es Garßener waren, die man hier zur letzten Ruhe bettete. Ist doch Garßen das älteste Dorf weit und breit und vor allem älter als Altenhagen, Bostel, Lachtehausen und Vorwerk. 2. Gersnethe "Gersnethe" schrieb es der Schreiber des Herzogs Otto das Kind in der Urkunde von 1248, in welcher der Herzog die Güter des Klosters Wienhausen bestätigte, für Garßen. Es ist die älteste uns bekannte Schreibweise dieses Namens. Im ältesten Geld-, Zehnt- und Fruchtregister des Klosters Wienhausen um 1300 steht dafür "Ghersnehde" und im Wölper Lehnregister aus der gleichen Zeit "gersnede". In den Registern des 14. Jahrhunderts heißt es "ghersene", "ghersne", "gherssen" und "gerssen". Dagegen wird das Dorf im Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 zum ersten Male "Garsen" genannt. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Schreibweise noch zwischen "Gersen" und "Garsen". Aber allmählich ist - wie so oft - aus dem e ein a geworden. Heute sagen wir Garßen und sagen plattdeutsch Gasten. "Ger" bedeutet Speer und "snethe" ist unser plattdeutsches Wort Snede oder Snee (vgl. Sneestein gleich Grenzstein), das hochdeutsch Schnede oder Grenze heißt. "Ger" kommt aber in alter Zeit auch als Personenname vor. Es handelt sich vermutlich um eine Abkürzung von Gerhard. Eine Verkleinerungsform ist Gereke. Diese Namensform war noch im 14. Jahrhundert in der Umgegend von Garßen als Vorname sehr gebräuchlich. So werden z. B. in den Schatzregistern der Burgvogtei Celle im Jahre 1378 "Ghereke knop van deme borstele" (=Bostel) und 1382 "ghereke houenan van deme borstele" erwähnt. Mithin könnte "Gersnethe" als Grenze eines Ger, Gerd oder Gerhard gedeutet werden. Garßen müßte daher ein Grenzort gewesen sein. 3. Das Grenzdorf Grenzen gab es in alter Zeit in unserer Heimat zwischen Gauen und zwischen Völkerschaften oder Provinzen. Schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet, daß Deutschland in Gaue eingeteilt wurde. Eine Anzahl Gaue bildete eine Völkerschaft. Nun stießen in der Nähe von Tannhorst, südwestlich Garßen, drei Gaue zusammen, Loingau, Gretingau und FLottwedel, das wir plattdeutsch Flaudewell nennen. Der Loingau lag in Engern,und Gretingau und Flottwedel gehörten zu Ostfalen. Die Grenzen zwischen Gretingau und Flottwedel einerseits und dem Loingau andererseits schieden auch Ostfalen und Engern. Garßen lag, wie aus dem ältesten Geld-, Zehnt- und Fruchtregister des Klosters Wienhausen hervorgeht, im Gretingau und der Nachbarort Bostel nach dem Einnahmeregister auf dem Schlosse Celle vom Jahre 1378/79 in "Vlutwede", dem heutigen Flottwedel. Beide Dörfer gehörten also zu Ostfalen. Die Schnede zwischen Ostfalen und Engern zog sich ungefähr einen Kilometer westlich Garßen vom Vorwerker Bache hin. Das geht aus einer alten Urkunde aus der Zeit um 990 hervor. Wenn auch der Name Garßen oder Gersnethe darin nicht genannt wird, so stehen doch Ortsbezeichnungen darin, die noch heute - nach fast 1000 Jahren - als unsere alten Flurnamen Falensot, Beckspringe, Arloh und Windloh wiederzuerkennen sind. Der alteingesessene Bauer kennt sie noch. Die Grenze zwischen Gretingau und Flottwedel führte im Süden am Dorfe vorüber. Die alte Feldmarkgrenze zwischen Bostel und Garßen, wie sie vor der Verkoppelung war, muß auch die Gaugrenze gewesen sein. Sie führte vermutlich durch Weddausried und Südal zur alten Wittinger Straße. Das alte Gersnethe war also der Grenzort, den der Name andeutet. 4. Die Quelle Jeder Siedler braucht für Mensch und Vieh gutes Trinkwasser. Das galt in alter Zeit und gilt noch heute. Ehe der Mensch gelernt hatte, Brunnen und Wasserleitungen zu bauen, war er gezwungen, an Quellen, Bächen und Flüssen zu siedeln. An diesen liegen daher auch die ältesten Siedlungen, einerlei ob Städte, Dörfer oder Einzelhöfe. Auch Garßen ist an einer natürlichen Wasserstelle erbaut worden. Als ich mir Garßen zum ersten Male näher ansah, suchte ich zunächst vergebens nach einer Quelle. Da zeigte der alte Hornbos-Bauer eine Stelle in der Weide hinter seinem Hofe, die sich durch ihren besonderen Graswuchs von der Umgebung abzeichnete. "Hier", sagte er, "war ein großes Wasserloch,das auch in trockenen Sommern nie versiegte. Wir haben 200 Fuder Sand herbeifahren müssen, um es auszufüllen." Dieses Wasserloch wird eine Quelle gewesen sein. Quellen entspringen bekanntlich am Fuße eines Berges oder Hügels, und hier ist gewissermaßen der Fuß des "Osterbarges", der höchsten Erhebung weit und breit. Der Geländeunterschied zwischen dem Wasserloch und der Hügelkuppe beträgt ungefähr 20 m. Das alles spricht dafür, daß hier die Quelle war, aus der die ersten Siedler ihr Trinkwasser schöpften.

3 5. Der Bach 8. Wald und Bruch und Moor und Heide 9. Das älteste Dorfbild Hier entsprang der Bach, der sich in südwestlicher Richtung durch die Niederung schlängelte, die wir heute Weddau (- Waldau) oder Weddausried nennen. Der Bach mündete bei Vorwerk in den Vorwerker Bach. Sein Oberlauf und sein Mittellauf sind heute vermoort. Die Richtung des alten Baches deutet nur ein schmaler Graben an. Auch der unterlauf besteht heute nur aus einem Graben. Obwohl dieser ungefähr 1 1/2 m breit ist und zu jeder Jahreszeit Wasser führt, hält man ihn gewöhnlich nicht für einen Bach. Sein Name scheint sich in dem Namen des Bachtales Weddausried erhalten zu haben. Auf "ried" endigen auch die Bäche Sotrieth und im nahen Schweinebruch die Fleitenried. 6. Die Weide An den Ufern des Baches breitete sich der Dorfanger oder die Dorfweide aus. Freilich, eine Weide im heutigen Sinne dürfen wir uns darunter nicht vorstellen. Die Grasfläche wird vielmehr mit Gestrüpp und Buschwerk durchsetzt gewesen sein. Doch fand hier das Vieh der ersten Siedler Futter und Wasser. Als sich später mit den Bewohnern auch der Viehbestand mehrte, suchten sich die Garßener Bauern im nahen Schweinebruche, in den Hutten und im Stölpenmoore (Karte von der Feldmark Garßen 1896/97) neue Weiden. 7. Das Feld Die ersten Bewohner in Garßen betrieben Ackerbau. Das darf man wohl als sicher annehmen. Der Acker breitete sich im Westen, Norden und Osten des Dorfes aus. Das erste Feld lag vermutlich in Nordosten. Hier besaßen vor der Verkoppelung nur die Höfner und die beiden Kötner (m und n) Land, nicht aber die Brinkbesitzer. Die späteren Siedler und die Baueren, die nicht Land genug hatten, mußten sich am Rande der Feldflur Heide urbar machen oder sie mußten Wald roden. So entstanden die Äcker im Gasselnloh, im Schnabelskamp und in den Hutten. Aber auch im Westen und Südosten entstanden auf minderwertigem Boden dicht beim Dorfe neue Felder. Im Gassselnloh besaß der jüngste Kötner, der im Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 als Nygeman bezeichnet wird, Land in großen Blöcken. Wo heute das Feld aufhört, beginnt in der Regel der Wald, im Südosten jedoch das Bruch und im Nordosten das Moor. Die Heide, die noch vor 50 Jahren die Äcker im Westen und Norden abgrenzte und hier große Flächen bedeckte, ist bis auf geringe Reste verschwunden. Ausgedehnte Kiefernwaldungen nehmen hier ihren Raum ein. Nur hin und wieder, besonders an Wegen, beleben weiße Birkenstämme und Büsche und kleine Heideflächen mit Wocholdergruppen diese im Grunde öde Waldlandschaft. Der lichte Eichen-Birkenwald und auf feuchtem lehmigen Boden der Eichen-Hainbuchenwald von ehemals sind verschwunden. Wo diese Wälder waren, verkünden uns die alten Flurnamen Volkensloh (Vollmastwald), Rodehorst, Windloh (Grenzwald), Windlohsweg, Windlohsbarch, Büsloh, Büslohswech, Arloh (Adlerwald), Dockloh, Gasselnloh (Garßener Wald), Dannrämen, Dannhost, Dannhostkamp, up'n Branne (erinnert an abgebrannten Wald), Weddau (widu-aue oder Waldaue?) Dannenmoor, Barkloh, Birkwische, Lohkamp (Waldfeld), Beukenbusch, Seelbeuken, Quelloh und andere. Bruch und Moor haben vielfach ihr Gesicht verändert. Der Mensch hat mit wenigen Ausnahmen Wiesen, Weiden und auch Fischteiche aus ihnen gemacht. Aus dem Schweinebruche und dem Rohrbruche wurden meist Weiden und Wiesen. An ihren Rändern und an den Wegen wächst die Erle. Aus dem großen Henneckenmoore sind die Celler Fischteiche geworden. Im Stölpenmoore - in alten Akten und auf alten Karten heißt es Störzmoor und sogar Staatsmoor -, im Dannenmoore, im alten "Wendhorst Moor", das Duplats Karte verzeichnet, in Weddau und bei der Tunstee (Immenzaunstätte) sind ebenfalls Wiesen und Weiden entstanden. Im Falenmoore wächst die Fuhre, Torf wird fast nur noch im Breiten Moore gebacken. Vor 1000 Jahren umschloß der Wald das Dorf im großen und ganzen enger als heute. Zwischen Weide und Feld, am Talhange, liegt das Dorf. Große und kleine Höfe, Arbeiter- und Geschäftshäuser sind - so scheint es - bunt durcheinandergewürfelt. Die ursprüngliche Dorfanlage ist nicht mehr zu erkennen. Es ist deshalb nicht so leicht zu ergründen, wie die erste Dorfanlage ausgesehen hat. Selbst wenn man alle erreichbaren Urkunden und alten Karten heranzieht, so wird man von dem Bilde, das man erhält, nur sagen können: "Ja, so könnte es gewesen sein." Nicht mehr. Die "Karte von der Feldmark Garßen" von 1856/57, die kurz vor der Verkoppelung aufgenommen worden ist, und die Karte der topographischen Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover aus dem Jahre 1779 zeigen schon ein einfacheres Dorfbild. Aber auch nach diesen Karten lagen die Höfe noch scheinbar regellos durcheinander. War Garßen von Anfang an ein Haufendorf? Pastor Heinrich Oldekop, der von 1769 bis 1782 in Groß Hehlen im Amte war, schrieb als Vorwort in das älteste Sterberegister des Kirchspiels Groß Hehlen: "Im Jahre 1742" (muß richtig 1747 heißen) "ist Garßen abgebrannt und sind damals die Häuser nahe aneinander gebaut gewesen, also daß sie mit ihrer jetzigen Lage gar keine Vergleichung Haben"... Vor 1747 lagen also die Häuser und Höfe viel dichter beieinander als später. Die Hofstellen waren demnach vor 1747 kleiner als heute. Auf beiden Karten sind die meisten Höfe nördlich der Kapelle eingezeichnet. Es sind die Gellermanns Vollhof (a), Brauls Vollhof (b), Leis Vollhof (c), Drögemüllers Vollhof (e), Beckmanns Vollhof (f), Westphals Vollhof (g), Ohms Vollhof (h), der alte Krughof (k - Halbhof), Sohnemanns Halbhof (i), Hornbos' Kothof (n) und Heinen Kothof, später Brinkkote (o). Im Süden und Südwesten der Kapelle zeigt die Flurkarte von 1856/57 nur Drallen Vollhof (d), Uhlen Halbhof (l), Uetzmanns Kothof (m), Heuers Brinksitzerstelle (r) Wietfelds Anbauerstelle (s), Rickmanns Anbauerstelle (t) und Marquards Anbauerstelle (u). Zwischen beiden Dorfteilen, gewissermaßen als Gürtel, finden wir die Kapelle und westlich davon Valentins Brinksitzerstelle (q), Bahrs Brinksitzerstelle (p) und die Ziegelkote (v). Da die Kapelle und die letzten drei Hofstellen, Brinksitzerstellen genannt, wie ich noch ausführen werde, viele Jahrhunderte, ja vielleicht Jahrtausende, nach der Dorfgründung entstanden sind, müßte das Dorf aus zwei Teilen entstanden sein. Das ist aber nicht

4 wahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher aber ist, daß der Südteil des Dorfes erst nach dem Brande von 1747 erbaut worden ist, zumal Pastor Oldekops Angaben nicht bezweifelt werden können. Ehe die Bauern Brunnen auf ihren Höfen gruben, wird jeder von ihnen Wert darauf gelegt haben, ebenso nahe bei der Wasserstelle zu wohnen wie sein Nachbar. Deshalb werden sie alle ihre Häuser ungefähr gleich weit von der Quelle errichtet haben. Das hatte möglichst kleine Hofstellen zur Folge. Das war möglich, weil die Bauernhäuser damals viel kleiner waren als vor etwa 300 Jahren und weil keine oder nur wenige Nebengebäude auf den Höfen standen. Soweit das heute noch zu ermitteln ist, müssen in Garßen anfangs sieben Höfe gelegen haben. Sie reihten sich vermutlich im flachen, nach Südwesten zu offenen Bogen um die Quelle. Die Kapelle setzte später diese Siedlungsreihe nach Südosten fort. Als Vorbild mag das Kirchdorf Groß Hehlen gedient haben. Auch dort schloß die Kirche früher die Höfereihe ab, doch nach Südwesten. Quelle und Weide lagen im Südosten des Dorfes. Auch in den Nachbardörfern Bostel und Scheuen siedelten sich die Bauern rund um die Quelle an. In Bostel zeigt der "Bormpaul" die alte Wasserstelle an und in Scheuen die "Lakewische". 10. Bauernhaus und Hofstelle Wie Bauernhaus und Hofstelle nach und nach größer wurden, will ich zeigen. Ausgrabungen an verschiedenen Orten, auch in Altencelle und Burg, haben ergeben, daß das erste feste Haus unserer Vorfahren ein Einraumhaus war. Es diente dem Bauern, seiner Familie und seinen Haustieren als Wohnung. Gleichzeitig benutzte man es auch als Wirtschaftsraum. Die Zahl der Haustiere wird freilich anfangs nur gering gewesen sein. Mit der Zeit mehrte sich ihr Bestand. Als schließlich auch Kühe und Rinder in das Haus genommen werden sollten, mußte dieses erweitert werden. Man verlängerte zunächst das Hausdach schräg nach unten und stützte es durch Pfosten ab. Später verband man die Pfosten durch schwache Wände und schuf so die seitlichen Anbauten, die Kübbungen. Erst einseitige, dann später nach Bedarf doppelseitige. Die Ständerreihe, auf der das Dach ruhte, blieb auch jetzt noch Träger des Daches, selbst dann noch, als man das Flechtwerk der alten Seitenwände herausnahm und auf diese Weise die neugeschaffenen Seitenwände mit dem Innenraum, der großen Lehmdiele, zu einem Raume vereinigte. In diesen Seitenräumen brachte der Bauer sein Rindvieh unter. Er band die Kühe so an die eingebauten Staken, daß sie von der Diele aus gefüttert werden konnten. So wurde die Beaufsichtigung und Pflege des Viehes einfacher. Durch das große Tor in der Vorderwand des Hauses, der Missentür, fuhr man Heu und Korn auf die Diele und reichte es durch die große Luke zur Lagerung auf den Boden. Wenn sich in den Ställen der Mist angehäuft hatte, konnte er von der Diele aus abgefahren werden. In der langen Winterzeit wurde auf der Diele Korn ausgeschlagen, gedroschen und gereinigt. Kurz gesagt, es spielte sich auf der Diele ein großer Teil des bäuerlichen Wirtschaftslebens ab. Die Kübbungen zu beiden Seiten vor der Missentür dienten als Pferde- und Schweineställe. Der freie Platz zwischen diesen Ställen blieb anfangs unbedacht. Als aber später die beiden Kübbungswände vor der Vorderseite des Bauernhauses zur Giebelwand umgebaut wurden, ließ man die Missentür an der alten Stelle. So entstand eine Vorhalle, die man Vorschauer, plattdeutsch Vorschuer, nannte. Erst gegen 1900 setzte man die Missentür in die Giebelwand Damit wurde das Vorschauer zu einem Teil der Diele. In dem Raum zwischen den Viehställen und der Hinterwand des Hauses wohnten die Menschen. In der Mitte des Raumes brannte auf einem niedrigen Herde das Herdfeuer. Dies war ursprünglich die einzige Wärmeund Lichtquelle des Hauses, um die sich vor allem an den Winterabenden, die Hausbewohner zu versammeln pflegten. Zur Verbesserung der Beleuchtung diente später eine Kienlampe. Man nannte sie Keinlüchte. An der Hinterwand waren die Schlafstellen, die Butzen, aufgestellt. Jedoch waren auch einige Butzen, besonders die für das Gesinde, über den ersten Viehställen eingebaut. Aus diesem Wohnraum, den man Flett nannte, führten zwei Seitentüren nach außen. Da jede Tür aus zwei Hälften, einer unteren und einer oberen, bestand nannte man sie Halbetüren. Die obere Hälfte der Türen war zum Ablassen des Rauches meist geöffnet. Nach den Halbetüren bezeichnete man vermutlich die Längsseiten des Hauses "an der Halwe". Man sagt auch "vorr de Halwedöör". In den größeren Häusern trennte man später die Diele, die zwischen den Ställen lag, durch das Heck vom Flett ab. Das Heck bestand aus einem Lattenzaun mit einer Pforte in der Mitte. Der Rauch des Herdfeuers zog, je nach der Windrichtung, durch die geöffnete obere Missentür oder, wie gesagt, durch die geöffneten oberen Halbetüren ab. Einen Schonstein gab es noch nicht. Dieser wurde in der Regel erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eingebaut. Unter der Decke des Fletts hängte der Bauer seinen Speck und Schinken und seine Würste zum Räuchern und Aufbewahren auf. Dieses Einraumhaus besaß den unschätzbaren Wert, daß die Hausfrau vom Herdfeuer aus den ganzen Wirtschaftsbetrieb mit einem Blick übersehen konnte. Am Herdfeuer empfing sie auch den Gast. Die Acker- und Viehwirtschaft dehnte sich im Laufe der Jahrhunderte immer mehr aus, auf dem einen Hof die Ackerwirtschaft, auf dem anderen die Viehwirtschaft. Hier hatte man nicht Raum genug, das Vieh unterzubringen, dort konnte man die Ernte nicht bergen. Nicht in allen Fällen war es möglich oder zweckmäßig, das Bauernhaus zu vergrößern. Deshalb errichtete man nach Bedarf Speicher, Scheunen, Schaf- und Schweineställe. Besondere Backhäuser hatte es der Feuergefahr wegen wohl schon immer gegeben. Sie standen in der Regel hinten im Grashofe. In dem Maße, wie die Wirtschaft sich hob, wuchs auch der Wohlstand des Bauern. Seine Ansprüche wurden größer. Das zeigte sich vor allem im Wohnbedürfnis. Beim Einkaufen in der Stadt sah der Bauer, wie der Städter wohnte. Er wollte es nun auch so haben. Der Zimmermann mußte besondere Wohnräume an die Hinterwand des Hauses zimmern: die Zimmer. Nicht mehr das Flett mit dem Herdfeuer diente der Familie, sondern der größte Raum der angebauten Zimmer. Die Dönze, so sagt man dazu, erhielt als Wärmespender einen Kamin, später einen Ofen.

5 Die Lage der Butzen blieb vorläufig unverändert. Sie erhielten aber einen zweiten Zugang zu den Zimmern. Der alte Zugang zum Flett fiel jedoch später fort. Wann die Wohnräume zuerst angebaut wurden, ist nicht genau bekannt. Man nimmt das 15. Jahrhundert als den Beginn dieser Anbauten an. Für die Gegend von Osnabrück bezeugt der Staatsmann Justus Möser in seiner Schrift "Patriotische Phantasien", daß dort das Einraumhaus um die Mitte des 18. Jahrhunderts noch weit verbreitet war. Das gleiche berichtet der Engländer Thomas Nugent für Zeven vom Jahre Da das Kübbungshaus in der Hauptsache auf zwei Ständern ruht, nennt man es auch Zweiständerhaus. In Garßen sind, soviel ich weiß, noch sechs dieser Häuser erhalten geblieben. Sie wurden 1747 erbaut. Man verlängerte die Querbalken, welche die Sparren trugen, zu den erhöhten Seitenständern und setzte die Sparren auf die Enden der Querbalken. Das Dach ruhte nun auf vier Ständerreihen. Auf diese Weise gewann man mehr Raum zum Aufbewahren der Vorräte. Es gibt eine ganze Reihe dieser Vierständerhäuser in Garßen. Sie stammen alle aus dem 19. Jahrhundert. Alle ältere Häuser in Garßen sind Fachwerkbauten mit einem Krüppelwalmdach. Als Bauholz ist für die Außenwände Eichenholz und im Innern das Hauses Tannen- oder Kiefernholz verwendet worden. Als Giebelzier dienen noch vielfach Pferdeköpfe, die aus Eichenbrettern geschnitzt sind. Die Köpfe sind nach außen gerichtet. Einige Häuser tragen am Querbalken über der Vorderwand eine Inschrift mit der Jahreszahl. Die Häuser, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, waren mit Stroh gedeckt. Das Strohdach hielt im Sommer die Hitze fern und im Winter die Kälte. Aber es war sehr feuergefährlich. Deshalb mußte es trotz seiner Vorzüge dem Ziegeldach weichen. Die Fächer zwischen den Ständern und Balken der Außenwände füllte man früher durch das sogenannte Wellerwerk aus. Es bestand aus Holzstäben, die mit Stroh umwickelt und mit Lehm beworfen waren. Den Lehmputz glättete man und weißte ihn mit Kalk. Später verwendete man statt des Wellerwerkes an der Luft getrocknete Lehmsteine. Ziegelsteine scheinen sich zum Ausfüllen der Fächer erst im 19. Jahrhundert eingebürgert zu haben. Wo Lehmsteine sich nicht als haltbar erwiesen, wie z. B. hinter den Viehställen, brachte man dafür Eichenbohlen an. Massive Häuser wurden erst in den letzten 70 Jahren errichtet. Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß auf keinem der alten Höfe die Eichen fehlten. 11. Geschichtliche Ereignisse formen das Dorf Nichts beeinflußt ein Dorf und das Wohl und Wehe seiner Einwohner mehr, als die geschichtlichen Ereignisse, die es berühren, mögen es nun Brände im Eigenen Orte, Kriege oder sonstige Geschehnisse sein. Was im Laufe der Zeit geschah und auf Garßen einwirkte, will ich aufzuzählen versuchen. Da ist zunächst die Einführung des Christentums. Äußerlich gesehen, zeigte sich sein Einfluß erst mehrere Jahrhunderte später, als im Südosten des Dorfes die Kapelle erbaut und ein Friedhof angelegt wurde. Näheres darüber später. Dann ist der Lüneburger Erbfolgekrieg zu nennen, der von 1369 bis 1388 unsere Heimat beunruhigte und verwüstete. Für Garßen brachte er wohl die schwerste Zeit, die wir kennen. - Als Herzog Wilhelm, der letzte Sproß des alten Hauses Lüneburg, am 23. November 1369 auf der Burg auf dem Kalkberge bei Lüneburg die Augen für immer geschlossen hatte, stritten sich die welfischen Herzöge von Braunschweig mit den Herzögen von Sachsen-Wittenberg um die Erbfolge im Lüneburger Lande. Im Verlaufe des Krieges hatten die Dörfer in der Umgegend von Celle, also auch Garßen, viel zu leiden. Während des Waffenstillstandes vom 9. August 1376 bis zum 24. Juni 1377 drangen die Mannen des Herzogs Otto von Braunschweig bis zu den Toren von Celle vor, das in der Hand des Herzogs Albrecht von Sachsen-Wittenberg war. Sie raubten und brandschatzten und trieben den Bauern das Vieh aus den Ställen und von den Weiden. Garßen büßte dabei den größten Teil seines Viehbestandes ein. Einzelheiten darüber enthalten die drei Schadenregister, die Herzog Albrecht aufstellen ließ und die uns ein glückliches Geschick erhalten hat. Nach dem ersten Register wurden in Garßen 90 Schafe (vefte halue stige scap) und 15 große Rinder (vefteyn ryndere grotes vees) im Werte von 29 Mark 6 Schilling, ferner "Reynynges vrouwen" 11 Kopf großes Vieh im Werte von 11 Mark, "Ludeken to gertzen" 8 Rinder, 50 Schafe und 1 Pferd, die man auf 29 Mark 4 Schilling schätzte, und "Luttzemanne to gertzen" schließlich 8 große Rinder im Werte von ungefähr 8 Mark geraubt. Dazu kamen in Garßen im Sommer (13767) noch 80 Kühe (veer styge Koye), die wohl 120 Mark wert sein mochten. Im zweiten Register wird der Schaden, den Garßen erlitt, mit 120 Kühen angegeben. Aber nicht genug damit. Nach dem dritten Register ließ Hinrich von Veltheim (hinrik van velten), der auf dem Schlosse Gifhorn saß und zur feindlichen Partei gehörte, drei Dörfer niederbrennen: Altenhagen, Garßen und Groß Hehlen. Ob auch Menschen bei diesen Bränden umgekommen sind, wissen wir nicht. Es ist aber wohl anzunehmen. Wir wissen auch nicht, in welcher Zeit sich Garßen von diesem Schlage wieder erholte. Sicher werden Jahrzehnte darüber vergangen sein. Vielleicht haben nicht einmal alle Bauern ihre Höfe wieder aufgebaut. Eine Eintragung im Stadtbuche Nr. 1 der Stadt Celle läßt daraus schließen. Auf Seite 48 befindet sich darin ein Verzeichnis des Zinses, den in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Stadtkirche zu Celle zu fordern hatte. Es wird darin ein Hustedters Hof in Garßen genannt, der in späteren Verzeichnissen nicht wieder vorkommt. Vermutlich brannte dieser Hof 1377 ab (im Lüneburger Erbfolgekrieg) und wurde nicht wieder aufgebaut. Dafür sprechen zahlreiche Eintragungen in den Groß Hehlener Kirchenrechnungen aus der Zeit von 1599 bis Nach diesen besaß die Kirche zu Groß Hehlen fünf Block Feldland in Garßen "vffr Hustedter al. Hustedter Hoffe". Dieses Grundstücke scheinen zu dem erwähnten Hustedter Hofe gehörte zu haben. Leider ist die Feldflur nicht mehr bekannt. In der Kirchenrechnung heißt es nur, die Äcker lägen so hart an den Höfen, daß Schweine und Hühner die Erste verdürben und die Kirche daher keine Pacht (Zins) bekäme. Nach allem vermute ich, daß die fünf Block Feldland in der Nähe der heutigen Ziegelkote lagen, die auf dem Grund und Boden der Groß Hehlener Kirche errichtet worden ist. Mußte doch der Ratsziegeleimeister, der darin wohnte, der Kirche zu Groß Hehlen Zins entrichten und der Rat der Stadt Celle die Kote der Kirche beweinkaufen. Vielleicht

6 ist die Ziegelkote gar als Nachfolgerin des Hustedter Hofes anzusehen. Wahrscheinlich verließ 1377 noch mehr Bauern ihre abgebrannten Höfe, so daß der Grundherr - meist war es der Herzog - gezwungen war, diese neu zu besetzen. Es lag nun für den Grundherrn nahe, die Ländereien so zu verteilen, daß die Zahl der Höfe größer wurde. Winkten ihm doch so größere Einnahmen. Nun werden im Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 fünf Garßener Bauern erwähnt, von denen jeder den verhältnismäßig niedrigen Schatz von einem halben Gulden bezahlen mußte. Da sie auf Höfen saßen, die später als Vollhöfe galten, ist der niedrige Schatz nur zu erklären, wenn die Höfe 1438 erst kurze Zeit bestanden hatten, zumal die anderen Vollhöfe einen Schatz von ein bis drei Gulden gaben. Vier der genannten fünf Höfe entrichteten später vollkommen gleiche Abgaben an den Herzog, nämlich je sechs Himten Zinsroggen, ein Hofschwein und ein Hofrind, während die Abgaben der übrigen Höfe verschieden waren. Das läßt vermuten, daß diese grundherrlichen Abgaben gleichzeitig aus der gleichen Veranlassung festgesetzt wurden. Wahrscheinlich wurden damals die Höfe vermehrt. Für die neuen Höfe - wahrscheinlich waren es zwei - brauchte man natürlich Hofplätze. Man fand sie im Westen der Hofreihe auf dem Dorfanger. Um die Nebengebäude besser unterbringen zu können als bisher, mußte man die Hofstellen etwas größer wählen als die alten. Auf dem Gelände zwischen den beiden Hofreihen entstand später die Dorfstraße. Um das Dorf nach dem Brande wieder aufbauen zu können, brauchten die Bauern viel Bauholz, besonders Eichenholz. Die Hofreihen werden da nicht ausgereicht haben. Daher mußte man auf die alten Eichen in den nahen Wäldern zurückgreifen. Das mag die Zeit gewesen sein, in der Gasseln Loh aufhörte, ein Wald zu sein und nach und nach in Ackerland verwandelt wurde. Die nächsten Jahrhunderte - so scheint es - gingen spurlos an Garßen vorüber. Während der Hildesheimer Stiftsfehde (1519?) durchzogen keine feindlichen Truppen das Dorf. Selbst der Dreißigjährige Krieg, der Deutschland von 1618 bis 1648 verwüstete, ging an Garßen vorüber, ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen, wenn auch, wie es in der Groß Hehlener Kirchenrechnung heißt, daß "betrübte Kriegeswesen und auch die einfallenden bösen Krankheiten" in den Jahren 1625 bis 1628 sicher auch Garßen nicht verschont haben werden. Kurz nach dem Kriege - es war 1654 wird in einer Ehestiftungsurkunde von Uhlen Mutter aus Westfals Hofe (g) berichtet, daß sie ihren Hof in der "gefehrlichen Krieges zeit" ihren Kindern zum Besten in gutem Zustande erhalten habe. Das ist alles, was ich in alten Schriften über Garßen vom großen Kriege erfahren habe. Nur "Hans Brauns zum Horningshofe" - heute Lüllau Hornshof - hatte "wegen seines erlittenen schadens des brandes" zwei Taler von der Kirche zu Groß Hehlen erhalten. Das war Und dabei ist es nicht einmal sicher, ob der Brand eine Folge des Krieges war. Eine große Feuersbrunst entstand drei Jahrzehnte später in Garßen. Wie aus dem Geldregister der Burgvogtei Celle von 1679/80 hervorgeht, erhielten die Abgebrannten von Garßen fünf Eichen zu drei Taler, 29 Eichen zu 1 1/2 Taler und 28 Fuhren zu einem Taler aus dem herzoglichen Forste. Wer abgebrannt war, sagt dasselbe Register auf Seite 77. Hier ist in dem Verzeichnis der Höfe, die keine Spanndienste geleistet hatten, bei den Namen der Vollhöfner Heinrich Knoph (a) und Carsten Leifers (f) vermerkt: "abgebrandt" und bei Hans Uhlen Erben: "wüste (g). Die Erben des Hans Uhle bewirtschafteten also nicht einmal mehr ihren Hof. Und dabei handelte es sich um denselben Hof, den "Uhlen Mutter" so gut durch den Dreißigjährigen Krieg gebracht hatte. Vielleicht waren ihre Kinder, Hans Uhle und Margarete Horenbostel, die 1654 geheiratet hatten, im Brande umgekommen. Der Hof, der den großen Krieg überstanden hatte, lag nun jahrzehntelang wüste. Noch am 20. Oktober 1708 lieh Hans Uhle, der Sohn des genannten Ehepaares, von der Kapelle zu Garßen 20 Taler, die er zur "Vollenführung seines Hoef Baues" verwandt hatte. Die Höfe des Hans Uhle (später Westfals Hof) und des Carsten Leifers (Beckmanns Hof) scheinen auf der alten Hofstelle wieder aufgebaut worden zu sein, nicht aber der alte Knopsche Hof (heute Fr. Gellermann). Heinrich Knoph oder Knop gab seine alte Hofstelle auf und siedelte sich weiter nördlich am Rande des Dorfes an. Hier war er der Enge des Dorfes entrückt und hatte Raum, sich auszudehnen. Die Feuersgefahr hatte ihn wahrscheinlich zur Umsiedlung gezwungen. Der alte Hofplatz ist noch auf der Garßener Verkoppelungskarte von 1856/57 zu erkennen. Ein weißer Fleck mit dem Buchstaben "a" kennzeichnet ihn. Rund 70 Jahre später - man schrieb das Jahr brannte es wieder in Garßen. Fast das ganze Dorf, einschließlich de Kapelle (K) und der Schule (S), wurde ein Raub der Flammen. Nach mündlicher Überlieferung blieben nur Gellermanns Hof (a), Brauls Hof (b) und Leis Hof (c) verschont. Zwei Inschriften scheinen das zu bestätigen: Der alte Innenspeicher auf Gellermanns Hofe (a) über einer Tür die Jahreszahl 1733 und im Türbalken des Speichers auf Leis Hofe (heute Buchholz) ist als Jahreszahl "693" (=1693) eingestemmt. Beide Speicher sind demnach vor dem Brande erbaut worden. Nach den Angaben über das Alter der Gebäude in der "Reduction der Bauholz-Berechtigung auf den Jetztwert der Dorfschaft Garssen", die ungefähr aus dem Jahre 1846 stammt, ist nur von folgenden Gebäuden nachzuweisen, daß sie um das Jahr 1747 erbaut worden sind: das Wohnhaus auf Ohms Hofe (h), das Wohnhaus auf Westfals Hofe (g), ferner Wohnhaus, Schafstall, Backhaus und Scheune auf Hornbos Hofe (Hamboß) (n), Wohnhaus und vielleicht auch Schafstall und Speicher auf Sohnemanns Hofe (i), Wohnhaus und Backhaus auf dem Alten Krughofe (k), das Wohnhaus auf Valentins Hofe (p), das Hirtenhaus, das Wohnhaus auf Uhlen Halbhofe (l) und das Wohnhaus auf Uetzmanns Hofe (n). Nachweislich ist schließlich noch die Schule abgebrannt und die Kapelle ausgebrannt. Das Feuer muß sich sehr schnell ausgebreitet haben, fand doch eine Frau den Tod in den Flammen. Das Groß Hehlener Sterberegister berichtet darüber kurz: "Sölters Frau ist im Brande umgekommen". Da dieser Vermerk offensichtlich erst später nachträglich eingetragen wurde und auch der Sterbetag nicht angegeben ist, vermute ich, daß man die Leiche erst bei den Aufräumungsarbeiten gefunden hatte. Es handelte sich wahrscheinlich um die Wirtin vom Alten Krughofe (k). Sollte der Brand im Alten Krughofe entstanden sein? Möglich wäre das

7 schon; denn im Winter - es war im Januar weht oft Ostwind. Der Brand müßte sich dann nach Westen zu ausgebreitet haben. Nach Lage der abgebrannten Höfe war das möglich. Daß der größte Teil des Dorfes vernichtet werden konnte, ist sicher nur auf die enge Bauweise und auf die Strohbedachung zurückzuführen. Allerdings war es damals so gut wie unmöglich, das Feuer wirksam zu bekämpfen. Gab es doch damals weder Feuerwehr noch Feuerspritze. Ja, 1770 waren nicht einmal Feuerlöscheimer und Feuerhaken vorhanden. Sollte ein ähnliches Brandunglück in Zukunft vermieden werden, so mußten die Bauern ihre Häuser und Höfe weiter auseinander bauen. Wie Pastor Oldekop ausführt, geschah das auch. So wird das Süddorf erst nach dem Brande entstanden sein. Das nötige Bauholz wies die Regierung den Garßenern im Garßener Holz an. Die besten und stärksten Eichen waren als Bauholz gerade gut genug. Als 1751 auch Bostel abbrannte und auch sein Bauholz aus dem Garßener Holze erhielt, war der Wald "sehr mitgenommen", wie es in der "Tabellarischen Beschreibung der Burgvogtei Zelle von 1770" heißt. Die damals im Süden angelegten Höfe, Lilien Vollhof (d), Uhlen Halbhof (l) und Heuers Brinksitzerstelle (r), zeichnen sich durch die Größe ihrer Hofstellen aus. Sie konnten diese hier genau so ausdehnen, wie es Gellermann (a) und Leis Hof (c) im Norden konnten. Hier möchte ich noch erwähnen, daß das alte Leis'sche (Leifertsche) Wohnhaus (c) früher weiter östlich lag als das heutige. Vor dem Abbrennen des alten Knopschen oder heutigen Gellermannschen Hofes (a) war der Leis'sche, später Garnersche Hof (c) der nördlichste des Dorfes. Daran erinnert noch die Flur "hinner Garners Howwe", die heute nördlich des Gellermannschen Hofes (a) liegt. Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 brachte wieder eine schwere Zeit für unsere Heimat. Garßen hatte besonders im Winter 1757/58 zu leiden. Bei Celle standen sich damals zwei Gegner gegenüber, die Franzosen unter Richelieu, der seinen Standort in Celle hatte, und die Hannoveraner unter dem Herzog Ferdinand von Braunschweig, der von Norden her über Garßen herangekommen war und in Altenhagen auf dem Thieleschen Hofe Quartier genommen hatte. Es kam zu einem Gefecht im Rolande zwischen Altenhagen und Celle. Die Franzosen zogen den kürzeren und flohen nach Celle hinter die schützenden Wälle. Leider hatte das Gefecht für die Stadt Celle schlimme Folgen. Um sich besser verteidigen zu können, zerstörten die Franzosen die Allerbrücke, steckten oder schossen die Häuser an der Fritzenwiese, die Garnisonkirche, das Waisenhaus, das Hospital St. Annen und viele andere Gebäude in Brand. Was die Stadt sonst noch zu leiden hatte, will ich hier nicht erzählen. Der Herzog von Braunschweig mußte sich jedoch bald vor der Übermacht der Franzosen zurückziehen. Damit war für Celle zwar die Gefahr vorüber, doch für die Dorfbewohner begann nun erst die Leidenszeit. Die Franzosen plünderten die Dörfer, nahmen Vieh, Getreide, Heu und Stroh weg und mißhandelte die Bewohner. Auch Garßen wird diese Drangsale erduldet haben. Ich weiß jedoch nur eine kleine Einzelheit zu berichten. Wie im Groß Hehlener Sterberegister verzeichnet steht, wollte Anne Ilse Bornemanns, die Altmutter vom Alten Krughofe, dem Kriegstrubel aus dem Wege gehen und zog zu ihrer Tochter nach Hohnhorst. Aber hier ereilte sie Anfang Januar 1758 der Tod, dem sie doch gerade entfliehen wollte. Auch in der sogenannten Franzosenzeit von 1805 bis 1813 und in den nachfolgenden Befreiungskriegen von 1813/14 hatten die Leute auf dem Lande sehr zu leiden. Erst wurden sie von den Franzosen und später von den Russen, die doch als Befreier kamen, mit Einquartierungen belastet und gequält. Von Garßen wird oft folgende kleine Geschichte erzählt: In Gellermanns Gastwirtschaft kehrten eines Tages einige französische Reiter ein. Sie verlangten von dem damaligen Geschwornen Casten Hinrich Gellermann eine hohe Summe Geld. Gellermann gelang es nicht, daß Geld zusammenzubringen. Mit dem Gelde, das er ihnen auf den Tisch gezählt hatte, waren die Franzosen nicht zufrieden und nahmen schließlich eine drohende Haltung an. Als der Geschworne nicht mehr aus noch ein wußte, erschien plötzlich - doch von Frau Gellermann gerufen - der alte Effinghausen in der Tür mit einer Wagenrunge in den starken Fäusten. Mit den Worten "Wer will noch Geld!" schlug er mit der Runge auf den Tisch, daß die Taler hochflogen. Als nun auch noch seine erwachsenen Söhne mit ähnlichen Waffen im Türrahmen erschienen, hielten es die Franzosen für geraten, aus dem Fenster zu springen. Das Geld ließen sie in der Eile liegen. So bewahrte Effinghausen die Gemeinde vor Unglück und Schaden. Casten Hinrich Gellermann baute 1812 ein neues Wohnhaus. Ob das alte, um 1680 errichtete Haus schon so baufällig war oder ob es abbrannte, konnte nicht ermittelt werden. Es wurde aber nicht am alten Platze, sondern weiter östlich an der alten Heerstraße wieder aufgebaut. Da inzwischen eine Krugwirtschaft und eine Brennerei mit dem Hofe (a) verbunden war, hatte die Errichtung des Wohnhauses an der alten Heerstraße für die Zuführung der Gäste eine große Bedeutung. Waren es doch in erster Linie die Kärrner, die in den Krügen einkehrten. In der Zeit nach den Befreiungskriegen sind vor allem drei Ereignisse zu nennen, die auf das Dorfbild einwirkten: die Erbauung der Landstraße Celle - Lüneburg um 1830, der Bau der Eisenbahn Hannover - Hamburg 1845 und die Aufhebung der Grundherrschaft. An der alten Heerstraße, dem Dietwege von 1060, entstand in Garßen der erste Krug, der Alte Krughof. Das Aufblühen des Frachtverkehrs auf der Landstraße führte dazu, daß auch Gellermanns in Garßen einen Krug aufmachten. Das neue Wohnhaus, das sie 1812 bauten, erhielt deshalb seinen Platz an der alten Heerstraße, die aber - das zeigte sich immer mehr - dem Verkehre nicht mehr gewachsen war. Um Abhilfe zu schaffen, baute die Hannoversche Regierung die Landstraße Hannover - Lüneburg - Hamburg. Doch diese führte im Westen am Dorf vorbei. Gellermanns paßten sich den veränderten Verhältnissen an, setzten ihr Wohnhaus, das sie erst 1812 erbaut hatten, auf Rollen und rollten es an die neue Straße. Hier steht es heute noch. - Die Leistung des damaligen Zimmermanns, ein Bauernhaus auf Rollen über 200 m weit zu befördern, kann nicht hoch genug bewertet werden. Sie würde unseren heutigen Baumeistern alle Ehre machen. - Der Alter Krughof ließ sich nicht verlegen, er ging nach nach ein. Zwei Kilometer nördlich

8 seines Hofes erbaute Casten Hinrich Gellermann 1833 für seinen Sohn an der Landstraße eine weitere Gastwirtschaft, "Zum grünen Wald" nannte er sie. Aber die Tage des Frachtverkehrs auf der Landstraße waren gezählt. Die Eisenbahn kam und zog nach und nach den Güterverkehr an sich. Doch heute bewirkt der Autoverkehr, daß die Landstraßen das Verlorene zurückgewinnen. Die Aufhebung der Grundherrschaft, über die ich noch berichten werde, verschaffte den Bauern freies Verfügungsrecht über ihre Höfe. Das sollte sich in der Folgezeit in Garßen durch den Verkauf einer Reihe Höfe zeigen. Die spätere Aufteilung dieser Höfe trug wesentlich dazu bei, das Dorfbild vollständig umzugestalten ist wieder ein Brand zu erwähnen, der das Aussehen des Dorfes beeinflußte. Im Januar dieses Jahres brannte Sohnemanns Hof ab (i). Der damalige Besitzer, Hans Heinrich Gärner, baute den Hof nicht am alten Platze westlich der alten Heerstraße wieder auf, sondern im Osten derselben. Aus der alten Hofstelle wurde ein Garten. Als im Jahre 1873 der Westphalsche Hof (g), der wiederholt seinen Besitzer gewechselt hatte, aufgeteilt wurde, kaufte Christian Baars, der Besitzer vom Hornbos-Hofe (n), der gerade ein neues Wohnhaus bauen wollte, die Hofstelle. Sein Bauholz, das schon behauen dalag, verkaufte er nach Sülze und bezog das noch gut erhaltene Westphalsche Haus. Seine alte Hofstelle, die im Nordwesten des Westphalschen Hofes (g) lag, nahm er teils zum Hofe und teils zur Weide. Weiter veränderte sich das Dorfbild infolge der Aufteilung des Braulschen Hofes (b). Catharine Marie Dorothee Knoop, die einzige Erbin dieses Hofes, heiratete 1867 nach Gockenholz in den Schumeierschen Hof. Die Grundstücke wurden verkauft, und die Hofstelle erwarb 1869 der Brinksitzer Fritz Lammers von Baars Hofe (q). Das alte baufällige Baarsche Wohnhaus wurde abgerissen. Heute erinnert nichts mehr an den Hof. In einem neuen Hause an der Dorfstraße betreibt heute der Bäcker sein Geschäft. Auch die Gebäude des alten Krughofes, der auch aufgeteilt worden war, verschwanden in den letzten vier Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts nach und nach. Aus den Hofstellen wurden größtenteils Gärten. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstand dann, der Kapelle gegenüber, auf dem Grundstücke des Alten Krughofes, die Schäfersche Abbaustelle. Im Jahre 1912 schlug der Blitz in das alte Wohnhaus des Valentinschen Hofes (p) und äscherte es ein. Die Erbin des Hofes, Alwine Marie Anna Knoop, die 1895 in den Reineckeschen Hof zu. Klein-Hehlen geheiratet hatte, verkaufte die Hofstelle an die Gemeinde Garßen. Diese benutzte sie als Schulplatz und errichtete hier ein neues Schulhaus und nach der Machtübernahme ein Hitler- Jugendheim und eine Badeanstalt. 12. Die Höfe Früher gab es Voll- und Halbhöfe, Kötner-, Brinksitzer-, Anbauer und Abbauerstellen. Diese Bezeichnungen sind im Laufe der Jahrhunderte entstanden; sie sind also bodenständig. Man ließ sie daher auch nicht fallen, wenn sie den tatsächlichen Verhältnissen nicht mehr entsprachen. Es konnte z.b. schon vor 100 Jahren vorkommen, daß ein Vollhof, von dem der größte Teil des Grund und Bodens verkauft war, kleiner war als eine Abbauerstelle, deren Besitzer viel Land erworben hatte. Die ältesten Höfe nannte man Vollhöfe. Sie allein besaßen ursprünglich Anteile an der gemeinen Mark, gleiche Hude-, Weide-, Holz- und Torfberechtigungen. Durch Teilung von Vollhöfen entstanden nach 1400 in Garßen Halbhöfe. Auch sie nahmen an den Berechtigungen teil. Die Kötnerstellen werden ungefähr in der Zeit von 1000 bis 1300 errichtet worden sein, manche vielleicht früher. Wie der Name schon andeutet, besaßen die Kötner ursprünglich nur ihre Koten. An den Berechtigungen hatten sie zunächst keinen oder nur beschränkten Anteil. Ihr Feldland mußten sie sich erst schaffen, indem sie Heide oder alten Waldboden umpflügten. Da in der Nähe des Dorfes der Grund und Boden in der Regel längst verteilt war, stand ihnen dieser meist nur am Rande der Feldmark zur Verfügung. Deshalb lagen ihre Felder auch meist weit vom Dorfe entfernt und nur bei den ältesten Kothöfen zwischen den Ländereien der Höfner. Bei den letzten Neusiedlungen wird es sich um Hofteilungen gehandelt haben. Vermutlich siedelten hier nachgeborene Söhne, die von den väterlichen Höfen Land erhielten. Die Entstehung der Brinksitzerstellen ist von 1300 bis 1700 anzusetzen. Sie erhielten ihren Namen, weil die Gründer ihre Koten meist auf dem Brink vor dem Dorfe errichteten. Selbstverständlich mußten auch sie sich erst Land und Wiesen urbar machen. Ihre Inhaber betrieben vielfach ein Handwerk und die Landwirtschaft nur nebenbei. So war der Brinksitzer Bruno Heine, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Garßen lebte, ein Zimmermann. Den Brinksitzerstellen folgten von 1700 bis 1820 die Anbauerstellen. Ihre Inhaber, die Anbauern, bauten sich irgendwo an freien Stellen im Orte an, in Garßen im Südal. Da der Grund und Boden meist verteilt war, konnten sie nur in ganz geringem Maße Land urbar machen. Auch sie waren meist Handwerker oder arbeiteten als Taglöhner bei den Bauern. So war der Anbauer Johann Heinrich Rickmann in Garßen um 1800 Grützemüller. All diesen Siedlern gelang es nach und nach, Anteil an den Weideberechtigungen und auch Land und Wiesen zu erwerben. Den späteren Siedlern war das nicht mehr möglich. Sie fanden kein Oedland mehr vor, das verteilt werden konnte; sie mußten das Land, das sie bebauen wollten, und auch den Hausplatz von den Bauern kaufen. Da sie meist nur weitab vom Dorfe Siedlungsland erwerben konnten, nannte man sie Abbauern. Diese kleinen Siedlungen konnten meist erst nach Aufhebung der Grundherrschaft im Jahre 1840 gegründet werden. War doch auf dem Lande erst nach dieser Zeit Land frei zu kaufen. Als später in Garßen mehrere größere Höfe aufgeteilt wurden, konnten manche dieser Abbauern ihren Grundbesitz erheblich vermehren. Auch Wiesen konnten sie noch kaufen. Sehr rege wurde die Bautätigkeit in Garßen nach Jedoch wurden jetzt nur Wohnhäuser f+r Arbeiter und Gewerbetreibende errichtet.

9 13. Die Höfe im 14. Jahrhundert Die ältesten Urkunden und Verzeichnisse, die Namen Garßener Bauern und Höfe enthalten, stammen aus dem 14, Jahrhundert. Zuerst ist das schon erwähnte Schadenregister von 1377 zu nennen, in dem drei Bauern aus Garßen aufgeführt sind: "Reynynges Vrouwen to gertzen", "Lüdeken to gertzen" und "Luttzemanne to gertzen". Ferner stehen in dem "Verzeichnis der Einnahmen auf dem Schlosse Celle unter dem Vogte Segeband Voss vom 12. November 1381" folgende Garßener Steuerzahler mit ihren Abgaben verzeichnet: "ghersen kort I mark"..., "Van gersen de dobeler III s" und "busschehorn II s".... Drittens enthält das "Verzeichnis der zum Schlosse Celle gehörenden Hebungen aus den letzten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts" unter "De sluterie" die Angabe "Gherssen Rendich I pund". Schließlich werden auch in dem Verzeichnisse der Höfe, die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Abgaben an die Stadtkirche zu Celle gaben (Celler Stadtbuch Nr. 1, Seite 48) zwei Höfe in Garßen mit ihren Abgaben an die Kirche erwähnt: Auer van husteders houe to ghersene 4 luneborgher scillinghe, Auer van bekelighes houe to ghersene 2 1/2 scillingk"... In diesen vier Verzeichnissen werden also 9 Garßener Bauern oder Höfenamen genannt. Leider ist es nicht sicher, ob es sich in allen Fällen um verschiedene Höfe handelt. Die Namen Reyning und Rendich bezeichnen vermutlich dieselbe Person, wenn auch die Schreibweise nicht genau übereinstimmt. Hiernach müßten im 14. Jahrhundert in Garßen mindestens acht Höfe gestanden haben. Das es unwahrscheinlich ist, daß alle Garßener Höfe in den Verzeichnissen vorkommen, wird man wohl einige hinzurechnen müssen. Nehmen wir also an, es wären damals 10 Höfe vorhanden gewesen. Da unter diesen Höfen drei Kothöfe gewesen sein müssen, wird das ursprüngliche Dorf sieben Höfe gehabt haben. Diese Zahl läßt sich auch nach dem Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 errechnen. 14. Die Höfe von 1438 Das "Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438", das Staatsarchivrat Dr. Rudolf Grieser herausgegeben hat, verzeichnet die Namen und Abgaben von 13 Bauern "To Garsen": "dedit Heyne Luman 1/2 g. - dedit Olde-Luman 1/2 g. - dedit Lange-Alberd 1/2 g. - dedit Lutzekeman 2 g. - Hinrik Leyferdes 1/2 g. - Nygeman 4 s. pauper. - Henneke Zoneman 3 g.: Soltowens meyger. - dedit Kersten Hukesholl 4 s. - dedit Knop 1 g. - dedit Salge 1 m. - dedit Luder Zoneman 1 1/2 g. - dedit Sandman 1/2 g. - dedit Lampe 1 g. -" Dreizehn Namen hat der Schreiber des Burgvogtes zu Celle eingetragen und dahinter sorgfältig den zu erhebenden Schatz vermerkt. Der Vermerk "dedit" (bezahlte) zeigt an, daß der Schatz wirklich entrichtet wurde und der Vermerk pauper (arm) bei Nygeman, daß dieser nicht gab, weil er arm war. Die Angabe "Soltowens meyger" schließlich verrät uns den Grundherrn des Henneke Zonemanschen Hofes. Die Eintragung über Lampe - es ist die letzte unter Garßen - wird sich auf das benachbarte Hornshof beziehen, das wahrscheinlich schon damals zu Garßen gehörte. Ein "Lampe van deme Hornynges houe" wird übrigens auch schon in dem erwähnten Einnahmeregister von 1378/79 erwähnt. Daß der Bauer Lampe von 1438 zu Hornshof gehörte, läßt sich ferner auch daraus schließen, daß im Viehschatzregister von 1589 die Bauern von Hornshof unter Garßen aufgeführt sind. Garßen muß also 1438 zwölf Bauern gehabt haben. Auf welchen Höfen sie saßen, ist leider nach den Angaben nicht einwandfrei festzustellen. Aber gerade deshalb will ich zu ermitteln versuchen, welche Höfe sie besaßen. Ich will die Höfe nach ihrem Hofnamen bezeichnen, wenn sich diese erhalten haben, und die Buchstaben hinzufügen, mit denen sie früher auf der Flurkarte von 1856/57 gekennzeichnet sind. Ich beginne mit " K n o p ". Abgesehen von "Lampe" ist er der einzige, der einen Gulden Schatz gab. Dieser Schatz - das möchte ich hier einflechten - wurde 1438, wie Dr. Grieser beschreibt, wahrscheinlich nach dem Grund und Boden des Hofes berechnet. Er gibt infolgedessen einen Maßstab für die Größe des Hofes. In dem "Zinsverzeichnis der Sluterie Celle", das auch Dr. Grieser veröffentlichte, und das auch aus den 1430er Jahren stammt, wird "de Knopesche Garsen" genannt, die "I punt" - das sind 20 Schilling - Hofzins entrichtete. Den gleichen Zins bezahlte nach dem Verzeichnis der zum Schlosse Celle gehörenden Hebungen aus den letzten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts "Rendich Gherssen", 1664 Heinrich Knoph und 1799/1800 Casten Hinr. Gellermann. Da sonst niemand in Garßen 20 Schilling Hofzins entrichtete, folgt aus diesen Beispielen, daß die Knopesche von 1430 auf dem heutigen Gellermannschen Hofe (a) saß. Jetzt folgt O l d e - L u m a n. Das ist einer der Namen der fünf Bauern in Garßen, die 1/2 Gulden Schatz geben mußten. Dieser saß wahrscheinlich auf demselben Hofe, den 1377 "ludeke to gertzen" hatte, der im Lüneburger Erbfolgekriege, wie das alte Schadenregister von 1377 berichtet, 8 Rinder, 50 Schafe und ein Pferd im Gesamtwerte von 29 Mark 4 Schilling verlor. In den Geldregistern der Burgvogtei Celle von 1631/32 und 1650/51 wird der Hof als Lücken und Lüdeken Hof bezeichnet. Später nannte man ihn nach dem Zwischenwirte Peter Braul, der ihn von 1640 bis 1665 verwaltete, B r a u l s H o f (b). - Wie ich schon ausführte, handelt es sich bei diesen und den folgenden Höfen um die Höfe, die wahrscheinlich nach dem Brande im Lüneburger Erbfolgekriege durch anderweitigen Aufteilung der vorhandenen Äcker neu entstanden sind werden sie wahrscheinlich noch nicht lange bestanden haben, gaben sie doch nur den geringen Schatz von 1/2 Gulden (=12 Schilling), obwohl sie später als Vollhöfe galten. L a n g e - A l b e r d, der auch 1/2 Gulden Schatz entrichtete, scheint auf D r a l l e n H o f e (d) gesessen zu haben. Der

10 Name Dralle ist von 1600 bis 1747 auf dem Hofe nachweisbar. In diesem Jahre starb der letzte Dralle. Der Name S a n d m a n kam von 1438 bis 1742 auf D r ö g e - m ü l l e r s H o f e (e) vor, wo er im Mannesstamme ausstarb, Der Hofname ist auf Johann Heinrich Drögemüller zurückgeblieben, der in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts den Hof besaß. H i n r i k L e y f e r d e s ferner wird der Inhaber von B e c k m a n n s H o f e (f) gewesen sein, der im 14. Jahrhundert "bekelighes haue" (= am Bach liegender Hof) genannt wird. Der Hofname Beckmann kommt schon im 17. Jahrhundert vor. Im Hausbuche der Burgvogtei Celle von 1664 wird zum Beispiel der Hofinhaber Lüdeke Leiffers auch Lüdeke Beckman genannt. Die Familie Leiffers scheint nach den vorliegenden Nachrichten mindestens von 1438 bis 1875 auf Beckmanns Hofe gesessen zu haben. H e y n e L u m a n schließlich, der als letzter Bauer 1/2 Gulden Schatz entrichtete, muß auf W e s t p h a l s H o f e (g) gesessen haben. Dieser Hofname ist auf einen gleichnamigen Besitzer aus dem 19. Jahrhundert zurückzuführen. Die zweithöchste Abgabe zahlte 1438 L u t z e k e m a n, nämlich zwei Gulden. Lutzkemann war wahrscheinlich ein Nachkomme jenes "Luttzemannes to gertzen", der im erwähnten Schadenregister von 1377 vorkommt. Auch dieser saß nach dem Vieh, das er verlor, auf einem großen Hofe. Vielleicht ist der Name Lutzekemann irgendwie mit jenem Luczeke in Verbindung zu bringen, der damals Grundherr des Meierschen Hofes in Ohe war, sei es, daß es sich bei Luczeke und Lutzekemann um ein und dieselbe Person handel, oder sei es daß der erste der Grundherr des zweiten war. Diese letzte Möglichkeit halte ich für die wahrscheinlichste. Lutzekemann könnte hiernach der Bauer auf L e i s ' H o f e (c) (Kürzung von Leifer(t)) gewesen sein. Das ist um so wahrscheinlicher, als dieser Hof ein sogenannter Junkerhof war. Ob die Herren v. Hodenberg, die die Grundherren vom Leis' Hofe (c) waren, die Rechtsnachfolger der Luczeke waren, konnte ich nicht ermitteln. Der Hofname Leis' ist eine Abkürzung aus Leiferts, welche Familie den Hof jahrhundertelang innehatte. Der Bauer L u d e r Z o n e m a n gab 1 1/2 Gulden. Sein Hof muß also etwas kleiner gewesen sein als der Leis' Hof. Vermutlich war er der Inhaber des O h m s c h e n H o f e s (h). Das wird der Hof gewesen sein, der in der erwähnten Urkunde des Herzogs Otto das Kind 1248 als Besitz des Klosters Wienhausen genannt wird, und der nach dem Geld-, Zehnt- und Fruchtregister dieses Klosters gegen Ende des 13. Jahrhunderts Abgaben an das Kloster entrichtete. Diese Abgaben erhielt später bis zur Ablösung die Amtsvogtei Eicklingen vom O h m s c h e n V o l l h o f e (h). Der Hofname erinnert an Heinrich Ohms, der den Hof in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besaß. Den höchsten Schatz - drei Gulden - gab H e n n e k e Z o n e m a n. Den Hof, auf dem er saß, nennt man S o h n e m a n n s H o f (i). Henneke Zoneman wird im Schatzregister als "Soltowens meyger" bezeichnet, obwohl die Familie Soltau damals keinen Hof mehr in Garßen besaß. Ein "Siuerd Soltowe" war aber in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, wie uns das Lüneburger Lehnregister verrät, mit einem Hofe in Garßen belehnt und 1368 wird das Lehn im Lüneburger Lehnregister nicht wieder erwähnt. Es scheint in die Hände der Herren v. Medingen gekommen zu sein; denn, wie ich später ausführen werde, verkauften 1407 die Herren Jordan und Wasmut von Medingen ihren Hof in Garßen an das Hospital "Zum Heiligen Geist vor Celle" (heute Str. Georg). Der Bauer K e r s t e n H u k e s h o l l, der nur 4 Schilling Schatz entrichtete, muß Inhaber des späteren U e t z m a n n s c h e n H o f e s (m) gewesen sein. Dieser Hof war sowohl der Kirche zu Groß Hehlen als auch dem Herzog von Celle pflichtet. Aus der Lage des Hofes zur Weide geht hervor, daß er zu den ältesten Kothöfen gehört. Auch aus der Lage seiner Äcker ist das zu schließen, die mit denen der Vollhöfner zusammen in den Gewannen lagen. Der geringe Schatz von 4 Schilling läßt sich dadurch erklären, daß der Hof früher kleiner war als heute. Das zeigen auch die großen Ackerbreiten, die der Hof "in den Hutten" besaß, einer Feldflur, die offensichtlich erst spät urbar gemacht worden ist. Sie lag am Rande der Feldmark, weitab vom Dorfe. Der einzige Bauer, der eine Mark - das waren 16 Schilling - Schatz entrichtete, war S a l g e. Er zahlte also viel mehr als Hukesholl. Sein Hof muß daher auch größer gewesen sein. Ich vermute deshalb, daß es sich bei Salges Hof um H o r n b o s s ' H o f (n) handelt, dem größten Kothofe in Garßen. Dieser Hof trägt seinen Namen von der Familie Hornbostel, die ihn während mehrerer Jahrhunderte innehatte wird zwar unter Garßen kein Hornbostel genannt, doch kommt dieser Name einige Jahre vor 1438 in dem Zinsregister der Sluterie Celle als Horneborstel vor. Salge war vermutlich nur ein Zwischenwirt. Horneborstel gab dem Herzog damals 1 Mark oder 16 Schilling Hofzins. Den gleichen Hofzins zahlten schon 1381 "Kort" und 1664 Kotsasse "Lüdeke Horenborstel". Da der Hofzins in der Regel nicht erhöht wurde und auch sonst ein solcher in Garßen in der gleichen Höhe nicht wieder vorkam. müssen alle drei Bauern auf demselben Hofe gesessen haben. Alle Äcker dieses Hofes lagen in den Gewannen der Höfner. Ich schließe daraus, daß er der älteste Kothof in Garßen war. Nun bleibt noch N y g e m a n übrig. Wie aus dem Namen hervorgeht, war er der jüngste Siedler in Garßen. Auch die Bezeichnung "pauper" (arm) spricht dafür und ebenso der geringe Schatz von 4 Schilling, den er geben sollte. Da 1664 der Kotsasse Bruno Heine - sein Hof wird später als Brinksitzerstelle bezeichnet - von allen Kötnern am wenigsten Land besaß, wird Nygeman auf H e i n e n e n H o f e (o) gesessen haben. Fast sämtliche Äcker dieses Hofes lagen in zwei großen Blöcken im Gasseln Loh. Wie der Name andeutet, stand hier einmal ein Garßener Wald. Ich vermute, daß seine Eichen dazu dienten, Garßen nach dem Brande von 1377 wieder aufzubauen. Diese Flur, die ganz am Westrande der Garßener Feldmark liegt, beweist, daß Heinen Hof eine verhältnismäßig späte Siedlung ist. 15. Die Entstehung der Halbhöfe In dem alten Hausbuche der Burgvogtei Celle von 1664 sind unter Garßen 18 Höfe aufgeführt: acht Vollhöfe, drei Halbhöfe,

11 drei Kothöfe, darunter Heinen Hof (o), der später als Brinksitzerstelle bezeichnet wird, die Ziegelkote und drei Brinksitzerstellen, während das Schatzregister von wie wir gesehen haben - nur die Namen von 12 Garßener Bauern enthält. In der Zeit von 1438 bis 1664 sind also sechs neue Höfe entstanden war ein Vollhof weniger da als 1438, dafür aber drei Halbhöfe. Da darf man wohl vermuten, daß die Halbhöfe durch Teilung von Vollhöfen entstanden sind. Eine Urkunde vom 11. November 1407, die im Archiv der Stadt Celle aufbewahrt wird, bestätigt dies. Nach dieser verkauften die Herren Jordan und Wasmut v. Medingen - Vater und Sohn - ihren Hof in Garßen für 26 Mark Lüneburger Währung an das Hospital Zum Heiligen Geist vor Celle, das man später St. Georg nannte. Auf der genannten Urkunde befindet sich - vermutlich aus dem 17. Jahrhundert - folgender Vermerk: "Brieff vber die beiden Halbhöffe zu Garssen". Aus diesem Vermerk geht hervor, daß der Hof in zwei Halbhöfe geteilt worden war. Da seit 1569 in den Kalandsrechnung, die auch im Städtischen Archiv lagern, die beiden Halbhöfe Sohnemanns Hof (i) und Uhlen Hof (l) unter der Überschrift "Lehn Str. Georgii", d. h. Lehn von Str. Georg, aufgeführt sind, kann es sich nur um diese Höfe handeln. Daß Henneke Zonemans Hof 1438 als Soltowscher Meier und nicht als Medingscher Meier bezeichnet wird, spricht m. E. nicht dagegen. Bekanntlich pflegten die Schreiber früherer Jahrhunderte, wie auch die von heute, sehr oft die Namen, die sie in den alten Listen fanden, in die neuen zu übertragen. Wann der Hof geteilt wurde, ist nicht genau festzustellen. Die Teilung muß aber zwischen 1438 und 1569 geschehen sein. Die Ländereien der beiden Höfe lagen vor der Verkoppelung vielfach nebeneinander. Auch hieran ist die Teilung zu erkennen. Auch L e i s ' V o l l h o f (c) wird geteilt worden sein. Durch Urkunden ist es leider nicht zu beweisen. Doch lassen sich aus der Flurkarte von 1856/57 Schlüsse ziehen. Nach dieser lagen die Ackerstreifen des Hofes in vielen Gewannen neben den Ackerstreifen des Alten Krughofes (k) oder beide Höfe besaßen Teile dieser Ackerstreifen, die man durch Querteilung gewonnen hatte. Weiter spricht für die Abtrennung des Alten Krughofes (k) vom Leis' Hofe, daß beide Höfe unter der Grundherrschaft der Herren v. Hodenberg Hudemühlen standen. Der Alte Krughof (k) war 1664 um ein Drittel kleiner als der Leis' Hof (c), zahlte aber fast die gleichen Abgaben an den Grundherrn. Während der erste Hof "eines für alles" 9 Taler 7 Schilling gab, entrichtete der zweite auch "eines für alles" 9 Taler 19 Schilling. Urkundlich wird der Krug zuerst um 1638/39 in der Groß Hehlener Kirchenrechnung erwähnt. Hiernach mußte der Krüger Carsten Leiffers zu Garßen einen Taler zum Bau des Kirchturmes und zum Erweiterungsbau der Kirche zu Groß Hehlen geben. Aber auch 1589 war der Krug wahrscheinlich schon da. Nach dem Viehschatzregister dieses Jahres bezahlte ein "Carsten Leiffers, Hanses sohn", 19 Schilling Viehschatz. Dieser scheint ein Bruder des "Lüdeke Leiffers, Hans sone" zu sein, der in dem gleichen Register aufgeführt wird, und der 5 Gulden 4 Schilling 4 Pfennig Viehschatz gab. Da nun dieser Lüdeke Leiffers im Viehschatzregister als erster unter Garßen steht und auch den höchsten Viehschatz entrichtete, ist anzunehmen, daß er auf dem Hofe saß, der damals der nördlichste des Dorfes war. Und das war Leis' Hof (c). Das bestätigt auch der an zweiter Stelle verzeichnete Name "Carsten Knop Ludke sohne", der damalige Inhaber des Gellermannschen Hofes (a), der, wie man auch aus der Flurkarte von 1856/57 schließen kann, damals der zweitnördlichste Hof war. Nach dem Gesagten ist wohl mehr als wahrscheinlich, daß "Carsten Leiffers Hanses sohn" von 1589 ein Vorfahr des Krügers Carsten Leiffers von 1638/39 war, und daß er auf dem Alten Krughofe (k) saß. Aus dem verhältnismäßig geringen Viehschatz von 1589 ist zu entnehmen, daß der Krughof erst kurz vor dieser Zeit gegründet worden ist. Aus zwei Vollhöfen waren also ein Vollhof und drei Halbhöfe hervorgegangen. 16. Die Entstehung der Ziegelkote Noch früher als die ältesten beiden Halbhöfe entstand wahrscheinlich die Ziegelkote. Sie wird zuerst in dem Lehnsbriefe vom 30. März 1574 genannt, der im Archiv der Stadt Celle aufbewahrt wird. Die Kirche zu Groß Hehlen belehnt darin den Bürgermeister und den Rat der Stadt Celle mit der Kotstätte zu Garßen, in welcher der städtische Ziegelmeister wohnte, und mit "einer Wisch uff den Breiten Wegen". Für die Kote hatte der Ziegelmeister bisher jährlich einen Zins von fünf Mariengroschen gegeben. In Zukunft sollten Wiese und Ziegelkote ein Erbzinsgut werden und dafür ein halber Gulden lübisch zu Michaelis jeden Jahres entrichtet werden. Starb der Bürgermeister, so mußte der Rat der Stadt Celle Kote und Wiese mit einem Gulden lübisch der Kirche zu Groß Hehlen beweinkaufen. Der städtische Ziegelmeister scheint schon lange vor 1574 in der Ziegelkote gewohnt zu haben. In den Celler Kalandsrechnungen wird "de tegelmester to garsen" schon in der Zeit von 1501 bis 1513 erwähnt. Vielleicht ist die Ziegelkote erbaut worden, als die Stadt Celle für ihren Ziegelmeister auf der sogenannten Ratsziegelei eine Wohnung brauchte. Wann das war, wissen wir nicht, doch darf man vielleicht das Jahr 1450 als Gründungsjahr annehmen. Es lag nun nahe, die Kote in Garßen da zu bauen, wo früher Hustedters Hof gestanden hatte, zumal auch dieser auf kirchlichem Grund und Boden errichtet worden war. Als der Ziegelmeister später bei der Ziegelei eine Wohnung erhalten hatte, wohnten die Ziegelknechte in der Kote. Wie das Hausbuch der Burgvogtei Celle von 1664 berichet, war das schon 1664 der Fall. 17. Die Brinksitzerstellen Ungefähr gleichzeitig mit dem Alten Krughofe (k) ist wahrscheinlich ein dritter v. Hodenberg'scher Hof gegründet worden: V a l e n t i n s H o f (p). Mit diesem Hofe beginnt der Bau der Brinksitzerstellen in Garßen. Es folgen noch B a a r s H o f (q) und H e u e r s H o f (r). Sie nahmen den freien Raum zwischen der Kapelle (K) und der Ziegelkote (v) ein. Die Hauswirte dieser drei Höfe werden zuerst 1610 in der Groß Hehlener Kirchenrechnung erwähnt. Bei den Ausgaben für die Erneuerung der kleinen Kirchenglocke findet sich folgende Eintragung: "78 sind Hausswird ins Caspel zu Helen vber all. 75 derer so zu ihrem hoffe vnd Koten haben wisch land vnd ander eigenthumb. 3 alss Heinrich Valtein, Heinrich Barss vnd Heinrich Döleke, sämbtlich zu Garsen so nichts zu ihren Koten haben."... Alle drei Brinksitzer besaßen also 1610 weder Land noch Wiesen. Ein Heinrich Valtein ohne die Ortsangabe Garßen wird übrigens schon 1600 in der Kirchenrechnung als Hauswirt des Kirchspiels

12 genannt. Es handelt sich hier offenbar um den Garßener Brinksitzer gleichen Namens. War er nun der erste Besitzer der Kote? Das Viehschatzregister von 1589 nennt einen Heinrich Vhle (=Uhle), der 9 Schilling 6 Pfennig Viehschatz gab. Vielleicht war dieser der erwähnte Heinrich Valtein. Ich nehme es an, weil 1638/39, wie die Kirchenrechnung berichtet, ein Wilhelm Vhle Inhaber der Kote war. Heinrich Vhle wäre dann 1600 und 1610 mit seinem Hofnamen Valtein bezeichnet worden. Das war damals in Garßen üblich. Wie hätte der Pastor sonst die vielen Uhle und Leiferts in Garßen unterscheiden können! Der Hofname Valtein (Valentin) scheint von einem Vornamen zurückgeblieben zu sein. Die 1610 genannten Brinksitzer Barss und Döleke kommen im Viehschatzregister von 1589 nicht vor. Da aber dieses Register einschließlich der ledigen Personen 19 Namen in Garßen verzeichnet, ist es immerhin möglich, daß die Brinksitzerstellen Bahrs Hof (q) und Heuers Hof (r) damals schon vorhanden waren. Sicher ist jedoch nur, daß sie 1600 bestanden; denn in diesem Jahre gab es im Kirchspiele Groß Hehlen ebensoviele Hauswirte - nämlich 78 - wie im Jahre Die Anbauerstellen Bis wieder eine Siedlung in Garßen entstand, vergingen seit der Gründung der jüngsten Brinksitzerstelle fast 200 Jahre. Das mag hauptsächlich an dem Widerstande der Bauern gelegen haben, die sich jeder neuen Siedlung widersetzten, glaubten sie doch, daß ihre Ackernahrung dadurch verringert würde. Erst nach dem großen Brande von 1747, als Garßen fast vollständig umgestaltet worden war, gelang es einem Garßener Einwohner namens Lüdeke Wietfeld, die Genehmigung zum Bau eines Hauses zu bekommen. Die Baustelle lag unmittelbar südlich der wieder aufgebauten Brinksitzerstelle des Hans Hinrich Knop (Heuers Hof) (r). Der Meisterbrief für Lüdeke Wietfeld wurde im Jahre 1766 ausgefertigt. Auch wurde diesem auf dem Gasseln Loh 2 1/2 Morgen Heide zur Urbarmachung angewiesen. Dieser ersten Anbauerstelle (s) folgten bald zwei andere. In dem "Contributions Catastrum" der Burgvogtei Celle von 1786 wird schon die Kote des Johann Hinrich Hanson erwähnt, zu der aber weder ein Hofplatz noch ein Garten gehörte. Später - vermutlich wurde Johann Heinrich Rieckmann Inhaber dieser Kote (Rickmanns Hof (t)), heute besitzt ihn die Familie Effinghausen. Marquards Anbauerstelle (u) - also die dritte - wurde erst nach 1817 durch Johann Heinrich Marquard gegründet. Die beiden Anbauerstellen reihten sich im Süden an Drallen Hof (d). 19. Die Abbauerstellen Die Siedlungen, die jetzt noch folgten, bezeichnete man als Abbauerstellen. Die erste baute Peter Heinrich Knoop aus Brauls Hofe (b), der sich am mit Marie Dorothee Lilie verheiratet hatte. Sein Schwiegervater, der Vollhöfner Casten Heinrich Lilie, trat ihm 1844 von seiner großen Hofstelle an der Südostecke einen Bauplatz von 44 Ruten Länge und 33 Ruten Breite ab. Der zweite Abbauer war, soviel ich weiß, der Hausschlachter Heinrich Christoph Knoop, der am Marie Dorothee Garner als Frau nahm und dessen Vater ebenfalls aus Brauls Hofe stammte. Er baute sich 1852 am Hamburger Wege, an der Nordostecke des Dorfes, an. Ihm folgten in demselben Jahre Johann Heinrich Baars an der Landstraße Celle - Lüneburg und Christian Gärner an der alten Heerstraße. An der gleichen Straße, aber weiter südlich, baute sich Hans Hinrich Knoop - heute Stradtmann - ein Haus. Eine ganze Reihe kleinerer und größerer Landstellen, aber auch Arbeiter- und Geschäftshäuser folgten nach. Sie alle aufzuführen, führt zu weit. 20. Die Kapelle Die Kapelle steht fast mitten im Dorfe. Wie ich gezeigt habe, war das nicht immer so. Vor dem letzten großen Brande im Jahre 1747 schloß sie das Dorf im Süden ab. Doch reihten sich seit dem 16. Jahrhundert im Südwesten schon die Brinksitzerstellen an. Die Kapelle ist aus roten Ziegelsteinen erbaut, die viel größer sind als sie heute unsere Ziegeleien brennen. Sie haben das so genannte Klosterformat, das nur für kirchliche Bauten bestimmt war. Auch die alten gotischen Spitzbogenfenster und der doppelte Spitzbogen des alten, zugemauerten Eingangs im Norden des kleinen Gotteshauses lassen ein hohes Alter erkennen. In die Westgiebelwand sind ungefüge Findlinge eingemauert. Strebpfeiler stützen die Außenwände. Das rote Ziegeldach trägt einen schlanken Dachreiter, in dem die Glocke hängt. Sachverständige nehmen an, daß die Kapelle aus dem 14. Jahrhundert stammt. Das kann nach den geschichtlichen Ereignissen richtig sein, brannte doch Garßen 1377 ab. - Es war im Lüneburger Erbfolgekrieg. - Diesem Brande könnte vielleicht auch die Vorgängerin der heutigen Kapelle, falls schon eine vorhanden war, zum Opfer gefallen sein. Der Verfasser der "Geschichte der Stadt Celle". Mittelschullehrer Clemens Cassel, vermutet, daß die Familie v. Medingen, die nachweislich von 1369 bis 1407 einen Hof in Garßen besaß, die Kapelle gestiftet hätte. Das ist möglich, doch leider nicht zu beweisen. Urkundlich wird die Kapelle erst 1610 erwähnt, als die "neue Schule" - ich berichte darüber später - an die Kapelle gebaut werden sollte. Auch im alten Hausbuche der Burgvogtei Celle von 1664 ist von der Kapelle die Rede. Als im Januar 1747 wieder der größte Teil des Dorfes in Flammen aufging, brannte das Kirchlein vollständig aus. Nur die Grundmauern bis über den Fenstern blieben stehen. Auch die Glocke schmolz. Zwei Jahre lang lag die Kapelle in Schutt und Asche. Dann beauftragte am 24. Juli 1749 das Königliche Konsistorium in Hannover den Zimmermeister Wunsch in Celle mit dem Wiederaufbau. Er vollendete den Bau Die Kosten werden in der Kapellenrechnung der Rechnungsjahre 1749/50 und 1750/51 mit zusammen 260 Taler 9 Mariengroschen 2 Pfennig angegeben. Die Glocke wurde erst 1755 gegossen. Sie läutet noch heute zum

13 Gottesdienste und zum Begräbnis; sie kündete auch im Sommer den Arbeitern auf dem Felde die Mittagsstunde an. Diese Glocke trägt die Inschrift: "Soli Deo Gloria" (Gott allein die Ehre) "Nach dem 1747 entstandenen Brande und der daher erfolgten Verschmelzung ist diese Glocke aves neu gegossen worden von Johann Meyer in Celle. Anno MDCCLV". (1755) Da die Kapelle schon lange zu klein war, entschloß sich die Kapellengemeinde 1930 zum Umbau. Emporen wurden eingebaut und an der Westgiebelwand ein neuer Eingang geschaffen. Den alten Eingang an der Nordseite mauerte man zu. Schöner freilich wurde die Kapelle durch diese Umbauten nicht. Um diese Zeit fand man auf dem Kapellenboden ein wertvolles Kruzifix, das aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen soll. Da es in der Kapelle nicht recht zur Geltung kam, bekam es leihweise die Kirche zu Groß Hehlen. Hier schmückt es heute die Nordwand. Um die alten schönen Formen besser zur Geltung zu bringen, wurde die Kapelle 1939 gründlich erneuert. Hanna Fuess schreibt darüber am 13. März 1939 in der Celleschen Zeitung: "Nachdem die Kapelle durch die Entfernung einer alten, wenig schönen Scheune, die sie fast ganz verdeckte, freigelegt war, wurde unter Aufsicht von Prof. Kanold, Techn. Hochschule Hannover, und des Provinzial- Konservators Dr. Deckert, Hannover, der junge Architekt Adolf Freiling, Celle, mit der Instandsetzung der Kapelle beauftragt. Die eingebauten Emporen wurden wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurückgeführt, der Altar wieder an die Ostwand der Apsis gerückt und neu aufgemauert. Um das alte, der Gemeinde liebgewordene Altarbild wurde in den Sinnbildern der vier Evangelisten ein sinnvoller Rahmen geschaffen. Eine wertvolle Bereicherung hat die Kapelle durch die Orgel erfahren, die anstelle des alten Harmoniums auf der Südempore von Paul Ott, Göttingen, gebaut wurde. Sie wird an ihren Türen wertvolle Gemälde tragen. Ihr Ton ist von großem Wohllaut, voll Kraft, aber durchaus den Raumverhältnissen der Kapelle entsprechend. Da leider die alte Balkendecke nicht wieder freigelegt werden konnte, hat die Schaldecke durch Prof. Hellinggrat, Hannover, eine feinabgestimmte Malerei erhalten, in deren Ornamentik als Mittelpunkt der Glockenspruch "Ehre sei Gott in der Höhe" sich wiederholt und die Schicksalsjahre der Kapelle in einem Spruchbande eingefügt sind. Die Ehrentafel für die Gefallenen des Weltkrieges - 21 Namen, eine erschütternd hohe Zahl für das kleine Dorf - ist an der Nordwand eingelassen, unter ihr steht der Spruch, der für die Einweihungsfeier am Heldengedenktage ein wahres Echo im Herzen aller wachrufen wird:"niemand hat größere Liebe, als daß er sein Leben läßt für seine Freunde". Durch die Freilegung der Kapelle ist zugleich ein größeres Ziel erreicht, nämlich die Wiederherstellung des alten Dorfplatzes, der jetzt von den beiden Schulgebäuden und dem Jugendheim eingerahmt wird, und mit dem Blick auf den alten Ziehbrunnen, er gehörte früher zum alten Barsschen Wohnhause, seinen Abschluß findet und so der Dorfgemeinschaft wieder dienen möge." Der Pastor zu Groß Hehlen hält in der Kapelle 12 mal im Jahre Gottesdienst ab. Die alten Leute, für die der Weg zur Kirche Groß Hehlen zu weit ist, haben so die Möglichkeit, einen Gottesdienst im Heimatdorfe zu besuchen. Schon das Hausbuch von 1664 berichtet hierüber: "Ueber alles so von dem Dorffe gereichet vndt Richtig ausgegeben wirdt, Bekombt der Priester zu Grossenhelen vom Dorffe einen Scheffel Rocken, undt Einen Scheffell Rauhen Habern wegen der Capellen in welcher er jährlich 12 mal nachmittage des Gottesdienst verrichten muss. Zu diesem Rocken und Habern geben die 2 Höfe von Horningshofe auch Ihr Theill". Dieser Brauch ist also alt. Mindestens wird er seit der Reformation im Jahre 1531 bestehen. Die Kapelle besitzt heute noch viele Ländereien, deren Ertrag dazu dient, sie in gutem baulichen Zustande zu erhalten. Im Hausbuche der Burgvogtei von 1664 werden 18 Stücke Feldland genannt. Davon hatte Hans Kiemann in Bostel 12 Stücke für 16 Schilling und Christian Osterloh zu Altenhagen zwei Stücke für 18 Mariengroschen Auf diesen Äckern konnten 21 Himten Roggen ausgesät werden. Auch Barvermögen besaß die Kapelle früher. Sie pflegte es zu 5 v. H. Zinsen an die Bauern zu verleihen. So erhielt der Halbhöfner Hans Sohnemann zu Garßen Taler, für die er eine Wiese beim Allerbecksförd im Schweinebruche gekauft hatte. Im gleichen Jahre lieh Schulmeister Kunstmann in Garßen 40 Taler und am 29. April 1789 Heinrich Christoph Knoop, der das Krullsche Haus hinter dem Ratsteiche zu Klein-Hehlen gekauft hatte, sogar 200 Taler. Im Süden und Osten der Kapelle schließt sich der alte Friedhof an. Seit dem Jahre 1926 aber werden die Garßener Einwohner auf dem neuen Kirchhofe bestattet, der 500 m östlich der Kapelle an der Nordseite der Straße Garßen - Alvern liegt. 21. Die Schule Die erste Nachricht von einer Schule in Garßen erhalten wir durch das sogenannte "Grüne Buch" im Archiv der Stadt Celle (S.16). Am 12. Oktober 1610 ist auf Seite 48 verzeichnet: Auff anhalten der Geschwaren zu Garssen und Bostel ist ihnen zu behuef der neuen Schule so sie an die Capellen zu Chersen setzen wollen, ein Tausend Tachsteine Verehret." Diese 1000 Dachsteine waren auf der nahen Ratsziegelei hergestellt und vom Rat der Stadt Celle gespendet worden. Da das "Grüne Buch" von einer neuen Schule spricht, darf ich wohl annehmen, daß auch vor 1610 schon eine Schule in Garßen vorhanden war. Wenn das neue Schulgebäude wirklich ein Anbau der Kapelle war, wie es heißt, so kann es nur an die Westgiebelwand gebaut worden sein. Vermutlich ist es 1747 bei

14 dem großen Brande abgebrannt. Der damalige Schulmeister Kunstmann wandte sich im Februar jenes Jahres an die Königl. Regierung in Hannover und bat um die Genehmigung, die zum Wiederaufbau der Schule erforderlichen Gelder durch eine Sammlung aufzubringen. Da derartige Sammlungen damals üblich waren, wird ihm diese Bitte sicher nicht abgeschlagen worden sein. Das neue Schulhaus wurde 1888/89 wieder abgebrochen und ein neues erbaut. Es ist das alte Schulhaus, das heute noch steht. Da auch die Geschworenen von Bostel den Rat der Stadt Celle 1610 um Dachsteine baten, ist anzunehmen, daß auch die Kinder aus Bostel die Schule zu Garßen besuchten. Das ist umso wahrscheinlicher, als die "Tabellarische Beschreibung der Burgvogtei Celle von 1770" bestätigt, daß die Einwohner von Hornshof, Bostel und der Ratsziegelei Ihre Kinder in die Garßener Schule schickten. Die Garßener Schulmeister wurden in früheren Jahrhunderten schlecht besoldet. Das läßt ein Ausgabeposten in der Groß Hehlener Kirchenrechnung erkennen, in der es heißt: "Dem Schulmeister in Garßen, weil er sehr nohtürftig, geben 9 Mariengroschen". Im Jahre 1770 erhielt der Schulmeister Polmann zu Garßen bei 36 Schulkindern 28 Taler 32 Groschen. Das war auch für die damalige Zeit nicht sehr viel. Im Nebenberuf betätigte sich Polmann deshalb als Imker. Nach Beendigung des Weltkrieges im Jahre 1918 wuchs Garßen sehr, und mit ihm nahm auch die Zahl der Schulkinder zu mußte infolgedessen ein zweites Schulhaus errichtet werden. Es steht auf der alten Valentinschen Hofstelle, welche die Gemeinde erworben hatte. Der Hofplatz dient heute als Schulplatz. Mit der neuen Schule bekam Garßen auch einen zweiten Lehrer. 22. Die kirchliche Zugehörigkeit des Dorfes Wer in Garßen das Christentum verkündete, wissen wir nicht, nicht einmal, wann es eingeführt wurde. Aber wir können diesen Zeitpunkt wenigstens annähernd bestimmen. Wir wissen, daß Garßen 990 im Gretingau lag und zum Bistum Hildesheim gehörte. Dieses gründete Ludwig der Fromme in seiner ersten Regierungszeit, wahrscheinlich schon 815 auf dem Reichstage zu Paderborn. Das Christentum wird - wenigstens äußerlich - schon damals in Ostfalen so weit verbreitet gewesen sein, daß Ludwig dem Bistume gleich von Anfang an eine bestimmt Anzahl Gaue zuteilen konnte. Zu diesen Gauen gehörte auch Gretinge. Das wird zu der Zeit gewesen sein, als der alte Wodanglaube nach und nach vom Christentume verdrängt wurde und die alte Begräbnisstätte auf dem Grauen Barge allmählich einging. Als dann die Kirche zu Beedenbostel erbaut worden war, pilgerten Garßens Einwohner zum Gottesdienste hierher, denn sie hatten einen weiten Weg. Auch mußten sie drei Bäche überschreiten: den Haberlandsbach, den Alvernschen Bach und die Aschau. Das war im Winter und bei Hochwasser nicht immer leicht, denn Brücken gab es hier damals noch nicht, sondern nur Furten und Stege Was es heißt, alte Stege zu überschreiten, kann nur der richtig beurteilen, der noch Stege kannte, wie sie noch um 1890 vor dem Postmoore über den Haberlandsbach und den Alvernschen Bach führten. Als Stege dienten runde Baumstämme von ungefähr 20 cm Durchmesser, die man über den Bach gelegt hatte. Ein Geländer gab es nicht. Um sich zu stützen, benutzte man lange Stücke, die man nach dem Beschreiten des Steges wieder über den Bach zurückwerfen mußte, damit sich auch der Nachfolger ihrer bedienen konnte. Im Winter und bei Hochwasser werden deshalb die Garßener nur selten zur Kirche gegangen sein. Das mochte dem kirchlichen Leben wenig dienlich sein. Besser wurden diese Zustände - es mag um das Jahr 1000 gewesen sein - erst, als Groß Hehlen eine Kirche erhalten hatte. Der Weg von Garßen nach Groß Hehlen war nur halb so weit als nach Beedenbostel. Auch war nur der Vorwerker Bach zu überschreiten. Aber auch über den Steg dieses Baches zu gehen, soll gefährlich gewesen sein. "Gah nich ower dat Steg, süss kummt dei ole Heitmann" - das war ein alter Schäfer in Vorwerk - "un hoalt dick", so pflegte man noch vor 80 Jahren die Kinder vor dem Betreten des Steges zu warnen. Wann Groß Hehlen eine Kirche erhielt, berichten uns die Urkunden nicht. Aber schon 1007 gehörten Garßen, Bostel und Lachtehausen, wie aus der alten Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim aus diesem Jahre zu schließen ist, zum Bistum Minden, während diese Dörfer noch um 990 zum Bistum Hildesheim gehörten. Es ist anzunehmen, daß Groß Hehlen schon 1007 eine Kirche besaß, hätte doch sonst die Änderung der Bistumsgrenze keinen Sinn gehabt. Erst rund 250 Jahr später wird urkundlich bestätigt, daß Garßen zum Kirchspiel Groß Hehlen gehörte. Es ist die Urkunde, die Herzog Otto das Kind 1248 ausstellen ließ, als er das Kloster Wienhausen mit neuen Gütern ausstattete und die alten bestätigte. Garßen gehört noch heute zum Kirchspiel Groß Hehlen. Auch der alte Kirchweg ist noch vorhanden. Nur Furt und Steg haben einer einfachen Brücke weichen müssen. Im Vorwerker Bach fließt heute längst nicht mehr so viel Wasser wie vor 1000 Jahren. 23. Die Gemeinheit Wie in allen anderen Dörfern, so gab es auch in Garßen vor der Verkoppelung, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderte durchgeführt wurde, noch ungeteilten Besitz, den die Bauern gemeinsam nutzten, - mochte es nun Wald, Weide, Heide oder Moor sein. Aber schon in der fränkischen Zeit - das war um das Jahr soll diese gemeinsame Bewirtschaftung aufgehört und die Höfner das vorhanden Ackerland unter sich verteilt haben. Die Flur, die nun ungeteilt übrigblieb, nannte man Almende oder auf dem Lande einst Gemeinheit, weil sie allen Bauern gemeinsam gehörte. Da aber Garßen, wie schon die hohe Zahl seiner Ackerstreifen, die vor der Verkoppelung vorhanden war, verrät, viel älter ist als die Nachbardörfer Altenhagen, Bostel, Lachtehausen und Vorwerk, konnten seine Bauern die umliegenden Wälder und Weiden sicher viele Jahrhunderte lang ganz allein nutzen. Sie konnten ihre Rinder, Schafe und Schweine so weit treiben, wie

15 es ihnen beliebte. Niemand hinderte sie daran, gab es doch weit und breit kein Haus, geschweige denn ein Dorf. Ebenso konnten sie auch in den umliegenden Mooren Torf stechen, wo sie wollten, und den Wald schlagen, wo es ihnen gefiel. - Zum Wald war der Weg nicht weit, das zeigt schon die Flurbezeichnung Gasseln Loh, die soviel wie Garßener Wald bedeutet. - Sie nannten ihn so, weil niemand da war, der ihn ihnen streitg machte. Ihr Vieh konnten die Bauern im nahen Schweinebruch und in den Hutten hüten. Garßen war also in jeder Beziehung eine wirtschaftliche Einheit. Das heißt, es war wirtschaftlich von der Außenwelt unabhängig. Alles, was seine Bewohner zum Leben nötig hatten, erzeugten sie selber. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Garßens änderten sich jedoch allmählich, als an der alten Heerstraße, die man 1060 Dietweg nannte, und die vom Süden her über Altencelle und Garßen nordwärts führte, neue Siedlungen entstanden: Bostel (1060: Buotenburstal), das heute nicht mehr vorhandene Berenbostel, Lachtehausen und Altenhagen. Die Vergrößerung der Ackerfläche, die durch die zunehmende Besiedlung nach und nach entstand, führte zwangsläufig zu einer Verminderung des Waldes und der Weide in der Nähe der Ortschaften. Das zwang wieder die Bauern, ihr Weidevieh weiter zu treiben als bisher oder Bauund Brennholz aus entfernten Wäldern zu holen. Man war aus diesem Grunde sogar gezwungen, die Außenschafställe vor Hornshof zu bauen. 24. Wirtschaftsgemeinschaft Durch das Eindringen der Nachbarn in ihre Hude- und Weidegebiete kam es zwischen den Garßener Bauern und den neuen Weideberechtigten oft zu Streitigkeiten. Aber im Laufe der Zeit einigte man sich dann doch über die gemeinsamen Nutzungsgebiete, und es kam zu einer Wirtschaftsgemeinschaft oder Markgenossenschaft. Dieser wirtschaftliche Zusammenschluß führte schließlich auch zu einem politischen, zu einem Go. Die Wirtschaftseinheit Garßen bildete nun mit einer Reihe anderer Orte des Gaues Gretinge die Markgenossenschaft und später den Go Grete. "Oppe dem grete" wird sie in dem alten Schadenregister von 1377 und im Schatzregister von 1438 "De Ghreth" bezeichnet. Aus diesem Go wurde später - d. h. nach die Amtsvogtei Beedenbostel. Das Goding tagte vermutlich unter den Eichen im Beedenbosteler Grunde. Aber die alte Richtstätte lag auf dem Berghornsberge, an dem der alte Dietweg von 1060 vorbeiführte. Auf Duplats Karte von 1778, auf der Karte der top. Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover von 1779 und auf der Papenschen Karte von 1840 ist noch ein Galgen mit der Bezeichnung "Gericht" eingezeichnet. Auch in dem Teile des Flottwedels, der nördlich der Lachte liegt, also in den Orten Altenhagen, Bostel und Lachtehausen, scheint sich erst eine Wirtschaftsgenossenschaft und später ein Go gebildet zu haben, der Go Moltbezi. Das alte Schadenregister aus dem Lüneburger Erbfolgekriege, das aus dem Jahre 1377 stammt, nennt noch einen Gogrefen in Bostel. Freilich, die ursprüngliche Tätigkeit aus Gaugraf wird dieser damals nicht mehr ausgeübt haben. Als 1292 Herzog Otto der Strenge die neue Stadt Celle gründete, waren die beiden Goe Grete und Moltbezi - es können auch Gau-grafschaften gewesen sein - wohl nicht mehr in ihrer alten Ausdehnung vorhanden. Aber als dieser Herzog rund um seine neue Residenz als Verwaltungsbezirk die Burgvogtei bildete, löste er u. a. auch Garßen aus dem Goverbande und legte es zur Burgvogtei. Diese war mehr ein politisches als ein wirtschaftliches Gebilde. Die neue Stadt Celle wuchs im Lauf der Zeit immer mehr und ihre Viehherden wurden immer größer. Deshalb waren die Stadtväter darauf bedacht, ihre wirtschaftliche Grundlage zu erweitern. Sie erwarben 1306 das Roland und suchten ihre Berechtigungen zu vermehren. Dadurch wurden die Weideverhältnisse in den umliegenden Ortschaften wesentlich beeinflußt. Schon 1447 konnte sich die Stadt vom Herzoge Friedrich beurkunden lassen, konnte sich die Stadt vom Herzoge Friedrich beurkunden lassen, daß sie zur Mastzeit ihre Schweine mit den Dörfern Garßen, Rebberlah, Altenhagen, Bostel und Lachtehausen in alle "Hölter" treiben durfte. Sie hatte auch das Recht, Schweineläger einzurichten. Auch im Schweinebruche und Rohrbruche erwarben die Bürger Berechtigungen. Sie durften ihre Kühe im Rohrbruche hüten und in der Mastzeit drei Schock Schweine in das Schweinebruch treiben ließen sie sich das durch Zeugen aus den Dörfern bestätigen. Garßens Berechtigungen wurden auf diese Art sehr geschmälert. Wo sie ursprünglich allein berechtigt waren, mußten sich jetzt die Garßener Bauern die Mitberechtigung der Nachbardörfer und der Stadt Celle gefallen lassen. Über die Garßener Berechtigungen bringt das alte Hausbuch der Burgvogtei Celle von 1664 folgende Angaben: " G a r s s e n e r H u e d e u n d W e i d e, gehet durch den gantzen Schweinebruch vor Gakenholtz, Alvern, nacher Ow, die Heide weide mit dazu genommen, gehet bei den Rehwinkell biss vor Rebberloh, undt wen das Korn auss dem Rolande, gehören sie mit den Schafen darein zu hüten. Die Mastung gehet vor Rebberlah, dass gantze garsser holtz durch, im Schweinebruche biss vor Lachtehausen, an die Ow vnd in ihren Feldbüschen. Die nottürfftige Feuerung gehöret Ihnen im garsser holtze, im Schweinebruche, im Kohlenbecke, Vorm Rehewinkell, Lessholtz zu holen, sonsten gehöret das Holtz I. F. Durchl." Ungefähr die gleichen Berechtigungen besaß auch Hornshof, das - ich erwähnte es schon - seit alter Zeit zu Garßen gehörte. Im Hausbuch heißt es: " D e r H o r n i n g s s h ö f e r, H u d e, W e i d e, M a s t u n g und F e u e r u n g haben sie in Garsser holtze, Schweinebruche, und wie die Schnede nachher Rebberlah und Alfern gehet." Auch das Brennholz erhielten die Garßener Bauern aus dem Garßener Holze. In späterer Zeit jedoch mußte es der Förster besonders anweisen. Auch ein geringes Stammgeld war dafür zu entrichten.

16 25. Generalteilung Seit der Gründung der Brinksitzerstellen im 16. Jahrhundert und bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war in Garen nicht gesiedelt worden, wie wir gesehen haben. In anderen Dörfern freilich ging es ebenso. Das lag hauptsächlich an den Bauern, die sich allen Siedlungsbestrebungen widersetzten. Sie gaben an, es sei unmöglich, die Gemeinheit weiter zu vermindern, da durch jede neue Siedlung ihre Anteile an der Gemeinheit geringer würden und sie schon jetzt ihren vielfachen Verpflichtungen an Abgaben und Diensten kaum nachkommen könnten. Die Regierung aber wollte siedeln. Sie glaubte, dadurch die Staatseinkünfte zu vermehren. Am besten, so rechnete sie, würde sie ihr Ziel erreichen, wenn man die Gemeinheit aufteilte und jeder Bauer seinen bestimmten Anteil erhielte. Dann könnte der Boden besser genützt, ertragreicher und so auch steuerkräftiger gemacht werden. Auch würden die Bauern dann leichter Boden für Siedlungszwecke abgeben. Schließlich würden auch die vielen Streitigkeiten zwischen den Flurberechtigten aufhören. - Der Bauer aber war mißtrauisch. Er glaubte, bei der Aufteilung übervorteilt zu werden. So verging die Zeit, zumal die Regierung auch nach Möglichkeit die Wünsche der Bauern berücksichtigen wollte. Zunächst mußten einmal die Berechtigungen festgestellt werden, welche die Bauern an der Flur besaßen, mochten es nun Holz-, Weide-, Torf- oder Streuberechtigungen sein. Auch der Staat als Forstherr mußte entschädigt werden. Die Aufteilung der Nutzungsgebiete unter die Ortschaften, deren Bauern darin berechtigt waren, bezeichnete man als Generalteilung. Sie begann im Schweinebruch. Nach langen Vorbereitungen konnte am 16. Februar 1826 zwischen der Königl. Domänenkammer als Holzherr einerseits und der Stadt Celle, den Ortschaften Altenhagen, Bostel, Lachtehausen, Garßen, Hornshof, Ratsziegelhof, Alvern, Ohe und Gockenholz andererseits ein Teilungsvertrag (Recess) unterzeichnet werden. Für Garßen zeichneten Heinrich Gellermann, Heinrich Christoph Garner und Hans Heinrich Heuer, für Hornshof Vollhöfner Hans Heinrich Knoop und für den Ratsziegelhof Ziegelmeister Hans Heinrich Leiffert. Die Königl. Domänenkammer entsagte nach dem Vertrage auf ihr Forsteigentumsrecht im ganzen Schweinebruch, dessen Größe mit 2315 Morgen 60 Quadratruten angegeben wurden, und erhielt dafür die Hohewarte (164 Morgen groß) außer dem Rämen und Teilen des Großenund Kleinen Bohlklintes mit allem Holze, das darauf wuchs. Außerdem erhielt sie für das Holz im Schweinebruch, das ihr gehörte, 200 Taler in grober Conventionsmünze. Nun erst konnten die Berechtigten das Schweinebruch unter sich verteilen. Nach dem Generalteilungsrecess vom 2. März 1837 erhielt Garßen rund 787 Morgen, Hornshof 11 Morgen und der Ratsziegelhof rund 51 Morgen. Die Stadt Celle bekam nur 42 Morgen. Das kam daher, weil sie schon damals kein Weidevieh mehr besaß. Schwieriger als die Aufteilung des Schweinebruches gestaltete sich die des Garßener Holzes. Außer Garßen und Hornshof waren auch die Dörfer Altenhagen, Bostel, Lachtehausen, Rebberlah und Habighorst, die Einzelhöfe Miele und Rehwinkel und der Forstort Kohlenbach hier mehr oder weniger weideberechtigt. Auch waren die Orte Garßen, Hornshof, Altenhagen, Bostel, Lachtehausen und der Forstort Kohlenbach berechtigt, ihr Bau-, Brenn- und Nutzholz aus dem Garßener Holz zu beziehen. Deshalb waren zunächst die Anteile der großen Zahl der Holzberechtigten genau zu ermitteln und aufzuzeichnen. Zu diesem Zwecke wählte man den Landesbauinspektor Krüger und den Amtszimmermeister Schmidt in Celle als Bausachverständige. Diese stellten alsdann ein sogenanntes Gebäudekataster auf und berechneten für jeden einzelnen Hof, was ihm an Bau-, Brenn- und Nutzholz zustand. Hierbei berücksichtigten sie auch die Lebensdauer der einzelnen Gebäude eines jeden Hofes, Sie nahmen die Nutzungsdauer eines Wohnhauses mit 200 Jahren, eines Speichers mit 160, einer Scheune, eines Schafstalles und eines Backhauses mit 150 und eines Backofens mit 30 Jahren an. Das Alter der vorhandenen Gebäude wurde hierbei angerechnet. Erst am 25. Februar 1852 konnten die Garßener Bauern das fertiggestellte Gebäudekataster anerkennen. Mit den Vorbereitungen zur Abfindung der Weide-, Heide- und Plaggenhiebberechtigten verging noch ein Jahrzehnt. Der Rezeß hierüber wurde im März 1862 aufgestellt. Als Abfindung für die Brennholzberechtigung erhielt Garßen rund 132 Morgen, außerdem für die Kapelle rund 1 Morgen und für die Schule fünf. Für die Weideberechtigung ferner bekamen Garßen und Hornshof 839 Morgen und für die Plaggenhiebberechtigung rund 40 Morgen. Als Entschädigung für die Mastberechtigung ihrer Bauern wurden für Garßen und Hornshof rund 198 Taler errechnet. Der Forstherrschaft verblieb nach der Abfindung der Berechtigten noch 2326 Morgen reine Forstkulturfläche. Der größte Flächenraum, der unter die Berechtigten verteilt werden mußte, war die sogenannte Lange- und Kurze Heide, wozu auch der Arloh gehörte. Die Lange Heide war 4924 und die Kurze Heide 8330 Morgen groß. Der Vertrag (Recess) darüber wurde am 18. Dezember 1865 in Grünewald abgeschlossen. Garßen und Hornshof trugen den Löwenanteil davon. Beide zusammen erhielten in der Langen Heide 1448 Morgen und in der Kurzen Heide Garßen 3024 und Hornshof 486 Morgen. Eins muß ich hier noch erwähnen. Die Dorfschaft Garßen besaß das Recht, auf den Hägerwiesen der Gemeinde Altenhagen ihr Hornvieh zu hüten, wenn die Wiesen abgeerntet waren (Nachweide). Für die Aufgabe dieses Rechtes erhielt sie nach dem Vertrage vom von den Hägerwiesen, die an das Garßener Hegerreer grenzten, sieben Morgen 20 Quadratruten zugewiesen. 26. Die Verkoppelung Lange vor dem Abschlusse der Generalteilung begannen schon die Vorarbeiten für die Verkoppelung. So nannte man die Zusammenlegung der vielen kleinen Ackerstreifen eines Hofes zu wenigen, großen Koppeln in der Feldmark. Diese Arbeiten

17 verfolgten den Zweck, bei der Bewirtschaftung Zeit und Arbeit einzusparen. Gerade in Garßen war die Zerstückelung der Ackerfläche außerordentlich groß. Das hing sicher mit dem hohen Alter des Dorfes zusammen. Wie ich schon ausführte, teilte man im Laufe der Zeit mehrere Höfe. Das führte dazu, daß viele Ackerstreifen zerschnitten wurden. Die Arbeit, die bei der Verkoppelung geleistet werden mußte, war sehr groß. Man begann damit, den Boden nach seiner Güte und seinem Nutzen für die Landwirte abzuschätzen und in Bodenklassen einzuteilen. Alle Grundstücke wurden vermessen. Auch wurde eine genaue Flurkarte hergestellt. Es ist die Karte von der Feldmark Garßen im Kreise Celle von 1856/57. Bei den Verkoppelungsarbeiten ging man sehr gründlich zu Werke. Ohne die geringste Rücksicht auf Naturschönheiten zu nehmen, holzte man alle Feldbüsche erbarmungslos ab. Man legte in der Feldmark Koppelwege in solcher Zahl an, daß man jedes Stück Land von einem Wege aus erreichen konnte. So brauchte niemand mehr bei der Bewirtschaftung des Ackers auf seinen Nachbarn Rücksicht zu nehmen. Der Flurzwang hörte damit auf. Jeder konnte, um ein Beispiel zu nennen, von nun an pflügen und säen, wann er wollte und wie es ihm am besten paßte. Das war gegen früher ein unschätzbarer Vorteil. Mühe, Zeit und Geld, welche die Verkoppelungsarbeiten gekostet hatten, lohnten sich also. Auch der Aufschwung, den die Landwirtschaft in den letzten 100 Jahren nahm, dankt sie zum großen Teil der Verkoppelung. 27. Die Grundherren In der ältesten Zeit waren die Bauern in unserer Heimat frei und unabhängig. Doch im Laufe der Jahrhunderte änderte sich das. Um 1300 war der Bauer nicht mehr der Eigentümer seines Grund und Bodens, sondern nur der Nutznießer. Der wirkliche Besitzer des war jetzt der Grundherr. Der Grundherr in Garßen, der die meisten Höfe besaß, war der Herzog. Aber auch die Kirche und Adelige traten als Grundherren auf. Wie uns das Wölper- und auch das Lüneburger Lehnregister berichten, belehnte der Herzog auch Adelige, die ihm Dienste leisteten, mit seinen Höfen. Nach diesem Lehnregister war um 1300 Herr Arnold v. Müden (Her arnold van mudhen) mit zwei Höfen zu Garßen (twene houe to gersnede) belehnt. Doch nach dem Lüneburger Lehnregister von 1330 bis 1352 besaßen die Herren v. Müden kein Lehnsgut mehr in Garßen. Die Herzöge Otto und Wilhelm belehnten aber bald nach 1330 Siuerd Soltowe mit einem Hofe in Garßen (Siuerd Soltowe enen hof in hersne). Ich vermute, es handelt sich hier um einen der Höfe, die um 1300 Arnold v. Müden hatte. Später scheint dieser Hof an die Familie v. Medingen gekommen zu sein. Wie uns eine Urkunde im Archiv der Stadt Celle vom berichtet, hatte damals Wasmut v. Medingen Besitz in Garßen (Ghertzene) verkauften, wie ich schon mitteilte, die Herren Jordan und Wasmut v. Medingen - es waren Vater und Sohn - einen Hof in Garßen an das Hospital zum Heiligen Geist in Celle, das wir heute St. Georg nennen. Es handelte sich um den Hof, den 1438 Henneke Zoneman innehatte und der im Schatzregister dieses Jahres als "Soltowens meyger" bezeichnet wird. Im 16. Jahrhundert finden wir diesen Hof, der inzwischen geteilt worden war, als St. Goergi-Lehn im Kalandregister eingetragen. Der Kaland, eine geistige Brüderschaft in Celle, hatte also die beiden Halbhöfe vom Hospital St. Georg als Lehn empfangen. Nachdem um 1530 die Reformation in Celle eingeführt worden war, übernahm die Stadt Celle mit den Kalandhöfen auch diese beiden Höfe. Bemerkenswert ist, daß, wie uns das Hausbuch der Burgvogei Celle von 1664 berichtet, beide Höfe dem Herzog (S.F. Durchl.) "um die andere Reise" mit dem Gespanne dienen mußten. Daraus schließe ich, daß der Herzog ursprünglich der Grundherr des noch ungeteilten Hofes war und die Herren v. Medingen den Hof nur als Lehn erhalten hatten. Dagegen spricht allerdings, daß sie nach dem Lüneburger Lehnregister kein Lehn in Garßen besaßen. Die heutigen Besitzer der beiden Halbhöfe in Garßen sind Willi Bahrs (i) und Willi Gellermann (l). Der zweite Hof, mit dem Arnold v. Müden 1300 belehnt war, ist vermutlich der, mit welchem die Herren v. Hodenberg Hudemühlen später belehnt waren. Wie das genannte Hausbuch von 1664 berichtet, mußte der Vollhöfner und Junkermann Heinrich Leiffers (c, Leis' Hof) dem Junker v. Hodenberg "eines für alles" jährlich 9 Taler 19 Schilling, Dienstgeld mit eingeschlossen, geben. Herr v. Hodenberg war hiernach Grundherr. Doch möchte ich auch hier annehmen, daß der ursprüngliche Grundherr der Herzog war. Als Junkermann werden auch 1664 der Halbhöfner und Krüger Hans Leiffers (k) und der Brinksitzer Lüdeke Knoph (p) bezeichnet. Doch, wie ich schon erwähnte, sind beide Höfe durch Teilung des Leis' Hofes (c) entstanden. Zwei Höfe in Garßen waren außer dem Herzoge auch noch der Kirche pflichtig. Der Vollhöfner Hans Sandmann (e, der seinen Hof dem Herzog beweinkaufen und ihm auch mit dem Spanne dienen mußte, war gleichzeitig verpflichtet, dem Priester zu Eldingen jährlich 20 Mariengroschen Hofzins zu entrichten. Auch der Kotsasse Heinrich Wittenberg (m), der S.F. Durchl., wie es heißt, mit der Hand dienen mußte, war gleichzeitig verpflichtet, seinen Hof dem Priester zu Groß Hehlen zu beweinkaufen und ihm jährlich 12 Himten Roggen, eine Wurst und ein Brot zu geben. Auch mußte er einen Tag im Jahre für ihn mähen. Dieser Hof - es ist der sogenannte Uetzmannsche Hof - ist vielleicht der, welcher im 14. Jahrhundert der Stadtkirche zu Celle "den ewigen tins" (ewigen Zins) von 3 1/2 Schilling zahlen mußte; - heißt es doch in einer Nachricht aus dieser Zeit: "Auer van bekelighes houe to hersene 3 1/2 scillingk". Der Pastor zu Groß Hehlen war schließlich auch Grundherr der sogenannten Ziegelkote, von der ich eingehend berichtete. Auch von dieser erhielt die Stadtkirche zu Celle im 14. Jahrhundert Zins: "Auer van husteders houe to ghersene 4 luneborgher scillinghe". Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, daß Vollhöfner Heinrich Gerdener (h) Ohms Hof), der 1664 dem Herzog zu Spanndiensten verpflichtet war und ihm den Hof auch beweinkaufen mußte, der Amtsvogtei Eicklingen jährlich 8 Schilling Hofzins und der Probstei Wienhausen jährlich 12 Himten Zinskorn geben mußte. Der eigentliche Grundherr war

18 also auch hier der Herzog. Es scheint dies der Hof zu sein, der nach einer Urkunde des Herzogs Otto das Kind von 1248 und nach dem ältesten Geld-, Zehnt- und Fruchtregister des Klosters Wienhausen um 1300 diesem Kloster zu Abgaben verpflichtet war. Außer der Ziegelkote, die auf dem Grund und Boden der Kirche zu Groß Helen erbaut worden ist, scheint der Herzog ursprünglich Grundherr sämtlicher Höfe in Garßen gewesen zu sein. 28. Die Abgaben an den Grundherrn Noch im 14. Jahrhundert gaben die Grundherren vielfach ihre Bauernhöfe auf Zeitpacht ab. Als Pachtzeit wählten sie die "Umtriebzeit der Dreifelderwirtschaft", meist drei, sechs, neun und zwölf Jahre. Der Sachsenspiegel, das alte Rechtsbuch des 14. Jahrhunderts, sagt über die Bauern: "Hofleute und Meier, welchen man ein Gut austut, sindauf dem Gute gleich Gäste, kommen darauf und ziehenwieder davon nach des Erbherrn Willen und Geheiss". Nach einer anderen Bezeichnung war der Bauer jener Zeit ein "Slicht Miethling". Heute würden wir Pächter sagen. Bewährten Bauern überließ man die Höfe auch wohl für längere Zeit. So entwickelte sich allmählich aus der Zeitpacht die Erbpacht und das Meierrecht. Als Entgelt für die Nutzung des Hofes leistete der Bauer seinem Grundherrn Dienste und gab ihm ursprünglich auch von den Erzeugnissen des Hofes einen Teil ab, den Zins oder ähnliche Abgaben. Später bürgerte es sich immer mehr ein, diese Abgaben mit Geld zu bezahlen. Es waren dies alles Abgaben, die wir heute nicht mehr kennen. Zunächst ist da der Z i n s und seine Abarten zu nennen. Daß er anfangs von den Erzeugnissen des Hofes gegeben wurde, geht aus einem Schatzregister aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts (nach 1409) hervor. Nach diesem Register gaben die Bauern des Kirchspiels Soltau als Zins Korn und Vieh, Rinder, Schafe, Schweine usw. ab. Auch Garßen wird hier keine Ausnahme gemacht haben, mußten doch im 17. Jahrhundert mehrere Bauern ihren Kornzins auf den Fürstl. Kornboden nach Celle fahren. Auch für das H o f s c h w e i n e und H o f r i n d e r g e l d, das vier Garßener Bauern geben mußten, wird man ursprünglich Schweine und Rinder abgeliefert haben, mußten doch am alle Bauern, die dem Grundherrn - damals war es der König - pflichtig waren, anerkennen, daß sie verpflichtet seien, Hofschweine und Hofrinder in natura zu geben. Alle erwähnten vier Bauern, es waren "Peter Browl jetzo Ludeke Knoph" (b) "Hans Uhlen" (g) "Jürgen Gerdener auf Drallen Hoffe" (d) und "Ludeke Leiffers oder Beckman" (f) gaben 1664 je 6 Himten Roggen Z i n s k o r n, zwei Taler 8 Schilling für ein H o f r i n d und 1 1/2 Taler für ein H o f s c h w e i n. Wie aus dem Verzeichnis der Einnahmen auf dem Schlosse Celle von 1378/79 zu ersehen ist, entrichteten schon damals Bauern aus Bostel und Groß Hehlen - aus Garßen wird niemand genannt - für ein Hofschwein Geld, nämlich 3 1/2 Schilling zahlte man also erheblich mehr dafür. Das Geld war inzwischen entwertet worden. K o r n z i n s, und zwar 12 Himten Roggen jährlich, gab auch der Kotsasse und Pfarrmeier Heinrich Wittenberg (m) seinem Grundherrn, dem Pastor zu Groß Hehlen. Auch der Vollhöfner Heinrich Gerdener (h) lieferte jährlich 12 Himten Roggen Z i n s k o r n ab. Hier war die Probstei Wienhausen der Empfänger. Die Amtsvogtei Eicklingen erhielt von ihm ferner jährlich acht Schilling H o f z i n s. Bei manchen Bauern war der Hofzins schon früh in einen Geldzins umgewandelt worden. Trotz der Geldentwertung, die im Laufe der Jahrhunderte stattgefunden hatte, konnte dieser nicht erhöht werden. Deshalb standen sich die Bauern, die den Hofzins in bar entrichteten besser als die, die noch in Ware bezahlten. Die beiden Bauern in Garßen, die nachweislich seit 1438 ihren Hofzins bar zahlten, waren nach dem Hausbuch von 1664 Vollhöfner "Heinrich Knoph" (später hinzugefügt:) "nunc Gellermann" (a) und der Kotsasse "Luedeke Horenborstell" (n). Der erste zahlte dem Fürsten jährlich 20 Schilling und der zweite sechzehn. Seinen Hofzins in bar gab auch 1664 der Vollhöfner "Hanss Sandtman" (später hinzugefügt:) "nunc Jürgen Leiffer" (e). Er mußte 20 Mariengroschen an den Pastor zu Eldingen entrichten. Hierbei möchte ich noch erwähnen, daß man 1377 für 20 Schilling eine Kuh kaufen konnte, während man 1664 für dasselbe Geld nur vier bis fünf Pfund Butter erhielt. Bei den beiden Höfen in Hornshof ist der H o f z i n s offenbar erst verhältnismäßig spät festgesetzt worden. Ich vermute, im 15. Jahrhundert, gelegentlich der Gründung des Kothofes. Der Vollhöfner Heinrich Knoph - de grote Hornshöwer genannt - zahlte /2 Taler Hofzins und der Kotsasse Hanss Brauns 16 Schilling ins Burgvogteische Erbzinsregister. Der letztere entrichtete auch drei Schilling W i e s e n z i n s. Dieser W i e s e n z i n s stellte eine Abgabe für Wiesen dar, die man zum Schutz gegen das Weidevieh einhägen, d. h. mit Wall und Graben umgeben durfte. - Bei Brauns handelte es sich um eine "Beckwische" im Schweinebruch. In Garßen gaben damals zwei Bauern Wiesenzins: Kotsasse "Brun Heine" (später hinzugefügt:) "ietzo Hans Danneman" (o) 2 Schilling für eine Wiese vor Ohe und der Brinksitzer "Carsten Baarss" (q) ebenfalls 2 Schilling für eine Wiese beim Ziegelhofe. 1719/20 zahlten nach dem Erbzinsregister der Burgvogtei Celle sogar vier Garßener Bauern Wiesenzins: Hanss Müller (1) 2

19 Gutegroschen 2 Pfennig, Jürgen Hinrich Wittenberg (m) 2 Gutegroschen 2 Pfennig, Hinrich Bahrs (q) 3 Gutegroschen und Hanss Heine (o) 2 Gutegroschen 2 Pfennig. Die beiden Halbhöfner Hanss Uhlen (1) und Hanss Sohnemann (i) gaben dem Rat der Stadt Celle Mariengroschen C a l a n d s g e l d. Diese Bezeichnung rührt von dem Kalande her, einer geistlichen Brüderschaft, die von 1407 bis 1530 Grundherr dieser Höfe war. Um was für eine Abgabe es sich hier handelte, verraten uns die Kalandsregister im Archiv der Stadt Celle. Nach diesem Register erhielt der Kaland von jedem dieser beiden Höfe jährlich 16 Schilling lüb. oder 18 Mariengroschen H a u s z i n s und 8 Schilling lüb. oder 9 Mariengroschen für ein Fuder Holz, das diese Höfe in früheren Zeiten dem Kalande jährlich liefern mußten. Von den sogenannten Junkerleuten zahlte der Vollhöfner Heinrich Leiffers als Z i n s und D i e n s t g e l d zusammen 19 Taler 19 Schilling, der Halbhöfner und Krüger Hans Leiffers (k) 9 Taler 7 Schilling und der Brinksitzer Ludeke Knoph (p) 28 Mariengroschen 4 Pfennig. Seit dem 18. Jahrhundert - den genauen Zeitpunkt kann ich nicht angeben - erhob der Grundherr für urbar gemachtes Land den R o t t z i n s. Für eine Fläche Land, auf der ein Himten Roggen ausgesät werden konnte, nahm man einen Mariengroschen und einen Pfennig. In der Regel wurden nach der Rodung vier Freijahre gewährt. Nach dem Zinsregister von 1779/80 mußten Hans Hinrich Knoop (r) 4 Mariengroschen 4 Pf., Hans Knop (r) 6 Mariengr., Hans Jürgen Bahrs 6 Mariengr., Jürgen Dietr. Knop (p) 6Mariengr. und Lüdeke Wietfeld (s) 3 Mariengr. 6 Pfennig R o t t z i n s geben. Auch G a r t e n z i n s wurde nach dem Zinsregister von 1779/80 entrichtet Hans Hinrich Bähre (später hinzugefügt:) "nunc Hans Sohnemann" mußte 4 Mariengr. 4 Pfennig zahlen. Ferner heißt es in diesem Register: "Lüdeke Wietfeld gibt lt. Befehls vom von 1/2 Morgen Gartenland jährlich 1 Mgr. 4 Pf, ist aber 6 Jahre vom 1 März 1767 bis dahin 1773 davon befreit." Für alte Gärten wurde in Garßen kein Gartenzins erhoben. Der Krüger Casten Bahrs (k) schließlich mußte 1779/80 auch noch K r u g z i n s geben, obwohl sein Krug nach dem Hausbuche von 1664 "sein eigen" war. Der Zins betrug zwei Taler. Als Abgabe für den Grundherrn sind ferner auch die im Hausbuche von 1664 erwähnten R a u c h h ü h n e r anzusehen. - Wer Zins empfing, erhielt in alter Zeit auch ein Rauchhuhn. Clemens Cassel, der Celler Geschichtsschreiber, vertrat daher die Ansicht daß der Bauer durch die Abgabe des Rauchhuhns seinem Grundherrn alle Jahre von neuem bestätigen mußte, daß die Stätte, wo der Rauch seines Herdfeuers aufstieg, nicht ihm, sondern seinem Grundherrn gehörte. - Wenn man bedenkt, daß vor einem halben Jahrtausend weder der Bauer noch sein Grundherr eine Urkunde lesen konnte, so hat diese Deutung des Rauchhuhns etwas für sich und später mußten die Garßener Bauern aber nicht allein ein Rauchhuhn, sondern in der Regel mehrere Hühner geben. Nach dem Zinsregister von 1681/82 erhielt der Herzog von 6 Bauern in Garßen je drei Hühner: 1 Rauchhuhn, 1 May- und 1 Hoppenhuhn. Die Bauern waren: Heinrich Knops (a), Hanss Knops (b), Heinrich Dralle (d), Hanss Uhlen (g), Carsten Leiferdes (f) und Henning Horenborstell (n). In Hornshof hab nur der Vollhöfner Heinrich Knop Hühner, und zwar 1 Rauchhuhn und 1 Mayhuhn bezahlte man statt eines jeden Huhnes eine Abgabe von 3 Mariengroschen. Diese wurde jährlich zu Michaelis erhoben. Hingegen findet sich im Zinsregister von 1769/70 folgende Nachricht: "Für Rauch, May und Hopfen Hühner Garssen. Folgende müssen jährlich auf Osten anstatt eines jeden nachgesetzten Huhnes 3 Mgr. Inhalts Erbregister bezahlen, worin aber die Rauch- von der May- und Hopfen Hühnern differieren, auch ob solche auf Verlangen in natura erfolgen müssen, oder aber die Taxe verändert werden könne, darin ist keine Nachricht vorhanden. Hingegen geben die neuen Anbauer Wietfeld zu Garssen demnächst entweder 1 Rauchhuhn in natura oder dafür 3 Mgr. -d. In diesem Jahre ist zu berechnen. Kristoph Gellern (a) 9 Mgr. Hinrich Christian Knop (b) 9 Mgr. Johann Willers (g) 9 Mgr. Johann Christoph Lilie (d) 9 Mgr. Jürgen Hinrich Leifer (f) 9 Mgr. Lüdeke Garner (n) 9 Mgr. Ludeke Wietfeld gibt lt. Befehls vom 5. Dez jährlich ein Rauchhuhn oder dafür 3 Mgr. 3 Pf., ist aber 6 Jahre frei, also bis 1 May H o r n s h o f 1 Rauchhuhn, 1 Mayhuhn - Hans Jürgen Knop - 6 Mgr." Von allen anderen Höfen in Garßen und vom Kothof in Hornshof erhielt der Herzog nach dem Hausbuch von 1664 kein Rauchhuhn. Doch mußte von diesen Höfen der Vollhöfner Hanss Sandtmann (e) 1664 dem Priester zu Eldingen zwei Hühner geben. Der Pastor (Priester) zu Groß Hehlen erhielt von dem Kotsassen Heinrich Wittenberg (m) ein Huhn und der Rat der Stadt von den Halbhöfen des Hanss Sohnemann (i) und des Hanss Uhlen (l) je ein Rauchhuhn. Von den sogenannten Junkerleuten, dem Vollhöfner Heinrich Leifers (c), dem Krüger und dem Halbhöfner Hanss Leiffers (k) und dem Brinksitzer Ludeke Knoph (p) gab nur der letztere seinem Grundherrn, dem Herrn v. Hodenberg Hudemühlen, 2 Hühner. Bei den ersten zwei Junkerleuten mögen die üblichen Hühner wohl bei der Geldabgabe berücksichtigt worden sein. Schließlich war auch das B e w e i n k a u f e n des Hofes eine Abgabe an den Grundherrn. Starb der Hofinhaber oder mußte er aus einem anderen Grunde den Hof abgeben, so mußte sein Nachfolger den Hof beweinkaufen, d.h. er mußte das Nutzungsrecht an dem Hof durch eine Abgabe erwerben. Diese richtete sich nach der Größe des Hofes. Die gleiche Abgabe hatte der Hofinhaber zu entrichten, wenn ein neuer Grundherr kam.

20 Was jeder einzelne Hof an Weinkaufsgeld bezahlen mußte, ist nicht bekannt, doch können hier einige Beispiel aufgeführt werden: Wie schon vorher berichtet, war der Rat der Stadt Celle nach dem Lehnsbriefhöfner Hanss Sohnemann zu Garßen, der vom verpflichtet, die Ziegelkote dem Pastor zu Groß Hehlen mit einem Gulden lüb. zu beweinkaufen. Ferner mußte der Halbhöfner Hanss Sohnemann zu Garßen, der am 23. Oktober 1604 den väterlichen Hof mit einem Schilling vom Rat der Stadt Celle empfangen hatte, versprechen, eine Vorheuer von vie Reichstalern "vff Fastelobent" zu geben. Nach dem Verzeichnis der Groß Hehlener Pfarrgefälle von war der Hof des Pfarrmeiers Peter Hornbostel (m) verpflichtet, "bey Veränderung des Predigerlehns 1 Thlr 24 g zu geben" ist verzeichnet, daß der Hoferbe Wittenberg diesen Betrag bezahlte. Schließlich mußte auch, wie uns das Zinsregister von 1769/70 verrät, "bei Veränderung der Wirte in de Wietfeld'schen Kothe zu Garßen jedesmal ein Thlr. zum Weinkauf erlegt werden". 29. Die Dienste Lästiger als alle Abgaben waren für den Bauern die Dienste, die er seinem Grundherrn leisten mußte. Die Vollhöfner und Halbhöfner waren nach dem Hausbuch von 1664 verpflichtet, dem Grundherrn - so oft er es verlangte - mit dem Gespann zu dienen, die Kötner und Brinksitzer hingegen mußten Handdienste leisten. Seit wann diese Verpflichtung bestand, ist nicht bekannt. Jedoch geht aus einem Schatzregister aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts (nach 1409) hervor, daß die Bauern des Kirchspiels Soltau "denst" tun mußten. Näheres ist nicht angegeben. Auch das erwähnte Hausbuch von 1664 enthält noch keine näheren Angaben über die Dienste. Einzelheiten berichtet uns erst eine Verordnung des Großvogtes G. E. v. Hammerstein vom 25. Oktober Vor dieser Zeit mußte, wie aus dieser Verordnung hervorgeht, jeder Vollhöfner - so oft er gefordert wurde - mit einem Pferde und einem Knechte, jeder Halbhöfner aber ums andere Mal, wenn er an der Reihe war, mit einem Pferde und einem Knechte zum Dienst kommen. Nach der neuen Verordnung, die am 13. November 1681 in Kraft treten sollte, wurde festgesetzt, daß ein Vollhöfner mit zwei Pferden und ein Halbhöfner mit einem Pferde wöchentlich nicht mehr als zwei Tage oder aber der Halbhöfner, wenn er zwei Pferde anspannen wollte, wöchentlich nur einen Tag dienen sollte. Ferner wurde bestimmt, daß ein Weg von ein bis zwei Meilen für einen Tag, ein Weg von drei bis viel Meilen für zwei Tage und ein Weg von fünf bis sechs Meilen für drei Tage zu rechnen sei. Auch über die Beladung des Wagens sind in der Verordnung nähere Bestimmungen enthalten. Für jeden Diensttag mit 2 Pferden, den der Dienstpflichtige nicht dient, hatte er nach der Verordnung 3 Mariengroschen 4 Pfennig zu geben. Damit sind die Bestimmungen der Verordnung aber nicht erschöpft. Es würde jedoch zu weit führe, sie hier alle aufzuführen. Über die Handdienstpflichtigen sagt die Verordnung nicht. Auch ist nichts über die Vergütung gesagt, die nach dem Ablöserezeß vom 17. Oktober für jeden in natura geleisteten Diensttag mit 2 Pferden aus der herrschaftlichen Kasse gezahlt wurde. Diese betrug täglich 2 Gutegroschen 8 Pfennig. Hinzu kam noch ein Pröven von 4 Pfennig. Schon im ersten Halbjahre, also vom 13. Nov bis 1. Mai 1682, leisteten die Garßener Spanndienstpflichtigen von 384 Spanndiensttagen nur 187. Das war nicht einmal die Hälfte. Für 197 Tage zahlten sie je 3 Mariengr. 4 Pfennig. - Mit der Zeit scheint es immer mehr üblich geworden zu sein, die Spanndienste bar abzugelten. Nach dem Zinsregister von 1719/20 zahlten die Garßener Spanndienstpflichtigen für a l l e Spanndiensttage. Auch schon 1664 gab es in Garßen Höfe, die keine Spanndienste in natura leisteten. Im Ort selbst waren es die beiden v. Hodenbergschen Höfe, Leis' Hof (c) und der alte Krughof (k), und in Hornshof brauchte keiner Handdienste zu leisten. Er entrichtete dafür an den Burgvogt drei Taler jährlich, während der Vollhof diesem 10 Taler für die Spanndienste zahlte. Die genannten beiden v. Hodenbergschen Höfe gaben - wie schon berichtet - für Dienste und Abgaben eine Pauschale. Was die Handdienstpflichtigen für nicht geleistete Handdienst zu zahlen hatten, ist nicht bekannt. Vor allen Dingen weiß man nicht genau, welche Entschädigung Hornboss Hof (n) und Uetzmanns Hof (m) dafür zu leisten hatten. Es wird vermutet, 3 Mark jährlich. Die Brinksitzer und Anbauer in Garßen gaben jedoch nach dem Zinsregister von 1799/ Taler jährlich. Genannt wurden in diesem Jahre Hans Hinrich Grelle (o), Jürgen Rathmann (r), Lüdeke Wietfeld (s) und Johann Hinrich Hansons Witwe (t). Über Bahrs Hof (q) ist nicht gesagt. 30. Die Ablösung der Dienste Das 19. Jahrhundert, das alle bäuerlichen Verhältnisse gründlich umgestaltete, brachte auch das Ende der dienstlichen Verpflichtungen. Den Grund dazu legten die Verordnungen vom 10. Nov und die Ablösungsordnung vom 23. Juli Dienste und Zehnte - vom letzteren wird später berichtet - sollten hiernach in eine Geldrente umgewandelt werden, deren Wert dem Durchschnitt der letzten 24 Jahre gleichkam. Jeder einzelne Bauer konnte dann die Geldrente mit dem 25fachen Betrage ablösen. Durch den Rezeß vom 17 Oktober 1837 kam dann zwischen der Königl. Hannoverschen Domänenkammer zu Hannover und den Spanndienstpflichtigen der Burgvogtei Celle ein Vergleich zustande. Die Domänenkammer verzichtete auf die Spanndienste und erhielt dafür von jedem Vollhöfner eine jährliche Rente von 15 Reichstaler Courant und von jedem Halbhöfner 7 Reichstaler 12 Gutegroschen. Die eine Hälfte der Rente sollte auf Martini und die andere Hälfte Maitag bezahlt werden. Als Beginn dieses Vertrages wurde der 1. Mai 1838 festgesetzt. In Garßen schlossen diesen Vertrag die Vollhöfner Heinrich Drögemüller (e), Christian Heinrich Gellermann (a), Hans Jürgen Gärner Erben (h), Casten Hinrich Lilie (d), Jürgen Heinrich Leifert (f) und Johann Heinrich Leifert (g) sowie die beiden Halbhöfner Hans Sohnemann (i) und Johann Heinrich Knoop Erben (l) ab. Hinzu kam noch der Amtsgeschworene und

21 Vollhöfner Heinrich Christoph Knoop (b), der als Bevollmächtigter den Rezeß mit unterschrieben hat. Schon vor dem Inkrafttreten dieses Rezesses, am 14. April 1838, schloß die Königl. Domänenkammer mit sechs Höfner der Burgvogtei - in Garßen waren es nur die Vollhöfner Heinrich Christoph Knoop (b) und Christian Heinrich Gellermann (a) - einen Ablösungsrezeß ab. Die Königl. Domänenkammer entsagte vom 1. Mai 1838 ab den am festgesetzten Geldrenten, und die beiden genannten Vollhöfner in Garßen verpflichteten sich, jeder den 25fachen Betrag der Geldrente von 15 Talern Courant, also 375 Taler Courant, am als einmalige Abfindung zu zahlen. Sie zahlten pünktlich und hatten damit ihre Dienste abgelöst. - Ähnliche Verträge schlossen nach und nach auch alle anderen Spanndienstpflichtigen ab. Die Ablösung der Handdienste und der Abgaben an den Grundherrn geschah in ähnlicher Weiser. Damit war der erste Schritt der Bauern zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit getan. 31. Der Z e h n t e Als Kaiser Karl den Sachsen das Christentum aufgezwungen hatte, führte er als Abgabe für die Kirche den Z e h n t e n ein. Das war der zehnte Teil des im Jahr geernteten Korns und des geborenen Viehes. Es war als Unterhalt für Kirche und Geistliche gedacht. Rethmeier (I S. 151) sagt dazu: "Land-Tag zum Salz (gemeint ist: Großsalze bei Magdeburg)...Kaiser Carolus M. hat auch insonderheit verordnet, daß die Sachsen von ihren Äckern den Zehntenden Pfarr-Herrn und Kirchen jährlich geben sollten,was sie auch sonst für Alters an sonderlichen Freyheitengehabt, die hat er ihnen confirmiret und bestätigt,auch im Nohtfall an das Reich zu appeliren nachgegeben." Aber im Verhältnis zur Bevölkerung gab es in jener alten Zeit noch nicht viele Kirchen und Priester. Diese werden daher kaum imstande gewesen sein, den Zehnten von allen Dörfern einzuziehen und zu verbrauchen. So mag denn der größte Zeit des Zehnten in den Besitz der Gaugrafen übergegangen sein. Ob das durch Kauf oder aus anderen Gründen geschehen ist, soll hier nicht erörtert werden. Im ganzen Gau Grete gab es 1051 nur eine Kirche, nämlich die zu Beedenbostel. Sie wird bei der Einführung des Zehnten sicher noch nicht vorhanden gewesen sein. Daher mag es gekommen sein, daß die Herzöge von Celle, die Nachfolger der Brunonischen Grafen, in Gretingen den Zehnten von den Garßener Bauern forderten. Wie uns das Wölper- und das Lüneburger Lehnregister bestätigen, belehnten die Herzöge oft ihre Getreuen mit dem Zehnten. Für den Bauern war der Zehnte die lästigst und unbequemst aller Abgaben, durfte er doch nicht früher sein Korn einfahren, als bis der Zehnte abgefahren war. Da mag manches Korn wieder naß geworden oder gar verdorben sein, das sonst trocken hätte eingebracht werden können. Deshalb kann man sich nicht wundern, daß zwischen Bauern und Zehntherren Streitigkeiten über Streitigkeiten entstanden. Um diese nach Möglichkeit zu verhindern oder wenigstens zu vermindern, erließ der Herzog Georg Wilhelm zwei Zehntordnungen: die erste am 18. Juli 1685 und die zweite am 9. Januar Sie enthielten die Rechte und Pflichten der Zehntleute - so nannte man die Bauern. Der Inhalt der Zehntordnung ist kurz folgender: Sobald das Winterkorn oder das Sommerkorn oder eine Art des letzteren, nämlich Weizen, Hafer oder Gerste, des ganzen Ortes gemäht, in Stiegen aufgestellt und so trocken war, daß es eingefahren werden konnte, waren die Zehntleute verpflichtet, den Zehntherrn zu benachrichtigen und ihn zu bitten, das Zehntkorn abzuholen. Dieser mußte dann den Zehnten am nächsten Tage abfahren oder, wie man sich ausdrückte, ziehen. Geschah das nicht, so hatten die Bauern den Zehntherrn noch einmal zu bitten, den Zehnten abzufahren. War dies jedoch bis zum nächsten Tage, 12 Uhr mittags, nicht geschehen, so durften die Bauern den Zehnten selbst herausstellen und ihr eigenes Korn einfahren. War das Korn aber inzwischen vom Regen durchnäßt worden, so mußte der Zehntherr wieder benachrichtigt werden, wenn das Korn trocken war. Man muß zugeben, daß dieses Verfahren sehr umständlich war und wohl kaum geeignet, ein gutes Zusammenarbeiten zwischen den Zehntleuten und dem Zehntherrn zu fördern. Wollte der Zehntherr den Kornzehnten aus irgendeinem Grunde nicht selbst einernten, sondern ihn verpachten, so waren die Bauern eines Dorfes berechtigt, ihren Zehnten selbst zu pachten, wenn dem Zehntherrn dadurch kein Schaden entstand. Für unredliche Handlungen waren Strafbestimmungen vorgesehen. Außer für Korn mußte, wie ich schon erwähnte, auch noch für das Vieh der Zehnte gegeben werden. Man unterschied hier Fleischund Immenzehnten. Jedes zehnte Lamm, jedes zehnte Kalb, jedes zehnte Ferkel, das geboren wurde, und jede zehnte Gans erhielt der Zehntherr. Nähere Einzelheiten über die Handhabung des Fleischund Immenzehnten enthalten die Geldregister der Burgvogtei Celle. Über die Zehntkälber heißt es darin 1769/70: "Die allergnädigste Herrschaft ist mit dem Kälber-zehnten in Garßen berechtigt, hat die Wahl in natura anzunehmen oder in Geld. Es haben die Untertanen bislang nach Inhalt ergangener Befehle vom für jedes Stück 6 d (Pfennig) bezahlet, welche sie frei ans Amt zu liefern schuldig sind." Über die Zehntlämmer ferner ist 1799/1800 gesagt: "Mit den Zehntlämmern ist die allergnädigste Herrschaft in Garßen berechtigt. Jedoch entrichtet das Dorf Garßen den Zehnten von allem Vieh an die von Lüneburg u. von der Wense bis an die zwei Anbauer, den Brinksitzer Grelle und die Bewohner der Ziegelei- Kothen daselbst welche denselben an die Burgvogtei zu geben schuldig sind. Solcher Zehnte ist auf Pfingsten beschrieben und geben die Einwohner das 10. Lamm. Die Herrschaft hat die Wahl, denselben in natura

22 ziehen zu lassen oder an Gelde anzunehmen. 14/15. April 1686 lt. Befehls. Solange es der gnädigsten Herrschaft beliebet, zahlen die Untertanen für jedes Stück 12 Mariengroschen. Was aber über oder unter die 10te ist, werden für jedes Stück 6 d (Schmalzehnten) bezahlt " Über Zehntferkel steht im gleichen Register:"Fällig zu Ostern. Hans Hinrich Grelle (Garssen) und außer ihm sonst niemand gibt jährlich für ein Ferkel, er mag viel oder wenig haben, daher keine Nachzahlung geschieht, so er frei ans Amt zu liefern schuldig, mariengroschen (=8 Schilling)." Im Zehntregister heißt es schließlich über Zehntimmen: "Diejenigen, welche Immen haben, geben jährlich statt des Zehnten laut Befehls des 5. Febr u. Rescripts vom 22. Febr bis zur weiteren Verordnung, sie mögen viel oder wenig haben, 1 Thlr. und müssen die Untertanen das Geld frei ans Amt liefern. G a r s s e n 1. Lüdeke Wietfeld (s) 1 Thlr. 2. Kasten Heinrich Gellermann (a) 1 Thlr. H o r n s h o f 1. Hans Jürgen Knoop 1 Thlr. 2. Jürgen Dietrich Knoop 1 Thlr. " Der Herzog - später der König - erhielt also nur von den beiden Höfen in Hornshof und in Garßen von Heinen Hof (o), den beiden Anbauerstellen (s u. t) und den Bewohnern der Ziegelkote den Zehnten. Alle übrigen Höfe mußten im Jahre 1800 den Zehnten mithin an die Herren v. Lüneburg und v. d. Wense geben. 32. Die Zehntherren Ursprünglich müssen, wie schon erwähnt, die herzöge von Celle und ihre Vorgänger, die Brunonen, die Zehntherren von Garßen und Hornshof gewesen sein. Nach dem Lüneburger Lehnregister von 1330 bis 1352 belehnten die Herzöge Wilhelm und Otto den Ritter "euerd van Marnholte" u.a. mit dem halben Zehnten zu Garßen (den haluen tegeden to ghersene). Denselben halben Zehnten von Garßen erhielten vom Herzog Wilhelm 1360 "Jan van marnholte vnde syn broder" und 1368 "Harneyd van Marnholte". Die andere Hälfte des Garßener Zehnten trugen von 1330 bis 1352 "Diderc dageworde" (= v. Dagevörde), 1360 "Diederic Dagheuorde" und nach seinem Tode seine Witwe von den Herzögen zu Lehn. Die Mitglieder der Familien von Mahrenholz und v. Dageförde, die später Zehntherren in Garßen wurden, sind nicht bekannt. Mit Genehmigung des Herzogs wurde gelegentlich auch Handel mit dem Zehnten betrieben. So verkauften am 25. März 1505 Ludolf von Mahrenholz und sein Bruder Eberhard, der Domherr zu St. Blasien in Braunschweig war, ihren halben Korn- und Fleischzehnten zu Garßen (Gherssen) und Bostel für 474 rheinische Goldgulden an die Kommanditisten des Altars der Heiligen Elisabeth in der St. Annen-Kapelle in den Fischern (d.i. die Fritzenwiese) vor Celle und an die Vorsteher des Hospitals St. Annen. Wann die Herren v. Mahrenholz ihren Garßener Zehnten zurückgekauft haben, weiß man nicht. Doch muß es nach 1540 gewesen sein; denn in diesem Jahr besaß St. Annen diesen Zehnten noch. Aber im Jahre 1611 verkauften die Herren v. Mahrenholz ihr Gut in Klein-Eicklingen mit den dazugehörigen Höfen, Koten und Zehntrechten in Garßen, Bostel, Boye an die Herren v.d. Wense. Nach dem Lehnsbrief vom belehnte Herzog Christian Ludwig zu Celle Franz Otto v. d. Wense als Familienältesten mit den Mahrenholzschen Gütern. Dieser wurde so auch Zehntherr in Garßen. Die Familie v. d. Wense zu Eicklingen blieb nun im Besitz des Zehnten in Garßen bis die Garßener Bauern ihn 1840 vom Amts-Assessor G. v. d. Wense ablösten. Die andere Hälfte des Zehnten besaßen die Herren von Dageförde zu Wathlingen bis sie mit Lambert Heinrich von Dageförde im Mannesstamme ausstarben. Ihr Gut in Wathlingen fiel nun mit allen Zehntrechten an den Herzog von Celle zurück, der der Lehnsherr war. Bis 1634 ließ der Herzog das Gut durch einen Vertreter verwalten. Dann kaufte es der Herzog August für seine Gemahlin Ilse Schmiedichen und für seine Kinder, die den Namen v. Lüneburg erhielten. Auf diese Weise ging die Hälfte des Garßener Zehnten auf die Herren von Lüneburg auf Wathlingen und Uetze über. Der letzte Zehntherr aus dieser Familie war 1840, als der Zehnte abgelöst wurde, Hofrat v. Lüneburg auf Uetze. Aber nicht den ganzen Garßener Zehnten hatte der Herzog von Celle als Lehn vergeben. Den Zehnten des Heineschen Hofes (o) und der beiden Höfe Hornshof hatte er für sich behalten. Die Bauern mußten ihn in seine Zehntscheune in Celle fahren. 33. Die Ablösung des Zehnten Nach dem schon erwähnten Gesetz vom 10. November 1831 und nach der Ablösungsverordnung vom 23. Juli 1833 hatte die letzte Stunde des Zehnten geschlagen. Die Zehntpflichtigen waren jetzt berechtigt, die Umwandlung des Zehnten in eine jährlich zu zahlende Rente zu beantragen. Diese sollte nach dem durchschnittlichen Zehnten der letzten 30 Jahre berechnet werden. Die Garßener Bauern, die Ihren Frucht-, Fleisch- und Bienenzehnten an den Amtsassessor v. Lüneburg auf Uetze und an den Amtsassessor v. d. Wense auf Klein-Eicklingen zu entrichten hatten, beantragten die Umwandlung. Die Sache wurde vor der Ablösungskommission des Distrikts Celle eingehend verhandelt. Die Zehntpflichtigen Bauern bevollmächtigten den Amtsgeschworenen Knoop (b) und den Vollhöfner Heinrich Christoph Garner (c) und die beiden Zehntherren den Oberappellationsgerichts-Procurator Strampe aus Celle. Am 5. September 1840 kam es dann zu einem Ablösungsvertrag (Rezeß). Die Zehntherren verzichteten vom Jahr 1840 an auf ihren Frucht-, Fleisch- und Bienenzehnten in Garßen, während die Zehntpflichtigen in Garßen sich bereiterklärten, am 1.

23 Dezember jeden Jahres, und zwar vom 1. Dezember 1840 an, jedem der beiden Zehntherren eine jährliche Rente von 252 Talern 12 Gutegroschen zu bezahlen, also zusammen 505 Taler in Gold. - Unter dem Fleischzehnten verstand man den Zehnten von Lämmern, Kälbern, Ferkeln und Hähnen. - Für den Ort Garßen wurden hiernach folgende Zehntrenten festgesetzt: 1. Heinrich Gellermann (a) von 153 Morgen 41 Quadratruten 53 Taler 21 G 3 d 2. Heinr. Christoph Garner von 127 Morgen 90 Quadratruten 43 Taler 3 G 8 d 3. Heinr. Christoph Knoop von 152 Morgen 14 Quadratruten 22 Taler 3 G - d 4. Joh. Heinr. Drögemüller von 115 Morgen 84 Quadratruten 38 Taler 20 G 5 d 5. Hans Heinr. Sohnemann von 84 Morgen 5 Quadratruten 28 Taler 20 G 4 d 6. Hans Jürgen Garner von 101 Morgen 60 Quadratruten 34 Taler 13 G 9 d 7. Joh. Heinrich Leiffer von 108 Morgen 86 Quadratruten 37 Taler 13 G 9 d 8. Heinr. Christoph Baars von 92 Morgen 2 Quadratruten 31 Taler 3 G 9 d 9. Jürgen Heinrich Leifer von 107 Morgen 58 Quadratruten 36 Taler 14 G 6 d 10. Jürgen Heinrich Baars von 6 Morgen 64 Quadratruten 2 Taler 6 G 6 d 11. Jürgen Heinrich Graue von 5 Morgen 95 Quadratruten 1 Taler 19 G 8 d 12. Hans Heinr. Effinghausen von 102 Morgen 116 Quadratruten 32 Taler 13 G - d 13. Hans Heinrich Heuer von 21 Morgen 19 Quadratruten 7 Taler 23 G 2 d 14. Joh. Heinrich Knoop von 83 Morgen 36 Quadratruten 28 Taler 1 G 8 d 15. Carsten Heinrich Lilie von 125 Morgen 8 Quadratruten 44 Taler - G 2 d 16. Christian Hasselmann von 88 Morgen 55 Quadratruten 30 Taler 13 G - d 17. Die Kapelle von 7 Morgen 77 Quadratruten 2 Taler 16 G 5 d Von den beiden Zehntherren wurden hiernach zusammen 1483 Morgen 63 Quadratruten zehntpflichtiges Land mit 505 Talern jährlicher Goldrente abgelöst. Der Zehnte, den der König von Hannover erhielt, ist bei dieser Rentenfestsetzung natürlich nicht berücksichtigt worden. Es ist dies der Zehnte der beiden Höfe in Hornshof, der Zehnte des Heineschen Hofes zu Garßen und der Rottzehnte der Brinksitzer, und Anbauerstellen. Sie wurden in ähnlicher Weise abgelöst. Jeder einzelne Bauer hatte jetzt das Recht, seine Zehntrente mit dem Fünfundzwanzigfachen abzulösen. Mehrere Bauern lösten sie schon am 1. Dezember 1840 ab, dem Fälligkeitstag der ersten Rate. Es waren: Heinrich Gellermann, Heinrich Christoph Garner, Heinrich Christoph Knoop, Jürgen Heinrich Baars und Hans Heinrich Heuer. Nicht jeder von ihnen besaß das Geld dazu. So liehen die nachstehenden Garßener Hauswirte zur Ablösung ihres Garener Zehnten am Reichstaler von der Witwenkasse des Oberappellationsgerichts zu Celle: 1. Vollhöfner Johann Heinrich Drögemüller und Ehefrau Marie Dorothee Leifer (e) 2. Halbhöfner Hans Heinrich Sohnemann und Ehefrau Anna Cath. Baars (i) Dieses Geld wurde gegen Verpfändung der Höfe und das ganzen Besitzes der Eigentümer zu 3 1/2 % Zinsen, die in halbjährlichen Raten zu zahlen waren, geliehen. Erwähnt werden soll noch, daß die Kapelle zu Garßen, die auch Land in der Altenhägener Feldmark besaß, den Fruchzehnten - es handelt sich um 5 Morgen 74 Quadratruten - vom 1. Dez an in eine Geldrente von 3 Talern 4 Gutegroschen 11 Pfennig umwandeln ließ. Der Rezeß hierüber trägt das Datum vom So war Garßen die lästigste aller Abgaben los. 900 Taler in Gold 575 Taler in Gold 3. Die Garnerschen Vormünder 750 Taler in Brinksitzer Hans Heinrich Heuer Gold und Hans Heinrich Sohnemann (c) 4. Vollhöfner Heinrich Mundt (Wippermann) (g) 5. Kötner Heinrich Christoph Baars und Ehefrau Marie Dorothee Preer (n) 6. Vollhöfner Jürgen Heinrich Leifert und Ehefrau Cath. Marie Lühmann (f) 825 Taler in Gold 650 Taler in Gold 800 Taler in Gold 7. Kötner Hans Heinrich Effinghausen 700 Taler in und Ehefrau Ilse Marie Magdal. Völcker Gold (m) 8. Die Joh. Heinr. Knoopschen Vormünder 600 Taler in (p) Gold Brinksitzer Jürgen Heinr. Baars und Häusling Hans Heinrich Knoop 9. Vollhöfner Kasten Heinrich Lilie Ehefrau Marie Dorothee Leifert (d) 500 Taler in Gold 10. Halbhöfner Johann Heinrich Giere 700 Taler in und Ehefrau Cathar. hansen (fr. Hogrefe) Gold (k) Summe 7000 Taler in Gold

24 34. Die Abgaben an den Landesherrn Die Herzöge von Celle und später die Könige von Hannover erhielten nicht nur als Grundherren Abgaben aus Garßen, sondern auch als Landesherren. Da war zunächst der S c h a t z. Darüber berichtet das Schatzregister von 1438: D a t K a s p e l t o H e l e n T o g a r s e n : Heyne luman 1/2 Gulden - Ole luman 1/2 Gulden - Lange Alberd 1/2 g - Ludzekeman 1/2 g - Hinrik leyferdes 1/2 g - Nygeman 4 Schilling paup (=arm) - Henek zoneman 3 gulden soltow meyger - Kerstn Hukesholl 4 Schill. - Knop 1 gulden - Salge 1 mark - Luder zoneman 1 1/2 gulden - Sandman 1/2 gulden - Lampe 1 gulden. Dieser Schatz wird nach dem Grundbesitz berechnet worden sein. Ebenso scheint auch der Schatz (Plochschatt) berechnet worden zu sein, der 1511 erhoben wurde wie uns das Schatzregister dieses Jahres verrät. Unter Garßen (Vogedye der Sluterye) ist eingetragen: Karsten Knop 2 guld. - Direk Wyttenberch 2 guld - Helmeke eykenroeth 2 guld - Ludke Danneman 8 s - Henneke Lampe 3 s - Henriek wyttenberch 2 guld - Hanss Hornebostel 1 guld - Ludeke Leyferth 2 guld und an anderer Stelle: Karsten Knop 2 1/2 mr 2 1/2 s 2 d - Direk wyttenberg 3 mr 2 s - Helmeke eykenroth 1 mr 7 1/2 s 9 d - Lüdeke Danneman 6 s - Henneke Lampe p? - Heinrick wyttenberg 2 mr. Hanss Hornebostel 1 mr. 8 d - Ludeke Leyferdess 3 mr 1 s 4 d. Von dem V i e h s c h a t z, den die Viehbesitzer - also auch die Hirten - geben mußten, berichtet das Viehschatzregister von Diese Abgabe betrug im einzelnen für 1 Pferd 2 Schilling, für 1 Rind einen Schilling, für 1 Schwein 6 Pfennig und für 1 Schaf und 1 Bienenstock je 4 Pfennig. Die Eintragungen im Viehschatzregister für Garßen (und Hornshof) lauten: Ludeke Leiffers Hanss sone 5 Fl. 4 Schill. 4 Pfennig Carsten Knop Ludke sohne (a) Carsten Knop Hanses sohne (a) Ludken Leiffers Ludken sohne (f) Bartholomeus gardner Heinrich Sandtman der Alte Heinrich Sandtman der Junger Hanss Soneman (i) Henning Vhle (l) Carsten Knop zum Horningsshoue Claus Vhle (g) Carsten leiffers Hansen sohne (k) Carsten Wittenberg (m) Hanss Leiffers Franz Hornebostel (n) Heinrich Vhle (q) Heinrich Hemme zum Horningsshoue Hanss Braunss daselbst Heinrich Braunss Ledige Person Hanss Lohmann Carsten Kettelhodt Hanss Wittenberg Den höchsten Viehschatz, der also über 5 Gulden betrug, gab hiernach Lüdeke Leiffers, der Sohn des Hanss Leiffers auf Leis Hofe. Eine weitere Steuer, die - soweit mir bekannt ist - zuerst im Geldregister der Burgvogtei Celle von 1631/32 erschien, war die B e e d e. Wie der Name schon andeutet, mußte sie anfangs von den Landständen erbeten werden. Man unterschied 1631/32 (c) eine Beede "vff Bartholomai", eine "Maybede vff Walpurgis", eine "Vastelabents Bede" und eine "Bede vff Martinij". Diese letztere wurde jedoch 1631/32 nicht erhoben. Später wurde sie nur einmal im Jahr erhoben. Auch 1689/90 wurde die Beede nur in drei Raten erhoben, also wie 1631/32 eine Fastnachts-, Walpurgis- und Bartholomäusbeede. Aber schon 1719/20 wurde die Beede nur einmal im Jahr in einer Rate erhoben. Ich wiederhole hier die Beede nach dem Erbzinsregister von 1729/30: 1. Casten Sandmann 16 g 4 d (e) 2. Christoph Gellern 16 g 4 d (a) 3. Lüdecke nunc Peter Knopff 16 g 4 d (b) 4. Hinrich Garner, Herrn Mann 16 g 4 d (h) 5. Hinrich Wesarge nunc Christian Bahrs 16 g 4 d (g) 6. Hinrich Dralle 16 g 4 d (d) 7. Jürgen Hinrich Leiffer 16 g 4 d (f) 8. Hans Hinrich Sohnemann 8 g 2 d (i) 9. Hanss Müller 8 g 2 d (l) 10. Casten Bahrs 4 g 4 d (k) 11. Hinrich Garner, J. Mann 5 g 2 d (c) 12. Hans Jürgen Horenbostell 8 g 2 d (n) 13. Jürgen Hinrich Wittenberg 8 g 2 d (m) Die beiden Höfe in Hornshof zahlten die Beede nicht. Die oben aufgeführten Beträge änderten sich, wie es scheint, nicht. Sie wurden auch noch 1799/1800 erhoben. Im Dreißigjährigen Kriege kam als Landessteuer noch die K o n t r i b u t i o n hinzu. Sie war ursprünglich für die Dauer des Krieges gedacht, wurde jedoch auch nach seiner Beendigung beibehalten. Als M o n d g e l d wurde sie noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhoben. Mondgeld wurde sie genannt, weil zwölfmal im Jahre, also jeden Monat, die Steuer fällig war. Diese Steuer war äußerst drückend, zumal oft ein Vielfaches des ursprünglich festgesetzten Betrages (Simplum) zu entrichten war. Sie wurde nach dem Grundbesitz und nach dem Viehbestand

25 berechnet, doch die Berechnung selbst änderte sich im Laufe der Zeit. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind mir leider keine Nachrichten über die Höhe der Steuer bekannt geworden. Nach der Tabellarischen Beschreibung der Burgvogtei Celle von 1770 mußten die Garßener Bauern folgende Beträge zahlen: 1. Jürgen Leiffer 16 Thlr. 2. Christoph Gellern 20 " 15 " 3. Christian Knop 25 " 4 " 4. Johann Rabe 16 " 18 " 5. Johann Lilie 19 " 24 " 6. Jürgen Hinr. Lieffer 15 " 9 " 7. Johann Willers 16" 18 " 8. Christoph Garner Hans Sohnemann Joh. Hinr. Leisenberg Hinrich Hanson Lüdecke Garner Wilh. Hövermann Hans Jürg. Baars Diterich Grelle Hans Hinr. Knop Jürg. H. Knop Ludecke Wietfeld Thlr. 21 Groschen 7 Groschen 4 Pfennig Jeder Vollhof mußte 4 Mariengroschen, jeder Halbhof 3, jeder Kothof einschließlich Heinenhof 2, jede Brinksitzerstelle einschließlich Wietfelds Hof 1 1/2 und jede Anbauerstelle 1 Mariengroschen geben. Außerdem waren für die Länderein für jeden Himten Einfall 1/4 Pfennig und für jedes Fuder Heu 3 Pfennig zu entrichten. Schließlich wurden noch für jedes Pferd 4 Pfennig, für jedes Rind 1 1/2 Pf, für jedes Schwein 1/4 Pf, für jedes Schaf 1/4 Pf und für jeden Bienenstock 1/2 Pf berechnet wurde jeden Monat das Dreifache der so errechneten Sätze erhoben (Triplum). Auch im Jahre 1820 wurde die Kontribution nach dem Ertrage berechnet, doch geschah es in anderer Weise. Hierbei wurden auch die Abgaben an den Grundherrn berücksichtigt und abgesetzt. So hatten 1820 die Garßener Bauern in Konventionsmünze zu entrichten: In Hornshof entrichteten: Hans Jürgen Knop (Grote Hornshöwer) 34 Thlr. Jürgen Dietrich Knop 23 " 19 Schilling 1 Pf. (Lüttje Hornshöwer) Also zusammen: 57 Thlr. 19 Schilling Die Art der Berechnung ist aus der Tabelle von 1770 nicht zu ersehen. Diese verrät uns das "contributions Catastrum der Burgvogteil Celle" von Danach wurde der Einheitssatz (Simplum) der Kontribution für einen Monat wie folgt berechnet:

26 1. 2. Vollh. Casten Heinr. Gellermann Jürgen Heinr. Christian Leiffert 12 Thlr, 21 Gutegr. 10 " 12 " 4 d 3. Heinr. Christoph Knoop 11 " 11 " 4 " 4. Heinr. Garner 10 " 1 " 9 " 5. Hans heinr. Willers nunc Heinr. Kobbe 10 " 12 " 8" 6. Joh. Heinr. Lilje 12 " 22 " 7. Christoph Leiffert 9 " 22 " 5 " 8. Christoph Heinr. Garner 13 " 20 " 9 " Halbh. Hans Heinr. Sohnemann Peter Knoop jetzt Chr. Bangemann Hans Heinr. Timme jetzt Carst. Heinr. T. Köthner Lüdeke Baars jetzt hans Jürg. Warneken 10 " 8 " 13 " 3 " 7 " 5 " 2 " 9 " 23 " 4 " 10 " 17 " 8 " 13. Johann Heinrich Effinghausen 9 " 11 " 1 " 14. Jürgen Heinrich Knoop 2 " 12 " - " 15. Brinks. Hans Jürgen Baars 4 " 4 " 4 " 16. Brinks. Jürg. Rathmann j. Hans Heinr. Heuer 2 " 9 " 1 " 17. Christoph Knoop 4 " 3 " 7 " 18. Heinr. Wietfeld Re. - " 21 " 8 " 19. Joh. Heinr. Rickmann - " 21 " 2 " 35. Die kirchlichen Abgaben Die Abgaben, die die Inhaber der Höfe an die Kirche oder ihre Diener zu geben hatten, dienten der Instandhaltung der Kirchlichen Gebäude und auch für den Lebensunterhalt des Geistlichen und des Küsters. Wenn die kirchliche Neubauten zu errichten waren, wurden die Hauswirte des Kirchspiels zu besonderen Abgaben und Leistungen herangezogen. So mußte 1599 jeder von ihnen einen Gulden - das waren damals 27 Mariengroschen - zum Bau des neuen Pfarrhauses beisteuern und 1610, als die kleine Glocke neu gegossen wurde, in zwei Raten 60 1/2 Mariengroschen. Als mitten im Dreißigjährigen Krieg die Kirche zu Groß Hehlen um ungefähr das Doppelte vergrößert und ein neuer Kirchturm gebaut wurde, verlangte der Kirchenvorstand von jedem Hauswirt einen Betrag von einem Taler (= 36 Mgr.) Es gaben in Garßen: Lüdecke Beckmann (f), Lüdeke Vhle (g), Lü-deke Hornbostel (n), Henrich Gardener (h), Carsten Leiffers (b), Carsten Knop (a), Henning Leiffers (c), Hans Sandman (e), Carsten Leiffers, Krüger (k), Lüdeke Dralle (d), Henning Vhle (l), Hans Soneman (i), Henrich Wittenberg (m) und Wilh. Vhle je einen Taler, Bars Kote, die leer stand, gab nicht, Carsten Knop, Kötner (o) 27 Mgr., Eggeling Döleke (r) nichts und Henning Döleke in der Ziegelkote (v) 18 Mariengroschen. In Hornshof entrichtete "Alter Man" (d. h. Kirchenvorsteher) Hans Knop (Grote Hornshöwer) nichts, während Lüdeke Bruns (Lütje Hornshöwer) einen Taler geben mußte. Ähnliche Abgaben gab es noch oft. Ich möchte hier nur noch ein Beispiel anführen: Zum Neubau der Pfarrgebäude, mit Ausnahme des Backhauses, in den Jahren 1843 bis 1846, mußte jeder Hauswirt des Kirchspiels, also auch die Bauern von Garßen und Hornshof, 10 Taler geben und außerdem noch drei Taler für die nichtgeleisteten Spanndienste. Die Bauern waren also auch verpflichtet, der Kirche, wenn es nötig war, Spanndienste zu leisten. Hierbei möchte ich noch erwähnen, daß die Bauern sogar für die Erneuerung und Instandhaltung des Pfarrhofzaunes zu sorgen hatten. Wie eine alte Skizze, die ich in den Pfarrakten gesehen habe, zeigt, war jedem Bauern früher ein bestimmtes Fach des Zaunes zur Instandhaltung zugeteilt. Zum Unterhalt des G e i s t l i c h e n dienten neben Gebühren, die er für seine Amtshandlungen bei der Feier des Heiligen Abendmahles, bei der Taufe und bei der Beerdigung erhielt, die sogenannten Pfarr- oder Michaelisgefälle. Sie mußten, wie der Name andeutet, zu Michaelis bezahlt werden. Von jedem Vollhof erhielt der Pastor, wie das Hausbuch von 1664 berichtet, einen Schinken, ein Brot und für jede Person, die am Heiligen Abendmahl teilnahm, also alle Konfirmierten, 1 Mariengroschen Opfergeld jährlich. Auch der alte Krughof und der Kötner Lüdecke Hornbostel entrichteten diese Abgabe, während sie die beiden Halbhöfner Hans Sohnemann und Hans Uhle abwechselnd jedes zweite Jahr gaben. Der Kotsasse Heinrich Wittenberg jedoch mußte, wie es heißt, dem Priester zu Grossenhehlen 12 Himten Roggen, eine Wurst, ein Brot und ein Huhn geben. Der Kotsasse Hans Danneman (o) und die Brinksitzer Lüdeke Knop und Carsten Baarss zahlten jedoch nur 1 Mariengroschen Weihnachtsgeld und schließlich der Brinksitzer Eggeling Döleken nur 6 Pfennig jährlich. Nach dem Verzeichnis der Pfarrgefälle von 1732 gaben die Bauern den Schinken nicht mehr in natura, sondern zahlten dafür 1 Taler. Nach diesem Verzeichnis gab auch jeder der genannten Bauern jährlich 2 Mariengroschen Kirchhofsgeld. Was es damit für eine Bewandtnis hatte, habe ich nicht ermitteln könne. Über die Abgaben, die der Küster zu Groß Hehlen von den Garßener Bauern zu fordern hatte, hat uns der Küster Johann Christoph Brüggemann zu Groß Hehlen am 29. Juni 1753 eine genaue Aufstellung hinterlassen. Nach dieser mußten alle Hauswirte dem Küster zu Michaelis 18 Mariengroschen Geld, einen kleinen Himten Roggen und der andere 18 Mariengroschen und ein Brot. Über die Abgaben, die der Küster zu Groß Hehlen jährlich zu Michaelis von den Garßener Bauern zu fordern hatte, berichtet uns ebenfalls das erwähnte Hausbuch von 1664.

27 Anstatt des Schinkens, den der Pastor bekam, erhielt der Küster nur ein Schulterstück. Ferner bekam er ein Brot und einen Himten Roggen. Die beiden Halbhöfner Hans Sohnemann und Hans Uhle gaben Abgaben "um das andere Jahr". Der Kotsasse H. Wittenberg dagegen hatte eine Wurst, ein Brot und 1/2 Himten Roggen zu liefern. Der Kotsasse Hans Dannemann (o) und die Brinksitzer Lüdeke Knoph und Carsten Baars schließlich brauchten dem Küster jährlich einen Mariengroschen zu entrichten. Etwas genauer als das Hausbuch von 1664 bezeichnet der Küster Johann Christoph Brüggemann zu Groß Hehlen am 19. Juni 1753 in einer Aufstellung, die er "Obseruatines beim Küster-Dienste zu Grossen-Hehlen" nannte, die ordinären Einkünfte des Küsters. Nach dieser mußten alle Hauswirte zu Garßen und Hornshof, die dem Pastor zu Michaelis ein Schulterstück zu liefern hatten. dafür 18 Mariengroschen zahlen. Außerdem gaben sie ein sogenanntes Kaspelbrot, das 12 Pfund wiegen mußte, und einen kleinen Himten Roggen dazu. Die Halbhöfner Hans Müller olim Uhle und Sohnemann (i) teilten sich in der Abgabe. Der eine gab einen Himten Roggen und der andere 18 Mariengroschen und ein Brot. Im folgenden Jahr wechselten sie ab. Der sogenannte Pfarrmeier Höbermann, ol. Wittenberg lieferte 2 Metzen Korn, ein Kaspelbrot und eine Mettwurst, die zwei Pfund wiegen mußte. Die Abgabe von 1 Mariengroschen, welchen die drei kleinen Bauern entrichten mußten, erwähnt Brüggemann nicht. Wie ich schon mitteilte, erhielt der Pastor zu Groß Hehlen für den monatlichen Gottesdienst in der Kapelle zu Garßen einen Scheffel Roggen und einen Scheffel Rauhen Hafer. Im folgenden will ich die Bauern aufführen, die 1732 an dieser Korngabe beteiligt waren: G a r s s e n: Gelder, Ebeling Gärtner Mann Peter Knopf itzo nichts (a) Junker nichts (o) 1 Ht. Roggen 1 Ht. Hafer (b) Sannemann 1 Ht " 1 Ht. " (e) Christian Baars 1 Ht " 1 Ht. " (g) Jürgen Herr M Gärtner 1 Ht " 1 Ht " (h) Hinrich Dralle 1 Ht " 1 Ht " (d) Leiffer, Krüger 1 Ht " 1 Ht " (k) Hans Jürg. Horn Bostel Christian Leiffer as Beckmann nichts (m) 1 Ht " 1 Ht " (f) Sohnemann 1 Ht " 1 Ht " (i) Möller 1 Ht " 1 Ht " (l) Peter Hornbostel 1 Ht " 1 Ht " (n) Hinrich Hornbostel H o r n s h o f: 1 Ht " 1 Ht " (o) Hinrich Knop 1 Ht " 1 Ht " Knopf der Kötner nichts (o) 12 Ht. Roggen 12 Ht. Hafer (Grote Hornshöwer)

28 Die Wirtschaft 1. Die älteste Zeit Der älteste Zweig der Landwirtschaft war ohne Zweifel die Viehwirtschaft. Das kam daher, weil der Mensch von jeher Fleischnahrung zu sich nahm. Als das Wild seltener und die Jagd mühsamer wurden, ging der Mensch dazu über, geeignete Tiere in Herden zusammenzuschießen und unter seiner Obhut zu weiden. So konnte er die Tiere, die er zu seiner Nahrung nötig hatte, leichter auswählen. Auch hatte er es in der Hand, sie erst dann zu schlachte, wenn er sie brauchte. Auf diese Weise ließ sich viel besser für die Zukunft sorgen als bisher. Wenn es ihm beliebte, konnte er auch noch auf Jagd gehen. Da das Weidevieh sich von selbst vermehrte, brauchte er nur gute Weiden aufzusuchen. So zog er mit seiner Herde von Weide zu Weide, von Ort zu Ort. Feste Wohnsitze besaß er noch nicht. Doch schon zu dieser Zeit lebte der Mensch nicht mehr vom Fleisch allein, sondern er sammelte als Zubrot Beeren und Nüsse und was sonst an Früchten in der Natur wild wuchs. Mit der Zeit lernte er auch Getreidearten kennen und für sich zu verwerten. Es gelang ihm auch, Getreide selbst anzubauen. Dies war freilich nur möglich, wenn er länger als einen Sommer in derselben Gegend blieb. Er war daher gezwungen, sich seßhaft zu machen. Allmählich wurde aus dem Jäger der Ackerbauer und Viehzüchter. Hatte er bisher in Zelten gelebt, so baute er sich nun ein festes Haus, das ihn auch besser gegen Wind und Wetter schützte, besonders im Winter. 2. Das Vieh Das Vieh, das der Bauer ständig brauchte, nahm er zu sich in sein Haus. Seine ersten Haustiere mögen Hund und Ziege gewesen sein. Der Hund diente ihm als Wächter und Hüter seiner Herde. Die Ziege spendete ihm Milch. Erst später, als es ihm gelungen war, das Haus mit Kübbungen zu erweitern, nahm er auch das Rind unter sein Dach. Die älteste Urkunde, die uns vom Vieh unseres Heimatdorfes berichtet, ist das schon erwähnte Schadenregister von 1377, das uns von den Schäden berichtet, welche Herzog Otto von Braunschweig mit seinen Leuten und Helfern in unserer Heimat angerichtet hat. Viel Vieh raubten sie: Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen. Doch Ziegen wurden damals aus Garßen nicht weggetrieben, wohl aber aus den Nachbardörfern Eschede und Scharnhorst. Den einzelnen Bauern bis zu 15 Stück. Deshalb ist anzunehmen, daß 1377 auch in Garßen Ziegen gehalten wurden. Wie ich schon ausführte, wurden nach dem ersten Schadenregister 80 Kühe aus Garßen fortgetrieben, nach dem zweiten sogar 120. Bei 10 Höfen macht das 8 oder 12 Kühe für den Hof. Außerdem wird eine entsprechende Anzahl Jungtiere vorhanden gewesen sein. Ferner wurden 140 Schafe im Dorfe vorhanden gewesen sein. Auch ein Pferd verlor Lüdeken Hof. Wir können daher annehmen, daß damals auf jedem Hofe ein Pferd oder mehrere Pferde gewesen sind, wurden doch von dem damaligen Einzelhofe Hornshof drei Pferde geraubt. In den nächsten 200 Jahren ist in den Urkunden - soviel ist weiß - nicht vom lieben Vieh die Rede, desto mehr aber von Viehweiden. Erst das Viehschatzregister von 1589 bringt wieder nähere Angaben. Leider ist für Garßen nur der Viehschatz angegeben und nicht die Stückzahl des Viehes im einzelnen. Aber für den Nachbarort Ohe ist die Zahl der einzelnen Vieharten vermerkt. Da in Garßen dreimal soviel Viehschatz aufkam als in Ohe, muß Garßen auch dreimal soviel Vieh gehabt haben als Ohe. Da in beiden Orten ungefähr die gleichen wirtschaftlichen Verhältnisse bestanden, wird Garßen Pferde, 200 Rinde, rund 1300 Schafe, 63 Schweine und 81 Bienenkörbe besessen haben. Kleine Unterschiede bei den einzelnen Vieharten müssen bei dieser Berechnung in Kauf genommen werden. Sehr genaue Angaben über den Viehbestand enthält die tabellarische Beschreibung der Burgvogtei Celle von Hiernach waren damals in Garßen 29 Pferde, 163 Rinder, 461 Schafe, 107 Schweine und 77 Immen (Bienenkörbe) vorhanden. Mit Ausnahme der Pferde wurde also 1770 in Garßen weniger Vieh gehalten als Dieser Rückgang wird auf den Siebenjährigen Krieg (von ) zurückzuführen sein. Die Zahl der Pferde war wahrscheinlich gestiegen, weil die Bauern infolge des regen Frachtverkehrs mehr Pferde für Lohnfuhren brauchten als früher. Diese Lohnfuhren waren eine gute Einnahmequelle für die Bauern. Wie die tabellarische Beschreibung berichtet, züchtete man in Garßen, wie auch in Altenhagen, Bostel und Lachtehausen, halbrheinische Schafe, während man in Hornshof Heidschnucken hielt. Das war wahrscheinlich nur ein Versuch; denn 1817 hatte man in Garßen wieder Heidschnucken. Das Hornvieh, das die Garßener Bauern hielten, wird als "klein Vieh" bezeichnet. Es war eine Rindviehrasse, die erheblich kleiner war als die heutige. Auch über die Aufzucht des Viehes enthält die Tabelle Angaben. Es wurden Kälber, 50 Lämmer und 70 Ferkel, aber keine Pferde, aufgezogen. Pferdezucht betrieben also die Garßener Bauern nicht. Verkauf wurden 8 Stück Hornvieh, 30 Kälber und 30 Schweine, Schafe dagegen nicht. Die Schafzucht war vermutlich im Siebenjährigen Krieg vernichtet worden, so daß man alle Jungtiere aufziehen mußte. Abgängige Schafe wird man für den eigenen Haushalt geschlachtet haben. Die nächste Viehstatistik, die ich kenne, enthält das Contributionsregister von Der Viehbestand hatte sich inzwischen ganz bedeutend vermehrt. Es wurden 41 Pferde, 247 Rinder, 783 Schafe, 136 Schweine und 7 Bienenstöcke gezählt. Die Bienenzucht war also ganz erheblich zurückgegangen. Diesem Aufstieg in der Viehwirtschaft folgte in der Franzosenzeit und den darauffolgenden Befreiungskriegen wieder ein Niedergang. Das zeigen noch die Angaben über den Pferde- und Rinderbestand, die in dem Contributionsregister von 1820 enthalten sind, aber aus dem Jahre 1817 stammen. Angegeben sind 158 Kopf Rindvieh - davon 115 Kühe und 43 Rinder -, 14 Pferde und 1170 Schafe. Wie schon erwähnt, züchtete man statt der halbrheinischen Schafe wieder Heidschnucken. Ihre Zahl kommt der errechneten von 1589 ziemlich nahe. Im Vergleich zu den halbrheinischen Schafen hatte sich ihr Bestand ganz erheblich vermehrt. Der Grund wird sein, daß Heidschnucken mit Heidenahrung zufrieden sind, rheinische Schafe aber nicht.

29 Auch in den nächsten fünf Jahrzehnten nahm die Heidschnuckenzucht noch erheblich zu. Sie nahm erst ab, als Deutschland billige australische Wolle einführte. Mit den Heidschnucken verschwanden auch die Bienen von den Höfen. So schafften Gellermanns in Garßen 1893 sowohl ihre Heidschnucken als auch ihre Bienen ab. Erst seit ungefähr zwei Jahrzehnten gibt es wieder eine Schafherde in Garßen. Ihr Besitzer ist der Bauer Buchholz auf Leis Hofe (c) - Es ist freilich heute nicht so leicht, große Schafherden auf Bauernhöfen zu halten; denn die Heide ist größtenteils aufgeforstet worden und die alten Außenschafställe der Garßener Bauern, die bei Hornshof und in den Huten standen, sind nicht mehr. Der Viehbestand schwankte also in den letzten 500 Jahren sehr. Nicht der Bauer war schuld daran, sondern nur die Einwirkungen und Einflüsse, die von außen kamen. 3. Die Ackerwirtschaft Solange Garßen besteht, werden seine Bewohner auch den Boden bebaut haben. Mit den Werkzeugen, die ihnen dabei zur Verfügung standen - ich denke da an den Hakenpflug aus Eichenholz, den man in Ostfriesland gefunden hat -, konnte der Acker nur mangelhaft aufgelockert werden. Die Erträge können deshalb auch nur gering gewesen sein. Auch verstanden die Bauern noch nicht, den Boden zu düngen. Damit dieser einigermaßen ertragfähig blieb, bebauten sie nur eine Hälfte, während sie die andere brach liegenließen. Dieses Verfahren nannte man Zweifelderwirtschaft. Eine bessere Ausnutzung des Bodens brachte später die Dreifelderwirtschaft. Dabei besäte man ein Drittel des Ackers mit Winterkorn, ein Drittel mit Sommerkorn und ein Drittel lag brach. Erst allmählich lernte die Bauern ihre Felder zu düngen. - Aber schon als Hans Uhle zu Garßen seine Braut Margrete Horenbostel heiraten wollte versprach er im Ehevertrage vom 31. Oktober 1654 seiner Mutter, die den Hof (g) "in der geferlichen Krieges Zeit zum besten im guten Stande erhalten" hatte, auf gutem Lande, das er d ü n g e n und pflügen mußte, ein "Viehfass" Leinsamen zu säen. Aber trotzdem, daß der Acker hin und wieder gedüngt wurde, bließ der Ernteertrag noch gering erntete man in Garßen nur das Dreifache des ausgesäten Kornes. Erst die Anwendung des Kunstdüngers im 19. Jahrhundert brachte bessere Erträge. In der ältesten Zeit hatten alle Bauern die gleichen Anrechte am Acker. Deshalb bewirtschafteten sie ihn gemeinsam und verteilten nur die Ernte unter sich. Späte teilten sie den Acker nach der Zahl der Höfe in gleiche Teile und verlosten diese unter die berechtigten Bauern. Dann aber wechselten sie ihr Feld nicht mehr. Das soll in der fränkischen Zeit geschehen sein, also um 800. Der fleißige und tüchtige Bauer, der sein Land pflegte, erntete nun gut und viel, der andere natürlich weniger. Wer viel erntete, wurde wohlhabend und konnte gelegentlich von seinem Nachbarn, der vielleicht weniger erntete, Land erwerben. So mag der Unterschied in der Größe der Höfe entstanden sein. Wieviel Ackerland zu den einzelnen Höfen gehörte, berichtet zuerst das erwähnte Hausbuch der Burgvogtei Celle von Die Größe der Äcker wird darin nach der Zahl der Himten Korn bestimmt, die höchstens ausgesät werden konnten. Die größten Höfe in Garßen konnten 120 Himten Roggen aussäen. Das waren Gellermanns Hof (a), Leis Hof (c) und Drögemüllers Hof (e). Dann folgten Brauls Hof (b) mit 114 Himten, Ohms Hof (h), Westphals Hof (g), Drallen Hof (d) und Hornbos Hof (n) mit je 108 und Beckmanns Hof (f) mit 100 Himten. Für Sohnemanns Halbhof (i) und Uhlen Halbhof (l) sind je 54 Himten und für den Alten Krughof (k) 80 angegeben. Schließlich konnten Uetzmanns Hof (m) 84, Heinen Hof (o) 32 und Valentins Hof (p) 8 Himten Roggen aussäen. Die Brinksitzerstelle Bahrs Hof (q) und Heuers Hof (r) besaßen damals noch kein eigenes Land, sie mußten es pachten. Im ganzen war 1664 so viel Ackerland vorhanden, daß man 1318 Himten Roggen aussäen konnte. Besät war jedoch nur Land für 602 Himten. Das war nicht einmal die Hälfte. Die andere Hälfte des Landes lag brach oder trug Sommerkorn, meist Buchweizen, aber auch Hafer und Gerste. Die Größe des Ackers bezeichnete man in der Zeit, die nun folgte nicht immer mit demselben Maß. In den Jahren 1770, 1826 und 1840 gab man die Größe des Ackers in Morgen an, während man sie nach 1664, 1786 und 1820 nach der Zahl der Himten Roggen bezeichnete, welche man auf dem betreffenden Lande aussäen konnte. Dabei fällt auf, daß die Morgenzahl von 1770 anscheinend nur halb so groß ist wie die von 1826 und Auch stimmt die Himtenzahl von 1786 genau mit der Morgenzahl von 1826 und 1840 überein. Man nannte also das Land, auf dem man einen Himten Roggen aussäen konnte, einen Morgen Land. Die Größenangaben von 1664 und von 1820, die in Himten ausgedrückt sind, weichen davon ab. Der Zuwachs an Land könnte allerdings durch Urbarmachen von Ödland erklärt werden. Doch läßt sich das in diesem Maße nicht nachweisen. Viel wahrscheinlicher ist, daß der Himten von 1664 viel größer war als der von 1820 bzw Dieses Land, das 1664 für 1318 Himten Einsaat reichte, war zehntpflichtig Die Bauern besaßen jedoch auch Land, das zehnt- Höfe besaß bis zu drei Morgen in diesen Gärten. Neben den Gartenfrüchten baute man Lein und Gerste darin. Obstbäume gab es nur wenig im Garten waren nur 81 Stück im Dorf vorhanden. Die Ländereien eines Hofes setzten sich aus zahlreichen Stücken und Streifen zusammen, die räumlich meist weit voneinander entfernt lagen. Das beschwerte die Wirtschaft natürlich sehr. Größere Äcker gab es nur in den zuletzt urbar gemachten Gewannen, auf dem Gasseln Loh, in den Hutten und einigen anderen Fluren. Erst die Verkoppelung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schaffte hier Wandel. Hier ist noch zu erwähnen, daß man den Acker mit Ochsen bestellte. Mit den Pferden pflegte man Lohnfahrten auszuführen. Auch für die Dienste, soweit sie nicht durch Geld abgegolten wurden, benötigte man Pferde.

30 Flurnamen im Gemeindegebiet Arloh wird in der Schnedeurkunde von 990 Exila erwähnt. Im Jahre 1664 wuchsen dort noch so viele Eichen und Buchen, daß die Hustedter Bauern ihre Schweine zur Mast hineintreiben konnten - jetzt nur Kiefern. Arloh = Wald, wo der Adler vorkam. Windloh ebenfalls schon 990 genannt. Kiefernwald, - liegt in der Staatsforst. Dort gibt es auch einen Windlohsberg und Windlohsweg. Schrodensloh im Osten des Windlohs in der Staatsfort - Kiefernbestand Volkensloh Büsloh Dockloh Loh oder Gasselnloh Lohkamp Quelloh östlich von Schrodensloh. - Celle, Altenhagen, Lachtehausen, Bostel, Garßen u. Hornshof durften zur Mastzeit die Schweine in diesen Wald treiben; also Eichen- und Buchenwald -. südöstlich vom Arloh - Büslohsweg Birken- und Kiefernwald auf der Karte "Docken-Mohr" Garßener Wald - vor 150 Jahren Feld südlich von Garßen am Bosteler Kirchweg Lohkamp = Feld im Walde deutet auf Quelle im Walde Missohle auch Missloh - nordöstlich von Garßen - Hundehop Rodehorst Tannhorst 1826/27 Hundehopsfeld - im Osten des Ortes - zwischen Bussloh und Schrodensloh kleines Tannengehölz; das Gebäude wurde als Tannhorst = Forsthaus bezeichnet Nach dem Hausbuch der Burgvogtei Celle gehörte das Dannhorst nebst den kleinen Fischteichen dem Fürsten. Tannen wuchsen auch nördlich von Hornshof im "Dannenmoor". Aus dem Moor ist Ackerland und Weide geworden.

31 Hornshof Vom Horninges Houe zu Hornshof Loh, Dockloh, Arloh, Büsloh, Windloh und andere verraten es. Mit Namen mit der Endsilbe -loh bezeichnete man in alter Zeit einen lichten Urwald, in dem, je nach der Bodenbeschaffenheit, Birken, Buchen, Eichen, Tannen und andere Bäume wuchsen. schufen am östlichen Quellbächlein des Valasath das erste Ackerland. Die Flur am Bächlein im Süden des Hofes, die später als Viehweide benutzt wurde, heißt nach dem Bach noch heute Falensot, was wahrscheinlich Fälischer Bach bedeutet (Bach in Falen). 1. Wo der Ort liegt Das kleine Dorf Hornshof liegt ungefähr 8 Kilometer nordöstlich der Stadt Celle an der Bundesstraße 191. Es ist im Wirtschaftsbereich des uralten Dorfes Garßen entstanden und gehört auch noch zu dieser Gemeinde. Ehe man in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Straße baute, lagen hier in der weiten Heide nur 3 Höfe, ein Vollhof, eine Kötner- und eine Abbauerstelle. Die alten Vekehrswege berührten den Ort nicht. Die alte Poststraße, die nach Lüneburg führte, zog im Westen an den Höfen vorüber, am Kothofe 150 m, am Vollhof und der Abbauerstelle rund 300 m. Der alte Karrenweg, plattdeutsch Koar nwech genannt, führte 500 m westlich des Dörfchens über Rebberlah nach Norden und der alte Dietweg, der schon 1060 urkundlich erwähnt wird, rund 750 m im Osten der Höfe in nordöstlicher Richtung über Eschede weiter. Diese alte Verkehrsstraße verband den Süden unseres deutschen Vaterlandes mit den Handelsplätzen des Nordens. Zuerst ist hier Bardowick zu nennen, dann, nachdem Heinrich der Löwe dieses zerstört hatte, folgten Lüneburg, Hamburg, Lübeck und die Handelsplätze in den nordischen Ländern. Der Hamborger Wech nordöstlich Garßen, die Napojonstroate östlich Hornshof und der Hamborger Damm am Westufer des Haberlandsbaches zeigen noch, wie er verlief. Abgesehen von den Eichen auf den Höfen und in der näheren Umgebung, den Tannen im Dannenmauer und den Birken im Barkhop, sah man, soweit das Auge reichte, braune Heide. Nur einzelne Wacholderbüsche unterbrachen das Blickfeld. Doch das war nicht immer so. Die Namen der Fluren Gasseln Um das Jahr 1000 gehörte Garßen einschließlich des Horninges Hofes zum Kirchspiel Beedenbostel und politisch zum Gaue Gretings. Beide Orte gehörten damals zum Bistum Hildesheim und zur Stammenslandschaft Ostfalen aber waren Garßen und Hornshof nach Groß Hehlen umgepfarrt. Groß Hehlen hatte also damals nachweislich eine Pfarrkirche, wahrscheinlich aber schon im 11. Jahrhundert. 2. Was Ortsnamen und Flurnamen erzählen Was hier berichtet werden soll, trug sich schon zu einer Zeit zu, in der es nach den damaligen wirtschaftlichen Verhältnissen nachgeborenen Söhnen nicht mehr möglich war, in ihrem Heimatdorf zu siedeln. Tausend Jahre mögen seitdem vergangen sein. Man hatte in Garßen einem jungen Paare, das heiraten wollte, gestattet, sich am Rande der wirtschaftlichen Belange des Heimatortes anzubauen. Einen Platz, der sich zum Siedeln eignete, hatte man an einer Quelle im Quellgebiet des östlichen Quellbächleins des Valasath, den wir heute Vorwerker Bach nennen, gefunden. An einem sonnigen Wintertage erschienen hier dann der zukünftige junge Ehemann und die Söhne seiner Nachbarn mit Spaten und Äxten. Sie begannen im nahen Urwald Bäume und Büsche zu fällen oder zu roden, vor allem Eichen und Tannen, die man zum Bauen eines Hauses brauchte. Das Holz wurde schon behauen und zurechtgeschnitten. Im kommenden Frühling erschienen hier die jungen Männer wieder. Sie bauten nach alt bewährtem Muster ein großes Einraumhaus. Sie umzäunten den angelegten Hofraum mit einem Zaun aus einem Geflecht aus Eichenzweigen, legten einen kleinen Hausgarten an und Als das Haus fertig war, zog das junge Siedlungspaar ein. Alles, was sie aus den väterlichen Höfen als Mitgift erhalten hatten, brachten sie mit. Es war dies der Hausrat der jungen Frau, Kisten und Kistenpfand, Betten und Bettgewand, Kühe, Rinder, Heidschnucken und Schweine, ferner Bienen, Honig und Korn. Das junge Paar lebte mit seinem Vieh unter einem Dache. Nur das Heck - das war ein Holzraum mit einer Pforte in der Mitte - trennte den Wohnraum, Flet genannt, vom Stallraum. Mitten im Flet hatte man den niedrigen Herd aufgemauert. Darüber hing unter dem Rahmen der Kesselhaken. An der südlichen Hauswand - auch hinter dem Herd - hatte man die Schlafstellen, Butzen genannt, aufgestellt. Beim Herd hatte die Frau des Hauses ihren Sitz. Von hier aus konnte sie den ganzen wirtschaftlichen Betrieb im Hause überwachen. Der Herd bildete die einzige Licht- und Wärmequelle des Hauses. Am Herd empfing die Hausfrau den Besuch. Auch wurden hier alle häuslichen Arbeiten verrichtet. Abends versammelten sich hier alle Hausbewohner. Der Herdrauch bahnte sich, je nach der Windrichtung, seinen Weg über die beiden Halbetüren ins Freie, oder er verließ das Haus durch die geöffnete halbe Missentür, die von der großen Lehmdiele nach draußen führte. Schornsteine gab es damals noch nicht. In den Bauernhäusern errichtete man sie erst im vorigen Jahrhundert. Das Flet war nicht allein Wohnraum, sondern auch Aufbewahrungsort für die Räucherwaren. Besondere Wohnzimmer gab es in jener Zeit noch nicht. Man zimmerte sie erst Jahrhunderte später an die Südwestseite des Flets. 3. Der Name der Siedlung und des Bauern Als das junge Paar in das neue Haus einzog, besaß es noch keinen Familiennamen. Man unterscheidet die Bewohner nur durch den

32 Personen- oder Rufnamen. Man kam in der Lüneburger Heide noch mehrere Jahrhunderte später ohne Familienname aus. Wenn es zur Unterscheidung nötig war, pflegte man dem Rufnamen den Namen des Wohnortes hinzuzufügen. Doch der neue Wohnort hier hatte noch keinen Namen. Als die Holzfäller den Wald schlugen, ließen sie in der Nähe des Hofes eine ecke Wald stehen. Man nannte ihn Hoaren oder Hoar n (sprich: Hoarn). Hochdeutsch sagt man Horn. Der Hoarenkamp, der ursprünglich ein eingehegtes Fels am Hoaren, also am Waldrande war, und der Hoarnsbarch - das ist der Hügel 63,9, den das Meßtischblatt 103 Celle bringt - erinnern noch an die Waldecke, Hoarn genannt. Beide Fluren liegen im Südwesten des heutigen Vollhofes. Dem Bauern, der bei dem Hoarn wohnte, nannte man danach Hoarn. Seine Nachkommen waren die Hoarninge, ihr Hof der Hoarninges Hof schrieb man to deme hornynges houe, 1378/79 van deme Hornynges houe und 1679/80 Horninges Hoff. Das Geldregister der Burgvogtei Celle von 1681/82 bezeichnet den Bauern des Hofes Heinrich Knopf der Horningshöfer, weil es zu derselben Zeit auch in Garßen auf dem späteren Hofe Nr. 1 einen Heinrich Knopf oder Knoph gab. Auf diese Weise entstand der Hofname Horningshöfer, später Hornshöver. Heute spricht man von dem Groten und Lütjen Hornshöwer. Der Name Horningshof für das Heutige Hornshof erscheint noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts in amtlichen Büchern und Registern. Soweit ich bisher feststellen konnte, kam Horen oder Horn in altniedersächsischer Zeit noch nicht als Personennamen vor, auch Horning nicht. Als Name für eine Person erscheint Horn erst im Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 unter Scharnhorst. Nach einem Horn oder Horne ist offenbar jener Gerard de Horne benannt, der 1258 in einer Urkunde des Bischofs Wiedekind von Minden als Zeuge erwähnt wird kommt im Wölper Lehnsregister ein Bernat van Horne und im Lüneburger Lehnsregister ein hildebrand van horenberge vor, der u.a. mit 1 ½ huue Land to horenbege belehnt wurde. In all diesen Fällen ist horn, horne oder horen Flur- oder Ortsname. 4. Der Horniges Hof im Lüneburger Erbfolgekrieg Als Herzog Wilhelm, der letzte Fürst aus dem alten Hause Lüneburg, am 23. November 1369 auf der Burg auf dem Kalkberge bei Lüneburg gestorben war, stritten sich die Herzöge von Sachsen-Wittenberg mit den Braunschweiger Herzögen um die Erbfolge im Lüneburger Land. Viel Unheil und schaden richteten die Hilfstruppen des Herzogs Otto von Braunschweig, die auf dem Schloß Gifhorn saßen, in der Umgebung von Celle an. Altenhagen, Garßen und Groß Hehlen brannten ab. Nicht einmal das kleine Hornshof vergaßen sie. Das Schadensregister, das der Herzog von Sachsen und Lüneburg in der Zeit vom 24. Oktober bis zum 6. Dezember 1377 aufstellen ließ, berichtet darüber: "To deme ersten male hebben de van Gheffhorne nomen binne vrede... to deme hornynges houe der perde sees grote ryndere vnde vyff swyn de men achtete yppe XXXV mark penninge" Der Raub von drei Pferden, sechs großen Rindern und fünf Schweinen im Werte von 35 Mark in Silberpfennigen stellte einen großen Verlust dar, den der Hof nicht leicht überwinden konnte. Doch war wohl noch Glück dabei gewesen, spricht doch das Schadensregister nicht vom Verlust von Heidschnucken, Kälbern und Milchkühen, die es doch sicher auf dem Hofe gab. Vermutlich hatte man diese rechtzeitig in Sicherheit bringen können. 1378/79 - es war noch im Lüneburger Erbfolgekrieg, der bis 1388 dauerte - wird der Hof wieder erwähnt. Lampe van Hornynges houe zahlte damals, wie ein Einnahmeverzeichnis auf dem Schlosse Celle berichtet, 18 Schilling Hofzins an den Herzog. Ob Lampe der Rufname des Bauern war oder schon sein Familienname, ist nicht festzustellen. Doch wird hier Lampe nach dem Horningshofe bestimmt. Lampe, das heute nur als Familienname vorkommt, ist aus dem Rufnamen Lambert oder Lamprecht gekürzt worden. Rund 60 Jahre später wird im Schatzregister von 1438 unter Garßen ein Lampe genannt, der ½ Gulden Schatz an den Herzog zahlte. Es könnte auf dem Horningshofe gesessen haben, der zur Gemeinde Garßen gehörte. Da es in dieser Gemeinde nur einen Lampe gab, waren weitere Angaben nicht nötig. Der Horningshof ist im Schatzregister von 1438 an anderer Stelle nicht aufgeführt. 5. Das Viehschatzregister von 1589 Eine weitere Nachricht vom Horningshofe bringt das Viehschatzregister von Die Hornshöwer stehen auch hier unter Garßen: Carsten Knop zum Horningshove 4 Fl. 19 Schilling 10 Pfennig Heinrich Hemme " - 20 Schilling - Hanss Braunss daselbst 1 Fl. 3 Schilling 6 Pfennig Die hinter dem Namen vermerkten Geldbeträge geben den Viehschatz an, den der Herzog erhielt. Carsten Knop, der den höchsten Viehschatz bezahlte, saß auf dem Vollhof. Heinrich Hemme, der den geringsten Viehschatz entrichtete, war vermutlich Hirte. Hanss Braunss schließlich wird auf dem kleineren Hofe, der Kötnerstelle, gesessen haben. Wann diese entstanden ist, kann man nur vermuten. Vor ungefähr 30 Jahren erzählte ein alter Mann, dessen Vorfahren vermutlich aus Hornshof stammten, der Herzog hätte einmal zu den Bauern in Hornshof gesagt: "Dien Hof is veel tau grot, giv dienen Brauder wat aff" Diese oder ähnliche Worte soll der Herzog auch zu dem Bauern in Vorwerk gesagt haben. Wenn sich dieses in Wirklichkeit so zugetragen hatte, müßte das kurz vor der Teilung des Hofes in Vorwerk gewesen sein, also ungefähr um das Jahr Jeder diese beiden Halbhöfe zahlte jährlich 1 ½ Taler Hofzins. Auch der Vollhof in Hornshof zahlte, wie wir sehen werden, 1 ½ Taler Hofzins, die Kötnerstelle aber nur 16 Schilling. Der Herzog pflegte nämlich den Hofzins nur zu ändern und zu erhöhen, wenn sich der Bestand des Hofes geändert hatte. Da der Vollhof in Hornshof den gleichen Hofzins gab wie die Höfe in Vorwerk, darf man wohl vermuten, daß der Kothof in Hornshof ungefähr zu derselben Zeit entstanden ist wie die Halbhöfe in Vorwerk, also im 15. Jahrhundert.

33 Leider ist im Viehschatzregister von 1589 für die Höfe in der Burgvogtei die Anzahl der einzelnen Viehbestände nicht vermerkt, wie das in den Amtsvogteien geschehen ist. Doch läßt sich nach den Angaben über Viehbestände der Höfe im Nachbarort Ohe, der zur Amtsvogtei Beedenbostel gehörte und wo ungefähr die gleichen wirtschaftlichen Verhältnisse herrschten wie in Hornshof, wenigstens ungefähr feststellen, wieviel Vieh man hier hatte. Der Meiersche Vollhof in Ohe - heute ist er aufgeteilt - zahlte 1589 für 2 Pferde, 25 Rinder, 8 Schweine, 180 Schafe, 19 Bienenstöcke (Immen) fast ebensoviel Viehschatz wie der Vollhof in Hornshof. Hier mögen es drei Pferde gewesen sein, vielleicht etwas mehr Schafe und mehr Bienen als auf dem Meierschen Hofe waren. Der Kötnerhof in Ohe war aber größer als der in Hornshof, zahlte er doch rund 10 Schilling mehr als der in Hornshof. Der Kothof in Hornshof brannte 1623 ab, also zu Beginn des Dreizigjährigen Krieges. Das geht aus einer Eintragung in der Kirchenrechnung zu Groß Hehlen hervor, nach der "Hans Brauns zum Horningshofe wegen seines erlittenen Schadens des Brandes" zwei Taler aus der Kirchenkasse zu Groß Hehlen erhielt. 6. Die Horningshöfe im Jahre 1664 Der Vollhof des Heinrich Knoph zum Horningshofe war, wie erwähnt, der größte im Kirchspiel Groß Hehlen. Da er mitten in der Heide lag, legten seine Besitzer viel Wert auf Heidschnuckenzucht und Imkerei. Fünf Immenstellen gehörten nach dem Hausbuch der Burgvogtei Celle von 1664 zum Hofe. Zwei von ihnen lagen im Bruch, eine Immenstelle war auf dem Hofe, eine stand am Felde und eine am Holze. - Auch die Ackerwirtschaft war bedeutend. Auf dem Feldlande des Hofes konnte man 180 Himten Roggen aussäen. Doch 1664 betrug die Aussaat nur 72 Himten. Das übrige Land war mit Buchweizen und Rauhenhafer bebaut oder es lag brach. Auf den Wiesen, die zum Hof gehörten, erntete man 16 Fuder Heu. Auf dem Gartenlande konnte man drei Himten Leinsamen aussäen. Auf dem Kothof in Ohe waren Pferde, 14 Rinder, 5 Schweine, 114 Schafe, 2 Immen (Bienenvölker) vorhanden. Für 1 Pferd gab man 2 Schilling, für ein Rind einen, für 1 Schwein 6 und für 1 Schaf und 1 Imme je 4 Schilling. Der Kötner Hanss Braunss vom Nachbardorf hatte nur Land, auf das man 48 Himten Roggen aussähen konnte hatte er nur 18 Himten ausgesät. Für das Land, das übrigblieb, galt das gleiche wie beim Vollhof. Auf seinen Wiesen erntete der Lütje Hornshöwer nur 4 Fuder Heu. Sein Gartenland reichte nur zur Aussaat von 1 Himten Lein. Der Celler Herzog bekam von beiden Höfen den Hofzins, vom Vollhof 1 ½ Taler und von der Kötnerstelle 16 Schilling zu neun Pfennig. Von den beiden Höfen erhielt er auch den Zehnten. Jeder Bauer war verpflichtet, den Zehnten in die Zehntscheune des Herzogs zu fahren. Die üblichen Hand- und Spanndienste von den beiden Höfen mußten dagegen dem Burgvogt geleistet werden. Doch beide Bauern zahlten Geld dafür, der Vollhöfner jährlich 10 Taler und der Kötner 3. Auch mußten beide Höfe, wenn ein neuer Bauer oder ein neuer Grundherr kam, beweinkauft werden. Wie hoch das Weinkaufsgeld war, ließ sich leider noch nicht ermitteln. Der Pastor und der Küster zu Groß Hehlen erhielten von den Hornshöwer wie von den anderen Bauern des Kirchspiels die Michaelisgefälle. Der Pastor erhielt einen Schinken, ein Brot, das sogenannte Kaspelbrot, das 12 Pfund wiegen mußte, ferner für jeden, der am Heiligen Abendmahl teilnahm, also konfirmiert war, einen Groschen (8 Pf) Opfergeld und einen Himten Roggen. Der Küster dagegen bekam nur ein Schulterstück, ein Brot und einen Himten Roggen. Kirchliche Abgaben vom Lütjen Hornshöwer Verzeichnet das Hausbuch von 1664 nicht. Vielleicht brauchte dieser damals noch keine entrichten. Der Pastor von Groß Hehlen war verpflichtet, 12 mal im Jahre nachmittags in der Kapelle zu Garßen Gottesdienst abzuhalten. Dafür erhielt er jährlich von der Gemeinde Garßen, genauer von den Bauern daselbst, einen Scheffel Roggen und einen Scheffel "Rauhen Habern". Auch die beiden Hornshöwer mußten ihren Teil dazu beitragen. 7. Die Hornshöwer nach dem Siebenjährigen Krieg Der Siebenjährige Krieg, der 1776 begonnen hatte, ging am mit dem Frieden zu Hubertusburg zu Ende. Die Schäden aber, die durch den Krieg entstanden waren, spürte das Land noch lange Zeit danach. Von dem Schaden, den die Franzosen nach dem Rückzug des kleinen Heeres des Herzogs Ferdinand von Braunschweig den Bauern in den Orten nördlich der Aller zugefügt hatten, ist nur wenig bekannt geworden. Es ist nur bekannt, daß die Bauern viel Vieh verloren hatten. Das gilt auch für Hornshof. Vergleichen wir den Viehbestand der beiden Höfe von 1770 mit dem von 1786, so ergeben sich erhebliche Unterschiede. Nach der Tabellarischen Beschreibung der Burgvogtei Celle von 1770 befanden sich auf den beiden Höfen zusammen 34 Kopf Rindvieh, während dort nach dem Contributionsregister von 1786 schon 51 waren, also 17 Kopf mehr. Bei den Schafen ist der Unterschied noch viel größer hielt man auf den Höfen 315 Heidschnucken, 1786 aber 685. Ihre Zahl hatte sich also mehr als verdoppelt. Die Zahl der Bienenvölker schließlich war von 18 auf 28 gestiegen. Das Contributionsregister von 1786 bringt auch eine wirtschaftliche Beschreibung von Hornshof. Darin heißt es: "Der Grund und Boden ist sandig oder Moorgrund und der Ertrag mittelmäßig. Feld und Flur liegen ostwärts der Höfe und sind in 8 Felder geteilt. Davon liegen 66 Morgen brach. Sie werden alle 4 Jahre gedüngt. Bestellt werden sie mit Ochsen. Das Getreide, das aus Roggen, Buchweizen und Rauhhafer besteht, trägt das 3 ½ fache der Einsaat. Jährlich werden 38 Malter Getreide ausgesät. Geerntet werden 134. Man gewinnt also 96 Malter, die alle verbraucht werden. Den Zehnten erhält die Herrschaft. Man erntet jährlich 22 ½ Fuder Heu, die verfüttert werden. Die Wiesen beider Höfe werden bis Maitag mit Vieh betrieben und nur einmal gemäht. Jährlich werden 5 Kälber, 50 Lämmer, 20 Ferkel aufgezogen. Abgesetzt werden jährlich drei Kopf Hornvieh, fünf Kälber, 10 Schweine. Den Fleischzehnten bekommt die Herrschaft. Die Hude und Weide

34 ist die gleiche wie in Garßen. Bülte oder Plaggen - das sind Torfschollen - hauen die Hornshöwer im Störzmoor." Diese Störzmoor, plattdeutsch Stölpenmauer, nennt man amtlich fälschlich Staatsmoor. Als Abgabe der beiden Höfe gibt das Register 142 Taler an. Hinzu kommen noch für die Reiter, die im Sommer dort einquartiert wurden, 135 Speisetage, 135 Heubunde, 675 Pfund Häcksel und fünf Himten Korngefälle. 8. Die Gründung der Anbauerstelle Carl Heinrich Lege aus Bierbergen, der nach Rebberlah verschlagen war, hatte nach dem Trauregister zu Groß Hehlen Anna Ilse Knoop von Horningshof, wie man Hornshof damals noch zuweilen nannte, geheiratet und wollte sich in Hornshof anbauen. Seine Frau war eine Tochter des Groten Hornshöwer. Am 20. März 1820 erhielt Lege von der Königl. Regierung in Hannover die Genehmigung, am Tannenmoore bei Hornshof ein Haus zu bauen. Die jungen Eheleute erhielten hier einen Hausplatz von einem Morgen und außerdem zwei Morgen Ödland zu Ackerland bei dem sogenannten neuen Lande südlich der Büsloh. Auf Antrag der Eingesessenen wurde Lege die Befolgung folgender Bedingungen zur Pflicht gemacht: 1. sollte er den ihm zum Bau eines Hauses und Anlegen eines Gartens angewiesenen Platz gehörig einfrieden, 2. sollte ihm gestattet werden, zwei Kühe auf die Gemeindeweide zu treiben. Wegen des Weidegeldes sollte er sich mit den Eingesessenen abfinden. Lege verpflichtete sich, jährlich folgende gutsherrliche Gefälle zu entrichten: 1. zwei Gutegroschen 4 Pfennig Conv. Münze Haus- und Hofzins 2. sechs Gutegroschen 8 Pfennig Conv. Münze Getreidezins 3. ein Rauchhuhn in natura zu geben oder dafür zwei Gutegroschen 3 Pf Conv. Münze 4. zwei Taler fünf Gutegroschen 4 Pf Conv. Münze Dienstgeld 5. Ein Taler Weinkaufsgeld und einen Taler Thedingsgeld bei Veränderung des Gutsherrn oder des Hauswirtes Für diese ausgewiesenen Ländereien hatte Lege einen Rottzins von 2 Gutegroschen 3 Pfennig Conv. Münze sowie ein Zehntgeld von sechs Gutegroschen 8 Pf Conv. Münze für den Morgen, mithin 13 Gutegroschen 4 Pfennig Conv. Münze für die ausgewiesenen zwei Morgen zu entrichten. Auf Antrag erhielt Lege sechs Freijahre. 9. Der Krug "Zum grünen Walde" Nach den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 folgte eine lange Friedenszeit. Der Güterverkehr auf den alten Straßen nahm von Jahr zu Jahr zu. Um ihn zu erleichtern, entschloß sich die Hannoversche Regierung, zwischen Hannover und Hamburg eine befestigte Straße zu bauen. Sie wurde um 1830fertig. Es ist die heutige Bundesstraße 191. Sie erhielt damals nur eine 3 Meter breite Kiesbahn. An ihrer Ostseite führte ein unbefestigter Feldweg entlang, den man Sommerweg zu nennen pflegte. Daneben zog sich zwischen zwei Birkenreihen ein Fußweg entlang. Diese Chaussee, wie man die neue Straße nannte, führte im Westen am Dorfe Garßen vorüber, während die Garßener Krüge, der Alte Krughof und Gellermanns Krug, im Osten des Dorfes am alten Dietweg lagen. Sie waren viel zu weit von der neuen Straße entfernt, um auf die Kärrner als Übernachtungsgäste rechen zu können: Gellermanns Krug 150 m und der Alte Krughof über 500 m. Der Vollhöfner und Krugwirt Carsten Heinrich Gellermann wußte sich zu helfen. Er ließ das Holzgerüst seines erst 1812 neu gebauten Krughauses auf "Rollen" setzen und es westwärts an die Chaussee rollen. Ein tüchtiger Zimmermann besorgte es. Der Wirt vom Alten Krughof - es war Jürgen Heinrich Leifer - war dazu nach der Lage und dem Alter seines Krughauses nicht imstande. Die Kärrner kehrten jetzt bei ihm nicht mehr ein. Sein Krug ging nach und nach ein. Gellermanns Krug allein aber war dem steigenden Verkehr auf der Landstraße nicht gewachsen. Die Karren der Kärrner, die hier übernachten wollten, bildeten oft eine kilometerlange Reihe auf der Landstraße. Carsten Heinrich Gellermann sah sich daher gezwungen, bei seinem Außenschafstalle am Karrenweg vor Hornshof einen neuen Krug zu bauen. Zimmermeister Chr. H. Weber in Eschede erhielt den Bauauftrag dazu. Das bezeugte die Inschrift über der ersten großen Seitentür des Krughauses: "Carsten Heinrich Gellermann Anna Cath. Hemme Im grünen Wald Anno 1833 Chr. H. Weber" Papens Karte, die um 1840 entstanden ist, nennt den Krug "Zum grünen Wald". Ob das Kiefernwäldchen, das sich in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts dem gegenüber im Osten der Landstraße ausbreitete, bei dieser Namensgebung Pate gestanden hatte, weiß niemand mehr. Doch außer diesem Wäldchen gab es hier keinen Wald. Dafür sorgten schon die Heidschnucken, die in den nahen Garßener Außenschafställen übernachteten. Den neuen Krug übernahm Carsten Hinrich Gellermanns zweiter Sohn Friedrich. Er erhielt außer einer Heidefläche eine vier Morgen große Wiese an der Fuhse in der Nähe der Herrenwiese. Für den Anfang war das eine gute Grundlage, zumal der Verkehr auf der Landstraße noch zunahm. Die Fuhsewiese aber brachte Friedrich Gellermann Unglück. Als er am 12. Juni also in der Heuernte - nach des Tages Last und Hitze in der Fuhse badete, ertrank er.

35 Seine Witwe heiratete jetzt einen Hasselmann aus Rebberlah, der den Krug weiterführte. Friedrich Gellermanns Sohn bekam der Krug nicht, er wurde Pastor. Als auch die neue Chaussee den Verkehr nicht mehr bewältigen konnte, erschien als Retter in der Not die Eisenbahn wurde die Bahn Celle - Lüneburg eröffnet. Der Verkehr auf der Landstraße nahm jetzt nach und nach ab. So sehr sich die Kärrner auch dagegen wehrten, sie erhielten schließlich keine Aufträge mehr. Die Eisenbahn riß nach und nach den ganzen Güterverkehr an sich. Die Landstraße wurde leer. Nur die Ackerwagen der Bauern fuhren hier noch. Für die Krüge kamen jetzt magere Zeiten. Gellermanns in Garßen konnten den Einnahmeverlust aus der Krugwirtschaft verschmerzen. Sie hatten ihren Vollhof im Rücken. Aber dem Krug "Zum grünen Walde" ging es schlecht. Seine Bewohner mußten Heide umpflügen und Landwirtschaft betreiben. In der alten Häuserliste der Gemeinde Garßen mit Hornshof usw. heißt es: Grünewald Nr. 4. Anbauer Conrad Hasselmann - August Backhaus und W. Buchholz. Die Gebäudesteuerrolle des Gemeindebezirks Nr. 4 Hornshof Grünewald: Hasselmann, Conrad, Anbauer und Gastwirt: Hofraum und Garten 21,31 a, Wohnhaus, 26,7 ha benutzbare Grundfläche Nutzungswert und 5,40 M. Steuern zu 4 %. Eigentümer und Pächter wechselten oft. Nach dem zweiten Weltkrieg kaufte Schridde aus Garßen den Krug und ließ ihn instand setzen. Der Autoverkehr auf der Landstraße stieg wieder und der Gästeverkehr im Krug "Zum grünen Wald" nahm zu.

36 Alvern 1. Einleitung Alvern gehört zu den ältesten Siedlungen in der Vogtei Beedenbostel. Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit in den Flurteilen, die nach Ohe zu gelegen sind, bezeugen die Annahme. Es ist möglich, daß sie in der Feuersteinschlagwerkzeugstelle entstanden sind, die nördlich von Ohe mit reichen Funden und sehr vielen Steinsplittern dicht hinter dem heutigen Lochte schen Hof in Ohe von dem Siedler Stucke-Ohe entdeckt wurde. "Alverdinge" von 1438 und "Alverdingk" um 1431 sind die ältesten Namensformen für Alvern, die wir kennen. Sie bestehen aus dem Personennamen "Alverd" und aus "inge" oder "ingk", welche die Abstammung von der Person Alverd anzeigen. Ursprünglich wird jedoch noch eine Siedlungsbezeichnung, vielleicht "-bostel" oder "-husen", vorhanden gewesen sein. Sie wird jedoch, was oft geschah, im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sein. Von den beiden Vollmeyerhöfen wird zwar nur der Hof von Kersten Tolcken in dem Verzeichnis vom Oktober 1431 und wiederum 1438 nur Ludeke Tölken erwähnt (Schatzregister der Großvogtei Celle). Es ist aber sicher, daß damals auch der zweite Vollhof bestand. Im Viehschatzregister erschienen beide, und zwar mit annähernd gleichen Steuersummen. Flurgröße des Ortsteiles: 427 ha. 2. Der 1. Vollhof Ältester Hofname: Der Thölken Hof, der sich erst spät, etwa im Anfang unseres Jahrhunderts, mit dem Namen der damaligen Besitzerfamilie änderte. Besitzerreihe: Vor 1431 Karsten Tolcken (Schatzregister der Großvogtei Celle) 1438 Ludeke Tolken (Schatzregister der Großvogtei Celle) 1589 Hinrich Tölcke (Viehschatzregister von 1589) 1606 Hinrich Tolcken (Musterrolle von 1606) 1649 Hinrich Tolcken (Kirchenchronik Beedenbostel) 1663 Heinrich Tölcken (Hausbuch der Amtsvogtei Beedenbostel) 1688 Heinrich Thölke (Abgabeliste der Amtsvogtei Beedenbostel) 1709 Heinrich Thölke (Geldregister der Amtsvogtei Beedenbostel) 1739 Heinrich Thölke (Geldregister der Amtsvogtei Beedenbostel) 1760 Jürgen Dieter Thölke (Geldregister der Amtsvogtei Beedenbostel) 1770 Johann Christoph Thöllke (Tab. Beschreibung 1770) 1789 Johann Christ. Thölke der Ältere (Geldregister der Amtsvogtei Beedenbostel) 1815 Carsten Heinr. Christ. Thöllcke (Hofesübergabe durch die Amtsvogtei mit Festsetzungen der Abfindung für die weichenden Erben) 1826 Carsten Heinr. Christ. Thöllcke (Kaufvertrag über Verkauf der Spörckenwiese an Friedr. Wilh. Veth in Gockenholz) 1847 Carsten Heinrich Thölke (Rezeß) 1868 heiratet der erste Helms (aus Altenebstorf stammend) ein. Es folgen 2 weitere Generationen diese Stammes, danach Frau Trinette Degenhardt, verw. Helms, ab wieder an Helms zurückgegangen. Besitz 1663/64 (Hausbuch der Amtsvogtei Beedenbostel): 60 Morgen Ackerland, 6 Wiesen von 10 Fuder Heu, 2 Gärten vom 4 Himpten Einsaat, 2 Immenstellen, eine nach Ohe hin und eine beim Hofe. Besitz 1770 (Tabellarische Beschreibung): 178 Morgen Saatland, Brinkwiesen: 3 Fuder, Moorwiesen: 12 Fuder Heu, Gärten: 4 Hpt. Einfall, Grashöfe: 6, Immenstellen: 2, Holzung: Im Grashof Eichen und Tannen, Tannengehäge, Fuhren: 60 x 40 Ruthen, Pferdegehäge: 78 x 45 Ruthen Tannen. Besitz nach dem Rezeß 1847: Hofstelle 3 Morgen 25 Rth., Gartenland 5 Morgen 65 Rth., Ackerland 168 Morgen 114 Rth., Wiesen 5 Morgen 42 Rth., Angerboden 106 Rth., zus.: 183 Morgen 12 Ruthen. (Man beachte das hervorragende Verhältnis von Ackerland und Gesamtfläche!) Heutiger Besitz: 144,47 ha. 3. Der 2. Vollhof Beumanns-Hof als ältester Hofname. Durch den Besitzerwechsel heute kaum noch gebraucht. (Der Mann, der im Boy siedelte oder von Boy kam.) Besitzerreihe: 1589 Heinrich Beumann (Viehschatzregister 1589) 1606 Brun Boumann (Musterrolle 1606) Zwischen 1606 und 1647 Heinrich Beumann 1647 dessen Witwe Magdalene, geb. Ahrberg als Interimswirt Jürgen Willing aus Wuldthausen (Wolthausen) (Übergabevertrag an Willing im Kontraktenbuch der Amtsvogtei Beedenbostel Bd. 1 Seite 179) 1649 In der Kirchenchronik Beedenbostel wir als Zahlender Hinrich Baumann genannt. 1663/64 Heinrich Beumann (Hausbuch der Amtsvogtei) 1668 Hans Bäumann 1668 Albrecht Bäumann (Eheverschreibung f. seine Tochter Catharina als Vater der Braut) 1686 Heinrich Beumann (Kontraktenbuch Bd. 4 Seite 93) 1686/88 Heinrich Beumann (Geldregister S. 27) 1718 Albrecht Beumann (Kontraktenbuch Bd. 7 Seite 380) 1739/40 Albrecht Beymanns Witwe (Geldregister) 1744 Casten Beymann (Kontraktenbuch Bd. 10 Seite 386) (Ehevertrag mit Marie Rothmann, Bostel) 1744 Im Februar 1744 war die Witwe Elsebe noch Herr des Hofes (Ehest. F. Tochter) 1763 Casten Beumann (Ehevertrag mit Kath. Hasselmann, Altenhagen, Kontraktenbuch Bd. 12 Seite 140) 1770 Casten Beumann (Tabell. Beschreibung von 1770) 1785 Peter Boymann (Ehestiftung mit Marie Meyer aus Helmerkamp, Kontraktenbuch Bd. 21 Seite 908) 1789/90 Witwe Boymann 1847 Carsten Heinrich Beumann (Rezeß) 1885 Um 1885 kaufte Baron von Wrede den Hof mit dem gesamten Zubehör kaufte L. Aselmann den Gesamtbesitz. Er starb 1945 bei einer polnischen Kriegsgefangenen Revolte. Seine Erbin, die

37 älteste Tochter, heiratete den Landwirt Günther Northe, gestorben Der Hof ist verpachtet an Hülhse. Besitz 1663/64 (Hausbuch der Amtsvogtei Beedenbostel): 60 Morgen Ackerland, 7 Wiesen von 10 Fuder Heu, 1 Garten von 3 Himpten Einsaat, 1 Immenstelle in der Furlohe nahe Gockenholz. Besitz 1847 nach dem Rezeß: Hofstelle 7 Morgen 58 Rth., Gartenland 4 Morgen 28 Rth., Ackerland 144 Morgen 103 Rth., Wiesen 1 Morgen 20 Rth., zus.: 157 Morgen 100 Ruthen (s. Bemerkung unter Hof 1). Heutige Gesamt- und Wirtschaftsfläche: 144,47 ha. 4. Die Brinksitzerstelle Die Brinksitzerstelle Haus Nr. 3 wird zum ersten Male Neujahr 1769 auf 1760 im Geldregister der Amtsvogtei erwähnt. Die Gründung ist aber bestimmt ein Jahr vorher erfolgt. Das Geldregister weist darauf hin, daß im Vorjahr, also 1768 auf 1769, für 2 Vollhöfe und 1 Brinksitzerstelle gezahlt wurde. Leider sind im Staatsarchiv in Hannover nur die Geldregister in Zwischenräumen von 10 Jahren aufbewahrt. Im Register von 1759/1760 sind nur die beiden Alvernschen Vollhöfe aufgeführt. Die Brinksitzerstelle kann also in den Jahren auch schon vorhanden gewesen sein. Die Tabellarische Beschreibung von 1770 nennt als Besitzer: Jürgen Boymann (ausdrücklich "Herrschaftl. Brinksitzer"). An Personen auf dem Hofe werden genannt: 1 Frau, 1 Mädel (Tochter über 18 Jahre), 1 Leibzüchter (heute Altenteiler) weiblich, zusammen 4 Personen. Gebäude: 1 Wohnhaus 100 Rthl. (Brandkassenwert) Viehbestand: 2 Kühe, 3 Immenstellen 1 Moorwiese Der Brinksitzer wird als Kuhhirte bezeichnet. 1. Besitzer: Jürgen Boymann ( in den Zinsregistern noch aufgeführt) 2. Besitzer: wahrscheinlich ein Schäfer Kiemann, aus Ohe stammend 3. Besitzer: 1817 Heinrich Christoph Tölke (In seinem Ehevertrag S. 75 als Brinksitzer ausdrücklich bezeichnet) 1847 Brinksitzer Christoph Thölke 1876 heiratet der 1. Besitzer Laue bei Brinksitzer Thölke ein. Sein Nachfolger wurde als der als Bienenwart bekannte Wilh. Laue. Er vererbte den Hof auf seine Tochter Inge Fischer. Das Ehepaar Fischer bewirtschaftet die Stelle. Besitz 1847 (Rezeß): Ackerland: 108 Rth., Wiesen: 1 Morgen Rth., mit dem Hofgrundstück: 2 Morgen 53 Rth. insgesamt. Heutiger Besitz: 1956 ha. In jüngster Zeit sind in Alvern zwei Abbauerstellen entstanden: 1. Abbauerstelle: Dr. Hans Gläser, Grundbesitz: 60,46 ha 2. Abbauerstelle: Robert Schäfer, Grundbesitz: 5,50 ha 5. Eingemeindung Alvern Am hatte sich der Verwaltungsausschuß des Rates der Gemeinde Garßen mit dem Gedanken der Gründung einer Samtgemeinde mit den Gemeinde Altenhagen, Alvern, Bostel, Lachtehausen und dem Ortsteil Ohe der Gemeinde Höfer vertraut gemacht. Auch der Rat hatte bereits am den einstimmigen Beschluß gefaßt, die Bildung einer Samtbzw. Großgemeinde voranzutreiben. Die Gemeinde Garßen hatte daraufhin den Rat der Gemeinde Alvern für den in die Gastwirtschaft Schäfer in Alvern eingeladen, um zu einer zwanglosen Zusammenkunft zu kommen. Die nächste Besprechung fand am wieder in Alvern statt, wo es bereits zu einer Einigung kam. Der Rat der Gemeinde Alvern hatte einstimmig der Eingemeindung zum zugestimmt und folgende Auflagen gemacht: 1. daß die Schule in Alvern sowie das dazugehörige Gelände in Größe von ca. 43 a niemals verkauft werden darf und die aus der Schulwohnung anfallende Miete - zur Zeit in Höhe von 1800,-- DM jährlich - in Alvern für Reparaturen, Instandsetzungsarbeiten und Pflegearbeiten für das Schulgelände, den Friedhof und den noch zu errichtenden Kinderspielplatz verbleibt. Die Stühle und Tische im Klassenraum sind für gemeinnützige Zwecke in Alvern zu belassen. 2. Die Schulpflichtigen Kinder von Alvern, die die Mittelpunktschule in Garßen besuchen, müssen weiterhin - wie bisher - kostenlos zum Unterricht befördert werden. Ferner bedingen wir uns aus, daß der Ort Alvern einem Busverkehrsnetz angeschlossen wird. 3. Straßenanliegergebühren für die bereits vorhandenen Straßen dürfen nicht erhoben werden. 4. Der Friedhof ist in freiwilliger Arbeit von den Bürgern des Ortes errichtet worden. Daher wird Wert darauf gelegt, daß die Grabstellen weiterhin kostenlos - wie bisher - den Einwohnern von Alvern abgegeben werden. 5. Der Gemeinderat verlangt, daß bis zu den nächsten kommenden Wahlen ein Vertreter des Gemeinderates von Alvern an den Sitzungen in Garßen teilnimmt. 6. Die Aufwandsentschädigungen müssen bis zur endgültigen Abwicklung der Gemeindeangelegenheiten weitergezahlt werden. In einer Sondersitzung des Rates der Gemeinde Garßen am , an der auch Herr Oberkreisdirektor Dr. Bruns sowie der gesamte Rat der Gemeinde Alvern teilnahm, wurde von beiden Räten einzeln einstimmig die Bildung einer Einheitsgemeinde zum mit folgenden Auflagen beschlossen:

38 1. Im Haushaltsplan der Gemeinde wird unter Mieteinnahmen aus dem Schulgebäude Alvern der jeweilig einkommende Betrag ausgewiesen werden. In den Ausgaben spaltet sich dieser Betrag einmal für die Instandsetzung des Schulgebäudes, für die Errichtung bzw. Erhaltung eines Kinderspielplatzes und für die Sauberhaltung des Friedhofes. Sollten im Rechnungsjahr die aufgeführten Positionen nicht voll verbraucht werden, verbleibt der Überschuß der Gemeinde Garßen. Eine Übertragung auf das nächste Rechnungsjahr findet nicht statt. 2. Wenn rechtlich möglich, werden Erschließungskosten bei bereits ausgebauten Straßen für bebaute Parzellen nicht mehr erhoben. Wenn jedoch Neubauten an ausgebauten Straßen errichtet werden, sollen Erschließungsbeiträge erhoben werden. 3. Der gemeindeeigene Friedhof geht bei der Eingemeindung in das Eigentum der Gemeinde Garßen über. Die ordnungsgemäße Sauberhaltung wird von der Gemeinde Garßen übernommen. Die Grabstellen werden an die Einwohner von Alvern, die bis zum dort wohnhaft sind, und solange die Fläche ausreicht, kostenlos abgegeben. Für ab neu zugezogenen Einwohner werden dann noch festzusetzende Gebühren erhoben werden. Das trifft auch dann für alle Einwohner zu, wenn die Gemeinde Garßen neues Land zur Erweiterung des jetzigen Friedhofes ankaufen muß. 4. Die Gemeinde Garßen wird sich bemühen, ein Busunternehmen zu bewegen, Alvern anzufahren. 5. Die Gemeinde Alvern kann bis zu den nächsten Kommunalwahlen ein bis zwei Vertreter zu den Ratssitzungen nach Garßen entsenden. Diese Vertreter haben jedoch kein Stimmrecht. Bereits am wurde von der Verwaltung an den Landkreis Celle der Antrag auf Zustimmung der Eingliederung der Gemeinde Alvern in die Gemeinde Garßen gestellt. Am 11. Oktober 1967 wurde dieser Antrag vom Landkreis Celle an den Herrn Niedersächsischen Minister des Innern über den Herrn Regierungspräsidenten in Lüneburg mit einer eingehenden Stellungnahme und Befürwortung weitergereicht. Im Nieders. Gesetz- und Verordungsblatt vom wurde das Gesetz über die Eingliederung der Gemeinde Alvern in die Gemeinde Garßen zum bekanntgegeben. Bereits am wurde die Gemeinde Alvern sowie der Ortsteil Ohe in das Verkehrsnetz der Kraftverkehrsgesellschaft Celle aufgenommen. Am 28. Juni 1968 fand im Rathaus - Sitzungszimmer - noch eine gemeinsame Sitzung beider Räte statt, in der einem Vertrag folgenden Inhalts beiderseits einstimmig zugestimmt wurde: Der Niedersächsische Landtag hat zum 1. Juli 1968 die Angliederung der Gemeinde Alvern an die Gemeinde Garßen beschlossen. Zwischen beiden Gemeinde wird folgendes vereinbart: 1 Bis zur Neuwahl des Rates durch die allgemeinen Kommunalwahlen am wird der Rat der Gemeinde Garßen auf 13 Mitglieder erweitert. Es kommen somit 2 Ratsherren des Rates der Gemeinde Alvern nach dem Höchstzahlenverfahren in den Rat der Gemeinde Alvern. 2 Die Kassengeschäfte gehen ab 1. Juli 1868 auf die Gemeinde Garßen über. Die Kasse ist jedoch bis zum getrennt zu führen. 3 Das Ortsrecht (Satzungen und Verordnungen) der Gemeinde Garßen gelten mit folgenden Ausnahmen ab 1 Juli 1968 auch für die Gemeinde Alvern: Die Steuerhebesätze, die Hundesteuerverordnung und die Zugehörigkeit zum Müllabfuhrzweckverband werden für die Gemeinde Alvern erst mit dem 1. Januar 1969 rechtsverbindlich. 4 Vermögen und Schulden der Gemeinde Alvern gehen mit dem 1. Juli 1968 auf die Gemeinde Garßen über. Die Verwaltungsgeschäfte erledigt ab 1. Juli 1968 die Gemeinde Garßen. Sämtliche Unterlagen, Akten und Büroeinrichtungen sind am 1. Juli 1968 dem Gemeindedirektor der Gemeinde Garßen zu übergeben. 5 Die bisher mtl. gewährten Aufwandsentschädigungen an den Bürgermeister und Kassenverwalter der Gemeinde Alvern sind bis zum zu zahlen. Garßen und Alvern, den 28. Juni 1968 Für die Gemeinde Garßen Für die Gemeinde Alvern gez. Sohnemann gez. Basler gez. Fischer gez. Degenhardt

39 Aus dem Gemeindeleben Auszüge aus den Protokollbüchern Aus den noch vorhandenen Protokollbüchern des Rates der Gemeinde Garßen konnte auszugsweise entnommen werden:... Am war Gemeindevorsteher der Vollhöfner G a r n e r. Der Gemeindeversammlung gehörten an diesem Tage an: Gellermann Vollhöfner Leiffer Ziegeleibesitzer Lammers Brinksitzer Ernst Gellermann Halbhöfner Garner Halbhöfner Knoop (Heine) Brinksitzer Knoop (Valentin) Brinksitzer Ützmann Kothner Bockelmann Vollhöfner Stradtmann Bienenmeister Brammer Abbauer Krüger Häusling Schaper Häusling Die stimmberechtigten Gemeindemitglieder waren in Wahlklassen eingeteilt (Klasse I - IV), die getrennt ihre Mitglieder nach den zustehenden Stimmen wählten. Am wurden in der Gemeindeausschußversammlung zwei Feuergeschworende von den anwesenden Gemeindemitgliedern, und zwar der Brinksitzer Heinrich Knoop (Heine) und Heinrich Hustedt, gewählt. Anschaffung einer Orgel für die Kapelle Im Jahre 1890 beschloß der Kapellenvorstand, in der hiesigen Kapelle eine Sammelbüchse aufzustellen zur Entgegennahme von freiwilligen Gaben für die Anschaffung einer Orgel bzw. eines Harmoniums. In den Jahren von Ostern 1890 bis Januar 1897 ist ein Betrag von 570 mark gesammelt worden. - Der Lehrer Könecke wurde beauftragt, ein Pedalharmonium bei der Firma W. Rudolph in Gießen zu kaufen. - Am 26. März 1897 traf das schöne Instrument ein und wurde in der Kapelle aufgestellt. Der Preis war 1260,- Mark. Davon wurden 800,- Mark bar bezahlt und der Rest in 4 Jahresraten von je 155,- Mark. Am wurde eine Kommission gewählt, welche eine Satzung erarbeiten sollte, damit künftig in jedem Jahr ein gemeinsames Schützenfest stattfinden sollte. Dieser Kommission gehörten an: Gemeindevorsteher Fritz Garner Beigeordneter Fritz Lammers Vollhöfner Lilie Köthner Baars Abbauer Niemeyer R. Zum neuen Vorsteher wurde am der Vollhöfner L i l i e mit 88 Stimmen gewählt. Am wurde zur Kenntnis gebracht, daß eine Haltestelle an der Bahn Hannover - Hamburg neben der Lübbing'schen Ziegelei durch den Eisenbahnminister genehmigt wurde. Aufgrund der Wichtigkeit einer solchen Haltestelle für Garßen, auch für den Güterverkehr, wurde mit 10 Stimmen gegen 1 Stimme beschlossen, ,- Mark zu den Anlagekosten zu bewilligen. Reichstagswahl 1898 Am 16. Juni 1898 wurde die Reichstagswahl abgehalten. In Garßen wurden 62 Stimmen abgegeben, und zwar: 12 Stimmen für Grote-Clauen (Nationallibereal und Bund der Landwirte) 9 Stimmen für Haacke, Celle (freisinn. Vereinigung) 10 Stimmen für Paul in Hannover (Sozialdemodrat) 30 Stimmen für Hemmerstein in Celle (Welfe) 1 Stimme für Bock in Peine (Antisemit). Kleinbahn Garßen - Bergen Im Jahre 1899 hatte der Kreistag beschlossen, eine Kleinbahn von Celle nach Bergen zu bauen. Da sich aber die Verhandlungen zwischen dem Land- und Stadtkreis zerschlugen, wurde die Bahn nur von Bergen nach Garßen gebaut. Im Mai 1901 wurde der Bahnbau in Angriff genommen und am 23. April 1902 die Bahn dem öffentlichen Verkehr übergeben. Am 12. Dezember 1904 war dann auch das Reststück bis Celle fertig, so daß die Züge von Bergen direkt nach Celle fuhren. Nur zweimal am Tag kamen die Züge auch nach Garßen, um die Ziegelei des Herrn Monheim zu bedienen. Am wurde die Bildung einer Gemeindefeuerwehr beschlossen. Zum Brandmeister wurde der halbhöfner Garner und zu Spritzmeistern die Abbauer Fritz Leifer und August Stradtmann gewählt. Zur Bedienung der Feuerspritze wurden 14 Mann und zur Wasserbeschaffung 20 Mann bestimmt. Am wurde zum Brandmeister für die Zeit bis 1907 Heinrich Garner einstimmig und mit Stimmenmehrheit der Abbauer Wilhelm Leifert als Stellvertreter gewählt. Am wurde die Anlegung eines Telefons für die vorhandene Posthilfsstelle beschlossen. Die Kosten von 260 Mark sollten aus der Gemeindekasse gezahlt werden. Am berührte anläßlich einer Heidefahrt seine Majestät der Kaiser den Ort Garßen. Die Häuser an der Lüneburger Straße waren beflaggt, und bei Gellermanns Gastwirtschaft hatte sich die Schuljugend mit ihrem Lehrer aufgestellt, um seine Majestät zu begrüßen. - Seine Majestät saß im ersten Wagen, im großen Mercedes. Neben ihm saß General- Adjutant, General der Infanterie von Plessen, gegenüber die beiden Flügeladjutanten vom Dienst. Beim Nahen des Autos hörte man schon von weitem die begeisterten Hochrufe der Menge, welche sich auf dem ganzen Weg fortpflanzten.

40 Der Kaiser trug die Uniform seines Ulanen-Regiments und war trotz der Autobrille leicht zu erkennen. Auf der ganzen Fahrt durch Garßen dankte der Kaiser durch Grüßen sowie durch Winken für die ihm dargebrachten Huldigungen. Dem Herrn Oberpräsidenten ist folgender allerhöchster Erlaß zugegangen: "Ich habe die Straße Hannover-Celle-Lüneburg-Harburg auf meiner Fahrt im Automobil mit großer Befriedigung kennengelernt. Die Straße war in guter Ordnung, der Verkehr vorzüglich geregelt. Die kleinen Höfe in ihrem rührenden Schmuck, die hübschen Ortschaften, die Städte mit ihrer jubelnden Bevölkerung, haben mich hoch erfreut. Ich ersuche Ew. Exzellenz, den Beteilgten dies bekanntzumachen mit dem Hinzufügen, daß ich die patriotische Herzlichkeit nicht vergessen werde, mit welcher ich auf dieser Reise von Jung und Alt begrüßt worden bin." gez. Wilhelm R. Eine Sonderfahrt, wie sich auch wohl wird nie wieder ausgeführt werden, machte am der hiesige Abbauer W. Brammer (genannt Theerbrammer). Derselbe hatte am genannten Tag eine Kuh per Wagen nach Sülze geliefert und trat, nachdem er in Sülze erst ordentlich eins auf den guten Erlös genommen, spät nachmittags in feuchtfröhlicher Stimmung die Heimreise nach "Muddern" an. Aber mit des Geschickes Mächten ist nicht zu spaßen. Eingehüllt in warme Decken, ließ er sich auf seinem Wagen sanft zur Ruhe nieder und überließ dem Gespann die Führung. Die jungen Pferde aber machten wegen der wenigen Arbeit einen besonderen Spaß und stiegen bei Hustedt auf den Bahnkörper der Kleinbahn Celle-Bergen und spazierten so in einer Höhe von 8m bei Garßen über die Staatsbahn. Doch nachdem diese Brücke über die Staatsbahn glücklich passiert war, sollte nun das Verhängisvolle kommen. Bei den Thieleschen Merkelgruben ist für den Besitzer der Ziegelei eine Durchfahrt durch den Bahnkörper gemacht und die obere Verbindung durch eine Brücke hergestellt, welche aber einst dicht mit Bohlen ausgelegt war. Als nun die Pferde hiervor angelangten, blieben sie stehen, und der alte Vater Brammer wachte auf. Doch als scharfer Fuhrmann nahm er die Peitsche und trieb die Pferde an, ohne sich erst zu orientieren, - und das Unglück war geschehen. Die Pferde kamen zu den Bohlen, der Wagen kippte zur Seite und Vater Brammer flog im hohen Bogen die Böschung hinunter. Durch die unliebsame Beförderung kam er zur Besinnung und erkannte seine traurige Lage, lief schnell nach der Thieleschen Ziegelei und holte Leute zur Hilfe. Von abens 10 Uhr bis zum anderen Morgen 1/2 7 Uhr haben 20 starke Männer an der Befreiung der Pferde gearbeitet. Jedes mußte gebunden und dann mit großen Heubäumen von unten aus in die Höhe gehoben werden. Der Ausbau des Bahnhofsweges wurde am beschlossen und die Abfuhr der Steine vom Bahnhof zum Ausbau in 5 Losen verdungen. Außerdem wurde hierfür die Aufnahme eines Darlehens von ,- Mark von der Spar- und Leihkasse mit jährlich 1 % Amortisation beschlossen. Am wurde ein Darlehen zum Ausbau des Weges von Garßen nach Alvern in einer Länge von 1000 Metern in Höhe von ,- Mark aufgenommen. Der Vollhöfner Fritz Garner wurde am mit 166 Stimmen zum Gemeindevorsteher auf 3 Jahre und zum Beigeordneten der Halbhöfner Heinrich Garner mit 190 Stimmen gewählt. Am wurde beschlossen, daß die Einkünfte des Kapellenfriedhofes in die Gemeindekassen fließen. Am wurde der Brinksitzer Hermann Lammers mit 122 Stimmen zum Gemeindevorsteher auf die Dauer von 6 Jahren gewählt. Der Beschluß zur Herstellung einer öffentlichen Fernsprechstelle in Hornshof wurde am gefaßt. Eine neue Feuerwehrspritze wurde am bei der Firma Tidow, Hannover, zu Preis von 1.895,- Mark bestellt. Versorgung der Gemeinde Garßen mit Elektrizität Am 24. Mai 1912 war der Kreistag des Landkreises Celle zu einer außerordentlichen Sitzung unter dem Vorsitz des Königlichen Landrats, von Harlem, zusammengetreten. Es handelte sich um den wichtigen Gegenstand der Versorgung des Kreises mit Licht. Einstimmig wurde vom Kreistag die Errichtung einer elektrischen Leitungsanlage zunächst für den gesamten östlich der Eisenbahn Lehrte-Hamburg gelegenen Kreisteil und für den westlichen Kreisteil eine Leitungsführung von Oldau über Stedden, Boye, Klein- und Groß-Hehlen, Scheuen usw. bis Poitzen, mit seitlichen Anschlüssen nach Oldendorf, Dohnsen, Offen und Bonstorf genehmigt. Die Lieferung des elektrischen Stromes erfolgte aus der bei Oldau gelegenen Elektrischen Centrale der Stadt Celle. Die Kosten für die elektrischen Leitungsanlagen für den ganzen Kreis beliefen sich auf ,- Mark. Der Höchstpreis, welcher von den Abnehmern zu zahlen sein sollte, wurde auf 25 Pfennig für die Kilowattstunde Kraft und 50 Pfennig für Licht festgesetzt. Die Leitung wurde kostenfrei auf Rechnung des Kreises bis zum Stromzähler angelegt. Die Hausinstallation mußten die Anschlußnehmer selbst tragen. Der Bau wurde durch die Firma Siemens & Schuckert, Berlin, ausgeführt. In Garßen wurden folgende Anschlüsse gefertigt: Lehrer Windisch, August Stradtmann, Theodor Eggers, Bäcker Graue und H. Baars durch die Firma L. Hoerichs in Celle, Fritz Gellermann, W. Gellermann, Friedrich Hustedt, G. Sohnemann, Hermann Meine, Wilhelm Leifert, H. Lilie, H. Garner, Hermann Lammers, O. Garner, Witwe Raspel-Osterberg, Wilhelm Leiffer- Ratsziegelei, H. Leiffer und W. Beehr und Gastwirt Buchholz- Hornshof/Grünewald, ebenso Busch in Hornshof, durch die Firma Siemens-Schuckert, Vespermann, Karl Effinghausen, H. Stradtmann und Schmied Wilke durch die Firma Ohlendorf und Franke aus Hannover. Den Bauplatz für das Transformatorenhaus gab die Gemeinde Garßen unentgeltlich und zahlte für jeden in der Gemarkung Garßen aufgestellten Mast an den Besitzer des Grundstückes eine Entschädigung von 5 Mark auf die Dauer von 30 Jahren.

41 Am 6. Juni 1913, abends Uhr, brannte zum ersten Male im Küsterhaus das elektrische Licht. Quartale sofort zu zahlen waren. Ab 1. April 1921 sollte eine Lustbarkeitssteuer erhoben werden, und zwar: Der Ortsgeistliche hielt die Weiherede und nachbarliche Kriegervereine erhöhten die Feier durch ihre Teilnahme. Am wurde der Beschluß zum I. Schulanbau gefaßt. Ein Betrag von ,- Mark wurde am als Deutsche Reichsanleihe gezeichnet. Der neue Gemeindeausschuß, bestehend aus 12 Mitgliedern, wurde am gewählt und bestand aus: 1. Garner, Heinrich, Gemeindevorsteher 2. Stradtmann, August, Abbauer 3. Sohnemann, Gustav, Abbauer 4. Leiffer, Wilhelm, Hofbesitzer 5. Lammers, Hermann, Hofbesitzer 6. Stradtmann, Heinrich, Hofbesitzer 7. Niemann, Wilhelm, Abbauer 8. Gellermann, Fritz, Hofbesitzer 9. Theile, Heinrich, Weichenstelle 10. Hennies, Kar, Arbeiter 11. Garner, August, Schuhmacher 12. Niemeyer, Hermann, Abbauer Zum Gemeindevorsteher wurde am Hermann Lammers und zum Stellvertreter Gustav Sohnemann mit je 11 Stimmen gewählt. für jedes Tanzvergnügen pro Tag 100 Mark für jede aufgestellte Bude am Festplatz 20 Mark für Aufstellung eines Karussells 100 Mark und für Abhaltung einer Zirkusvorstellung 50 Mark. Der Schulvorstand hatte am unter Vorsitz von Pastor Stoffregen, Kantor Windisch, Gemeindevorsteher Sohnemann, August Stradtmann und Herrn Niemeyer beschlossen, das Ackerland der ersten Schulstelle, Hundehopsfeld, 2 ha 08 ar 81 qm - gegen Land der Lammerschen Hofstelle, gelegen an der anderen Seite der Landstraße, in gleicher Größe einzutauschen. Von diesem Grundstück sollten 3 Morgen zur Anlage eines Friedhofes abgetrennt werden. Errichtung eines Kriegerdenkmals Nach dem verlorenen Weltkrieg war es der Wunsch der ganzen Gemeinde, den gefallenen 22 Helden ein würdiges Denkmal zu setzen, und nachdem durch freiwillige Gaben der Kostenpunkt gedeckt war, hatte der Denkmalausschuß sich verschiedne Entwürfe anfertigen lassen und diese der Gemeinde zur Auswahl vorgelegt. Zerstörung des Kirchturms durch Blitzschlag. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 1923 wurde durch einen kalten Blitzschlag der Kirchturm zerstört. Der Blitz drang durch den nordwestlichen Eckpfeiler und fand eine gute Leitung durch einen Draht, welcher auf dem Zaun zwischen Kapelle und Küsterhaus angebracht und mit dem Küsterhaus verbunden war. Da sich an der Verbindungsstelle am Haus zugleich die Regenröhre befand, sprang der Blitz hinüber und von da in die angrenzende Hoflampe und in die Lichtleitung, die gänzlich zerstört wurde, und suchte dann im Keller, nachdem er dort mehrere Steintöpfe und Flaschen aus den Börten geworfen hatte, seinen Ausweg durch die Kellerwand in die Erde. Wie leicht hätte der Blitz zünden können, und die Kapelle und das Küsterhaus wären in Schutt und Asche verwandelt worden! Am wurde Herr Sohnemann einstimmig wieder zum Gemeindevorsteher und Ernst Buchholz zum Stellvertreter gewählt. Dem Gemeinderat gehörten weiter an: Graue, Wilhelm; Theile, August; Gralher, Hermann; Meyer, August; Hustedt, Albert; Baars, Heinrich; Radecke, Hermann; Buchholz, Ernst; Leiffer, Wilhelm; Buhr, Wilhelm; Baars, August; Stradtmann, Heinrich. Am wurden Nachtwachdienste durch die Einwohner eingeführt. Am wurde der Beigeordente Gustav Sohnemann mit Wirkung ab für 3 Jahre zum Gemeindevorsteher einstimmig gewählt. Das Gehalt betrag damals jährlich 840 Mark plus 50 Mark für Steuer plus 50 Mark für Dienstwohnung plus 60 Mark für Rechnungsführer. An Porto wurden 300 Mark festgesetzt. Am wurde einstimmig beschlossen, von sämtlichen Grund-, Gebäude, Gewerbe- und Betriebssteuern für das Jahr % Gemeindesteuer zu erheben, wovon 2 Die Wahl fiel auf den Entwurf des Maurermeisters Heyer aus Celle, und der hiesige Maurermeister August Theile wurde mit der Ausführung dieses Denkmals betraut. Alle dazu verwendeten Feldsteine stammen aus der hiesigen Feldmark und wurden von dem Steinsetzer Heinrich Haase aus Groß-Oesingen behauen, der sie dann auch in den Bau einfügen half. Begonnen wurde am 10 April Die Arbeit dauerte etwa 14 Tage, so daß die Einweihung Ende Mai 1922 (Himmelfahrtstag) stattfinden konnte. Die Aufstellung kostete ,- Papiermark. Dem Antrag des Friedrich Gellermann auf Anschaffung einer elektischen Lampe im Spritzenhaus hat der Rat am stattgegeben. Die Verladerampe am Bahnhof unter gleichzeitiger Zurverfügungstellung des Geländes wurde am beschlossen. Am wurde der Termin für die Einweihung der neuen Schule auf den festgelegt. Die Kinder sollten Kaffee und Kuchen in der Schule erhalten. Am Sonntag dem 15. April 1928, hatte Kantor Windisch sein 25jähriges Amtsjubiläum in Garßen. Der Gemeindevorsteher

42 Sohnemann, Lehrer Paetz und Bäckermeister Graue wurden beauftragt, ein Diplom zu beschaffen und zu überbringen. Bis zum sind leider keine Protokollniederschriften mehr vorhanden. Als Rechnungsführer auf 6 Jahre wurde am Hermann Meine bestellt. Am wurde die Einführung einer Biersteuer ab mit 7% des Herstellerpreises beschlossen. Auf Anordnung der Militärregierung wurde ein neuer Gemeinderat, bestehend aus 13 Mitgliedern, aufgestellt: Am wurde als Bürgermeister Gustav Sohnemann mit 10 Stimmen bei einer Enthaltung gewählt. Zur Erstellung einer Straßenbeleuchtung wurde am ein Angebot von der Überlandzentrale eingeholt. Am wurde vom Gemeindevorsteher der Antrag auf Einstellung eines Rechnungsführers gestellt und am Hermann Brammer zum Rechnungsführer gewählt. Am wurde Ernst Buchholz zum Gemeindevorsteher gewählt. Dem Rat gehörten an: Hermann Brammer, Wilhelm Leiffer, Heinrich Baars, August Theile, Wilhelm Buhr, Paul Willers, Albert Hustedt, August Sander, Bernhard Kleinert, Wilhelm Deppe, Hermann Wilke. Als Stellvertreter wurde der Hofbesitzer Heinrich Baars gewählt. Wegen der großen Finanznot wurde am die Einführung der Bürgersteuer zum Landessatz beschlossen. Der am neugewählte Gemeindeausschuß setzte sich wie folgt zusammen: Gemeindevorsteher Buchholz, Beigeordneter Baars, Gemeindeverordnete Bockmann, W. Gellermann, H. Theile sen., Denecke, H. Brammer, Lange, H. Theile jun., Wilke, A. Hustedt, Schäfer, Höring. Die Schaffung einer Volksbücherei wurde am beschlossen. Am wurde über die Benutzung des erstellten Badehauses und deren Gebühren beschlossen. Bürgermeister Gustav Sohnemann, Landwirte Friedrich Gellermann, Hermann Effinghausen, August Stradtmann, Willi Baars, Willi Uhde, Adolf Knop, Bauunternehmer Heinrich Theile, Schlosser Otto Kresse und Rudi Witschi, Arbeiter Friedrich Hirsch, Fritz Dehning, Walter Meier, Otto Meine und Flüchtling Morgenrot. Die erste freie Kommunalwahl nach dem verlorenen Kriege wurde am durchgeführt. Dem Wahlvorstand gehörten an: Landwirt Sohnemann, Gemeindeschreiber H. Gabbey, Malermeister Kromat und Kupferschmied Rudi Witschi. In der direkten Wahl wurden gewählt: Baars, Willi 213 Stimmen Uhde, Wilhelm 204 Stimmen Theile, Heinrich 191 Stimmen Effinghausen, Hermann 190 Stimmen Wegner, Richard 175 Stimmen Knoop, Adolf 155 Stimmen Meyer, Walter 155 Stimmen Jensek, Josef 138 Stimmen Aus dem Reservestock wurden gewählt: Gremmel, Conrad Deppe, Wilhelm Heine, Dietrich Am wurde in geheimer Wahl Heinrich Theile zum Bürgermeister gewählt. Die neu geschaffene Badeanstalt wurde in Betrieb genommen. Als Bademeister wurde Herr Dzida eingestellt. Am hatte die Bäckerei Graue ihr 50jähriges Geschäfsjubiläum. Von der Verwaltung wurde gratuliert. Am wurde der Kaufvertragsabschluß mit Frau Purgold bekanntgegeben. Es wurde das Wohnhaus und eine Landfläche von 3ha 35ar 27qm gekauft.

43 Kriegerehrenmal Am stellten die Einwohner der Gemeinde Garßen an den Gemeinderat den Antrag, das bisherige Ehrenmal für die Gefallenen und Vermißten beider Wltkriege zu erweitern. Bereits am hatte sich der Rat in einer öffentlichen Sitzung mit diesem Antrag befaßt und einstimmig beschlossen, das Ehrenmal zu erweitern. Hierzu sollte ein Ehrenmalausschuß gebildet werden. - Die Kammer für kirchliche Kunst der Ev.-luth. Landeskirche Hannover nahm am eine Besichtigung des ehemaligen Friedhofes in Garßen vor und stellte dabei 11 Punkte für die Erweiterung des Ehrenmales auf. - Die Gemeinde hatte bereits dem Gartenarchitekten Bars den Auftrag zur Erstellung eines Entwurfs gegeben. - Am 15. Oktober 1957 wurde vom Landkreis Celle der Bauschein für den Erweiterungsbau des Kriegerdankmals auf dem Flurstück 426/33 der Flur 6 erteilt. Am 17. November 1957 konnte dann das neue Ehrenmal eingeweiht werden. Die Feierstunde begann um Uhr auf dem alten Friedhof. Anschließend wurde um Uhr ein Gottesdienst mit Beichte und Heiligem Abendmahl abgehalten. - die Cellesche Zeitung berichtete darüber, daß die Gemeinde keinen besseren Platz als den ehemaligen Friedhof, der viele Jahrhunderte die letzte Ruhestätte für die Bürger Garßens gewesen ist, finden konnte. - Erleichtert wurde die Aufgabe, gerade an dieser Stelle die Weihestätte erstehen zu lassen, dadurch, daß erstens hier bereits geweihte Erde durch Jahrhunderte vorhanden war und zum anderen, daß das Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges am Rande dieser Anlage stand. Zu der Einweihungsfeierlichkeit hatten sich die Angehörigen der Vermißten und Gefallenen, die Verbände und Vereine, der Gemeinderat, der Vertreter des Landkreises und die Schuljugend eingefunden, um der feierlichen Übergabe dieser Stätte in die Obhut der Gemeinde beizuwohnen. Die mit dem Dorf Garßen bereits verbundene Bergmannskapelle aus Wathlingen spielte zu Beginn den Choral "Wir treten zum Beten". Mit ergreifenden Worten enthüllte Bürgermeister Sohnemann dann die Steine. So lange, betonte er, habe man mit der Errichtung der Steine gewartet, denn noch immer habe man gehofft, daß aus dem Osten Männer zurückkehren würden. - Im ersten Weltkrieg starben aus der Gemeinde 35, im Zweiten Weltkrieg 85 Männer. Unter Glockenschlägen und gedämpftem Trommelwirbel verlas ein Sprecher die 120 Namen der Gefallenen und Vermißten. Die Weiheansprache hielt Pastor Sellhorn. Ein großer Teil der Ausgaben für die Neuerstellung des Ehrenmales wurde durch Spenden gedeckt. Der Platz, auf dem das Ehrenmal steht, wird nicht mehr als Friedhof benutzt, sondern nur allein noch für dieses Ehrenmal. Zu einer Sondersitzung wurde der Rat am (2. Osterfeiertag) anläßlich des plötzlichen Todes des Ratsmitgliedes Albert Lüllau einberufen. Auf den Werdegang und die Verdienste des Verstorbenen wurde besonders hingewiesen. Am mußte der Rat weider um einen Ratsherrn trauern. Herr Arthur Abraham war am plötzlich und unerwartet verstorben. Am schied der bisherige Schulleiter, Herr Beyer, aus Gesundheitsrücksichten aus dem Schuldienst aus. Der Rat stimmte einstimmig der Bewerbung des Lehrers Bautor zu. Ein Vorschlag des Wege- und Bauausschusses an den Rat zur Benennung der Straßen wurde am einstimmig angenommen. Der Vorschlag ist leider nicht mehr vorhanden. Am wurde Herr Philipp Stumpf vom Rat zum Kassenverwalter ehrenamtlich bestellt, da Herr Meine bzw. seine Tochter, Frau Gellermann, das Amt zur Verfügung gestellt hatten. Den Grenzänderungen zwischen den Gemeinden Altenhagen, Alvern und Bostel wurde am einstimmig zugestimmt. Die Schließung des Bahnhofes für den Personen-, Reisegepäckund Expreßgutverkehr wurde zum angeordnet, da in den letzten Jahren weniger als 20 Fahrkarten täglich verkauft wurden. Die Schule in Garßen erhielt am den ersten Schulhausmeister. Aus mehreren Bewerbungen wurde Herr Oskar Krüger ausgesucht und eingestellt. Am wurde beschlossen, dem noch zu gründenden Wasserbeschaffungsverband beizutreten, und am wurde die Gebührenordnung grundsätzlich erlassen. Am Sonntag, dem , war ein großer Waldbrand im Dockloh. Am fand der Kreisfeuerwehrtag unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Garßen statt. Das neue Feuerwehrgerätehaus sollte bis zu diesem Tage fertiggestellt sein.

44 Am schied Fräulein Lebede als Schreibkraft wegen Erreichung der Altersgrenze aus den Diensten der Gemeinde aus. Dem MÜLLABFUHRZWECKVERBAND CELLE wurde am beigetreten. Der Einstellung von Frau Schmidt als Schreibkraft wurde zum zugestimmt. Die Gemeinde verpflichtete sich, für den Bau einer Friedhofskapelle DM ,- in drei Jahresraten zur Verfügung zu stellen. Der Baubeginn der Kapelle war etwa September Gemäß Ratsbeschluß wurde der Gemeindedirektor am einstimmig gewählt. Sein Dienstantritt erfolgte am Nach über 21 Jahren wieder vereint Rückkehr von Frau Gall aus Rußland am Nach 21 Jahren wurde die Familie Gall in der Königstraße wieder vereint, Frau Gall war aus Rußland heimgekehrt. Die schwarzmeerdeutsche Familie Gall wurde in den Wirren des Krieges getrennt. Der Schlußstrich aber konnte nun immer noch nicht gezogen werden, weil ein Sohn und vier Töchter noch in der UdSSR weilen. Man schrieb den 20. Januar Frau Gall war über Polen nach Neuhaus/Elbe gezogen. Sie wähnt sich hier sicher, denn die Amerikaner hatten Neuhaus besetzt. Doch das Schicksal ging wieder einmal seinen eigenen Weg, denn nachdem die Amerikaner Neuhaus geräumt hatten, zogen die Russen ein. Man erfuhr es schnell, daß Frau Gall Schwarzmeerdeutsche war, und mit einem der ersten Transporte wurde die Familie Gall nach Rußland zurückgefahren. Schon im Juni wohnte sie wieder in ihrem alten Dorf. Da Frau Gall und ihre Kinder später in einem Wald arbeiten mußten, war die Familie wieder einmal gezwungen umzuziehen. Nur Familienvorstand Jakob und Sohn Jakob waren nicht bei der Familie. Die Wirren des Krieges hatten sie nach Westdeutschland, nach Garßen, verschlagen. Für Frau Gall und ihre Kinder war das nächste Ziel das Kombinat Saftigar im europäischen Rußland. Im Jahre der damalige Bundeskanzler Adenauer besuchte zu dieser Zeit die Sowjetunion - hörte Frau Gall auch ein Lebenszeichen von ihrem Mann und Sohn. Doch es vergingen noch einmal 10 Jahre, bis Frau Gall wieder bei ihrem Mann sein durfte. Als sie dann endlich im Mai des Jahres 1966 ein Ausreisevisum bekam, konnte sie dennoch nicht fahren, weil eine Krankheit sie an das Bett gefesselt hielt. Die Ausreise fiel ihr nicht leicht, denn sie fuhr zwar zu ihrem Mann und ihrem Sohn, doch fünf andere Kinder ließ sie zurück. Da aber alle verheiratet sind, war diese Tatsache doch ein kleiner Trost für sie. Nachdem sie die Fahrkosten, die etwa 200 Mark betrugen, bezahlt hatte und die Formalitäten erledigt waren, begann die Reise. Nach einem Flug von etwa 2 1/2 Stunden landete sie in Moskau, von wo sie nach Friedland über Berlin mit dem Zug weiterfuhr. Auf der Bahnhofsmission in Moskau lernte sie noch zwei weitere Familien kennen, die ebenfalls in die Bundesrepublik auswanderten. Nach einer Bahnreise von 27 Stunden war man endlich wieder in Deutschland und nach Aufenthalt im Durchgangslager Friedland konnte ihr Mann sie endlich abholen. Um den heimgekehrten Bürger zu begrüßen, waren vom Landkreis Celle Herr v. d. Wense und von der Gemeinde Garßen der Bürgermeister und der Gemeindedirektor in der Wohnung des Jakob Gall erschienen. Seit 1968 ist Frau Gall wieder nach Rußland zu ihren Kindern zurückgekehrt. Am 3. Juli 1967 hat die Kreissparkasse Celle eine Nebenzweigstelle in Garßen errichtet. Am wurde dem Bürgermeister Gustav Sohnemann durch den Herrn Oberkreisdirektor Dr. Bruns im Sitzungsraum des Rathauses das ihm durch den Herrn Bundespräsidenten Lübke verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Durch vorausgegangene Verhandlungen und Beschlüsse konnte durch Einstimmigkeit der beiden Räte die Gemeinde Alvern mit Wirkung ab in die Gemeinde Garßen eingemeindet werden. Am 17. Juli 1968 hat der Landkreis Celle die 26. Fahrt der Altenbetreuung durchgeführt. Innerhalb von 5 Jahren war es die 176. Fahrt. Aus den Gemeinden Altenhagen, Bostel, Garßen und Lachtehausen konnten an dieser Fahrt insgesamt 104 alte Personen über 70 Jahre teilnehmen. Um 13. Uhre ging es pünktlich ab. Man kam über Weyhausen, Uelzen, durch die Göhrde, wo eine kleine Pause zum Vertreten der Beine eingelegt wurde, weiter über die Elbuferstraße nach Hitzacker in das Kurhaus "Waldfrieden". Dort wartete bereits eine schön gedeckte Tafel mit Kaffee und Kuchen auf die Gäste. Nach einem kleinen Spaziergang und Blick auf das geteilte Vaterland, füllten sich die beiden Busse wieder, und die Rückreise konnte angetreten werden. Gegen Uhr wurden die Garßener wieder zu Hause abgeliefert.

45 Dem letzteren stimmte der Rat in seiner Sitzung am zu. Der Straßenbau ist im Gange, was durch die Bilder zu ersehen ist. Ausbau des Kirchweges und Erhebung zur Kreisstraße "Betr.: Ausbau des Riethkamps zur B 191 hin" Der Landkreis Celle hatte den Garßener Kirchweg durch Celle bis Groß Hehlen ausbauen lassen und zur Kreisstraße erhoben. Der Ausbau wurde von der Firma Felsner in Hermannsburg ausgeführt. Der Landkreis Celle hat in Verbindung mit der Ausschreibung der Kreisstraße Kirchweg / Groß Hehlen auch das Reststück Riethkamp mit ausgeschrieben. Die Firma Felsner, Hermannsburg, war mit dem Angebot von ,98 DM mindestbietende Firma. Durch einen Umlaufbeschluß wurde die Zustimmung zur Vergabe durch den Rat eingeholt. Bereits am konnte diese Straße durch Herrn Landrat Bühmann dem Verkehr übergeben werden. Bei Baubeginn wurde jedoch festgestellt, daß die Gesamtflächenentwässerung in den Graben beim Gransformator noch geleistet werden muß. Die hierfür anfallenden Kosten betragen etwa 4.700,- DM.

46 Panzer - Unfall Abriss der Baracken Die Gemeinde Garßen hatte der Firma Eggers aus Müden/Örtze einen Bauplatz zwischen den Baracken am Hühnerberg verkauft. Auf diesem Gelände sollte ein 8- Familienhaus für die Barackenbewohner entstehen. Mit dem Bau wurde am begonnen. Am zogen die kinderreichen Familien aus. Der Neubau des 8-Familienhauses wurde bereits im Mai 1969 bezogen. Der Abriß der Baracken wurde durch die Landwirte Gellermann und Uhde vorgenommen. Das 8-Familienhaus erstellte die Firma Egger, Müden, unter Mitwirkung der Niedersächsischen Heimstätte. Die drei Einfamilienhäuser hat die Firma Wirtschaftsbau GmbH, Celle, gebaut. Nach der vollständigen Planierung und nach Anlegung der Gartenfront bietet die Gemeinde Garßen, von Bostel aus kommend, nun einen schönen Anblick. Am Donnerstag, dem gegen Uhr, kam ein Schützenpanzer der englischen Armee auf einem Waldweg aus Richtung Rebberlah und wollte in Richtung Posten 27 fahren. Es handelte sich um eine Armee-Fahrschule. Beim Posten 26 kam der Panzer auf die befestigte Straße. Beim Einbiegen nach links löste sich die rechte Kette des Panzers, so daß eine Manövrierfähigkeit nicht mehr gegeben war. Die kurz nach dem 2. Weltkrieg aufgestellten Baracken konnten nunmehr, nachdem die Mieter zum Teil in Eigenheimen und in dem 8-Familienhaus untergebracht werden konnten, abgerissen werden. Der Panzer durchbrach die Leitplanke und fuhr ein 9,50m tiefe Böschung hinunter. Kurz vor dem Haus Posten 26 kam er zum Stehen. Der Sachschaden betrug 16,50m Leitplanken. Der befestigte Fußweg um Haus 26 ist völlig verstört worden, und die Böschung mußte wieder in Ordnung gebracht werden. Im Garten des Hauses 26 entstand ein Schaden von 250 DM. Der Schaden wurde von der Polizeistation Eschede sofort aufgenommen.

47 Diamantene Hochzeit Das Ehepaar Friedrich und Minna Witschi, Königstraße 25, feierte am das seltene Fest der diamantenen Hochzeit bei voller Gesundheit. Die Geschenke vom Land Niedersachsen und dem Landkreis Celle wurden von der z. Z. beim Landkreis beschäftigten Regierungsassessorin, Frau Dr. Haller, im Auftrage überbracht. Bürgermeister Sohnemann und Gemeindedirektor Basler übermittelten die Glückwünsche der Gemeinde und übergaben ebenfalls ein - selbst gewünschtes - Beschenk mit einem kleinen Blumengruß. Außerdem war die Bundesbahn, der Kyffhäuserbund, der Schützenverein usw. vertreten. Der Betriebsausflug im Jahr 1968 führte die Ratsherren mit Frauen und die Angehörigen der Verwaltung in das Vogelparadies nach Walsrode. Nach Besichtigung der vielen Vogelarten und der schönen anlagen wurde in der dortigen Gastwirtschaft ein Täßchen Kaffe zur Stärkung eingenommen. Nach der Rückkehr begaben sich alle Teilnehmer in die Gastwirtschaft "Zum Bahnhof" in Garßen, wo ein von Ratsherrn Gellermann gespendetes Reh, gut vorbereitet, auf die hungrigen Teilnehmer wartete. Einzug des Winters 1968 Mit einer herrlichen Rauhreifbildung hielt der Winter seinen Einzug. Die Äste der großen Birken vor dem Rathaus bogen sich unter ihrer Last und funkelten im Sonnenlicht. Ein Anblick, den man leider nur sehr selten sehen kann. Die Fotos sollen etwas von dem nicht wiederkehrenden Schauspiel wiedergeben. Bürgermeister Sohnemann wünschte dem Jubelpaar beste Gesundheit, damit nach 5 Jahren zur Eisernen Hochzeit wieder gratuliert werden könnte. Betriebsausflug 1968 Es kann mit gutem Gewissen gesagt werden, daß es sich um einen gut gelungenen Ausflug handelte. Todesfall des Ratsherrn Reiss Am erhielten wir die traurige Nachricht, daß der Ratsherr Rudolf Reiss, der bei der Kommunalwahl am in den Rat gewählt worden war, bei Ausübung seines Berufes am gleichen Tag um 3.55 Uhr früh den Unfalltod erlitt. Die Beerdigung fand am um Uhr von der alten Schule im Ortsteil Alvern aus statt. Der Verstorbene wurde von den Ratsherren der Gemeinde getragen, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Kißling, legte den Kranz der Gemeinde Garßen am Grabe nieder.

48 Zusammensetzung des am amtierenden Rates Bürgermeister Gustav Sohnemann I. Beigeordneter Heinz Kißling II. Beigeordneter Hans-Joachim Buchholz Ratsherr Max Bodzian Ratsherr Albrecht Caspari Ratsherr Heinrich Degenhardt Ratsherr Janke Diederichsen Ratsherr Benno Fischer Ratsherr Hermann Gellermann Ratsherr Gerhard Hoepfner Ratsherr Willi Soblik Ratsherr Albert Stute Ratsherr Wilhelm Uhde Gemeindedirektor Basler Aufstellung einer Fernsprechzelle Die Deutsche Bundespost hat im Verhandlungswege eine zweite Fernsprechzelle am Rathaus aufgestellt und im Juli 1969 in Betrieb genommen. Somit ist ein großer Wunsch der Bevölkerung von Neu-Garßen in Erfüllung gegangen. Wie man feststellen kann, wird fleißig telefoniert. Inbetriebnahme der neuerstellten Strassenbeleuchtung Der Rat der Gemeinde Garßen hatte sich schon lange mit der Erstellung einer Straßenbeleuchtung befaßt, mußte aber dieses Projekt wegen finanzieller Schwierigkeiten wieder zurückstellen. Fischzucht in der Gemarkung Garßen Soweit es nicht bekannt ist, soll hiermit darauf hingewiesen werden, daß in der Gemarkung Garßen auch Fischzucht betrieben wird. - Hier ist z.b. der Landwirt Heinz Sohnemann zu nennen, der schon seit längerer Zeit seine Fischteiche unterhält. In der Hauptsache werden Forellen und Karpfen gefüttert. - Auch andere betreiben Fischzucht, wie z. B. in dem gleichen Gebiet der Landwirt Buchholz und der Mörtelwerksbesitzer Hustedt. In der Ratssitzung am 21. Dezember 1967 wurde von Bürgermeister Sohnemann erneut auf die Notwendigkeit der Erstellung einer Straßenbeleuchtung hingewiesen. Einstimmig hatte der Rat diesen Punkt zur weiteren Bearbeitung an den Verwaltungsausschuß überwiesen. Bereits am tagte der Verwaltungsausschuß gemeinsam mit dem Bau- und Wegeausschuß. Anhang eines Straßenplanes wurden 56 markante Punkte für die Beleuchtung ausersehen. An eine Ausleuchtung konnte schon damals nicht gedacht werden. Auch der Stromversorgungsverband war der Gemeinde bei der Ermittlung der Leuchtenzahl sowie der Errechnung der vorläufigen Kosten behilflich. Elektromeister Manicke erläuterte in der öffentlichen Ratssitzung am seinen Plan. Am hatte sich der Verwaltungsausschuß mit dem Vorsitzenden des Bau- und Wegeausschusses verschiedene Beleuchtungskörper und Masten angesehen. Die Verwaltung fand dank der Vermittlung des Ratsherrn Bode die Verbindung zu Herrn Elektro-Ing. Zimmermann, der die Ausschreibungsunterlagen in einem Umfang von 60 DIN A 4-

49 Seiten erarbeitete, die später die Grundlage der Kostenermittlung waren. Diese Ausschreibung wurde an 10 Firmen ausgegeben und von 8 Firmen wieder eingerichtet. In der Submission am , um Uhr, im Rathaus, wurden die Angebote geöffnet und dem Rat in seiner Sitzung am das Ergebnis mitgeteilt. Der Bau- und Wegeausschuß hatte sich sodann in seinen Sitzungen am 7. und nochmals mit dieser Angelegenheit befaßt und einstimmig die Empfehlung an den Rat, die Vergabe an die Firma Elektro-Hohls aus Bergen vorzunehmen, gefaßt. umsichtige Bauausführung unter Leitung des Schachtmeisters Preuße hervor. Wurde doch kein bereits liegendes Kabel beschädigt bzw. ganz zerstört. Aufstellung einer Fußgängerampel an der B 191 Anläßlich der Verkehrsschau im Herbst 1969 wurde durch Herrn Oberkreisdirektor Dr. Bruns angeregt, an der B 191, Kreuzung Alvernsche Straße und Straße nach Vorwerk, eine Fußgängerampel durch das Straßenbauamt anbringen zu lassen. Dieser Aufforderung ist man sehr schnell nachgekommen. Die Einwohner wurden für den zu einer Bürgerversammlung eingeladen und mit der Sache vertrautgemacht. Die Kostenfrage konnte nicht beantwortet werden, da erst nach der Schlußrechnung die Erschließungsquote ermittelt werden kann. Bereits am hatte der Rat in seiner öffentlichen Sitzung einstimmig den Auftrag an die Firma Elektro-Hohls in Bergen vergeben, und der schriftliche Auftrag wurde am erteilt. Der Baubeginn durch die Firma Südmeier aus Bergen als Tiefbaufirma erfolgte am 15. Mai Die Arbeit begann am Brennmoor und verlief durch den neuen Ortsteil ins Altdorf. Am 21. August 1969 wurde die Baumaßnahme abgeschlossen. Bürgermeister Sohnemann konnte am 29. August 1969 im Rathaus unter Anwesenheit von Kreisoberamtmann Kröger und Bau-Ing. Buckendahl vom Landkreis Celle, Direktor Eisenwiedner vom Stromversorgungsverband, den ausführenden Firmen, dem Rat und der Verwaltung sowie der Presse, die Einschaltung per Handschalter vornehmen. Nach einem Rundgang begaben sich alle Teilnehmer in die Gaststätte Gellermann. Bürgermeister Sohnemann dankte sodann den ausführenden Firmen für die geleistete Arbeit und hob vor allem die Ganz besonderer Dank gebührt dem Herrn Elektro-Ing. Zimmermann, der, angefangen von der Ausschreibung, Abnahme des Aufmaßes, der Rechnungskontrolle bis zur Prüfung der noch einzureichenden Schlußrechnung und Erstellung eines Lageplanes, die bürokratische Hauptlast zu tragen hatte. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön gebührt dem Ratsherrn Heinrich Bode, der sich bei diesen Arbeiten sehr verdient gemacht hat. War er doch in seiner Freizeit bis in den Abendstunden bei den Baustellen an den Straßen. Einen Erholungsurlaub hat er hierfür fast vollständig geopfert. Als kleine Anerkennung für die Leistung wurde ihm ein Kerzenleuchter, der die Straßenbeleuchtung symbolisieren soll, überreicht. Bürgermeister Sohnemann überreichte Herrn Zimmermann den Bildband "Landkreis Celle" mit Widmung der Gemeinde. Nicht vergessen sein soll die Geschäftsführung des Kalksandsteinwerkes Garßen, die es ermöglichte, die Abdecksteine preiswert zu liefern. Jede finanzielle Einsparung kommt der Gemeinde sowie auch den einzelnen Anliegern zu Gute. Am , um Uhr, wurde die durch das Straßenbauamt Celle aufgestellte Fußgängerampel in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde auch die Geschwindigkeitsbegrenzung der Ortsdurchfahrt auf 70 km erhöht. - Anwesend waren vom Landkreis die Herren Wehmeyer und Lutz, vom Straßenbauamt Her Meyer, von der Polizei die Herren Priese und Kißling und die Herren der Firma Siemens. Nach Einschaltung wurde die Zeitspanne für die Fußgänger gestoppt und als richtig befunden. In der Gastwirtschaft Gellermann hat die Gemeinde bei der Kälte einen Grog ausgegeben, und die Übergabeverhandlungen wurden dort geführt. Der Gemeinde Garßen entstehen keine Kosten. Die Wartung wird durch das Straßenbauamt ausgeführt. Die Ampel bringt vor allem einen großen Vorteil für die Schulkinder. Nach Eingewöhnung konnten die Schülerlotsen abgezogen werden. Damit ist wieder eine Gefahrenquelle ausgeschaltet worden.

50 Patenschaftsübernahme Gastwirtschaft Rettig bei einem gemütlichen Beisammensein wieder ein. Bau einer Strassenbeleuchtung im Ortsteil Alvern Auf einstimmigen Ratsbeschluß wurde die Patenschaftsübernahme der Panzerjägerkompanie (RAK) 30 am vorgenommen. Die Kompanie befand sich auf einer Übung und traf um 11 Uhr auf dem Platz an der Lutherstraße ein. Seitens der Gemeinde begrüßte Bürgermeister Sohnemann die Kompanie sehr herzlich und überreichte eine Urkunde mit dazugehörigem Geschenk. - Außerdem waren sämtliche Vereine und Verbände mit angetreten. - Hauptmann Freytag als Kompanieführer dankte für die Begrüßung. Aus dem Erlös des Schulverkaufs wurde im Ortsteil Alvern eine Straßenbeleuchtung erstellt. Mit der Ausführung der Arbeiten waren die Firmen Südmeier und Hohls beauftragt. Im Oktober 1970 konnte in Alvern die Beleuchtung eingeschaltet werden. Anschließend wurde an die Einwohner von Garßen aus der mitgeführten Gulaschkanone Verpflegung überreicht. Die Waffen und Geräte der Kompanie standen zur Besichtigung frei. Um 14 Uhr landete ein Hubschrauber, der ebenfalls besichtigt werden konnte. Am Abend fanden sich die Angehörigen der Kompanie sowie die Einwohner von Garßen im Saal der

51 Aus dem Schulleben - Auszüge aus der Schulchronik Aus der Schulchronik Bei dem großen Brand im Jahre 1740 ist vermutlich auch das Schulhaus mit abgebrannt. Danach errichtete man aus den Bauteilen eines angekauften alten Försterhauses aus Weyhausen das Küsterhaus, das im Jahre 1860 durch den Ausbau einer Schulstube, einer Stube und einer Kammer nach Süden hin verlängert wurde. Die Schulstube bot Raum für 61 Kinder. Da sich die Schülerzahl auf über 70 belief, wurde der Schulgemeinde vom königlichen Konsistorium aufgegeben, die Schulstube zu vergrößern. Infolgedessen wurde der Anbau aus dem Jahr 1860 niedergerissen und darauf die südliche zweistöckige Hälfte des Hauses neu erbaut. Der Erweiterungsbau, den Maurermeister Dettmer aus Winsen ausführte, wurde Mitte August 1886 begonnen und am 1. November desselben Jahres vollendet. Als bisherige Lehrer werden Paulmann, Martens sen., Martens jun. und Hohmann genannt. Letzterer wurde am 4. Juni 1816 zu Wulflade bei Neustadt am Rübenberge geboren. Er war zuerst 8 1/2 Jahre Lehrer in Metzingen, in Spechtshorn und Beedenbostel. Darauf wurde er am 14. April 1844 in Garßen definitiv angestellt. Er verwaltete die Schule bis zu seiner Pensionierung am 1. Juli Bei seinem Abgang wurde ihm durch den Herrn Pastor Fiesel das allgemeine Ehrenzeichen überreicht. Hohmanns provisorischer Nachfolger wurde der Lehrer Karl- August Könnecke. Er wurde am 31. Januar 1862 zu Schwüblingen Kreis Burgdorf geboren. Nachdem er 2 3/4 Jahre die Präparandenanstalt in Burgdorf und 3 Jahre das Seminar zu Lüneburg besucht hatte, wurde er zunächst Küster und Lehreradjunkt in Brelingen angestellt, dann 3/4 Jahre später, am 1. Juli 1884, mit der provisorischen Versehung des Kapellenküsters und des Schuldienstes zu Garßen betraut. Laut Anstellungsurkunde vom 12. März 1885 ist der Lehrer Köennecke provisorisch angestellt, jedoch ohne Hoffnung der Nachfolge. Am 2. Oktober 1886 erfolgt die definitive Anstellung. Der Handarbeitsunterricht wurde im Juni 1886 eingeführt und die Ehefrau des Schuhmachers Heinrich Bühring als Handarbeitslehrerin angestellt. Das Gehalt wurde auf 50 Mark festgesetzt. Nach dem ältesten sich bei den Schulakten befindlichen Dienstanschlag vom 17. November 1873 betrug das Einkommen der Lehrerstelle 211 Taler. Es wurde am 18. März 1874 auf 250 Taler erhöht. Der Lehrer Hohmann, der fast 40 Jahre lang in Garßen als Lehrer und Kapellenküster tätig war, ist am 3. April 1893 zu Jerksheim im Herzogtum Braunschweig verstorben. Bis zu Anfang des Jahres 1899 ging der Kirchhof bis auf ca. 1 1/2 m an das Schulgebäude heran. Etwa 50 Jahre früher war hier zuletzt begraben worden. - Als sich im Februar 1899 ein hiesiger Einwohner erhängte und, wie dies bei Selbstmördern bis dahin üblich war, an der Westseite der Kapelle begraben wurde, mußte nach dem Gutachten des Kreisfiskus Dr. Langehanns aus Celle auf Anordnung des königlichen Landratsamtes die Leiche ausgegraben und anderweitig beerdigt werden, da das Grab nicht tief genug und zu nahe beim Schulbrunnen angelegt war. Gleichzeitig wurde der Gemeinde Garßen aufgegeben, einen 10 m breiten Streifen längs des Schulgebäudes vom Kirchhof durch einen Draht abzutrennen und zu Beerdigungszwecken nicht mehr zu benutzen. Dieser Streifen wurde dem damaligen Inhaber der Schulstelle für die Dauer seiner Amtstätigkeit vom Gemeindeausschuß zur freien Benutzung überwiesen. Als Gegenleistung übernahm der Stelleninhaber, den vorgeschriebenen Zaun für den billigen Preis von 15 Mark zu liefern. Die Unterhaltung dieses Zaunes war jedoch Sache der Gemeinde. Nachdem der Lehrer August Könecke am 15. April 1903 als Hauptlehrer nach Neuhof berufen wurde, ernannte die königliche Regierung den Lehrer August Windisch zu seinem Nachfolger. Dieser wurde am 20. Mai 1873 zu Bierde/Kreis Fallingbostel geboren. - Nachdem er 2 1/2 Jahre die Präparandenanstalt und 3 Jahre das Seminar zu Lüneburg besucht hatte, wurde er zunächst als Lehrer in Hamwiede bei Walsrode angestellt. Diese Stelle verwaltete er von Michaelis 1893 bis Ostern Dann versetzte ihn die königliche Regierung nach Groß Rassau bei Hitzacker an der Elbe, wo er die Schulstelle bis zum 14. April 1903 innehatte. Ab 15. April 1903 wurde ihm die hiesige Lehrer- und Küsterstelle übertragen. Da seit 1910 die Schülerzahl mehr als 100 betrug, sollte im Jahre 1914 die zweite Lehrerstelle eingerichtet und seine weitere Klasse mit Wohnung auf dem von Hofbesitzer Heinrich Lilie gekauften Grundbesitz von 1/2 ha erbaut werden. Infolge Ausbruchs des Weltkrieges wurde dieser Plan zuückgestellt und konnte auch nach Beendigung des Krieges wegen des hohen Preises und wegen Knappheit der Rohstoffe nicht ausgeführt werden. Die Einstellung einer zweiten Lehrkraft war notwendiger denn je geworden, da einmal die Schülerzahl nicht gefallen war und zum anderen der einzige Lehrer infolge der vielen Arbeit an der großen Schule erkrankte und deshalb 4 Wochen Urlaub nehmen mußte. Der damalige Schulvorstand beschloß in seiner Sitzung am die Anstellung einer zweiten Lehrkraft, und der Gemeindeausschuß bewilligte die Mitteil hierzu. Die Regierung in Lüneburg wurde um Genehmigung gebeten, beide Klassen in einem Raum unterrichten zu dürfen, da die Beschaffung eines zweiten Klassenraumes zur Zeit unmöglich sei. Die Genehmigung hierfür wurde gegeben und auch für die Errichtung der zweiten Lehrerstelle. Vom 1. August 1920 bis 17. September des gleichen Jahres wurde der erkrankte und beurlaubte Kantor Windisch von dem Schulamtsbewerber Lühring aus Suderburg, der bislang in Wathlingen war, vertreten. Dieser versah dann noch bis zum 31. Oktober 1920 die zweite Lehrerstelle, deren Verwaltung vom 1. November 1920 an dem Schulamtsbewerber Erich Paetz aus Tuthenberg/Kreis Schlochau vom Herrn Minister übertragen wurden. Herr Lühring ging wieder nach Wathlingen zurück, da dort inzwischen eine neue Lehrerstelle geschaffen war und der Schulvorstand um eine Zurückversetzung des Herrn Lühring

52 gebeten hatte. Herr Paetz nach sodann an der in Celle gegründeten Arbeitsgemeinschaft teil und legte am vor der Prüfungskommission seine Prüfung mit gutem Erfolg ab. Darauf wurde er am einstweilig und am endgültig angestellt. Im Schuljahr 1924 wurde der Erwerb des Knoop'schen Hofplatzes als Bauplatz für die zu errichtende neue Schule beschlossen. Am 18. Februar 1925 hatten Gemeindevorsteher Sohnemann und die beiden Lehrer Gelegenheit, über den sch lange geplanten Schulneubau mit dem Herrn Schulrat zu sprechen, dessen Anregungen dazu führten, daß Herr Bausekretär Rauch aus Celle mit der Anfertigung einer Zeichnung beauftragt wurde. Diese wurde vom Schulvorstand und Gemeindeausschuß für gut befunden und der Regierung zur Genehmigung vorgelegt. Später beschlossen Gemeindeausschuß und Schulvorstand, eine Baukommission zu wählen die persönlich mit dem Herrn Oberregierungsbaurat v. Steinwehr in Lüneburg über den Schulneubau verhandeln sollte. Am 12. März 1927 wurde der Schulneubau vergeben, und am begann man bereits mit dem Ausschachten am konnte das neue Schulhaus unter Teilnahme des Schulvorstandes und des Gemeindeausschusses gerichtet werden. Eine kleine Feier beim Gastwirt Gellermann schloß sich dem Ereignis an. Am 30. März 1928 war die feierliche Einweihung der neuen Schule. Hierzu waren - außer Lehrer und Kinder - Landrat Heinichen, Kreisschulrat Bährens, Regierungsbaurat Fleck, Architekt Pein, der Schulvorstand, der Gemeindeausschuß, einige Mitglieder der Gemeinde sowie die Meister der an dem Bau beteiligten Handwerker anwesend. Mit dem Gesang "Lobet den Herrn" zogen die Teilnehmer von der alten vor die mit Girlanden geschmückten Pforten der neuen Schule. Dort übergab Architekt Pein dem Vorsitzenden des Schulvorstandes, Herrn Pastor Stoffregen, mit den besten Glückwünschen den Schlüssel zum neuen Haus. Bevor Pastor Stoffregen die Schultüren öffnete, sprach er ein kurzes Gebet. Nach dem Gesang "Unseren Eingang segne Gott" betraten die Teilnehmer die neue Schule. Dort leitete Kantor Windisch die Feier mit der Verlesung eines Bibelwortes und dem Gesang "Nun danket alle Gott" ein. In der darauffolgenden Andacht gedachte Herr Pastor Stoffregen der schweren aber segensreichen Erziehungsarbeit, die in der neuen Schule geleistet werden muß, die aber nur mit der Hilfe des allmächtigen Gottes gelingen kann. Lehrern und Kindern wünschte er fröhliche Stimmung an allen Unterrichtstagen. Landrat Heinichen und Schulrat Bährens beglückwünschte die Gemeinde zu dem Schulbau. Sie gedachten der Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, bis der Bau ernstlich in Angriff genommen werden konnte. Gemeindevorsteher Sohnemann übernahm die Schule in die Obhut der Gemeinde und versprach, der Schule stets seine regste Aufmerksamkeit, sein Wohlwollen und seine Unterstützung zu widmen. Lehrer Paetz sprach der Gemeinde und den Behörden seinen Dank für die Erbauung der Schule aus und hoffte, daß Gemeinde und Schule friedlich zusammenarbeiten werden. Kantor Windisch wies der Schule eine dreifache Aufgabe zu: sie solle eine Heimatschule, eine deutsche und eine christliche Schule werden. Nach der Besichtigung der neuen Räume, die den Beifall sämtlicher Herren fande, wurde die Einweihung beendet. Im Schuljahr 1931 erkrankte Lehrer Windisch. In dieser Zeit wurden beide Klassen zusammenunterrichtet. Am 15. April 1933 konnte Herr Windisch sein 30jähriges Ortsjubiläum feiern. Am 1. April 1934 trat er in den Ruhestand. Er verzog zum 1. Mai nach Hannover. Vom 12. April 1934 an, dem Tag des Schulbeginns, verwaltete Lehrer Alfred Peinert die erste Lehrerstelle auftragsweise. Am 1. Mai 1935 wurde vom Herrn Regierungspräsidenten die erste Lehrerstelle an den Lehrer Schrader vergeben. Auf Anregung des damaligen Kreisschulrates wurde die Gründung einer Volksbücherei geplant. Bürgermeister Buchholz stellte für den Anfang einen Gemeindebeitrag von 30 bis 40 Reichsmark in Aussicht. Da der Kreis aus Beständen der Kreisbücherei eine Stammbücherei zur Verfügung stellte, konnte die Bücherei bereits am mit einem Vorleseabend eröffnet werden. Im Jahre 1938 konnte mit dem Bau des Badehauses und der neuen Schulaborte begonnen werden. Die Bauleitung hatte Architekt A. Freiling aus Celle und die Ausführung der Maurermeister Bauunternehmer Heinrich Theile aus Garßen. Ein Stallgebäude, das die in unmittelbarer Nähe der Schule stehende Kapelle verdeckte, wurde abgerissen bzw. versetzt. Durch den Bau des Badeheimes erhielt die neue Schule Wasser durch die dort im Keller angelegte Druckpumpe. Auch einen Bildwerfer erhielt die Schule in diesem Jahr. In der Zeit vom bis mußte Lehrer Schrader eine Wehrmachtsübung absolvieren. Während der genannten Zeit unterlag der gesamte Unterricht in beiden Klassen dem Lehrer Paetz. Da im August 1939 die Mobilmachung erfolgte, mußten beide Lehrer am zum Wehrdienst antreten. Am 9. September 1939 wurde der Unterricht wieder aufgenommen, und zwar unterrichtete Lehrer Stegmann aus Bostel die Oberstufe, was sich gut ermöglichen ließ, indem er seine Oberstufe mit nach Garßen brachte. Die Grundstufe wurde von Fräulein Hildegard Luchtehand unterrichtet. Das 3. und 4. Schuljahr hatte täglich von 7 Uhr bis 8.25 Uhr, das 1. und 2. Schuljahr von 8.30 Uhr bis 9.50 Uhr Unterricht. In der gleichen Weise wurde die Schule nach den Herbstferien, die vom 16. September bis zum 4. Oktober dauerten, wieder angefangen. Am 27. November 1939 übernahm Lehrer Paetz wieder die Grundschule.

53 Ab 22. Januar 1940 wurde die Schule infolge Kohlenmangels bei einem sehr heftigen Winter bis auf weiteres geschlossen. Erst am 28. Februar konnte der Schulbetrieb wieder in der alten Weise fortgesetzt werden. Ab unterrichtete die Lehrerin Fräulein Erika Piper die Oberstufe. Bis dahin war sie in Nienhagen angestellt. Sie wurde nach Garßen nicht versetzt, sondern nur abgeordnet. Ab 2. Februar 1942 wurden auf Anordnung des Oberpräsidenten Lauterbach die Volksschulen infolge Kohlenmangels geschlossen. Auch die Schule in Garßen mußte schließen, obwohl sie gerade erste Kohlen erhalten hatte. Die Kinder kamen dreimal wöchentlich zur Entgegennahme von Schulaufgaben in die Schule. Da ausreichend Kohlen vorhanden waren, wurde an diesen drei Tagen eine Klasse geheizt, und man konnte die Erteilung von Schulaufgaben auch zur kurzen Erläuterungen ausdehnen. Am 10. März 1942 wurden von der Gemeinde für Lehr-, Lernund Unterrichtsmaterial 400 Reichsmark zur Verfügung gestellt. Die Lehrerwohnung des Lehrers Schrader wurde am 1. März frei, Sie wurde durch den Gendarmerieoberleutnant Rohwold neu besetzt. Im Schuljahr 1943 wurde der Unterricht oft durch Fliegeralarm unterbrochen. Im Mai fielen zwischen dem Bahnhof Garßen und Scheuen 28 schwere Sprengbomben. Daraufhin wurden die Kinder bei Vollalarm immer in die Wohnungen entlassen. Im Schuljahr 1944 waren es bereits 148 Kinder, die die hiesige Volksschule besuchten. Am 14.2., während des Unterrichts, gab es eine mächtige Detonation. Feindliche Flugzeuge hatten einen Munitionszug am Bahnhof getroffen, und die Granaten flogen durch die Luft. Eins der Flugzeuge, das in den Bereich des Luftdrucks gekommen war, lag zerschmettert im Lehmkuhlenbusch. Der Pilot wurde auf dem Garßener Friedhof beigesetzt. Da beide Schulklassen mit Flüchtlingen besetzt waren, sollte, nach Rücksprache mit dem Schulrat, der Unterricht in der Kapelle versucht werden. Am 6. April konnte in der Kapelle nicht mehr unterrichtet werden, da an diesem Tage eine Beerdigung angesetzt war. Es war auch der letzte Unterrichtstag. Der Einmarsch der Engländer und Amerikaner stand bevor, und die Kinder kamen nicht mehr zum Unterricht. Am 12. April wurde das Dorf Garßen in den Abendstunden von starken Panzerkräften besetzt. Die Engländer verhielten sich gegen die Zivilbevölkerung ablehnend aber korrekt. Bereits am 1. August sollte der Unterricht in der Grundschule wieder aufgenommen werden. Sämtliche Schulbücher mußten abgegeben werden und neue waren noch nicht da. Die Kinder vom 5. bis 8. Schuljahr wurden alle zum Arbeitseinsatz verpflichtet. Seit dem 8. Juni mußten sie jeden Morgen auf dem Schulhof antreten, wo sie für die verschiedenen Arbeiten, hauptsächlich in der Landwirtschaft, eingeteilt wurden. Am 1. September 1945 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden. Fräulein Rempel wurde als erste von der Militärregierung bestätigt. Sie begann den Unterricht mit den ersten 3 Schuljahren. Etwa 110 Kinder nahmen am Unterricht teil. Die Vertriebenen, die im Klassenraum der neuen Schule Unterkunft gefunden hatten, wurden im Dorf untergebracht. Die Schülerzahl war inzwischen auf 250 gestiegen. Für je 60 Schüler sollte eine Lehrkraft vorhanden sein. Schon am 10. September sollte der Unterricht von zwei weiteren Lehrern aufgenommen werden: Konrektor Max Grunwald und Lehrer Robert Paetz waren von der Militärregierung bestätigt worden. Da nur ein Klassenraum zur Verfügung stand, wurde der Unterricht von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends erteilt. Am 12. September mußten die Lehrer Grunwald und Paetz aus unbekannten Gründen den Unterricht wieder einstellen. Am konnten beide Lehrer ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Bis zum Beginn der Weihnachtsferien unterrichteten insgesamt vier Lehrer. Am wurde Lehrer Grunwald pensioniert. Lehrer Robert Paetz erkrankte am und nahm den Unterricht nicht wieder auf. Er wurde am in den Ruhestand versetzt. Fräulein Rempel war Schwarzmeerdeutsche. Da verlautete, daß die Schwarzmeerdeutschen alle nach Rußland zurückgeführt werden sollten, verließ Fräulein Rempel am Garßen mit unbekanntem Ziel, ohne die Zahlung der ihr zustehenden Bezüge abzuwarten. Am 1. März 1947 unterrichtete Lehrer Pokojewski die Oberstufe. Er war Flüchtling aus Ostpreußen. Im Jahre 1947 waren nur 7 Schuljahrgänge vorhanden. Daraufhin wurde eine vierklassige Schule mit zwei Lehrern eingerichtet. Am wurde der Lehrer Otto Beyer auf eigenen Wunsch von Wietzenbruch nach Garßen versetzt und mit der Leitung der Schule beauftragt. Ab wurde die 4. Lehrerstelle durch Herrn Brammer besetzt. Die Lehrerfrage war nun, den Verhältnissen entsprechend, leidlich gelöst. Es blieb lediglich die Raumfrage. Bei vier Lehrern und sechs Klassen waren zwei Klassenräume vorhanden. Die Klasse in der alten Schule befand sich in einem trostlosen Zustand. Der Putz war an vielen Stellen von den Wänden gefallen, Farbe war kaum noch zu erkennen. Die Bänke waren teilweise zerbrochen. Am schlimmsten sahen die Fenster aus. Mit Sperrholz und Pappe, denn Glas war fast gar nicht zu haben,

54 wurden die Fenster notdürftig repariert. Nach vielen vergeblichen Mühen wurden im Sommer endlich Fenster, Wände und Bänke instandgesetzt. Die Unterrichtszeit lag von 8 Uhr bis 16 Uhr. Eine Unterrichtsstunde dauerte 45 Minuten, in den Wintermonaten 40 Minuten. Kurz nach Ostern begann die Schulspeisung, an der 170 Kinder teilnahmen. Die Zubereitung wurde durch den Schlachtermeister Bolle, Celle, übernommen. Er brachte jeden Tag im Auto das Essen auf den Schulhof, wo es zur Verteilung kam. Im Schuljahr 1949/50 wurden 254 Kinder unterrichtet. Diese verteilten sich auf das 1. Schuljahr mit 31, 2. Schuljahr mit 51, 3. Schuljahr 39, 4 Schuljahr 46, 5. Schuljahr 53, Schuljahr mit 44 Kindern. Diese 6 Klassen wurden wieder in zwei Klassenräumen und einem Behelfsraum von 4 Lehrkräften unterrichtet, und zwar von Schulleiter Otto Beyer, den Lehrern August Pokojewski und Helmut Brammer und der Schulamtsanwärterin Gertrud Grammit. Im Januar 1950 erhielt die Schule ein neues Schulrundfunkgerät, und besonders von der 6. Klasse wurden nun oft Schulfunksendungen mit in den Unterricht eingebaut. Im Schuljahr 1950/51 trat der Lehrer Erich Paetz seine Tätigkeit wieder an. Mit dem 1. Juli 1950 trat der Lehrer Pokojewski in den Ruhestand. An seiner Stelle wurde zum 1.8. die Lehrerin, Frau Gertrud Dorn, nach Garßen versetzt. Am verließ auch Herr Brammer Garßen. Er wurde als Schulleiter nach Hohne bei Lachendorf versetzt. Für ihn kam der Lehrer Werner Bautor nach Garßen. Am wurde der Lehrer Beyer zum Hauptlehrer ernannt. Im Schuljahr 1951/52 wurde die 5. Lehrerstelle eingerichtet, die durch Fräulein Breitenbach besetzt wurde. Damit waren die Verhältnisse in Bezug auf Lehrkräfte und Klassenfrequenz durchaus normal, ja fast ideal geworden. Aber für sieben Klassen standen nur die zwei Klassenräume und der Behelfsraum zur Verfügung. Die Unterrichtszeit erstreckte sich daher bis in den späten Nachmittag hinein. Am 1. Oktober 1952 wurde Fräulein Breitenbach nach Ahnsbeck versetzt. An ihre Stelle trat Herr Ostermann, der aus Schleswig-Holstein kam. Im Oktober 1951 kam eine Kommission unter der Leitung von Herrn Regierungsdirektor Michalek aus Lüneburg. Sie stellt die Notwendigkeit des Baues von zwei Klassen fest und empfahl, aus Ersparnisgründen diese Räume im Jugendheim auszubauen. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag zu und beauftragte den Architekten Drösemeyer aus Celle, einen Plan mit einem ungefähren Kostenüberschlag auszuarbeiten. Nach einer Besichtigung verschiedener Schulen im Landkreis Celle wurde der vorhergenannte Plan fallengelassen und eine neue Planung durch Herrn Drösemeyer vorgenommen. Bereits im März 1952 war der neue Plan mit einem Kostenüberschlag von ,- DM fertig. Nach Ostern sollte mit dem Bau begonnen werden. Die Ausschachtungsarbeiten wurden in Gemeinschaftsarbeit von vielen Gemeindemitgliedern, auch Schulkinder waren dabei, am 23. Juni 1952 begonnen und in wenigen Tagen beendet. Am 4. Juli 1952 wurde unter der Eingangstür in das Fundament eine Urkunde in einer festverschlossenen Flasche eingemauert. Diese Urkunde hatte folgenden Text: Im Winter 1951/52 beschloß der Gemeinderat unter Führung des Bürgermeisters Gustav S o h n e m a n n den Anbau von 2 Klassenräumen mit einem auch als Lehrer- und Lehrmitteilzimmer benutzbaren Gruppenraum sowie einer im Obergeschoß auszubauenden Lehrerwohnung. Die Pläne wurden vom Architekten Drösemeyer aus Celle entworfen, die Baukosten auf etwa ,- DM veranschlagt. Die Maurerarbeiten wurden den Bauunternehmern T h e i l e, Garßen, und K u n k e l, Lachtehausen, übertragen. Die Ausschachtungsarbeiten wurden von vielen Gemeindemitgliedern (auch die größeren Schulkinder waren beteiligt) in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit ausgeführt. Sie begannen am 23. Juni und waren bereits am 28. Juni beendet. Am 2. Juli wurde angefangen zu mauern. Daß dieser Bau in eine glückliche Zukunft unseres deutschen Vaterlandes und in eine Welt wirklichen Friedens unter den Völkern hineindauern möge, ist der heiße Wunsch derer, die ihn planten und schufen. Garßen, den 4. Juli 1952 Der Bürgermeister gez. Sohnemann Der gez. Otto Beyer Schulleiter Im September 1952 wurde gerichtet und am 2. Februar 1955 war die Einweihung des Schulanbaues. Um Kosten zu sparen, fand nur eine kleine aber würdige Feier statt. Es nahm teil: der Bürgermeister mit dem Gemeinderat, das Lehrerkollegium, Herr Pastor Sellhorn und der Schulchor. Der Chor sang zu Beginn "Nun danket alle Gott". Ansprachen brachten Herr Sohnemann, Herr Pastor Sellhorn und der Hauptlehrer Beyer. Es wurden würdige und passende Worte gesprochen, die alle Anwesenden wohl bewegten. Mit diesem Neubau gehörte Garßen nun zu den am besten eingerichteten Schulen. Es waren 5 Lehrkräfte und 5 zum Teil

55 bestens eingerichtete Klassenräume, dazu ein Gruppenraum, der zugleich Lehrerzimmer war, ein Schulleiterzimmer, eine Schulküche und ein Turnraum vorhanden. Im Obergeschoß des Bauabschnittes sollte später eine Wohnung für den Schulleiter ausgebaut werden. Vom Schuljahr 1953/54 ab entfiel der Nachmittagsunterricht. Im Sommer wurde für die Schule ein Klavier gekauft. - Am 16. Dezember bestand Herr Ostermann seine zweiter Prüfung. In den Schuljahren 1955/56 fiel die Kinderzahl durch den Abzug der Vertriebenen. Ab Ostern 1956 wurde der Lehrer, Herr Ostermann, nach Altenhagen abgeordnet, so daß an der Schule nur noch 4 Lehrkräfte verblieben. Zum gleichen Zeitpunkt wurde Frau Griep endgültig im Angestelltenverhältnis als technische Lehrerin beschäftigt. Am trat erstmalig wieder der gebildete Schulausschuß zusammen. Diesem Ausschuß gehörten an: Wilhlem Uhde, Philipp Stumpf, Otto Große, Wilhelm Brammer, Hermann Gellerman jun., P. Göring sowie als Vertreter der Lehrerschaft Otto Beyer und als beratendes Mitglied der Bürgermeister Sohnemann. In den Ferien des Schuljahres 1957/58 wurde ein großer Kellerraum zu einem Handarbeitsraum ausgebaut. Das Schuljahr 1958/59 war durch Krankheit innerhalb des Lehrkörpers der Schule gekennzeichnet. Von den 5 Lehrkräften des Kollegiums waren zeitweilig nur 2 dienstfähig, so daß der Lehrer der Schule Boye in Garßen vertreten mußte, da seine eigene einklassige Schule infolge Krankheit vieler Kinder zeitweilig geschlossen war. Von Weihnachten bis Ostern 1959 vertrat Lehrer Hermann Hettwer von der Waldwegschule Celle in Garßen. Er führte die 7. und 8. Klasse. Der seit 1947 amtierende Schulleiter, Hauptlehrer Beyer, durch eine immer wiederkehrende Herzkrankheit am Dienst gehindert, stellte im Laufe des Schuljahres den Antrag, zum in den Ruhestand versetzt zu werden. Die Schulleiterstelle war daraufhin für den ausgeschrieben worden. Im Einverständnis zwischen Schulaufsichtsbehörde und Gemeinde wurde der Lehrer Bautor, der sich um die freigewordene Schulleiterstelle beworben hatte, mit Wirkung vom zum Schulleiter und gleichzeitig zum Hauptlehrer befördert. Der in Ruhestand getretene Hauptlehrer Beyer wurde in seiner Wohnung durch den Schulrat Celle-Nord, Herrn Wichmann, und Bürgermeister Sohnemann verabschiedet. Frau Dorn, die im August 1950 in die Garßener Schule versetzt worden war, schied Ende September 1959 aus Gesundheitsgründen vorzeitig aus dem Schuldienst aus. Sie wurde im eigenen Heim in einer Feierstunde verabschiedet. Als Dank für die Arbeitsleistung wurde Frau Dorn von der Gemeinde ein Lederkoffer geschenkt, der kurz danach schon Verwendung bei der Reise nach Afrika fand. Am trat die Lehrerin Fräulein Helga Schwenker in den Dienst der Schule. Sie kam gerade von der Hochschule Oldenburg, verließ jedoch Garßen aus persönlichen Gründen wieder zum Im September 1959 wurde eine weitere weibliche Lehrkraft zur Schule versetzt, und zwar die apl-lehrerin Ellinor Moebius. Im Schuljahr 1960/61 trat an die Stelle der auf eigenen Wunsch versetzten Lehrerin Helga Schwenker der Lehrer Werner Hahn. Im Laufe des Schuljahres 1960/61 konnte der Lehrer Erich Paetz auf eine 40jährige Amtszeit in der Schule Garßen zurückblicken. Viele Erfahrungen wurden ihm zuteil. Mit dem Ablauf des Schuljahres wurde Herr Paetz in den Ruhestand versetzt, da er die Altersgrenze erreicht hatte. Im gleichen Schuljahr fand auch die Einweihung des Sportplatzes und des Sportheimes statt. Hierzu hatte sich die Schule besonders vorbereitet. Sie gestaltete dieses Fest an einem Tag, der zweite Tag, der Sonntag, gehörte dem Sportverein mit mehreren Fußball- und Faustballspielen. Im Herbst des Jahres 1960 beschloß das Kollegium, einen schönen Brauch der kleinsten Bürger der Gemeinde in das Schulleben aufzunehmen: das Laternensingen. Ende September versammelten sich die Kinder auf dem neuen Sportplatz, und unter Führung der Lehrer, in Begleitung vieler Eltern, zog man in einem bunten Zug durch das weitverzweigte Dorf. Auf dem Schulhof endete der Zug. Manche Laterne war unterwegs in helle Flammen aufgegangen. Im Schuljahr 1960/61 nahm der geplante Schulerweiterungsbau feste Formen an. Schon am 5. Februar 1960 war ein Beschluß zum Ausbau von 4 Klassenräumen, Toilettenanlagen und Nebenräumen beschlossen. Am wurde ohne große Feierlichkeiten, nur mit einem kräftigen Schluck für die Bauhandwerker, der Grundstein gelegt. Am wurde folgende Urkunde in der Süd-Ostecke des Verbindungsweges eingemauert: "Dieses Schriftstück wurde am in die Grundmauer des Schulanbaues eingemauert. (Verbindungsgang Südostecke) Am 3. Oktober einen Tag nach dem Erntedankfest dieses an Früchten so reichen Jahres - wurde der Grundstein zum 2. Schulerweiterungsbau gelegt. Beim ersten Schulerweiterungsbau im Jahre 1952/53 war bereits mit der Vergrößerung dieses Baues gerechnet worden. Man hatte damals die größten Nöte der Kriegs- und Nachkriegszeit beheben wollen. Es hatte die Behelfsklasse im Jugendheim, die von der Turnhalle abgetrennt worden war, und die Klasse im Küsterhaus weiter benutzt werden müssen. Die Toilettenanlagen waren nicht modernisiert und vergrößert worden und es war kein Werkraum angebaut worden. In den Jahren nach 1952 war die Schülerzahl der Schule zunächst gefallen. Sie erreichte im Jahre 1956 den Tiefstand mit 161 Kindern. Sie steigt seit diesem Jahre stetig und hat z. Z. der Bauausführung wieder die Zahl 193 erreicht. Die Regierung des Landes Niedersachsen plante seit langem die Einführung des 9. Schuljahres. Nach einer Regierungsverordnung wird das 9. Schuljahr nun endgültig zu Ostern 1962 eingeführt, nachdem politische Schwierigkeiten und die Bedenken der Wirtschaft überwunden worden sind. In diesem Zusammenhang ist geplant, auch in Garßen das neunte Schuljahr einzurichten für die Kinder der Gemeinde und der umliegenden Ortschaften. Alle diese Problemkreise führten

56 dazu, daß sich der Rat der Gemeinde seit etwa zwei Jahren mit einem Schulerweiterungsbau beschäftigt. In der Sitzung am wurde der Neubau beschlossen. Alle Ratsherren, unter Vorsitz des Bürgermeisters S o h n e m a n n, sprachen sich für einen umfassenden, großzügigen und modernen Bau aus. Es sollen im Neubau Toilettenanlagen, 4 Klassenräume und ein Werkraum errichtet werden. Drei Klassenräume sollen so miteinander verbunden werden können, daß ein großer Feierraum für Schule und Gemeinde entsteht. Der Baubeginn liegt in einer Zeit der wirtschaflichen Hochkonjunktur im derzeitigen provisorischen Staatsgebilde der Bundesrepublik Deutschland. Das Vertrauen zur stabilen Wirtschafts- und Finanzlage, zur weiteren Aufwärtsentwicklung und Prosperität machte den Ratsmitgliedern den Entschluß leichter, sich einstimmig für die Durchführung eines Bauobjektes von etwa ,- DM zu entscheiden. Zur Zeit der Bauplanung und - verwirklichung waren folgende Ratsherren im Gemeindeparlament vertreten: Deutsche Partei-DP - Gustav Sohnemann, der seit drei Wahlperioden das Bürgermeister- und Gemeindedirektorenamt in Personalunion verwaltet -, Friedrich Gellermann, senior, Willi Uhde, Otto Große; der Gesamtdeutsche Blockbund der Heimatvertriebenen und Entrechteten-GB/BHE - Willi Soblik, Philipp Stumpf, Max Bodian, Gerhard Hoepfner; die Unabhängige Wählerpartei Garßen - Jochen Buchholz, Hermann Gellermann, Willi Brammer. Dem Lehrerkollegium gehörten an: Ellinor Moebius, Charlotte Griep, Kurt Ostermann, Werner Hahn, Erich Paetz und Werner Bautor. Wie es bei dem ersten Schulanbau als Inschrift in die Balken gehauen wurde: "Ein Volk, das lebt, baut an seiner Zukunft", so hat der Rat der Gemeinde auch weiterhin gehandelt. Es fiel in den Sitzungen das Wort: "Für die Kinder unserer Gemeinde wollen wir alles Mögliche tun!" Daß dies in der Gemeinde immer so bleiben möge, daß alle die Generationen, die in diesem Bau für das Leben vorbereitet werden, auch wirklich in Lebensziel in Freiheit und Frieden erreichen mögen, das möge der Herrgott so lenken." In der letzten Woche des Jahres 1960 konnte das Richtfest begangen werden. Mit Beginn des Schuljahres 1961/62 wurden alle Schüler der Volksschule Bostel in die Garßener Schule aufgenommen. Ende Mai 1961 wurde der Schulverein Garßen gegründet. Ab Ostern 1961 wurde eine weitere Lehrkraft, und zwar Herr Krüger, der Schule zugeleitet. Sein Hauptaufgabengebiet umfaßte das Werken. Somit waren in diesem Schuljahr 5 hauptamtlich tätige Lehrkräfte und zwei Lehrkräfte, die nebenamtlich mit einer begrenzten Stundenzahl unterrichteten, beschäftigt. Die Einweihung des Erweiterungsbaues fand im November 1961 statt. Im Januar 1962 konnte der Unterricht in den neuen Räumen, die alle gut ausgestattet waren, aufgenommen werden. Ebenfalls wurde ein Büchereiraum eingerichtet. Im Jahre 1961/62 begannen die Vorbereitungen für die Aufnahme des 9. Schuljahres. Zur gleichen Zeit wurde die Schule in Garßen als Mittelpunktschule für die Orte Alvern und Altenhagen benannt. Am wurde in Garßen wieder das Standesamt eingerichtet. In der Zeit vorher wurde das Standesamt von der Stadt Celle wahrgenommen. Als Standesbeamter wurde der damalige Schulleiter, Hauptlehrer Bautor, ernannt. Die Eheschließungen wurden in dem Schulleiterzimmer vorgenommen. Der im Jahre 1962 veranstaltete große Elternabend und eine Ausstellung von Arbeiten der Kinder aus allen Fächern der Schule lenkte wieder einmal die Aufmerksamkeit der Eltern und des Dorfes auf die Schule. Auch der Gemeinderat von Alvern sah sich diese Ausstellung und alle Einrichtungen der Schule an, da bei der Einschulung ab Ostern 1963 die Kinder von Alvern in die Schule nach Garßen kommen sollten. Mit Wirkung ab wurde die Hauptlehrerstelle in eine Rektorenstelle umbenannt. Hauptlehrer Bautor wurde somit Rektor der Schule in Garßen. Die Ernennungsurkunde zum Rektor wurde ihm am ausgehändigt. Der bisherige Lehrer Hahn wurde am zum Konrektor befördert. Da die Schule in Alvern geschlossen wurde, kam der Lehrer Herr Liefert mit Wirkung vom nach Garßen. Nach den Sommerferien des Schuljahres 1963/64 wurden zwei Mitglieder des Lehrerkollegiums für lange Dienstzeit geehrt. Der Lehrer Kurt Liefert konnte auf eine 40jährige Dienstzeit und Rektor Bautor auf eine 25jährige Dienstzeit zurückblicken. Am 10. November 1963 wurde Pastor Rega als erster Seelsorger in Garßen eingeführt. Superintendent Holze verlas vor dem Altar die Ernennungsurkunde, die durch das Landeskirchenamt ausgestellt wurde. Ab wurde mit voller Stundenzahl der ehemaligen Schulleiter aus Altenhagen, Herr Kaczinski, zur Schule nach Garßen abgeordnet. Mit Wirkung ab nahm die Lehrerin Frau Brüggemann ihren Dienst an der hiesigen Schule auf. Trotz des damaligen allgemein herrschenden Lehrermangels hatte die Schule Garßen keinen Lehrermangel zu beklagen. Am Ende des Schuljahres 1964/65 besuchten 335 Kinder die Schule. Sie wurden von 10 Lehrern unterrichtet. Es waren dies: Frau Griep, Fräulein Moebius, Fräulein Heinemann, Frau Brüggemann, Rektor Bautor, Konrektor Hahn, die Herrn Liefert, Kaczinski, Krüger und Ostermann. A u s z ü g e aus der Schulchronik der Mittelpunktschule Garßen Schuljahr 1965/66 Zu Beginn des Schuljahres besuchten 337 Kinder die Garßener Schule. Davon kamen 25 Kinder aus Bostel, 22 aus Altenhagen, 14 aus Alvern und 7 aus Ohe.

57 7 Jungen und 9 Mädchen gingen auf Realschulen über 4 Jungen und 1 Mädchen gingen auf ein Gymnasium über 15 Jungen und 18 Mädchen verließen nach Beendigung der Schulpflicht die Schule Aufteilung nach Konfessionen: ev.: 304, kath.: 28, sonst. Religionsgemeinschaften: 5. Die Klassen 1-3 waren doppelzügig, die Klassen 4-9 einzügig. Lehrkräfte: Rektor Bautor Konrektor Hahn Her Liefert Herr Krüger Herr Ostermann Herr Kaczinski Frau Griep Frau Narjes Frau Brüggemann Fräulein Moebius Frau Puvogel Ab 1. Oktober 1965 trat Frau Bettex als Lehrerin z.a. neu zum Kollegium. Das Schuljahr 1965/66 wurde überschattet von vielen Erkrankungen innerhalb des Kollegiums. Herr Bautor weilte vom 1. Oktober 1965 mit einer vierwöchentlichen Unterbrechung in Bad Lauterberg bzw. Liebenburg a. Harz. Vier Tage vor seiner Entlassung am 24. Februar 1966 verstarb er. "Ein Leben für die Gemeinschaft" betitelt sich ein Nachruf, der dem Gedächtnis an Werner Bautor in der Celleschen Zeitung gewidmet war. Erstmalig wurde ein Kurs für Legastheniker (lese- und rechtschreibschwache Kinder) als Förderungsstufe eingerichtet. Der Schulverein ermöglichte durch eine Bücherspende in Höhe von 700,- DM die Einrichtung einer Unterstufenbücherei, deren Verwaltung Frau Griep übernahm, die auch die Gemeindebücherei führt. Am 17. März 1966 fand die Schulentlassungsfeier statt. Es wurden 15 Jungen und 21 Mädchen entlassen, davon erhielten 7 Jungen und 14 Mädchen das Abschlußzeugnis, 7 Jungen und 7 Mädchen aus der 4., 5. und 9. Klasse gingen ab Ostern 1966 auf eine Realschule und 1 Junge und 3 Mädchen auf ein Gymnasium über. Am 30. März 1966 fand die Abschiedsfeier für Herrn Liefert statt, der nach Erreichen der Altersgrenze aus dem Schuldienst ausschied. Herr Liefert verpflichtete sich jedoch, weiter zu unterrichten. Er stand im Kurzschuljahr 1966 mit 20 Wochenstunden der Schule zur Verfügung. Kurzschuljahr 1966 Zu Beginn des Schuljahres besuchten 344 Kinder die Garßener Schule: 172 Jungen und 172 Mädchen. Davon kamen 14 Kinder aus Alvern, 9 aus Ohe, 17 aus Altenhagen und 30 aus Bostel. Die Klassen 1-4 waren doppelzügig, die Klassen 5-9 einzügig. Lehrkräfte: als neue Lehrkraft wurde die Lehrerin z.a. Fräulein Ossenkop und die Aushilfslehrerin Frau Karla Sieg am 1. April 1966 der Schule zugewiesen. Die Abordnung des Lehrers Kaczinski aus Altenhagen wurde aufgehoben, da die Schülerzahl in der Grundschule Altenhagen auf über 44 stieg. Dafür wurde die Klasse 4b aus Garßen mit 22 Kindern nach Altenhagen ausgelagert. Eine große Schwierigkeit machte es, die 12 Klassen in den 8 Normalklassen zu unterrichten, ohne Schichtunterricht einzuführen. Da der Behelfsklassenraum neben dem Werkraum im Keller nicht mehr benutzt werden konnte, mußte eine Notlösung gefunden werden. Es boten sich zwei Räume an: 1. das Sportheim, 2. der leerstehende Klassenraum in Bostel. Fräulein Moebius bezog mit der Klasse 2a das Sportheim, Frau Bettex erklärte sich bereit, mit der Klasse 1b in die Bosteler Schule zu ziehen. Dies geschah am 16. Mai Wichtige Ereignisse aus dem Schulleben: 1. erstmalig wird ein Schülerlotsendienst an der B191 eingerichtet. Die Schülerlotsen, freiwillige Helfer aus dem 9. Schulbesuchsjahr, sorgen für den sicheren Übergang der Schulanfänger bei der Einmündung der Alvernschen Straße auf die B191, 2. sämtliche Schüler und Schülerinnen des 9. Schulbesuchsjahres nehmen an einem Kursus für Erste Hilfe teil, der von dem Johanniter-Hilfsdienst abgehalten wird. 3. mit Wirkung vom 1. Juni 1966 erfolgte die Ernennung des Konrektors Hahn, der die Schule stellvertretend geleitet hatte, zum Rektor. Klassenfahrten: Klasse 7 unter Führung von Herrn Ostermann und Fräulein Moebius 5 Tage nach Goslar, Klasse 8 unter Führung von Herrn Wengler-Rust und Frau Sieg 5 Tage nach Geesthacht, mit Fahrt nach Helgoland, Klasse 6 Tagesfahrt nach Bremen und Bremerhaven, Klasse 9S große Abschlußfahrt von 11 Tagen nach Lindau/Bodensee und nach Oberstdorf. Kurzschuljahr 1966/67 Das erste Kurzschuljahr endete am 1. Dezember Zum neuen Kurzschuljahr wurden keine Schulanfänger eingeschult. Es verließen zu Beginn des Schuljahres aus dem 4. Schuljahr 7, aus dem 5. Schuljahr 8 und aus dem 8. Schuljahr 2 Kinder die Schule, die auf die Realschule, und 8 Kinder aus der 5. Klasse, die auf ein Gymnasium übergingen. Die Gesamtschülerzahl betrug bei Beginn des Schuljahres 343, davon waren 167 Jungen und 176 Mädchen. Gliederung der Schule: Klasse 1 fehlte,

58 Klasse 2, 3 und 4 waren doppelzügig, Klasse 5-9 einzügig. Die Gesamtklassenzahl betrug 12. Um das 9. Vollschuljahr nicht zu gefährden, werden in Niedersachsen bis 1975 die Volksschulabgänger Ende März entlassen. Erst ab 1976 erfolgt die Entlassung zum 1. Juli. Zu Ostern 1967 verließen nach Erfüllung der Volksschulpflicht aus der Klasse 9S 8 Jungen und 14 Mädchen und aus der Klasse 9 9 Jungen und 4 Mädchen, also insgesamt 35 Kinder, die Volksschule. Die Klassenzahl sank damit auf 11 Klassen. Zu Beginn des Schuljahres wurde die Klasse 4a mit 8 Jungen und 14 Mädchen nach Altenhagen verlegt, wo die Kinder mit den Schülern des 4. Schuljahres aus Altenhagen zu einer Klasse unter Leitung von Herrn Kaczinski zusammengefaßt wurden. Lehrkräfte: Lehrer Krüger wurde am 1. Dezember 1966 an die Realschule Altenhagen abgeordnet. Es unterrichteten folgende Lehrkräfte: Rektor Hahn Konrektor Ostermann Lehrer Wengler-Rust Fräulein Moebius Frau Narjes Frau Brüggemann Frau Bettex Fräulein Ossenkop Frau Griep Frau Sieg Herr Liefert Frau Puvogel Pastor Rega mit 6 Wochenstunden Religion Fräulein Ruhnau mit 2 Wochenstunden kath. Religion. Raumverteilung: Klasse 3a im Sportheim Klasse 4a in Altenhagen Klasse 7 im Kügerhaus Klasse 2b in Bostel Im Dezember 1966 wurde Her Ostermann zum Konrektor ernannt. Klassenfahrten: Klasse 5 und 4b unternahmen am 16. Juni eine Busfahrt zur Zonengrenze Studienfahrt des Kollegiums mit Bürgermeister und Gemeindedirektor und Frauen am 1. Juli ins Weserbergland: Besichtigung einer Fertigbauschule in Lürdissen bei Eschershausen, Fahrt auf der Weser von Bodenwerder bis Polle, Weiterfahrt zum Köterberg, Rast in Pyrmont. Schuljahr 1967/68 Das neue Schuljahr begann am 15. August Gesamtschülerzahl: 176 Jungen und 172 Mädchen. Davon kamen aus Altenhagen 19, aus Alvern 20, aus Bostel 27 und aus Ohe 15 Kinder. Schüler nach Religionszugehörigkeit: 304 ev., 33 kath., 6 sonstige Religionsgemeinschaften, 5 gemeinschaftslos. Zum Besuch einer Realschule verließen aus dem 4. Schuljahr 12 und aus dem 5. Schuljahr 5 Kinder die Schule. 6 Kinder aus der 4. Klasse gingen auf ein Gymnasium über. Neu eingeschult wurden 56 Kinder. Die Klassenzahl erhöhte sich auf 13. Die 1., 3., 4. und 5. Klassen waren zweizügig, die restlichen einzügig. Die Klasse 4b wurde mit 22 Kindern nach Altenhagen überwiesen. Mit Fertigstellung des Schulerweiterungsbaues (Schuleinweihung am 23. Januar 1968) konnten die in Bostel, Altenhagen und im Küsterhaus untergebrachten Klassen zurückgeholt werden. Mit der Klasse 4b aus Altenhagen kamen auch 14 Kinder aus Altenhagen mit, so daß die Klasse 4b nun 36 Schüler zählte. Damit betrug die Schülerzahl am 1. Februar Kinder. Nach Beendigung ihrer Volksschulpflicht wurden am 15. März 68 mit einem Abgangszeugnis 6 Jungen und 7 Mädchen, mit einem Abschlußzeugnis 7 Jungen und 9 Mädchen, insgesamt also 29 Schüler, entlassen. Mit Beginn des Schuljahres 1967 unterrichteten folgende Lehrkräfte: Rektor Hahn, Konrektor Ostermann, Lehrer Wengler- Rust, Fräulein Moebius, Frau Brüggemann, Frau Bärenfänger, Frau Busch, Frau Gerull (Ossenkop), Frau Bettex, Frau Griep, Frau Sieg, Hauptlehrer i.r. Peschka, Gymnastiklehrerin Kahlo, Lehrer z.a. Schmidt. Am Anfang des Schuljahres schied die Lehrerin Frau Narjes aus dem Kollegium aus und übernahm eine Lehrerstelle in Meißendorf. Neu in das Kollegium aufgenommen wurden die Lehrerinnen Renate Busch und Ingrid Bärenfänger, der Lehrer z.a. Holger Schmidt, ferner die Gymnastiklehrerin Ilona Kahlo, als Werklehrer am 1. Januar 1968 Helmut Gellermann mit 6 Wochenstunden und der Hauptlehrer i.r. Peschka mit 13 Wochenstunden. Aus dem Dienst entlassen wurden auf eigenen Antrag: am die Lehrerin Ingrid Brüggemann und am die Lehrerin z.a. Marie-Luise Bettex. Gleichzeitig schieden am Ende des Schuljahres ( ) aus: Hauptlehrer i.r. Felix Peschka und der am für Frau Brüggemann eingestellte Lehrer i.r. Walter Westphal. Schulerweiterungsbau 1967 Seit Jahren hat sich die Gemeinde Garßen mit der Absicht getragen, einen weiteren Schulanbau bzw. Neubau zu erstellen.

59 Aus dem Protokollbuch der Gemeinde Garßen konnte festgestellt werden, daß sich der Rat bereits am mit einer Schulerweiterung befaßt hatte. In dieser Sitzung wurde der Verwaltungsausschuß beauftragt, mit dem Herrn Oberkreisdirektor Dr. Bruns zuerst dieses Problem durchzusprechen. Das Ergebnis dieser Besprechung wurde dem Rat bereits in seiner Sitzung am mitgeteilt. Am 26. Juni 1964 kam in einer Ratssitzung der Gedanke auf, ein neues Grundstück zu kaufen, um eine neue Schule zu bauen. Hier erscheint erstmals das Grundstück von Herrn Fr. Gellermann. In den darauffolgenden Ratssitzungen wird der Punkt "Schulbaugrundstück" regelmäßig behandelt, bis am der Verwaltungsausschuß beauftragt wurde, mit dem Landwirt Denecke zu verhandeln, ob er bereit sei, seinen Hofplatz für den Schulerweiterungsbau zu veräußern. Die Verhandlungen mit Herrn Denecke sind wegen zu hoher Forderungen gescheitert. Der Rat hatte sodann in seiner nichtöffentlichen Sitzung am mit Stimmenmehrheit dem Kauf von 10 Morgen von Herrn Gellermann zum Bau der neuen Schule zugestimmt. In der Ratssitzung am berichtete der Bürgermeister, Herr Sohnemann, über die geführten Verhandlungen mit Herrn Gellermann und gab bekannt, daß für die 10 Morgen die Gemeinde ,- DM bezahlen und die Schafwäsche übereignen muß. Dieses Verhandlungsergebnis wurde vom Rat einstimmig gebilligt. Darauf konnte bereits am der Kaufvertrag mit Herrn Fr. Gellermann vor dem Rechtsanwalt und Notar Frisius in Celle abgeschlossen werden. Anfang Mai 1965 fand eine Schulbereisung durch Vertreter des Kreises und der Regierung statt. Hierbei wurde festgestellt, daß die beabsichtigte Schule auf keinen Fall auf das bereits gekaufte Gellermann'sche Grundstück gebaut werden kann. Die neue Schule müßte unbedingt westlich der B 191 errichtet werden, weil da das Ausdehnungsgebiet der Gemeinde Garßen zu finden sei. Am wurde der Verwaltungsausschuß vom Rat beauftragt, sich um ein neues Grundstück zu bemühen. In der Sitzung am 16. September 1965 befaßte sich der Rat nochmals mit dem Ankauf von Schulgelände westlich der B191. In dieser Sitzung wurde der Vorschlag des Schulausschusses verlesen, der den Ankauf von 10 Morgen Land von dem Landwirt, Herrn Buchholz, vorsah. Dieses Grundstück liegt am Riethkamp. Es sollte der Kauf vorgenommen und ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Der Rat hatte in seiner vertraulichen Sitzung am einstimmig beschlossen, eine Grundstücksfläche von 5 Morgen von Herrn Buchholz zu kaufen und für anschließende 5 Morgen das Vorkaufsrecht grundbuchlich zu sichern. Am wurde bei dem Notar Dr. Georg Klapproth in Celle der Kaufvertrag geschlossen, und der Kaufpreis wurde am 1. April 1966 gezahlt. Für das Grundstück Gellermann hat der Rat in seiner Sitzung am die Aufstellung eines Bebauungsplanes einstimmig beschlossen. Der Plan wurde von dem Dipl.-Ing. Herrn Wlotzka aus Hannover gefertigt. Am wurde er von der Regierung in Lüneburg genehmigt. Danach wurde nochmals auf Beschluß des Rates mit Herrn Gellermann verhandelt und versucht, den Kauf rückgängig zu machen. Dieses ist nicht gelungen. Durch die Bezahlung des Kaufpreises im Dezember 1966 wurde das Grundstück überschrieben. Die Gesamtfläche wurde nach Vermessung in Bauparzellen verkauft. Bedingt durch den Todesfall der Ehefrau des Herrn Denecke, wurden mit ihm erneut Verhandlungen wegen Ankauf seines Hofgrundstückes mit Erfolg aufgenommen. Am fand eine erneute Schulbereisung des Kreises und der Regierung statt, wobei auch das Hofgelände Denecke angesehen und für die Erweiterung der jetzigen Mittelpunktschule als richtig befunden wurde. In einer Sondersitzung am beschloß der Rat einstimmig, das Hofgrundstück zu einem Gesamtpreis von ,- DM zu kaufen. Der Kaufvertrag wurde am im Rathaus der Gemeinde Garßen mit Herrn Denecke abgeschlossen. Um schnellstens der Schulraumnot zu begegnen, unternahm der Rat am eine Schulbesichtigungsreise im Kreisgebiet. Es wurden die Mittelpunktschulen in Wienhausen, Lachendorf, Eldingen, Sülze und Groß Hehlen besichtigt. Auch die Realschule in Altenhagen und die Eugen-Naumann-Schule in Bergen wurden angesehen. Da der Schulanbau in Eldingen sehr gut gelungen und auch schulmäßig praktisch ausgeführt ist, fand diese Bauweise einen guten Anklang. Bereits am wurde die Firma Variel aus Buxtehude gebeten, ein unverbindliches Angebot mit Zeichnungsentwurf zu fertigen. Als Raumbedarf wurde angegeben: 6 Schulklassen, 1 Werkraum mit Nebenraum, 1 Naturlehreraum mit Nebenräumen, 1 Pausenhalle, die gleichzeitig als Gymnastikhalle dienen soll, 1 Rektorenzimmer und ein Lehrerzimmer sowie die entsprechenden Toiletten. Bei dem Ausflug des Lehrerkollegiums wurde auch die Schule in Dielmesse, die durch die Fa. Zenker & Co. erstellt wurde, besichtigt. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile wurde der Bauweise der Fa. Variel der Vorrang eingeräumt. Am erhielt die Gemeinde Garßen vom Landkreis Celle die gute Nachricht, daß der geplante Schulerweiterungsbau noch in diesem Jahr erstehen kann, wenn die Gemeinde in der Lage ist, bis zum den Auftrag an eine Firma zu erteilen. In einer am beim Landkreis Celle mit Herrn Oberkreisdirektor Dr. Bruns, Herrn Kreisamtsmann Luttermann, dem Verwaltungsausschuß der Gemeinde Garßen, Herrn Schulrat

60 Reuter, Herrn Rektor Hahn und Herrn Lenz von der Fa. Variel stattgefundenen Besprechung wurde nochmals auf die günstige Finanzierung hingewiesen. Aufgrund dieser Tatsachen wurde sofort mit dem früheren Grundstückseigentümer, Herrn Denecke, wegen Abriß der Wirtschaftgebäude verhandelt und am bereits damit begonnen. Da das alte Badehaus am Schulgelände ebenfalls abgebrochen werden mußte, war die umgehende Umquartierung der Mieter dieses Hauses notwendig. Auch hier wurde großes Verständnis vorgefunden, und die Mieter konnten in andere Wohnungen eingewiesen werden. Ende August 67 konnte auch dieses Haus der Spitzhacke zum Opfer fallen. nachdem der Platz vor den Gebäuden geräumt war, hat die Firma Zielecke aus Eschede im Auftrag der Fa. Variel mit dem Fundamentbau begonnen. Am 22. September 1967 erhielt die Gemeinde die erste Darlehenszusage in Höhe von DM ,- aus dem ERP- Sondervermögen. Das Darlehn aus der Kreisschulbaukasse des Landkreises Celle in Höhe von DM ,- war ebenfalls schon genehmigt. Am , morgens, teilte Herr Luttermann vom Landkreis Celle telefonisch mit, daß der offizielle Auftrag an die Fa. Variel in Buxtehude erteilt werden kann. Der schriftliche Auftrag ging am gleichen Tage heraus. Bereits am konnte durch den Bürgermeister, Herrn Sohnemann, die Grundsteinlegung vorgenommen werden. Es wurden die Urkunde sowie die zwei Tageszeitungen in dem westlichen Mauerwerk des Treppenaufganges unter Teilnahme des Lehrerkollegiums und der Bevölkerung eingemauert. Am wurde, nachdem das Fundament fertig war, der Kran aufgestellt und der Durchbruch zur alten Schule getätigt. Für den hatte die Fa. Variel den Rat und die hiesige Presse und das Fernsehen gebeten, um auf der Baustelle den Aufbau der Elemente zu demonstrieren. Am , gegen Uhr, wurde das letzte Element von insgesamt 54 Stück aufgestellt. Der Kran wurde anschließend abgebaut und ist am Sonnabend, dem abgefahren. Inzwischen sind die einzelnen Handwerker mit dem weiteren Ausbau beschäftigt. Am sind die Tischler, Anstreicher und die Elektriker eingetroffen. Die Fa. Zielecke hatte inzwischen die Treppe zum Obergeschoß fertiggestellt. Am wurde der Schulerweiterungsbau offiziell der Gemeinde durch die Firma Variel übergeben. Zwei Tage vorher ist der Bau durch das Kreisbauamt ohne Mängel abgenommen worden. U R K U N D E für die Grundssteinlegung des Schulanbaues in Garßen. Am 4. Juli 1952 wurde der 1. Anbau und am der 2. Anbau begonnen und jeweils zu Ende geführt. Doch immer noch ist die Schule zu klein, und es fehlen 6 Schulklassen, 1 Naturlehreraum und 1 Werkraum. Wegen des Klassenmangels mußten 4 Klassen außerhalb der jetzigen Schulgebäude verlegt werden und wurden in den Schulen Altenhagen und Bostel sowie im Sportheim und Konfirmandenraum untergebracht. Der Rat hatte sich schon längere Zeit mit diesem Notstand befaßt und mußte immer wieder wegen finanzieller Schwierigkeiten einen weiteren Ausbau zurückstellen. Nach Ankauf von 2 Grundstücken konnte nunmehr das richtige Grundstück gekauft werden. Es handelt sich um das Hofgrundstück Nr. 8 des Landwirts Denecke, welches zu einem Preise von ,- DM erworben wurde. Dieses Grundstück grenzt unmittelbar an das jetzige Schulland an. Daraufhin hatte der Rat der Gemeinde Garßen am 22. August 1967 einstimmig beschlossen, sofort den Schulanbau in Angriff zu nehmen und die Fa. Variel in Buxtehude mit der Ausführung in Fertigbauweise zu beauftragen. Dieser Schulanbau wird der Gemeinde mit Einrichtung etwa ,- DM kosten, die Bauzeit soll 3 Monate betragen. Die Schülerzahl am betrug 344. Von den Gemeinden Altenhagen 19 Kinder Alvern 17 Kinder Bostel 27 Kinder Ohe 15 Kinder besuchen ebenfalls die hiesige Schule. Am Tage der Grundsteinlegung gehören dem Rat folgende Ratsmitglieder an: Christlich Demokratische Union - CDU -: Bürgermeister Sohnemann, II. Beigeordneter Buchholz, Ratsherr Hermann Gellermann, Ratsherr Diederichsen, Ratsherr Uhde, Sozialdemokratische Partei - SPD -: I. Beigeordneter Kißling, Ratsherr Caspari, Ratsherr Hoepfner, Ratsherr Stute, Unabhängige Wählergemeinschaft - UWG -: Dem Lehrerkollegium gehören an: Ratsherr Bodzian, Ratsher Soblik. Rektor Hahn, Konrektor Ostermann, Lehrerinnen Bärenfänger, Brüggemenn, Busch, Gerull, Griep, Moebius, Puvogel und Sieg und die Lehrer Liefert, Krüger und Wengler-Rust. Außerdem gehören Pfarrvikar Rega und die kath. Gemeindehelferin Runau dem Kollegium an. Zu den Mitgliedern der Verwaltung zählen:

61 Gemeindedirektor Basler, Kassenverwalter Stumpf, Verwaltungsangestellte Meine, Verwaltungslehrling Wegner. Der neue Schulanbau soll mit dem gesamten Schultrakt eine Einheit und Stätte bilden, von der aus die Kinder unserer Gemeinde und der Gastgemeinden, wie Alvern, Altenhagen, Bostel und Ortsteil Ohe der Gemeinde Höfer, sich betreut und sicher geleitet fühlen. Das Lehrerkollegium soll und will hier aber auch für die nachkommenden Generationen die Grundlagen für eine Lebensgemeinschaft in einer christlichen Lebensordnung legen. Garßen, den 14. Oktober 1967 Sohnemann Bürgermeister Hahn Schulleiter Basler Gemeindedirektor Spenden zur Schuleinweihung: Die Kreissparkasse spendete ein wertvolles Kofferrundfunkgerät, die Gemeinde Altenhagen überreichte einen Scheck über DM 100,-, ebenso der Kaufmann v. Hinten. Von der Gemeinde Bostel wurde nachträglich noch ein Scheck über DM 500,- überwiesen. Die Geldspenden wurden dem Lehr- und Lernmitteletat beigefügt : Der Unterricht vor den Weihnachtsferien schloß mit einer Weihnachtsfeier in der Pausenhalle, bei der alle Klassen mitwirkten. Nach zweijähriger Pause veranstaltete die Mittelpunktschule am 8. und 9. März 1968 ihren Elternabend. Das Programm brachte für jeden Geschmack etwas. In bunter Folge wechselten sich Chorlieder, z. T. begleitet von Orffschen Instrumenten, Märchenspiele, Zwiegespräche, Gedichte, Flötenmusik und heitere Szenen ab. Klassenfahrt 1968: Klasse 7 und 5a zur Porta-Westfalica und Steinhuder Meer Klasse 4a und 4b Landeshauptstadt Hannover Klasse 8 4tägige Fahrt nach Geesthacht und Helgoland Klasse 9S vom zum Bodensee mit Aufenthalt in der Jugendherberge Lindau und Jugendherberge Hindelang im Allgäu. Schuljahr 1968/69 Die Gesamtschülerzahl betrug zu Beginn des Schuljahres 378, davon waren 191 Mädchen und 187 Jungen. Schüler nach Wohngemeinden: Garßen 282, Alvern 15, Bostel 33, Ohe 10, Altenhagen 38. Zur Realschule waren zu Beginn des Schuljahres abgegangen: aus dem 4. Schuljahr 11, aus dem 5. Schuljahr 8 und aus dem 8. Schuljahr 1 = insgesamt 20 Kinder. Zum Gymnasium gingen: aus dem 4. Schuljahr 10 Kinder und aus dem 5. Schuljahr 1 Kind. Während des Schuljahres mußten viele Unterrichtsausfälle durch Vertretungen an anderen Schulen hingenommen werden. So vertrat Frau Gerull mehrere Wochen Neu eingeschult wurden 28 Mädchen und 28 Jungen = 56 Kinder. Die Klassenzahl betrug 14. Die 1., 2., 4., 5. und 6. Klassen waren doppelzügig, die 7-9S einzügig. Lehrkräfte: Neu in Kollegium aufgenommen wurden der Lehrer i.r. Albert Hesse, der bisher an der Schule in Eldingen unterrichtet hatte, und die Lehrerin z.a. Wiltraud Lynen, die aus Markoldendorf kam. Unterrichtsbedürfnis: Einem Stundensoll von 456 Stunden stand ein Stundenist von 386 Stunden gegenüber. Das ergab ein Fehl von 13,4%. Werkunterricht wurde nur im 7. und 8. Schuljahr = 2 Stunden, in der 9 und 9S Klasse = 4 Stunden von Herrn Gellermann sonnabends gegeben. Klassenfahrten: Klasse 9S vom nach Bacharach an den Rhein. Die Führung hatte Herr Ostermann, und als Begleiterin fuhr Fräulein Moebius mit. Wahl eines Schülersprechers: Gem. den Vorläufigen Richtlinien zur Schülermitverantwortung wurde am die Wahl eines Schülersprechers durchgeführt. Bei dieser Wahl erhielten Karl-Heinz Korte, Kl. 9, 65 Stimmen, Marlies Müller, Kl. 9S, 52 Stimmen und Horst Sander, Kl. 9, 36 Stimmen. Somit war Karl-Heinz Korte zum Schülersprecher gewählt. Am 18. November 1968 wurde zum ersten Male der neue Pausenhof von den Klassen, die im Erweiterungsbau untergebracht sind, benutzt. (Februar/März 1969) den erkrankten Lehrer Buchholz in Hustedt, Herr Ostermann wurde mit 16 Stunden vom bis zum Schuljahresende nach Groß Hehlen

62 abgeordnet, und Frau Bärenfänger vertrat Herrn Kaczinski in Altenhagen von Anfang Mai bis zum Schuljahresende. Schulabgänger nach vollendeter Volksschulpflicht: Am 15. März 1969 verließen 17 Kinder mit einem Abschlußzeugnis und 16 Kinder mit einem Abgangszeugnis die Schule. Schulstatistik Zahl der Schüler Zahl der selbst. Klassen Zahl der hauptamtl. Lehrkräfte männl. Zahl der hauptamtl. Lehrkräfte weibl. Zahl der voll besch. Lehrkr. männl. Zahl der voll besch. Lehrkr. weibl. Normal- Klassenräume K 1966 K Jan Behelfs- Klassenräume Kleinklassen

63 Behelfsklassenräume 1966 Wohnhaus Denecke Badehaus (1938) und Jugendheim

64 Abriß der Scheune 1967 Schuppen (1874) Bau der neuen Schule 1967

65 Aufsetzen der Stahlbeton-Bauelemente durch die Firma VARIEL

66 Die Cellsche Zeitung berichtete am :

67 Aus der Schulchronik konnten für die Jahre von folgende Konfirmanden festgestellt werden: 1887: Hermann Denecke, August Niemeyer, Karl Ohms, Ferdinand Lott, Wilhelm Brammer, Marie Gralher, Anna Stradtmann, Marie Gerhardt, Agnes Meyer, Mathilde Leifert, emmy Frohbusch 1888: Karl Vespermann, Fritz Ützmann, Karl Schaper, Wilhelm Hustedt, Auguste Knoop, Marie Lott, Marie Meyerhoff 1889:Hermann Niemann, Wilhelm Lammers, Wilhelm Meyer, Meta Denecke, Marie Bakes, Bertha Klindtworth, Frieda Niemeyer, Marie Gellermann 1890:Gustav Hustedt, Willi Gellermann, Karl Stradtmann, Theodor Hesse, Willi Buhr, Bernhard Klindtworth, Alwine Knoop, Frieda Hustedt, Anita Hustedt, Hermine Brammer, Henni Bühring 1891:Hermann Meine, Hermann Vespermann, Paul Willers, August Schubert 1892:Hermann Lammers, Hermann Gralher, Franz Herbst, Hugo Bühring, Willi Niemeyer 1893:Fritz Buhr, Auguste Knoop, Frieda Stradtmann, Dora Effinghausen 1894:August Knoop, Friedrich Gellermann, Otto Garner, Wilhelm Lott, Alwine Maaß, Alma Hustedt, Marie Niemeyer 1895:Otto Gralher, August Lilie, Louis Hustedt, Hermann Fricke, August Meyer, Auguste Theile, Bertha Krüger, Frieda Baars 1896:Hr. Bormann, Albert Hustedt, Herm. Willers, Fr. Brammer, Willi Meyer, Anna Klindtworth, Joseph Bühring, Frieda Barkhausen 1897:Hermann Niemeyer, August Baars, August Klindtworth, August Effinghausen, Wilhelm Lutterloh, Ella Meyer 1898:Hr. Baars, Hr. Lege, Hr. Effinghaus, Hermann Brammer, Fr. Gellermann, Henri Hustedt, Richard Hustedt, Anno Knoop, Math. Meyer, Elsb. Maaß, Anna Lilie 1899:Hermann Knoop, Otto Effinghaus, Auguste Gralher, Minna Bühring, Adele Effinghaus, Emma Fuhrberg, Emma Brandt 1900:Heinrich Knoop, Wilhelm Niemann, Hermann Garner, Ernst Klindtworth, Emma Krüger, Wilhelmine Hustedt, Doris Müller, Marie Maaß, Ella Willers, Marie Uhde, Louise Niemeyer, Lina Barkhausen 1901:Willi Baars, Friedr. Brammer, Annita Hesse, Minna Effinghaus, Alwine Niemeyer, Marie Korte 1902:Heinrich Müller, Karl Bühring, Karl Niemeyer, August Maaß, Lina Hustedt, Alwine Knoop, Ollilie Gellermann, Frieda Timme, Auguste Lege, Auguste Bormann, Emma Bockelmann 1903:Karl Klindtworth, Auguste Ützmann, Sophie Hustedt, Auguste Garner, Helene Hustedt, Ella Vespermann, Erna Garner, Emma Hauer 1904:John Knüllig, Hermann Effinghausen, Wilhelmine Fuhle, Dora Niemeyer, Hermine Gralher, Christa Lilie, Erna Hustedt, Frieda Meyer 1905:Hermann Mellies, Anna Garner, Auguste Leifert, Alwine Müller, Auguste Otte, Lina Sizinsky, Marta Korte, Helene Meyer 1906:August Niemeyer, Otto Hustedt, Alwine Krüger, Erna Garner, Frida Knoop, Anna Gellermann, Anna Cassel, Amalie Böttcher, Alwine Winkelmann, Auguste Klindtworth, Doris Schnelle 1907:Hermann Korthe, Wilhelm Wiese, Auguste Baars, August Leiffer, Hermine Meyer, Berta Hahn, Alwine Ehrlich 1908:August Stradtmann, Wilhelm Dehne, Christel Janzen, Auguste Garner, Emma Lege, Martha Schnelle 1909:August Rommel, Friedrich Hertung, Emma Asholz, Auguste Rolfmann, Erna Meyerhoff, Frieda Fuhle, Maria Ramme, Lieschen Grote, Ilse Hennies, Mariechen Thiele 1910:Willi Baars, Gustav Sohnemann, Fritz Leifert, Heinrich Leiffer, Wilhelm Niemann, Dora Niemeyer, Alwine Effinghausen, Henri Winkelmann, Emma Klindworth, Anna Asholz, Viktoria Meyer, Ida Rommel, Luise Schlote 1911:Wilhem Winterhoff, Hermann Helms, Hermann Luwig, Walter Stapelburg, Alwine Garner, Olga Meyerhoff, Mariechen Bruns, Martha Schröder, Martha Hustedt I 1912:Wilhelm Sohnemann, Paul Rommel, Wilhelm Bock, Heinrich Theile I, Friedrich Müller, Dora Effinghausen, Elise Knoop, Hilda Knoop, Auguste Winkelmann, Marie Helms, Emma Hennies 1913:Wilhelm Brammer, Auguste Leiffer, Heinrich Theile, Hermann Rose, Heinrich Spandau, Adolf Fischer, Richard Gremmel, Wilhelm Deppe, Anna Roffmann, Auguste Asholz, Anna Reynier, Auguste Meyerhoff, Gertrud Niemeyer, Frieda Winterhoff, Luise Reichenbach Ab 1914 sind keine Aufzeichnungen mehr vorhanden.

68 Freiwillige Feuerwehr Garssen Ausführungen des damaligen 1. Kommandeur Ernst B u c h h o l z vom 21. Mai 1931 anläßlich des 10-jährigen Stiftungstages Gegründet 21. Mai 1921 Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht; doch furchtbar wird die Himmelskraft, wenn sie der Fessel sich entrafft, einhertritt auf der eignen Spur, die freie Tochter der Natur. (Schiller) Überzeugung von der Wahrheit dieser Worte unseres großen Meisters sind die Grundgedanken gewesen, die weitschauende Männer bewegten, in Garßen eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen. Dieser hohe, ideale Gedanke fand noch besondere Nahrung durch schwere Schicksalsschläge, die im Jahre 1920 in unserem Nachbardorf Bostel niedergingen. Machtlos schien man dort der Götterstärke preisgegeben. Alles Mühen und Ringen der tapferen, besonnenen Helfer, zähe zu verteidigen, was in Generationen Menschenhand geschaffen hatte, schien vergeblich. Mit großer Gewalt trieb der stete Bundesgenosse des Feuers die schaurigen Flammen über zwei blühende Bauerngehöfte hinweg und legte sie in Schutt und Asche. Tief und bewegt waren die Eindrücke bei jedermann, der hier Zeuge war elementarer Vernichtungswut. Besondere Anerkennung der Hilfestellung der Garßener durch den Kreisbrandmeister Müller erschien als reichlich Lohn. Ehrgeiz schien geweckt zu sein. "Den schlechten Mann muß man verachten, der nie bedacht, was er vollbringt." So bedurfte es nur noch eines äußeren Anstoßes, den vorhandenen Willen in die Tat umzusetzen. Al im Herbst 1920 die Inspektion der Garßener Pflichtfeuerwehr zur vollen Zufriedenheit des Kreisbrandmeisters ausgefallen war, schien die Möglichkeit zu einer Freiwilligen Feuerwehr zu kommen, immer größer zu werden. Dank der geschickten Vorarbeit des damaligen Ortsbrandmeisters Gustav Sohnemann sen. war neben Ehrgeiz auch ideale Nächstenliebe wachgerufen, so daß mit dem vorhandenen Interesse an einer Freiwilligen Feuerwehr die Grundlage zur Gründung gegeben schien. Der 21. Mai 1921 ist der denkwürdige Gründungstag unserer Freiwilligen Feuerwehr. Mit der Gründung der Wehr werden die Namen Gustav Sohnemann sen. und Friedrich Gellermann alle Zeit verbunden sein. Diese beiden Männer waren es, der Gemeindevorsteher und der Ortsbrandmeister, die die initiative zur Gründung ergriffen. Unter dem Vorsitz des Ortsbrandmeisters wurde die Gründungsversammlung im Eggers'schen Gasthaus abgehalten. Man mußte dabei den Eindruck gewinnen, daß einem notwendigen Bedürfnis hiermit entsprochen war. Durch die sofortige Einschreibung von 32 Mitgliedern war das zu erwartende Resultat schon überschritten. Unter Ausnutzung dieses günstigen Ergebnisses konnte der Versammlungsleiter bereits in dieser denkwürdigen Gründungsversammlung die Wahl des Kommandos vornehmen lassen. Ausgehend von den rein praktischen Bedürfnissen unserer Gemeinde und der Voraussetzung, das bereits vorhandene Feuerlöschgerät voll auszunutzen, mußte von vornherein eine Einteilung in drei Züge vorgenommen werden. Auf Grund dieser Gliederung kam nun folgende Wahl zustande: als Führer Ernst Buchholz als Stellvertreter Willi Gellermann als Steigerzugführer Theodor Eggers als Rottenführer Rich. Schäfer als Stellvertreter Willi Frewert als 1. Spritzenzugführer Gustav Sohnemann jun. als Rottenführer August Schaper als Stellvertreter August Stradtmann als 2. Spritzenzugführer Hermann Radecke als Rottenführer Carl Hennies als Stellvertreter Hermann Korte "Setzen wir die Feuerwehr in den Sattel, reiten kann sie schon." - So stand die junge Feuerwehr, soeben aus der Taufe gehoben, im Mittelpunkt des Gespräches von Garßen. Jetzt lag es am Kommando, in steter Kleinarbeit Uniform und Ausrüstung baldigst zu beschaffen. Ist es doch nicht allein Vorschrift, daß die Freiwillige Feuerwehr Uniform zu tragen hat, ihre Polizeigewalt, ihr Prestige und die eigene Selbsthaltung fordern es gleicherweise. Etwas zu schaffen ohne Mittel ist auf der sündigen Welt fast unmöglich, und dennoch hat unsere Feuerwehr diese Aufgabe beinah zu lösen vermocht, allerdings unter starker Zuhilfenahme der Opferbereitschaft jedes einzelnen Kameraden sowie der Bürgschaft durch die Gemeinde. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gelang in kurzer Zeit, die Feuerwehr eingekleidet und ausgerüstet zum Appel zu stellen. Besonders vorteilhaft fiel dabei der grüne Rock auf; entsprach Sitz und Farbe doch ganz der Stimmung in der Wehr. War damit rein äußerlich den ersten Anforderungen genügt, so mußte trotz dieser vielen Innenarbeit auch sogleich die Ausbildung beginnen. Die Zusammensetzung unserer Wehr war der Bevölkerung von Garßen entsprechend durchaus günstig. Fröhliche Stimmung, Dienstfreudigkeit und ernster Tatendrang ließen nichts zu wünschen übrig. So lag es, wie schon oft im öffentlichen Leben, besonders auch hier wieder an der Führung, diese hohen Eigenschaften zu erhalten, zu fördern und nutzbar in den Dienst für die Allgemeinheit zu stellen. Ich möchte bescheiden die Behauptung vorwegnehmen, daß dieses dank der Hingabe jedes einzelnen und der tatkräftigen Unterstützung durch das Kommando als gelungen bezeichnet werden kann. Beweise werden sich in den späteren Ausführungen finden. Wie jede dienstliche Ausbildung einer Formation mit Kleinarbeit zu beginnen hat, so war es auch bei uns. Nur vier Kameraden in der Wehr hatten bislang einer anderen Feuerwehr angehört und dadurch uns in der Ausbildung einen gewissen Anhalt gegeben. Diese vier Kameraden waren Theodor Eggers, August Schaper, Wilhelm Graue und Carl Hennies. Der größte Teil der Feuerwehrkameraden waren gediente alte Soldaten. Was Fußund Exerzierübungen anbelangt, war dadurch nur ein gewisses Auffrischen und Wiederholen nötig, um den Ansprüchen, die an eine Freiwillige Feuerwehr im Exerzierdienst gestellt werden, zu

69 genügen. Auch hier wurde hierdurch die Ausbildung der ungedienten Kameraden erheblich leichter. Eine Formation, die exakt und ordentlich exerziert, hinterläßt allerorts einen guten Eindruck. Man geht nicht fehl, wenn man die Exerzierleistungen als Gradmesser für die vorhandene Disziplin annimmt. So war es unter den genannten Umständen verhältnismäßig leicht, der erforderlichen Exerzierausbildung zu genügen. Anders und schwieriger war dagegen die Ausbildung im praktischen Feuerlöschdienst. Jeder Zug mußte sich von Grund auf mit seinem ihm zugeteilten Gerät vertrat machen. Man mußte hier endgültig mit der von der Pflichtwehr herübergebrachten Auffassung, daß nur der Führer die Eigenart und den Mechanismus des Gerätes zu kennen brauche, aufräumen. Die Ausbildungsvorschrift sagt aus: Eine Wehr ist nur dann voll ausgebildet, wenn jeder selbst Führer sein kann. So gingen wir also daran, unsere Spritzen auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Von dem Gerätedienst wurde dann übergegangen zu den Brandmanövern, die anfänglich als Trockenübungen gemacht wurden. Wenn man bedenkt, daß in der ganzen Wehr nur vier Kameraden vorhanden waren, die mehr oder weniger schon praktischen Feuerwehrdienst mitgemacht hatten, war es besonders schwierig, den Brandmanövern von vornherein ein richtiges Bild zu geben. Selbst der Führer war ja ein unausgebildeter Feuerwehrmann. Auch die ihm zur Verfügung stehenden Bücher konnten doch das praktische Bild kaum vervollständigen. An dieser Stelle möchte ich deshalb besonders hervorheben, von welch großer Bedeutung die Feuerwehrfachschule in Celle ist, für die Heranbildung jungen Führernachwuchses. Ich muß hier ehrlich zugeben, daß meine Ausbildung als freiwilliger Feuerwehrmann und Führer bis auf den heutigen Tag gedauert hat und ihr Ende voraussichtlich zeitlebens nicht erreichen wird. Da ich leider auch annehmen muß, daß es meinen Kameraden im Kommando nicht viel anders geht, so müssen wir daraus Erfahrung schöpfen und rechtzeitig genug an Führerersatz denken. Wenn uns auch in dieser Weise nun die Ausbildung im praktischen Feuerwehrdienst erhebliche Schwierigkeiten bereitet hat, so haben wir doch nie versäumt, aus Manövern und Bränden zu lernen und das Gelernte nutzbringend für uns zu verwenden. Lediglich aus den gemachten Erfahrungen heraus erkannten wir die Notwendigkeit und das Bedürfnis, mit Neuanschaffungen an die Gemeinde heranzutreten. Ein Normal-Schema zur Bekämpfung von Bränden gibt es naturgemäß nicht und wird es auch niemals geben können; denn jeder Gebäudebrand erfordert andere Bekämpfungsmaßnahmen, wie man sie sich vorher gedacht und einüben konnte. Gleichmäßiger hingegen verlaufen schon Wald- und Heidebrände; kommt man bei der Bekämpfung von Waldund Heidebränden doch immer noch auf primitive Bekämpfungsmittel zurück. Die Bekämpfungsmaßnahmen bleiben sich aus diesem Grunde bis heute ziemlich gleich. Unserer Feuerwehr die Fertigkeit in der Bekämpfung von Wald- und Heidebränden auch durch Übungen beizubringen, erübrigte sich bis heute, weil die Vorstellung des Waldund Heidebrandes schwierig ist und außerdem fast jährlich durch tatsächliche Brände in Wald und Heide Gelegenheit genug war, zu üben und seine Wehr zu erproben. Bei der ganzen Ausbildung, die sich bald nach festem Übungsplan regelte, wurde als Grundlage der Normal- Übungsplan für Freiwillige Feuerwehr angesehen. Die geschäftliche Handhabung und der Innendienst richteten sich nach den Normalsatzungen für Freiwillige Feuerwehren. Den ganzen geschäftlichen Innenverkehr regelte der Geschäftsführer Theodor Eggers. Durch die Regelung des Feuerlöschwesens im Landkreis Celle besteht auch für uns die Verpflichtung der nachbarlichen Löschhilfe. Auf Grund dieser Verpflichtung gingen wir auch dazu über, in den Orten Übungen abzuhalten, in denen wir unaufgefordert Feuerlöschhilfe zu leisten hatten. Besonders diese Übungen außerhalb verliefen immer sehr angeregt, förderten kameradschaftlichen Sinn und lehrten uns vor allen Dingen die genauen Wasserverhältnisse in unseren Nachbardörfern kennen. Die nachbarliche Löschhilfe ist auch wohl ein Hauptgrund, der vor Jahren dem damaligen Feuerwehrhauptmann von Habighorst, Kamerad Wilh. Thies jun., Veranlassung gab, die Gründung eines Feuerwehrbezirkes wachzurufen, zu dem anfänglichen Habighorst, Lachendorf und Garßen gehörten. Später gesellte sich dann auch noch Eschede hinzu. Innerhalb dieses Bezirkes war alljährlich in den Wehren der Reihenfolge nach abwechselnd eine größere Bezirksübung, die dann anschließend gemeinsam kritisiert wurde. Auch diese Bezirksübungen haben anregend und fördernd für die Ausbildung unserer Wehr gewirkt. Bei allem ernsten Dienst kam auch der Frohsinn in der Wehr genügend zur Geltung. Fast alljährlich hielt die Wehr im Herbst ihr Tanzvergnügen ab und hatte dabei immer starken Zuspruch von Freunden und Gönnern. Um jeden einzelnen Kameraden genügend Sicherheit gegen Unfall und Tod zu verschaffen, wurde die ganze Feuerwehr versichert, wofür die Prämie die Gemeinde zahlte. Die Erfahrungen, die die Feuerwehr im Laufe der Zeit bei den einzelnen Bränden gemacht hatte, waren natürlich die bedeutendsten und wertvollsten. Schon im Jahre 1922 hatte die junge Wehr ein großes Feuer in Vorwerk zu bekämpfen, bei welchem sie als erste auf dem Brandplatz erschien. Durch die bittere Kälte, die an diesem Tage herrschte, froren uns sämtliche Schläuche, und wir haben hier bei diesem ersten großen Feuer bereits eine Erfahrung gemacht, die der Feuerwehr hoffentlich zeitlebens erhalten bleibt, nämlich: Gefrorene Schläuche nicht wickeln! Es folgten im Jahre 1922 noch zwei Waldbrände, der eine im Mai im Garßener Holz und der andere Ende Mai in Marwede. Die Bekämpfung des Waldbrandes in Marwede stellte an die Wehr allergrößte Kraftanstrengungen. Bei größter Hitze den langen Weg im Eiltempo per Fahrrad zurückgelegt, der sofortige Eingriff in die Bekämpfung des Feuers, das bereits dicht vor Marwede angekommen war, erforderten fast Übermenschliches. die Feuerwehr hat hier ein Ruhmesblatt in ihre Geschichte gedruckt, wie es nicht schöner zu sein braucht. Das Jahr 1923 verschonte uns von Bränden, aber im Jahre 1924 waren wiederum zwei Brände zu bekämpfen. Im September ein

70 Wald- und Heidebrand im Arloh und etwas später, auch im September, ein Stallbrand in Vorwerk. Im Jahre 1925 wurde die Feuerwehr im Juli alarmiert zu einem Waldbrand, verbunden mit einem Heidebrand im Hennecken-Moor. Wir sind dabei zu der Überzeugung gekommen, daß in Ausnahmefällen auch eine Spritze bei Wald- und Heidebränden nutzbringend unter günstigen Voraussetzungen eingesetzt werden kann. Das Jahr 1926 ließ uns glücklicherweise wieder von Bränden verschont, aber im Jahre 1927 wurde die Wehr zu drei Bränden alarmiert. Anfang Mai ein Wald- und Heidebrand an der Kleinbahn in der Gemarkung Vorwerk. Mitte Mai ein Schornsteinbrand beim Hofbesitzer Radecke in Garßen, wobei erwähnt sein mag, daß die Befolgung der Vorschrift zur Bekämpfung von Schornsteinbränden die tatsächlich praktischste Lösung ist. Und im November dieses Jahres mußte ein Scheunenbrand niedergekämpft werden beim Hofbesitzer Effinghausen in Garßen. Dieser letzte Brand hat uns besonders gezeitt, daß für die Gemeinde Garßen lange Schlauchleitungen eine genügende Sicherheit geben, auch bei geringer Anzahl von Hydranten. Wir hatten weiter dabei gelernt, daß starke Bedienung unserer ersten Spritze Voraussetzung sein muß. An dieser Stelle der Chronik soll noch einmal besonders dem tatkräftigen Zugreifen der Garßener Frauen gedankt sein. Auch das Jahr 1828 ließ uns von Bränden verschont; jedoch alarmierte uns das Jahr 1929 wieder zu zwei Holz- und Heidebränden. Der erste Brand war Anfang Mai im Thies'schen Moor und der zweite Brand Ende Mai am Bahnhof Garßen. Wie schon immer bei Waldbränden, bestätigte sich besonders wieder beim letzten Brand die Erfahrung, alle verfügbaren Kräfte auf kurze Strecken einzusetzen und nach Möglichkeit zwei Glieder zu bilden. Im Jahre 1930 wurde die Wehr nach Bostel gerufen, wo der Blitz in das Gemeindehaus eingeschlagen hatte, und im März des Jahres 1930 hatte sich die Wehr wiederum mit dem Schornsteinbrand Radecke zu beschäftigen. Auch bereits in diesem Jahr wurde die Wehr zu einem Heidebrand im Breiten-Moor alarmiert. Auch in dieser Chronik soll nicht verschwiegen werden, daß diejenigen besonders hoch zu werten sind, die in der Freiwilligen Feuerwehr unentgeltlich Dienst am Nächsten tun und selbst nicht viel zu verlieren haben. Wenn dies schon bei der Bekämpfung von Hausbränden in Erscheinung tritt, so verdoppelt sich der günstige Eindruck bei der Bekämpfung von Wald- und Heidebränden. Wenn man in großen Zügen die Erfahrungen, die sich aus den verschiedenen Bränden ergeben, zusammenstellen will, so kommt man immer wieder darauf zurück, daß Disziplin der Grundpfeiler dem ihr anvertrauten Gerät die Erwartungen zu erfüllen vermögen, die die Gemeinde auf sie zu setzen berechtigt ist. Die im einzelnen gemachten Erfahrungen sind nach genügender Aussprache im Kommando und der Generalversammlung festgelegt im Protokollbuch. Die Wehr, die an ihrem Gründungstage mit 32 Mitgliedern begründet war, erreichte im Laufe der Zeit eine Stärke von 46 Mitgliedern. Der Stärkenachweis ist genau zu ersehen aus der Stammrolle, und es erübrigt sich wohl, an dieser Stelle alle Namen einzeln aufzuführen. Wie sich das Leben in der Nachkriegszeit wechselvoll in der Entwicklung gezeigt hat auf allen Gebieten, so ist leider auch die wechselseitige Einstellung nicht an allen Gründern der Wehr spurlos vorübergegangen. Wenn auch Gott sei Dank in den führenden Stellen im Kommando seit 10 Jahren kein Wechsel eingetreten ist, so sind doch unter den Kameraden in der Wehr verschiedentlich Austritte zu verzeichnen. Es liegt vielleicht zum großen Teil nur an Mißverständnissen, wenn der Ausschluß einiger Kameraden nicht zu umgehen war. Es liegt im Zug der Zeit, daß die Freiwillige Feuerwehr im allgemeinen, sowie auch bei unserer Garßener Wehr, sich nicht allzu vieler Neuanmeldungen zu erfreuen hat. Der Feuerwehr zu dienen, wird und muß ein strenger Ehrendienst bleiben. Wer sich der Feuerwehr zur Verfügung stellt, muß zuvor rückhaltlos anerkennen, daß er sich den Satzungen und damit der vorhandenen Disziplin unbedingt zu unterwerfen hat. Hoffnung auf eine günstige zukünftige Entwicklung von Volk und Vaterland, läßt auch den Schluß zu auf Hoffnung einer günstigen Entwicklung des Freiwilligen Feuerwehrwesens. Wenn man heutigen Tages einen Rückblick auf die Entwicklung unserer Feuerwehr in den verflossenen 10 Jahren tut, so kann man mit innerer Genugtuung sagen, wir haben unsere Pflicht erfüllt und wollen nicht müde werden, auch für die Zukunft Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr zu dienen.

71 Aus den Protokollbüchern der Freiwilligen Feuerwehr Garßen Am 30. Juli 1921 wurde der Wehr ein Kredit von 6.000,- RM von der Spar- und Darlehenskasse eingeräumt, um Ausrüstungs- und Bekleidungsstücke kaufen zu können. Alle Feuerwehrmitglieder hafteten für diesen Kredit. Dieses Darlehen wurde durch private Spenden der Wehrangehörigen erstmals zurückgezahlt. Bei Alamierung der Wehr während der Nachstunden nach außerhalb mußten Ernst Buchholz und Friedrich Gellermann die neue Spritze bespannen und Hermann Gralher hatte einen bespannten Mannschaftswagen zu stellen. Am 19. April 1922 wurde einstimmig dem Eintritt in den Bezirksverband zugestimmt. Diesem Bezirksverband gehörten die Wehren Eschede, Habighorst, Beedenbostel, Lachendorf und Garßen an. Am wurde beschlossen, dem 1. Brandmeister, Friedrich Gellermann, zu seinem Polterabend von der gesamten Wehr einen Fackelzug zu bringen. Am wurde beim Landratsamt die Wehr von Garßen verpflichtet, bei Bränden auch nach Bostel, Altenhagen, Vorwerk, Groß Hehlen, Scheuen, Ohe und Alvern zu gehen. Bei Aufforderung hat die Wehr auch nach Celle und Klein- Hehlen auszurücken. Am 12. Mai 1923 wurde in einer Korpsversammlung auf Vorschlag des Kassierers der Jahresbeitrag von 6,- RM auf 200,- RM erhöht. Der Kassenbericht am 24. Mai 1924 ergab die Einnahme von ,- RM und die Ausgabe von ,- RM. So blieb ein sehr hohes Defizit, das später umgerechnet 3,05 Goldmark betrug. An dem Kreisfeuerwehrtag am 15. Juni 1924 hat die Wehr geschlossen teilgenommen. Die Abfahrt erfolgte um 7.00 Uhr vom Kameraden Eggers per Rad. Am 25. Oktober 1924 wurde durch den 1. Hauptmann, Herrn Buchholz, dem Hornisten H. Timme, der wegen hohen Alters aus der Wehr ausschied, für seine 25jährige Tätigkeit als Hornist bei der Zwangs- und Freiwilligen Feuerwehr gedankt. Ebenfalls wurde festgelegt, daß die Alarmierung bei Bränden durch Hornisten und Leute ausgeführt werden soll. Der Brandmeister will veranlassen, daß die Gemeinde im Spritzenhaus elektrisches Licht anlegt. Am wurde die Wehr bei einem Heide- und Holzbrand im Arloh und am bei einem Brand eines Stallgebäudes bei Albert Knoop, Vorwerk, eingesetzt. Beide Brände wurden gelöscht. Vom Kreis wurde der Wehr für den Brand im Arloh 75,- Mark und für den Brand in Vorwerk 65,- Mark Löschprämie überwiesen. In der Korpsversammlung am 16. Mai 1931 begrüßte der damalige Hauptmann, Kamerad Buchholz, die Versammlung mit dem Bemerken, daß die Wehr heute ihr 10jähriges Bestehen feiern könne. Mit kurzen Worten schilderte der Hauptmann die Tätigkeit in den verflossenen 10 Jahren und überreichte der Wehr die von ihm verfaßten Aufsätze. Der zweite Hauptmann überreichte herauf im Namen der Wehr dem 1. Hauptmann ein Ehrenbeil. In der Sommergeneralversammlung hatte die Wehr eine Stärke von insgesamt 45 Mann. Der bisherige Führer der Wehr, Herr Buchholz, wurde im Februar 1934 durch den Landrat zum Kreisfeuerwehrführer des Kreises Celle ernannt. In der Generalversammlung am 28. April 1934 wurde die gesamte Wehr feierlichst auf das neue Deutschland verpflichtet. Am 1. Juni 1934 wurden folgende Mitglieder in die Altenabteilung übernommen: Friedrich Gellermann, Willi Gellermann, Theodor Eggers, Richard Schäfer, Paul Willer, Hermann Gralher, Hugo Bühring, Willi Graue sen. Der Führer der Wehr überreichte den Kameraden ein Diplom und dankte für ihre treue Mitarbeit. Gleichzeitig erklärte der Führer der Wehr, Buchholz, daß er als Kreisfeuerwehrführer die Wehr nun nicht mehr weiter führen könne. Er ernannte hierauf folgende neue Führer: Gustav Sohnemann, Führer der Wehr, Hermann Wilke, Führer des Löschzuges, Hermann Radecke, Führer des halben Löschzuges, Willi Gellermann, Löschmeister, August Mellies, Löschmeister, Willi Baars, 2. Löschmeister. Zum Führer der Altersabteilung wurde Willi Gellermann bestimmt. Im Jahre 1934 gehörten zu dem Löschbezirk Garßen die Ortschaften Ohe, Alvern, Bostel, Lachtehausen, Altenhagen und Vorwerk. In jeder Ortschaft mußte einmal im Jahr eine Übung abgehalten werden. In der außerordentlichen Generalversammlung im Dezember 1935 wurde dem ehemaligen Hauptmann Buchholz und dem Ehrenmitglied Hennies eine Ehrenurkunde überreicht. Der Kamerad Willi Baars I wurde zum Löschmeister ernannt. Am hatte die Wehr einen Bestand von 47 Mann. Davon fielen 9 Mann der Altersabteilung zu. Im Jahre 1937 wurde die alte Handdruckspritze für 500 Reichsmark verkauft. Auch die alten Uniformen wurden den einzelnen verkauft. Am 12. September 1937 konnte die Feuerwehr von Garßen dem Löschverband die neu angeschaffte Motorspritze vorführen. Die Stärke der Wehr betrug im Jahre Mann, einschließlich der Altersabteilung. Im Jahre 1941 wurde notiert: In der Zeit von 1943 bis 1946 sind keine Versammlungen der Freiwilligen Feuerwehr anberaumt gewesen, bei der Protokolle geführt wurden. Durch die

72 besonderen Verhältnisse der letzten Kriegsjahre sowie der ersten Nachkriegsjahre war die Arbeit der Wehr fast völlig lahmgelegt. Insbesondere nach dem Zusammenbruch 1945 konnte die Freiwillige Feuerwehr keinen Dienst leisten, da das Löschfahrzeug und fast sämtliches Material und Ausrüstungsgegenstände gestohlen bzw. verbrannt waren. Erst im Jahre 1947 konnte der Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Garßen in beschränktem Umfang wieder aufgenommen werden. Dieses ist ein Verdienst des Ortsbrandmeisters Gustav Sohnemann. Bei der Generalversammlung am waren auch die Männer der Wehr aus Bostel und Vorwerk anwesend. Oberbrandmeister Sohnemann gedachte das 25jährigen Bestehens der Wehr, das im Jahre 1946 sang- und klanglos vorübergegangen war. Sodann verlas der Oberbrandmeister eine Anordnung der Militärregierung, wonach die Sollstärke für motorisierte Löschgeräte ein Führer und 8 Mann zuzüglich 100 % Reserve betragen soll. In einer Mitgliederversammlung am wurde Friedrich Hustedt einstimmig als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr vorgeschlagen. Der Gemeinderat mußte hierzu noch seine Zustimmung geben. Diese Neuwahl war notwendig, weil der bisherige Ortsbrandmeister, Gustav Sohnemann, durch sein Bürgermeisteramt überlastet war. Im Jahre 1951 hat die Wehr wieder ein motorisiertes Mannschaftsfahrzeug erhalten, das erforderlich wurde, da die Einsatzgruppe neu eingeteilt wurde. Der ersten Gruppe gehörten an: Gruppenführer: Willi Deppe Maschinist: Hermann Niemann Melder: Karl Wermke Angriffstrupp: Helmut Baars, Willi Baars Wassertrupp: Heinz Witschi, Helmut Gellermann Schlauchtrupp: Karl-Heinz Meine, Kurt Knoblich. Für die zweite Gruppe wurden aufgestellt: Gruppenführer: Hermann Effinghausen Maschinist: Günter Niemeier Melder: Heinrich Bockmann Angriffstrupp: Otto Persuhn, Heinrich Schridde Wassertrupp: Egon Karau, Hartwig Fischer Schlauchtrupp: Rudolf Dümmer, Bruno Engwer. In der Jahreshauptversammlung am 19. März 1955 legte der bisherige Brandmeister, Friedrich Hustedt, sein Amt nieder und übergab alle der Wehr gehörenden Gegenstände seinem Stellvertreter, Karl Bockmann. Dieser übernahm den Vorsitz der Versammlung und forderte zu neuen Vorschlägen für einen Brandmeister auf. Nach Eingang der Vorschläge wurde die Wahl mit Stimmzetteln durchgeführt. Es erhielt Hermann Gellermann 19 Stimmen. Er erklärte sich sodann bereit, für ein Jahr das Amt des Ortsbrandmeisters zu übernehmen. Er ermahnte alle Kameraden, immer zum Dienst zu erscheinen und ihm treu zur Seite zu stehen. Hermann Gellermann schlug sodann Friedrich Hustedt zum Ehrenbrandmeister vor, was von der Versammlung einstimmig angenommen wurde, jedoch von dem Gewählten abgelehnt ist. In der Generalversammlung am wurde sodann der bisherige Brandmeister, Hermann Gellermann, vorgeschlagen und einstimmig für die Dauer von 6 Jahren wiedergewählt. Als Schriftführer wurde Egon Karau gewählt. In der Generalversammlung 1957 wurde zum Unterbrandmeister der Kamerad Bruno Engwer befördert. Zum Oberfeuerwehrmann wurden folgende Kameraden befördert: Heinz Sohnemann, Karl-Heinz Meine, Helmut Baars, Willi Baars, Egon Karau und Otto Persuhn. In der Generalversammlung am wurde der Entschluß zur Anschaffung einer neuen Kraftspritze gefaßt. Dieser Entschluß wurde vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. Nach Vorführung verschiedener Spritzen entschloß man sich für eine Metzpumpe mit VW-Motor, der auch gleich zur Auslieferung kam. Die öffentliche Übergabe der Kraftspritze sollte im Frühjahr, verbunden mit einer Alarmübung, stattfinden. Im Jahre 1959 waren zwei große Brände zu verzeichnen. Am um 2.00 Uhr ertönte in Garßen die Sirene. Es standen um diese Zeit die Wirtschaftsgebäude von Gastwirt Gellermann in Flammen. Obwohl zu dieser Zeit noch die gesamte Wehr auf dem Schützenfest zu finden war, klappte alles sehr schnell. Durch den Kameraden Helmut Baars, der wohl als erster am Brandherd erschienen war, wurde sämtliches Vieh gerettet. Als dann die Kraftspritze erschienen war, wurden zwei Rohre zur Brandbekämpfung eingesetzt und ein Rohr zur Abkühlung des Wohnhauses. Inzwischen waren die Celler Feuerwehr und die Nachbarwehren eingetroffen. So konnte gemeinsam der Brand abgelöscht werden und ein kleiner Teil der Scheune gerettet werden. Um 8.00 Uhr konnten dann die Wehren unter Zurücklassen einer Brandwache die Brandstelle verlassen. Zu einem Waldbrand rückte die Wehr am um Uhr mit 23 Mitgliedern aus. Infolge der Trockenheit fand das Feuer reichlich Nahrung. Dieser Brand fand im Arloh statt. Es war nicht möglich, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, und es wurden sämtliche Feuerwehren, die nicht anderswo im Einsatz waren, zur Brandstelle gerufen. Vor allem Tanklöschfahrzeuge kamen hier zu vollem Einsatz. Es wurde vom Brandmeister der Vorschlag gemacht, einen Antrag zu stellen auf einen Tanklöschwagen. Da gerade Garßen reichlich von Waldungen und Heide umgeben ist, würde sich ein Tanklöschwagen rentieren. Bei der Jahreshauptversammlung am konnte festgestellt werden, daß die Wehr im vergangenen Jahr 36 mal zu Waldbränden ausgefahren war und daß wohl selten eine Wehr so eine hohe Zahl erreicht. In dieser Versammlung wurde auch der Brandmeister und sein Stellvertreter einstimmig wiedergewählt. Im Jahre 1960 hat die Gemeinde DM ,- für Anschaffungen bewilligt. Dieses Geld soll als Anzahlung für den Tanklöschwagen Verwendung finden. Weitere DM 1.500,- wurden als Erweiterungsbau für das Gerätehaus bewilligt. Am beging die Wehr ihr 40jähriges Bestehen. Die Festlichkeiten hierfür wurden jedoch einstimmig verschoben. Das neu zu erstellende Gerätehaus wollte die Wehr in Eigenhilfe bauen. Das Holz, welches von Waldbesitzern gestiftet wurde, sollte am geschlagen werden. Bereits in der Generalversammlung am wurde berichtet, daß das

73 Gerätehaus im Rohbau erstellt sei und bisher ca. 900 Arbeitsstunden geleistet wurden. Im Winter wurde das Gerätehaus bereits mit beiden Fahrzeugen belegt. Bis auf kleine Arbeiten, die im Frühjahr ausgeführt werden sollten, ist es im wesentlichen fertiggestellt. Im Jahre 1964 fand das Kreisfeuerwehrfest in Garßen statt. Bereits um 7.00 Uhr wurde unter Gellermanns Eichen ein Feldgottesdienst abgehalten, an dem sämtliche Wehren teilnahmen. Danach begannen die Wettkämpfe auf dem Sportplatz. Für die ordentliche Durchführung wurde Kamerad Karau verantwortlich gemacht. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand eine Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Anschließend wurde ein Werbemarsch durch den Ort vorgenommen. Dieser endete beim Spritzenhaus. Dort wurde auch die Schlüsselübergabe für das neue Gerätehaus vorgenommen. Um Uhr begann der Festball. Bei der Neuwahl des Kommandos wurden folgende Kameraden festgestellt: Gellermann, Hermann; Engwer, Bruno, Karau, Egon; Baars, Willi; Bockmann, Heinrich; Niemann, Rolf. Zu drei Einsätzen wurde die Wehr im Jahre 1969 angefordert. Außerdem wurden 17 Übungen durchgeführt. Im Feuerwehrgerätehaus hatte sich die Decke von den Balken gelöst und mußte neu angeschlagen werden. An dieser Arbeit haben sich die Feuerwehrkameraden fleißig beteiligt. Besonders muß noch erwähnt werden, daß die Freiwillige Feuerwehr in jedem Jahr die Blindensammlung durchgeführt hat und immer mit einem stolzen Betrag diese Sammlung abschließen konnte. Übergabe Tanklöschfahrzeug Bereits im Jahre 1964 wurde der Tanklöschwagen 12 mal zu kleineren Waldbränden gerufen. In der Sommerversammlung vom konnte der Kassenwart in seinem Kassenbericht einen Bestand von DM 1.100,- verzeichnen. Es waren 2 Neuzugänge und 1 Beförderung erfolgt. In der Jahreshauptversammlung am wurde vom Gemeindebrandmeister festgestellt, daß im vergangenen Jahr nur 2 Brände zu bekämpfen waren. In diesem Jahr wurden von der Gemeinde 2 Funkgeräte angeschafft. Außerdem wurde eine große Übung in Garßen durchgeführt. Als Brandstelle hatte man das Rathaus vorgesehen. Im Jahre 1968 war nur 1 Brand im Weinhorst zu verzeichnen. In der Jahreshauptversammlung am hat Bürgermeister Sohnemann die Ehrung der Feuerwehrkameraden Sander und Effinghausen für 15jährige Mitgliedschaft vorgenommen. Der Kamerad Otto Brandes wurde für seine 40jährige Treue geehrt.

74 Sportverein Garßen e.v. von 1923 Der Männer Turnverein Garßen wurde nach dem 1. Weltkrieg von sportbegeisterten jungen Leuten 1923 in Leben gerufen. 1. Vorsitzender August Breyel im Gründungsjahr. In den darauffolgenden Jahren leitete als 1. Vorsitzender Bäckermeister Wilhelm Graue sen. mit seinen Mitstreitern Landwirt Hermann Radecke und Müllermeister Fritz Sperber den Verein. Hauptsportarten waren Turnen, Faustball und Leichtathletik. August Knop, Hermann Denecke, Hermann Steinke, Willi Theile, Heinrich Bode, Erich Bock, Heinrich Bockmann, Hermann Radecke, Willi Gellermann, Fritz Sperber, Fritz Breyel, Siegfried Graue, Hermann Lachmund, Wilhelm Böttcher, Hugo Witschi, Otto Schrader und Heinrich Gralher. Bis etwa 1930 war der MTV Garßen recht aktiv. Dann kam die SA in Garßen auf, der Sport wurde vernachlässigt, und nach der "Machtübernahme" 1933 waren das Jungvolk und die Hitlerjugend für den Sportbetrieb verantwortlich. Kurz vor dieser Zeit wurde in Garßen erstmals Fußball gespielt. Hier einige Fußballpioniere von Garßen: Die erste Turnierriege Zu der Zeit versuchte die Politik, auf den Sport Einfluß zu nehmen. Es gründeten sich etwas später die Freien Turner in Garßen. Deren Vorsitzender war Fritz Scheffler. Der MTV hatte als Motto "frisch, frei, stark und treu" ihren Sport betrieben. Die Freien Turner konnten sich nur kurze Zeit behaupten und schlossen sich dem MTV an. Zu dieser Zeit wurden auch die Frauen munter. Sie gründeten eine Frauenabteilung. Fräulein Kämpf aus Celle war Vorturnerin, während Frau Gertrud Graue, Frieda Sohnemann (Große), Emma Denecke, Marie (Meine) und Olga Buchholz (Brandes) u.v.a. dort recht aktiv waren. Bei den Männern fungierten als Vorturner u. a. aus Habighorst Ernst Steele, Hermann Blöck und Walter Möbes, während aus Celle die Sportkameraden Friedrich Winkelmann (Union), Hans Bild, Fritz Knop (Klemptnermeister) und Fritz Weiß (Dachdeckermeister) dafür sorgten, daß zweimal in der Woche eifrig trainiert wurde. Die erste Turnriege, die in Wettkämpfen auftrat, war in folgender Besetzung erfolgreich: Hans Bild (Vorturner), Fritz Winterhoff, Gustav Meine, Wilhelm Graue jun., Alfred Duwe, Heinrich Asholz, Otto Große,?, Hermann Asholz. (s. Bild unten) Eine Jugendabteilung war ebenfalls bereits vertreten, in der u.a. nachfolgende Turner aktiv waren: Heinrich Boch, Hermann Niemeyer, Busse, Alfred Rasch, Siegfried Graue, Willi Gellermann, Heinrich Ehlers, Heinz Duwe, Fritz Faltermann. (Bild s. unten). Das war die Mannschaft von etwa Etwas später war folgende Mannschaft schon recht erfolgreich:?, Siegfried Graue,?, Alfred Rasch, Hermann Niemeyer, Otto Schrader, Wilhelm Böttcher, Hermann Asholz, Willi Gellermann. Trainer und Betreuer war Adolf Rüter. (s. Bild unten). Fußball wurde bis zum 2. Weltkrieg gespielt. Dann wurde er verboten, da es kein Schuhwerk mehr gab. Erwähnenswert war im MTV noch die Musikgruppe, die unter der Leitung von Herrn Seelemeyer (Geige) zu Volkstänzen, ja sogar auf Hochzeiten und dergleichen mehr, für Stimmung sorgte. Hier taten sich besonders die Kameraden Fritz Hustedt (Manderole), Otto Große (Geige), Gustav Meine (Mandoline), August Böttcher (Gitarre), Alfred Duwe (Geige), Ernst Meinicke (Geige), August Baars (Mandoline), Gustav Hustedt (Geige), Otto Broße (Klavier), hervor. Der MTV war in den Jahren von 1923 bis etwa 1930 recht rührig und nahm am gesellschaftlichen Leben im Ort besonders rege teil. Damals wanderten die Turnvereine besonders am Himmelfahrtstag sehr viel. Hier ein Bild vom Wandertag Himmelfahrt 1925 im Bodetal im Harz. Von links nach rechts sind zu sehen: Fritz Sperber, Wilhelm Graue sen., Willi Hennies, Theo Sander, Wilhelm Graue jun., Hermann Gralher, Heinrich Schrader, Gustav Meine, Otto Effinghausen, Fritz Winterhoff, Otto Große und Hermann Asholz.

75 Fußballpioniere des MTV Garßen Jugendabteilung des MTV Garßen zu 5) Eduard Marniok, Garßen Der Schriftführer H.S." Am fand eine erste Versammlung statt, in der folgender Vorstand gewählt wurde: Heinrich Boch,?, Hermann Niemeyer, Busse,?, Alfred Rasch, Siegfried Graue, Willi Gellermann, Heinrich Ehlers, Heinz Duwe, Fritz Faltermann August Knop, Hermann Denecke, Hermann Steinke, Willi Theile, Heinrich Bode, Erich Bock, Heinrich Bockmann, Hermann Radecke, Willi Gellermann, Fritz Sperber, Fritz Breyel, Siegfried Graue, Hermann Lachmund, Wilhelm Böttcher, Hugo Witschi, Otto Schrader und Heinrich Gralher. Nach dem 2. Weltkrieg fanden sich bald einige junge Leute, die den alten MTV Garßen wieder ins Leben rufen wollten. Aus dem ersten, mit Bleistift auf "organisiertem" Papier geschriebenen Protokoll geht hervor, daß am an das "Stadtamt für Leibesübung" folgendes gemeldet wurde: 1. Vereinsvorstand: Graue, Siegfried - Vereinsleiter Schulze, Heinrich - Schriftführer Brammer, Wilhelm jun. - Kassenwart Thomas, Walter - Sportwart Gellermann, Hermann - Spielführer der 1. Mannschaft Gellermann, Helmut - Spielführer der 2. Mannschaft 2. Aufstellung der Fußballmannschaft Zusammenkünfte: montags Uhr bei Eggers (bis heute so geblieben) 1. Mannschaft: Spielführer Hermann Gellermann Zum Stamm der 1. Mannschaft gehörten lt. Protokoll: Tor: Sigwart (Karl) Verteidigung: Gellermann I (Hermann), Dümmer (Walter) Läufer: Korte (Heinz), Schulze (Heinrich), Brammer (Wilh.) Sturm: Thomas (Walter), Aufrichtig (Herbert), Gellermann II (Friedrich), Henning (H.H.), Grube (Gustav).?, Siegfried Graue,?, Alfred Rasch, Hermann Niemeyer, Otto Schrader, Wilhelm Böttcher, Hermann Asholz, Willi Gellermann und Trainer Adolf Rüter "Betr.: Gründungsversammlung am Die Hauptpunkte der Tagesordnung: 1. Namensnennung des Vereins 2. Wahl des Vereinsleiters 3. Wahl des Schriftführers 4. Wahl des Spielführers 1. Mannschaft 5. Wahl des Spielführers 1. Jugend Namen und Personalien zu den Hauptpunkten: zu 1) Sportverein Garßen zu 2) Siegfried Graue, Garßen zu 3) Heinrich Schulze, Garßen 3A zu 4) Hermann Gellermann, Garßen Jugendmannschaft: Spielführer Gellermann III (Helmut) Gellermann III (Helmut), Effinghausen (Alfred), Schaper (Herbert), Naujoks (Gerhard), Seidel (Walter), Scheffler (Rudi), Lüßmann (Oskar), Marniok (Eduard), Sohnemann (Karl-Heinz), Kresse (Rudolf), Graue (Willi) und Meine (Helmut). Das erste Spiel, das der neue SV Garßen austrug, fand bereits am gegen Eintracht Celle 1. Mannschaft statt. Das Spiel endete mit einem 19:1 Sieg der Einträchtler. Garßen spielte in folgender Aufstellung:

76 Seidel Gellermann I (Hermann) - Kresse Lüßmann I - Schulze - Sohnemann Gellermann III - Henning - Gellermann II (Friedrich) - S. Graue - Thomas Der SV Garßen nahm 1 RM Beitrag für Erwachsene und 50 Rpf für Jugendliche bis 18 Jahre. Aus den weiteren Protokollen geht hervor, daß der Verein die Farben schwarz / weiß annahm (rot wurde gestrichen), einen Vorstand mit "reiner politischer Weste" haben mußte und an den Punktspielen des Kreises Celle teilnehmen möchte. Es folgen Aufstellungen für die nächsten Spiele mit den nachgetragenen Ergebnissen, die weiterhin mit Bleistift, aber sauber und gewissenhaft, vom Schriftführer Heinrich Schulze geführt wurden. Es stellten sich im Laufe der ersten Punktspiele folgende Mannschaften heraus (lt. Protokoll vom ): Grube 1. Jugend: Sigwart Dümmer Gellermann I Schulze Korte Thile (Ernst) Gellermann (Brammer) II Henning Aufrichtig Gellermann III Schaper Effinghausen Seidel Graue Meyer Thomas Kresse Brammer Sohnemann Naujoks Lüßmann Beim Studium der Aufstellungen fällt auf, daß es mit dem Alter nicht so genau genommen wurde. "Jugendliche" mußten oft bei den "Herren" aushelfen. (1. Eintrachtspiel) Bei den Aufstellungen erscheinen noch häufig: Röhnelt (Werner), Graue (Siegfried). Gellermann II (Friedrich) hatte am einen Sportunfall (Beinbruch) im Spiel gegen Eintracht Celle. Bereits am erscheinen zum ersten Mal Hinweise auf Erfolge als Jugendmannschaft: Sportfest in Höfer: I. Herren: 2. Platz (1. Nienhagen, 3. Höfer, 4 Hohne) Jugend: 1. Platz (2. Nienhagen, 3 Höfer, 4 Hohne) Bei dem Sportfest wurde auch Leichtathletik nebenbei betrieben. Ergebnis beim 100m - Lauf: 2. Hans Henning (Fehlstart) Ergebnis beim 75m -Lauf: 2. Willi Graue. Die erste Weihnachtsfeier fand am bei Eggers statt. Bemerkenswert findet der Chronist noch Aufzeichnungen aus dem Sportjahr 1946 über die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften, und es soll nicht versäumt werden, diese im Wortlaut zu bringen: Zeiten im Sport: (Turn- und Sportfest in Hannover) Jugend: 4 x 100 m TKH A Hannover 47 sek 78 A Hannover 49 sek Eintracht B 51 sek Herren: 78 Hannover 47 sek 74 Hannover 46,4 sek Deutsche Meisterschaft: Herren: 100m Bahn Pfeiffer Frankfurt/M. 11,1 sek Herren: 200m Bahn Sonntag Plan 22,3 sek 400m Bahn Edel Hamburg 49,6 sek 800m Bahn Ulzheimer Frankfurt/M. 1:54,2 sek 1500m Bahn Kamde 10000m Bahn Eitel München Eßlingen 3:59,6 sek 32:24,4 sek 4 x 100 m Kickers Stuttgart 43,5 sek 4 X 400 m HSV Hamburg 110 m Hürden Zeppernick Osnabrück 3:21,2 sek 15,6 sek Hammer Hein Hamburg 51,62 m Diskus Hilbrecht Sinsbach 44,61 m Speer Haas Saalbach 56,57 m Weitsprung Luther Hamburg 7,03 m Hochsprung Naumann Frankfurt 1,80 m Kugel 3 x 1000m 5000m 1. Jansen 2. Bauer VfL 3. TKH Eberlein 2. Renneck Köln TKH Hannover München Oberhausen Hannover Hannover München 1860 Hannover TKH 14,40 m 14,09 m 7:49 7:51 7:55 8:20 15:06 16:11 Frauen: 100m Petersen Bremen 12,2 sek 4 x 100m 1. HSV 2. Werder 3. TKH Hamburg Bremen Hannover 50,6 sek 50,6 sek? 80m Hürden Domagalla Dinslaken 11,8 sek Kugel Umbescheid Karlsruhe 12,56m Speer Hillebrand Hannover 42,23m Weitsprung Bornemann Hannover 5,45m

77 Beim SV Garßen wurden ebenfalls Sportfeste durchgeführt. Es lassen sich aber zunächst keine Aufzeichnungen finden. Erwähnenswert sind aber die Leistungen von Hans Henning ( bei Buchholz) in den Kurzstrecken und Willi Brammer in den Mittelstrecken sowie Rudolf Scheffler über 1000m. Die 1. Jahreshauptversammlung am ergab einen Vorstandswechsel. Siegfried Graue wurde von Karl Duwe (Bostel) abgelöst. Es wurde eine Mädelgruppe (Handball), geleitet von Christel Görke, gegründet. Weiterhin wurden aufgenommen: Tischtennis: Richard Wegner und Heinz Steinbrink Leichtathletik: Bernhard Linke (Bostel) Geräteturnen: Heinz Korte (Bostel). Bemerkenswert dürfte weiter sein, daß über Neuaufnahmen die Jahreshauptversammlung entschied. Soweit möglich, soll versucht werden, die Mannschaftsaufstellungen zu bringen, die aus den vorhandenen Protokollen zu ersehen sind schreibt Heinrich Schulze: Sturm: Lüßmann, Marniok, Sohnemann, Kresse, Graue, Staats Meine (Helmut) Oskar Eduard Heinz Rudi Willi (Alfred) Meyer, Willi; Knoblich, Kurt; Baars, Helmut; Baars, Willi; Grube, Heinz; Linke Bernhard B." Eintracht Celle tagte damals noch in der Gerichtsklause (2620) Von 1947 ist noch zu erwähnen, daß Pfingsten ein Sportfest (Stiftungsfest) Garßen I - TuS Res. (gegen 5 Ztr. Krt.) Laienspiel und Tänze bei Eggers abends Tanz durchgeführt wurde. Am 10. August fand ein Werbesportfest mit Leichtathletik, Fußball, Handball (Mädel) und Tischtennis statt. Abends: Tanz. Aus einer Vorstandssitzung vom 28. April 1953 geht hervor, daß Herr Buchholz dem Sportverein den Platz gekündigt hat. Außer den Herren des Vorstandes des SV waren vertreten von der Gemeinde Heinrich Bockmann und von der Schule W. Bautor. "Neubau des Sportplatzes" stand zur Diskussion. Der Gemeindevorsteher Sohnemann brachte den Vorschlag "Sandgrube des Hartsteinwerkes". SV und Schule lehnten aus verschiedenen Gründen ab. Weitere Vorschläge waren neben dem Schießstand hinter Eggers das Gelände Moser an der B 191 und als weiteres wurde vorgeschlagen, mit Herrn Buchholz wegen einer Pachtverlängerung zu verhandeln. Am erneute Verhandlungen über einen neuen Sportplatz. Vertreter der Gemeinde, Bürgermeister Sohnemann, H. Bockmann, W. Soblik, Herr Bautor als Vertreter der Schule sowie Vorstandsmitglieder des SV unter Klaus Pelz. Vorschläge für einen Neubau waren weiter der Platz hinter Eggers, Gelände Reinicke und Sigwart-Claus am Osterbergsweg. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der Platz von Buchholz für weitere 6 Jahre für 150,- DM von der Gemeinde gepachtet werden. "Tor: Verteidigung: Läufer: Sturm: Jugend: Tor: Sigwart, Karl (damals Siegward) Gellermann, Hermann Dümmer, Walter Korte, Heinz H. S. (Heinrich Schulze) Brammer Willi Thomas, Walter Aufrichtig, Herbert Gellermann, Fritz Henning, Hans Grube, Gustav Gellermann, Helmut Auf der Jahreshauptversammlung am wurde der Lehrer Helmut Brammer für Karl Duwe 1. Vorsitzender. Am wurde beschlossen, aus der Volksfürsorge- Haftpflichtversicherung auszutreten und dem vom Fußballverband vorgeschlagenen Gerling-Konzern beizutreten (bessere Bedingungen). Die Protokolle von 1949 und 1950 fehlen. Auf der Jahreshauptversammlung 1949 löste Heinz Schilling Helmut Brammer als 1. Vorsitzenden ab. Pokalturnier 1. Mai 1954 Verteidigung: Läufer: Effinghausen, Alfred Schaper, Herbert Naujoks, Gerhard Seidel, Walter Scheffler, Rudi 1950 wurde Artur Barz 1. Vorsitzender 1951 ebenfalls Artur Barz 1. Vorsitzender 1952 wurde Klaus Pelz 1. Vorsitzender, der dieses Amt bis 1954 versah. Spartenleiter Willi Brammer Jugendwart Helmut Meine 1. Vorsitzender Klaus Pelz

78 Jahreshauptversammlung Helmut Meine wird 1. Vorsitzender. Im Laufe des Jahres traten Helmut Meine und Hermann Gellermann als 2. Vorsitzender wegen Unstimmigkeiten im Vorstand (u.a. Heideblütenfest) zurück. In dieser Zeit wurden vom Verein auch Heideblütenfeste durchgeführt. Ab bis 1960 übernahm Willi Soblik den Vorsitz des SV Garßen. Willumeit, Ingolf Effinghausen, Otto Neumann, Norbert Wahner, Eckhardt Kühn, Karl Hustedt, Günter Bähr, Hermann Lüßmann. Spartenleiter "Fußball" war damals Paul Göring, der 1957 leider verstarb. Bis 1958 war Herr Eggers Vereinswirt, dann übernahm Th. Rexilius das Vereinslokal. Am 29. Januar 1956 wurden Willi Soblik und Helmut Meine beauftragt, das Projekt "Neubau Sportplatz am Osterbergsweg" in Angriff zu nehmen. Das 10jährige Stiftungsfest fand am und statt. Am wurde ein Kameradschaftsabend mit geladenen Gästen und am 1.5. ein Pokalturnier in gewohnter Weise veranstaltet. Hermann Lüßmann sen. erhielt eine Ehrenplakette vom Verein. Bis 1956 spielte unsere 1. Fußballmannschaft in der 2. Kreisklasse. Mit Hilfe eines erstmals eingesetzten Trainers (Walter Nuschkewitz, Wathlingen) gelang der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Es spielten damals: 1960 nahmen am Punktspielbetrieb des SV folgende Mannschaften teil: 1. Herren, 2. Herren, A-Jugend, B-Jugend, 1 Schülermannschaft und 2 Knabenmannschaften. Jugendleiter ist seit 1954 Helmut Meine. Im Spieljahr 1960 wurde die 1. Knabenmannschaft Kreismeister, ebenfalls die A-Jugend Sportfest in Lachendorf Eckhardt Kühn Fußballspartenleiter Paul Göring Norbert Wahner (erreichte im 100m-Lauf den Endlauf) Helmut Meine Georg Tomek Klaus Dunkel Wilfried Stradtmann. Dieses war die letzte Jahreshauptversammlung 1959 wurde die Finanzierung des neuen Sportplatzes vom Sportkameraden Helmut Meine bekanntgegeben: Die 1. Kreismeisterschaft des Vereins errang die A-Jugend im Spieljahr 1960/61. Der Aufstieg in die Bezirksjugendklasse, Staffel Süd, war geschafft. Hier der Kreisvorsitzende, Willi Gattermann, während der Siegerehrung nach dem letzten Spiel bei der Überreichung des Balles an den Kapitän Manfred Krieg. Im Hintergrund 1. Vors. Helmut Meine, weiter zu erkennen Herfried Theile, Winfried Schneider, Jürgen Lehmann. Gesamtkosten ,- DM 1. Bauabschnitt ,- DM waren bewilligt. Am 15. August 1959 konnte das Sportheim gerichtet werden. Arthur Barz, Adolf Wöhling, Herbert Meine, Heinz

79 Im Spieljahr 1960 wurden die 1. Knabenmannschaft und die A-Jugend Kreismeister. Helmut Meine, 1. Vors. Jürgen Bode Manfred Krieg Karl- Heinz Hagedorn Winfried Schneider Herfried Theile Jugendwart Klaus Dunkel Wolfgang Meyer Werner Bunge Jürgen Lehmann Herbert Baars Jürgen Salewski Eberhard Koch. 1963: 40 Jahre Sportverein Garßen e.v Zunächst konnte der Verein nach dem Bau der Barriere um das Spielfeld einen Brunnen zwecks Berieselung auf dem Sportplatz bohren. Die Mannschaft spielte in der Aufstellung: Jürgen Salewski Herbert Baars, Eberhardt Koch Wolfgang Meyer, Werner Bunge, Jürgen Lehmann Hans-Jürgen Bode, Manfred Krieg, Karl-Heinz Hagedorn, Winfried Schneider, Herfried Theile. Jugendwart Klaus Dunkel. Ab 30. Januar 1961 ist Helmut Meine 1. Vorsitzender des Vereins. Nach der Einweihung der Umkleidekabinen auf dem Sportplatz konnten für die Ausgestaltung des Jugendraumes im Sportheim folgende Zuschüsse gebucht werden: Knabenmannschaft des SV Garßen Werner Marzinewitz, Karl-Heinz Lüßmann, Harald Persuhn, Manfred Dümmer, Friedrich-Wilhelm Gellermann, Wolfgang Heider, Karl-Heinz Siegwart. Betreuer: Helmut Meine Dazu wurden bei den Bundesjugendspielen in Wathlingen Wolfgang Graue Einzelsieger im Dreikampf und die Mannschaft mit Wolfgang Graue, Lothar Zimmermann und Wilhelm Brammer ebenfalls 1. Sieger auf Kreisebene A-Jugend Kreismeister Am 16., 17. und 18. August 1963 fanden besondere Veranstaltungen statt. Hier sind einige Besucher besonders zu erwähnen. Wie aus nachfolgenden Bildern hervorgeht, war als Ehrengast der Vorsitzende des Heidebezirks im Niedersächsischen Fußballverband, Heinrich Greibke, aus Gifhorn, erschienen. Neben einer zündenden Festansprache ehrte er den Verein dadurch, daß er Geschenke des NFV überreichte. Der 1. Vorsitzende, Helmut Meine, erhielt "in Würdigung seiner Verdienste um den Fußballsport" das "Niedersachsenroß" überreicht. Es folgten Ansprachen des Bürgermeisters Gustav Sohnemann, der die silberne Ehrennadel des Kreises Celle im NFV erhielt, sowie Grußworte der Gast- und hiesigen Vereine. Keiner kam mit leeren Händen. Es war ein denkwürdiger Tag für den Sportverein, der eine Reihe von langjährigen Mitgliedern auszeichnen konnte. Regierung 1.200,- DM Landkreis 500,- DM Gemeinde 500,- DM Eigenmittel 329,48 DM 2.529,48 DM Der Verein wurde ins Vereinsregister eingetragen mit der Bezeichnung Sportverein Garßen e.v. von 1923.

80 40 Jahre SV Garßen e.v. von Bürgermeister Sohnemann bei seiner Ansprache verdiente Sportler werden ausgezeichnet 1964 wurde auf Vereinskosten eine Lichtanlage installiert, Kostenpunkt: 1.500,- DM. Erstmals holte die Schülermannschaft eine Kreismeisterschaft. Smilgies, Arno; Kalskie, Leo Stradtmann, Wilfried; Piche, Edwin Willumeit, Heinz Wahner, Egon; Salewski Jürgen Hagedorn, Karl-Heinze Salewskil, Joachim Theile, Herfried Schneider, Winfried. Auf dem Bild weiter Spartenleiter Helmut Wittke, die Auswechselspieler Eckhard Kühn, Otto Neumann und Franz Meyer sowie der 1. Vors. Helmut Meine. Ein Zeichen der Breitenarbeit im Verein ist die Kreismeisterschaft der Schüler mit einem 3 : 1 über Eintracht Celle. Heinrich Greibke, 1. Vors. des Heide-Bezirks im NFV, bei seiner "zündenden" Festrede Jugendwart: Otto Neumann, Klaus Hahn, Wilhelm Brammer, Friedrich Wilhelm Gellermann, Hermann Hustedt, Manfred Dümmer, Helmut Meine 1. Vorsitzender, Werner Marzinkewitz, Peter Woryna, Wilfried Sohnemann, Friedhelm Wöhling, Harald Persuhn, Karl-Heinz Sigwart. 1965, ein Jahr des sportlichen Erfolges unserer 1. Fußballmannschaft: Kreismeisterschaft und Aufstieg in die Bezirksklasse Staffel West. Am holte sie sich nach drei Entscheidungsspielen gegen TuS Eschede in Lachendorf den Titel. 2. Kreismeisterschaft der Schülermannschaft 1964/65 Klaus Berthold, Karl-Heinz Lüßmann, Karl-Heinz Sigwart, Harald Persuhn, Gerhard Bassen, Wolfgang Heider, Werner

81 Marzinkewitz, Wolgang Schwenck, Jürgen Kanschka, Hugo Fritz, Wilfried Thölke. Betreuer: Helmut Meine Die 1. Mannschaft mußte in der Bezirksklasse II (Kreis Harburg und Lüneburg) spielen. Sie entwickelte sich zum Pokalschreck im Heidebezirk. Teutonia Uelzen (2 Klassen höher) brauchte eine Verlängerung, um 2 : 1 zu gewinnen wieder Pokalsensation durch den SV Garßen. Erst im Halbfinale unterlag die Mannschaft vor 600 Zuschauern in Garßen der Mannschaft von TuS Celle mit 0 : 2 Toren. Die Mannschaft mußte in der neuen Serie nun in der Bezirksklasse I (Kreis Uelzen und Lüchow-Dannenberg) spielen. Sie wurde dort Fairneßsieger. Kresse, Albin Meyer, Wolfgang Kalski, Leo Piche, Edwin Lehmann, Jürgen Paetz, Bernd Gellermann, Hans- Hermann Borsum, Werner (Kapitän) Pottberg, Horst Munder, Carsten Geil, Dietmar. Ein Rasenmäher wurde auf eigene Kosten (3.000 DM) beschafft. Ein Zuschuß von der Gemeinde war aus finanziellen Gründen nicht zu bekommen. Die Schülermannschaft drang erneut in Endspiel um die Kreismeisterschaft vor, verlor aber gegen den ewig alten Rivalen Eintracht Celle. Heinrich Gewecke rückte diese Abteilung nicht zur zahlenmäßig stark in den Vordergrund schaffte die 1. Fußballmannschaft unter der Trainingsleitung von Heinz Lüder (TuS Celle) die Kreismeisterschaft und erneut den Aufstieg in die Bezirksklasse. Walter und Elli Rettig übernahmen das Vereinslokal Eggers von unserem Sportfreund Theo Rexilius und seiner Emma Abstieg der 1. Mannschaft nach 4jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse in der 1. Kreisklasse. Da einige Stammspieler (Hagedorn u. Theile) den Verein verlassen hatten, war es nicht so ganz leicht, sich in der Kreisklasse zu behaupten. Die dritte Fußballmannschaft wurde Staffelsieger und stieg in die 2. Kreisklasse auf. (Betreuer und Torjäger: Werner Borsum) Viezekreismeister der Schüler 1967 / 68 Helmut Meine 1. Vors., Max-F. Bodzian, Willumeit, Squarr, Wohlfeld, Hans-Ulrich Meine, Dieter Jeske, Stromberg, Helmut Sohnemann, Hartmut Ostermann, Jürgen Lehmann (Jugendwart), Werner Borsum (Betreuer), Meinusch, Helmut Ostermann, Kurt Korte, Lothar Lüßmann. Kreismeister 1970 / 71 Mit dem vorletzten Punktspiel in Bröckel wurde die Kreismeisterschaft errungen. Trainer Lüder, Klusch, Beddig, Hagedorn, Klaus Hahn (sein letztes Spiel für seinen Verein), Korzomreck, Schneider, Sigwart, Salewski Joachim, Theile, Brammer, Marzinkewitz. Mehrere Vorstandsmitglieder bewarben sich mit Erfolg um ein Mandat im Gemeinderat. Die 3. Mannschaft Aufsteiger von der 3. in die 2. Kreisklasse erweiterte der Verein sein sportliches Angebot und gründete eine Frauengymnastikabteilung unter der Leitung von Frau Merkert aus Celle. Weiterhin wurden erste Versuche im Handball gestartet. Unter der Leitung von Meisterehrung

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