Laufende Evaluierung der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Stand 11/2014

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1 11. Quartalsbericht Laufende Evaluierung der Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien Stand 11/2014 Monitoring 1. November 2014 Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Simon Schäfer-Stradowsky (IKEM) Norman Gerhardt, Uwe Holzhammer, Christoph Richts, Manuel Stelzer (Fraunhofer IWES) Dr. Marian Klobasa, Dr. Mario Ragwitz, Dr. Frank Sensfuß (Fraunhofer ISI) Dr. Wieland Lehnert (BBH)

2 Inhalt 1 Direktvermarktung insgesamt Teilnahme in den einzelnen Vermarktungsarten Marktprämie Grünstromprivileg Sonstige Direktvermarktung Ausbauleistung bei PV-Anlagen und Anteil in der Direktvermarktung Anhang

3 Prozent 1 Direktvermarktung insgesamt Ab November 2014 werden mehr als 43,4 GW installierter Leistung in der Direktvermarktung vermarktet. Seit Inkrafttreten der EEG-Novelle im August 2014 wird fast die gesamte Leistung (43,2 GW) über die Marktprämie vermarktet. Bei der Windenergie wurde bereits im Juni 2014 die 30 GW Grenze überschritten. Derzeit sind rund 31,4 GW Onshore-Windenergie und 0,6 GW Offshore- Windenergie in der Marktprämie. Bei der PV sind dies knapp 5,9 GW, bei der Biomasse 4,5 GW (Wasserkraft, EE-Gase und Geothermie 0,7 GW, 0,3 GW und 11 MW). Abbildung 1 zeigt die direktvermarkteten Leistungen aller Energieträger im Zeitverlauf. Um die Entwicklung zwischen den einzelnen Energieträgern vergleichbarer zu machen, sind die Angaben in Prozent der heute installierten Gesamtleistung angegeben. Die aktuellen installierten Leistungen sind in Tabelle 1 dargestellt und wurden auf Basis der Angaben des IWES Windmonitor (Wind), der aktuellsten Auswertungen der Stammdaten aus energymap.info (Wasserkraft, EE-Gase, Geothermie und Biomasse) und den Angaben der Bundesnetzagentur (PV) zusammengestellt. Diese Daten sind in der Regel etwas weniger aktuell als die Meldungen der direktvermarkteten Leistungen durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB). 100% 80% 60% 40% 20% 0% Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Wasserkraft EE-Gase Biomasse Geothermie Windenergie (Onshore) Windenergie (Offshore) Solarenergie Abbildung 1: Direktvermarktete Leistung in Prozent der aktuell installierten Kapazität Quelle: ÜNB, BNetzA, IWES und energymap.info (2014) Seit dem letzten Quartalsbericht (Stand: August 2014) sind die größten relativen Leistungszuwächse bezogen auf die installierte Leistung bei der Biomasse (+3,6%) zu verzeichnen. Die Windenergie legte um 3,0% und die Photovoltaik um 1,0% zu. Die absoluten Leistungszuwächse betrugen 242 MW (Biomasse), 1045 MW (Windenergie) und 373 MW (PV). Bei der Wasserkraft und den EE-Gasen bleibt die Teilnahme an der Direktvermarktung seit 2012 auf fast gleichem Niveau. 3

4 Tabelle 1: Referenzen für die installierten Kapazitäten der Erneuerbaren Energien Gesamtkapazität in Deutschland (MW) Wasserkraft** Deponie-, Klär-, Grubengas** Quelle Stand (Datum) Davon direktvermarktete Kapazität (MW)* Biomasse Geothermie Windenergie (Onshore) windmonitor.iwes.fraunhofer.de Windenergie (Offshore) Photovoltaik Bundesnetzagentur * Quelle: ÜNB, ** Bezieht sich auf EEG-Anlagen, die für eine Direktvermarktung nach dem EEG genutzt werden können. Im letzten Quartal (Meldungen von September bis November) hat sich die gesamte Leistung in der Direktvermarktung um MW auf insgesamt MW erhöht. Folgende Anteile der Nutzung der Direktvermarktung werden für die einzelnen Energieträger derzeit schätzungsweise erreicht (Stand: Meldungen November 2014): - Wasserkraft: 45,7 % - Deponie-, Klär-, Grubengas: 47,8 % - Biomasse: 67,7 % - Geothermie: 37,1 % - Windenergie (Onshore): 88,8 % - Windenergie (Offshore): 100 % 1 - Photovoltaik: 15,5 % 1 Bei der Offshore-Windenergie entsprach in der Vergangenheit die installierte Leistung in der Regel auch der direktvermarkteten Leistung (Anteil 100%). Die Angaben der ÜNB für die direktvermarktete Leistung betragen 621,7 MW. Andere Quellen ( nennen eine installierte Leistung von 628,3 MW. Es wird davon ausgegangen, dass 100% der Leistung in der Marktprämie direktvermarktet wird. 4

5 Leistung in MW Leistung in MW 2 Teilnahme in den einzelnen Vermarktungsarten 2.1 Marktprämie Im letzten Quartal ist die Leistung in der Marktprämie um MW angestiegen. Insgesamt ist derzeit eine Erzeugungskapazität von MW in der Direktvermarktung mit Marktprämie gemeldet (Stand: Meldungen November 2014, s. Abbildung 2) Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Wasserkraft EE-Gase Biomasse Geothermie Windenergie (Onshore) Windenergie (Offshore) Solarenergie Abbildung 2: Teilnahme an der Marktprämie in Quelle: ÜNB 2012/2013/ Grünstromprivileg Durch die Reform des EEG wurde mit Wirkung zum 1. August das Grünstromprivileg als Vermarktungsoption gestrichen. Entsprechend sind keine Meldungen zum Grünstromprivileg möglich (siehe Abbildung 3). Ein Ersatz dieser Vermarktungsoption ist derzeit nicht vorgesehen. Im Mittel wurden von Januar 2014 bis Juli MW im Grünstromprivileg vermarktet Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Wasserkraft EE-Gase Biomasse Geothermie Windenergie (Onshore) Windenergie (Offshore) Solarenergie Abbildung 3: Teilnahme am Grünstromprivileg in Quelle: ÜNB 2012/2013/2014 5

6 Leistung in MW 2.3 Sonstige Direktvermarktung Die Beteiligung an der sonstigen Direktvermarktung verzeichnet seit Beginn des Jahres 2014 einen vergleichsweise deutlichen Anstieg bei der Wasserkraft. Insgesamt ist die Teilnahme mit insgesamt 176 MW nur sehr gering und nur für wenige Anlagen relevant (s. Abbildung 4) Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Wasserkraft EE-Gase Biomasse Geothermie Windenergie (Onshore) Windenergie (Offshore) Solarenergie Abbildung 4: Teilnahme an der sonstigen Direktvermarktung in Quelle: ÜNB 2012/2013/ Ausbauleistung bei PV-Anlagen und Anteil in der Direktvermarktung Für die weitere Entwicklung der Direktvermarktung Erneuerbarer Energien ist der Zubau an Anlagen, die auch mittelfristig nicht von der verpflichtenden Direktvermarktung betroffen sind, von besonderer Bedeutung. In 2004 lag der Anteil der neu zugebauten Anlagen unter 100 kw im PV- Bereich bei über 80 %. Bis 2012 ist der Anteil kleiner Anlagen am Gesamtzubau pro Jahr kontinuierlich auf ca. 36 % zurückgegangen. Seit 2013 steigt er wieder an und liegt in 2014 derzeit bei ca. 42 % der neu zugebauten Anlagen. Nach Angaben der BNetzA lag der PV-Zubau in 2014 bis August bei 1500 MW, wovon 628 MW in Anlagen kleiner 100 kw zugebaut wurde (siehe Abbildung 5). Im PV-Bereich sind bisher insbesondere größere Anlagen in der Direktvermarktung vertreten. In der Leistungsklasse 1 bis 2 MW sind ca. 35 % der Anlagen in der Direktvermarktung. Bei Anlagen über 2 MW sind über 50 % der Anlagen in der Direktvermarktung. Bei Anlagen kleiner 1 MW sind ca. 18 % bis 500 kw, 7 % bis 250 kw und 3 % bis 100 kw in der Direktvermarktung (Abbildung 6). 6

7 in MW in MW Anteil an PV-Zubau in % Zubau Anlagen < 100 kw Anteil an PV-Zubau in % % 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Abbildung 5: Jährlicher Zubau an PV-Anlagen <100 kw und Anteil an jährlichem PV-Zubau insgesamt in Quelle: energymap.info, BNetzA, *2014: Stand 08/ ÜNB DV Abbildung 6: PV-Anlagen in der Direkt- bzw. ÜNB Vermarktung nach Leistungsklassen Quelle: energymap.info, ÜNB

8 4 Anhang Entwicklung der Leistungen in der Direktvermarktung Monat Wasser EE-Gase Biomasse Wind (Onshore) Wind (Offshore) Photovoltaik Summe Marktprämie Jan , Feb , Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

9 Grünstromprivileg Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug , Sep , Okt , Nov ,3 624 Dez Jan Feb , Mrz Apr , Mai , Jun Jul Aug Sep , Okt ,1 887 Nov ,5 900 Dez , Jan ,5 597 Feb ,5 578 Mrz ,5 566 Apr ,5 552 Mai , Jun , Jul , Aug Sep Okt Nov

10 Sonstige Direktvermarktung Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug ,8 149 Sep ,8 133 Okt ,8 132 Nov ,8 124 Dez ,4 143 Jan ,5 144 Feb ,5 147 Mrz ,5 134 Apr ,5 137 Mai ,6 137 Jun ,3 138 Jul ,3 136 Aug Sep Okt ,6 137 Nov ,8 137 Dez , , Jan , ,7 117 Feb , ,7 111 Mrz , ,7 114 Apr Mai Jun Jul , Aug , Sep , Okt , Nov Abbildung 7: Leistung in der DV in MW Quelle: ÜNB 2012/2013/2014, Werte tlws. gerundet 10