Die Weiterführung der liberalen Handelstheorie das Heckscher- Ohlin- Theorem (1933)
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- Katja Brandt
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1 Die Weiterführung der liberalen Handelstheorie das Heckscher- Ohlin- Theorem (1933) Faktorproportionentheorem: Ausgangspunkt sind die ursächlichen Unterschiede für die verschiedenen Produktivitäten der einzelnen Länder: Für den Wert von Gütern ist nicht nur die Arbeit, sondern die Ausstattung der Länder mit Produktionsfaktoren ausschlaggebend (Kapital und Ressourcen) Daher sollen sich die Länder jeweils auf die Produktion von denjenigen Gütern konzentrieren, die Produktionsfaktoren benötigen, die in diesem Land reichlich vorhanden sind. Durch die Unterschiede in den Produktionsfaktoren ist es günstig, jenes Gut, dass verhältnismäßig viel des knappen Produktionsfaktors verbraucht einzutauschen gegen jenes Gut, dass mit relativ großer Menge des reichlich vorhandenen Produktionsfaktors produziert werden kann. Kritik: wesentlich gleich wie bei Ricardo. In der Realität widerlegt durch das Leontieff- Paradoxon.
2 Die Annahmen der liberalen Handelsmodelle und die Realität Skalenerträge in der Produktion und oligopolistische Märkte begünstigen große Unternehmen Probleme der allokativen Effizienz: Effiziente Verteilung der Ressourcen über den Markt ist nicht überall gegeben. Produktionsfaktoren sind nicht vollständig mobil, es herrscht keine Vollbeschäftigung und vollkommene Konkurrenz Es besteht keine automatische und ohne Kosten verlaufende wirtschaftliche Anpassung
3 Die Weiterführung der Ideen von Friedrich List: Die Dependeztheorie (1960) Entstand in Lateinamerika als Reaktion auf die westliche Modernisierungstheorie Ungleiche Entwicklung ist die nicht Folge einer mangelhaften Integration in den Weltmarkt, sondern dessen Konsequenz. Das konstitutive Merkmal der Abhängigkeit liegt in der indirekten und direkten Ausbeutung der so genannten Entwicklungsländer durch die Industriestaaten. Unterentwicklung ist keine Vorstufe zur Entwicklung, sondern ein historischer Prozess, dessen Determinanten es zu untersuchen gilt.
4 Definition der Begriffe zur Prebisch- Singer These: Die Terms of Trade (ToT) sind die Austauschverhältnisse im Handel von Ländern. Sie werden von der Veränderung der Preisstruktur der Importe und Exporte bestimmt. Zumeist werden sie durch die Gegenüberstellung von Export- und Importpreisindices ermittelt. Die Veränderung der Preise der einzelnen Güter bzw. Gütergruppen ergeben sich durch Angebot und Nachfrage auf den internationalen Märkten und können aus den Preis- und Einkommenelastizitäten für die jeweiligen Güter erklärt werden. Preiselastizität: Gibt an, um wie viel % die nachgefragte Menge nach einem Gut sich verändert, wenn der Preis eines Gutes steigt. Einkommenselastizität: Gibt an, um wie viel % die Nachfrage steigt, wenn das Einkommen steigt.
5 Die Prebisch- Singer These und die säkulare Verschlechterung der Terms of Trade Langfristig verschlechtern sich die Preise der Primärgüter gegenüber der Industriefabrikate (und damit die ToT). Dadurch müssen sog. Entwicklungsländer immer mehr exportieren, um eine konstante Menge an Importen beizubehalten. Niedrige Preiselastizität der Nachfrage bei Primärgütern: Steigen die Preise, so sinkt die Nachfrage der Industriestaaten nach Primärgütern stärker als die Nachfrage der sog. Entwicklungsländer nach Industriegütern (Substitution) Niedrige Einkommenselastizität: höhere Einkommen führen nicht automatisch zu mehr Konsum an Primärgüter. Der technische Fortschritt bleibt auf die Industriestaaten beschränkt In den Industriestaaten werden Produktivitätsfortschritte über höhere Löhne an die Arbeiterschaft weitergegeben, in den sog. Entwicklungsländern nicht.
6 Realökonomische Auswirkungen der Dependenztheorie: Importsubstitutierende Industrialisierung (ISI) Beschränkung der Importe als Möglichkeit der Vermeidung chronischer Kapitalknappheit Errichtung von Handelsbarrieren zum Schutz von jungen Industrien Senken der Importe von Konsumgütern soll einen höheren Import an Kapitalgütern ermöglichen
7 Auswirkungen der ISI Ungleiche Einkommensverteilung ließ sich nicht so schnell abbauen, wie erhofft Zölle entwickelten sich von kurzfristigen Erziehungszöllen zu langfristigen Zollmauern Produktion von Kapitalgütern blieb aus Negative externe Faktoren: Kreditschwemme aus den Industriestaaten Fallende Rohstoffpreise am Weltmarkt Zinserhöhung der US- Regierung Ende 1970 führt zu Verschuldungkrise
8 Institutionen des Welthandels Die Neuordnung des Welthandels führt zu der Gründung von Weltbank und IWF, aber keine internationale Handelsorganisation. Ratifiziert wird nur das GATT (General Agreement on Tariffs and Trade, Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen). GATT tritt ab in Kraft. Ursprünglich reine Zollsenkungsrunden im Warenhandel unter den unterzeichneten Staaten. Mit der Gründung der WTO 1995 Ausweitung des Aktionsbereiches: es werden die Bereiche Landwirtschaft und Textilien, sowie Dienstleistungen (GATS, General Agreement on Trade in Services) und geistige Eigentumsrechte (TIPS, Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights) miteinbezogen
9 Die wichtigsten Grundprinzipien der WTO Meistbegünstigung: die Vorteile, die einem Mitglied eingeräumt werden, müssen auch den anderen zugestanden werden (Ausnahmen innerhalb einer Freihandelszone oder Zollunion) Inländerbehandlung: Gleichstellung ausländischer und inländischer Anbieter WTO verpflichtet sich zu fortschreitender Liberalisierung
10 Die Entwicklung der Zölle Exporte aus so genannten Entwicklungsländern in die Industriestaaten sind immer noch mit hohen Zöllen belegt (Zollbarrieren auf arbeitsintensive Güter und Agrargüter). Durchschnittlich gesehen bestehen immer noch höhere Zölle auf Exporte der so genannten Entwicklungsländer in Industrieländer als umgekehrt Industrieländer haben zwischen ihre durchschnittlichen Zölle auf Importe aus anderen Industrieländern stärker gesenkt, als auf Importe aus so genannten Entwicklungsländern Die Exporte aus so genannten Entwicklungsländern konzentrieren sich immer noch in hohem Ausmaß auf eine sehr kleine Zahl an Industriestaaten (hohe Handelsabhängigkeit)
11 Veränderungen in der Struktur des Handels Ausweitung des Freihandels vollzieht sich nicht nur auf multilateraler Ebene, sondern zunehmend im Rahmen von bilateralen Handelsabkommen Welthandel läuft zunehmend zwischen unterschiedlichen Handelsblöcken ab, die die multilaterale Handelsordnung der WTO unterlaufen Regelungen der Ursprungsklauseln und Wertschöpfungskriterien in Freihandelszonen wird komplexer Freihandelsabkommen reichen in ihren Liberalisierungsbestimmungen oft weiter als die WTO- Regelungen
12 Kernaussagen der Freihandelsbefürworter Protektionismus leitet die wirtschaftlichen Ressourcen nur in die Binnenindustrie und fördert den Import. Daraus ergeben sich schwere Probleme mit der Leistungsbilanz. Somit ist nur über Handelsliberalisierung möglich, der Falle des sich verlangsamenden Wachstums und dem Leistungsbilanzdefizits zu entkommen. sog. Entwicklungsländer sind von Kapitalgüterimporten abhängig und bleiben das in einer Situation geschützter Märkte auch. Weniger Wettbewerb verringerter Innovationstätigkeit und damit auch Entwicklung Nach der Theorie der komparativen Kostenvorteile sollen sich sog. Entwicklungsländer auf bestimmte Exportprodukte konzentrieren. Mit den Gewinnen aus dem Export können sie ihre Produktionsstruktur verbessern und sich entwickeln. Der Staat soll möglichst wenig eingreifen. Entscheidungen der Produktion sollen den Unternehmen überlassen bleiben.
13 Kernaussagen der Freihandelsbefürworter Die heutigen Industriestaaten haben sich selbst nicht auf der Basis von Freihandel und Außenöffnung und nicht in dem derzeitigen institutionellen Umfeld entwickelt. Betrachtungen, die diese beiden historischen Fakten außer Acht lassen, sind ahistorisch und verkürzt. Das Umschwenken so genannter Entwicklungsländer auf eine außenorientierte Entwicklungsstrategie hat das Versprechen auf eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern des Südens nicht einlösen können. Das ist ein Beweis dafür, dass die allgemeingültigen orthodoxen Prinzipien nicht nach ihrer Allgemeingültigkeit funktionieren.
14 Kernaussagen der Freihandelsbefürworter Zwar haben sich die Exporte der meisten Länder erhöht, aber gleichzeitig hat sich in der Periode von 1980 bis 2000 das durchschnittliche Wachstum des pro- Kopf Einkommens halbiert (von rund 3% auf rund 1,5%) verglichen mit der vorhergegangenen Periode ( ). Die WTO- Regulierungen führen dazu, dass so genannten Entwicklungsländern die Eigenständigkeit für eine selbst bestimmte Handelspolitik genommen wird und sollten daher reformiert werden. Die theoretischen Argumente gegen staatliche Intervention basiert auf der Prämisse, dass Märkte wettbewerbsfähig und daher besser funktionierend sind. Marktversagen wird dabei ausgeklammert
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