Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie?

Transkript

1 Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? Tobias Bockholdt M.Sc. ZukunftsStadtLand

2 1. Der soziale Wandel Was ist das? 2. Ausgangsbedingungen in Neukloster 3. Den sozialen Wandel vor Ort gestalten 4. Fazit Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 2

3 Sozialer Wandel Beschreibt die nachhaltige Veränderung der Sozialstruktur einer Gesellschaft in einem bestimmten Zeitraum Innovationen sind dabei die Haupttriebfeder Die Veränderungsprozesse sind dabei meist komplex und zumindest zum Teil auch nicht planbar In Deutschland sind verschiedene Entwicklungen zu beobachten, die die Gesellschaft entscheidend geprägt haben (Megatrends) Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 3

4 Vielfältige soz. Milieus Brüche im Lebenslauf ZukunftsStadtLand neue Mecklenburg-Vorpommern Dienst- Formen des leistungs- gesellschaft Zusammenlebens Rückgang Normalarbeitsverhältnis Verstärkte Individualisierung Wertewandel Wandel der Lebensstile und Formen des Zusammenlebens Sozialer Wandel Wandel der Wirtschaft und der Arbeitswelt neue digitale Techniken Zunahme soz. Ungleichheit weniger Wandel der Bevölkerungsstruktur Wandel an den Wohnungsmärkten Vielfaltige Anforderungen älter bunter Hohe Bedeutung des Sozialraums Wachstum und Schrumpfung Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 4

5 Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 5

6 Bevölkerungsentwicklung Altersgruppen 1994 und u. älter Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 6

7 Versorgung und soziale Infrastruktur: Verschiedene Einkaufsmöglichkeiten für Waren des täglichen Bedarfs und einige Geschäfte mit spezielleren Angebot sind vorhanden (mehr als nur Supermarkt) Mit 12 gastronomischen Betrieben gibt es ausreichendes Angebot 6 Hausärzte, 4 Zahnärzte und verschiedene Therapieangebote sichern die medizinische Versorgung Integrative Kita und 5 Tagesmütter Reha-Zentrum und 2 ambulante Pflegedienste stellen Pflege sicher Relativ großes Kultur- und Freizeitangebot 5 verschiedene Schulformen Post, Verwaltung, Banken, Tierarzt, Friedhof, Handwerker, Kirchen etc. Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 7

8 Städtebauliche Entwicklung und Wohnen In den letzten 25 Jahren haben viele Neubau-, Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen die Stadt deutlich verändert Neue Wohngebiete sind entstanden und gerade der Innenstadtbereich wurde aufgewertet Wohnungen in 2011: 57 % der Wohnungen werden vermietet und 38 % sind von den Eigentümern bewohnt Mietniveau im Ort ist mit 3,80 4,70 pro m 2 niedrig Nur geringer Wohnungsleerstand von rund 4 % Leerstand von Geschäftsflächen im Innenstadtbereich ist auffällig Trend zu kleineren Haushalten Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 8

9 Wirtschaft und Arbeitsmarkt Ca. 200 Betriebe und Unternehmen im Ort ansässig Rund Arbeitsplätze vor Ort überwiegend im Dienstleistungssektor Der größere Teil der Einwohner pendelt zur Arbeit aus Neukloster verfügt über mehrere Gewerbegebiete Tourismus und Landschaft Neukloster verfügt über einen attraktiven Naturraum und ist Mitglied im Naturpark Sternberger Seenland Im Jahr 2013 gab es Gästeübernachtungen Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 9

10 Mobilität Anbindung an das überörtliche Straßennetz und die nächsten Zentren ist durch A20, A14 und Bundesstraßen gut Neukloster wird im ÖPNV-Bereich von 8 Buslinien angefahren Die nächsten Zentren können in akzeptablen Zeiten erreicht werden (Wismar 27 min, Schwerin 52 min, Rostock 66 min) Politik und öffentliche Verwaltung Am Schulden in Höhe von 1,68 Mio. (pro Kopf 436 ) Schulden wurden in den letzten Jahren drastisch reduziert Gemeindevertretung ist aktiv Kurze Kommunikationswege und funktionierende Netzwerke in den Ort Sitz des Amtes Neukloster-Warin Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 10

11 Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 11

12 Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 12

13 Handlungsansatz: Anpassung der Infrastrukturen Wandel führt zu Nachfrageverschiebungen nach Infrastrukturen Obwohl Neukloster gut aufgestellt ist, gilt es die Vielfalt zu erhalten Anpassungen an die Bedürfnisse der älteren Generation und Umgang mit weniger Kunden Dialog mit den lokalen Anbietern notwendig Kommune unterstützt den Prozess als Initiator und Partner Gemeinsame Strategie erscheint sinnvoll Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 13

14 Handlungsansatz: Sicherung der Wohn- und Lebensqualität Zielgruppe Ältere Zugang zu öffentlichen Einrichtungen ermöglichen Interessante Angebote bereitstellen und den intergenerativen Kontakt stärken Leben in der eigenen Wohnung ermöglichen Zielgruppe Familien Qualitativ hochwertige Bildungs- und Fördermöglichkeiten sowie Entlastungsstrukturen sind entscheidend Abwanderung junger Menschen entgegenwirken Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 14

15 Handlungsansatz: Einbindung der Bürger Engagement der Bürger nutzen Bietet erhebliche Potentiale, die in Neukloster schon genutzt werden Muss künftig weiter unterstützt, gefestigt und ausgebaut werden Gerade feste Unterstützungsstrukturen und Ansprechpartner sind sinnvoll Aktive Unterstützung ist wünschenswert Bürgerbeteiligung erproben Stärken der Bürger können so genutzt und Bedürfnisse besser berücksichtigt werden Beteiligungsformate können pol. Arbeit ergänzen In Neukloster grundsätzliche Strukturen etablieren Reale Entscheidungsspielräume müssen zur Verfügung stehen Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 15

16 Handlungsansatz: Flächenentwicklung und Stabilisierung des Ortskerns Entwicklung soll sich auf den Innenbereich konzentrieren Einrichtung eines Leerstandsmanagements Weitere Attraktivitätssteigerungen der großen Wohnsiedlungen Sensibilisierung der Privateigentümer für Herausforderungen Maßnahmen gegen Leerstände bei den Geschäftsflächen einleiten (z.b. im Rahmen eines Ortsentwicklungskonzeptes) Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 16

17 Handlungsansatz: Kooperationen aufbauen Interkommunale Kooperationen schaffen neue Handlungsspielräume Dialog sollte Angestoßen und gemeinsam geeignete Themen und Projekte gesucht werden Handlungsansatz: Image und Identifikation stärken Besinnung auf eigene Potentiale Vermarktung der eigenen Stärken Hiermit können Fremde angesprochen und die Identifikation der Bewohner erhöht werden Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 17

18 Handlungsansatz: Öffentliche Finanzen und Entscheidungen Haushaltslage kann sich durch Wandlungsprozesse verschärfen Haushaltsdisziplin ist notwendig Investitionen sollten unter Anwendung von Nachhaltigkeitsgesichtspunkten getroffen werden Ein Demografie-Check erscheint sinnvoll Sinnvoller Einsatz von Fördermitteln soll angestrebt werden (wenn ein tatsächlicher Bedarf besteht) Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 18

19 Fazit Die Gesellschaft in Deutschland verändert sich und auch in den kleinen Orten sind Wandlungserscheinungen spürbar Neukloster weißt gute Bedingungen auf und hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt und trotzdem besteht Handlungsbedarf Wichtig ist es sich frühzeitig zu agieren Maßnahmen sollten auf verschiedenen Ebenen ansetzen, um vielschichtigen Problem zu begegnen Zum Teil auch aufwändig und zeitintensiv Langfristig werden die Orte erfolgreich sein, die ihre Zukunft aktiv gestalten Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 19

20 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Tobias Bockholdt Den sozialen Wandel im ländlichen Raum gestalten aber wie? 20