Energie- und Klima-Szenario für 2030 und 2050
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- Claudia Ziegler
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1 Energie- und Klima-Szenario für 2030 und 2050 Energie- und Klimazukunft Österreich im Auftrag von GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF Präsentation Johannes Wahlmüller, Februar 2017
2 Kohlenstoff-Budget für Österreich Österreich hat Anteil von 0,12% am globalen CO2-Budget * Historische Emissionen sind sowohl mit als auch ohne die CO2-Senken aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) eingetragen, die Szenarioergebnisse beinhalten LULUCF nicht
3 Grundannahmen Bevölkerungswachstum gem. Projektionen der Statistik Austria: 9,4 Mio > 2030; 9,8 Mio. > 2050 Wirtschaftswachstum : 1 % p.a : 0,5 % p.a. DL-Sektor wächst stärker als Produktion Energiedienstleistungen Konditionierte Wohnfläche wächst mit Bevölkerung Energieintensität der Produktion sinkt um 1,5 % p.a. Güterverkehr wächst mit Produktion Personenverkehrsleistung pro Kopf sinkt um knapp 10%
4 Technologien der Verbrauchsseite Absehbare Technologienentwicklungen und realisierbare Umsetzungsraten Gebäude Passivhausstandard setzt sich im Neubau durch Sukzessive Sanierung des Bestands mit 3 % / a Sanierungsrate Verkehr Starke Verschiebungen von MIV auf ÖV 2050) Starke Elektrifizierung v.a. im Personenverkehr Kraftstoffe: flüssige Biogene und Methan Produktion Konservativ, weitere graduelle Effizienzverbesserungen Umbrüche bei Stahl und Raffinerie Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff und die Elektrostahlproduktion lösen langfristig Hochofen ab Langfristig Erdöleinsatz nur noch zu stofflichen Zwecken
5 Technologien zur Energieaufbringung Tendenziell konservativer Ansatz Gesamte Bandbreite der erneuerbaren Energien Vor allem bereits heute verfügbare Technologien Neu sind lediglich Tiefe Geothermie Biokraftstoffe der 2. Generation Power-to-Gas Fossile Energieträger 2030: Kohle nur in Stahlerzeugung, 80% der Kraftstoffe auf Ölbasis; Erdgasverbrauch von Industrie und Stromerzeugung halbiert 2050: Fossile Energieträger energetisch vollständig ersetzt; Erdöl nur noch zur stofflichen Nutzung
6 Endenergiebedarf Kann fast halbiert werden -29 % -46 %
7 Nutzung erneuerbarer Energie Starke Nutzung bei sorgsamem Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen
8 Endenergie: Bedarf und Deckung Halbierter Bedarf kann 2050 erneuerbar gedeckt werden (Ausnahme: Abfälle) 98 % erneuerbar
9 Primärenergiebedarf Reduktion um 37 % ermöglicht 90 %-ige Deckung aus erneuerbaren Energien 90 % erneuerbar
10 CO 2 -Emissionen aus Energienutzung Dekarbonisierung ist weitgehend möglich -98 % gg 1990
11 Landwirtschaft 2050 THG-Emissionen: -56 % gg % gg. 1990
12 Treibhausgasemissionen min. -90% Reduktion bis 2050 machbar -52 % -90 %
13 Kohlenstoff-Budget für Österreich Österreich hat Anteil von 0,12% am globalen CO2-Budget * Historische Emissionen sind sowohl mit als auch ohne die CO2-Senken aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) eingetragen, die Szenarioergebnisse beinhalten LULUCF nicht
14 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
15 Schlussfolgerungen Ausschließlich erneuerbare Energieversorgung 2050 in Österreich ist machbar. Zusätzlich: Abfälle/stoffl. Nutzung Reduktion der THG-Emissionen um 90% gegenüber 1990 ist machbar Klimaschutz und Umbau des Energiesystems können nicht mehr länger isoliert von anderen gesellschaftlichen Bereichen betrachtet werden Auch Wirtschafts- und Ernährungsweise, Landwirtschaft etc. spielen zunehmend bedeutende Rollen Notwendige Schritte: klare, außer Streit gestellte Zielsetzungen für Energie und Klimaschutz eine stringente, alle gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche umfassende Strategie Umsetzung muss jetzt begonnen werden, um Lock-in Effekte zu vermeiden
16 Grundannahmen (2013=100)
17 100% Ökostrom 2030 Deckung des Bedarfs bilanziell möglich durch vorgezogenen Ausbau von Windkraft und Photovoltaik
18 Landwirtschaft 2050 Umstellung der Ernährung und Bewirtschaftung Ernährung: Schaffung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen pflanzlicher und tierischer Kost (gemäß Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)) Fleischkonsum um ca. 60% senken Steigerung bei Obst & Gemüse um 60%, leicht erhöhter Milchkonsum Reduktion der Lebensmittelabfälle um 75 % Biologische Landwirtschaft Erhöhung von 20 % der Flächen (2013) auf 50 % der Flächen (2050) Verbessertes Wirtschaftsdüngermanagement
19 Landwirtschaft 2050 Konsequenzen der Umstellungen Extensivierung der Nutztierhaltung (rd. -60 % Bestand) Deutlich reduzierte Eiweißimporte (rd. -80 %) Lokale, kürzere Wirtschaftskreisläufe, dadurch reduzierte Handelsmengen (rd. -80 %) Reduzierte Flächenerträge (rd. -30 %) Reduzierter Handelsdüngereinsatz (rd. -40 %) Knapp 60 PJ an landwirtschaftlicher Bioenergie Reduzierte Treibhausgasemissionen: -49 % gegenüber % gegenüber 1990
20 THG-Emissionen Industrie 2050 Stahlindustrie 2050 Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff und Elektrostahlproduktion lösen Hochofen ab THG-Emissionen sinken von rd kt (2013) auf 30 kt (Elektrodenabbrand) Zementindustrie % alternative Bindemittel mit 70 % niedrigeren THG-Emissionen in der Erzeugung Niedrigerer Klinkerfaktor Kalkindustrie 2050 Produktion im 1/3 niedriger als 2013 (geringerer Bedarf in Stahlindustrie und Rauchgasreinigung)
21 Klimaschutzabkommen von Paris Österreich muss seinen fairen Beitrag leisten Ziel: Begrenzung des Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2 C gegenüber vorindustriellem Niveau und Anstrengungen, diesen Anstieg auf 1,5 C zu begrenzen THG-Emissionen sollen möglichst bald ihr Maximum überschreiten und dann rasch sinken Entwicklungsländern wird mehr Zeit eingeräumt Netto-Emissionen sollen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf Null gesenkt werden. Auf Basis von Fairness, sustainable development und Anstrengungen, Armut zu beseitigen.
22 Randbedingungen Energie-Selbstversorgung Österreichs ab 2050 (im Jahresdurchschnitt) Vorwiegend Nutzung jener erneuerbaren Energien, von denen aus heutiger Sicht geringere ökologische Auswirkungen und Akzeptanzprobleme zu erwarten sind Erneuerbare mit hohem ökologischen Konfliktpotenzial hoher Nutzung nur mit Bedacht ausweiten Abbildung der gesamten Energie- und THG- Emissions-Bilanz
23 Stromaufbringung Erneuerbare Versorgung ist auch bei steigendem Bedarf und steigender Aufbringung möglich
24 Treibhausgasemissionen 2050 Landwirtschaft und Prozessemissionen als neue Schwergewichte
25 THG-Emissionen Industrie % gg. 1990
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