FACTSHEET ENERGIEEFFIZIENTE TECHNOLOGIEN FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE
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- Dominic Kruse
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1 FACTSHEET ENERGIEEFFIZIENTE TECHNOLOGIEN FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE Teil I Exportinitiative Energieeffizienz Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und Dienstleistungen im Kontext Energieeffizienz bei Ihren Exportaktivitäten durch zahlreiche Angebote. Ein Angebot daraus sind Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche mit potenziellen Geschäftspartnern und Unternehmen im Zielland wird der erste Schritt eines erfolgreichen Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren vom weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 85 Ländern mit Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK debelux wird die richtigen Kontakte herstellen und die passenden Geschäftspartner in Belgien / Luxemburg finden. Teil II Basisinformationen Die chemische Industrie ist als ein bedeutender Verbraucher von Energieträgern gewillt, durch Einsparungen und Maßnahmen bisher unausgeschöpfte Potenziale zu nutzen. Die größten Einsparmöglichkeiten sind bei der Entwicklung neuer Produktionsverfahren und Prozesse zu realisieren. Daneben sind erhebliche Einsparungen im Bereich betriebliche Einsparmaßnahmen zu erzielen. Für die Chemieindustrie ist es deshalb kontinuierlich notwendig ihre Produktionsprozesse zu optimieren, beispielsweise durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, um den spezifischen Energiebedarf zu senken. Darüber hinaus arbeitet die Forschung kontinuierlich an innovativen Verfahren, um neue Rohstoffe und Technologien energieeffizient nutzen zu können. Betrachtet man den Energieverbrauch zur Herstellung von innovativen Chemieerzeugnissen, ist dieser zumeist höher als bei alten, doch unter Berücksichtigung der Lebensdauer der neuen Erzeugnisse, wird deutlich mehr Energie eingespart. Somit tragen weitere Innovationen der Chemie direkt und indirekt zur Verbesserung der Energieeffizienz bei. 1
2 Umsatz mit chemischen Erzeugnissen in Belgien nach Sparten in Mrd. Code Sparte * 20 Chemische Erzeugnisse 40,89 39,53 39, Basischemikalien 31,94 31,17 30, Agrochemikalien 0,63 0,15 0, Farben und Lacke 2,05 1,87 1, Kosmetik und Reinigungsmittel 2,02 1,96 1, Sonstige chemische Erzeugnisse 3,33 3,53 3, Chemiefasern 0,91 0,85 0,74 21 Pharmazeutischen Erzeugnissen 13,80 16, Pharmazeutischen Grundstoffen 0,45 0, Pharmazeutischen Spezialitäten etc. 13,35 16,14 22 Kunststoffe 7,17 7,09 6, Gummiwaren 0,84 0,83 0, Kunststoffwaren 6,33 6,26 6,20 *Vorläufige Ergebnisse, Quelle: Belgisches Wirtschaftsministerium Die belgische Chemiebranche verbessert ihre Wettbewerbsfähigkeit durch sehr hohe Investitionen (32% Anteil an gesamter Industrie) und noch höhere Ausgaben in Forschung und Entwicklung (57% Rekordanteil). Quelle: Belgischer Chemieverband Essencia
3 Quelle: Belgischer Chemieverband Essencia Hemmend wirken indessen manche Kostenstrukturen (wie etwa hohe Löhne durch Lohnindexierung, höchste Arbeitskosten, starrer Arbeitsmarkt). Die Attraktivität liegt im engen Verbund mit anderen europäischen Abnehmern und Zulieferern. Etwa 80% der Produktion geht in den Export. Die enge Verwobenheit hat zur Herausbildung des europaweit größten Chemieclusters in Antwerpen geführt, zweitgrößter Chemiestandort der Welt nach Houston, Texas. Dort unterhalten viele Chemiekonzerne Produktionsanlagen, etwa BASF (Marktführer), Bayer, Lanxess, BP, Dow, DuPont, ExxonMobil, Kaneka, Kuraray, Nippon Shokubai, Noveon, Texaco und Ineos. Total und ExxonMobil betreiben große Raffinerien. Die Werke sind über ein dichtes Netz an Pipelines für Industriegase, Ethylen und Propylen mit dem Hinterland, mit Fabriken in den Niederlanden und mit dem Hafen Rotterdam sowie mit Deutschland (Pipelines etwa bis zu BASF in Ludwigshafen und Karlsruhe) verbunden. Marktvolumen chemischer Erzeugnisse in Belgien (in Mrd. Euro nominal; Veränderung und Prognose in %) Produktgruppe Veränderung Prognose /2012 Umsatz Nace ,4 62,7 3,7 5,0 Importe SITC 5 1) 79,8 78,7-1,4 5,0 davon aus Deutschland 13,1 11,5-12,7 10,0 Exporte SITC 5 1) 2) 102,1 103,5 1,4 6,0 davon nach Deutschland 21,7 21,5-0,9 1,0 BIP reales Wachstum in% -0,1 0,2 0,2 1,4 1) Gemäß Eurostat; 2) etwa 50% Reexporte; Quellen: Chemieverband Essenscia; Eurostat; belgisches Wirtschaftsministerium und GTAI, EU-Prognose Juli
4 Der Marktschwerpunkt sind Basischemikalien, die von organischen Erzeugnissen der Petrochemie dominiert werden. Die Nachfrage nimmt auf den inner- und außereuropäischen Märkten wieder zu, folglich werden auch die Zulieferungen für die Sparte 2014 zulegen. Umsatz mit chemischen Erzeugnissen in Belgien nach Sparten 2013 Basischemikalien Pharmazeutischen Erzeugnissen Kunststoffe Sonstige chemische Erzeugnisse Kosmetik und Reinigungsmittel Farben etc. Chemiefasern Kunststoffe Quelle: Belgisches Wirtschaftsministerium Neuer Trend sind Produktion und Handel von Biopharma; hier will Belgien eine besondere Reputation aufbauen, was auch durch gezielte öffentliche Förderung (u.a. 50% der Projektkosten in der Anfangsphase) schon teilweise erreicht werden konnte. Kunststoffe sind die drittwichtigste Sparte am belgischen Chemiemarkt. Nachdem die deutschen Lieferanten von Vor- und Endprodukten (auch für Reexporte) von der schlechten Entwicklung 2012/13 betroffen waren, sollte sich ab 2014 und 2015 ein Aufschwung ergeben. Wie stark das Wachstum ausfällt, hängt von der Entwicklung der Exportmärkte Belgiens ab die Prognosen (etwa EU) sind positiv. Der Absatz kosmetischer Erzeugnisse, Reinigungsmittel und dergleichen expandiert in Belgien zuverlässig, jedoch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bei Farben und Lacken hatten deutsche Lieferungen auch 2012/13 expandieren können und sollten dies auch 2014/2015 weiterführen können. Davon profitieren auch deutsche Exporteure und deutsche Produzenten in Belgien. 4
5 Einfuhr chemischer Erzeugnisse nach Belgien (Angaben in Mio. Euro; Veränderung in %) SITC Produktgruppe Davon aus Deutschland 2013 Veränderung Deutschland 2013/ Chemie insgesamt ,7 51 Organische chemische Erzeugnisse ,8 52 Anorganische chemische Erzeugnisse ,3 53 Farbmittel, Gerbstoffe, Farben (und Lacke) ,3 54 Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse ,0 55 Ätherische Öle, Körperpflege-, Putz- und Reinigungsmittel etc ,8 56 Düngemittel (ausgenommen solche der Gruppe 272) ,8 57 Kunststoffe in Primärformen ,7 58 Kunststoffe in anderen Formen als Primärformen ,4 59 Andere chemische Erzeugnisse und Waren ,8 Quelle: Eurostat In Belgien ist bei der Herstellung und dem Verkauf von Chemieerzeugnissen die zunehmende Autonomie der drei belgischen Regionen zu beachten, wobei Flandern (niederländischsprachig) den Schwerpunkt der Chemiestandorte (2013: 42,0 Mrd. Euro Umsatz) bildet, während auf Wallonien (französischsprachig; 13,0 Mrd.) und Brüssel (zweisprachig; 7,0 Mrd. Euro) entfallen. Im Wirtschaftsministerium ist eine Stelle ansässig, die über Zulassungsfragen in der Chemie (etwa Umweltverträglichkeit, Gesundheits-, und Verbraucherschutz) informiert. Über die Zulassung von Arzneimitteln berichtet das Ministerium für Volksgesundheit, dessen Generaldirektion Arzneimittel die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit überwacht ( 5
6 Marktchancen für deutsche Unternehmen: Bewertung/Einschätzung der AHK debelux zu den Potentialen der oben genannten Technologien Belgien hat den 3. Rang (2012: 7,0% Anteil) unter den weltweiten Top Ten der Chemikalien exportierenden Nationen - nach Deutschland und den USA, vor China inne. Ex- und Importe legen wieder stetig nach einer kurzen Durststrecke 2012/2013 zu. Für deutsche innovative Firmen und für Lieferanten von energieeffizienten Ausrüstungen, Laborausrüstungen und Messgeräten bieten sich in den folgenden Jahren nachhaltig gute Geschäftschancen. Factsheet abgestimmt mit: GTAI Essenscia (Belgian Federation for Chemistry and Life Sciences) Kontaktdaten AHK debelux Herr Peter Schallert Tel.: schallert@debelux.org Frau Stefanie Heuer Tel.: heuer@debelux.org 6
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