10 Unterkonten der Warenkonten. Handelskalkulation
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- Clara Acker
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1 10 Unterkonten der Warenkonten Warenschulden sind Holschulden ( 448 BGB). Das bedeutet, der Preis der Ware gilt, wenn nichts anderes vereinbart wurde, ab Werk oder Lager des Lieferanten. Eine alte Kaufmannsregel besagt: "Der Gewinn liegt im Einkauf" - diese Regel bezieht sich nicht ausschließlich auf die Handelsspanne, die der Rabatt bestimmt, sondern auf alle anderen Kosten, die bei der Bestellung und beim Bezug der Ware entstehen. Handelskalkulation Im Gegensatz zum Rabatt, der vom Lieferanten festgelegt wird und nur selten Verhandlungsspielräume zulässt, können die Warenbezugskosten aktiv beeinflusst werden. Der Unternehmer entscheidet mit der Wahl des Lieferanten, des Bezugssowie des Lieferweges über die Höhe dieser Kosten und damit über die Rentabilität seines Unternehmens. 71
2 Warenbezugskosten Verbuchung der Warenbezugskosten Aus Vereinfachungsgründen wurden die Wareneinkäufe bisher zu Einstandspreisen gebucht. Als Einstandspreis bezeichnet man den Nettowarenwert zuzüglich der Bezugskosten abzüglich der Anschaffungspreisminderungen. Die separate Buchung der Anschaffungsnebenkosten ist nicht zwingend erforderlich, da sie im Sinne des 255 HGB zu den Anschaffungskosten gehören. 72
3 Eine Ausnahme bilden Leihemballagen (Leergut, Säcke, Kisten oder Paletten), die an den Lieferanten zurückgeschickt werden. Nicht rückvergütete bzw. nicht zurückgesendete Leihemballagen werden als Anschaffungsnebenkosten auf das Warenkonto umgebucht. Für die Kalkulation und zur Entscheidungsfindung bei der Beschaffung ist es dennoch sinnvoll, sie auf einem Unterkonto der Waren zu erfassen. Dieses Konto ist bei den vorbereitenden Abschlussbuchungen über das Warenkonto abzuschließen, auf dem dann der Wert der eingekauften Ware zu Einstandspreisen steht. Die Warenbezugskostenkonten sind entsprechend dem angewendeten Verfahren (bestand- / verbrauchsorientiert) Unterkonten des Bestands- bzw. des Aufwandskontos. 73
4 Rabatte In den Geschäftsbeziehungen zwischen Hersteller, Weiterverarbeiter, Groß- und Einzelhändler ist es üblich, dass Rabatte gewährt werden. Solche Rabatte, die sofort bei Rechnungsstellung gewährt werden, erscheinen weder beim Einkauf, noch beim Verkauf in der Buchführung. Die Preise werden sofort um die Rabatte vermindert, gebucht wird nur der verminderte Preis. Dieses Vorgehen verringert den Buchungsaufwand erheblich. Außerdem ist nur der tatsächliche Einkaufspreis von Bedeutung. 74
5 Nachträglich gewährte Rabatte Nachträglich gewährte Rabatte mindern jedoch die Anschaffungskosten. Diese Minderung und die damit verbundene Korrektur der Umsatzsteuer muss in der Buchführung erfasst werden. Der Abschluss des Unterkontos "Erhaltene Rabatte" erfolgt über das entsprechende Bestands- / bzw. Aufwandskonto. 75
6 Skonto Skonto (sconto, ital. = Abzug) heißt der Abzug vom Rechnungsbetrag, den der Lieferant gewährt, sofern innerhalb einer bestimmten Frist die Rechnung bezahlt wird. Der Schuldner kann selbst entscheiden, ob er den Lieferantenkredit oder die Möglichkeit der nachträglichen Preisminderung durch eine Zahlung innerhalb der Skontofrist in Anspruch nimmt. Werden Lieferantenrechnungen unter Abzug von Skonto bezahlt, mindert dieser die Anschaffungskosten und die Umsatzsteuer. Beides ist in der Buchführung zu erfassen. Der Abschluss erfolgt wieder über das entsprechende Hauptkonto. 76
7 Bonus Ein Bonus ist eine Art Rabatt (Treue-/ Umsatzbonus). Im Gegensatz zu den übrigen Rabatten wird er nachträglich (Monat, Jahr) gewährt. Boni sind ebenfalls auf Unterkonten der Warenkonten zu erfassen und am Ende der Periode über das Hauptkonto abzuschließen. Die Anschaffungskosten für die bezogenen Waren und die Umsatzsteuer werden nachträglich durch Rücksendungen an den Lieferanten und durch Nachlässe (Gutschriften) vom Lieferanten ebenso wie bei Bonusgutschriften gemindert, dies ist auf den entsprechenden Unterkonten zu buchen. Vertriebskosten Wenn der Unternehmer dem Kunden die Versandkosten in Rechnung stellt, sind sie Bestandteil der Verkaufserlöse und werden nicht getrennt gebucht. 77
8 Vertriebskosten, die der Unternehmer auf Grund seiner Lieferbedingungen übernimmt, sind für ihn betrieblicher Aufwand. Sie werden auf die entsprechenden Kostenkonten gebucht. Gewährt der Unternehmer seinen Kunden Skonti, Boni oder Preisnachlässe (auf Grund von Mängelrügen oder zu geringer Menge), so sind die Erlöse und die Umsatzsteuer zu korrigieren. Die Rücksendungen von Kunden schmälern ebenfalls die Erlöse, auch hier ist die Umsatzsteuer zu berichtigen. Die zu bebuchenden Konten sind Unterkonten der Erlöskonten. Diese sind im Rahmen der vorbereitenden Abschlussbuchungen über das Umsatzerlöskonto abzuschließen. Gewährte Boni Gewährte Skonti Erlösschmälerungen Rücksendungen Nachlässe 78
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