Schatzkammer. der St.-Georg-Kirche Bocholt

Transkript

1 Schatzkammer der St.-Georg-Kirche Bocholt

2 Innenseite des Diptychons Impressum Kurzer Kirchenführer durch die Schatzkammer der St.-Georg-Kirche Bocholt Herausgegeben von der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg St.-Georg-Platz D Bocholt 1. Auflage: Stück, Dezember 2007 Alle Rechte vorbehalten. Text: Hans-Rudolf Gehrmann Fotos: Anna Lück, Bocholt Druck: Stempel-Meyer KG, Bocholt Außenseite des Diptychons

3 Kurzer Kirchenführer durch die Schatzkammer der St.-Georg-Kirche Bocholt St. Georg ist in und um Bocholt die älteste Kirche und Pfarrgemeinde. Im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Kelche, Monstranzen und Vortragekreuze in den Gottesdiensten gebraucht. Immer wieder gab es auch Zustiftungen. Dazu kamen kostbare Bilder, Figuren, Messgewänder und Weihegaben an das Bocholter Kreuz in den Besitz der Kirchengemeinde. Nur von wenigen Kunstwerken kennen wir heute die Geschichte, wer sie für wen geschaffen hat und wie sie nach St. Georg kamen. Als im Norden an die St.-Georg-Kirche eine neue Sakristei angebaut wurde, schuf man in der Etage darüber einen Kunstraum, der die Kunstschätze der Öffentlichkeit zugänglich macht. Nach rechtzeitiger Absprache mit dem Pfarrbüro St. Georg (Tel ) ist eine Besichtigung möglich. Um einer breiten Öffentlichkeit die Kunstwerke aus der Schatzkammer zugänglich zu machen, wurde eine Auswahl davon fotografiert und soweit zuverlässig bekannt beschrieben.

4 Ich danke allen, die an diesem Heft mitgewirkt haben! Bocholt, im Advent 2007 Hans-Rudolf Gehrmann Pastor 2

5 Die Schatzkammer über der angebauten neuen Sakristei

6 4 Schatzkammer innen

7 An den verschiedenen Kelchen kann man die unterschiedlichen Kunstepochen ablesen: Gotik, Barock, Historismus. Mehrere Kelche werden auch heute noch im Laufe des Kirchenjahres zu bestimmten Hochfesten bei Gottesdiensten in St. Georg gebraucht. 5

8 spätgotischer Kelch (Kleve, 1457) Israhel van Meckenem d. Ä. zugeschrieben

9 spätgotisches Turmziborium (15. Jh.) zur Aufbewahrung des eucharistischen Brotes 7

10 8 Im Knauf des neugotischen Drei-Nester-Kelches (geschaffen von F. X. Hellner, Kempen) sind drei Vogelnester zu sehen

11 Der Pelikan speist mit seinem Fleisch und Blut seine Jungen (Symbol für den Opfertod Jesu) Der Phönix aus der Asche (Symbol für die Auferstehung Jesu) Der Adler kann mit geöffneten Augen ins gleißende Sonnenlicht fliegen (Symbol für die Himmelfahrt Jesu) 9

12 10 Speisekelch (Beuroner Schule, Münster, )

13 In den Speisekelchen wird das eucharistische Brot außerhalb der Messfeier im Tabernakel aufbewahrt. 11

14 12 spätgotische Monstranz (Kleve, 1470) Israhel van Meckenem d. Ä. zugeschrieben

15 Kreuz Hl. Paulus Details aus der gotischen Monstranz Hl. Georg 13

16 14 gotisches Vortragekreuz (Oberitalien, 15. Jh.)

17 neuromanisches Vortragekreuz 15

18 16 Standkreuz (Kempen, 1872, F. X. Hellner)

19 Weihgaben an das Bocholter Kreuz Silberne Dornenkrone (1750) 17

20 18 Kreuzreliquiar des Kardinal von Diepenbrock (um 1750)

21 Ölbild des Melchior Kardinal von Diepenbrock ( ) Er wurde in Bocholt geboren und in St. Georg getauft wurde er Fürstbischof von Breslau und 1850 zum Kardinal ernannt. 19

22 20 Messgewand des Melchior Kardinal von Diepenbrock

23 Detail aus dem Messgewand Anbetung der Hl. Drei Könige Lesepult des Kardinal von Diepenbrock (Seidenmalerei und Holzeinlegearbeiten mit Perlmutt) 21

24 22 Messkelch (1847) des Kardinal von Diepenbrock

25 Reisekelch, Messkännchen und liturgische Handwaschungsgarnitur des Kardinal von Diepenbrock 23

26 24 Bischofsstab von Weihbischof Laurenz Böggering ( ). Er wurde in Bocholt geboren und in St. Georg getauft wurde er Weihbischof für das Bistum Münster.

27 Bischofskreuz und Bischofsring von Weihbischof Laurenz Böggering Mitra von L. Böggering 25

28 26 Jesus und Johannes, sog. Johannesminne. Aus dem Nachlass von Pfarrer Josef van Gemmeren ( ). Er war Pfarrer in Bocholt Liebfrauen und danach Pensionär in St. Georg.

29 Teller mit Georgsmotiv Schüssel mit Georgsmotiv 27

30 28 rotes Samtmessgewand (15./ 16. Jh.) mit Motiven (v. o. n. u.) Verkündigung, Geburt Christi, Darstellung im Tempel, Taufe Jesu im Jordan, Jesus und die Samariterin

31 grünes Messgewand (16. Jh.) mit Abbildungen des Hl. Georg (o.) und des Hl. Paulus (u.); darunter das Bocholter Stadtwappen (auf weißem Schild eine grüne Buche) überdeckt von dem goldenen Querbalken des bischöflichmünsterischen Stiftwappens 29

32 Kreuzigungsgemälde mit Hl. Maria und Hl. Norbert (li.), Hl. Apostel Johannes und Hl. Augustinus (re.) mit Stifterfigur darunter, vom Kölner Meister des Marienlebens ( ). Geschenk des Pfarrers von St. Martini in Emmerich Anton von Bostel ( , Neffe des Kardinals von Diepenbrock und zeitweise Vikar in St. Georg) an die St.-Georg-Kirche seiner Geburtstadt Bocholt 30

33 31

34 Das Diptychon (zweiflügeliges Klappaltarbild) stammt wohl aus dem Kölner Klarissenkloster (um ). Es handelt sich ursprünglich um ein Reliquienaltärchen (die Reliquien waren in den quadratischen Feldern im Innenrahmen eingefügt). Die goldene Innenseite zeigt die Kreuzigung Jesu (li.) und die Krönung Mariens (re.). Auf der dunklen Außenseite sind rechts der blutvergießende Christus am Kreuz und links der Hl. Franziskus mit den Wundmalen und die Hl. Klara mit der Monstranz in der Hand zu sehen. Dies ist wohl die älteste Franziskusdarstellung nördlich der Alpen. 32