Es gilt das gesprochene Wort. I. Begrüßung Zitat von Johann Heinrich Pestalozzi. Anrede
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- Kai Bieber
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1 Sperrfrist: , Uhr Es gilt das gesprochene Wort Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Herrn Bernd Sibler, anlässlich der Festveranstaltung 30 Jahre Pestalozzischule des Vereins Lebenshilfe Landshut e.v. am 27. Juni 2013 in Landshut I. Begrüßung Zitat von Johann Heinrich Pestalozzi Anrede Pestalozzi - Zitat und Bezug zur Pestalozzischule Landshut Der Mensch, wenn er werden soll, was er sein muss, muss als Kind sein und als Kind tun, was ihn als Kind glücklich macht. Diese Worte ihres Namensgebers Johann Heinrich Pestalozzi hat sich die Pestalozzischule Landshut seit jeher zu eigen gemacht. Jedem Kind wird dort die freie Entfaltung des Kindseins ermöglicht, ganz unabhängig vom individuellen Förderbedarf und das seit nunmehr 30 Jahren! 30 Jahre Pestalozzischule Landshut eine Bilanz 30 Jahre Pestalozzischule Landshut das bedeutet: 30 Jahre kontinuierliche und erfolgreiche pädagogische Arbeit, und 30 Jahre Einsatz für die Bildung junger Menschen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung!
2 - 2 - Bildungseinrichtungen wie die Pestalozzischule braucht unser Land! Gratulation zum Jubiläum Ich darf Ihnen daher ganz herzlich auch im Namen von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und der gesamten Bayerischen Staatsregierung zu diesem Jubiläum gratulieren! Begrüßung Ihnen allen und vor allem Euch allen, liebe Schülerinnen und Schüler, ein herzliches Grüß Gott! II. 30 Jahre Pestalozzischule Landshut eine Erfolgsgeschichte Geschichte des Bildungsrechts geistig behinderter Kinder Keine schulische Förderung in den fünfziger Jahren Die Pestalozzischule war die erste Schule Niederbayerns für Kinder mit geistiger Behinderung. Ihre Geschichte ist untrennbar mit der Geschichte des Bildungsrechts von geistig behinderten Kindern verbunden. In den fünfziger Jahren wurden Kinder mit einer geistigen Behinderung in der Regel als bildungsunfähig erachtet und darum vom Schulbesuch befreit. Sie wurden, isoliert von der Außenwelt, vorwiegend pflegerisch versorgt.
3 Gründung der Lebenshilfe für das behinderte Kind Seit Anfang der 1960er Jahre Änderung der Schulgesetze Dies änderte sich 1958 mit der Gründung der "Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind" in Marburg. Eltern geistig behinderter Kinder und engagierte Fachleute schlossen sich zusammen, um gemeinsam die Lebenssituation geistig behinderter Kinder zu verändern. Der Begriff "geistig behindert", der von der Lebenshilfe geprägt wurde, wurde in die Fachterminologie übernommen. Anfang der 1960er Jahre veränderten sich nach und nach die Schulgesetze der einzelnen Bundesländer. Bayern verpflichtete sich 1966 als erstes Bundesland auf gesetzlicher Grundlage dazu, Schüler mit geistiger Behinderung zu beschulen. Ich denke, darauf können wir stolz sein! Von nun an wurden reguläre Sonderklassen bzw. eigenständige Sonderschulen für Geistigbehinderte gebildet. Geschichte der Pestalozzischule So geht auch die Pestalozzischule in ihren Wurzeln auf die 60er Jahre zurück:
4 /64 erste Sonderklassen 1967 selbstständige Schule 1979 Übergang in Trägerschaft der Lebenshilfe Landshut 1983 Einweihung des neuen Schulgebäudes 1963 und 1964 wurden in Landshut die ersten beiden Sonderklassen für Kinder mit geistiger Behinderung als Sonderabteilung der Pestalozzischule, damals einer Hilfsschule für Lernbehinderte, eingerichtet: die erste in den Räumen der Nikolaschule, die zweite in den Räumlichkeiten der Martinsschule war es dann soweit: Diese Sonderabteilung der Pestalozzischule wurde durch Regierungsbeschluss eine selbständige Schule mit der Bezeichnung Sonderschule für geistig Behinderte Pestalozzischule II (G) Auf Initiative der Schule und engagierter Eltern wurde im gleichen Jahr die Lebenshilfe Landshut gegründet wurde die Pestalozzischule offiziell Privatschule in Trägerschaft der Lebenshilfe Landshut e.v. Aufgrund steigender Schülerzahlen war auch eine räumliche Vergrößerung der Schule notwendig. Am 15. Juli 1983, vor nunmehr 30 Jahren, wurde die neue Pestalozzischule in ihrem neuen Schulgebäude eingeweiht. Die Pestalozzischule eine Erfolgsgeschichte Blickt man zurück, so erkennt man eine wunderbare Erfolgsgeschichte: Was 1963/64 mit zwei Klassen begann,
5 - 5 - entwickelte sich bis heute zu einer hochangesehenen Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Eine Entwicklung, auf die die Schule stolz sein kann! III. Pestalozzischule Landshut Sonderpädagogisches Kompetenzzentrum in der Region Zahlen und Fakten zur Schule Heute werden hier 139 Kinder und Jugendliche unterrichtet und in fünf Schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) sowie 15 Klassen der Grund-, Haupt- und Berufsschulstufe umfassend in ihrer Entwicklung gefördert. Ein Großteil der Kinder besucht schulbegleitend die angegliederte Heilpädagogische Tagesstätte. Interdisziplinär zusammengestelltes Personal Die Schülerinnen und Schüler werden in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Lehrkräften für Sonderpädagogik, Heil- und Sozialpädagogen, Erziehern, Pflegekräften, Psychologen und weiteren Fachkräften betreut.
6 - 6 - Zentrales Thema Inklusion Bayerischer Weg: Inklusion durch Vielfalt schulischer Förderorte In den dreißig Jahren ihres Bestehens hat die Pestalozzischule verschiedene sonderpädagogische Entwicklungen miterlebt. Nun, in ihrem Jubiläumsjahr, steht das wichtige Thema der Inklusion im Rahmen der UN- Behindertenrechtskonvention im Zentrum der Entwicklungen. Bayern geht den Weg der Inklusion durch eine Vielfalt schulischer Förderorte. Denn jedes Kind ist einzigartig und benötigt daher eine individuelle und passgenaue Förderung. Die Pestalozzischule ein sonderpädagogisches Kompetenzzentrum Mobile sonderpädagogische Hilfe Mobile Sonderpädagogische Dienste Die Pestalozzischule hat sich vor diesem Hintergrund zu einer modernen Bildungseinrichtung weiterentwickelt. Als sonderpädagogisches Kompetenzzentrum im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung unterstützt sie die allgemeinen Schulen bei der Umsetzung von inklusiver Beschulung durch verschiedene Angebote: Im vorschulischen Bereich fördert und unterstützt sie Kinder in der Inklusion durch die mobile sonderpädagogische Hilfe. Im schulischen Bereich begleitet und unterstützt sie die Inklusion einzelner Schülerinnen und Schüler an den allgemeinen
7 - 7 - Partnerklassen Schulen durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste. Darüber hinaus verfügt die Schule inzwischen über drei Partnerklassen an drei verschiedenen Grund- und Mittelschulen. Es ist klar ersichtlich: Die Pestalozzischule Landshut ist längst zu einer festen Größe im Bildungsangebot der Region geworden. IV. Die Förderschule im Wandel: Aufgaben und Chancen Aufgaben der Kompetenzzentren für Sonderpädagogik Dies ist genau die Vorstellung, die ich von den Förderzentren habe: Sie leisten nicht nur als alternative und hoch spezialisierte Lernorte einen wichtigen Beitrag, sondern auch als Motor und Unterstützer der Inklusion durch Ihre sonderpädagogische Fachlichkeit, die sie an die allgemeinen Schulen bringen. Förderschulen unverzichtbar für Bayerns Bildungslandschaft Förderschulen wie die Pestalozzischule sind gerade im Hinblick auf eine umfassende inklusive Schulentwicklung in der Bildungslandschaft Bayerns unverzichtbar.
8 - 8 - Ihre sonderpädagogische Expertise und ihre Erfahrungen sind der Garant dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen zielgerichtet entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse und Begabungen lernen können: entweder an unseren spezialisierten Förderschulen oder in der inklusiven allgemeinen Schule. Stärkung des Elternrechts: eine Chance für die Förderzentren Die Stärkung des Elternrechts hat gerade für Sie, die Pestalozzischule, eine wichtige Konsequenz: Das Recht der Eltern, eigenständig zu entscheiden, ob ihr Kind eine inklusive allgemeine Schule oder ein Förderzentrum besuchen soll, ist Ihre Chance, denn: Wo Freiwilligkeit und Entscheidungsfreiheit gelebt werden, fallen Stigmatisierungen weg. Die Förderzentren müssen sich nun im Wettbewerb um den besten Förderort mit den allgemeinbildenden Schulen messen lassen. Dies ist jedoch die Chance, zu beweisen, dass Eltern das fachliche Know-how der Förderzentren ganz bewusst wählen und schätzen. Zwei Säulen der Inklusion in Bayern: Genau deshalb setzen wir in Bayern auf zwei Säulen:
9 - 9 - Ausbau der Kompetenzzentren für Sonderpädagogik Zügige Umsetzung der Inklusion Zum einen werden wir die Förderzentren nicht nur erhalten, sondern gezielt zu Kompetenzzentren für Sonderpädagogik ausbauen. Zum anderen werden wir zügig mit der schrittweisen Umsetzung der Inklusion fortfahren. Deren rechtliche Basis wurde mit dem am 1. August 2011 in Kraft getretenen Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz nochmals erweitert und auf solide Füße gestellt. Hier werden wir konsequent weiter voranschreiten und alle Partner mit ins Boot holen. Denn Inklusion kann nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg bewerkstelligt werden, sondern nur durch ein konstruktives Miteinander. V. Dank und Schlussgruß Bayerns Weg in der Inklusion: Passgenauer Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen Ich bin überzeugt: Der Weg, den Bayern in der Inklusion eingeschlagen hat, wird jungen Menschen mit sonderpädagogischem Förderbedarf am besten gerecht. Denn dieser Weg ermöglicht einen passgenauen Umgang mit den sehr unterschiedlichen
10 Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Und genau um sie geht es doch! Rasante Veränderungen im Umgang mit geistig behinderten Kindern In meinen Ausführungen habe ich versucht zu verdeutlichen, wie rasant sich der Umgang mit geistig behinderten Kindern in den Jahren seit Gründung dieser Schule geändert hat: von der anfänglichen Infragestellung der Bildsamkeit über die Etablierung der Förderschulen bis hin zur heutigen Herausforderung und gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Inklusion....jedoch stets große Bedeutung der verantwortlichen Menschen Doch eines ist geblieben: Die große Bedeutung der Menschen, die sich der Förderung, Erziehung und Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung verschrieben haben. Danksagung Meine sehr geehrten Damen und Herren, ohne Ihre Fachkompetenz, Ihr Engagement und Ihr vorbildliches Handeln wäre Inklusion nicht denkbar. Es sind Menschen wie Sie, denen wir es zu verdanken haben, wenn Inklusion bald keine zu bewältigende Aufgabe mehr sein wird, sondern
11 gelebte und erlebte Realität. Dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken. Bitte lassen Sie sich auch von Rückschlägen niemals entmutigen, sondern fahren Sie auf dem von Ihnen eingeschlagenen Weg fort! Abschließende Gratulation Heute ist nun jedoch erst einmal ein Tag zum Feiern. So gratuliere ich abschließend der Schulgemeinschaft der Pestalozzischule zu ihrem Schuljubiläum sehr herzlich! Ich wünsche Ihnen allen für die Zukunft viel Freude, Kraft und glückliche Momente beim gemeinsamen Einsatz für die Ihnen anvertrauten jungen Menschen.
12 Inhaltsverzeichnis: I. Begrüßung Zitat von Johann Heinrich Pestalozzi... 1 Pestalozzi-Zitat und Bezug zur Pestalozzischule Landshut 30 Jahre Pestalozzischule Landshut - eine Bilanz Gratulation zum Jubiläum Begrüßung II. 30 Jahre Pestalozzischule Landshut eine Erfolgsgeschichte... 2 Geschichte des Bildungsrechts geistig behinderter Kinder Keine schulische Förderung in den fünfziger Jahren 1958 Gründung der Lebenshilfe für das behinderte Kind Seit Anfang der 1960er Jahre Änderung der Schulgesetze Geschichte der Pestalozzischule 1963/64 erste Sonderklassen 1967 selbstständige Schule 1979 Übergang in Trägerschaft der Lebenshilfe Landshut 1983 Einweihung des neuen Schulgebäudes Die Pestalozzischule - eine Erfolgsgeschichte III. Pestalozzischule Landshut Sonderpädagogisches Kompetenzzentrum in der Region... 5 Zahlen und Fakten zur Schule Interdisziplinär zusammengestelltes Personal Zentrales Thema Inklusion Bayerischer Weg: Inklusion durch Vielfalt schulischer Förderorte Die Pestalozzischule ein sonderpädagogisches Kompetenzzentrum Mobile sonderpädagogische Hilfe Mobile Sonderpädagogische Dienste Partnerklassen IV. Die Förderschule im Wandel: Aufgaben und Chancen... 7 Aufgaben der Kompetenzzentren für Sonderpädagogik Förderschulen unverzichtbar für Bayerns Bildungslandschaft Stärkung des Elternrechts: eine Chance für die Förderzentren Zwei Säulen der Inklusion in Bayern:
13 Ausbau der Kompetenzzentren für Sonderpädagogik Zügige Umsetzung der Inklusion V. Dank und Schlussgruß... 9 Bayerns Weg in der Inklusion: Passgenauer Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen Rasante Veränderungen im Umgang mit geistig behinderten Kindern jedoch stets große Bedeutung der verantwortlichen Menschen Danksagung Abschließende Gratulation
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