Ecuador und Peru. Neue Marktchancen für Kleinbauern im Kaffee- und Kakaosektor
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- Hedwig Esser
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1 Ecuador und Peru Neue Marktchancen für Kleinbauern im Kaffee- und Kakaosektor
2 Swisscontact unterstützt die Familien von Kleinbauern im Süden Ecuadors und Norden Perus. Bäuerinnen und Bauern können sich weiterbilden und dank des neuen Wissens ihre Kakao- und Kaffeeprodukte nachhaltiger produzieren, die Produktionsmenge erhöhen und die Qualität verbessern. Gezielt werden die Bauern darin begleitet, ihre Produkte in das bestehende Marktsystem zu integrieren und gleichzeitig neue Absatzmärkte zu erschliessen. Die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und staatlichen Förderinstitutionen ermöglicht den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen wie neu entwickelten Bewässerungssystemen, ökologischen Düngemitteln, geeigneten Setzlingen und zusätzlichen Investitionen für neue Infrastrukturprojekte. Begünstigte Bis Ende 2016 erhalten 7000 Kleinbauern das erforderliche Wissen und die nötigen Fertigkeiten für eine nachhaltige und effiziente Produktion. Dies verbessert ihre Wettbewerbsfähigkeit und erleichtert ihren Marktzugang.
3 Die Herausforderung Die überwiegende Zahl der Kleinbauernfamilien im Süden Ecuadors und im Norden Perus lebt in grosser Armut. Folge davon ist die Abwanderung. Die junge Generation zieht es in städtische Gebiete ohne Aussicht auf verbesserte Lebensbedingungen. Um ihre Lebensgrundlage kurzfristig zu sichern, bewirtschaften die Kleinbauern ihre Felder hauptsächlich konventionell. Es fehlen Weiterbildungen für alternative, ökonomisch rentable und ökologisch angepasste Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungssysteme. Die Bauern sind schlecht organisiert und mangelnde Angebote an Finanzdienstleistungen erschweren die Situation der Bauern zusätzlich. So bleiben Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu schaffen und zusätzliches Einkommen zu generieren weitgehend ungenutzt.
4 Swisscontact fördert die Aus- und Weiterbildung in landwirtschaftlichen Produktionsmethoden und unterstützt die Zertifizierung der Produkte. Das Projekt hilft Finanzinstitutionen dabei, geeignete Kredit- und Sparmöglichkeiten anzubieten. Die Bauernorganisationen erhalten Zugang zu marktrelevanten Informationen und verbessern ihre institutionellen und organisatorischen Fähigkeiten. Auch der Austausch von Wissen wird gefördert. So können sich die Bauernorganisationen professionalisieren und aus einer gestärkten Position heraus neue Geschäftsbeziehungen aufbauen. Der Kleinbauernberuf bleibt somit für die nächste Generation attraktiv. Swisscontact verfolgt einen marktwirtschaftlichen Entwicklungsansatz. Die Projektarbeit konzentriert sich dabei auf Sektoren mit Wachstumspotenzial für die benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Aufgrund sorgfältiger Analysen führen die relevanten Akteure Veränderungen herbei, die den Marktzugang für die arme Bevölkerung verbessern. Damit werden so viele Menschen wie möglich in die produktiven Wirtschaftskreisläufe integriert. Unser Beitrag Swisscontact vermittelt Fachwissen und stärkt die Bauernorganisationen. Dies ermöglicht es den Kleinbauern, gemeinsam und gestärkt am Markt aufzutreten.
5 Erwartete Resultate 60% der ausgebildeten 7000 Kleinbauernfamilien können ihre Produktion um 35% und ihr Einkommen um 20% steigern, was sich positiv auf die Lebens- und Einkommenssituation der ganzen Familie (rund Personen) auswirkt. 40% der Kleinbauern verbessern ihre Finanzkenntnisse und 30% erhalten Zugang zu Bankdienstleistungen. Mindestens 60% der unterstützten Bauernorganisationen verfügen über eine Bio- oder Fairtrade-Zertifizierung, investieren dadurch in die Verbesserung der Produktion und Qualität und engagieren sich in Gemeinschaftsprojekten. Sie können ihre Produkte mit besseren Margen verkaufen. 70% der Bauernorganisationen treten gestärkt am Markt auf und etablieren wirtschaftlich rentable und langfristige vertragliche Vereinbarungen mit ihren Absatzpartnern (Abnahme- und Preisgarantien). Innovative Produkte und neue Geschäftsideen erlangen die Marktreife. Damit erweitert sich die Anzahl an Kunden und Partnern für die Kleinbauern.
6 Felipe Jacome produziert Kakao und ist Vorstandsmitglied der lokalen Bauernorganisation CAORO. Er verfügt über Führungsqualitäten und setzt sich aktiv für die effiziente Kakaoproduktion in seiner Region ein. Der Bauer ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt im Dorf Río Negro in der südwestlich gelegenen ecuadorianischen Küstenprovinz El Oro. Im Jahr 2014 erklärte sich Don Jacome auf Anfrage von Swisscontact bereit, an einem Pilotversuch zur Verbesserung der Produktionstechniken teilzunehmen. In Zusammenarbeit mit Spezialisten aus der Privatwirtschaft wendet er seither neue Beschneidungsmethoden an und hat das Bewässerungssystem angepasst. Swisscontact Swiss Foundation for Technical Cooperation Hardturmstrasse 123 CH-8005 Zürich, Schweiz Tel Sein Engagement lohnt sich. Die jährliche Produktion stieg von 440 kg Kakao auf 660 kg pro Hektar. Damit erzielt Don Felipe rund 50% mehr Einkommen. Das kommt seiner ganzen Familie zugute. Die privaten Firmen sind ebenfalls zufrieden. Ihre neue Bewässerungstechnik hat sich bewährt. Die Verkaufschancen bei ihren potentiellen Kunden steigen. Don Felipe unterstützt heute die 180 Mitglieder seiner Bauernvereinigung CAORO. Auf seinem Grundstück vermittelt er im Rahmen von Weiterbildungsveranstaltungen sein Fachwissen praxisnah. Für Spenden: PC
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