Die Konrad-Lorenz-Revue

Transkript

1 ab 19:30 Uhr Die Konrad-Lorenz-Revue Ein Kulturbeitrag zu Neugierverhalten und Aggressionshemmung von und mit Prof. Dr. Franz Wuketits

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3 Aussagen von Konrad Lorenz Wissenschaft entsteht aus Spiel. Die Neugierspiele des kleinen Buben entwickeln sich allmählich zur Forschung (1953). Nur wenn man als Gans von den Gänsen akzeptiert ist, lassen sich wirklich Insider-Informationen aus der Sozietät gewinnen (1985). Am erschreckendsten [beim Menschen] sind die Dinge, die beim Tier gar nicht vorkommen, die also rein institutioneller Natur sind (1969). Die einzige Möglichkeit, die Erde zu regieren, ist die Schreckensherrschaft des Guten (1969). Die kaltblütigen Demagogen sind ja die einzigen Leute, die Humanethologie gekonnt haben, noch bevor die Ethologie entstanden ist (1983).

4 Aussagen von Konrad Lorenz [Karl Popper] kennt die Tiere nicht. Er ist nicht mit einem Ich -bewussten Hahn, Hund oder Affen vertraut (1981). Der Wurm kann sich biegen, wo er will, wir können uns nur biegen, wo wir Gelenke haben. Dafür können wir stehen, und der Wurm kann es nicht (1981). Wäre ich gezwungen, die menschliche Spezies Affen zu nennen, müsste ich zumindest zeigen, dass die Kultur-Affen, die traditionssammelnden Affen, der ideale Begriff aller Affen ist (1977). Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das geistige Leben des Menschen eine neue Art von Leben sei (1973). Es gibt nur eine Psychologie (1954).

5 Aussagen von Konrad Lorenz Ein ganz böser Zwang ist die Vermassung. Wenn viele Menschen dasselbe glauben, kommen sie leicht zu dem Ergebnis: Fresst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren (1988). Ich befürchtete damals ebenso wie noch heute dass unsere zivilisierte Menschheit von Prozessen des genetischen Verfalls betroffen sein könnte. Kurz nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich folgte ich einem unbesonnenen Impuls. Ich schrieb über die Gefahren der Domestikation und, um sicher zu sein, verstanden zu werden, verfasste ich meine Schrift in der ärgsten Nazi-Terminologie (1985).

6 Aussagen über Konrad Lorenz Mein Bruder entwickelte früh eine erstaunliche Zeichenwut, die aber vorwiegend Wassergeflügel Enten und Gänse zum Gegenstand hatte. Es ist selten, dass ein Kind so früh die Richtung seiner späteren Tätigkeit kundgibt (Albert Lorenz). So sorgfältig [Lorenz] zu beobachten verstand was er anderen erzählte, entsprach durchaus nicht unbedingt den oft allzu schmucklosen Tatsachen. Augenzeugen konnten immer wieder feststellen, dass seine Geschichten zuweilen frei erfunden, mindestens aber erheblich geschönt waren, bis sie prägnant die Wahrheit illustrierten, die er eigentlich verkünden wollte. Wobei diese Wahrheit, darin eben lag seine Genialität, oft wirklich eine war (Norbert Bischof 1991). Konrad Lorenz verdankt seine Entdeckungen seiner außergewöhnlichen Meisterschaft der Beobachtung, des Vergleichens und der Beschreibung (Wolfgang Schleidt 1983).

7 Aussagen über Konrad Lorenz Wissenschaftlich lernte ich von Konrad [Lorenz] vor allem, geduldig und genau zu beobachten und sowohl Verursachung wie auch Funktion zu deuten... Konrad war nicht nur der Mann mit den Ideen, sondern auch immer der mehr philosophisch veranlagte und begabte Partner (Nikolaas Tinbergen 1988). außerdem ordnet sich das Unternehmen von Lorenz in eine lange Tradition ein, die bis in die Vorzeit der abendländischen Zivilisation zurückreicht (Paul K. Feyerabend über Lorenz Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit 1987). Konrad Lorenz hat in seiner großartigen wissenschaftlichen Laufbahn schöpferische Beiträge zu den verschiedensten Gebieten geleistet (Donald T. Campbell 1975).

8 Aussagen über Konrad Lorenz Dass [Lorenz] sich so sehr für den Nationalsozialismus begeisterte, hatte neben seiner politischen Naivität, seinen eugenischen Überzeugungen und seinem karrierestrategischen Opportunismus auch damit zu tun, dass Lorenz ganz generell ein Enthusiast war. Er war von Personen und Umständen ebenso schnell und nachhaltig begeistert, wie er selbst Begeisterung vermitteln konnte egal, ob es nun um Fischhaltung in Aquarien ging oder um die Schönheit der Donauauen (Klaus Taschwer und Benedikt Föger 2003).

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