Übersicht über die deutsche Berufsbildung. Priv. Doz. Dr. phil. Stefan Wolf Fachgebiet Schul- und Berufspädagogik im IfE
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1 Übersicht über die deutsche Berufsbildung Priv. Doz. Dr. phil. Stefan Wolf Fachgebiet Schul- und Berufspädagogik im IfE
2 Tertiäre Bildung: Universitäten und Fachhochschulen Diese holzschnittartige Etikettierung soll ausdrücken, dass das deutsche Bildungssystem immer noch sehr deutlich an der Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheit beteiligt ist. Übergänge auf verschiedenen Wegen Leben als Arbeiter oder mit Sozialunterstützung Leben als Angestellter Leben als Bevorrechtigter Direkter Übergang Dieser Schultypus existiert nicht in allen 16 Bundesländern Entscheidung über die Bildungswege und über die Lebensperspektive im Alter von 9 Deutsches Bildungssystem
3 Das Berufsbildungssystem in Deutschland Übersicht über die Struktur des Berufsbildungssystems Die Besonderheit: Das Duale System der Berufsausbildung Laufende Veränderungen und aktuelle Entwicklungen
4 Das Berufsbildungssystem Deutschlands
5 Die Struktur der Deutschen Berufsausbildung ist dreigeteilt Die Struktur Für fast hundert Jahre war die duale Berufsausbildung das wichtigste Strukturelement, bis zu 70% eines Ausbildungsjahrganges nach der unteren Sekundarstufe sind bis in die 1980er- Jahre dort ausgebildet worden Während dieser ganzen Zeit existierte ein paralleles System einer schulbasierten Berufsausbildung, meist für Frauenberufe wie Krankenschwestern, Laborassistenten u. ä. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist ein neues Element hinzugetreten, für die Jugendlichen ohne Berufsausbildung. Es ist eine überwiegend schulbasierte Ausbildung, jedoch ohne berufliche Abschlussqualifikation
6 Statistische Daten über die dreistufige Struktur Duale Ausbildung Vollzeitberufsschule Übergangssystem
7 Video: Berufsbildung in Deutschland - Zukunft sichern Französische Fassung
8 Grundelemente des Dualen Systems
9 Grundzüge des dualen Systems Keine formalen Eingangsvoraussetzungen Kombination von Lernen und Arbeiten Theorie und Praxis, strukturiertes Wissen und Handlungskompetenz werden im Zusammenhang vermittelt Orientierung am Berufskonzept, d.h. Ausbildungsberufe sollen sich an für Arbeitsprozesse typischen Qualifikationsbündeln orientieren, die Ausbildung soll auf eine konkrete Berufsarbeit im Anschluss an die Ausbildung, aber auch auf das Weiterlernen vorbereiten Staatlich anerkannte Ausbildungsberufe und Fortbildungsprüfungsregelungen des Bundes werden im Konsens mit den Sozialpartnern gestaltet
10 Duale Berufsausbildung in Deutschland Ausbildungsvertrag zwischen Auszubildenden und Unternehmen, d.h. ein rechtlicher Status wie ein Arbeitnehmer Die Ausbildung dauert bei den meisten Berufen zwischen 3 und 3,5 Jahre Hilfsberufe oder Berufe in einer Stufenausbildung dauern nur 2 Jahre
11 Duale Berufsausbildung in Deutschland Die Ausbildungen enden alle mit einer offiziellen Abschlussprüfung Verantwortlich für die Abschlussprüfung ist ein Unternehmenszusammenschluss, die Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern, nicht der Staat oder die Schulen Sie handeln im öffentlichen Auftrag und werden vom Staat beaufsichtigt, sind jedoch private, sich selbst regulierende Organisationen Die offiziellen Ausbildungsabschlüsse (Gesellenbrief im Handwerk, Facharbeiterbrief in der Industrie und IHK-Abschlusszeugnis, vormals Kaufmannsgehilfenbrief im kaufmännischen Bereich) sind gesellschaftlich weit akzeptiert
12 Schwerpunkt theoretische Ausbildung Schulausbildung an 1-2 Tagen, die in speziellem berufsbezogenen Unterricht (Lernfeld) und allgemeinbildenden Fächern stattfindet Die Wechselbeziehung zwischen Berufsschule und Ausbildung im Unternehmen Schwerpunkt praktische Ausbildung praktische Ausbildung an 3-4 Tagen die Woche (Mitarbeit an Unternehmensprozessen)
13 Aktuelle Tendenzen im deutschen Bildungssystem Lösen der Probleme des Übergangssystems Ein Kernproblem ist der Gegensatz zwischen dem deutschen Weg der Sozialisation in Arbeit über Berufsausbildung und dem modularisierten Ausbildungskonzept mit isolierten Kenntnissen und Fertigkeiten Integration der benachteiligten Jugendlichen in das Ausbildungssystem Abbau der Diskriminierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Umgang mit der demographischen Herausforderung, des Facharbeitermangels, d.h. des zukünftigen Mangels an betrieblichen Fachkräften für die Hochleistungsproduktion Ausgestaltung des deutschen Qualifikationsrahmens Versuche eine Annäherung an europäische Niveaustufen Überbrücken der tiefe Brüche zwischen der allgemeinen und beruflichen Bildung in Deutschland
14 Aktuelle Tendenzen im deutschen Bildungssystem II Stabilisierung der aktuellsten Ausbildungsmethoden in der Berufsbildung, d. h. Lernfeldkonzept mit ihrem Wandel von theoriebasiertem Unterrichten zu ganzheitlichen, problemlösenden Ansätzen Umsetzung moderner Ausbildungsmethoden in der betrieblichen Ausbildung, d.h. Handlungsorientiertes Lernen (HOL), Leittextmethode und Projektmethode, Lernen am Kundenauftrag Stärkung der deutschen Arbeits- und Ausbildungsmethodik, die aus problemlösenden Lernansätzen und Arbeitsweisen besteht Kompetenzbasierte Lehrplanentwicklung bei neugestalteten Berufen
15 Die kontinuierliche Weiterentwicklung der deutschen Berufsausbildung Grundsätzlich ist dies ist ein komplexer Mehr-Ebenen-Prozess mit verschiedenen sozialen Akteuren, d.h. auch Fachverbänden Schaffung von besser angepassten Berufen durch einen kooperativen Prozess zwischen Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und moderiert durch staatliche Stellen, basiert auf dem Konsensprinzip und dem Berufsprinzip Wandlungen in den Inhalten der Berufsausbildung durch die Notwendigkeit der Betriebe und den Erfordernissen der Praxis Offene Rahmencurricula, die durch Ausbilder/Berufschullehrer mit konkreten Inhalten gefüllt werden. Die Aktualisierung der Inhalte der Ausbildung erfolgt durch die Professionalität der Berufsschullehrer aufgrund von formalen oder informellen Anforderungen aus der aktuellen Ausbildungs- und Arbeitspraxis.
16 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Nachfragen und Diskussionsbedarf?
17 Präsentationstitel Blindtext Lorem ipsum dolores M. Mustermann Anlass der Präsentation Seite 17
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