Lebensader Oberrhein: Wanderung im Auwald - Altlußheim bis Oberhausen/Rheinhausen 10,4 km 2:32 Std. 8 m 9 m Schwierigkeit mittel

Transkript

1 Lebensader Oberrhein: Wanderung im Auwald - Altlußheim bis Oberhausen/Rheinhausen 10,4 km 2:32 Std. 8 m 9 m Schwierigkeit mittel Kartengrundlagen: outdooractive Kartografie; Deutschland: GeoBasis-DE / BKG 2017, GeoBasis-DE / GEObasis.nrw 2011, Österreich: here. All rights reserved., BEV 2012, Land Vorarlberg, Italien: here. All rights reserved., Autonome Provinz Bozen Südtirol Abteilung Natur, Landschaft und Raumetwicklung, Schweiz: Geodata swisstopo 1 / 5

2 Wegeart Höhenprofil Asphalt Schotterweg 2,9 km Weg 6,7 km Pfad Unbekannt 0 km Straße Tourdaten Beste Jahreszeit Bewertungen Wanderung Schwierigkeit mittel Autoren Strecke 10,4 km Kondition Erlebnis Dauer 2:32 Std. Technik Landschaft Aufstieg 8 m Höhenlage Community Abstieg 9 m Tour (1) Weitere Tourdaten Eigenschaften aussichtsreich Auszeichnungen (& Barrierefreiheit) Rundtour familienfreundlich NABU Baden-Württemberg, Tippgeberin ist Gabriele Picke. Aktualisierung: Quelle Lebensader Oberrhein - Projektbüro An den Rheinwiesen Bingen Telefon Fax info@lebensader-oberrhein.de Eine Wandertour durch die Rheinauen zwischen Altlußheim und Oberhausen/Rheinhausen, Rundweg im Natura 2000-Gebiet, vorgestellt im Projekt Tippgeberin ist Gabriele Picke, die seit 12 Jahren im NABU Hockenheim aktiv ist und u. a. ehrenamtlich über 30 Storchennester betreut. Auf der Tour lassen sich verschiedene Lebensräume der Aue kennenlernen: Wiesen und Äcker außerhalb der Überflutungsaue, Weichholz- und Hartholzauwälder im regelmäßig überfluteten Auwald. Man sieht die Altrheinarme, den Rheinhochwasserdeich und 2 / 5

3 natürlich den Rheinstrom selbst. Während der Tour gibt es viele Beobachtungsmöglichkeiten von Tieren und Pflanzen wie zum Beispiel Tagfalter, Heuschrecken und andere Insekten, sowohl auf der Wiese als auch auf dem Rheinhauptdamm. Die Wiesen des Natura Schutzgebietes beherbergen über 30 Pflanzenarten. Auf dem Rhein selber und dem Rheinhäusser Altrhein kann man sehr viele Wasservögel sehen, deswegen ist ein gutes Fernglas hilfreich. Eine Besonderheit ist die Weißstorchkolonie mit einer ansteigenden Entwicklung wurde der bisherige Höchststand mit 30 Brutpaaren und einem Bruterfolg von 51 flügge gewordenen Jungstörchen erreicht. In den Stämmen der Nistbäume brüten häufig Stare und im unteren Teil des Nestes Haussperlinge. Der Weißstorchbestand in Mittel- und Westeuropa hat seit Mitte der 1990er Jahre grundsätzlich wieder zugenommen und die Anzahl der Brutpaare hat sich gegenüber dem Bestand des Jahres 1949 nahezu verdreifacht (LUBW). Es mangelt den Störchen nicht an Nistplätzen, künstliche oder auch natürliche, aber die zugehörigen Wiesen und Feuchtgebiete, die sie für ihre Nahrungssuche brauchen, sind überall im Rückgang begriffen. Die Störche fangen beim Staksen durch die Wiesen und Auen Kaulquappen (so es sie noch gibt) und Großinsekten wie Heuschrecken, Eidechsen, Mäuse, Blindschleichen oder auch Würmer. Storchenjungen im Nest müssen täglich mit mehr als einem Kilogramm tierischer Kost gefüttert werden. Auf der Tour sieht man neben den Störchen auch eine Graureiherbrutkolonie mit 20 Paaren und einem Bruterfolg von ein bis zwei flügge gewordenen Jungvögeln pro Nest. Graureiher sind mittlerweile wieder häufige Brutvögel in Mitteleuropa und sie genießen in Baden- Württemberg eine ganzjährige Schonzeit. Ab Mitte Mai hört man in diesem Abschnitt des Auwaldes zudem die männlichen Pirole ihr Revier abstecken. Im Juni/Juli kann man auf den unter Schutz stehenden Wiesen des Damms viele Pflanzen und Insekten beobachten. Das Bild der Rheinaue verändert sich wegen der wechselnden Hochwassersituationen ständig. Im Jahr 2016 gab es zum Beispiel mehrmals verschiedene Höchststände von fünf bis über sieben Metern. Beim Wasserstand von über 7 Metern im Juni/Juli 2016 war der Parkplatz der Rheinhäuser Rheinfähre überschwemmt. Als Folge davon konnten im bis zu ca. 40 Zentimetern tiefen Wasser die Kaulquappen der Knoblauch- und Kreuzkröte und verschiedener Frösche kartiert werden. Die Kreuzkröte ist eine typische Pionierart und zeichnet sich als solche durch eine sehr kurze Entwicklungszeit aus. Deswegen reichen ihr Wassertümpel oder -pfützen, wie sie bei Überflutungen entstehen können, auch aus. Vom Laich bis zur knapp einen Zentimeter großen jungen Kröte vergehen manchmal nur vier Wochen. Nach europäischem Recht sind Kreuzkröten und ihre Entwicklungsräume streng geschützt - das führte manchmal schon zur Stilllegung ganzer Baustellen, weil in größeren Wasserpfützen Kreuzkröten abgelaicht hatten und man aus Schutzgründen dann abwarten musste, bis sich die kleinen Kröten entwickelt hatten Autorentipp Die schönste Jahreszeit ist Juni/Juli, wenn die Jungstörche ihre ersten Flugversuche machen Wegbeschreibung Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz an der Festwiese der Gemeinde Altlußheim. Am rheinseitigen Ende der Festwiese angekommen, kann man auf das erste Storchennest schauen. Der Weg führt nun zurück vorbei am Parkplatz zur Kreisstraße, dann weiter auf dem Rheinhauptdamm bis zur Rheinhäuser Rheinfähre. Ab dem Kieswerk Krieger wird der Auwald größer und ist von Altarmen durchzogen. Auf diesem Teil der Wanderung befinden sich 28 Nester der Storchenkolonie. Der Weg führt weiter auf dem Damm bis zum sogenannten Schanzgraben, an dem man entlang hinunter zum Rhein gelangt. Der Schanzgraben ist ein Teil eines alten Grabensystems, das heute noch bei Hochwasser geöffnet wird, um die Ortschaften Oberhausen und Rheinhausen zu schützen. Seinen Namen hat er aus Kriegszeiten erhalten. An seinen Ufern kann man zwischen März und Mai die Froschmännchen rufen hören. Hat man viel Glück, schwimmt auch mal gerade die Ringelnatter im Wasser. Am Rhein angekommen, geht man flußabwärts bis zur Rheinfähre zurück. In diesem Teilstück des Auwaldes steht das Storchennest Nr. 29, man hat einen schönen Blick in den Berghäuser Altrhein auf rheinlandpfälzischer Seite. Dieses Storchennest bekam den Namen Sauweidnest, da in früherer Zeit dort Waldweidewirtschft betrieben wurde. Wenn man in Höhe dieses Nestes steht, kann man im Frühjahr zwei dort vorkommende Krötenarten hören (Knoblauch- und Erdkröte). Die beste Zeit, die Amphibien zu hören, ist in den frühen Morgenstunden oder beim Einsetzen der Abenddämmerung. Am Parkplatz der Rheinfähre kann der Weg am Rhein bis zum Kieswerk Krieger gegangen werden, von wo aus wieder der Blick auf die Storchenkolonie möglich ist. Alternativ geht es direkt von der Fähre über den 3 / 5

4 Dammweg zurück zum Ausgangspunkt. Start der Tour Parkplatz an der Festwiese der Gemeinde Altlußheim Koordinaten: Geogr N E UTM 32U Ende der Tour Parkplatz an der Festwiese der Gemeinde Altlußheim Sicherheitshinweise Für normal Gehfähige ist der gesamte Rundweg im Schwierigkeitsgrad 2 zu bewerten, denn es gibt am rheinseitigen Teil keine befestigten Wege. Für leicht gehbehinderte Tourenbesucher kann man die Hälfte auf dem Dammweg, als Streckenwanderung machen. Ausrüstung Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, gegebenfalls auch Sonnen- und Mückenschutz. Informationsmaterial Weitere Infos und Links Per Rad kann man weitere Sehenswürdigkeiten erreichen: in Speyer: Dom, Sea-Life, Technikmuseum, Historisches Museum, Schifffahrt Rhein und Altarme. NSG Wagbachniederung. Rheinradweg nach Philippsburg mit Abstecher auf Anreise Insel Korsika und Rheinschanzinsel. Öffentliche Verkehrsmittel Buslinie 717 (Speyer-Heidelberg) Haltestelle Altlußheim Rebstöckl Buslinie 718 (Altlußheim-Walldorf) Haltestelle Altlußheim Raiffeisenbank Buslinie 128 (Altlußheim-Bahnhof Waghäusel) Haltestelle Altlußheim Rebstöckl Regionalbahn R2 Bahnhof Neulussheim + Buslinie 717 Anfahrt A61 Abfahrt Hockenheim, Richtung Speyer, nächste Ampel links Richtung Altlußheim, 2. Abfahrt rechts nach Altlußheim, in Ortsmitte rechts nach Oberhausen- Rheinhausen bis Ortsende rechts Zufahrt Parkplatz Festwiese. B36 bis Abfahrt Reilingen/Neulußheim, links Richtung Neulußheim, durchfahren bis Ortsmitte Altlußheim, links nach Oberhausen-Rheinhausen bis Ortsende rechts Zufahrt Parkplatz Festwiese. Aus der Pfalz kommend: Entweder A61 oder B39 über Rheinbrücke Speyer bis Ampel, rechts Richtung Altlußheim, 2. Abfahrt rechts nach Altlußheim, in Ortsmitte rechts nach Oberhausen- Rheinhausen bis Ortsende rechts Zufahrt Parkplatz Festwiese. Parken Am Parkplatz an der Festwiese sind ausreichend Stellplätze vorhanden. Bei Veranstaltungen allerdings sehr begrenzt, bei hohem Rheinhochwasser ggf. gesperrt. Schutzgebiete (2) Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Rheinniederung von Philippsburg bis Mannheim Vogelschutzgebiet Wagbachniederung In diesen Schutzgebieten gelten folgende Regeln: Bitte nicht abseits der Wege gehen. Bitte keinen Lärm machen. Bitte keine Hunde frei laufen lassen. Bitte keine Drachen- und Modell-Flugzeuge fliegen lassen. Bitte keine Steine oder Mineralien sammeln. Bitte keine Pilze sammeln. Bitte keinen Müll liegen lassen. Bitte keine Tiere füttern. Bitte nur auf den markierten Flächen zelten. 4 / 5

5 Bitte kein offenes Feuer machen. Bitte keine Pflanzen pflücken. Bitte keine Pflanzen und Tiere aussiedeln. Interessante Punkte (1) Schiffanlegestelle Personenfähre Neptun / Quelle: Landkreis Karlsruhe Tour zum Mitnehmen für iphone und Android QR-Code scannen und diese Tour offline speichern, mit Freunden teilen und mehr... Webseite 5 / 5