Marktkommentar Zinsen Euro-Zone
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- Jobst Kohl
- vor 6 Jahren
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1 Ausblick auf die Finanzmärkte
2 Marktkommentar Zinsen Euro-Zone Kurzfristige Zinsen Euro-Zone Trotz der anhaltend guten Wirtschaftsdaten im Euroland ist für 2017 noch nicht mit steigenden Geldmarktzinsen zu rechnen. Dadurch sollte der 3-Monats- Euribor noch einige Zeit in negativem Terrain verharren. Die EZB wird vorerst weiter an der expansiven Geldpolitik festhalten und frühestens 2018 etwas restriktiver werden. Wir halten an unserer bandbreite für den 3-Monats-Euribor fest. - Die zuletzt deutlich gesunkenen Inflationsraten (von % auf 1,30 %) unterstützen eine anhaltend expansive Geldpolitik. - Aufgrund des zuletzt stark gesunkenen Ölpreises ist auch im zweiten Halbjahr mit niedrigen Inflationsraten zu rechnen. - Allerdings ist mittelfristig angesichts der positiven Wirtschaftsindikatoren und der aktuellen Wachstumsbeschleunigung in Richtung % mit wieder leicht steigenden Zinsen zu rechnen. Auch das laufende Anleihekaufprogramm sollte 2018 sukzessive beendet werden. - Zudem haben die Wahlen in Frankreich die politische Mitte in Europa gestärkt, was mittelfristig auch das Wirtschaftswachstum beflügeln sollte. 6,00 0,00 - EZB-Leitzins 3-Monats-Euribor 3M-Euribor 0,00 % - 0,331 % 0,00 % - 0,40 % 0,00 % Langfristige Zinsen Euro-Zone Die von uns erwartete Seitwärtsbewegung der 10-Jahres-Renditen ist im zweiten Quartal eingetreten und sollte auch im dritten Quartal anhalten. Wir behalten vorerst unsere bandbreite von 0,15 % bis 0,75 % bei. Renditen 10J Euro - Staatsanleihen Kurzfristig ist noch nicht mit einem schnellen Renditeanstieg zu rechnen. - Die marktbestimmenden Renditen der 10J-US- Treasuries sind in jüngster Zeit gesunken und halten auch die europäischen Renditen tief. - Donald Trump hat zunehmend Schwierigkeiten die von ihm angekündigten stimulierenden Maßnahmen umzusetzen. - Sowohl in den USA als auch in Europa ist die Inflation bereits deutlich zurückgekommen und diese fallende Tendenz sollte vorerst weiterbestehen. Mittelfristig erwarten wir einen gemäßigten Renditeanstieg. 0,00 - Rendite 10J. Bund 0,466 % 0,15 % 0,75 % - Die EZB wird ihr Anleihekaufprogramm 2018 sukzessive reduzieren. - Ab 2018 ist wieder mit leicht steigender Inflation zu rechnen. - Die Wirtschaft in Euroland sollte aufgrund der sinkenden Arbeitslosigkeit und des Nachholbedarfs bei Investitionen weiterhin Stärke zeigen.
3 Marktkommentar Zinsen USA Kurzfristige Zinsen USA Die von uns für das zweite Quartal erwartete Zinserhöhung ist im Juni eingetreten. Im dritten Quartal sollte die Fed eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen. Somit belassen wir die Bandbreite für den 3M-Libor auf 1,10 % bis 1,40 %. - Die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten in den USA deuten zwar weiterhin ein gutes Wirtschaftswachstum an, es ist aber keine weitere Wachstumsbeschleunigung aus diesem Trend zu erwarten. - Die Umsetzung der auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftspolitik Trumps wird zunehmend von den Finanzmärkten in Frage gestellt. - Auch in den USA ist die Inflation wieder unter 2 % gefallen und rechtfertigt somit die anhaltend vorsichtige Vorgangsweise der Fed in Bezug auf weitere Zinserhöhungen. 7,00 6,00 0,00 - FED Funds (US-Leitzins) 3-Monats-Libor 3M-USD-Libor % 1,25 % 1,30 % % 1,25 % 1,10 % 1,40 % Langfristige Zinsen USA Der starke Zinsanstieg zu Jahresbeginn ist im zweiten Quartal zum Stillstand gekommen. Jüngst haben sich die Renditen 10-jähriger Treasuries wieder deutlich zurückgebildet. Auf diesem Niveau rechnen wir im dritten Quartal mit einer Seitwärtsbewegung und reduzieren unsere Bandbreite auf % bis 2,60 % (von 2,20 % auf %). - Einige Wirtschaftsindikatoren deuten auf ein moderateres Wachstum im dritten Quartal hin. - Die Umsetzung wichtiger wirtschaftsstimulierender Maßnahmen durch Trump dürfte sich zumindest zeitlich verzögern. - Der im zweiten Quartal eingetretene Inflationsrückgang sollte sich im dritten Quartal fortsetzen. - US-Staatsanleihen weisen gegenüber jenen in Europa und Japan einen massiven Renditevorteil auf. Dieses relativ attraktive Renditeniveau sollte die Nachfrage nach US-Anleihen hoch halten und Renditeanstiege dämpfen. Mittelfristig sehen wir einen moderaten Renditeanstieg. - Die Wirtschaft sollte auf einem soliden Wachstumskurs bleiben (historisch niedrige Arbeitslosigkeit, leicht gesunkener US-Dollar). 6,00 5,50 4,50 3,50 2,50 1, J. Treasuries Renditen 10J US-Treasuries 2,3037 % % 2,60 %
4 Marktkommentar US-Dollar US-Dollar Entgegen unseren Erwartungen hat sich der US-Dollar zum Euro deutlich abgeschwächt, da die europäische Wirtschaft eindeutig positiv überrascht hat und die abgehaltenen Wahlen eine Stärkung der Pro-Europa- Kräfte hervorgebracht haben. Diese geänderten Rahmenbedingungen veranlassen uns, die Bandbreite für den US-Dollar deutlich auf 1,09 bis 1,15 zu erhöhen (von bis 1,10). - Die Wirtschaft in Euroland ist im ersten Halbjahr stärker gewachsen als in den USA. - Sämtliche Wirtschafts-Frühindikatoren deuten in Europa auch für das zweite Halbjahr ein hohes Wachstum an. - Der Wahlsieg Macrons in Frankreich und das generelle Zurückdrängen populistischer Parteien in anderen Ländern haben das politische Risiko in Europa deutlich reduziert und geben dem Euro zusätzlichen Auftrieb. Auch in Italien sind vorzeitige Neuwahlen unwahrscheinlich geworden. 1,70 1,60 1,50 1,40 1,30 1,20 1,10 0,90 0,80 EUR/USD EUR/USD 1,1412 1,09 1,15 Wir erwarten keine anhaltende Dollarschwäche. - Wir rechnen noch 2017 mit einer weiteren US- Zinserhöhung. Somit dürfte sich der Zinsvorsprung des US-Dollar-Geldmarkts zum Euro-Geldmarkt ausweiten und der US-Dollar eine attraktive Anlagewährung bleiben. - Die vor Kurzem für 2018 erwarteten US Zinserhöhungen wurden ausgepreist, sollten aber für uns weiterhin mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eintreten (Überraschungspotenzial). - Die Verschuldungsproblematik in einigen Euro- Ländern ist noch in keinster Weise gelöst (Italien, Portugal, Griechenland) und die Uneinigkeit der EU in wichtigen Fragen (Flüchtlingsproblematik) besteht nach wie vor. - Auch die gerade begonnenen Brexit-Verhandlungen stellen in den nächsten Jahren ein großes politisches und wirtschaftliches Risiko dar.
5 Marktkommentar Gold Gold Wie erwartet ist der Goldpreis im zweiten Quartal in einer Seitwärtsbewegung geblieben und konnte nicht von der Dollar-Schwäche profitieren. Sinkende Inflationsraten und ein schwacher Ölpreis stehen derzeit einem Anstieg im Wege. An dieser Situation sollte sich im dritten Quartal vorerst wenig ändern, sodass wir vorerst unsere Bandbreite aufrecht erhalten, obwohl wir mittelfristig mit höheren Notierungen rechnen. Wir belassen vorerst unsere Bandbreite bei bis USD. - Im dritten Quartal ist mit leicht sinkenden Inflationsraten zu rechnen. - Auch der Ölpreis sollte sich maximal auf dem aktuellen Niveau stabilisieren. Nur ein Anstieg über USD 60,00 sollte den Goldpreis beflügeln können. - Der Goldpreis konnte von der jüngsten Dollar Schwäche nicht profitieren, ein Zeichen von mangelndem Kaufinteresse. - Der langfristige Abwärtstrend des Goldpreises ist noch immer intakt. Erst ein Anstieg über USD 1.300,00 würde ein massives Kaufsignal auslösen. Aber: - Saisonal ist zum Jahresende mit einer Stärke des Goldpreises zu rechnen. - Mittelfristig sollte die rückläufige Minenproduktion den Goldpreis stützen. - Das anhaltend negative bzw. sehr niedrige Realzinsniveau macht Gold als Anlage weiterhin sehr attraktiv. - Die weltweit stark gestiegene Verschuldung bleibt das wichtigste langfristige Anlageargument für Gold, das kein Bonitätsrisiko kennt Goldpreis in USD Gold in USD 1.241,
6 Marktkommentar Aktien Aktien Die von uns im zweiten Quartal erwartete Korrektur ist nicht eingetreten und hat die Indizes in die Nähe der von uns prognostizierten oberen Bandbreiten gebracht. Wir glauben an eine überfällige Korrektur in die Nähe der jeweiligen 200-Tages-Linie, wir sehen dies aber weiterhin als Kaufgelegenheit. Aufgrund der jüngsten Stärke sind wir trotzdem gezwungen, die Bandbreiten leicht nach oben anzupassen: Eurostoxx50 auf bis (bisher: bis 3.500) und S&P 500 auf bis (bisher: bis 2.450). - Das Bewertungsniveau der wichtigsten Aktienmärkte liegt bereits merklich über historischen Durchschnittswerten; so ist z. B. die Marktkapitalisierung der 500 S&P-Unternehmen deutlich über dem US-BIP und somit auf einem Niveau wie im Jahr Zudem ist die aktuell sehr niedrige Volatilität an den Aktienmärkten ein nicht zu unterschätzendes Warnsignal. - Saisonal ist besonders im dritten Quartal mit stärkeren Korrekturen zu rechnen. - Die zuletzt guten Wirtschaftsdaten und Unternehmensergebnisse sind inzwischen großteils an den Aktienmärkten eingepreist. Wir sehen in der zu erwartenden Korrektur eine klare Kaufgelegenheit EuroStoxx 50 S&P 500 EuroStoxx 50 - Europa S&P USA 3.441, , Das gute konjunkturelle Umfeld spricht weiterhin für Aktien. - Die Gewinne wachsen erstmals seit längerer Zeit wieder zweistellig. - Vor allem in Europa und Japan unterstützen die historisch extrem niedrigen Kapitalmarktzinsen mangels Anlagealternativen die Aktienmärkte. - Alle wichtigen Aktienmärkte befinden sich charttechnisch in einem soliden Aufwärtstrend.
7 Privatkunden Veranlagung Tirolinvest Kapitalanlagegesellschaft m.b.h. Sparkassenplatz 1, 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0) Telefax: +43 (0) Diese Unterlage ist weder ein Anbot noch eine Einladung zur Anbotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss am 4. Juli Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger hinsichtlich Ertrag, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Obwohl wir die von uns beanspruchten Quellen als verlässlich einstufen, übernehmen wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier wiedergegebenen Informationen keine Haftung. Tirolinvest wird in Österreich von der Finanzmarktaufsicht (FMA), Otto- Wagner-Platz 5, 1090 Wien, beaufsichtigt. Quelle der Grafiken: Bloomberg Foto Titelseite: Patrick Centurioni Impressum Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber und Redaktion: TIROLINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.h. Sparkassenplatz 1, 6020 Innsbruck
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