Berufliche Infektionsgefahr durch biologische
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- Mina Ackermann
- vor 6 Jahren
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1 Berufliche Infektionsgefahr durch biologische Arbeitsstoffe im OP, Beispiel Nadelstichverletzung Dr.in Eichinger Brigitte, KUK MC3 / Arbeitsmedizin 1
2 Arbeitsschutz Themen Rechtlicher Rahmen Was sind biologische Arbeitsstoffe? Beruflich potentielle Infektionsgefahr durch biologische Arbeitsstoffe Mögliche betriebliche Schutzmaßnahmen Erste Hilfe Leistung bei Nadelstichverletzungen oder ähnlichen Infektionsereignissen mit potentiell infektiösem Material KUK MC3 / Arbeitsmedizin 2
3 Arbeitsschutz Gesetzliche Grundlage ArbeitnehmerInnenschutzgesetz Verordnung biologischer Arbeitsstoffe Nadelstichverordnung Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz Verordnung Sicherheits- und Gesundheitsschutz Dokumente Verordnung persönliche Schutzausrüstung Mutterschutzgesetz u.a. KUK MC3 / Arbeitsmedizin 3
4 Biologische Arbeitsstoffe Definition Biologische Arbeitsstoffe sind Mikroorganismen einschließlich genetisch veränderte Bakterien Viren Pilze Zellkulturen und Humanendoparasiten; KUK MC3 / Arbeitsmedizin 4
5 Biologische Arbeitsstoffe Biologische Arbeitsstoffe können beim Menschen Infektionskrankheiten verursachen, Allergien oder toxische Wirkungen hervorrufen. Der berufliche Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen im OP Bereich ist unbeabsichtigt. KUK MC3 / Arbeitsmedizin 5
6 Biologische Arbeitsstoffe Infektionswege Atemwege Aufnahme durch Inhalation von Aerosolen, Staub Haut, Schleimhautkontakt Kontamination über beschädigte Haut, durch Spritzer ins Auge oder auf die Mundschleimhaut Stich-, Schnittverletzungen; selten Bisse Orale Aufnahme KUK MC3 / Arbeitsmedizin 6
7 Biologische Arbeitsstoffe Risikogruppen In der Regel handelt es sich beim Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen im Krankenhaus um die Risikogruppen 2 und 3. Risikogruppe 1 verursachen beim Menschen keine Erkrankungen Risikogruppe 2 Krankheit beim Menschen, Gefahr für ArbeitnehmerIn, wirksame Vorbeugung oder Behandlung möglich Risikogruppe 3 schwere Krankheit beim Menschen, ernste Gefahr für ArbeitnehmerIn, Gefahr der Verbreitung in der Bevölkerung, wirksame Vorbeugung oder Behandlung möglich Risikogruppe 4 schwere Krankheit beim Menschen, ernste Gefahr für ArbeitnehmerIn, Gefahr der Verbreitung in der Bevölkerung groß, wirksame Vorbeugung oder Behandlung nicht möglich KUK MC3 / Arbeitsmedizin 7
8 Biologische Arbeitsstoffe Gefahrenevaluierung Ein möglicher Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen besteht Bei welchen Tätigkeiten? Klinische Untersuchung, invasive Tätigkeit, Pflegearbeit, Erste Hilfe, Reinigung/Desinfektion, Transport, Entsorgung Wie häufig werden diese Tätigkeiten durchgeführt? immer-häufig-selten-nie Wie hoch ist das potentielle Infektionsrisiko? hoch-mittel-niedrig KUK MC3 / Arbeitsmedizin 8
9 Biologische Arbeitsstoffe Betriebliche Schutzmaßnahmen Technische Organisatorische Persönliche KUK MC3 / Arbeitsmedizin 9
10 Biologische Arbeitsstoffe Technische Schutzmaßnahmen Beispiele bauliche u. technische Maßnahmen - Orientierung nach der vorliegenden Arbeitsstätte leicht zu reinigende Oberflächen, wie Fliesen, Fußböden, Arbeitsflächen, Arbeitsmittel getrennte Toiletten für PatientInnen und Personal durchstichsichere, bruchsichere Abfallbehälter für spitze, scharfe Gegenstände bruchsichere Transportbehälter für infektiöse Materialien Händewaschplätze mit Waschseifenspendern Desinfektionsmittelspender in allen Arbeitsräumen, wo mit potentiell infektiösen Materialien gearbeitet wird Hautschutzspender Die Verwendung von Sicherheitsprodukten, wie Sicherheitsinfusionsbestecke, Sicherheitslanzetten, Sicherheitskanülen Lagerung von Abfallbehältern bis zur weiteren Entsorgung ohne Gefährdung Zentrale Instrumentenaufbereitung KUK MC3 / Arbeitsmedizin 10
11 Biologische Arbeitsstoffe Technische Schutzmaßnahmen Sicherheitsvenflon Halterung für Skalpellklingenentferner Sicherheitsbutterfly Sicherheitsabwurfbehälter KUK MC3 / Arbeitsmedizin 11
12 Biologische Arbeitsstoffe Organisatorische Schutzmaßnahmen Beispiele Regelmäßige Unterweisung des Personals (Hygienevorschriften und Arbeitsschutzmaßnahmen) Sicherheits- und Gesundheitsschutz Dokumente (SGD) Hautschutzmaßnahmen Möglichkeit zur Fortbildung Notfallmanagement Nadelstichverletzung Desinfektionsmittelspender in allen Arbeitsräumen, wo mit potentiell infektiösem Material gearbeitet wird durchstichsichere, bruchfeste Abwurfbehälter für spitze, scharfe Gegenstände Reinigung-, Hautschutz-,Pflegemittelspender Einmalhandtücher KUK MC3 / Arbeitsmedizin 12
13 Biologische Arbeitsstoffe Persönliche Schutzmaßnahmen Beispiele Arbeitskleidung bzw. Schutzkleidung (bereichs- und tätigkeitsbezogen, bei Kontamination muss sie jederzeit wechselbar sein) Nase-Mund Schutzmaske FFP2 oder FFP3 Schutzbrille Arbeitshandschuhe - flüssigkeitsdicht, allergenarm KUK MC3 / Arbeitsmedizin 13
14 Biologische Arbeitsstoffe Persönliche Schutzmaßnahmen Diphtherie Tetanus Pertussis Polio Impf. Grippe Impfung Hepatitis A/B Impfung Medizinische Bereiche Immunitätsschutz Hepatitis B Titer Masern, Mumps,Rötel, Varicellen Titer Varicellen Impfung Masern Mumps, Rötel Impfung Weitere Impfungen nach Risikobewertung KUK MC3 / Arbeitsmedizin 14
15 Biologische Arbeitsstoffe Arbeitsunfall Erste Hilfe Maßnahmen bei Nadelstichverletzungen oder ähnlichen Infektionsereignissen mit potentiell infektiösem Material KUK MC3 / Arbeitsmedizin 15
16 ERSTE HILFE Nadelstichverletzungen oder ähnlichen Infektionsereignissen mit potentiell infektiösem Material 1. SOFORT Maßnahmen am Unfallort Abspülen, Blutfluss fördern, Desinfektion sofort, so rasch als möglich durchführen Stich/ Schnittverletzungen: Blutfluss durch Druck auf das umliegende Gewebe fördern, intensive Spülung mit Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis (2-5 Minuten) Kontamination der Haut (geschädigte oder entzündlich veränderte Haut): Abwaschen mit Wasser und Seife; danach intensive Spülung mit Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis Kontamination des Auges: Unverzüglich reichliches Ausspülen des Auges mit Ringer-, physiologischer Kochsalzlösung oder Leitungswasser. Kontamination der Mundhöhle: Sofortiges Ausspucken des aufgenommenen Materials. Danach mehrfaches Spülen der Mundhöhle mit Wasser (ca. 4-5 Mal). KUK MC3 / Arbeitsmedizin 16
17 ERSTE HILFE Nadelstichverletzungen oder ähnlichen Infektionsereignissen mit potentiell infektiösem Material 2. Verletzung sofort bei Vorgesetzten melden! Quelle angeben 3. Verletzte/r (MitarbeiterIn) SOFORT zur Erstbehandlung bei zuständiger Erstbehandlungsstelle melden Informieren Sie sich bei Arbeitsantritt in Ihrem unmittelbaren Arbeitsbereich über den Erste Hilfe Ablauf bei Nadelstichverletzungen! KUK MC3 / Arbeitsmedizin 17
18 Biologische Arbeitsstoffe Nosokomiale Infektionen Berufliche Infektionskrankheit PatientIn MitarbeiterIn Nosokomiale Infektion KUK MC3 / Arbeitsmedizin 18
19 Arbeitsschutz 2016 Danke für die Aufmerksamkeit! KUK MC3 / Arbeitsmedizin 19
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