Leitbild Guter Hirte

Transkript

1 Leitbild Guter Hirte Predigttext: Psalm 23 Anlass: Datum: Autor: Ort: Konfirmation HAB Robert Augustin St. Michael, Hammelburg Psalm 23 1 "Ein Psalm Davids." Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Seite 1

2 Predigt Liebe Konfirmandin, lieber Konfirmand, liebe Familien und Freunde, liebe Gemeinde, in den Schlafzimmern älterer Menschen hängt über dem Bett oft ein Gemälde, das meist auf romantische Weise den guten Hirten und seine Schafe zeigt. Kannst ja mal bei deinem Opa oder deiner Oma nachschauen, ob es da auch so ist. Ich möchte heute mit dir nachdenken, welchen Sinn das hat. Und ich möchte mit dir überlegen, was für ein Bild über dein Bett passen könnte. Warum hängen Omas und Opas so ein Bild über ihr Bett? - Bestimmt nicht, weil sie alt sind. Das Bild haben sie wahrscheinlich schon viel früher aufgehängt: bei ihrer Hochzeit, oder vielleicht sogar, als sie so alt waren, wie du: anlässlich ihrer Konfirmation. Und seitdem haben sie es durch Jahre und Jahrzehnte hindurch an jedem Tag gesehen. Das Bild stand über ihrem Leben, hat sie begleitet und an etwas sehr wichtiges erinnert: Der HERR ist mein Hirte. Jesus, mein guter Hirte ist da. Er wacht über meinem Leben. Ich bin in seiner Hut. Das hat ihnen Kraft gegeben an Tagen der Freude und des Leides. Es hat ihren Blick, ihre Aufmerksamkeit Richtung Gott gelenkt, in Augenblicken der Lebenslust: Danke, du guter Hirte, für diesen wun Seite 2

3 derschönen Tag!, und in Augenblicken der Krankheit und des Schmerzes: Du guter Hirte, erbarme dich. Mach mich wieder gesund! Man könnte auch sagen: Das Bild hat dem Opa oder der Oma geholfen, das Konfirmationsversprechen zu halten: Ja, ich will unter Jesus Christus, meinem Herrn, leben! - Ja, ich will im Glauben an ihn wachsen! - Ja, ich will als Christ oder Christin in der Gemeinde dieses guten Hirten bleiben! Was wird dir helfen? Was wird dich an dein Versprechen heute durch die Jahre deines Lebens hindurch erinnern? Und nicht nur an dein Versprechen, sondern auch an Gottes Versprechen, dass er heute seinen Segen auf dich legt? Wahrscheinlich hast du es schwerer als die Generationen vor dir. Ganz andere Dinge sind es, die dir automatisch in Erinnerung gerufen werden: Das Handyguthaben ist leer: Du wirst erinnert. Eine neue Whats-App-Nachricht ist da: Dein Handy macht Klopflaute. Du könntest dir mal wieder etwas Schönes kaufen: Die Werbung sagt's dir. Wer oder was in deinem Leben, in deinem wahrscheinlich sehr ereignisreichen Alltag erinnert dich an Gott? Ich möchte dir einen Vorschlag machen: Was hängt über deinem Bett? Poster von Pop-Stars? Oder von den neuesten Monstern aus dem neuesten Computerspiel? Oder Naturbilder Sonnenuntergänge oder Pferde? Oder gar nichts? Seite 3

4 Vorschlag: Häng' noch etwas Kleines dazu: Das Kreuz, das du als Erinnerung an deine Konfirmation gleich bekommst. Da ist er auch drauf, der gute Hirte und seine Schafe, aber ganz anders als bei der Oma: Ein bisschen moderner. Und dazu stehen fünf Worte, die Jesus einmal gesagt hat: Ich bin der gute Hirte. Dazu noch ein praktischer Tipp: Nimm einen Nagel, dessen Kopf schmaler ist, als das Loch im Kreuz. Dann kannst du es nämlich zwischendurch auch mal abnehmen und nachschauen, was nochmal dein Konfi-Spruch war. Der steht nämlich hinten drauf. Oder: Wenn es dir schlecht geht, du Sorgen und Angst hast, aber auch wenn du vor Freude platzen könntest: Da kannst du das Kreuz so in deine Hand nehmen und einfach die fünf Worte lesen: Ich bin der gute Hirte. - Jesus, dein guter Hirte ist da. Du darfst ihm sagen, was dich bewegt. Ich bin überzeugt, dass es heilsam und gut ist, wenn das Bild vom guten Hirten auch über deinem Leben steht. Wenn es dich begleitet in schönen und in schwierigen Zeiten. Das Konfikreuz könnte dich daran erinnern. Zum Abschluss noch ein kleiner Hirtencheck. Was hat es damit auf sich, zu Jesus, dem guten Hirten zu gehören? Was heißt das konkret? 1. Der Hirte hat den Überblick. Er ist intelligenter als du, das Schäfchen. Er sieht Dinge, von denen du nichts ahnst. Auch dich und alles, Seite 4

5 was mit dir los ist, versteht er besser, als du selbst. Du bist verstanden. 2. Der Hirte liebt dich. Er führt dich dorthin, wo es für dich gut ist. Er beschützt dich auch. Seinen großen Hirtenstab hat er nicht zu Zierde, sondern um dich damit zu verteidigen. Du bist behütet. 3. Der Hirte erwartet, dass du auf ihn hörst, d.h. ihm gehorsam bist. Jesus sagt: Meine Schafe hören meine Stimme. Das heißt: Hinhören. Jesus folgen. Und handeln. Du hast einen Auftrag. 4. Der Hirte führt dich auf einem guten Weg durchs Leben. Dieser gute Weg ist aber nicht immer angenehm und schön: nicht nur grüne Wiesen und sprudelnde Bäche, sondern auch Dunkelheit und steiles, steiniges Gelände gehören dazu. Der Hirte weiß warum. Du musst / darfst / kannst vertrauen. 5. Das letzte, dunkle Tal, das kommen wird, ist der Tod. Auch durch dieses Tal wird der Hirte dich führen. Denn er weiß, was dahinter auf dich wartet, wenn du im Glauben mit Jesus Christus verbunden geblieben bist: Das ewige Leben bei Gott. Schöner als die grünste Wiese. Erfrischender und herrlicher, als der sprudelndste Bach. Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. So endet der 23. Psalm vom guten Hirten....dass du be Seite 5

6 wahrt wirst zum ewigen Leben. - so endet das Segenswort, das ich dir gleich zuspreche. Es erinnert daran. Du hast ein Zuhause. Fünf gute Gründe dafür, dass das Bild vom guten Hirten dich in deinem ganzen Leben begleitet: Dass es zu deinem persönlichen Leitbild wird. Dazu helfe dir Gott. Amen. Seite 6