Das Credo von Kappel. Ich vertraue Gott, der Liebe ist, Schöpfer des Himmels und der Erde.
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- Viktor Jörg Schräder
- vor 6 Jahren
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1 Das Credo von Kappel Bild: Britta Hess Ich vertraue Gott, der Liebe ist, Schöpfer des Himmels und der Erde. Ich glaube an Jesus, Gottes menschgewordenes Wort, Messias der Bedrängten und Unterdrückten, der das Reich Gottes verkündet hat und gekreuzigt wurde deswegen, ausgeliefert wie wir der Vernichtung, aber am dritten Tag auferstanden, um weiterzuwirken für unsere Befreiung, bis Gott alles in allem sein wird. Ich vertraue auf den heiligen Geist, der in uns lebt, uns bewegt, einander zu vergeben, uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht, zu Schwestern und Brüdern derer, die dürsten nach der Gerechtigkeit.
2 Und ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirche, an den Frieden auf Erden, an die Rettung der Toten und an die Vollendung des Lebens über unser Erkennen hinaus. Credo Ich glaube. Und was glauben wir, wenn wir glauben? Das Bekenntnis von Kappel will eine reformierte Stimme im ökumenischen Chor sein, die ihren Glauben in der heutigen Zeit verantworten will, im Wissen, dass jedes Bekennen vorläufig und unvollkommen ist. Vielleicht kann uns das Credo von Kappel anregen, unser Reformiertsein wieder ganz neu zu überdenken? Pfrn. Britta Hess
3 Wie lange ist eine Attosekunde? Die Zeit fliesst, Rathausuhr von Ulm (Fotomontage: Gymnasium Gerlingen) Als Kind versuchte ich jeweils, eine Minute zu schätzen. Im Strassenverkehr werde ich heute aufgefordert, 2 Sekunden Abstand zu halten und zähle Wie lange aber dauert eine Femtosekunde oder gar eine Attosekunde? Das sind 15 oder gar 17 Dezimalstellen hinter dem Komma. Eine Zeiteinheit, die man mit menschlichen Sinnen gar nicht mehr wahrnehmen kann. Doch so genau sind die heutigen Atomuhren. Und so schnelllebig ist unsere Zeit geworden, dass man sie mit 15 bis 17 Dezimalstellen hinter dem Komma messen muss. Ich selber komme spätestens bei einer Hundertstelsekunde nicht mehr nach und das sind erst 2 Dezimalstellen hinter dem Komma. Wie viel menschlicher ist da der Kirchenkalender mit seinen Zeiten. Die Passionszeit dauert 40 Tage, beginnt mit dem Aschermittwoch und dauert bis am Samstag vor Ostern. Auffahrt ist 40 Tage nach Ostern. Und 50 Tage nach Ostern ist Pfingsten. Die Adventszeit dauert 4 Wochen. Und bis heute habe ich noch nie Kinder unglücklich gesehen, weil die Weihnachtszeit vom Heiligen Abend bis zum Dreikönigstag dauert und immer auch mit Ferien verbunden ist. Pfr. Kurt Liengme
4 Wann ist endlich Ewigkeit? Himmel, Foto: Livenet, Quelle: bigstock Den nächsten Sonntag nennen wir in unserer Kirche Ewigkeitssonntag, obwohl wir wissen, dass auch der nächste Sonntag nicht ewig dauert. Auf Erden ist alles endlich. Und doch beschäftigt uns die Frag nach dem Ewigen. Wann ist dann endlich Ewigkeit? Stimmt das eigentlich, fragt ein Mann den lieben Gott, dass für dich tausend Jahre wie eine Minute sind? Ja, nickt Gott. Und sind für dich, fragt der Mann weiter, eine Million Franken wie zehn Rappen? Auch das stimmt, bestätigt Gott. Das ist ja prima, freut sich der Mann, kannst du mir dann nicht eine Million Franken schenken? Aber natürlich, antwortet Gott, warte nur eine kleine Minute! Fast alle Geschichten über die Ewigkeit erzählen von gaaaaanz langer Zeit. Und irgendwann danach soll sie dann beginnen, die Ewigkeit. Gerade so, als wenn Gott, der Ewige, ganz weit weg wäre. Der Seher Johannes schenkt uns in seiner Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, eine ganz andere Sicht: Ich bin der Anfang und das Ende, sagt da Gott, der ist, war und kommt. Gott wartet nicht irgendwo bei unserem Tod oder am Ende der Zeit auf uns. Es ist viel besser: Gott ist immer gegenwärtig und erreichbar. Und trotz seiner Grösse ist er immer ansprechbar. Es muss dabei nicht unbedingt um eine Million Franken gehen, vielleicht gibt es noch wichtigere Dinge, die wir mit ihm besprechen wollen. Pfr. Kurt Liengme
5 Ewigkeitssonntag Bild: Britta Hess Am Ewigkeitssonntag gedenken wir der Verstorbenen, die im vergangenen Jahr von uns gegangen sind. Wenn ein nahestehender Mensch plötzlich nicht mehr da ist, wird uns schmerzlich bewusst, wie verletzlich und vergänglich wir Menschen sind. Das Abschiednehmen wird uns nicht erspart. Das ist so. Das weiss auch Psalm 103: Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie eine Blume des Feldes: Wenn der Wind darüber fährt, ist er dahin, und seine Stätte weiss nichts mehr von ihm. Ganz realistisch wird unser Dasein mit dem von zarten Pflanzen verglichen, die, kaum erblüht, schon wieder verblüht sind. Der Psalm bleibt bei dieser Feststellung jedoch nicht stehen. Er spricht von einem grossen "Aber": Aber die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dieses Aber macht alles aus: Ja, wir sind vergänglich, sterblich. Das Abschied- Nehmen gehört in unser Dasein. Damit ist über unser Leben aber noch nicht alles gesagt. Wir verabschieden uns nicht ins Leere hinaus. Da ist einer, der auch im Tod und nach dem Tod mit seiner ganzen Güte das letzte Wort über unser Leben hat. Das hat Jesus Christus mit seinem Leben bezeugt. Pfrn. Britta Hess
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