Außenwirtschaft WS 2015/16. Prof. Dr. Susanne Soretz

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Außenwirtschaft WS 2015/16. Prof. Dr. Susanne Soretz"

Transkript

1 Außenwirtschaft WS 2015/16 Prof. Dr. Susanne Soretz

2 Gliederung 1. Einführung und Überblick 2. Das Standardmodell des Außenhandels 3. Ausstattungsunterschiede Das Heckscher-Ohlin-Modell Spezifische Faktoren 4. Produktivitätsunterschiede: der komparative Vorteil Das Ricardo-Modell Komparative Vorteile im Standardmodell des Außenhandels 5. Skalenerträge und Außenhandel 6. Das Außenhandelsgleichgewicht Kleines und großes Land Exogene Änderungen 7. Politik des internationalen Handels Importzölle Protektionistische Maßnahmen im Vergleich Exportsubventionen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 1 / 158

3 Literatur Gandolfo, G. (1998), International Trade Theory and Policy, Springer, Heidelberg. Krugman, P.; Obstfeld, M.; Melitz, M. (2009), Internationale Wirtschaft, Pearson Studium. Rose, K.; Sauernheimer, K. (2006), Theorie der Außenwirtschaft, Verlag Vahlen, München. Rübel, G. (2008), Grundlagen der realen Außenwirtschaft, Oldenbourg Verlag, München. Ströbele, W.; Wacker, H. (2000): Außenwirtschaft, Oldenbourg Verlag, München. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 2 / 158

4 Organisatorisches Folien im Internet unter Sprechzeit nach Vereinbarung per Scheinklausur am Donnerstag, den 28. Januar 2016 um s.t. Für notwendige Vorkorrekturen (Scheinklausur oder AVWL) bitte bis 14 Tage vorher einen schriftlichen Antrag stellen ( reicht), der die gewünschte Frist, den Grund und einen Nachweis dafür beinhaltet. Wir bemühen uns um eine schnelle Entscheidung. Für Fachmodulprüfungen bitte im Januar per anmelden, mit Terminrestriktionen und Nachweisen dafür (z.b. Master). Normalfall: Fachmodulprüfung Anfang des Sommersemesters. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 3 / 158

5 1 Einführung und Überblick Quelle: Krugman/Obstfeld Kap. 1 die Nationen sind immer enger durch Handel mit Waren und Dienstleistungen sowie durch Geldströme und wechselseitige Investitionen miteinander verbunden sowohl Exporte als auch Importe haben seit dem zweiten Weltkrieg stark zugenommen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 4 / 158

6 das Gewicht des Außenhandels ist im Verhältnis zur deutschen Gesamtwirtschaft langfristig angestiegen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 5 / 158

7 Zusammensetzung des deutschen Außenhandels nach Ländergruppen (2006) MOE Entwick. L. 132,4 18 % sonst. Länder 11,9 2 % MOE 47,3 Entwick. L. 126,9 14 % sonst. Länder 22,3 2 % 44,0 5 % 6 % Japan 13,9 Japan 2 % 23,7 3 % USA/Kanada 52,5 7 % EFTA 45,6 6 % EU Länder 421,4 58 % USA/Kanada 84,5 9 % EFTA 42,6 5 % EU Länder 558,5 63 % (a) Importe, gesamt 731,5 Mrd.. (b) Exporte, gesamt 896 Mrd.. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 6 / 158

8 Zusammensetzung des deutschen Außenhandels nach Produktarten Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 7 / 158

9 Außenwirtschaftslehre: Wichtige Themenbereiche Außenhandelsgewinne: Der gegenseitige Güteraustausch bringt allen beteiligten Ländern Nutzen! Aber: Der Außenhandel kann bestimmte Gruppen innerhalb einer Nation schädigen. Hier wird die Betrachtung der Einkommensverteilung relevant. Handelsstrukturen: Wer kauft von wem was? Die Handelsstruktur einer Reihe von Gütern wird durch das Klima und die natürlichen Ressourcen bestimmt. Die Handelsstruktur von Industrieprodukten und Dienstleistungen ist jedoch komplexer. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 8 / 158

10 Zwei Arten des Außenhandels: Intersektoraler Handel wird durch Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern bedingt. Intrasektoraler Handel hängt von der Marktgröße ab und findet zwischen ähnlichen Ländern statt. Wie viel Handel? Viele Regierungen bemühen sich um den Schutz bestimmter Branchen vor ausländischer Konkurrenz. Daher rührt die Debatte um Kosten und Nutzen des Protektionismus im Verhältnis zum Freihandel. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 9 / 158

11 Reale versus monetäre Außenwirtschaftstheorie Die reale Außenwirtschaftstheorie konzentriert sich in erster Linie auf die realen Gütertransaktionen in der internationalen Wirtschaft. Beispiel: Der Konflikt zwischen den USA und Europa über die subventionierten europäischen Agrarprodukte. Die monetäre Außenwirtschaftstheorie konzentriert sich auf die monetäre Seite der internationalen Wirtschaft. Beispiel: Die Auseinandersetzung darüber, ob der Wechselkurs des Dollars frei schwanken oder durch staatliche Maßnahmen stabilisiert werden sollte. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 10 / 158

12 Wohlfahrtsgewinne durch Außenhandel: Partialanalyse P P (c) Weltmarktpreis höher X X (d) Weltmarktpreis geringer Durch Außenhandel kann die Wohlfahrt immer erhöht werden, egal ob der Weltmarktpreis des Gutes über oder unter dem Güterpreis bei Autarkie liegt! Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 11 / 158

13 Wohlfahrtsgewinne durch Außenhandel: allgemeines Gleichgewicht Wenn ein Gut importiert wird, wird weniger davon produziert. Sind dann Produktionsfaktoren übrig, kommt es bspw. zu Arbeitslosigkeit? Wenn ein Gut exportiert wird, muss mehr davon produziert werden. Woher kommen dafür die Produktionsfaktoren? Es kann dann nur noch weniger von dem anderen Gut produziert werden. Exporte oder Importe werden sich auf die anderen Gütermärkte und auf die Faktormärkte auswirken und dort die Marktgleichgewichte verändern! Das ist wesentlicher Inhalt dieser Vorlesung. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 12 / 158

14 2 Das Standardmodell des Außenhandels Quelle: Gandolfo Kapitel , Rose/Sauernheimer Kap. III.3.I.1 und III.3.III.1, Rübel Kap. II.5, Ströbele/Wacker Kapitel 3 Gründe, weshalb Länder Außenhandel treiben: sie unterscheiden sich in der Ausstattung hinsichtlich Klima, Boden, Kapital oder Arbeit Kapitel 3 sie verfügen über verschiedene Produktionstechnologien Kapitel 4 (sie unterscheiden sich hinsichtlich der Präferenzen) sie nutzen die Kostenvorteile der Massenproduktion Kapitel 6 in allen diesen Fällen können Wohlfahrtsgewinne durch die Aufnahme von Außenhandel erzielt werden Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 13 / 158

15 Annahmen des Standardmodells: es gibt zwei Länder: Inland und Ausland es gibt zwei Güter, Gut 1 und Gut 2 es gibt zwei Produktionsfaktoren: Arbeit L und Kapital K (subsummiert Boden) die Produktionsfunktionen sind linear homogen (konstante Skalenerträge) X 1 = X 1 (L 1,K 1 ) bzw. X 2 = X 2 (L 2,K 2 ) (1) die Produktionsfaktoren sind substituierbar, die Grenzrate der technischen Substitution nimmt ab (konvexe Isoquanten) Sektor 1 produziert kapitalintensiver als Sektor 2 vollkommene Konkurrenz auf allen Märkten die soziale Wohlfahrt lässt sich mit Hilfe von konvexen Indifferenzkurven darstellen, die nicht zwingend identisch in beiden Ländern sind Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 14 / 158

16 Die Produktion Isokostengerade und Isoquanten: K K L L Die Steigung der Isokostengerade ist das Faktorpreisverhältnis w/r. Weiter vom Ursprung entfernte Isokostengeraden bezeichnen höhere Kosten. Die Steigung der Isoquante ist die Grenzrate der technischen Substitution GRTS = dk/dl. Weiter vom Ursprung entfernte Isoquanten bezeichnen höhere Produktionsniveaus. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 15 / 158

17 Das Gewinnmaximum bzw. Kostenminimum: K K L L Das Gewinnmaximum ist erreicht, wenn bei gegebenen Kosten die höchstmögliche Menge produziert wird. Das Kostenminimum wird durch die Faktorkombination erreicht, die den gegebenen Output mit geringsten Kosten produziert. Das Gewinnmaximum bzw. Kostenminimum ist der Tangentialpunkt von Isokostengerade und Isoquante. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 16 / 158

18 Noch einmal das Gewinnmaximum: maxg=px(k,l) rk wl (2) K,L Die Faktornachfrage wird solange ausgedehnt, bis (im Gewinnmaximum) das Wertgrenzprodukt dem Faktorpreis entspricht. Im Gewinnmaximum entspricht die Grenzrate der technischen Substitution dem Faktorpreisverhältnis. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 17 / 158

19 Aus abnehmenden Grenzerträgen folgt eine abnehmende Grenzrate der Transformation und somit eine konkave Transformationskurve: X 2 Je größer die Produktionsmenge von Gut 1, um so mehr von Gut 2 muss man aufgeben, um die Menge von Gut 1 noch weiter zu steigern: steigende Kosten. X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 18 / 158

20 Grenzrate der Transformation: GRT = dx 2 dx 1 = X 2/ K 2 X 1 / K 1 = X 2/ L 2 X 1 / L 1 (3) Produktionspunkt im Marktgleichgewicht: Im Marktgleichgewicht gilt die Grenzproduktivitätsentlohnung und damit: P 1 X 1 K 1 = r P 1 X 1 L 1 = w P 2 X 2 K 2 = r P 2 X 2 L 2 = w Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 19 / 158

21 X 2 X 1 Die Grenzrate der Transformation entspricht dem Güterpreisverhältnis. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 20 / 158

22 Konsumpunkt im Marktgleichgewicht: Die Konsumenten maximieren ihren Nutzen, indem sie die höchstmögliche Indifferenzkurve bei gegebener Budgetgerade realisieren. Das Nutzenmaximum ist der Tangentialpunkt von Indifferenzkurve und Budgetgerade. Im Nutzenmaximum gilt GRS = P 1 /P 2 X 2 X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 21 / 158

23 Aufnahme von Außenhandel Das Marktgleichgewicht bei Autarkie ist ein Tangentialpunkt von Transformationskurve und Indifferenzkurve. Durch Außenhandel fallen Produktions- und Konsumpunkt auseinander. Man unterscheidet Handels- und Spezialisierungsgewinn: Der Handelsgewinn entsteht bei unveränderter Produktionsstruktur nur daraus, dass auf dem Weltmarkt gehandelt werden kann. Der Spezialisierungsgewinn entsteht aus der Anpassung der Produktionsstruktur. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 22 / 158

24 Der Handelsgewinn bezeichnet den Wohlfahrtsgewinn, der aus internationalem Gütertausch und ohne Anpassung der Produktionsstruktur resultiert. X 2 X 2 X 1 X 1 Steigt (sinkt) das Güterpreisverhältnis, dann wird die Nachfrage nach Gut 1 reduziert (erhöht) und die Nachfrage nach Gut 2 erhöht (reduziert), die Wohlfahrt steigt. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 23 / 158

25 Der Spezialisierungsgewinn bezeichnet den Wohlfahrtsgewinn, der aus der Anpassung der Produktionsstruktur resultiert. Steigt das Güterpreisverhältnis, dann steigen die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 und sinken die Wertgrenzprodukte in Sektor 2. die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 steigen über die Faktorpreise p 1 X 1 K 1 > r p 1 X 1 L 1 > w (4) die Nachfrage nach Kapital und nach Arbeit steigt, die Produktionsmenge X 1 nimmt zu. die Wertgrenzprodukte in Sektor 2 sinken unter die Faktorpreise p 2 X 2 K 2 < r p 2 X 2 L 2 < w (5) die Nachfrage nach Kapital und nach Arbeit sinkt, die Produktionsmenge X 2 nimmt ab. Die Produktionsmenge X 1 steigt, die Produktionsmenge X 2 sinkt, die Wohlfahrt steigt. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 24 / 158

26 X 2 X 2 X 1 X 1 das Angebot an Gut 1 ist größer als die Nachfrage, Gut 1 ist Exportgut das Angebot an Gut 2 ist kleiner als die Nachfrage, Gut 2 ist Importgut die Wohlfahrt erhöht sich durch Außenhandel unabhängig davon, ob das Weltmarktpreisverhältnis über oder unter dem inländischen Preisverhältnis liegt bei konkaver Transformationskurve ist die Spezialisierung in der Regel unvollständig Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 25 / 158

27 Zusammenfassung: Handels- und Spezialisierungsgewinn: X 2 X 2 X 1 X 1 die Wohlfahrt steigt unmittelbar, weil das vorher schon produzierte Güterbündel wohlfahrtssteigernd getauscht werden kann Handelsgewinn die Wohlfahrt steigt weiter, wenn das Land sich auf das wertvollere Gut spezialisiert Spezialisierungsgewinn Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 26 / 158

28 Die Einkommensverteilung Zusammenhang zwischen Güter- und Faktorpreisen: steigt p 1 /p 2, dann steigen die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 über die Faktorpreise (s.o. Gleichung (4)) p 1 X 1 K 1 > r p 1 X 1 L 1 > w die Nachfrage nach Kapital und nach Arbeit steigt, die Produktionsmenge X 1 nimmt zu (s.o.) da Sektor 1 kapitalintensiv ist, nimmt die Kapitalnachfrage dabei stark zu und die Arbeitsnachfrage wenig Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 27 / 158

29 die Wertgrenzprodukte in Sektor 2 sinken unter die Faktorpreise (s.o. Gleichung (5)) p 2 X 2 K 2 < r p 2 X 2 K 2 < w die Nachfrage nach Kapital und nach Arbeit sinkt, die Produktionsmenge X 2 nimmt ab. da Sektor 2 arbeitsintensiv ist, nimmt die Kapitalnachfrage dabei wenig ab und die Arbeitsnachfrage stark Überschussnachfrage auf dem Kapitalmarkt, der Zins steigt Überschussangebot auf dem Arbeitsmarkt, der Lohn sinkt das Faktorpreisverhältnis w/r sinkt Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 28 / 158

30 Stolper Samuelson Theorem: Wenn das Güterpreisverhältnis steigt, dann verändert sich das Faktorpreisverhältnis (und die Einkommensverteilung) zu Gunsten desjenigen Faktors, der in der Produktion des relativ teurer gewordenen Gutes intensiv genutzt wird. w/r p 1 /p 2 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 29 / 158

31 Zusammenhang zwischen Faktorpreisen und Faktoreinsatzverhältnissen: das gewinnmaximierende Faktoreinsatzverhältnis hängt nur von Produktionsbedingungen und Faktorpreisverhältnis ab je höher w/r, um so höher die Kapitalintensität in beiden Sektoren: Substitution der relativ teureren Arbeit durch das relativ günstigere Kapital bei gegebenem w/r wird die Kapitalintensität in Sektor 1 höher sein als in Sektor 2 w/r k Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 30 / 158

32 Das Harrod Johnson Diagramm: w/r w/r p 1 /p 2 k Das Güterpreisverhältnis bestimmt die Produktionsstruktur und damit das Faktorpreisverhältnis eindeutig. Die Einkommensverteilung verändert sich zu Gunsten desjenigen Faktors, der in der Produktion des relativ teurer gewordenen Gutes vergleichsweise intensiv eingesetzt wird. Die Kapitalintensitäten in beiden Sektoren werden entsprechend angepasst. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 31 / 158

33 3 Ausstattungsunterschiede Quelle: Gandolfo Kapitel 4, Krugman/Obstfeld Kap. 4, Rose/Sauernheimer Kap. III.3.I.1 und III.3.III.1, Rübel Kap. II.8 Ausstattungsunterschiede sind eine wichtige Ursache für Außenhandel: Unterschiedliche Faktorproportionen: Beide Länder verfügen über die gleichen Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital), aber in verschiedenen Proportionen. Beispiel: In Deutschland ist Kapital relativ reichlicher vorhanden als in Kenia. Deshalb wird Deutschland mehr kapitalintensive Güter produzieren und diese Güter exportieren. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 32 / 158

34 Außenhandel verändert immer die Einkommensverteilung: Durch die Anpassung der Produktionsstruktur wird die Nachfrage nach Produktionsfaktoren verändert und damit die Faktorpreise. Beispiel: Die in Deutschland relativ knapp vorhandene Arbeit weniger knapp, wenn arbeitsintensive Güter importiert werden können. Dann sinkt das Lohnniveau. Daraus resultieren wesentliche Gründe für Widerstände gegen Freihandel. Spezifische Faktoren: Wenn in den Sektoren spezifische Produktionsfaktoren eingesetzt werden, ist Strukturwandel nur begrenzt möglich. Die Einkommensverteilung wird sich trotzdem verändern. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 33 / 158

35 Nobelpreis 1977 an Bertil Ohlin Bertil Ohlin erhielt 1977 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit James E. Meade for their pathbreaking contribution to the theory of international trade and international capital movements Ohlin erklärt, welche Faktoren die Handelsstruktur bestimmen und welchen Einfluss das auf Preise sowie Einkommensverteilung hat Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 34 / 158

36 3.1 Das Heckscher-Ohlin-Modell Annahmen: Inland und Ausland unterscheiden sich ausschließlich durch die Ressourcenausstattung, das heißt weder in der Technologie noch in den Präferenzen. Sei die Ausstattung mit Kapital und/oder Arbeit verschieden, so dass die Kapitalintensität im Inland größer ist als im Ausland: K L > K L (6) Es gelten alle Annahmen des Standardmodells. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 35 / 158

37 Produktionsmöglichkeiten in Inland und Ausland: X 2 X 2 X 1 X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 36 / 158

38 Autarkiegleichgewicht: im Inland ist das Kapitalangebot (relativ) größer und das Arbeitsangebot (relativ) geringer: r w K L Kapital ist im Inland relativ günstiger als im Ausland w/r >(w/r) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 37 / 158

39 Grafische Darstellung des Autarkiegleichgewichts: X 2 X 2 X 1 X 1 bei gleichen Präferenzen ist Gut 1 im Inland relativ billiger als im Ausland p 1 /p 2 <(p 1 /p 2 ) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 38 / 158

40 Faktorproportionentheorem Aufnahme von Außenhandel: das Weltmarktpreisverhältnis im Außenhandelsgleichgewicht liegt zwischen inländischem und ausländischem Preisverhältnis p 1 /p 2 <(p 1 /p 2 ) WM <(p 1 /p 2 ) (wo genau, klären wir in Kapitel 6) im Inland steigt das Güterpreisverhältnis im Ausland sinkt das Güterpreisverhältnis Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 39 / 158

41 Die Handelsstruktur: Inland: das Güterpreisverhältnis steigt die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 steigen, die in Sektor 2 sinken die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 (2) liegen über (unter) den Faktorpreisen in Sektor 1 (2) wird mehr (weniger) Kapital und mehr (weniger) Arbeit eingesetzt, die Produktionsmenge nimmt zu (ab) die Nachfrage nach Gut 1 sinkt, die nach Gut 2 steigt X 2 Gut 1 wird exportiert, Gut 2 wird importiert X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 40 / 158

42 Ausland: das Güterpreisverhältnis sinkt die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 sinken, die in Sektor 2 steigen... (alles anders herum) Angebot an Gut 1 sinkt, Angebot an Gut 2 steigt die Nachfrage nach Gut 1 steigt, die nach Gut 2 sinkt X 2 Gut 1 wird importiert, Gut 2 wird exportiert X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 41 / 158

43 Faktorproportionentheorem nach Heckscher/Ohlin: Ein Land wird jenes Gut exportieren, welches den Faktor relativ intensiv nutzt, mit dem das Land relativ reichlich ausgestattet ist. Intuition: wenn Deutschland kapitalintensiv ausgestattet ist, ist Kapital in Deutschland günstiger, Arbeit teurer Gut 1 ist bei Autarkie in Deutschland billiger als im Ausland, also wird Deutschland Gut 1 exportieren. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 42 / 158

44 Faktorpreisausgleichstheorem Auswirkungen des Außenhandels: die Einkommensverteilung Das Weltmarktpreisverhältnis bestimmt die Produktionsstruktur und damit das Faktorpreisverhältnis: Kapital ist in Inland relativ reichlicher vorhanden, das heißt Inland spezialisiert sich auf Gut 1 Sektor 1 fragt viel Kapital und wenig Arbeit nach, Sektor 2 setzt wenig Kapital und viel Arbeit frei es entsteht Überschussnachfrage nach Kapital und Überschussangebot an Arbeit der Zins steigt, der Lohn sinkt w/r sinkt beide sektoralen Kapitalintensitäten k 1 und k 2 sinken im Ausland findet ein gegenläufiger Prozess statt X 2, X 1 (w/r) k 1, k 2 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 43 / 158

45 w/r w/r p 1 /p 2 k da die Technologien im In- und Ausland identisch sind, ist auch die Preislinie identisch ein einheitliches Güterpreisverhältnis bewirkt ein einheitliches Faktorpreisverhältnis, so dass auch die sektoralen Kapitalintensitäten in Inland und Ausland übereinstimmen: k 1 = k 1, k 2 = k 2 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 44 / 158

46 Faktorpreisausgleichstheorem Bei übereinstimmendem Weltmarktpreisverhältnis p 1 /p 2 =(p 1 /p 2 ) stimmt das Faktorpreisverhältnis in Inland und Ausland überein: w/r =(w/r) Der Handel mit Gütern führt zum Faktorpreisausgleich, obwohl die Produktionsfaktoren immobil sind Gütermobilität ersetzt Faktormobilität Intuition: wenn arbeitsintensive Güter importiert werden können, wird dadurch in Deutschland Arbeit weniger knapp; solange Arbeit im Ausland billiger ist, werden arbeitsintensive Güter dort produziert und importiert Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 45 / 158

47 Zusammenfassung Annahme: die Länder unterscheiden sich ausschließlich in der relativen Ressourcenausstattung das Weltmarktpreisverhältnis liegt zwischen den Preisverhältnissen in In- und Ausland in jedem Land wird das Gut relativ teurer, das den Faktor intensiv nutzt, der in dem jeweiligen Land reichlich vorhanden ist jedes Land spezialisiert (und exportiert) das Gut, für dessen Erzeugung derjenige Produktionsfaktor intensiver benötigt wird, mit dem es relativ reichlicher ausgestattet ist Faktorproportionentheorem durch das einheitliche Weltmarktpreisverhältnis gleichen sich auch die Faktorpreisverhältnisse an Faktorpreisausgleichstheorem Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 46 / 158

48 Der internationale Güterhandel ist somit ein Substitut für internationale Faktormobilität. In jedem Land wird derjenige Faktor relativ teurer, der in der Produktion des teurer gewordenen Gutes relativ intensiv eingesetzt wird. (Stolper Samuelson Theorem) Die Einkommensverteilung verändert sich durch freien Handel zu Gunsten des relativ reichlich vorhandenen Faktors und zu Lasten des relativ knappen Faktors. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 47 / 158

49 Empirische Würdigung: Faktorproportionentheorem Das Leontief-Paradox: Leontief (1953) stellte fest, dass die Exporte der USA weniger kapitalintensiv waren als die Importe, obwohl die USA das kapitalreichste Land der Welt waren. Bowen u. a. (1987) bestätigten das Leontief-Paradoxon für 27 Länder und 12 Produktionsfaktoren. Der Nord Süd Handel folgt im Wesentlichen dem Faktorproportionenmodell (vgl. z. B. Wood 1994), macht aber nur etwa 10 % des gesamten Welthandels aus. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 48 / 158

50 Empirische Würdigung: Faktorpreisausgleichstheorem Die Faktoreinkommen divergieren immer noch erheblich in verschiedenen Ländern. Beispiel: Ärzte, Ingenieure, Mechaniker und Arbeiter verdienen in den USA und Deutschland weitaus mehr als in Korea und Mexiko. Der Außenhandel hat die internationalen Einkommensunterschiede nicht vollständig beseitigt, sondern lediglich reduziert. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 49 / 158

51 Wahrscheinlicher Grund: die zu restriktiven Annahmen: Beide Länder produzieren beide Güter. Beide Länder wenden die gleiche Produktionstechnik an. Die Nachfragebedingung sind in beiden Ländern identisch. In beiden Ländern herrschen aufgrund des Außenhandels die gleichen Preise. Länder unterscheiden sich aber in verschiedener Hinsicht, nicht nur in der Faktorausstattung Haberler: Faktorpreisausgleichstheorie zeigt, warum internationaler Handel keinen vollständigen Ausgleich der Faktorpreise herstellen kann: z. B. weil die Produktionstechnologien verschieden sind Trotzdem: Auch wenn Ausstattungsunterschiede nicht die dominierende Außenhandelsursache sind, so tragen sie doch zum Außenhandel bei. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 50 / 158

52 3.2 Spezifische Faktoren Quellen: Gandolfo Kapitel 6.2, Krugman/Obstfeld 6. Aufl. Kap. 3; Rose/Sauernheimer Kap. III.3.III.2 in der Realität ist die Faktorwanderung zwischen den Sektoren nicht unproblematisch: bestehende Kapitalgüter können nicht einfach umgebaut werden hochspezialisierte Arbeitskräfte sind unpassend ausgebildet gering- versus hochqualifiziert Arbeitskräfte: kapitalintensiver Sektor braucht hochqualifizierte Arbeit, arbeitsintensiver Sektor stellt geringqualifizierte Arbeit frei Spezifizität ist immer eine Frage der Fristigkeit und des Ausmaßes bei spezifischen Faktoren ist ein (kostenloser) Strukturwandel in der bisher unterstellten Art unwahrscheinlich trotzdem erzeugt Außenhandel immer Wohlfahrtsgewinne Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 51 / 158

53 Annahmen 3 Produktionsfaktoren: gering qualifizierte Arbeit L, hoch qualifizierte Arbeit H und Kapital K 2 Güter: Industrieprodukte M und Lebensmittel F Industrieprodukte werden durch den Einsatz von hoch qualifizierter Arbeit und Kapital erzeugt: X M = X M (K M,H) Lebensmittel werden durch den Einsatz von gering qualifizierter Arbeit und Kapital erzeugt: X F = X F (K F,L) alle Faktoren produzieren mit abnehmenden Grenzerträgen: X M K M > 0, X M H > 0, X F K F > 0, X F L > 0, (7) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 52 / 158

54 Arbeitsnachfrage in beiden Sektoren: hochqualifizierte Arbeit wird nur im Industriesektor nachgefragt, geringqualifizierte Arbeit nur im Agrarsektor w H w L H L das Angebot ist preisunelastisch und exogen gegeben die Nachfrage (gemäß Wertgrenzprodukt) bestimmt den gleichgewichtigen Lohn Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 53 / 158

55 Partielle Produktionsfunktionen: Die Löhne sinken so weit, bis sowohl hochqualifizierte als auch geringqualifizierte Arbeit vollständig eingesetzt werden. Kapital wird zwischen den Sektoren aufgeteilt und bestimmt damit die jeweilige Produktionsmenge. X M X F K M K F Würde die Ausstattung mit hochqualifizierter oder geringqualifizierter Arbeit steigen, würde die entsprechende Produktionsmenge zunehmen. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 54 / 158

56 Konstruktion der Transformationskurve: X F X F K F X M K M K M K F X M Abnehmende Grenzrate der Transformation: Transformationskurve verläuft konkav (wg. abnehmender Grenzprodukte der Arbeit): steigende Kosten Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 55 / 158

57 Kapitalnachfrage in beiden Sektoren: Kapital wird sowohl im Industriesektor nachgefragt als auch im Agrarsektor, das Gesamtangebot ist der Bestand in der Ökonomie. r r r K M K F K die Nachfrage in beiden Sektoren richtet sich nach den jeweiligen Wertgrenzprodukten Gleichgewicht herrscht, wenn die Gesamtnachfrage in beiden Sektoren dem exogenen Kapitalbestand entspricht Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 56 / 158

58 Außenhandel im Modell spezifischer Faktoren: Weltmarktpreisverhältnis (p M /p F ) WM relevant Produktions- und Konsumpunkt fallen auseinander X F X M Außenhandelsgewinn: Handels- und Spezialisierungsgewinn Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 57 / 158

59 Auswirkungen auf die Einkommensverteilung: Beispiel: das Preisverhältnis p M /p F steigt durch Außenhandel Industriegüterpreis steigt Wertgrenzprodukt steigt Nachfrage nach hochqualifizierter Arbeit steigt w H steigt Lebensmittelpreis sinkt Wertgrenzprodukt sinkt Nachfrage nach geringqualifizierter Arbeit sinkt w L sinkt w H w L H L Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 58 / 158

60 die Kapitalnachfrage steigt im Industriesektor und sinkt im Agrarsektor die Veränderung des Zinses ist unbestimmt r r r K M K F K ist beispielsweise der Industriesektor kapitalintensiver als der Agrarsektor, dann steigt die Kapitalnachfrage im Industriesektor stark an, die Kapitalnachfrage im Agrarsektor nimmt aber nur schwach ab der Zins steigt Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 59 / 158

61 Einkommensverteilung und Außenhandelsgewinne: Hochqualifizierte stellen sich durch Außenhandel besser, Geringqualifizierte schlechter Kapitalbesitzer stellen sich besser oder schlechter bei spezifischen Produktionsfaktoren gilt das Faktorpreisausgleichstheorem nicht mehr, Faktorpreise nähern sich an, stimmen aber nicht überein Ist beispielsweise Inland c. p. besser mit hochqualifizierten Arbeitern ausgestattet als Ausland, dann ist geringqualifizierte Arbeit im Inland relativ knapper und somit teurer. Durch Außenhandel steigt die Industrieproduktion, w H steigt und w L sinkt. Trotz Mobilität des Faktors Kapital gibt es aber keine Aufteilung von Kapital auf die Sektoren, die zu identischen Faktorintensitäten in Inland und Ausland führt. Ergo können sich die Faktorpreise nicht ausgleichen. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 60 / 158

62 Und trotzdem: Außenhandel führt zu einem Anstieg der Konsummöglichkeiten, das heißt einer Wohlfahrtserhöhung das bei Außenhandel erreichbare Güterbündel erzeugt eine höhere Wohlfahrt als das bei Autarkie die Gewinne der Bessergestellten würden ausreichen, um die Verluste der Schlechtergestellten zu kompensieren spezifische Faktoren (oder allgemeiner: Anpassungskosten) sind kein Grund, Außenhandel oder Strukturwandel nicht zuzulassen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 61 / 158

63 4 Produktivitätsunterschiede: der komparative Vorteil Quelle: Krugman/Obstfeld Kapitel 3, Rübel Kap. II.4 Das Ricardo-Modell (Ricardo 1817) erklärt anhand des Beispiels von Tuch- und Weinproduktion in England und Portugal, wie Außenhandel aus technologischen Unterschieden resultiert. Zentrales Ergebnis: Wenn jedes Land diejenigen Güter exportiert, bei denen es über einen komparativen Vorteil verfügt (bzw. niedrigere Opportunitätskosten verzeichnet), dann können alle Länder Gewinne aus dem Außenhandel ziehen. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 62 / 158

64 4.1 Das Ricardo-Modell Zentrale Begriffe: Opportunitätskosten: Die Opportunitätskosten von Tuch, ausgedrückt in Wein, bemessen sich nach der Menge Wein, die mit den zur Produktion einer gegebenen Menge von Tuch eingesetzten Ressourcen hätten hergestellt werden können. Komparativer Vorteil: Ein Land verfügt bei der Herstellung eines Gutes dann über einen komparativen Vorteil, wenn die Opportunitätskosten für dessen Produktion in diesem Land niedriger sind als in anderen Ländern. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 63 / 158

65 Annahmen: zwei Länder: Inland und Ausland zwei Güter (Ricardo: Tuch und Wein) Faktorangebot ist exogen und immobil vollständiger Wettbewerb auf allen Märkten Die Produktivität der Produktionsfaktoren ist konstant und damit unabhängig von der Produktionsmenge. Die Produktionsfaktoren können gebündelt und in Form eines zusammengefassten Faktors dargestellt werden. Die Transformationskurven verlaufen linear. Ricardo betrachtet die Produktion mit nur einem Faktor: Arbeit die Arbeitsproduktivität ist für beide Güter konstant Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 64 / 158

66 Ein Zahlenbeispiel Produktionsmöglichkeiten des Inlands: Der Arbeitskoeffizient ist die Anzahl Arbeitsstunden, die zur Herstellung einer Produkteinheit erforderlich sind. a LW = 2 sei der Arbeitskoeffizient für Wein es müssen 2 Arbeitsstunden aufgewendet werden, um 1 Liter Wein zu produzieren a LT = 1 sei der Arbeitskoeffizient für Tuch es muss 1 Arbeitsstunde aufgewendet werden, um 1 Meter Tuch zu produzieren Das gesamte Arbeitsangebot in Inland beträgt 120. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 65 / 158

67 Transformationskurve des Inlands: a LT X T + a LW X W = L X T + 2X W = 120 (8) X W X T Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 66 / 158

68 Produktionsmöglichkeiten des Auslands: a LW = 3 sei der Arbeitskoeffizient für Wein in Ausland es müssen 3 Arbeitsstunden aufgewendet werden, um 1 Liter Wein zu produzieren a LT = 6 sei der Arbeitskoeffizient für Tuch in Ausland es müssen in Ausland 6 Arbeitsstunden aufgewendet werden, um 1 Meter Tuch zu produzieren Das Arbeitspotenzial in Ausland betrage ebenfalls L = 120. Daraus ergibt sich für die Produktionsmöglichkeiten in Ausland: 6XT + 3X W = 120 (9) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 67 / 158

69 Vergleich der Transformationskurven: X W X W X T X T Bei Autarkie werden in der Regel in beiden Ländern beide Güter hergestellt, es gilt p T p W = a LT a LW bzw. ( pt p W ) ( ) alt = (10) a LW Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 68 / 158

70 Absoluter versus komparativer Vorteil: Inland benötigt in beiden Branchen einen geringeren Ressourceneinsatz je Outputeinheit es hat einen absoluten Vorteil in der Produktion beider Güter entscheidend für die Handelsstruktur ist jedoch der komparative Vorteil in Inland kostet der Meter Tuch einen halben Liter Wein, da p T p W = a LT a LW = 1 2 (11) das heißt Inland muss für jeden zusätzlichen Meter Tuch einen halben Liter Wein aufgeben in Ausland kostet der Meter Tuch 2 Liter Wein, da ( ) ( ) pt alt = = 2 (12) p W a LW das heißt Ausland muss für jeden zusätzlichen Meter Tuch zwei Liter Wein aufgeben Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 69 / 158

71 die Opportunitätskosten von Tuch sind in Inland geringer, die Opportunitätskosten von Wein in Ausland Inland hat einen komparativen Vorteil für Tuch, Ausland für Wein Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 70 / 158

72 Produktionsstruktur nach Aufnahme des Außenhandels: Werden beide Güter auf dem Weltmarkt gehandelt, so ergibt sich ein Weltmarktpreisverhältnis, das zwischen den beiden nationalen relativen Preisen liegt: ( ) p WM ( ) T pt pt < < (13) p W p W p W in Inland ist nun die Produktion von Wein nicht mehr lohnend, während die Produktion von Tuch höhere Gewinne verspricht, so dass sich Inland auf die Tuchproduktion spezialisiert in Ausland ist die Produktion von Tuch nicht mehr lohnend, während die Produktion von Wein höhere Gewinne verspricht, so dass sich Ausland auf die Weinproduktion spezialisiert Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 71 / 158

73 Außenhandelsgewinne: Steigerung der Konsummöglichkeiten X W X W X T X T durch Spezialisierung und Handel können beide Länder Konsummöglichkeiten außerhalb ihrer nationalen Produktionsmöglichkeiten realiseren die soziale Wohlfahrt steigt in beiden Ländern! Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 72 / 158

74 Empirische Würdigung des Ricardo Modells Balassa (1963): Exportdaten der USA und Großbrittanien von 1951 Exporte waren in denjenigen Branchen besonders hoch, in denen die relative Arbeitsproduktivität hoch war (absolute Produktivitätsvorteile hatten die USA damals in jeder Branche) Bestätigung des Ricardo Modells jüngere Untersuchen: weniger eindeutig: durch die Zunahme des Welthandels werden diejenigen Güter, für die Produktivitätsnachteile bestehen, in den betreffenden Ländern nicht mehr hergestellt (Bsp. Textilien, Flugzeuge) die Hauptaussagen des Ricardo Modells werden von den empirischen Daten eindeutig bestätigt: Produktivitätsunterschiede sind wichtig für Außenhandel nicht absolute, sondern komparative Produktivitätsunterschiede sind entscheidend Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 73 / 158

75 Kernergebnisse des Ricardo Modells Außenhandelsgewinne ergeben sich aufgrund komparativer, nicht absoluter Vorteile Freihandel bringt allen beteiligten Ländern Wohlfahrtsgewinne, nicht nur denen, die absolute Produktivitätsvorteile haben auch die Länder, in denen die Arbeitsproduktivität und damit die Löhne geringer sind, profitieren von Außenhandel, sie werden nicht (automatisch) ausgebeutet Keine Aussage macht das Ricardo Modell über wichtige Fragen wie die Einkommensverteilung. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 74 / 158

76 4.2 Komparative Vorteile im Standardmodell des Außenhandels Quelle: Rübel Kap. II.6 die Ergebnisse Ricardos sind auch in die allgemeineren Produktionsbedingungen des Standardmodells übertragbar man kann damit Unterschiede der Länder bzgl. Infrastruktur, sozialen Bedingungen aber auch technologische Überlegenheiten untersuchen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 75 / 158

77 Annahmen: es gelten die Annahmen des Standardmodells: 2 Produktionsfaktoren, 2 Güter, 2 Länder, linear homogene Produktionsfunktionen, Gut 1 ist kapitalintensiver als Gut 2, vollkommene Konkurrenz auf allen Märkten die Ausstattung der Länder mit Produktionsfaktoren ist gleich die Produktivität der Länder in beiden Sektoren ist verschieden: das Inland sei produktiver in Sektor 1 als das Ausland die Einkommenselastizitäten beider Güter sind in beiden Ländern positiv Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 76 / 158

78 Die Transformationskurven von Inland und Ausland: X 2 X 1 das Güterpreisverhältnis p 1 /p 2 ist im Inland (bei superioren Gütern) geringer als im Ausland das Inland hat einen relativen Produktionsvorteil bei Gut 1, das Ausland hat einen relativen Produktionsvorteil bei Gut 2 entscheidend für einen komparativen Vorteil ist nur die Steigung der Transformationskurve, nicht ihre Entfernung vom Ursprung Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 77 / 158

79 Aufnahme von Außenhandel: Das Güterpreisverhältnis gleicht sich an, das gleichgewichtige Güterpreisverhältnis wird zwischen dem inländischen und dem ausländischen liegen: p 1 /p 2 <(p 1 /p 2 ) WM <(p 1 /p 2 ) (wo genau, klären wir in Kapitel 6) im Inland steigt das Güterpreisverhältnis im Ausland sinkt das Güterpreisverhältnis Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 78 / 158

80 Die Handelsstruktur: Inland: das Güterpreisverhältnis steigt die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 steigen, die in Sektor 2 sinken die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 (2) liegen über (unter) den Faktorpreisen in Sektor 1 (2) wird mehr (weniger) Kapital und mehr (weniger) Arbeit eingesetzt, die Produktionsmenge nimmt zu (ab) die Nachfrage nach Gut 1 sinkt, die nach Gut 2 steigt X 2 Gut 1 wird exportiert, Gut 2 wird importiert X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 79 / 158

81 Ausland: das Güterpreisverhältnis sinkt die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 sinken, die in Sektor 2 steigen... (alles anders herum) Angebot an Gut 1 sinkt, Angebot an Gut 2 steigt die Nachfrage nach Gut 1 steigt, die nach Gut 2 sinkt X 2 Gut 1 wird importiert, Gut 2 wird exportiert X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 80 / 158

82 Zusammenfassung Produktivitätsunterschiede: das Inland exportiert Gut 1, das Ausland exportiert Gut 2 jedes Land wird das Gut exportieren, für welches es einen komparativen Vorteil hat jedes Land kann seine Wohlfahrt durch Aufnahme von Außenhandel erhöhen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 81 / 158

83 Auswirkungen auf die Einkommensverteilung: Die Änderungen der Einkommensverteilung können mit Hilfe des Stolper-Samuelson-Theorems beurteilt werden. Im Inland steigt das Güterpreisverhältnis Produktion von Gut 1 steigt und von Gut 2 sinkt (s.o.) Sektor 1: Nachfrage nach Kapital steigt stark, Nachfrage nach Arbeit schwach Sektor 2: Nachfrage nach Kapital sinkt schwach, Nachfrage nach Arbeit sinkt stark Zins steigt, Lohn sinkt Im Ausland sinkt das Güterpreisverhältnis Produktion von Gut 1 sinkt und von Gut 2 steigt (s.o.) Sektor 1: Nachfrage nach Kapital sinkt stark, Nachfrage nach Arbeit schwach Sektor 2: Nachfrage nach Kapital steigt schwach, Nachfrage nach Arbeit steigt stark Zins sinkt, Lohn steigt Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 82 / 158

84 w/r w/r p 1 /p 2 k Es steigt jeweils der Preis desjenigen Faktors, der in der Produktion des relativ teurer gewordenen Gutes relativ intensiv eingesetzt wird. Vom Außenhandel profitiert jeweils der Faktor, der in der Exportbranche intensiv eingesetzt wird. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 83 / 158

85 5 Skalenerträge und Außenhandel Quelle: Krugman/Obstfeld Kap , Rübel, Kap. V Ein Großteil des Handels zwischen hoch industrialisierten Ländern besteht im Austausch gleicher oder ähnlicher Güter. weder Faktorausstattung noch Produktivität unterscheiden sich wesentlich Ursache: zunehmende Skalenerträge und unvollkommener Wettbewerb Länder profitieren bei zunehmenden Skalenerträgen von Außenhandel, da durch größere Märkte die Stückkosten sinken, ohne dass die Produktvielfalt abnimmt. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 84 / 158

86 unternehmensintern bedingt steigende Skalenerträge: die Stückkosten sinken durch größere Produktionsmenge eines Unternehmens (Bsp.: vermehrte unternehmensinterne Arbeitsteilung) Monopolisierung unternehmensextern bedingt steigende Skalenerträge: die Stückkosten sinken durch größere Produktionsmenge in der Branche (Bsp.: Wissensexternalitäten) mit Wettbewerb vereinbar Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 85 / 158

87 Nobelpreis 2008 an Paul R. Krugman Paul R. Krugman (City University of New York) erhielt 2008 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften brachte die Ideen der Außenhandelstheorie und der Wirtschaftsgeographie zusammen schreibt auch für breites Publikum und äußert sich vernehmlich über aktuelle Wirtschaftspolitik (bspw. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 86 / 158

88 Interne Skaleneffekte Annahmen: Monopolistischer Wettbewerb verschiedene Produktvarianten j = 1,...,n, Beispiele: Automarkt, Bekleidung sinkende Durchschnittskosten, hier lineare Kostenfunktion C j = F + vx j Marktmacht jedes Anbieters: bei Preiserhöhung nimmt die Nachfrage ab, bleibt aber positiv. Nachfragefunktion für Produktvariante j: ( ) 1 X j = X n b(p j p) (14) (15) Nachfrage steigt in Gesamtnachfrage X und Durchschnittspreis p, sinkt mit steigendem Preis des Gutes j Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 87 / 158

89 Marktgleichgewicht ohne Außenhandel: Gewinnmaximierung der Unternehmen: max X j G j =p j X j C j mit = (16) G j X j = p j = v+ 1 bn (17) die Unternehmen erheben einen Aufschlag auf die Grenzkosten in Höhe von 1/(bn) mehr Anbieter stärkerer Wettbewerb kleinerer Preisaufschlag Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 88 / 158

90 Bestimmung der gleichgewichtigen Anzahl der Anbieter/Produktvarianten: Es kommen so lange neue Produktvarianten hinzu, bis keine (Extra-)Gewinne mehr entstehen, d. h. bis die Durchschnittskosten mit dem Preis übereinstimmen: G j =p j X j C j (18) p j = F X n+v (19) höherer Preis positiver/höherer Gewinn neue Anbieter kommen in den Markt geringerer Preis negativer/geringerer Gewinn Anbieter scheiden aus Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 89 / 158

91 p j n je mehr Anbieter, um so härter ist der Wettbewerb und um so niedriger der Preis (monopolistischer Preisaufschlag) je mehr Anbieter, um so kleiner ist jedes Unternehmen und um so höher die DK (Nullgewinnbedingung) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 90 / 158

92 Aufnahme von Außenhandel: Weltmarktmenge X ist höher p j n WM produziert jedes Unternehmen weiterhin bei Nullgewinn, gibt es auf dem Weltmarkt mehr Unternehmen (Nullgewinnbedingung verläuft flacher) höhere Anbieteranzahl auf dem Weltmarkt härterer Wettbewerb geringerer Preisaufschlag Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 91 / 158

93 Externe Skaleneffekte Unternehmensextern bedingte Skaleneffekte entstehen durch spezialisierte Anbieter Arbeitskräfte-Pooling Wissensexternalitäten und reduzieren die Produktionskosten mit zunehmendem Branchenoutput Externe Skaleneffekte sind mit Wettbewerb vereinbar! Trotzdem ändern sich die Ergebnisse zum Teil massiv: Außenhandel wird auch betrieben, wenn die Güterpreisverhältnisse in In- und Ausland identisch sind das Faktorpreisausgleichstheorem muss nicht mehr gelten Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 92 / 158

94 Die Transformationskurve bei externen Skaleneffekten: X 2 X 1 je mehr von einem Gut produziert wird, um so geringer sind die Grenzkosten, deshalb verläuft die Transformationskurve konvex so lange die Konsumenten weniger leicht zwischen den Gütern substituieren können als die Produzenten (Indifferenzkurve ist stärker gekrümmt als Transformationskurve), ist die Autarkiesituation der Tangentialpunkt zwischen Transformationskurve und Indifferenzkurve Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 93 / 158

95 Aufnahme von Außenhandel: das Güterpreisverhältnis gleicht sich an, das gleichgewichtige Güterpreisverhältnis wird zwischen dem inländischen und dem ausländischen liegen (wo genau, klären wir in Kapitel 6) die Güterpreisverhältnisse unterscheiden sich bei Autarkie, falls sich die Länder unterscheiden: hinsichtlich Ausstattung: dann ist bei Autarkie in jedem Land das Gut relativ günstiger, das den Faktor intensiv einsetzt, der in diesem Land relativ reichlicher vorhanden ist (sh. Faktorproportionentheorem) hinsichtlich Produktivität: dann ist bei Autarkie in jedem Land das Gut relativ günstiger, für das das Land einen komparativen Vorteil hat Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 94 / 158

96 Handels- und Spezialisierungsgewinn: X 2 X 2 X 1 X 1 wie bisher: Handels- und Spezialisierungsgewinn aber: jedes Land spezialisiert sich vollständig auf die Produktion eines Gutes Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 95 / 158

97 Die Handelsstruktur entsteht völlig unverändert aus Spezialisierung: Inland: (Bsp: Güterpreisverhältnis steigt) die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 steigen, die in Sektor 2 sinken die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 (2) liegen über (unter) den Faktorpreisen in Sektor 1 (2) wird mehr (weniger) Kapital und mehr (weniger) Arbeit eingesetzt, die Produktionsmenge nimmt zu (ab) die Nachfrage nach Gut 1 sinkt, die nach Gut 2 steigt X 2 Gut 1 wird exportiert, Gut 2 wird importiert X 1 Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 96 / 158

98 Ausland: das Güterpreisverhältnis sinkt die Wertgrenzprodukte in Sektor 1 sinken, die in Sektor 2 steigen... (alles anders herum) Angebot an Gut 1 sinkt, Angebot an Gut 2 steigt die Nachfrage nach Gut 1 steigt, die nach Gut 2 sinkt X 2 Gut 1 wird importiert, Gut 2 wird exportiert X 1 einziger Unterschied: vollständige Spezialisierung, da keine steigenden Kosten Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 97 / 158

99 Außenhandel zwischen vollständig gleichen Ländern: X 2 X 2 X 1 X 1 selbst in jeder Hinsicht gleiche Länder spezialisieren sich und treiben Handel das Weltmarktpreisverhältnis passt sich so an, dass beide Güter produziert werden welches Land sich auf welches Gut spezialisiert, ist zufällig Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 98 / 158

100 Außenhandel und Faktorpreise: bei Unterschieden in Ausstattung oder Produktivität: einheitliches Weltmarktgüterpreisverhältnis führt zu Angleichung der Faktorpreise aber kein Faktorpreisausgleich wegen vollständiger Spezialisierung bei vollständig gleichen Ländern: vollständig gleiche Länder haben bei Autarkie gleiches Güterpreisverhältnis und gleiches Faktorpreisverhältnis im Zuge der Spezialisierung entfernen sich die Faktorpreise voneinander Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/16 99 / 158

101 Zusammenfassung: Skaleneffekte und Außenhandel Skaleneffekte sind neben Technologie- und Ausstattungsunterschieden eine zusätzliche Ursache für internationalen Handel. Unternehmensinterne Skaleneffekte mit Monopolisierung: Außenhandel vergrößert die Märkte, dadurch sinkt der Preis und steigt die Produktvielfalt. Es findet Handel innerhalb der Branche (bspw. Industriegüterbranche) statt. Unternehmensexterne Skaleneffekte bei Wettbewerb: Außenhandel findet auch bei vollständig gleichen Bedingungen in allen Ländern statt. Die Faktorpreise gleichen sich nicht an. Geschichtliche Entwicklung und Zufall tragen wesentlich zur Entwicklung der Handelsstruktur bei: Die Handelsstruktur ist nur begrenzt voraussagbar. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

102 6 Das Außenhandelsgleichgewicht Quelle: Gandolfo Kap. 3.4, Rübel Kap. III.2 Zu Außenhandel kommt es immer, wenn die Güterpreisverhältnisse in den beteiligten Ländern verschieden sind dann gibt es ein Angebot des Exportgutes und eine Nachfrage nach dem Importgut kleines Land gegenüber großem Weltmarkt kann Exporte und Importe in jeder beliebigen Höhe realisieren großes Land bzw. wenige Länder (beispielsweise zwei Länder) Güterpreisverhältnis wird sich so lange ändern, bis Exporte und Importe der beiden Länder zueinander passen Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

103 Welches Güterpreisverhältnis stellt sich im Außenhandelsgleichgewicht ein? Terms of Trade = Preisverhältnis von Exportgut zu Importgut Außenhandelsgleichgewicht wird durch den Schnittpunkt der Tauschkurven beschrieben jede Änderung der Rahmenbedingungen hat Auswirkungen auf das Außenhandelsgleichgewicht, Beispiele: Veränderung der Faktorausstattung (Wachstum, Zuwanderung) Veränderung der Technologie (technischer Fortschritt) Veränderung der Präferenzen (Mode) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

104 6.1 Kleines und großes Land Wie stark der Einfluss auf den Gleichgewichtspreis ist, hängt wesentlich von der (ökonomischen) Größe des Landes ab: Ein großes Land im ökonomischen Sinn liegt dann vor, wenn die Weltmarktpreise durch die ökonomischen Entscheidungen in dem Land beeinflusst werden. Beispiele: Deutschland, USA, Japan. Ein kleines Land im ökonomischen Sinn liegt dann vor, wenn die Weltmarktpreise unabhängig von den ökonomischen Entscheidungen des Landes sind. Beispiele: Liechtenstein, Luxemburg, Schweiz. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

105 Kleines Land Für ein kleines Land sind die Weltmarktpreise exogen gegeben: p X 2 X X 1 das kleine Land kann beliebige Mengen importieren und exportieren, ohne dadurch den Weltmarktpreis zu erhöhen oder zu senken Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

106 Großes Land Die Import- und Exportentscheidungen des großen Landes wirken sich auf die Weltmarktpreise aus: eine Erhöhung des Exportangebots senkt den Preis eine Erhöhung der Importnachfrage erhöht den Preis Das gleichgewichtige Güterpreisverhältnis bringt Angebot und Nachfrage in Übereinstimmung. Tauschkurve: repräsentiert Kombinationen von Export- und Importmengen, die bei verschiedenen Terms of Trade von den einzelnen Ländern realisiert (gewünscht) werden Schnittpunkt der Tauschkurven von Inland und Ausland repräsentiert das Außenhandelsgleichgewicht und damit die gleichgewichtigen ToT. Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

107 Herleitung der Tauschkurve für das Inland: X 2 X 2 X 1 X 1 Anstieg des Güterpreisverhältnisses: Angebot von Gut 1, Angebot von Gut 2 Substitutionseffekt: Nachfrage Gut 1, Nachfrage Gut 2 Einkommenseffekt: Nachfrage Gut 1, Nachfrage Gut 2 Exporte steigen, falls EE < SE Importe steigen eindeutig (und stärker) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

108 Herleitung der Tauschkurve für das Ausland: X 2 X 2 X 1 X 1 Anstieg des Preisverhältnisses p 1 /p 2 im Ausland: Angebot von Gut 1, Angebot von Gut 2 Substitutionseffekt: Nachfrage Gut 1, Nachfrage Gut 2 Einkommenseffekt: Nachfrage Gut 1, Nachfrage Gut 2 Importe sinken eindeutig Exporte sinken, falls EE < SE (und schwächer) Prof. Dr. Susanne Soretz Außenwirtschaft WS 2015/ / 158

Theorie des Außenhandels

Theorie des Außenhandels Theorie des Außenhandels Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra-industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch 2008 Außenhandel und

Mehr

Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben)

Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben) Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben) 1. Aufgabe Im Inland werden mit Hilfe des Faktors Arbeit

Mehr

Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008

Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008 Prof. Dr. Thomas Straubhaar Universität Hamburg Sommersemester 2008 Vorlesung 21-60.376 Außenwirtschaftspolitik Modul 1 Theorie des internationalen Handels (I) 1. April 2008 1 Arbeitsteilung POSITIVE EFFEKTE

Mehr

Ricardo: Zusammenfassung

Ricardo: Zusammenfassung Kapitel 1 Einführung Schluß Kapitel 2 Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: das Ricardo-Modell Internationale Wirtschaft, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld Folie 20041117-1 Ricardo:

Mehr

Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung

Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Folie 4-1 Kapitelübersicht Einführung Modell einer Volkswirtschaft Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften

Mehr

Heckscher-Ohlin-Modell, nur Inland

Heckscher-Ohlin-Modell, nur Inland Kapitel 1 Einführung Kapitel 4: Ressourcen und Außenhandel: Das Heckscher- Ohlin-Modell (2) Foliensatz basierend auf Internationale Wirtschaft, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld Folie

Mehr

Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung

Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Kapitel 1 Einführung Kapitel 4 der neuen Auflage: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Folie 4-1 4: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Das Modell spezifischer Faktoren Außenhandel im

Mehr

Kapitelübersicht Einführung

Kapitelübersicht Einführung Einführung Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? Kapitel 2: Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? Kapitel 2.1: Arbeitsproduktivität und komparativer

Mehr

5. Das Standardmodell der realen Außenhandelstheorie

5. Das Standardmodell der realen Außenhandelstheorie 5. Das Standardmodell der realen Außenhandelstheorie 1) Ricardo-Modell: komparativer Vorteil als Ursache der Spezialisierung; keine Aussagen über die Einkommensverteilung. 2) Das modifizierte Ricardo-Modell:

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Einführung. Das Modell spezifischer Faktoren

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Einführung. Das Modell spezifischer Faktoren Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel Theorie des internationalen Handels Why Do We trade?.3: Spezifische Faktoren und Einkommensverteilung Einführung Einkommensverteilung und Außenhandelsgewinne

Mehr

Kapitel 2: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: Das Ricardo-Modell. Folie 2-1

Kapitel 2: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: Das Ricardo-Modell. Folie 2-1 Kapitel 2: Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil: Das Ricardo-Modell Folie 2-1 Kapitelübersicht Einführung Das Prinzip des komparativen Vorteils Das Einfaktormodell der Volkswirtschaft Das Einfaktormodell

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064)

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.3: Ressourcen und Außenhandel: Das Heckscher- Einführung mit zwei Faktoren auf Volkswirtschaften

Mehr

Regionalökonomik (BA) Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil

Regionalökonomik (BA) Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil Regionalökonomik (BA) Arbeitsproduktivität und komparativer Vorteil Prof. Dr. Falko Jüßen Bergische Universität Wuppertal Schumpeter School of Business and Economics Wintersemester 2014/2015 1 / 65 Einleitung

Mehr

Monopolistischer Wettbewerb

Monopolistischer Wettbewerb Kapitel 6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel Kapitel 1 Einführung Folie 20050202-1 Individuelle Nachfrage jeder Firma hängt von Gesamtabsatz der Branche S Anzahl der

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Internationale Faktorbewegungen Einführung und Kreditvergabe und multinationale Unternehmen

Mehr

Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt?

Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt? Internationaler Handel und theoretische Erklärungsansätze: Warum findet internationaler Handel statt? Bezug zum Bildungsplan LPE 12: Aussagekraft theoretischer Erklärungsansätze für den internationalen

Mehr

Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung

Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung Internationale Ökonomie I Vorlesung 1: Einleitung Dominik Maltritz Kontaktdaten: Dominik Maltritz e-mail: Dominik.Maltritz@uni-erfurt.de Telefon: 0361 / 737-4621 Büro: LG 1 R 138 Sprechstunde: Donnerstag

Mehr

Das Modell spezifischer Faktoren

Das Modell spezifischer Faktoren Kapitel Einführung Kapitel 3 Spezifische Faktoren (Forsetzung) Internationale Wirtschaft, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld Folie 0040- Das Modell spezifischer Faktoren Annahmen des Modells

Mehr

Was versteht man unter Konsumenten- und Produzentenrente? Zeigen Sie diese Größen in einem Preis-Mengen-Diagramm.

Was versteht man unter Konsumenten- und Produzentenrente? Zeigen Sie diese Größen in einem Preis-Mengen-Diagramm. Klausuraufgaben für das Mikro 1 Tutorium Sitzung 1 WS 03/04 Aufgabe 1 Was versteht man unter Konsumenten- und Produzentenrente? Zeigen Sie diese Größen in einem Preis-Mengen-Diagramm. WS 04/05 Aufgabe

Mehr

Arbeitsmarktökonomie

Arbeitsmarktökonomie Arbeitsmarktökonomie Arbeitsnachfrage Prof. Dr. Conny Wunsch https://wwz.unibas.ch/arbeitsmarktoekonomie/lehre/ 1 / 39 Arbeitsnachfrage Abgeleitete Nachfrage: Arbeit ist ein Inputfaktor, der nachgefragt

Mehr

Kapitel 1 Einführung. Außenhandelsvorteile

Kapitel 1 Einführung. Außenhandelsvorteile Kapitel 1 Einführung Kapitel Spezifische Faktoren (Forsetzung) Internationale Wirtschaft, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld Folie 20041208-1 Außenhandelsvorteile D F, Q F 2 1 4 W 1 W

Mehr

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 2. Grundzüge der Mikroökonomik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 2. Grundzüge der Mikroökonomik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08 I 2. Grundzüge der Mikroökonomik 1 2. Grundzüge der Mikroökonomik 2.1 Arbeitsteilung, Spezialisierung und 2 Warum spielen Märkte eine so große Rolle? Fast alle Menschen betreiben Arbeitsteilung! Arbeitsteilung:

Mehr

Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung

Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung Internationale Ökonomie I (Master) Vorlesung 1: Einleitung Dr. Dominik Maltritz Kontaktdaten: Dominik Maltritz e-mail: Dominik.Maltritz@uni-erfurt.de Telefon: 0361 / 737-4621 Büro: LG 1 R 138 Sprechstunde:

Mehr

Handelstheorien. Eine Übersicht

Handelstheorien. Eine Übersicht Handelstheorien Eine Übersicht Merkantilismus Wirtschaftsmodell des Absolutismus (16. bis 18. Jahrhundert) [Wikipedia] Vertreter u.a.: Jan-Baptiste Colbert 1619-1683, William Petty 1623-1687 Ziel: Stärkung

Mehr

Übung zu Mikroökonomik II

Übung zu Mikroökonomik II Prof. Dr. G. Rübel SS 2005 Dr. H. Möller-de Beer Dipl.-Vw. E. Söbbeke Übung zu Mikroökonomik II Aufgabe 1: Eine gewinnmaximierende Unternehmung produziere ein Gut mit zwei kontinuierlich substituierbaren

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.4: Das Standardmodell des Handels

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.4: Das Standardmodell des Handels Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.4: Das Standardmodell des Handels Einführung treibenden Volkswirtschaft Internationale Einkommenstransfers:

Mehr

Kapitel 4 (Kapitel 5 der neuen Auflage): Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung

Kapitel 4 (Kapitel 5 der neuen Auflage): Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Kapitel 1 Einführung Kapitel 4 (Kapitel 5 der neuen Auflage): Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Folie 4-1 4: Ressourcen, komparativer Vorteil und Einkommensverteilung Einführung

Mehr

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Einführung. Skalenerträge und internationaler Handel: ein Überblick

Kapitelübersicht. Weltagrarmärkte (74064) Einführung. Skalenerträge und internationaler Handel: ein Überblick Kapitelübersicht Weltagrarmärkte (74064) Kapitel 2 Theorie des internationalen Handels Why Do We trade? 2.6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel Einführung Skalenerträge

Mehr

3.3 Kapitalstock und Investitionen

3.3 Kapitalstock und Investitionen 3.3 Kapitalstock und Investitionen Langfristige Anpassung: Substitution und Kapazitäten Die Annahmen des Modells: Die Nachfrage bestimmt sich aus einer logarithmisch linearen Nachfragekurve D = p η Z bzw.

Mehr

Internationale Ökonomie I Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen (Masterkurs) Dr.

Internationale Ökonomie I Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen (Masterkurs) Dr. Internationale Ökonomie I Vorlesung 4: Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative Vorteile und Einkommen (Masterkurs) Dr. Dominik Maltritz Vorlesungsgliederung 1. Einführung 2. Der Welthandel:

Mehr

Kapitel 1 Einführung Kapitel 6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel

Kapitel 1 Einführung Kapitel 6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel Kapitel 1 Einführung Kapitel 6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel Folie 6-1 Kapitelübersicht Einführung Skalenerträge und internationaler Handel: ein Überblick Skaleneffekte

Mehr

Ressourcenausstattung und komparative Vorteile: Das Heckscher- Ohlin-Modell

Ressourcenausstattung und komparative Vorteile: Das Heckscher- Ohlin-Modell Ressourcenausstattung und komparative Vorteile: Das Heckscher- Ohlin-Modell Einführung Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Faktoren Wirkungen des internationalen Handels auf Volkswirtschaften mit zwei

Mehr

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen. Teil 3: Unternehmenstheorie

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen. Teil 3: Unternehmenstheorie Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen Teil 3: Unternehmenstheorie Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen

Mehr

Übung zur Außenwirtschaftspolitik Wintersemester 2009/2010 Übung 1 Theorie der internationalen Wirtschaftsbeziehungen

Übung zur Außenwirtschaftspolitik Wintersemester 2009/2010 Übung 1 Theorie der internationalen Wirtschaftsbeziehungen Übung zur Außenwirtschaftspolitik Wintersemester 2009/2010 Übung 1 Theorie der internationalen Wirtschaftsbeziehungen Bitte bereiten Sie sich mit Hilfe der Pflichtliteratur und deren Online-Materialien

Mehr

Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot

Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Universität Erfurt Wintersemester 07/08 Prof. Dittrich (Universität Erfurt) Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Winter 1 /

Mehr

Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell. Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning

Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell. Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning Woher kommen Kostenvorteile im Internationalen Handel? Beispiel Ricardo-Modell Copyright 2004 South-Western/Thomson Learning Inhalt Vorteile des Außenhandels: als Handelsgewinne auf einem Markt (1 Gut)

Mehr

Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes

Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes Die Arbeitsteilung ist die Mutter unseres Wohlstandes 3.1 Hauptthema des Kapitels......................... 20 3.2 Aufgaben........................................ 21 3.2.1 Übungen.....................................

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte LVA-Leiter: Martin Halla Einheit 6: Die Produktion (Kapitel 6) Einheit 6-1 - Theorie der Firma - I In den letzten beiden Kapiteln: Genaue Betrachtung der Konsumenten (Nachfrageseite). Nun: Genaue Betrachtung

Mehr

Unternehmen und Angebot

Unternehmen und Angebot Unternehmen und Angebot Das Angebot der Unternehmen Private Unternehmen produzieren die Güter und verkaufen sie. Marktwirtschaftliche Unternehmen in der Schweiz 21 Unternehmen Beschäftigte Industrie &

Mehr

Klausur Mikroökonomik I. Wichtige Hinweise

Klausur Mikroökonomik I. Wichtige Hinweise Prof. Dr. Anke Gerber Klausur Mikroökonomik I 2. Termin Sommersemester 2014 22.09.2014 Wichtige Hinweise 1. Lösen Sie nicht die Heftung der ausgeteilten Klausur. 2. Verwenden Sie nur das ausgeteilte Papier.

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA LVA-Leiter: Michael Noldi Einheit 7: Die Kosten der Produktion (Kap. 7.1.-7.4.) Kosten der Produktion IK WS 2014/15 1 Produktionstheorie Kapitel 6: Produktionstechnologie

Mehr

Lösungsskizze zur Probeklausur Einführung in die Mikroökonomie

Lösungsskizze zur Probeklausur Einführung in die Mikroökonomie Lösungsskizze zur Probeklausur Einführung in die Mikroökonomie Prof. Dr. Dennis A. V. Dittrich, Universität Erfurt Aufgaben 1. Ein Konsument habe die Nutzenfunktion U(x, y) = x + y. Der Preis von x ist

Mehr

Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität,

Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität, 20 Etappe 1: Reale Außenwirtschaft Unterschiede bei den Produktionsfunktionen zurückzuführen und können sich auf partielle Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität, Bodenproduktivität

Mehr

Die Produktion eines bestimmten Outputs zu minimalen Kosten

Die Produktion eines bestimmten Outputs zu minimalen Kosten Einführung in die Mikroökonomie Produktion und die Kosten der Produktion Universität Erfurt Wintersemester 07/08 Prof. Dittrich (Universität Erfurt) Die Produktion Winter 1 / 20 Übersicht Die Kostenfunktion

Mehr

Anwendung auf den internationalen Handel: Handelsgewinne und Handelspolitik. Konzept der Renten im Internationalen Handel

Anwendung auf den internationalen Handel: Handelsgewinne und Handelspolitik. Konzept der Renten im Internationalen Handel Anwendung auf den internationalen Handel: Handelsgewinne und Handelspolitik Konzept der Renten im Internationalen Handel Inhalt Wie beeinflusst zwischenstaatlicher Handel die Wohlfahrt? Wer gewinnt und

Mehr

DER SEKTOR AUSLAND. Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik

DER SEKTOR AUSLAND. Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik DER SEKTOR AUSLAND Wirtschaftskreislauf und Außenhandelspolitik Inhalt Der Sektor Ausland Bildungsplanbezüge (Folie 3) Der Sektor Ausland im Wirtschaftskreislauf (Folie 4) Die Antwort der Außenhandelstheorien

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA-Leiterin: Ana-Maria Vasilache Einheit 4: Produktionstheorie (Kapitel 6 & 7) Die Produktionstheorie - Zusammenfassung Kapitel 6: Produktionstechnologie (Inputs Output) Produktionsfunktion, Isoquanten

Mehr

Mikroökonomik für Wirtschaftsingenieure. Dr. Christian Hott

Mikroökonomik für Wirtschaftsingenieure. Dr. Christian Hott Mikroökonomik für Wirtschaftsingenieure Agenda 1. Einführung 2. Analyse der Nachfrage 3. Analyse des s 3.1 Marktgleichgewicht 3.2 Technologie und Gewinnmaximierung 3.3 Kostenkurven 3.4 Monopolmarkt 4.

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA LVA-Leiter: Michael Noldi Einheit 6: Die Produktion (Kap. 6) Produktionstheorie IK WS 2014/15 1 Haushaltstheorie vs. Produktionstheorie Die Haushaltstheorie

Mehr

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb

Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Außenhandelstheorie und internationaler Wettbewerb Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch

Mehr

Prof. Dr. Thomas Straubhaar. Außenwirtschaftspolitik. donnerstags, 8:30 bis 10 Uhr Audimax 1

Prof. Dr. Thomas Straubhaar. Außenwirtschaftspolitik. donnerstags, 8:30 bis 10 Uhr Audimax 1 Prof. Dr. Thomas Straubhaar Universität Hamburg Wintersemester 2010/11 Vorlesung 21-60.373 Außenwirtschaftspolitik donnerstags, 8:30 bis 10 Uhr Audimax 1 1 Modul 2: Theorie des internationalen Handels

Mehr

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell (Masterkurs) Dr. Dominik Maltritz

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell (Masterkurs) Dr. Dominik Maltritz Internationale Ökonomie I Vorlesung 5: Das Standard-Handels-Modell (Masterkurs) Dr. Dominik Maltritz Vorlesungsgliederung 1. Einführung 2. Der Welthandel: Ein Überblick 3. Das Riccardo-Modell: Komparative

Mehr

A 2. Terms of trade-effekte in großen offenen Volkswirtschaften

A 2. Terms of trade-effekte in großen offenen Volkswirtschaften A 2. Terms of trade-effekte in großen offenen Volkswirtschaften islang wurde angenommen, dass die Zollunionsländer kleine offene Volkswirtschaften sind und auch die Zollunion insgesamt den Weltmarktpreis

Mehr

FB II Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Prof. Dr. Joachim Wagner Institut für Volkswirtschaftslehre Datum:

FB II Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Prof. Dr. Joachim Wagner Institut für Volkswirtschaftslehre Datum: Universität Lüneburg rüfer: rof. Dr. Thomas Wein FB II Wirtschafts- und Sozialwissenschaften rof. Dr. Joachim Wagner Institut für Volkswirtschaftslehre Datum: 22.03.06 Wiederholungsklausur Mikroökonomie

Mehr

VO Grundlagen der Mikroökonomie

VO Grundlagen der Mikroökonomie Institut für Wirtschaftsmathematik Ökonomie VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie Die Kosten der Produktion (Kapitel 7) ZIEL: Die Messung von Kosten Die Kosten in der kurzen Frist Die Kosten in der langen

Mehr

Das (einfache) Solow-Modell

Das (einfache) Solow-Modell Kapitel 3 Das (einfache) Solow-Modell Zunächst wird ein Grundmodell ohne Bevölkerungswachstum und ohne technischen Fortschritt entwickelt. Ausgangspunkt ist die Produktionstechnologie welche in jeder Periode

Mehr

Mietinteressent A B C D E F G H Vorbehaltspreis a) Im Wettbewerbsgleichgewicht beträgt der Preis 250.

Mietinteressent A B C D E F G H Vorbehaltspreis a) Im Wettbewerbsgleichgewicht beträgt der Preis 250. Aufgabe 1 Auf einem Wohnungsmarkt werden 5 Wohnungen angeboten. Die folgende Tabelle gibt die Vorbehaltspreise der Mietinteressenten wieder: Mietinteressent A B C D E F G H Vorbehaltspreis 250 320 190

Mehr

und internationaler Handel

und internationaler Handel Kapitel 1 Einführung Kapitel 6: Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel 2006 Pearson Studium Folie 6-1 Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel

Mehr

6.8 Die Wirkungen von Angebotsschocks

6.8 Die Wirkungen von Angebotsschocks Beispiel 3a): positiver Angebotsschock - unerwarteter technischer Fortschritt - Sinken der Einstandspreise importierter Rohstoffe - Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen Angebotsschocks verändern

Mehr

Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot

Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Einführung in die Mikroökonomie Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Universität Erfurt Wintersemester 07/08 rof. Dittrich (Universität Erfurt) Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Winter 1 / 25

Mehr

Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Universität Ulm 89069 Ulm Germany Dipl.-WiWi Michael Alpert Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Übung 2 Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

Mehr

Beschäftigte, Löhne und Arbeitslosigkeit in einer modernen Ökonomie

Beschäftigte, Löhne und Arbeitslosigkeit in einer modernen Ökonomie Beschäftigte, Löhne und Arbeitslosigkeit in einer modernen Ökonomie MB Fünf wichtige Trends auf dem Arbeitsmarkt Wichtige Trends auf Arbeitsmärkten Trends bei Reallöhnen Im 20. Jahrhundert haben alle Industrieländer

Mehr

Farmer: Internationale Mikroökonomik, Kurs, 3 SSt, Do, 14.00-17.00 Uhr, HS 15.06

Farmer: Internationale Mikroökonomik, Kurs, 3 SSt, Do, 14.00-17.00 Uhr, HS 15.06 Farmer: Internationale Mikroökonomik, Kurs, 3 SSt, Do, 14.00-17.00 Uhr, HS 15.06 Kursprogramm Do 09.10.2014: Einführung und stilisierte Fakten des internationalen Handels Do 16.10.2014: Handel und Faktorpreise

Mehr

Mikro I Definitionen

Mikro I Definitionen Mikro I: Definitionen Kapitel 2: Grundlage von Angebot und Nachfrage Die Angebotskurve stellt dar, welche Menge eines Gutes die Produzenten zu einem bestimmten Preis zu verkaufen bereit sind, wobei andere

Mehr

2. Komparativer Vorteil und das Ricardo Modell

2. Komparativer Vorteil und das Ricardo Modell 2. Komparativer Vorteil und das Ricardo Modell Das Prinzip des komparativen Vorteils Es gibt zwei wesentliche Gründe, weshalb Länder Außenhandel treiben: Sie unterscheiden sich voneinander im Hinblick

Mehr

Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11

Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. Daniel Becker Prof. Dr. Wolfgang Peters Internationale Wirtschaftsbeziehungen WiSe 10/11 Nachklausur Zugelassene Hilfsmittel: zweisprachiges Wörterbuch;

Mehr

Soziologie des Arbeitsmarktes. Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage: Das neoklassische Grundmodell

Soziologie des Arbeitsmarktes. Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage: Das neoklassische Grundmodell Soziologie des Arbeitsmarktes Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage: Das neoklassische Grundmodell Inhalt 1. Grundlegende Annahmen des neoklassischen Modells 2. Das Arbeitsangebot (Haushaltssektor) 3. Die

Mehr

Angebot. Vorlesung Bauwirtschaft Angebot = Wie viel bietet ein Unternehmen bei unterschiedlichen Preisen an? Preis.

Angebot. Vorlesung Bauwirtschaft Angebot = Wie viel bietet ein Unternehmen bei unterschiedlichen Preisen an? Preis. Angebot Vorlesung Bauwirtschaft 9.11.24 Angebot = Wie viel bietet ein Unternehmen bei unterschiedlichen Preisen an? Preis Bietet ein Unternehmen bei höheren Preisen mehr an? Ab welchem Preis wird angeboten?

Mehr

Volkswirtschaft Modul 2

Volkswirtschaft Modul 2 Volkswirtschaft Modul 2 Teil II Angebot und Nachfrage I: Wie Märkte funktionieren 2012 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH www.sp-dozenten.de Institut für Wirtschaftswissenschaft.

Mehr

Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile

Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile ine Darstellung im Zwei-Sektoren-Modell Doz. Dr. Georg Quaas 1 inordnung Handelstheorien A. Smith: Absolute Kostenvorteile D. Ricardo: Komparative Kostenvorteile

Mehr

Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel

Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel Anwendung: Zwischenstaatlicher Handel Weltmarktpreis und komperative Vorteile Gewinner und Verlierer beim Aussenhandel Gewinne und Verluste eines Exportlandes Gewinne und Verluste eines Importlandes Wirkungen

Mehr

Theorie des Außenhandels

Theorie des Außenhandels Theorie des Außenhandels Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra-industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch 2009 Außenhandel und

Mehr

Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Internationale Wirtschaftsbeziehungen Internationale Wirtschaftsbeziehungen Teil 1: Vorstellung der Juniorprofessur Teil 2: Ein berühmtes Theorem und was es taugt Daniel Becker Juniorprofessur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (JP

Mehr

Mikroökonomie I Kapitel 4 Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage WS 2004/2005

Mikroökonomie I Kapitel 4 Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage WS 2004/2005 Mikroökonomie I Kapitel 4 Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage WS 2004/2005 Themen in diesem Kapitel Die individuelle Nachfrage Einkommens- und Substitutionseffekte Die Marktnachfrage Die

Mehr

Musterlösung zur Einsendearbeit zur Erlangung der Teilnahmeberechtigung

Musterlösung zur Einsendearbeit zur Erlangung der Teilnahmeberechtigung Musterlösung zur Einsendearbeit Modul 325 Steuern und ökonomische Anreize, Kurs 695 Steuerwirkungslehre II, KE, Wintersemester 2/2 Musterlösung zur Einsendearbeit zur Erlangung der Teilnahmeberechtigung

Mehr

3 Das aggregierte Angebot

3 Das aggregierte Angebot Prof. Dr. Werner Smolny Wintersemester 2004/2005 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 05 Tel. 0731 50 24261 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

Klausur Mikroökonomie I Diplom SS 06 Lösungen

Klausur Mikroökonomie I Diplom SS 06 Lösungen Universität Lüneburg Prüfer: Prof. Dr. Thomas Wein Fakultät II Prof. Dr. Joachim Wagner Institut für Volkswirtschaftslehre Datum: 17.7.2006 Klausur Mikroökonomie I Diplom SS 06 Lösungen 1. Eine neue Erfindung

Mehr

Das aggregierte Angebot

Das aggregierte Angebot Das aggregierte Angebot 3.1 Erläutern Sie die kurzfristige Anpassung der Preise und der Produktion in einem Modell monopolistischer Konkurrenz auf dem Gütermarkt, einer limitationalen Produktionsfunktion

Mehr

3 NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITIGE MARKTPROZESSE DES POLYPOLS 3.1 Gossen sche Gesetze als Basis für Konsumentscheidungen

3 NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITIGE MARKTPROZESSE DES POLYPOLS 3.1 Gossen sche Gesetze als Basis für Konsumentscheidungen 3 NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITIGE MARKTPROZESSE DES POLYPOLS 3.1 Gossen sche Gesetze als Basis für Konsumentscheidungen 3.1.1 Begrifflichkeit Gesamtwirtschaftliche Nachfrage Konsumnachfrage (Haushaltsnachfrage)

Mehr

Lösung zu Aufgabensammlung. Vollkommener Wettbewerb: Aufgabensammlung I. Welches sind die Prämissen (Voraussetzungen) für vollständigen Wettbewerb?

Lösung zu Aufgabensammlung. Vollkommener Wettbewerb: Aufgabensammlung I. Welches sind die Prämissen (Voraussetzungen) für vollständigen Wettbewerb? Thema Dokumentart Mikroökonomie: Vollkommener Wettbewerb Lösung zu Aufgabensammlung LÖSUNGEN Vollkommener Wettbewerb: Aufgabensammlung I Aufgabe 1 1.1 Welches sind die Prämissen (Voraussetzungen) für vollständigen

Mehr

Vorwort: Motivation und Überblick 1. I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5

Vorwort: Motivation und Überblick 1. I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5 Vorwort: Motivation und Überblick 1 I Empirie: Außenhandel und Handelskosten 5 1 Ausmaß und Struktur des Handels 7 1.1 Begriffe und Maßgrößen... 7 1.2 Entwicklung und Struktur des Welthandels.... 9 1.2.1

Mehr

Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do , HS VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen

Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do , HS VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen Internationale Mikroökonomik Kurs, 3h, Do 14.00-17.00, HS15.06 VO4: Faktorproportion, Leontief- Paradoxon und Weiterentwicklungen Einführung und Literaturhinweise Faktorproportionentheorem logisch konsistent

Mehr

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 6: Internationaler Handel bei unvollständigem Wettbewerb. Dr. Dominik Maltritz

Internationale Ökonomie I. Vorlesung 6: Internationaler Handel bei unvollständigem Wettbewerb. Dr. Dominik Maltritz Internationale Ökonomie I Vorlesung 6: Internationaler Handel bei unvollständigem Wettbewerb Dr. Dominik Maltritz Vorlesungsgliederung 1. Einführung 2. Der Welthandel: Ein Überblick 3. Das Riccardo-Modell:

Mehr

Klausur zur VWL I (Mikroökonomie) im WS 2002/03 Studiengänge TUM-BWL/MBA

Klausur zur VWL I (Mikroökonomie) im WS 2002/03 Studiengänge TUM-BWL/MBA Klausur zur VWL I (Mikroökonomie) im WS 2002/03 Studiengänge TUM-BWL/MBA Technische Universität München Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre Prof. Dr. W. Ried Version D Allgemeine Hinweise Die Unterlagen

Mehr

Vorlesung VWL A bei Prof. Shaked: Übungen zum 3. und 4. Kapitel

Vorlesung VWL A bei Prof. Shaked: Übungen zum 3. und 4. Kapitel Vorlesung VWL A bei Prof. Shaked: Übungen zum 3. und 4. Kapitel 1. Betrachte einen Schuhmacher und einen Anbauer von Gemüse. Handel könnte für beide nutzbringend sein, wenn a. der Schuhmacher nur Schuhe

Mehr

Internationaler Handel und Handelspolitik

Internationaler Handel und Handelspolitik Internationaler Handel und MB Komparativer Vorteil als Basis von Handel Grundlage für Handel: Prinzip des komparativen Vorteils (vgl. Kapitel 2) Wiederholung: A hat einen komparativen Vorteil gegenüber

Mehr

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen. Teil 2: Haushaltstheorie

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen. Teil 2: Haushaltstheorie Einführung in die Wirtschaftswissenschaften für Nicht-ÖkonomInnen Teil 2: Haushaltstheorie Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen

Mehr

Einführung in die Mikroökonomie Produktion und die Kosten der Produktion. Die Produktion: Wiederholung und Übung

Einführung in die Mikroökonomie Produktion und die Kosten der Produktion. Die Produktion: Wiederholung und Übung Einführung in die Mikroökonomie Produktion und die Kosten der Produktion Universität Erfurt Wintersemester 07/08 Prof. Dittrich (Universität Erfurt) Die Produktion Winter 1 / 23 Die Produktion: Wiederholung

Mehr

Politische Ökonomie der Handelspolitik

Politische Ökonomie der Handelspolitik Politische Ökonomie der Handelspolitik Einführung Argumente für und wider Freihandel Handelsgewinne Marktversagen Einkommensverteilung 1 Freihandelsgewinne Effizienzgewinne im Vergleich zu Handelsrestriktionen

Mehr

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte LVA-Leiter: Martin Halla Einheit 7: Die Kosten der Produktion (Kapitel 7.1-7.4.) Einheit 7-1 - Die Kosten der Produktion Kapitel 6: Produktionstechnologie (Inputs Output) Kapitel 7: Preis der Produktionsfaktoren

Mehr

Prof. Dr. Ulrich Schwalbe Wintersemester 2004/05. Klausur Mikroökonomik. Matrikelnummer: Studiengang:

Prof. Dr. Ulrich Schwalbe Wintersemester 2004/05. Klausur Mikroökonomik. Matrikelnummer: Studiengang: Prof. Dr. Ulrich Schwalbe Wintersemester 2004/05 Klausur Mikroökonomik Matrikelnummer: Studiengang: Prof. Dr. Ulrich Schwalbe Wintersemester 2004/05 Klausur Mikroökonomik Bitte bearbeiten Sie alle zehn

Mehr

Mikroökonomik 2. Programm. Absolute Vorteile (Smith) Gründe für Arbeitsteilung. Unterschiedliche Produktionsmöglichkeiten

Mikroökonomik 2. Programm. Absolute Vorteile (Smith) Gründe für Arbeitsteilung. Unterschiedliche Produktionsmöglichkeiten Mikroökonomik 2 Unterschiedliche Produktionsmöglichkeiten Schweden fördert Eisen Saudi Arabien fördert Öl Extremer Fall unterschiedlicher Produktivitäten: Arbeitsteilung Lehrbuch: Kapitel 3 Ein Land /

Mehr

Kapitel 1 Einführung. Aufgabe 1: Inland

Kapitel 1 Einführung. Aufgabe 1: Inland Kapitel Einführung Übung 3: Kapitel 8, Aufgaben -7 20050209- Aufgabe : Inland P = Weizenpreis (in /W) Inlandsnachfrage: = 00 20P (gibt für alle P-Niveaus an) Inlandsangebot: = 20 + 20 P (gibt für alle

Mehr

Klausur zum Modul bzw. zur Veranstaltung Handel: Außenhandel und internationaler Wettbewerb

Klausur zum Modul bzw. zur Veranstaltung Handel: Außenhandel und internationaler Wettbewerb Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Universität der Bundeswehr München 85577 Neubiberg

Mehr

Theorie des Außenhandels

Theorie des Außenhandels Theorie des Außenhandels Das Konzept des komparativen Vorteils Faktorausstattung und Handelsmuster Intra-industrieller Handel Freihandel und die Gewinne aus Außenhandel K. Morasch 2008 Außenhandel und

Mehr

Einführung in die Mikroökonomie

Einführung in die Mikroökonomie Einführung in die Mikroökonomie Übungsaufgaben 1. Folgende Tabelle gibt die Outputmenge Q in Abhängigkeit von der Anzahl der eingesetzten Arbeiter L an. L 0 1 2 3 4 5 6 Q 0 20 50 90 125 140 150 a) Wie

Mehr

38 Volkswirtschaftslehre

38 Volkswirtschaftslehre 38 Volkswirtschaftslehre 1.8 Verschiedenes 1.8.1. Magisches Viereck, magisches Vieleck (Sechseck) Magisches Viereck: Vollbeschäftigung (hoher Beschäftigungsstand), niveaustabilität, außenwirtschaftliches

Mehr

Handel im unvollkommenen Wettbewerb

Handel im unvollkommenen Wettbewerb Handel im unvollkommenen Wettbewerb Einführung Skalenerträge und Handel Monopolistischer Wettbewerb und Handel Dumping Externe Skaleneffekte und Außenhandel Heterogene Firmen und Außenhandel Zusammenfassung

Mehr

Brückenkurs Mikroökonomie

Brückenkurs Mikroökonomie Thieß Petersen Brückenkurs Mikroökonomie Lösungen UVK Verlagsgesellschaft mbh Konstanz mit UVK/Lucius München Brückenkurs Mikroökonomie: Lösungen 2 1 Was ist Mikroökonomie 1. Welcher Disziplin wird die

Mehr