Zitat von Kostas Stamoulis, Wirtschaftsressort der FAO:
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- Busso Förstner
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1 Zitat von Kostas Stamoulis, Wirtschaftsressort der FAO: Investitionen in die Landwirtschaft haben größere Wirkungen auf die Armutsbekämpfung als Investitionen in andere Bereiche. Kleinbetriebe sind besonders erfolgreich.
2 Durch nachhaltige Landwirtschaft aus der Armut Wie arme Kleinbauernfamilien Alternativen entwickeln
3 Überblick 1) Armut im ländlichen Raum 2) Intensivlandwirtschaft + Armut 3) Globalisierung des Agrarhandels 4) Chancen durch nachhaltige Landwirtschaft 5) Forderungen an die Politik
4 Situation im ländlichen Raum Über 840 Mio Menschen hungern weltweit 75% leben im ländlichen Raum Katastrophen nur für 8% verantwortlich Mehrzahl der Hungernden lebt paradoxerweise dort, wo die Nahrung produziert wird: Landlose und Kleinbauernfamilien
5 Situation im ländlichen Raum Weltweit wird genug Nahrung produziert Durchschnittlich stehen 360 kg Getreide pro Person zur Verfügung Hunger ist ein Verteilungsproblem! Arme Menschen haben schlicht kein Geld, sich etwas zu Essen zu kaufen Getreide wird ans Vieh verfüttert - z.b. gehen 95% der Sojaproduktion + ein Drittel des weltweiten Fischfangs ins Tierfutter
6 Gründe für die Armut Landzugang sehr ungerecht verteilt 4% der Landbesitzer kontrollieren die Hälfte des Ackerlandes Ca. 60% der Menschen müssen mit 8% der Ackerfläche auskommen 30-50% besitzen überhaupt kein Land
7 Gründe für die Armut Produktivität der Böden ist gering Unfruchtbare Böden Fehlende Bewässerung Nicht standortgerechte Nutzung Keine staatliche Unterstützung und kaum Zugang zu Produktionsmitteln, z.b. Kredite = niedriges Einkommen + hohe Krisenanfälligkeit für Kleinbauern
8 Welche Art der Landwirtschaft wird gefördert? Landwirtschaftspolitik ist i.d.r. an den Interessen der Großgrundbesitzer + multinationalen Konzerne ausgerichtet Intensivlandwirtschaft mit Subventionen für die Großen Plantagenwirtschaft, meist auf Export ausgerichtet Beratung, Forschung + Werbung für industrielle Landwirtschaft
9 Grüne Revolution MYTHOS Produktionssteigerung durch Hochertragssorten, Dünger + Pestizide = Hungerbekämpfung? ABER Hunger ist ein Verteilungsproblem!!
10 Widerspruch der Intensivlandwirtschaft Wo die Investitionen hingehen Ausgefeilte Technologien Kapitalintensive Techniken Einsparung von Arbeitskraft Agrarökologische Gunstgebiete Was Kleinbauern brauchen Geringe Investitionen + schnelle Einkünfte Einfache Handhabung Angepasst für Handarbeit + kleine Flächen Marginale Standorte + widrige Bedingungen
11 Nutzen der Grünen Revolution für die Armen? Nicht angepasst Hohe Kosten und große Risiken Abhängigkeit von Geldverleihern Verschuldung nach Missernten Oft Landverlust + größere Armut
12 Auswirkungen der Grünen Revolution Kontrollverlust über das Saatgut über die Betriebsmittel über die Betriebsabläufe über das Wissen = Abhängigkeit von Agro-Unternehmen
13 Auswirkungen der Exportprodukte für die Märkte im Norden Plantagenwirtschaft, Landkonzentration, Vertreibung Kaum Zugang für Kleinbäuerinnen + - bauern außer über Nischenmärkte (fairer Handel, Bio) Globalisierung
14 Zum Beispiel Orangensaft 21 l pro Kopf 90% aus Brasilien Für 1 l O-Saft 22 l Wasser Für Arbeitsprozesse + Transport km, ca. 0,4 l Treibstoff pro l O-Saft Pro l O-Saft braucht man 1 m² Land = ha 35% Kinderarbeit Export als Grund für die Armut
15 Auswirkungen der Ungerechter Welthandel Subventionierung in reichen Ländern Dumping zerstört lokale Märkte Kleinbäuerliche Betriebe im Süden werden nicht geschützt Globalisierung
16 Zum Beispiel Zucker In Zwasiland (südliches Afrika) wird Zucker zur Hälfte der Kosten wie in der EU produziert Bauern können dort mit subventionierten Zuckerpreisen aus der EU nicht konkurrieren Zucker wird meist in Kleinbetrieben produziert, viele Menschen arbeiten in der Zuckerindustrie Bisher Verlust von Arbeitsplätzen
17 Potenzial nachhaltiger Landwirtschaft für die Armen Entwicklung alternativer Formen der Landwirtschaft basierend auf traditionellem Wissen Ressourcen schonend und erhaltend + Biodiversität nutzend mit lokalen Betriebsmitteln in Verantwortung + unter Kontrolle der Bäuerinnen + Bauern
18 Vorteile nachhaltiger Landwirtschaft für die Armen Risikominderung + sichere Einkommen durch Diversifizierung + Ertragssicherheit Weg aus Schuldenfalle durch geringe Kosten + Unabhängigkeit Produktionssteigerung Durch gesunde Böden, angepasstes Saatgut, intakte Ökosysteme
19 Vorteile nachhaltiger Landwirtschaft für die Armen Erhalt der natürlichen Ressourcen Biodiversität als Pool für neue Landrassen unkultivierte Nahrungsmittel für Ernährungssicherheit + Gesundheit 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 Energieeffizienz 0 5 Intensiv Nachhaltig
20 Vorteile nachhaltiger Landwirtschaft für die Armen Wissenszuwachs Kontrollgewinn Stärkung des Selbstvertrauens + der Kreativität Positive Wirkung auf das soziale Leben Politische Mobilisierung
21 Landwirtschaft Wohin? Im Süden: Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und Agrarreformen Stärkung der Bauernbewegungen + Politikbeeinflussung gute Regierungsführung: Kontrolle der Konzerne + Schutz der Menschenrechte (z.b. Landrechte, Saatgut) Investition in partizipative Forschung + Erhalt der Biodiversität
22 Landwirtschaft Wohin? Im Norden Gerechte Handelsbeziehungen Abbau von Subventionen + Verbot von Preisdumping Förderung des fairen Handels Kritische Verbraucher/innen Paradigmenwechsel: von Geiz ist geil zu Qualität und Solidarität: regional, Öko + fair
23 Landwirtschaft Wohin? International Ernährungssouveränität: Rechte auf Nahrung und Nahrungsproduktion gehen über Handelsinteressen Recht auf Nahrung Gerechte Welthandelsbestimmungen Schutz der Bauernrechte + Kontrolle multinationaler Konzerne
24 Nachhaltige Landwirtschaft bietet die besten Chancen für die Armen im Süden für ein menschenwürdiges Leben.
25 Vielen Dank für Ihre Interesse!
Globalisierung im Agrarbereich
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