Einführung Themenkomplex Rassismus. Prof. Dr. Nivedita Prasad
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- Emilia Gärtner
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1 Einführung Themenkomplex Rassismus Prof. Dr. Nivedita Prasad
2 Terminologien, Bezeichnungspolitik Wer wird auf Grund von Kultur, Ethnizität und/oder rassistischer Konstruktionen marginalisiert und diskriminiert?
3 Veraltete oder diskriminierende Begriffe vs. Bevorzugte Begriffe/ Selbstbezeichnungen
4 Ausländer, Ausländische Mitbürger Asylanten Eskimo Farbig/ colored MigrantInnen, Eingewanderte, Menschen mit Migrationshintergrund Asylbewerber, Flüchtlinge, im Exil Lebende Inuit People of Color 4
5 Illegale Indianer Mischling, Mulatte Das N- Wort Zigeuner Illegalisierte Menschen, Menschen ohne Papiere, Sans Papiers Ureinwohner von...oder indigene Bevölkerung Afro-deutsche, Schwarze Deutsche, Menschen bikultureller Herkunft Schwarze, Schwarze Deutsche, Afro-deutsche, Sinti, Roma 5
6 Welche Formen von Rassismus kennen Sie?
7 Formen von Rassismus Alltäglicher Rassismus Institutionalisierter Rassismus Diskursiver Rassismus Struktureller Rassismus Antizipierte Rassismuserfahrung Verinnerlichter Rassismus Kulturalisierender Rassismus Antiislamscher Rassismus Feministischer Rassismus Darwinistischer Rassismus 7
8 Welche andere Ismen kennen Sie?
9 Was passiert wenn ein Mensch von mehr als einem Ismus betroffen ist?
10 Intersektionalität vs. Mehrfach- oder Doppeldiskriminierung Hintergrund: Crenshaw Bsp. Für intersektionale Diskriminierung Kopftuchverbot Z.B. schlechtes Chancen in Schulen: Intersektion: männliches Geschlecht/bildungsunerfahrene Familie/Migrationshintergrund Das Fehlen barrierefreier Gynäkologiestühle
11 Rassismus ohne Rasse Im AGG (2007) wird von Rasse gesprochen; im Rahmen von ICERD (1966) gar von Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von rassischer Diskriminierung! Österreich verwendet im AGG ethnische Zugehörigkeit Rassistische Diskriminierung Zur Verwendung des Begriffs Rasse siehe: Cremer, Hendrik 2008: "...und welcher Rasse gehören Sie an?" Zur Problematik des Begriffs "Rasse" in der Gesetzgebung, Deutsches Institut für Menschenrechte, Policy Paper No. 10, Berlin. 11
12 Rassismusdefintionen
13 UN Konvention gegen rassistische Diskriminierung (ICERD) 1966 "jede auf der Rasse, Hautfarbe, der Abstammung, dem nationalen Ursprung oder dem Volkstum beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird." (Art. 1 Abs. 1) 13
14 Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (Ecri) 2002: Direkte Rassendiskriminierung bedeutet jede unterschiedliche Behandlung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit oder nationaler oder ethnischer Herkunft ohne sachliche und vernünftige Gründe. 14
15 Philomena Essed: Der Rassismus ist eine Ideologie, eine Struktur und ein Prozess, mittels derer bestimmte Gruppierungen auf der Grundlage tatsächlicher oder zugeschriebener biologischer oder kultureller Eigenschaften als wesensmäßig andersgeartete und minderwertige "Rassen" oder ethnische Gruppen angesehen werden. Philomena Essed, Multikulturalismus und kultureller Rassismus in den Niederlanden (S 375). In: Rassismus und Migration in Europa, ARGUMENT-Sonderband AS 201,
16 Stuart Hall: Rassismus bezeichnet die Ideologie, Menschen in angeblich biologisch-definierte Rassen einzuteilen und diese in einer Hierarchie anzuordnen. Somit beruht Rassismus nicht auf biologischen Unterschieden, sondern ist eine soziale Praxis, in der körperliche Merkmale zur Klassifizierung von Menschen verwendet werden. Hall 2000,: Rassismus als ideologischer Diskurs, in Räthzel, Nora (Hrsg.): Theorien über Rassismus. Hamburg, ARGUMENT S
17 Definitionen.. Racism = Prejudice plus power 17
18 Was ist eigentlich Rassismus? Text Rommelspacher
19 Kernelemente von Rassismus Rassen Konstruktion: Naturalisierung : Unterschied ist unveränderbar bzw. vererbbar Homogenisierung: Alle.. sind gleich Polarisierung: Grundsätzlich verschieden und unvereinbar Hierarchisierung: Es ist klar wer wem überlegen ist, es gibt eine Rangordnung 19
20 Kernelemente von Ismen Historischer Hintergrund z.b. Kolonialismus, kalte Krieg, Holocaust Gesellschaftliches Machtverhältnis Mehrheit/Minderheit keine mathematische Größe Legitimation von Überlegenheit und Privilegien Abwehr eigener Konflikte und Ambivalenzen 20
21 Kulturalisierung als Problem in der Sozialen Arbeit
22 Eine aus Istanbul
23 Bitte beantworten: in deutsch oder englisch! Dear Colleagues, We are a counseling Center for women who experience domestic violence. Tomorrow for the first time a German woman is coming to us. We would to be culturally sensitive and therefore kindly ask you to send us information, that would help assist her appropriately. Kind regards Meltim Aktas (center against Domestic Violence, Istanbul) 23
24 Was ist Kulturalisierung Der Versuch eine Verhaltensweise kulturell zu erklären; Kulturbegriff ist statisch und klar definiert; Es wird davon ausgegangen, dass jeder Kontakt von vermeintlich unterschiedlichen Kulturen zu einem Konflikt führen muss. 24
25 Problematisch Erfahren in der Regel nur Minorisierte, kulturelle Prägung von Mehrheitsangehörigen wird vernachlässigt; allein schon deshalb diskriminierend; Ethnisierten Menschen wird jegliche Individualität abgesprochen, sie werden nur als Kulturträger gesehen, die sich in einem vorgegebenen statischen kulturellen Rahmen bewegen; Kultur als der politisch korrektere Nachfolger des Wortes Rasse? Kulturspezifische Betrachtung nur im Zusammenhang mit deviantem Verhalten des konstruierten Anderen; Bsp.: Letti Volpp oder Narayan Die Erkennung migrations- oder milieuspezifischer Aspekte wird durch den verlockenden Versuch der Kulturalisierung erschwert. 25
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