Sophia Schumann Hausarbeit Unternehmensplanspiel
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- Moritz Gerhardt
- vor 6 Jahren
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1 (A) Rentabilität und Liquidität Gegeben ist die Auftaktstrategie des Unternehmens 29 beim Unternehmensplanspiel Puten und Perlhühner. Diese soll zunächst hinsichtlich ihrer Rentabilität beurteilt werden. Als Renatbilität bezeichnet man das Verhältnis zwischen dem Gewinn am Ende der Periode und dem am Anfang eingesetzten Kapital. Man untersucht, ob die Investition rentabel war. Das vorliegende Unternehmen hat zu Beginn der Periode in zwei A-Produktionsanlagen investiert. Dabei werden jeweils 20 Puten und 20 Perlhühner in den Anlagen untergebracht (Anhang, Tabelle 2). Die Produktionsanlage A ist im Vergleich zu den anderen Produktionsanlagen sehr günstig, sie hat nur einen Kapitalbedarf von 40 Geldeinheiten (GE). Das macht eine Kaufsumme von 80 GE bei zwei Anlagen. Im Gegensatz zu den geringen Anschaffungskosten sind die variablen Kosten jedoch sehr hoch, sie betragen pro Tier 10 GE, egal ob Pute oder Perlhuhn. Das macht bei 40 Tieren einen Produktionsaufwand von 400 GE. Hinzu kommen ausserdem die allgemeinen Betriebsausgaben, die für jedes Unternehmen in gleicher Höhe anfallen, unabhängig vom Umfang der Produktion. Daraus ergibt sich: Kauf Anlage 80 GE variable Kosten 400 GE allg. Betriebsausgaben 200 GE Insgesamt fallen somit Kosten in Höhe von 680 GE für Unternhemen 29 an (Anhang, Tabelle 4). Da jedes Unternehmen zu Beginn des Spieles über ein Giroguthaben von 1000 GE verfügt, bleibt ein Rest von 320 GE. Diesen legt das Unternehmen in Wertpapiere an. Es ergibt sich demnach ein Kontostand von Null zu Periodenbeginn (Anhang, Tabelle 6). Um diese Auftaktstrategie nun zu bewerten muss man verschiedene Faktoren berücksichtigen. Anlage A ist die kleinste der zu Verfügung Stehenden. Das ist der Grund warum sie nur 40 GE kostet. Sie ist auch die einzige Anlage, deren Nutzungsdauer nur zwei Perioden beträgt. Das bedeutet, dass 50% des Wertes pro Periode abgeschrieben werden müssen. Der Restwert sinkt am Ende der Periode um 1 2, bei den anderen Anlagen allerdings nur um 1 3. Da der Restwert in die Berechnung des Eigenkapitals mit eingeht, ist eine Anlage mit längerer Nutzungsdauer besser als eine mit Kürzerer. Ein weiterer Nachteil von Anlage A ist, dass sie nur 20 Tiere aufnehmen kann. Die Anlagen D und E hingegen haben eine Kapazität, die mehr als dreimal so groß ist. Daraus ergeben sich die hohen variablen Kosten bei A und die geringen variablen Kosten bei D und E. Allgemein kann man sagen, dass mit Zunahme der Kapazität die variablen Kosten abnehmen. Eine konkrete Beurteilung der Strategie lässt sich nur erstellen, wenn man Annahmen über die Preise in der ersten Runde macht und mit Hilfe dieser anschliessend Berechnungen durchführt. Um eine solche realistische Anfangssituation zu schätzen, wäre es eigentlich von Nöten aus den gegebenen Werten für die Anzahl der Puten, sowie Perlhühner und deren Preise der ersten acht Runden die Parameter der Nachfragefunktionen 1
2 lnx1 = a1 b1 lngp 1 + c1 lngp 2 lnx2 = a2 + b2 lngp 1 c2 lngp 2 zu schätzen. Damit wäre man in der Lage realistische Anfangsbedingungen zufällig zu erzeugen. Hier soll ein einfacherer Weg benutzt werden, bei dem ich davon ausgehe, dass die Preise für Puten und Perlhühner normalverteilt um einen entsprechenden Erwartunsgwert sind. Ich habe also die acht vorliegenden Preise benutzt und damit die Parameter zweier Normalverteilungen geschätzt. Wie man Abbildung 1 entnehmen kann ergibt sich beim Putenpreis ein Erwartungswert von 12, 84 und beim Perlhuhnpreis von 13, P(x) x in GE Abbildung 1: Die Darstellung zeigt die Dichtefunktionen des Puten- und Perlhuhnpreises. obere Kurve = Putenpreis, untere Kurve = Perlhuhnpreis Im Anhang findet man eine Ecxelmappe, die auf Grundlage der Preise alle Berechnungen der laufenden Periode durchführt. Demnach ergibt sich am Ende ein Verlust von 83 GE. Das Eigenkapital ist von 1000 GE auf 917 GE gesunken. Es berechnet sich aus dem Kontostand, welcher 877 GE beträgt, und dem Restwert der Anlagen, welcher 40 GE ist. Die Auftaktstrategie des Unternehmens war demnach nicht rentabel. Zur Einschätzung der Renatbilität muss man den Gewinn/Verlust, die Eigenkapitalrentabilität und den Kapitalwert beachten. Bei diesem Unternehmen wurde kein Gewinn, sondern ein Verlust erwirtschaftet. Das bedeutet, dass die Aufwendungen größer als die Erträge waren. Mit dem Gewinn lässt sich die Eigenkapitalrentabilität (EKR) ermitteln. Die EKR gibt an, um wie viel Prozent sich das eingesetzte Kapital erhöht oder verringert hat: EKR = Gewinn Eigenkapital 100 EKR =
3 EKR = 8, 3% Es ergibt sich eine negative Eigenkapitalrentabilität, da sich das Eigenkapital verringert hat. Das eingezetzte Kapital von 1000 GE hat sich negativ verzinst, es ist um 8,3 % gesunken. Man hat am Ende weniger übrig, als man am Anfang eingesetzt hat. Genau wie die Eigenkapitalrentabilität ist auch der Kapitalwert der vorliegenden Investition kleiner Null. Der Kapitalwert gibt an, ob eine Investition rentabel ist. Man summiert die Gegenwartswerte aller Ein- und Auszahlungen, die in Zusammenhang mit der Investition entstehen. Als Gegenwartswert bezeichnet man den Wert, den eine Zahlung, die in der Zukunft entsteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat. Es müssen sowohl Ein- als auch Auszahlungen berücksichtigt werden. Bei Unternehmen 29 fällt zu Periodenbeginn ein Zahlungsstrom von an. Der Gegenwartswert ist Am Ende hat das Unternehmen einen Zahlungsstrom von Dadurch ergibt sich ein Rückfluss durch die Investition von -83. Da der Rückfluss negativ ist, ist auch der Kapitalwert negativ. Bei einer Berechnung würde man 917 GE für eine Periode abzinsen und zu GE dazu addieren. Egal, von welchem Zins für die Abzinsung man ausgeht, der Kapitalwert ist immer kleiner Null, und die Investition somit nicht rentierlich. Des Weiteren soll die Liquidität des Unternehmens beurteilt werden. Als Liquidität bezeichnet man die ständige Fähigkeit des Unternehmens den fälligen Verbindlichkeiten nachzukommen. Wenn ein Unternehmen nicht mehr über genügend finanzielle Mittel besitzt, ist es illiquide. Unternehmen 29 besitzt zu Beginn der Periode, wie alle anderen Unternehmen auch, einen Kontostand von 1000 GE, es ist somit liquide. Diese 1000 GE stehen dem Unternehmen zur Verfügung um die geplanten Investitionen zu finanzieren. Die benötigte Menge an finanziellen Mitteln nennt man Kapitalbedarf, er muss zum Zeitpunkt der Investition zur Verfügung stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob er durch Eigen- oder Fremdkapital gedeckt ist. Wichtig ist nur, dass zu jeder Zeit genügend finanzielle Mittel vorhanden sind. Das Unternehmen 29 hat sich für eine relativ kleine Investition entschieden. Zwei Anlagen der Größe A kosten zusammen nur 80 GE. Zählt man die variablen Kosten und die allgemeinen Betriebsausgaben dazu, so bleibt ein Restbetrag von 320 GE auf dem Girokonto. Das Unternehmen deckt alle Kosten der Investition durch Eigenkapital, es muss weder langfristiges Fremdkapital in Form eines Darlehens, noch Kurzfristiges durch Nutzung des Kontokorrents aufnehmen. Hinsichtlich der Liquidität für diese Periode kann man sagen, dass das Unternehmen eine gute Auftaktstrategie gewählt hat. Es wird zu keiner Zeit illiquide. Sowohl am Anfang als auch am Ende der Periode sind finanzielle Mittel vorhanden, die zur Begleichung der Verbindlichkeiten zur Verfügung stehen. Man stellt allerdings fest, dass die Liquidität nach Ablauf der Periode kleiner ist als zu Beginn. Wenn das Unternhemen die aktuelle Strategie beibehält kann man davon ausgehen, dass die Liquidität mit jeder Periode geringer wird. Das kann man erkennen, wenn man die Einnahmen mit den Ausgaben vergleicht. Schaut man sich Tabelle 9 an, so kann man sehen, dass es einen negativen Überschuss am Ende der Periode gibt. Die Ausgaben überwiegen gegenüber den Einnahmen. Das Unternhemen verfügte am Anfang über einen Bestand an finanziellen Mitteln von 1000 GE, am Ende verfügt es jedoch nur noch über 877 GE. Betrachtet man die Liquidität langfristig, kommt man zu dem Schluss, dass die Investitionen von Unternehmen 29 schlecht waren. 3
4 Allgemeine Beurteilung der Auftaktstrategie Wenn man die die Auftaktstrategie im Ganzen bewerten möchte, so kann man sagen, dass es nicht zu empfehlen ist sich für diese Strategie zu entscheiden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum Einen ist die Rentabilität des Unternehmens schlecht. Die getätigten Investitionen waren nicht rentabel, da das Unternehmen am Ende der Periode einen Verlust erwirtschaftet hat. Die getätigten Aufwendungen konnten nicht durch die Erträge der Puten und Perlhühner gedeckt werden. Das kann man Tabelle 8 entnehmen. Auf der linken Seite steht ein größerer Betrag als rechts, was zu einem Verlust von 83 GE geführt hat. Dieser Verlust schmälert das Eigenkapital. Es beträgt nach Ablauf der Periode nur noch 917 GE. Die beiden A-Anlagen sind noch 40 GE wert. Ihr Restwert fliesst in die Berechnung des Eigenkapitales mit ein. Wenn die Anlagen am Ende der nächsten Periode abgeschrieben sind, sinkt das EK um weitere 40 GE zusätzlich zu den Verlusten durch mangelnde Deckung der Aufwendungen (allg. BA, variable Kosten, etc.). Das Eigenkapital des Unternehmens wird stetig sinken. Das ist kein guter Ausgangspunkt für den Beginn der dritten Periode, in der neue Produktionsanlagen gekauft werden müssen. Dann wird das Unternehmen seine Investitionen wahrscheinlich nicht mehr ohne Aufnahme von Fremdkapital durchführen können. Die Abnahme des Eigenkapitales ist auch der Abnahme der Liquidität geschuldet. Auch diese fliesst in die Berechnung ein. Die Liquidität ist während der ersten Periode gesunken und wenn das Unternehmen seine Strategie nicht überdenkt, wird die Liquidität weiter sinken. Ich würde dem Unternehmen raten seine Produktion auszuweiten. 20 Puten und 20 Perlhühner sind nicht genug um am Markt zu bestehen. Ausserdem sollte man sich für eine andere Produktionsanlage entscheiden. Die geringen Anschaffungskosten von Anlage A verleiten sicherlich zu dem Fehldenken, dass man günstiger produzieren kann, weil man weniger Ausgaben für den Kauf der Anlagen hat. Das ist aber aus mehreren Gründen nicht der Fall. Anlage A hat zum Einen eine kürzere Nutzungsdauer als die anderen Anlagen, was sich negativ auf die Berechnung des Eigenkapitals auswirkt. Zum Anderen sind die variablen Kosten extrem hoch. Man hat pro Tier Kosten in Höhe von 10 GE. Bei 40 Tieren ergeben sich zusätzlich Kosten in Höhe von 5 GE pro Tier, wenn man die allgemeinen Betriebsausgaben durch die Anzahl der Tiere teilt. Damit kostet ein Tier in der Produktion 15 GE. Der Preis muss also mindestens bei 15 GE liegen, damit man genau die Kosten gedeckt hat. Erst wenn der Preis noch höher steigt erwirtschaftet man Gewinne. Diesen Zusammenhang kann man in den beiden folgenden Abbildungen 2 und 3 sehr gut sehen. In Abb. 2 sieht man den Kontostand am Periodenende, bei unterschiedlichen Preisen für Puten und Perlhühner. Wie eben schon erwähnt, hat man bei nach Ablauf der Periode genau 1000 GE auf dem Konto, wenn die Preise jeweils bei 15 GE liegen. Man hat dann genau das erwirtschaftet, was man investiert hat und geht mit ±0 aus der Periode. Der Kontostand steigt, wenn die Preise steigen und überschreitet ab Preisen von 15 GE die 1000 GE-Grenze. 4
5 Abbildung 2: Kontostand am Periodenende in Abhängigkeit vom Puten- und Perlhuhnpreis Abbildung 3 zeigt den Zusammenhang zwischen den Preisen und dem Gewinn bzw. Verlust. Bei Preisen >15GE erwirtschaftet man Gewinne. Bei geringeren Preisen liegt der erwirtschaftete Betrag unter den anfänglichen 1000 GE, was einen Verlust bedeutet. Abbildung 3: Gewinn/Verlust in Abhängigkeit vom Puten- und Perlhuhnpreis Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Preise sowohl für Puten als auch für Perlhühner dauerhaft über 15 GE liegen, ist Anlage A nicht zu empfehlen. Größere Anlagen sind geeigneter, da man mehr Tiere produzieren kann. Man kann dann auch in Perioden überleben, in denen die Preise etwas niedriger sind, denn mit vielen Produktionseinheiten lassen sich Preisschwankungen besser kompensieren. 5
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