Bewohner haben jetzt eine starke Stimme
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- Waltraud Kuntz
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1 Kurz gesagt In Schleswig-Holstein wurde die Landes-Arbeits-Gemeinschaft der Bewohner-Beiräte gegründet. Sie heißt hier kurz: LAG. Das ist eine Gruppe, in der sich Bewohner von Wohn-Stätten für Menschen mit Behinderung treffen. Sie vertreten die Interessen ihrer Mit-Bewohner. Es hat lange gedauert, bis diese Gruppe gegründet wurde. Dafür musste viel vorbereitet werden. Jetzt gibt es die LAG. So können Bewohner-Beiräte besser mit anderen Beiräten sprechen. Sie können Dinge planen, die für alle gut sind. Der Landes- Beauftragte für Menschen mit Behinderung findet es gut, dass es die LAG gibt. Es muss noch festgelegt werden, wie genug Geld zusammenkommt, damit die LAG gut arbeiten kann. Dazu müssen die Träger der Wohn-Stätten mitarbeiten. Die LAG hat einen Vorstand gewählt. Der Vorstand trifft sich oft und kann Dinge schnell erledigen. Michael Westphal ist Vorsitzender. Natascha Wegner ist stellvertretende Vorsitzende. Es ist gut, dass es die LAG jetzt gibt. Jetzt können Bewohner ihre Interessen besser wahrnehmen. Landesarbeitsgemeinschaft der Bewohnerbeiräte gegründet Bewohner haben jetzt eine starke Stimme Die Beiräte der Bewohner in Einrichtungen der Eingliederungshilfe zu stärken, war schon länger ein Anliegen nicht nur der Lebenshilfe und des Inklusionsbüros. Lebenshilfe und Inklusions-Büro wollten schon lange für Bewohner- Beiräte etwas besser machen. Bereits in der Vergangenheit fanden regelmäßig Treffen zu einem Arbeitskreis der Bewohnerbeiräte mit Unterstützung der Lebenshilfe statt. Diese Treffen waren ein erster Schritt zur Vernetzung der Beiräte verschiedener Einrichtungen. Es erwies sich aber als nötig, diese Treffen fortzuentwickeln, um Selbstvertretern die Möglichkeit zu geben, ihre Interessen selbstbestimmt wahrzunehmen. Früher gab es einen Arbeits-Kreis der Bewohner-Beiräte. Man muss aber mehr machen, damit Beiräte ihre Wünsche sagen können. Es muss etwas geben, was in ganz Schleswig-Holstein wichtig ist. Im Juni 2013 fand eine Tagung von Bewohnerbeiräten im Seehof in Plön statt. Dabei wurde die Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft als Ziel von den Vertretern der Beiräte entwickelt. (Mehr zu diesem Treffen: Post vom Inklusionsbüro September 2013). Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Dr. Ulrich Hase, bezeichnete bereits damals die geplante Gründung der LAG als goldrichtig. Für seine Arbeit sei es 4 Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung
2 Plön 2013: Die LAG wird auf den Weg gebracht. wichtig, auch bei Nutzern von Wohneinrichtungen feste Ansprechpartner zu haben. Im Juni 2013 haben sich Bewohner aus Wohn-Stätten in Plön getroffen. Sie haben festgelegt, dass eine LAG gegründet werden soll. Der Landes-Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Herr Hase, fand die Idee gut. Interessierte sein. Dies stärkt auch die Arbeit engagierter Beiratsmitglieder, wie zum Beispiel Michael Westphal vom Gesamtbewohnerbeirat AMEOS Heiligenhafen: Ich bin im Februar 2013 zum 1. Vorsitzenden gewählt worden, setze mich gerne für die Bewohnerinnen und Bewohner ein. Die Arbeit im Beirat bringt mir Spaß. Die Landesarbeitsgemeinschaft wurde in Plön trägerübergreifend als Gruppe in ganz Schleswig-Holstein für die Bewohner in Einrichtungen der Eingliederungshilfe geplant. In der Landesarbeitsgemeinschaft der Bewohnerbeiräte wollen die Mitglieder selbst Wege entwickeln, um ihre Interessen zu vertreten. So können die Mitglieder ihren Anliegen besser Gehör verschaffen. Der Vorstand der LAG soll künftig Ansprechpartner für Politik und In Plön wurde beschlossen, dass es eine LAG geben soll. Sie soll für alle Beiräte in Schleswig-Holstein da sein. Sie soll Themen mit wichtigen Leuten besprechen. Dazu soll es einen Vorstand für die LAG geben. Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung 5
3 Die Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft trat im November 2013 gemäß dieser Vorgaben in ihre konkrete Phase. Im November 2013 wurden die Beiräte zum ersten Treffen der LAG eingeladen. Die große Resonanz auf die Mitteilung zur Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft zeigte, dass dieses Angebot ein echtes Bedürfnis der Bewohnerbeiräte bedient. Viele Beiräte fanden das gut. Diese Beiräte haben Vertreter zur Versammlung angemeldet. Kiel 2014: Die Gründungsversammlung der LAG beginnt - hier mit dem Eintragen in die Anwesenheitsliste. Wohnstätten aus dem Bereich der Diakonie, der Lebenshilfe, von DRK und Paritätischem, aus anthroposophischen Einrichtungen sowie aus solchen privater Träger oder aus Stiftungsträgerschaft erklärten ihre Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft. Bis zum Termin der Gründungsversammlung hatten Beiräte mit über 200 Mitgliedern ihren Wunsch erklärt, der Landesarbeitsgemeinschaft beizutreten. Diese Beiräte vertreten über Bewohner. Mit der Gründungsversammlung endeten die Beitritte jedoch nicht, so dass bislang 38 Bewohnerbeiräte oder Gesamtbewohnerbeiräte der Landesarbeitsgemeinschaft beigetreten sind. Es haben sich Leute aus sehr vielen Wohn-Stätten angemeldet. Diese Wohn-Stätten gehören ganz verschiedenen Firmen und Vereinen. Das ist gut so. So haben ganz viele Menschen mit Behinderung in der LAG Vertreter. Am 14. März trafen sich Vertreter von 35 Beiräten, die der Arbeitsgemeinschaft beitre- 6 Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung
4 ten wollten, im Wissenschaftspark in Kiel, um offiziell die Gründung zu vollziehen und einen ersten Vorstand zu wählen. Danny Knoop aus Glückstadt sagt zur Mitarbeit in der Landesarbeitsgemeinschaft: Ich bin jung und neugierig. Ich will verändern und wirken. Ich habe Spaß am Miteinander. Das Treffen zur Gründung der LAG war am 14. März Dirk Mitzloff nahm als Vertreter des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung an der Veranstaltung teil. Der Lebenshilfe Landesverband Schleswig-Holstein hatte die Organisation der Gründungsversammlung übernommen. Geschäftsführerin Bärbel Brüning und André Delor führten durch die Veranstaltung. An dem Treffen hat auch Herr Mitzloff teilgenommen. Er vertritt den Landes-Beauftragten für Menschen mit Behinderung. Die Geschäftsführerin des Lebenshilfe Landesverbandes machte deutlich, dass die Landesarbeitsgemeinschaft Träger unabhängig arbeiten und ihre Themen selbst bestimmen werde. Es werde nach Finanzierungsmöglichkeiten für eine unabhängige Assistenz gesucht. Frau Brüning ist die Geschäfts- Führerin des Lebenshilfe Landes- Verbandes. Sie hat gesagt, dass die LAG eine selbst-ständige Gruppe ist. Die LAG braucht eine Unterstützung bei der Arbeit. Dirk Mitzloff freute sich sehr über die Gründung. Es sei sehr gut, nun einen verlässlichen Ansprechpartner für Belange von Menschen in Wohneinrichtungen zu haben, der uns sagt, was wir den Politikern sagen sollen. Im Namen des Landesbehindertenbeauftragten Ulrich Hase bot er umfassende Zusammenarbeit an. Er sagte, dass der Landesbeauftragte der LAG helfen wolle. Herr Mitzloff sagte, dass der Landes-Beauftragte für Menschen mit Behinderung gerne mit der LAG zusammen arbeiten will. Danach wurde durch Herrn Delor die ordnungsgemäße Ladung der Teilnehmer festgestellt. Somit war die Landesarbeitsgemeinschaft der Bewohnerbeiräte auch formal korrekt gegründet. Das Gremium konnte nun seine Arbeit aufnehmen. Dazu wurde zunächst ein vorläufiger Vorstand sowie Vorsitz und Stellvertretung gewählt. Sie vertreten die Arbeitsgemeinschaft, bis auf einer späteren Versammlung eine Geschäftsordnung beschlossen wird. Es sind alle Leute richtig eingeladen worden. Also ist die LAG gegründet. Dann musste ein Vorstand gewählt werden. Er leitet die LAG so lange bis es neue Regeln gibt. Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung 7
5 In offener Abstimmung beschloss die Versammlung, dass der Vorstand vorläufig aus sieben Mitgliedern bestehen soll. Wie Daniel Haß von den Wohnstätten der Glückstädter Werkstätten begründeten viel ihre Entscheidung, kandidieren zu wollen: Ich möchte Menschen unterstützen. Ich interessiere mich für das Gemeinwohl und habe hier die Möglichkeit aktiv mitzuwirken. Es sollen sieben Leute in den Vorstand gewählt werden. Wer in den Vorstand will, stellt sich vor. Es wird so oft abgestimmt, bis sieben Leute im Vorstand sind. In den vorläufigen Vorstand der LAG wurden Michael Westphal, Christian-Marc Wank, René Lützow, Natascha Wegner, Marcus Haß, Sandra Jochimsen sowie Vera Hahn gewählt. Die Kandidaten Edeltraut Knepel, Danny Knoop und Kris Daniel wurden als Ersatzmitglieder zum Vorstand bestellt. gewählt. Für ihn ist es wichtig, mit der Landesarbeitsgemeinschaft bessere Möglichkeiten zu haben. Er wollte für den Vorstand der LAG Bewohnerbeiräte kandidieren, weil ich gerne für die Bewohnerinnen und Bewohner was tun und deren Interessen vertreten möchte. Michael Westphal wird zum Vorsitzenden gewählt. Natascha Wegner wird zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Michael Westphal, Christian-Marc Wank, René Lützow, Natascha Wegner, Marcus Haß, Sandra Jochimsen sowie Vera Hahn sind in den Vorstand gewählt worden. Edeltraut Knepel, Danny Knoop und Kris Daniel sind Ersatz- Mitglieder. Natascha Wegner von den Wohnstätten der Hesterberg Stadtfeld GmbH in Schleswig wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zur Arbeit im Vorstand sagte sie, dass sie das interessiert und Spaß macht. Auch sagt sie, dass sie so lernt, dass man nicht dazwischenredet. Michael Westphal aus Heiligenhafen wurde zum Vorsitzenden Die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft und ihr Vorstand, der sich im Juni bereits zum zweiten Mal trifft, legen selbst fest, welche Themen für Beiräte von Bewohnern in Einrichtungen der Eingliederungshilfe wichtig sind. Er entscheidet auch selbst, wie er an die Öffentlichkeit gehen will. Gewählte Vertreter werden auch Themen für Fortbildungen und Tagungen bestimmen und eigene Ideen für das, was für sie Teilhabe bedeutet, sammeln. Mit dieser Art der Selbstvertretung auf Ebene eines Bundeslandes, entsprechend dem bewährten Modell der Beiräte in Werkstätten (WfbM) und ihrer Landesarbeitsgemeinschaften, ist Schleswig-Holstein nach Rheinland-Pfalz nun das zweite Bundesland mit einer solchen Landesarbeitsgemeinschaft. Sie wird künftig aktiv an der Umsetzung des Selbstbestimmungsstärkungsgesetzes mitwirken. 8 Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung
6 Der Vorstand der LAG trifft sich im Juni schon das zweite Mal. Er bestimmt, was die LAG machen will. Dazu schaut er, was für BewohnerBeiräte wichtig ist. Der Vorstand berät auch, was die LAG für Schulungen oder Treffen macht. Es gibt noch nicht viele LAGen für Bewohnerbeiräte. Dies ist die zweite in Deutschland. Damit Inklusion funktioniert, müssen Menschen mit Behinderung gefragt werden, was gut für sie ist. Deshalb ist die LAG wichtig. So kann man besser wissen, was bei anderen Beiräten los ist. Auch von guten Ideen für Beiräte hört man so schneller. Die LAG hilft, dass Inklusion gut klappt. ANDRÉ DELOR Wesentlich für das Gelingen einer inklusiven Gesellschaft ist, dass Menschen mit Behinderung Gehör finden und beteiligt werden. Nur dann können die notwendigen Strukturen und Rahmenbedingungen für ein gutes Miteinander geschaffen und Ausgrenzung verhindert werden. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Bewohnerbeiräte aus Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Schleswig Holstein ist hierzu ein weiterer Baustein. Das ist der vorläufige Vorstand der LAG: (von links nach rechts) René Lützow, Michael Westphal (Vorsitzender), Sandra Jochimsen, Natascha Wegner (stellvertretende Vorsitzende), Vera Hahn, Christian- Marc Wank, Marcus Haß. Bitte schon mal vormerken: Mitgliederversammlung der LAG Bewohnerbeiräte am Freitag, 31. Oktober 2014 von bis Uhr im Wissenschaftszentrum Kiel Informationen: Tel / Inklusion das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung 9
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