Biologie / Biología Grundkompetenzen:

Transkript

1 Biologie / Die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik ermöglichen gemeinsam ein naturwissenschaftliches Verständnis vom Menschen und seiner Umwelt. Im Unterschied zur Physik und Chemie befasst sich die Biologie mit den vielfältigen Erscheinungsformen des Lebens. Aufgabe des Biologieunterrichts ist es, dass Schülerinnen und Schüler sich die belebte Natur erschließen, dass ihnen biologische Grundkenntnisse ermöglicht werden und dass der Mensch als Teil der Natur wahrgenommen wird. Dadurch, dass der Mensch selbst Gegenstand des Biologieunterrichtes ist, trägt dieser zur Entwicklung individuellen Selbstverständnisses und emanzipatorischen Handelns bei. Dies ist die Grundlage für ein gesundheitsbewusstes und umweltverträgliches Handeln sowohl in individueller als auch in gesellschaftlicher Verantwortung. Der Unterricht kann den Schülerinnen und Schülern Orientierungswissen vermitteln, das ihnen hilft, gegenwärtig und künftig Zusammenhänge zu verstehen, sich einen eigenen Standpunkt zu erarbeiten und sachgerechte Entscheidungen verantwortungsbewusst zu treffen. Naturwissenschaftliche Bildung ermöglicht dem Individuum eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation und Meinungsbildung über technische Entwicklung und naturwissenschaftliche Forschung und ist deshalb wesentlicher Bestandteil von Allgemeinbildung. Vermittelt werden folgende Grundkompetenzen und Grundhaltungen: Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler lernen biologische Phänomene, Begriffe, Prinzipien, Fakten, Gesetzmäßigkeiten kennen und Basiskonzepten zuzuordnen. Erkenntnisse zu gewinnen durch Experimente und andere Untersuchungsmethoden sowie Modelle. anhand exemplarisch ausgewählter Inhalte biologische Themen zu vertiefen. biologische Fachsprache anzuwenden. sich über die Bedeutung und Auswirkungen von biologisch-technischen Neuerungen zu informieren, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Ethik.

2 Lehrplan 2 Biologie Grundhaltungen: Die Schülerinnen und Schüler beziehen ihr biologisches Wissen auf den Alltag und setzen es zunehmend selbstbestimmt um. übernehmen in individueller wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht Verantwortung (Gebrauch von Medikamenten, Einschätzung von Nachrichten in den Medien, nachhaltiges Handeln). Schüler/innen, die ihre Biologie-Kenntnisse vertiefen und auf mehr Gebiete ausdehnen wollen, können in der 11. und 12. Klasse das Schwerpunktfach Biologie und Chemie belegen.

3 Lehrplan 3 Biologie 11. Klasse Biochemie - kennen die Merkmale, welche die Lebewesen definieren. - können zwischen Bioelementen, Oligoelementen und Biomolekülen unterscheiden, die verschiedenen Typen von Biomolekülen, aus denen lebendige Materie besteht, differenzieren und klassifizieren und ihre jeweiligen biologischen Funktionen in der Zelle benennen. - können die Monomere, welche die organischen Makromoleküle bilden, unterscheiden und kennen einige Makromoleküle, deren Aufbau direkt mit ihrer Funktion verbunden ist. Zytologie - können eine prokaryotische Zelle von einer eukaryotischen und eine tierische von einer pflanzlichen Zelle unterscheiden und Gemeinsamkeiten / Ähnlichkeiten und Unterschiede analysieren. - können die Struktur und Funktion von Organellen beschreiben. NW 9: Mitose / Meiose Histologie - unterscheiden zwischen den verschiedenen Niveaus der zellulären Organisation. - kennen die charakteristischen Zellen der wichtigsten tierischen und pfanzlichen Gewebe. - kennen und verstehen die Struktur und den Aufbau tierischer wie pflanzlicher Gewebe, können sie in Bezug setzen zu ihren Funktionen sowie mikroskopische Bilder dem Gewebe zuordnen, zu dem sie gehören. Taxonomie - kennen die grossen Klassifikationsgruppen der Lebewesen. - können Klassifikationssysteme und Nomenklatur der Lebewesen interpretieren.

4 Lehrplan 4 Biologie - kennen die Charakteristika der drei Domänen und fünf Reiche, in welche die Lebewesen eingeteilt werden. Pflanzliche und tierische Physiologie - kennen den Prozess der Osmose und können beschreiben, wie Wasser und Mineralsalze absorbiert werden. - kennen die Zusammensetzung von Xylemsaft und Phloemsaft sowie die jeweiligen Transportmechanismen. - können die Prozesse Transpiration, Gasaustausch und Guttation erklären. - verstehen, wie Fotosynthese abläuft, welche Faktoren sie beeinflussen und was ihre biologische Wichtigkeit ist - können die Funktion der Exkretion bei Pflanzen erklären und kennen die von den sekretierenden Geweben produzierten Substanzen. - können Pflanzenbewegungen (Tropismen, Nastien) beschreiben und Beispiele dazu nennen. - können Regulationsprozesse von Pflanzen durch pflanzliche Hormone beschreiben, kennen die verschiedenen Typen von Phytohormonen und ihre Funktionen und wissen, wie Temperatur und Licht die Entwicklung von Pflanzen beeinflussen. - unterscheiden verschiedene Fortpflanzungsarten von Pflanzen und Tieren (sexuell, asexuell). - kennen die wichtigsten Organe, den Verdauungsapparat, das Atmungs-, Kreislauf und Exkretionssystem tierischer Lebewesen. - haben die Grundlagen der Neurobiologie erarbeitet und können den Aufbau und die Funktionen des tierischen Nervensystems beschreiben. NW 8: Fotosynthese NW 9: menschliche Fortpflanzung NW 7 9: Organe und Funktionsweisen des menschlichen Körpers Immunologie - haben ihr Wissen zum Immunsystem aufgefrischt und vertieft. - verstehen die grundlegenden Konzepte der Immunologie. - wissen, welche Organe, welche Zellen und welche Mediatoren dabei welche Rolle spielen. - kennen die natürlichen Limitationen des Immunsystems aufgrund der komplexen Interaktionen. NW 8

5 Lehrplan 5 Biologie 11. Klasse (Schwerpunktfach) Biochemie - kennen die physikalisch-chemischen Merkmale der Bioelemente, welche diese lebensnotwendig machen. - können begründen, weshalb Wasser und Mineralsalze grundlegend sind für biologische Prozesse. - haben vertiefte Kentnisse von den Typen von Monomeren, welche die biologischen Makromoleküle bilden, und kennen die Bindungen zwischen ihnen. - können von den wichtigsten organischen Biomolekülen chemische Zusammensetzung sowie Funktion und Ort benennen und Beispiele geben. Zytologie - haben das Wissen zu Zelltypen und Zellteilung aus dem Grundlagenfach vertieft: - kennen die strukturellen Unterschiede zwischen prokaryotischen und eukaryotischen Zellen - können die Struktur einer tierischen oder pflanzlichen eukaryotischen Zelle interpretieren, ihre Organellen identifizieren und darstellen sowie ihre Funktion beschreiben. - können den Zellzyklus analysieren und seine Phasen unterscheiden. - kennen die verschiedenen Typen von Zellteilung und sind in der Lage, die einzelnen Phasen zu erläutern. - bringen die Meiose mit der genetischen Variabilität der Spezies in Verbindung. Physiologie Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler - verstehen die biokatalysatorische Funktion der Enzyme und sind sich ihrer Wichtigkeit bewusst. - können die verschiedenen Enzyme benennen. - verstehen den Stoffwechsel sowie die Prozesse Katabolismus und Anabolismus und wie sie zusammenhängen.

6 Lehrplan 6 Biologie Verhaltensbiologie Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler - verstehen die Hintergründe des Verhaltens von Mensch und Tier und können unterscheiden zwischen angeborenen und erlernten Verhaltensweisen. - begreifen die evolutionsbiologische Bedeutung des Sozialverhaltens bei Mensch und Tier und kennen verschiedene Formen davon. - haben sich mit verschiedenen Theorien der Verhaltensdeutung auseinandergesetzt (z.b. Behaviorismus; Klassische Ethologie, Soziobiologie,...). BI 9: Genetik, Evolution

7 Lehrplan 7 Biologie 12. Klasse (Schwerpunktfach) Genetik - Haben ihr Wissen zur Genetik (Mendelsche Regeln, Mutation, Rekombination, Gentechnik) aufgefrischt, vertieft und können komplexe Anwendungsaufgaben dazu lösen. - kennen und verstehen die Rolle der DNA als Träger der genetischen Information. - können die Phasen der Replikation sowie die daran beteiligten Enzyme unterscheiden. - verstehen den Zusammenhang zwischen DNA und Proteinbiosynthese. - können Schemata der Prozesse Replikation, Transkription und Translation zeichnen und interpretieren. - kennen die Merkmale und Funktionen der RNA. - sind sich bewusst, wie das Wissen über das menschliche Erbgut neuartige Behandlungsmöglichkeiten in der Medizin beeinflusst. NW 9: Genetik Mikrobiologie - können die verschiedenen Typen von Mikororganismen anhand ihrer Funktion und Zellstruktur unterscheiden und in Gruppen einteilen. - kennen Methoden zur Isolierung, Kultivierung und Sterilisation von Mikroorganismen. - sind sich der Wichtigkeit der Mikroorganismen in den geochemischen Kreisläufen bewusst. - kennen die am häufigsten durch Mikroorganismen übertragenen Krankheiten. - haben sich mit den Anwendungen der Biotechnologie und der Mikrobiologie in der Lebensmittelindustrie, in der Pharmazeutik und in ökologogischen Kontexten auseinandergesetzt

8 Lehrplan 8 Biologie Immunologie - können zwischen unspezifischer und spezifischer Immunität sowie zwischen primärer und sekundärer Immunantwort unterscheiden. - kennen die Struktur der Antikörper und unterscheiden zwischen verschiedenen Typen der Antikörper-Antigen-Reaktion. - können die wichtigsten Methoden beschreiben, mit denen man Immunität erreicht oder sie steigert. - verstehen den Zusammenhang zwischen Fehlfunktionen im Immunsystem und einigen verbreiteten Krankheiten sowie Allergien. - kennen und schätzen die Bedeutung des Fortschritts in der Immunologie für die Verbesserung der Gesundheit der Menschen. NW 9, BI 11 Zellphysiologie - verstehen die Phasen der Zellatmung und können sie beschreiben, indem sie Wege sowie Anfangs- und Endprodukte nennen. - können zwischen aerober und anaerober Energiegewinnung unterscheiden. - können die verschiedenen Prozesse jeder Phase der Fotosynthese aufzählen und erklären. - verstehen die biologische Bedeutung der Fotosynthese als biosynthetischer Prozess, einerseits individuell für die Organismen, andererseits global für das Fortbestehen von Leben auf der Erde. - verstehen die Wichtigkeit der Chemosynthese. BI 11: Stoffwechsel