Klang Raum Licht. 4. September. Des thèmes français. Jörg Ulrich Busch an der Orgel. 11. September. Fraumünster. Hansjörg Albrecht an der Orgel

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1 E va n g e l i s c h R e f o r m i er t e K i r c h g e m e i n d e Fr a u m ü n s t er Klang Raum Licht Orgelkonzerte September Des thèmes français Jörg Ulrich Busch an der Orgel Musik im Fraumünster 11. September Orgelfeuerwerk Ouvertüren und Vorspiele Hansjörg Albrecht an der Orgel 18. September Tanz auf der Orgel Iveta Apkalna an der Orgel 25. September Unerhört: Chor- und Orgelmusik durch die Jahrhunderte ensemble cantissimo Markus Utz Jörg Ulrich Busch an der Orgel

2 2 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte 2013 Herzlichen Dank Die Orgelkonzerte 2013 werden durch die grosszügige Unterstützung der Kirchgemeinde Fraumünster, des Fraumünster-Vereins, des Kantons Zürich, der Stadt Zürich und privater Personen ermöglicht. Einen herzlichen Dank an alle Spender!

3 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte Liebe Freunde der Orgelmusik im Fraumünster Vor 60 Jahren wurde die grosse Orgel des Fraumünsters Zürich eingeweiht. Zum Festkonzert am 4. Oktober 1953 spielte der französische Komponist, Organist, Pianist und Musikpädagoge Marcel Dupré auf der Fraumünster- Orgel. Seitdem erklingen die farbenprächtigen und warmen Klänge dieses grossen Instruments in Gottesdiensten, Konzerten und Orgelführungen. Seit 1991 kann die Orgel im Chorraum von der grossen Orgel aus gespielt werden. So entsteht der bewegende Eindruck, der Klang der Orgel käme von überall der Hörer wird von ihm förmlich eingehüllt. Zusammengezählt hat die Orgel im Fraumünster 90 Register und 6959 Pfeifen. Sie zählt damit zu den grössten romantisch-symphonischen Orgeln der Schweiz. Auch in diesem Jahr wird die Tradition der Spätsommer-Orgelkonzerte im Fraumünster fortgeführt. Wir haben als Gäste zwei international bekannte Musikerpersönlichkeiten und Virtuosen der Orgel eingeladen. Sie werden die Klangvielfalt unserer Orgeln mit ihren spannenden Programmen voll ausschöpfen. Eröffnet wird die Reihe durch den Kantor und Organisten am Fraumünster mit einem prächtigen französischen Programm. Zum Abschluss der Konzertreihe singen und spielen das professionelle Vokalensemble cantissimo und Jörg Ulrich Busch an der Orgel ein Programm voll «unerhörter» Musik. Die Musiker bieten kurze Einführungen vor jedem Konzert und Gespräche bei einem Glas Wein nach dem Konzert an. Herzlich willkommen. Ihre Kirchgemeinde Fraumünster

4 4. September 2013 Jörg Ulrich Busch an der Orgel Des thèmes français Johann Sebastian Bach Passacaglia und Fuge in c Moll ( ) BWV 582 Marcel Dupré Cortège et Litanie op. 19 Nr. 2 ( ) Johann Sebastian Bach Sinfonia XI in g-moll BWV 797 Charles-Marie Widor aus der Cinquième Symphonie ( ) op.42,1: Allegro vivace Allegro cantabile Adagio Toccata 18 Uhr Einlass / Uhr Konzerteinführung 19 Uhr Konzert / après-concert Karten zu CHF 20. (Ermässigung für Auszubildende: CHF 5. ) Vorverkauf ab 15. August im Fraumünster, Uhr

5 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte Zum Auftakt der Konzertreihe spielt Jörg Ulrich Busch, Kantor und Organist am Fraumünster. Es erklingt die Passacaglia c-moll BWV 582 von Johann Sebastian Bach, die zu seinen wichtigsten Kompositionen gehört. Sie hatte einen entscheidenden Einfluss auf Passacaglien des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie besteht aus zwei Sätzen, der eigentlichen Passacaglia und einer Fuge. Die erste Hälfte des Ostinatothemas (das Thema, auf dem das Werk basiert) stammt sehr wahrscheinlich aus einem Werk des französischen Komponisten André Raison. Es bildet auch das Fugenthema. Vielfach wurde versucht, eine übergeordnete Struktur, eine Symbolik zu finden. Ordnungen von 7 3 Themen-Einsatz-Gruppen in der Passacaglia (Alain) oder die Kreuzsymbolik der gesamten Komposi tion (Radulescu) sind zwei der bekanntesten Theorien. Die Passacaglia und Fuge ist ein Werk von grosser Tiefe, das Klangräume öffnet. Von Marcel Dupré, einem Kompositionsschüler von Widor und dessen Nachfolger an St. Sulpice, erklingt anschliessend Cortège et Litanie, eines seiner bekanntesten Werke. Dupré galt als einer der grössten Orgelvirtuosen und Improvi satoren seiner Zeit. Zum Schluss spielt Jörg Ulrich Busch aus der 5. Symphonie von Charles- Marie Widor, einem der bedeutendsten Komponisten für Orgel der französischen Spätromantik und Interpreten der Bach schen Orgelmusik. Widor, Lehrer von Albert Schweitzer, hat mit seinen zehn Symphonien für die Orgel einen stilbildenden Beitrag zur «orchestralen» Orgelliteratur geleistet. Widor nutzt die Klänge der Orgel als Abbild des Orchesters. Dies wird durch die in Frankreich, ausgehend von Paris, allumfassende Prägung durch den Orgelbau von Aristide Cavaillé-Coll möglich. Die Entwicklung der Orgelmusik von Widor, aber auch von Dupré, Franck etc. ist ohne diesen neuen orchestralen Typus Orgel aus der Firma Cavaillé-Coll nicht denkbar. Aus der 5. Symphonie von Charles-Marie Widor hat insbesondere seine Toccata Berühmtheit erlangt. Sowohl Dupré als auch Widor bringen neben rein geistlicher Musik nun die «Orchesterwelt» in die Kirche, bzw. auf die Orgel. Als Musiker blieben sie ihrem Klangraum Kirche stets tief verbunden.

6 11. September 2013 Hansjörg Albrecht Orgelfeuerwerk Ouvertüren und Vorspiele Richard Wagner ( ) Ouvertüre zu «Tannhäuser» Vorspiel zu «Parsifal» Ouvertüre zu «Der Fliegende Holländer» Vorspiel zu «Tristan & Isolde» WWV 90 Vorspiel zu «Die Meistersinger von Nürnberg» Transkription für Orgel von Edwin Henry Lemare und Erwin Horn 18 Uhr Einlass / Uhr Konzerteinführung 19 Uhr Konzert / après-concert Karten zu CHF 20. (Ermässigung für Auszubildende: CHF 5. ) Vorverkauf ab 15. August im Fraumünster, Uhr

7 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte Aus Anlass des 200. Geburtstages und 130. Todestages von Richard Wagner haben wir Hansjörg Albrecht eingeladen, denn er gilt als leidenschaftlicher Spezialist für fulminante Orgeltranskriptionen. Albrecht ist Dirigent und Künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters (gegründet von Karl Richter). Seine Konzerte als Dirigent und Organist haben ihm einen internationalen Ruf verschafft und führen ihn regelmässig in die grossen Konzerthäuser und Kathedralen Europas und Russlands. Zudem gastierte er bei Orchestern wie Israel Philharmonic Orchestra, St. Luke s Chamber Orchestra New York, Santa Cecilia Rom, Tschechische Philharmonie und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch wenn sich Albrecht vor allem als Bach-Spezialist einen Namen gemacht hat, zeugt seine Konzerttätigkeit von grosser Vielfalt mit Vorliebe für ausgefallene musikalische Querverbindungen. Die Aufnahme der «Planeten» von Gustav Holst wurde 2013 für den GRAMMY AWARD nominiert. Damit ist er nach dem amerikanischen Starorganisten Cameron Carpenter erst der zweite Künstler, der mit einer Orgeleinspielung für diesen renommierten Musikpreis vorgeschlagen wurde. Richard Wagners Werke auf die moderne Konzertorgel mit all ihren technischen Neuerungen und klanglichen Möglichkeiten zu übertragen, mutet vielleicht absurd an, doch der Meister selbst hat dafür mit drei kirchlichen Szenen die beste Anregung gegeben. Die Orgel erklingt im Rienzi (1. Akt, 4. Szene «Gegrüsst sei, hoher Tag»), im Lohengrin (2. Akt, Finale «Heil dir, Elsa!» und «Gesegnet sollst du schreiten») sowie den Meistersingern (1. Akt, 1.Szene «Da zu dir der Heiland kam»). Der englische Tastenvirtuose Edward Henry Lemare machte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit eigenen Transkriptionen vieler Werke Wagners vor allem in den USA Furore in seinen Recitals begeisterte er in den grossen Konzertsälen die Menschen. Wagners Ansinnen war es, im Festspielhaus zu Bayreuth ein «unsichtbares Orchester» aus einem «mystischen Abgrund» heraus spielen zu lassen. Die Zuschauer sollten sich einzig auf die Handlung und die Musik konzentrieren. Genau dieses Phänomen bietet als einziges Soloinstrument nur die Orgel, denn das Spiel des Organisten ist meistens nicht zu sehen. Der ewig klingende Orgelton scheint neben dem Orchester Wagners Intention von der «unendlichen Melodie» ideal zu entsprechen. Der Farbenreichtum und die symphonisch-romantische Disposition der Fraumünster-Orgel werden in diesem Konzert zur vollen Geltung gelangen. Die Idee, ein ganzes Programm mit Orchestertranskriptionen auf der Orgel zu gestalten, entspricht exakt dem Klangideal der Orgeln des ausgehenden 19. Jahrhunderts als Orchester-Abbild oder auch Orchester-Ersatz. Ein seltenes und besonderes Vergnügen.

8 18. September 2013 Iveta Apkalna Tanz auf der Orgel Thierry Escaich (*1965) Evocation II Wolfgang Amadeus Mozart Fantasie in f-moll KV 608 ( ) Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge Es-Dur ( ) BWV 552 Stanley Weiner Fantasie über Mozart s ( ) «Türkischen Marsch» op.142 Franz Liszt Symphonische Dichtung ( ) «Prometheus» Transkription für Orgel von Jean Guillou 18 Uhr Einlass / Uhr Konzerteinführung 19 Uhr Konzert / après-concert Karten zu CHF 20. (Ermässigung für Auszubildende: CHF 5. ) Vorverkauf ab 15. August im Fraumünster, Uhr

9 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte Im dritten Konzert spielt die inzwischen als «Star an der Orgel» titulierte lettische Organistin Iveta Apkalna. Sie erhielt bei zahlreichen internationalen Wettbewerben Auszeichnungen wurde ihr in Riga der «Grand Latvian Music Award» für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Musik verliehen verschaffte sie der Orgel erstmals bei der Vergabe des «ECHO-Klassik Preises» Berücksichtigung: Iveta Apkalna wurde «Instrumentalistin des Jahres». Ihren zweiten ECHO erhielt sie 2008 in der Kategorie «Klassik ohne Grenzen». Heute konzertiert sie weltweit und verleiht der Orgel abseits der Kirchenmusik Glanz durch Auftritte bei führenden Festivals und in vielen bedeutenden Konzerthäusern der Welt. Sie ist regelmässiger Gast u. a. bei den Berliner Philharmonikern, Hamburger Philharmonikern, Duisburger Philharmonikern, dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin, Kremerata Baltica. Die Musik von Thierry Escaich ist von expressiver Dichte bestimmt, in der sich atemlose und leidenschaftliche Sprünge mit rhythmischen, oft heftigen Bewegungen verbinden. Evocation II ist eine Hommage an die französische Barockorgelkunst. Escaich versetzt vier Themen in einen spektakulär aufgeladenen Energiezustand, um sie schliesslich «empor zum Licht» abheben zu lassen. Mozarts Fantasie ist ein zweiteiliges Meisterwerk aus einem wiederkehrenden Allegro und einem Andante, mit stolzer Ouvertüre und einem Schlussteil in einem monumentalen Abschiedsgruss. Bachs grosses Präludium und Fuge in Es-Dur eröffnet und beschliesst den Dritten Teil der Clavierübungen (eine Sammlung von Choralvorspielen zu den gros sen Chorälen der Lutherischen Liturgie). Wie die Passacaglia im ersten Konzert, zählen Präludium und Fuge in Es-Dur zu den Werken Bachs, in denen eine Fülle an Symbolik in den Proportionen und in der Harmonik gesehen werden kann. Zum Schluss des Programms erklingt die grosse symphonische Dichtung Prometheus von Franz Liszt in der Bearbeitung für Orgel von Jean Guillou. Liszt vertonte die Gestalt des Prometheus als gequälten, aber trotzig aus harrenden Rebellen. Das Eingangsthema gilt als eine der beeindruckendsten und modernsten Erfindungen von Liszt. Komponisten wie Gustav Mahler knüpfen daran an.

10 10 Musik im Fraumünster: Orgelkonzerte September 2013 ensemble cantissimo Markus Utz, Jörg Ulrich Busch Unerhört: Chor- und Orgelmusik durch die Jahrhunderte Gregorianische Ostersequenz Heinrich Isaac ( ) Hans Buchner ( ) «Victimae paschali laudes» Introitus zu Ostern «Resurrexi» Kyrie paschalis (alternatim «Resurrexi») Jan Sandström «Landskap med solar» (Landschaft mit Sonnen) (*1954) Sanctus (aus der Missa «La Casa de la Madre y el Nino») Thomas Jennefelt Hosianna für Chor und Orgel Nr. 5 (*1954) aus «Fem motetter» Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge in d-moll BWV 539 ( ) Heinrich von Herzogenberg Vier Motetten op. 103: ( ) Lobe den Herrn, meine Seele Komm, Heiliger Geist Ist doch der Mensch gar wie Nichts Wohl dem, der den Herrn fürchtet Johannes Brahms ( ) Heinrich von Herzogenberg Präludium und Fuge in g-moll aus Liturgische Gesänge: Was habe ich Dir getan, mein Volk (op.81 III, 1) Heilig ist Gott (op. 81 II, 6) Meine Seele erhebt den Herrn (op. 81 I, 5) Jauchzet dem Herrn, alle Lande (op. 81 II, 1)

11 Zum Abschluss dann ein Chorerlebnis der besonderen Art: Das ensemble cantissimo, unter der Leitung von Markus Utz, Professor für Chorleitung an der ZHdK, singt Chormusik «durch die Jahrhunderte». Korrespondierend dazu spielt Jörg Ulrich Busch an der Orgel Musik, die sich auf diese Chorwerke bezieht. Manchen Grossen traf das Los, im Schatten zu bleiben, weil er zu Lebzeiten einen Riesen neben sich hatte. Das Programm spürt solche zu Unrecht vergessenen Komponisten auf und bringt einige ihrer repräsentativen geistlichen Werke nach teilweise vielen Jahrhunderten wieder ans Licht. Gegenübergestellt werden diesen «Uraufführungen» jeweils Orgelwerke der bekannten Komponisten, der «Riesen» der jeweiligen Epoche. Musik unserer Tage baut die Brücke zum Heute. Im ensemble cantissimo singen 24 junge professionelle Sängerinnen und Sänger aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Das Ensemble hat sich in den vergangenen fünf Jahren durch eine beachtliche Diskografie und Konzerttätigkeit bei bekannten Festivals einen Namen gemacht. Es gilt durch seine feinsinnigen, charakteristischen Interpretationen inzwischen im In- und Ausland als Entdeckung. Eine regelmässige Zusammenarbeit der Musik im Fraumünster mit dem ensemble cantissimo ist Markus Utz und Jörg Ulrich Busch ein grosses Anliegen. 18 Uhr Einlass / Uhr Konzerteinführung 19 Uhr Konzert / après-concert Karten zu CHF 30. (Ermässigung für Auszubildende: CHF 5. ) Vorverkauf ab 15. August im Fraumünster, Uhr

12 Konzertort: Fraumünster Münsterhof 8001 Zürich