Grundzüge der Internationalen Beziehungen
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- Christina Amsel
- vor 6 Jahren
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1 Grundzüge der Internationalen Beziehungen Einführung in die Außenpolitik
2 Zwei-Ebenen Ansatz
3 Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit Die Entscheider Thomas Jäger Groupthink Thomas Jäger Janis (1982) Grundbegriffe 1 Thomas Jäger Czempiel (1996), Frei (1973) Grundbegriffe 2 Thomas Jäger Haftendorn (1990) Liberalismus Rasmus Beckmann Schieder (2003) 5 Zwei-Ebenen-Ansatz 3/18
4 Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit Medien und Öffentliche Meinung Henrike Viehrig Entman (1993) Krieg und Demokratie Mischa Hansel Bürokratietheorie Kai Oppermann Organisationstheorie Hasenclever (2003) 8 Thomas Jäger Jäger/ Oppermann Intelligence Anna Daun Johnson (2003) Ebenen-Ansatz Kai Oppermann Zwei-Ebenen-Ansatz 4/18 7 Putnam (1993) 11
5 Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit Exekutive und Legislative in den USA Institutionalismus/ (Neo-)Realismus Außenpolitikanalysen Alexander Höse Mastanduno (2002) 12 Thomas Jäger Jervis (1999) 13 Thomas Jäger 14 Zwei-Ebenen-Ansatz 5/18
6 Gliederung der Sitzung 1. Literatur der Sitzung 2. Konzeption des Zwei-Ebenen-Ansatzes 3. Regierungen als Gatekeeper 4. Innerstaatliche Ratifikation 5. Das Konzept der Win-Sets 6. Wechselwirkungen zwischen den beiden Ebenen 7. Zwischenstaatliche Kooperation und Verhandlungsmacht Zwei-Ebenen-Ansatz 6/18
7 Literatur der Sitzung Putnam, Robert (1993): Diplomacy and Domestic Politics: The Logic of Two-Level Games, in: Peter B. Evans/Harold K. Jacobson/Robert D. Putnam (Hg.): Double-Edged Diplomacy: International Bargaining and Domestic Politics, (Bd. 25), Berkeley, CA: University of California Press, Zwei-Ebenen-Ansatz 7/18 1. Literatur der Sitzung
8 Die Zwei-Ebenen-Metapher Each national political leader appears at both game boards. Across the international table sit his foreign counterparts, and at his elbows sit diplomats and other international advisors. Around the domestic table behind him sit party and parliamentary figures, spokespersons for domestic agencies, representatives of key interest groups and the leader s own political advisors. The unusual complexity of this two-level game is that moves that are rational for a player at one board [ ] may be impolitic for that same player at the other board. (Putnam 1988: 434) Zwei-Ebenen-Ansatz 8/18 2. Konzeption des Zwei-Ebenen-Ansatzes
9 Konzeption des Zwei-Ebenen-Ansatzes Ebene der internationalen Verhandlungen Nationale Regierungen als gatekeeper Erfordernis der innerstaatlichen Ratifikation Ebene des innerstaatlichen Politikprozesses Zwei-Ebenen-Ansatz 9/18 2. Konzeption des Zwei-Ebenen-Ansatzes
10 Regierungen als Gatekeeper Nationale Regierungen sind als gatekeeper zwischen der internationalen und der innerstaatlichen Ebene die zentralen Akteure in der Zwei-Ebenen-Analyse. Regierungsvertreter sind in Zwei-Ebenen-Konstellationen bestrebt, die Anreize und Zwänge beider Ebenen miteinander in Einklang zu bringen. Regierungen gewinnen in Zwei-Ebenen-Spielen politische Ressourcen, die sie im Sinne ihrer eigenen Interessen einsetzen können: Kontrolle der innenpolitischen Agenda (Paketlösungen) Side-payments Informationsvorsprung Zwei-Ebenen-Ansatz 10/18 3. Regierungen als Gatekeeper
11 Innerstaatliche Ratifikation Jede internationale Vereinbarung, jede außenpolitische Maßnahme muss innerstaatlich ratifiziert werden. Das Erfordernis der innerstaatlichen Ratifikation markiert die prinzipielle Beschränkung der außenpolitischen Handlungsautonomie nationaler Regierungen. Zwei-Ebenen-Ansatz 11/18 4. Innerstaatliche Ratifikation
12 Das win-set einer Regierung Das win-set einer Regierung beschreibt die Menge der außenpolitischen Entscheidungen, die innerstaatlich ratifizierbar ist. Die Größe des win-sets einer Regierung ist im Zwei- Ebenen-Ansatz der zentrale Erklärungsfaktor für das außenpolitische Handeln dieser Regierung. Die Größe des win-sets einer Regierung hängt ab von den institutionellen Regeln der Ratifikation den Präferenzen der Veto-Spieler den Rückwirkungen der internationalen Politikebene Zwei-Ebenen-Ansatz 12/18 5. Das Konzept der Win-Sets
13 Wechselwirkungen zwischen den beiden Ebenen Ebene der internationalen Verhandlungen Antizipierte Reaktion auf das Erfordernis der Ratifikation Auswirkungen auf Verhandlungsführung und Verhandlungsmacht einer Regierung Strategische Einflussnahme einer Regierung auf ihr eigenes win-set Strategische Einflussnahme einer Regierung auf die win-sets ihrer Verhandlungspartner Ebene des innerstaatlichen Politikprozesses Zwei-Ebenen-Ansatz 13/18 6. Wechselwirkungen zwischen den beiden Ebenen
14 Bedingungen zwischenstaatlicher Kooperation Das Zustandekommen zwischenstaatlicher Kooperation ist davon abhängig, dass sich die innerstaatlichen winsets der beteiligten Regierungen überschneiden. Je größer diese Schnittmenge, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der zwischenstaatlichen Kooperation. Der Zwei-Ebenen-Ansatz deutet auf die Möglichkeit der nicht-intendierten Verletzung von Kooperationsvereinbarungen hin (involuntary defection). Die Chancen zwischenstaatlicher Kooperation sind bedingt durch die innerstaatliche Verteilung der Kosten und Nutzen dieser Kooperation. Zwei-Ebenen-Ansatz 14/18 7. Zwischenstaatliche Kooperation und Verhandlungsmacht
15 Verhandlungsmacht auf internationaler Ebene Der Zusammenhang zwischen der Größe des win-sets einer Regierung und ihrer internationalen Verhandlungsmacht ist umgekehrt proportional (Schelling-Theorem). Die primäre Quelle von Verhandlungsmacht in Zwei- Ebenen-Spielen ist die Fähigkeit, glaubhaft mit der Ablehnung eines Verhandlungsergebnisses zu drohen. Zwei-Ebenen-Ansatz 15/18 7. Zwischenstaatliche Kooperation und Verhandlungsmacht
16 Verhandlungsmacht auf internationaler Ebene Je kleiner das win-set einer Regierung ist, desto glaubhafter kann sie in den Verhandlungen auf internationaler Ebene Zugeständnisse an ihre intergouvernementalen Verhandlungspartner mit Verweis auf innenpolitische Zwänge ablehnen. Es ist eine rationale Verhandlungsstrategie nationaler Regierungen, sich innenpolitisch die Hände zu binden. Zwei-Ebenen-Ansatz 16/18 7. Zwischenstaatliche Kooperation und Verhandlungsmacht
17 Weiterführende Literatur Moravcsik, Andrew (1993): Introduction: Integrating International and Domestic Theories of International Bargaining, in: Peter B. Evans/Harold K. Jacobson/Robert D. Putnam (Hg.): Double Edged Diplomacy: International Politics and Domestic Bargaining, Berkeley: University of California Press, Zwei-Ebenen-Ansatz 17/18
18 Literatur für die nächste Woche Mastanduno, Michael ( ): The United States Political System and International Leadership: A Decidedly Inferior Form of Government?, in: Ikenberry, G. John (Hg.): American Foreign Policy: Theoretical Essays, New York et al.: Longman, Zwei-Ebenen-Ansatz 18/18
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