Verdichtung auf Kosten von Grünraum? Die gesellschaftliche Perspektive

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1 Verdichtung auf Kosten von Grünraum? Die gesellschaftliche Perspektive VLZ Veranstaltung: Begehung und Podium 4. Juli 2013, Uhr Joëlle Zimmerli, Zimraum Raum + Gesellschaft

2 Zürich hat im internationalen Vergleich die Dichte eines Dorfes Mittlere Einwohnerdichte (E/ha) Quelle: Avenir Suisse 2

3 Auch im nationalen Vergleich sticht die Stadt nicht durch eine besondere Dichte hervor. Die dichtesten Städte und Gemeinden der Schweiz GENF BASEL LAUSANNE ZÜRICH Mittlere Einwohnerdichte (E/ha Gebäudeareal) Quelle: BFS

4 Zur Erinnerung: Heute leben Menschen weniger in Zürich als in den 1960er Jahren. Aber wir wohnen in Wohnungen mehr als damals EinwohnerInnen Personen / Wohnung Wohnungen Wohnbevölkerung Haushaltsgrösse (Personen / Wohnung) 0 0.0

5 Wer und wie viele sollen in der Stadt wohnen können? Durchmischt, und Platz für genug soll sein. In einer Stadt wie Zürich sollen Menschen aller Einkommensschichten wohnen können. In einer Stadt wie Zürich sollen möglichst viele Menschen wohnen können. In einer Stadt wie Zürich soll der Platz zum Wohnen beschränkt bleiben. In einer Stadt wie Zürich soll nur wohnen, wer es sich leisten kann. % 20% 40% 60% 80% 100% Trift voll und ganz zu Trifft eher zu Trifft teils, teils zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu Quelle: Zimraum 2011

6 Grund zur Erneuerung gibt es immer wieder. Verdichtung im Bestand in «normalen» Quartieren führt zu einer langsamen sozialen Veränderung und tendenziell zur Verjüngung der Quartierbewohner.

7 Was macht die Wohnqualität im Quartier, also vor der Haustüre aus? Es ist die Qualität von und Möglichkeit zur Nutzung von öffentlichen (Frei-)Räumen. Einige alte Bauten zu haben, die typisch für das Quartier sind 43% 30% Spontan Bekannte treffen zu können (z.b. auf Sportplatz, Markt, im Park, im Café, in der Bar) 42% 32% Sehr wichtig Belebte Orte zu haben 33% 39% In einem Quartier mit vielen verschiedenen Menschen zu wohnen 20% 37% Eher wichtig Die Leute im Quartier zu kennen 19% 30% In einem Quartier mit Menschen zu wohnen, die einen ähnlichen Lebensstil pflegen 16% 30% Möglichst viele alte Häuser im Quartier zu haben 13% 23% Orte zu haben, an denen sich nur Anwohnende aufhalten 5% 15% 0% 50% 100% Quelle: Zimraum 2011

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9 Welches sind die wichtigen Wohnungskriterien? Es sind der private Aussenraum und der Preis, die zählen.... einen Balkon oder eine Dachterrasse zu haben. 63% 20% Sehr wichtig eine günstige Wohnung zu haben. 40% 24% Eher wichtig in einem energieeffizienten Haus zu wohnen. 28% 34% dass die Aussicht nicht von einem Gebäude verdeckt wird. 25% 28% eine grosse Wohnung zu haben. 18% 28% dass niemand in die Wohnung schauen kann. 12% 23%... einen hohen Ausbaustandard zu haben. 9% 25% 0% 50% 100% Quelle: Zimraum 2011

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11 Grösse ist ein untergeordnetes Kriterium: Akzeptiert werden auch geringere Wohnflächen als sie bewohnt werden Mehr als ein Drittel könnte auf 1 bis 2 Zimmer verzichten Knapp ein Drittel könnte auf 20 bis 40 m2 verzichten Unter 60 m2 60 bis 80 m2 80 bis 100 m2 100 bis 110 m2 110 bis 120 m2 120 bis 150 m2 150 bis 180 m2 Mehr als 180 m2.0% 10.0% 20.0% 30.0% 40.0% Wohnfläche, die bei einer neuen Wohnung noch akzeptiert wird mit derselben Anzahl Haushaltsmitglieder Wohnfläche, die tatsächlich bewohnt wird Quelle: zimraum

12 Zwischenfazit Es braucht eine kontinuierliche Verdichtung, welche die Chancen, mehr Wohnraum zu schaffen, mit einem langfristigen Blick nutzt. Gleichzeitig mit mehr Wohnraum kann auch der private Aussenraum aufgewertet werden: Terrasse, Balkon, Hof. Der «Verlust» von Freiraum ist relativ. Denn die Quartiere brauchen öffentliche (Frei-)Räume, die genutzt werden können und zugänglich sind. Dabei geht es nicht um die Menge und die Grösse, sondern um die Qualität und das Besondere. Die Wohnflächen müssen wieder kleiner werden oder die Haushalte grösser

13 Was bleibt mit den kleinen Haushalten? Es braucht vor allem mehr 2.5- und 3.5-Zimmerwohnungen! 9% 3% 1% 10% 49% 1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 Personen 6 oder mehr Personen 27% Quelle: BFS 2013

14 Baugenossenschaften, Aktiengesellschaften und vor allem Einzelpersonen bauen auch vernünftige Grundrisse Aktiengesellschaft Baugenossenschaft 2-Zimmerwohnungen Anzahl gebaute Wohnungen Städtische Stiftung Einzelperson Verein, private Stiftung Stockwerkeigentum 100 Stadt Zürich Pensionskasse 50 Erbengemeinschaft Mehrere Natürliche Personen Wohnungsfläche in m2 Baugenossenschaft Einzelperson Erbengemeinschaft Mehrere Natürliche Personen Pensionskasse Stadt Zürich Städtische Stiftung Stockwerkeigentum Verein, private Stiftung Aktiengesellschaft

15 Und wie bringen wir Einzelpersonen dazu, ihre Grundstücke zu verdichten?