INTERNE DIAGNOSTIK AM KRANKENBETT
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- Leander Müller
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1 INTERNE DIAGNOSTIK AM KRANKENBETT Von PROF. DR. WALTER FREY Oberarzi der medizinischen Klinik Kiel ~ Mii 36 Abbildungen im Text BERLIN 1921 VERLAG VON S. KARGER KARLSTRASSE 11
2 Alle Rechte, insbesondere das der llberseizung in fremde Sprachen, vorbehalten. Eine russische llbersetzung ist in Vorbereitung. Copyright 1921 by S. Karger, Berlin.
3 Vorwort. Der Student empfindet vielfach ;gerade in der innern Medizin das unzweckmäßige Überwiegen des theoretischen, nicht nur in der Art, wie die klinische Vorlesung oft gestaltet wird, sondern auch darin, daß die praktischen Kurse im Unterrichtsplan recht sehr in den Hintergrund gedrängt erscheinen. Das vorliegende Blichleín soll ein Ratgeber sein für Teilnehmer an diagnostischen Kursen. Es ist kein Kompendium, gibt keineswegs den Extrakt von dem, was der Student im Examen wissen soll. Das Büchlein enthält nur das Nötigste an Theorie und von Untersuchungsmethoden nur solche, die am Krankenbett, schließlich auch in der Praxis, ausführbar und wichtig sind. Für die Diagnose innerer Krankheiten spielt die Anamnese, alles das, was man aus dem Kranken selbst durch Befragen herausholen kann, eine außerordentlich wichtige Rolle. Eine exakte Anamnese ist die Basis, auf der sich eine exakte Untersuchung des Kranken aufbaut. In dem Büchlein ist dem Rechnung getragen, wohl mehr als sonst üblich. Der Student muß sich darin üben, die Wahrnehmungen und Angaben des Kranken kritisch zu sichten, das Wesentliche zusammenzutragen, unbrauchbares beiseite zu legen, um schließlich herauszubekommen, welches Organsystem krank ist. Die einzelnen Symptome müssen in ihrer diaagnostischen Bedeutung richtig bewertet werden. Die Untersuchung der verschieden e n Organe kann ohne mikroskopische und che-
4 ιν mische Laboratoriumsmethodik in manchen Fällen zur Erkennung der vorliegenden Affektion nicht genügen. Man muß sich aber darüber klar sein, daß der praktische Arzt auch über keine weitern Hilfsmittel verfügt. Fs gilt deshalb vor allem den Blick zu schärfen, die Hand in der Palpation der Organe zu üben, die Methoden der Perkussion und Auskultation so zu erlernen, daß man sich auf sie verlassen kann. Gute Diagnostiker zeichnen sich nicht dadurch aus, daß ihnen mehr Methoden zur Untersuchung der Kranken geläufig sind als andern; sie operieren oft mit einfachen Mitteln, kennen aber die Leistungsfähigkeit ihrer Methoden und verstehen es, das Wesentliche unter den Symptomen rasch herauszulesen. Auch der beste Diagnostiker wird allerdings z. B. bei Blutkrankheiten ohne Mikroskop, bei Stoffwechselanomalien ohne chemische Untersuchungstechnik hilflos dastehen. Die moderne klinische Methodik ist für viele Fälle, zur Klärung nicht nur diagnostischer, sondern auch therapeutischer Fragestellungen, von unersetzlichem Wert. Das vorliegende Büchlein wird niemals das gründliche Studium der Lehr b c h e r ersetzen können. Herrn Priv. Dr. J u 1. v. Ries in Bern bin ich für die Herstellung zahlreicher Abbildungen zu lebhaftem Dank verpflichtet. Kiel, im April Der Verfasser.
5 Inhalt. A. Anamnese. Wahrnehmungen des Kranken selbst 1. Empfindungsstörungen a. Schmerz. b. Fieber und Frost. c. Störungen der Tastempfindung d. Geruchsstörungen. e. Sehstörungen. f. Gehörstörungen. 2. Bewegungsstbrungen Kopf. Arme. Gehstörungen. 3. Störungen der Se- und Exkrétion... Speichel Magensekretion. Urinsekretion. Stuhl. 4. Sichtbare Veränderungen der Haut. a. Exantheme. b. Cyanose. c. Oedeme. 5. Störungen der Stimme und Sprache B. Untersuchung der einzelnen Organe. Diagnose und Differenzialdiagnose Herzgefäßsystem Inspektion und Palpation. Perkussion. Auskultation. Der arterielle Puls. Venenpuls. Differenzialdiagnose. II. Atmungsorgane Inspektion. Perkussion. Auskultation. Stimmfremitus. Pleurapunktion. Differenzialdiagnose. III. Mundhöhle, Magen- und Darmtraktus Inspektion der Mundhöhle. Sondierung des Oesophagus. Ausheberung des Magens. Inspektion, Palpation und Perkussion des Magens. Inspektion. Palpation und Perkussion des Darms. Rektale digitale Untersuchung. Seite 1 2ff. 201f. 23ff. 26 ff. 28 ff ff. 69 ff. 92ff.
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