Geschlossene Heimerziehung - ungeliebte Ultima Ratio oder wirkungsvolle Hilfe mit klarer Indikation?
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- Gerhardt Biermann
- vor 6 Jahren
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1 Geschlossene Heimerziehung - ungeliebte Ultima Ratio oder wirkungsvolle Hilfe mit klarer Indikation? XXXV. DGKJP Kongress Ulm Marc Schmid, Ulm, 22. März 2017 Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik 1
2 Übersicht über das Symposium Was erwartet Sie heute? Einleitung: Marc Schmid & Martina Fritz Referent: Michael Kölch Indikation zur geschlossenen Heimerziehung aus kinder- und jugendpsychiatrischer Perspektive Referentin: Martina Fritz Ethische, rechtliche und pädagogische Qualitätsstandards der GU14plus Referent: Nils Jenkel Welche Jugendlichen sind in der geschlossenen Heimerziehung und wie lassen sich die Verläufe beschreiben Erkenntnisse aus einer epidemiologischen Untersuchung 2
3 Geschlossene Unterbringung Einleitung zur Öffentlichkeitsarbeit «Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.» Abraham Lincoln 3
4 Geschützte freiheitsentziehende Maßnahmen Kaum ein Thema polarisiert derart mit jedem Skandal mehr Strassenkinder-in-Deutschland jf.jpg Dennoch gibt es im Vergleich zur Relevanz und Intensität der Debatte sehr wenig Forschung in diesem Bereich - «Guter Grund» für dieses Symposium 78D2276FA68857EE05811C3C43E12AF31E0905&q=haasenburg+skandal&si mid= &selectedindex=3&qpvt=haasenburg+skandal&aj axhist=0 4
5 Geschützte freiheitsentziehende Maßnahmen Kaum ein Thema polarisiert derart mit jedem Skandal mehr Debatte versachlichen und rational argumentieren es braucht sowohl epidemiologische Forschung als auch Verlaufsuntersuchungen? Strassenkinder-in-Deutschland jf.jpg Dennoch gibt es im Vergleich zur Relevanz und Intensität der Debatte sehr wenig Forschung in diesem Bereich - «Guter Grund» für dieses Symposium 78D2276FA68857EE05811C3C43E12AF31E0905&q=haasenburg+skandal&si mid= &selectedindex=3&qpvt=haasenburg+skandal&aj axhist=0 5
6 Geschützte freiheitsentziehende Maßnahmen Kaum ein Thema polarisiert derart mit jedem Skandal mehr Debatte versachlichen und rational argumentieren es braucht sowohl epidemiologische Forschung als auch Verlaufsuntersuchungen? Strassenkinder-in-Deutschland jf.jpg Dennoch gibt es im Vergleich zur Relevanz und Intensität der Debatte sehr wenig Forschung in diesem Bereich - «Guter Grund» für dieses Symposium Fachliche und ethische Standards der GU-14 plus 78D2276FA68857EE05811C3C43E12AF31E0905&q=haasenburg+skandal&si mid= &selectedindex=3&qpvt=haasenburg+skandal&aj axhist=0 6
7 Geschützte freiheitsentziehende Maßnahmen Kaum ein Thema polarisiert derart mit jedem Skandal mehr Debatte versachlichen und rational argumentieren es braucht sowohl epidemiologische Forschung als auch Verlaufsuntersuchungen? Klare Haltung! Strassenkinder-in-Deutschland jf.jpg Dennoch gibt es im Vergleich zur Relevanz und Intensität der Debatte sehr wenig Forschung in diesem Bereich - «Guter Grund» für dieses Symposium Fachliche und ethische Standards der GU-14 plus 78D2276FA68857EE05811C3C43E12AF31E0905&q=haasenburg+skandal&si mid= &selectedindex=3&qpvt=haasenburg+skandal&aj axhist=0 7
8 Offen und geschlossen geführte Station in der Erwachsenenpsychiatrie Lang U. (2012): «Innovative Psychiatrie mit offenen Türen» % Offen Geschlossen Übergriffe Zwangsmedikation 8
9 Lehren aus dem Haasenburg-Skandal Regelsysteme müssen für Klienten und Mitarbeitende hinterfragbar bleiben Fachliche, ethische Standards- und Qualitätssicherung esssentiell. Sozialpädagogische Fachkräfte sollten auf ihr Gefühl hören und Regeln, die ihrem Gefühl widersprechen, hinterfragen können. Regelwerk muss immer wieder hinterfragt und diskutiert werden. Beschwerdesysteme für Klienten. Milgram-Experiment (1961): 65% der Probanden, alleine 60% sind bereit, potentiell tödliche Stromschläge zu verabreichen. Weniger als 5% machen dies, wenn sie wissen, dass andere PN sich geweigert haben (Milgram 1963). 9
10 Indikation für freiheitsentziehende Maßnahmen Schwierige Balancen für Gutachter Gefährdung der weiteren Entwicklung Verunsicherung und Belastung durch GU 10
11 Indikation für freiheitsentziehende Maßnahmen Schwierige Balancen für Gutachter Alternativen Gefährdung der weiteren Entwicklung Verunsicherung und Belastung durch GU 11
12 Indikation für freiheitsentziehende Maßnahmen Schwierige Balancen für Gutachter Entzieht sich Alternativen Gefährdung der weiteren Entwicklung Verunsicherung und Belastung durch GU 12
13 Indikation für freiheitsentziehende Maßnahmen Schwierige Balancen für Gutachter Gefährdung erhöht sich beim Scheitern von Alternativen Gefährdung der weiteren Entwicklung Verunsicherung und Belastung durch GU 13
14 Indikation für freiheitsentziehende Maßnahmen Schwierige Balancen für Gutachter Nur bedingt kontraktfähig undurchsichtige Verstärkungsbedingungen Gefährdung der weiteren Entwicklung Verunsicherung und Belastung durch GU 14
15 Fazit der Einleitung Es braucht qualitativ hochwertige GU und Forschung dazu «Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist.» Matthias Claudius ( ), Deutscher Dichter img.fotocommunity.com/images/emotionen/verzweiflung/freiheit-a jpg&w=1000&h =773&ei=tsXOUdS9O8nvswaY7oHwBw&zoom=1&iact=rc&dur=461&page=2&tbnh=138&tbnw=1 85&start=24&ndsp=36&ved=1t:429,r:59,s:0,i:272&tx=61&ty=49&biw=1280&bih=
16 Heimerziehung scheitert häufig, weil Ein pädagogisches Dilemma Gehen kaum Beziehungen ein Dilemma: Brauchen Unterstützung bei der Selbstregulation Klienten brauchen Beziehung, um Selbstregulation erlernen zu können können aber noch keine normalen Beziehungen eingehen 16
17 Eine Traumapädagogik braucht es, weil Ein traumapädagogischer Lösungsversuch Gehen kaum Beziehungen ein Lösungsidee: Brauchen Unterstützung bei der Selbstregulation Sicherer Ort mit verlässlichen Beziehungsangeboten und korrigierende n Beziehungserfahrungen 17
18 Eine geschlossene Unterbringung Wenn die Jugendlichen sich entziehen Geschützter Rahmen Gehen kaum Beziehungen ein Lösungsidee: Brauchen Unterstützung bei der Selbstregulation Verordneter Sicherer Ort mit verlässlichen Beziehungsangeboten und korrigierenden Beziehungserfahrungen 18
19 Traumapädagogische Haltungen im Zwangskontext Haltungselemente Unbedingte Wertschätzung "Guter Grund" Individualisierung Transparenz Partizipation Zukunftsorientierung- Entwicklungsförderung Freiheitsentzug und Zwangsmaßnahmen Wertschätzung des Autonomiestrebens/Widerstands des/der Jugendlichen und der Überlebensleistung und der Angst vor emotionalem Kontakt. Jede Anwendung von Zwangsmassnahmen muss begründet werden können. Der gute Grund für jede Zwangsmassnahmen (Gründe des Kindes, Gründe der Helfer) auch der GU sollte in der anschliessenden Reflektion von beiden Seiten verstanden werden, auch wenn man nicht damit einverstanden ist und dies nicht sein muss/kann. Die Individualität der Kinder wird auch im Zwangskontext gefördert Kleidungsstil und Zimmer sollen individuell, aber heil(-sam) gestaltet sein. Transparenz über die Anwendung und den Ablauf des pädagogischen Alltages und insbesondere des Ablaufes von Zwangsmaßnahmen, d.h. antizipieren und durchgehen von Szenarien möglichen Zwangsmaßnahmen und alternativen Handlungsmöglichkeiten. Vermeidet Eskalationen durch traumatische Wiedererinnerungen, Trägt sehr zur Deeskalation bei. Gerade weil die Partizipationsmöglichkeiten des/r Jugendlichen durch die GU stark eingeschränkt sind, sollten diese im pädagogischen Alltag besonders betont werden. Es sollten möglichst viele Möglichkeiten der Kontrolle und Mitbestimmung geschaffen werden. Die geschlossenen Unterbringung ist als Übergang zu definieren, und es wird schon sobald wie möglich/bei der Aufnahme darauf geachtet, dass das gemeinsame Ziel, eine gute Anschlusslösung zu finden, gemeinsam entwickelt wird.
20 Fazit: Es ist sehr wichtig Übergabe an Michael Kölch «Frei ist nicht wer tun kann was er will, sondern wer werden kann was er soll.» Paul Lagarde 239AF5&q=Sachliche+ Analyse&simid= &selectedIndex=240&ajaxhist=0 20
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