Unterrichtsvorhaben III. Thema: Freiheit und Gleichheit für alle!? Die Menschenrechte in historischer Perspektive. Vorhabenbezogene Absprachen

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1 Unterrichtsvorhaben III Thema: Freiheit und Gleichheit für alle!? Die Menschenrechte in historischer Perspektive Unterrichtssequenzen Humanismustheorien anhand grundlegender Zu entwickelnde Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erläutern Humanismustheorien anhand grundlegender Schriften wie z.b. dem Werk Dialogo von Galileo Galilei oder Francois Rabelais, und beschreiben deren Denken und Handeln in ihrer durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart und erläutern Zusammenhänge zwischen dem Denken der Humanisten der Renaissance und dem der Philosophen der Antike (SK 4,6). beurteilen angeleitet das Handeln der historischen Akteure zur Zeit des Humanismus und deren Motive und beurteilen, ob die Zeit der Renaissance/ des Humanismus als Beginn der Neuzeit eingestuft werden kann (UK 1). erläutern den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen z.b. anhand des Werkes Dialogo von Galileo Galilei und dme Roman von Jostein Gaarder Sofies Welt, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her. Bezug nehmend darauf wenden sie aufgabenbegleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von und kritischen Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen fachgerecht an (MK 3,6). stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der Vorhabenbezogene Absprachen

2 Ideen der Aufklärung eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar, indem sie beispielsweise das Verständnis von Modernität während der Zeit des Humanismus mit ihrem heutigen in Beziehung setzen und verdeutlichen, wer an den damaligen neuen Entwicklungen teilhaben konnte und wie sich die mögliche Teilhabe heute darstellt. Denkbar wäre auch, für das in der Oberstufe fiktiv einzuführende Fach Humanismus die notwendigen Fachinhalte zusammen stellen zu lassen. (HK 1) arbeiten anhand grundlegender Schriften der Philosophen das Denken und die Prinzipien der Aufklärung heraus. (SK 4) identifizieren die Aufklärung als ideengeschichtliche Wurzel der Moderne mit Auswirkungen auf die Gegenwart. (SK 5) Die SuS beurteilen, welche Ansprüche und Konsequenzen die Ideen der Aufklärung im absolutistischem Staat Frankreichs erzeugen. (UK 4) identifizieren Verstehensprobleme in den philosophischen Texten der Aufklärung und führen angeleitet die notwendigen Klärungen herbei. (MK 7) stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt dar, indem Sie übersichtliche Schemata zu den Ideen der Aufklärung entwickeln, in denen die Besonderheiten herausgehoben werden. (HK 1) Ursachen und Verlauf der Französischen Revolution unter Berücksichtigung erarbeiten sich die einzelnen Krisenphänomene des vorrevolutionären Frankreichs und ordnen sie in einen räumlichen und sachthematischen

3 der Menschen- und Bürgerrechte Gesamtzusammenhang ein, so dass vor allem die sozialen und politischen Missstände im Zentrum stehen. (SK 1) erläutern unter Berücksichtigung der Interessen der Akteure, warum die Epoche nahezu in eine Revolution hineinsteuern musste und lernen dabei, themenspezifische Fachbegriffe (Absolutismus; Cahiers de doleances; Grand Peur etc.) als Narratio-Ankerpunkte zu begreifen und anzuwenden. (SK 2) lernen die drei Phasen der Revolution zu unterscheiden, indem sie sich erarbeiten, welche Aktionen Anlässe für welche Reaktionen bildeten und letztlich leitende Ideen für die Phasen benennen können. Hierbei sollte im Zentrum das Erkenntnisziel stehen, dass viele Entwicklungen unter dem Einfluss des revolutionären Soges geschahen, quasi unter dem Druck der politisierten und frustrierten Masse. Hierzu gehören zweifellos die Abschaffung des Feudalsystems und die Erklärung der Bürger- und Menschenrechte (s. Grand Peur). (SK 3) beurteilen, dass die Forderungen der Revolutionäre und die zwischenzeitlichen Systemveränderungen für die politische und gesellschaftliche Entwicklung vieler europäischer Staaten bahnbrechend und Vorbild war. (UK 2) erkennen und beurteilen, dass eine zu extreme Radikalisierung der Politik (Jakobiner-Herrschaft) in eine gesellschaftliche Sackgasse führt, weil die Denk- und Legitimationsmuster der Herrschenden stets einen gesellschaftlichen Ausgleich als Kern besitzen sollten, um die Qualität zu besitzen, realitätenbildend zu sein. (UK 8) bewerten die Französische Revolution als Phänomen, das geschichtliche Bedingtheit abbildet und mit den ursprünglichen Ideen des Humanismus und der Aufklärung Ideen postuliert, die als Grundgedanken neuer Gesellschaften langfristige Legitimität erlangen sollten. (UK 4)

4 recherchieren fachgerecht innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen zu einfachen Problemstellungen, beispielsweise zu Protagonisten der drei Phasen der Revolution. (MK 2) erarbeiten sich und erläutern dann den Unterschied zwischen Quellen und Darstellungen, vergleichen Informationen aus ihnen miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her, indem sie beispielsweise die Cahiers de doleances nach regionales oder soziologischen Kriterien vergleichen und modernen Darstellungen zu den Cahiers gegenüber stellen. (MK 3) stellen grundlegende Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet und strukturiert in Skizzen und Strukturbildern dar, indem sie beispielsweise versuchen die politische Hierarchie während der Jakobinerherrschaft grafisch darzustellen. (MK 8) Entwicklung der Menschen- und Bürgerrechte in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert anhand von zwei Beispielen entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen, indem sie beispielsweise aktuelle Forderungen nach mehr politischer Partizipation vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Französischen Revolution betrachten und erkennen, dass zu große Veränderungen destabilisierend sein können (s. Jakobinerherrschaft...). (HK 2) wählen mit der Lehrkraft zusammen, angeleitet, zwei Ereignisse aus, die die Ideen der Französischen Revolution, im Besonderen die Fixierung von Bürger- und Menschenrechten, weiter tragen und in einem anderen gesellschaftlichen Kontext neu thematisieren. Hierbei unterscheiden sie abermals, Aktionen und Reaktionen in eine historisch korrekte Beziehung zu setzen. (SK 3)

5 überprüfen an den ausgewählten Beispielen, inwieweit die Forderung nach bzw. die Festschreibung von Bürger- und Menschenrechten in den jeweiligen Gesellschaften Erfolg hatte und beurteilen Chancen und Grenzen dieser Ansprüche unter Berücksichtigung der kulturellsozialen Gegebenheiten. (UK 8) treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung, indem sie beispielsweise zusammen mit der Lehrperson die zu untersuchenden historischen Beispiele auswählen und Analysekriterien entwerfen. (MK 1) analysieren unterschiedlichste Quellen und Darstellungen unter dem Aspekt der Bürger- und Menschenrechte zu den gewählten Fallbeispielen. (MK 5) entwickeln ansatzweise Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen, indem sie beispielsweise Szenarien für die Gegenwart entwerfen, die den Bürger- und Menschenrechten deutlich gestärktere Tier- und Naturschutzrechte an die Seite stellen. Denkbar wäre auch ein Exkurs, in dem erörtert wird, wie es gelingen kann global die Gleichberechtigung der Geschlechter verbindlich voran zu treiben. (HK 2)