Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen

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1 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Rheinland-Pfalz

2 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 2 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Verfasser: Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesverband Rheinland-Pfalz e.v. Frauenlobstraße Mainz in Zusammenarbeit mit: Naturschutzzentrum Hessen, Wetzlar Akademie für Natur- und Umweltschutz; Sachbereich wissenschaftlicher Naturschutz im Auftrag von: Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz Oppenheim Bearbeiter: Mitarbeit: Andreas Schmidt (Käfer) Gerd Bauschmann (Wirbeltiere) Siegfried Schuch Kathrin Bernardy Robert Abbel Anne Jung Jan Pauly Daniela Dietsche Christian Lehr Dorothee Ader

3 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 3 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Gliederung: Seite: 1. Einleitung 4 2. Beschreibung des Untersuchungsgebietes 5 3. Nahrungsanalyse Gewölleuntersuchungen In Gewöllen nachgewiesene Käfer In Gewöllen nachgewiesene Wirbeltiere 3.2 Bodenfallen Unterschiede zwischen den Untersuchungsstandorten Unterschiede zwischen den verschiedenen Nutzungsformen Phänologische Unterschiede Faunistisch interessante Käferarten 3.3 Diskussion Vom Steinkauz präferierte Käferarten Das Untersuchungsgebiet aus koleopterologischer Sicht Beurteilung des Jagdgebietes anhand der Beutetierspektren 4. Weiteres potentielles Beutetierspektrum Quantitative Auszählung der Regenwürmer Methode Ergebnisse 4.2 Siedlungsdichte der Kleinsäuger Methode Ergebnisse 5. Überwachung einer Brutröhre mit einer Videokamera Methode 5.2 Ergebnisse 6. Radiotelemetrische Untersuchung Methode 6.2 Ergebnisse 7. Zusammenfassung Diskussion Literatur Anhang 34

4 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 4 1. Einleitung Der Steinkauz (Athene noctua) ist eine kleine, vom südlichen Nord- und Ostseeraum bis China im Osten und Nordafrika im Süden verbreitete Eulenart. In Mitteleuropa kommt er in tiefer gelegenen, waldarmen Landschaften i.d.r. unter 500 m ü. NN mit starken Schwankungen der Bestände und Siedlungsdichten vor. Als typische Habitate gelten kopfbaumreiches, offenes Grünland (Wiesen und Weiden), alte Streuobstwiesen und Randbereiche von Siedlungen (alte Gebäude) mit Gärten und Ruderalflächen. Der seit den 1950er Jahren zu verzeichnende starke Bestandsrückgang in Mitteleuropa (BAUER et al. 1996) hat dazu geführt, dass einige Bundesländer nur noch wenige Restbestände aufweisen. So brüten beispielsweise in den neuen Bundesländern weniger als 50 Brutpaare (BP). Die beste Bestandssituation verzeichnet Nordrhein-Westfalen (ca BP) gefolgt von Hessen ( BP) und Rheinland-Pfalz (ca. 300 BP) (MEBS et al. 2000). Abweichend von diesen Habitatpräferenzen konnte in Rheinhessen in der Nähe von Nierstein im Rahmen eines Schutzprogrammes mit Steinkauzröhren von 1985 bis 1999 eine Steinkauzpopulation in einer überwiegend durch intensiven Acker- und Weinbau geprägten Landschaft entwickelt werden. Hier brüten die Steinkäuze z.t. in Revieren, die außer einem Walnussbaum (Röhrenstandort) keine weiteren vertikalen Strukturen aufweisen. Die geringen Abstände der Brutreviere und der Bruterfolg lassen auf ein geeignetes Habitat schließen. Während der Steinkauz in Südeuropa in ähnlichen Landschaftsstrukturen brütet, waren solche Habitate in Deutschland bisher unbekannt. Es wurde angenommen, dass der Steinkauz kleingliedrige und strukturreiche Reviere benötigt, wie sie z.b. in Hessen vorherrschen. Mit der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, welche Habitatbedingungen und welche Nahrungsgrundlage der Steinkauz in dieser intensiv genutzten Agrarlandschaft vorfindet, insbesondere welche landwirtschaftlichen Nutzflächen er als Nahrungshabitat in Anspruch nimmt, um aus den Ergebnissen Schutzmaßnahmen für andere Gebiete mit ähnlichen Strukturen abzuleiten. Abb.1: Position der Steinkauzröhre Nr. 1

5 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 5 Abb. 2 und Abb. 3: Positionen der Steinkauzröhren Nr. 2 und Nr. 3 Der Bruterfolg in diesen drei Steinkauzröhren war im Untersuchungszeitraum ( bis ) sehr unterschiedlich. Während aus Röhre 1 vier Jungtiere ausflogen, wurden in Röhre 2 aus zwei Eiern nur zwei Jungtiere flügge. Wahrscheinlich ist dieser geringe Bruterfolg darauf zurückzuführen, dass es sich um ein einjähriges Weibchen (Ring-Nr.: HF 38256) handelte. In Röhre 3 waren die fünf Eier nach ca. 3 Wochen Brutdauer plötzlich verschwunden, was auf einen Verlust durch den Steinmarder schließen lässt. In jedem Jahr werden von den ca. 45 Bruten im Untersuchungsgebiet etwa drei vom Marder zerstört. Die Alttiere konnten auch nach dem Gelegeverlust weiterhin im Brutrevier 3 beobachtet werden. Zu einer Ersatzbrut kam es nicht. 2. Beschreibung des Untersuchungsgebietes Das Untersuchungsgebiet liegt in der Gemarkung Nierstein, Kreis Mainz-Bingen. Es wird der naturräumlichen Einheit des Rheinhessischen Hügel- und Tafellandes zugeordnet. Standort 2 mit der untersuchten Steinkauzröhre Nr. 2 befindet sich an der Gemarkungsgrenze zu Dexheim und gehört zur Gaustraßenhöhe, einem gegliederten Höhenrücken

6 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 6 zwischen Selzbecken und Rhein. Standort 1 mit den untersuchten Steinkauzröhren Nr.1 und Nr. 3 befindet sich zwischen Nierstein, Lörzweiler und Mommenheim. Röhre 3 Röhre 1 Röhre 2 Abb. 4: Kartenausschnitt Topographische Übersichtskarte Die Höhenlage beträgt an beiden Untersuchungsstandorten 140 bis 150 m ü. NN. Im Grenzbereich zwischen subatlantischer und subkontinentaler Klimaausprägung gelegen, zählen sie mit einem mittleren Jahresniederschlag von ca. 500 mm zu den trockensten und mit einer mittleren Jahrestemperatur von 10 o C zu den wärmsten Gebieten Deutschlands. Auf einem Untergrund, der weitgehend aus Löß besteht, haben sich größtenteils Parabraunerden von lehmiger Beschaffenheit entwickelt. Mit einer Bodenwertzahl von bis zu 90 handelt es sich um sehr fruchtbare Böden, die sich für ackerbauliche Bodennutzung sehr gut eignen. Dementsprechend wird das Untersuchungsgebiet intensiv landwirtschaftlich genutzt. Auf einheitlich bewirtschafteten Flächen von bis zu 5 ha Größe wechseln sich die Nutzungstypen Sommergerste, Winterweizen, Zuckerrüben, Wein, Kartoffeln und unbefestigter Feldweg ab, so dass sich eine offene, ausgeräumte und strukturarme Landschaft mit einer geringen Grenzliniendichte ergibt. Dennoch unterscheidet sich das Gebiet durch diesen Wechsel der unterschiedlichen Nutzungstypen von den großen landwirtschaftlichen Schlägen z.b. in den neuen Bundesländern, wo großräumig keine Grenzlinien mehr vorhanden sind. Grünlandbereiche stellen in Rheinhessen eine nur unbedeutende Randerscheinung für die Pferdehaltung dar. Im Untersuchungsgebiet existierten in den untersuchten Steinkauzrevieren jeweils nur eine kleine Parzelle mit Grünlandbewirtschaftung. Die Habitatausstattung wird durch das Vorkommen von Feldlerche (ca. 20 Brutpaare), Schafstelze (ca. 10 BP) und Wachtel (ca. 15 rufende Exemplare) sehr gut charakterisiert. Die Nutzungstypen in den Bereichen der beiden Untersuchungsstandorte sind in Abb. 5 und Abb. 6 dargestellt.

7 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 7 Röhre 3 Röhre 2 Zuckerrüben Kartoffeln Winterweizen Sommergerste Senf Grünland (Klee) Wein Brache Röhre 1 Abb. 5: Nutzungstypen Standort 1 (Maßstab 1:25.000) im Jahr 1999 Zuckerrüben Wein Kasernengelände Grünland Sommergerste Winterweizen Kartoffeln Abb. 6: Nutzungstypen Standort 2 (Maßstab 1 : ) im Jahr 1999

8 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 8 3. Nahrungsanalyse Wesentliche Voraussetzung für die Besiedlung eines Reviers durch den Steinkauz ist neben dem Brutplatzangebot eine ausreichende Nahrungsgrundlage. Zur Beurteilung des Nahrungsangebotes wurden mit verschiedenen Methoden sowohl die potentiell vorhandenen als auch die tatsächlich vom Steinkauz genutzten Beutetiere bestimmt. 3.1 Gewölleuntersuchungen Das Gewöllematerial wurde am 26. Juli 1999 den drei Röhren entnommen. Da Röhre 3 erst unmittelbar vor dem Untersuchungszeitraum ausgetauscht worden war und der in dieser Röhre begonnene Brutversuch erfolglos blieb, war die quantitative Gewölleausbeute dieser Röhre zu gering, um separat analysiert zu werden. Aufgrund der einheitlichen Revierstruktur wurde dieses Gewöllematerial mit dem aus Röhre 1 zusammengefasst. Im Labor wurden die Käferfragmente und Knochenreste von den Haaren getrennt. Diejenigen Käferfragmente, die einer Art oder zumindest einer Gattung sicher zugeordnet werden konnten und die Knochen (vorzugsweise Schädelfragmente) wurden zur Bestimmung herangezogen. Die Bestimmung der Käferfragmente erfolgte durch Vergleiche mit präparierten Belegexemplaren aus verschiedenen Käfersammlungen. Als Bestimmungsliteratur für Kleinsäuger diente der bebilderte Schlüssel von RINKE (1989), in dessen Erstellung eine Reihe von Spezialliteratur eingeflossen ist. Die Schädel wurden nach Oberkiefer, linkem und rechtem Unterkiefer getrennt bestimmt. Die jeweilige Maximalzahl ergab die Anzahl der Beutetiere. Zur Bestimmung der Federn diente MÄRZ (1969) In Gewöllen nachgewiesene Käfer In den Steinkauzgewöllen fanden sich 24 verschiedene Käferarten, davon 20 als Fragmente sowie vier Arten als vollständige Käfer (Gesamtartenliste im Anhang). In den Gewöllen der Steinkauzröhre 1 waren mehr als doppelt so viele Käfer nachweisbar als in den Gewöllen der Steinkauzröhre 2. Der prozentuale Anteil der einzelnen nachgewiesenen Käferarten ist jedoch sehr ähnlich: Carabus auratus ist mit jeweils ca. einem Drittel aller nachgewiesenen Käferindividuen ganz eindeutig das wichtigste Beutetier unter den Käfern.

9 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 9 Weitere, unter dem Aspekt Steinkauzfutter" wichtige Käferarten sind: Zabrus tenebrioides, Pterostichus melanarius, Carabus nemoralis, Pseudoophonus rufipes und Ocypus ophthalmicus. Alle diese wichtigen Beutekäfer-Arten konnten auch in den Bodenfallen, die im unmittelbaren Nahbereich der beiden Steinkauzröhren exponiert waren, häufig nachgewiesen werden. Tab. 1: Individuenzahl und Dominanz (D%) aller in den Steinkauzgewöllen der beiden untersuchten Vergleichsstandorte als Fragmente nachgewiesenen Käferarten, geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max). Familie Art max Röhre 1 Röhre 2 Röhren 1+2 [mm] Ind. D(%) Ind. D(%) Ind. D(%) Carabidae Carabus auratus (LINNÉ, 1761) 30, , , ,7 Carabidae Zabrus tenebrioides (GOEZE, 1777) 15, , , ,5 Carabidae Pterostichus melanarius (ILLIGER, 1798) 17, ,0 5 5, ,0 Carabidae Carabus nemoralis (MÜLLER, 1764) 28,0 23 9,2 6 6,0 29 8,3 Carabidae Pseudoophonus rufipes (DE GEER, 1774) 16,0 19 7,6 8 8,0 27 7,7 Staphylinidae Ocypus ophthalmicus (SCOPOLI, 1763) 23,0 5 2, ,0 17 4,9 Carabidae Carabus purpurascens (FABRICIUS, 1787) 33,0 8 3,2 2 2,0 10 2,9 Carabidae Harpalus distinguendus (DUFTSCHMID, 1812) 11,2 3 1,2 7 7,0 10 2,9 Scarabaeidae Melolontha cf. melolontha (LINNÉ, 1758) 30,0 6 2,4 1 1,0 7 2,0 Carabidae Harpalus dimidiatus (ROSSI, 1790) 14,0 3 1,2 3 3,0 6 1,7 Carabidae Carabus monilis (FABRICIUS, 1792) 32,0 2 0,8 3 3,0 5 1,4 Carabidae Carabus coriaceus (LINNÉ, 1758) 40,0 3 1,2 1 1,0 4 1,1 Carabidae Harpalus affinis (SCHRANK, 1781) 12,0 4 1,6 0 0,0 4 1,1 Carabidae Nebria brevicollis (FABRICIUS, 1792) 13,0 1 0,4 2 2,0 3 0,9 Silphidae Necrophorus cf. sepultor CHARPENTIER, ,0 2 0,8 1 1,0 3 0,9 Silphidae Necrophorus germanicus (LINNÉ, 1758) 30,0 2 0,8 1 1,0 3 0,9 Geotrupidae Geotrupes cf. stercorarius (LINNÉ, 1758) 25,0 1 0,4 0 0,0 1 0,3 Histeridae Onthophilus punctatus (MÜLLER, 1771) 3,5 1 0,4 0 0,0 1 0,3 Lucanidae Dorcus parallelipipedus (LINNÉ, 1758) 32,0 1 0,4 0 0,0 1 0,3 Scarabaeidae Oryctes nasicornis (LINNÉ, 1758) 40,0 0 0,0 1 1,0 1 0,3? -Individuen ? -Arten In den Gewöllen, nicht aber in den Bodenfallen wurden folgende fünf Käferarten festgestellt: Carabus purpurascens, Melolontha cf. melolontha, Geotrupes cf. stercorarius, Dorcus parallelipipedus und Oryctes nasicornis. Zusätzlich zu den aufgrund der Fragmentierung eindeutig als Steinkauznahrung identifizierten oben aufgeführten Käfern konnten in den Gewöllen weitere vier Arten nachgewiesen werden, die keinerlei Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung aufwiesen. Es handelt sich hierbei um Käferarten, die z.t. schon als Bewohner von Vogelnestern und Steinkauzröhren bekannt sind, oder im Fall von Dermestes laniarius um eine Art, die

10 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 10 normalerweise an Aas und Knochen anzutreffen ist (nach KOCH 1989). Diese Arten dürften die Steinkauzgewölle zur Nahrungsaufnahme aktiv aufgesucht haben. Tab. 2: In den Steinkauzgewöllen der beiden untersuchten Vergleichsstandorte als vollständige Käfer nachgewiesene Käferarten Familie Art Röhre 1 Röhre 2 Histeridae Carcinops pumilio (ERICHSON, 1834) 3 Histeridae Gnathoncus buyssonit (AUZAT, 1917) 1 1 Dermestidae Dermestes laniarius (ILLIGER, 1802) 1 Tenebrionidae Alphitobius diaperinus (PANZER, 1797) In Gewöllen nachgewiesene Wirbeltiere Im Gewölle aus Röhre 1 wurden insgesamt 84 Beutetiere aus 5 Arten ermittelt, das aus Röhre 2 enthielt 37 Individuen aus drei Arten, wobei die gefundenen Sperlingsfedern nicht aus den Gewöllen stammen müssen (Tab.3). Tab. 3: Absolute und prozentuale Anteile von Wirbeltieren in Steinkauzgewöllen Familie Art Deutscher Name Röhre 1 Röhre 2 Ind. D(%) Ind. D(%) Soricidae Sorex araneus LINNAEUS 1758 Waldspitzmaus 2 2,4 0 0,0 Soricidae Crocidura russula (HERMANN 1780) Hausspitzmaus 4 4,8 0 0,0 Muridae Micromys minutus (PALLAS 1778) Zwergmaus 2 2,4 0 0,0 Muridae Apodemus sylvaticus (LINNAEUS 1758) Waldmaus 8 9,5 6 16,2 Microtidae Microtus arvalis (PALLAS 1779) Feldmaus 68 80, ,1 Passeridae Passer montanus (LINNAEUS 1758)* Feldsperling 0 0,0 1 2,7? - Individuen 84 37? - Arten 5 3 *Die in Röhre 2 gefundenen Federn des Feldsperlings (Passer montanus) können auch von einem Vogel stammen, der die Steinkauzröhre z. B. als Nachtquartier genutzt hat. Beurteilt man die Beutetierarten nach ihrem Biomasseanteil, verschieben sich die prozentualen Verhältnisse noch einmal. Für die einzelnen Arten wurden Mittelwerte für die Körpergewichte angesetzt. Der Sperlingsfund wurde - da nicht zweifelsfrei als Steinkauznahrung zu belegen - nicht berücksichtigt (Tab.9). Tab. 4: Biomasse der Kleinsäuger in Steinkauzgewöllen Art Einzelgewicht Röhre 1 Röhre 2 Sorex araneus LINNAEUS (4-16) g 20 g 0,8% 0 0,0 Crocidura russula (HERMANN 1780) 10 (6-15) g 40 g 1,7% 0 0,0 Micromys minutus (PALLAS 1778) 8 (3,5-13) g 16 g 0,7% 0 0,0 Apodemus sylvaticus (LINNAEUS 1758) 23,5 (15-32) g 188 g 7,8% 141 g 13,0% Microtus arvalis (PALLAS 1779) 31,5 (20-43) g 2142 g 89,0% 945 g 87,0% Gewicht aller Individuen 2406 g 1086 g

11 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 11 Biologie der einzelnen Kleinsäugerarten (nach GORNER & RACKETHAL 1988 und VAN DEN BRINK 1975): Waldspitzmaus (Sorex araneus) Die Waldspitzmaus ist die häufigste Spitzmausart in Mitteleuropa. Sie zeichnet sich durch eine große ökologische Anpassungsfähigkeit aus und bewohnt Wälder, Hecken, Wiesen, Felder, Moore, Sümpfe, Parks, Gewässerufer und Siedlungen. Die Tiere sind vorwiegend nacht-, aber auch tagaktiv. Sie leben auf dem Boden oder in verlassenen Mäusegängen, können aber auch geschickt in Bodennähe klettern. Hausspitzmaus (Crocidura russula) Die Hausspitzmaus bewohnt als ausgesprochener Kulturfolger Ortslagen und Gärten, kommt aber auch an Waldrändern, auf trockenen Wiesen und in gebüschreichem Gelände vor. Die Art ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie lebt am Boden. Zwergmaus (Micromys minutus) Die Zwergmaus bevorzugt Biotope mit hohem grasartigem Bewuchs. Sie kommt daher in Getreidefeldern (bevorzugt Hafer und Weizen), an Gewässerufern (mit Rohrglanzgras-, Großseggen-, Schilf- und Röhrichtbeständen), in grasdurchwachsenem Gebüsch, an Waldrändern und auf Schonungen mit Landreitgras vor. Individuell unterschiedlich können Zwergmäuse sowohl dämmerungs- und nachtaktiv als auch tagaktiv sein. Die Tiere leben fast ausschließlich im Halmbereich und kommen nur selten auf den Boden. Die Zwergmaus gilt in Rheinland-Pfalz als gefährdet (GRÜNWALD, PREUß, BITZ, BRAUN, GETTMANN, KETTERING, SIMON & WISSING 1990), in Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste (BOYE, HUTTERER & BENKEN 1998). Waldmaus (Apodemus sylvaticus) Diese Art bewohnt sowohl Laub- und Mischwälder als auch Waldränder, kommt aber auch im Freien vor, z. B. in Gärten und Parks und sogar auf Wiesen und Feldern. Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie leben bevorzugt im und auf dem Boden, können aber auch gut auf Bäume klettern. Feldmaus (Microtus arvalis) Die Feldmaus ist die häufigste Wühlmaus in Europa. Sie bewohnt alle offenen Lebensräume wie Felder, Wiesen und Weiden, Klee- und Luzerneschläge sowie Straßenböschungen. Geschlossene Waldbestände werden gemieden, gelegentlich werden Schonungen besiedelt. Die Art ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, selten auch tagaktiv. Sie lebt in Gängen dicht unter der Erdoberfläche oder auf dem Boden. 3.2 Bodenfallen Zur Erfassung der epigäischen Käferfauna kamen in den drei untersuchten Brutrevieren jeweils auf landwirtschaftlich unterschiedlich genutzten Flächen Bodenfallen (BARBER 1931) zum Einsatz. Pro Nutzungsvariante wurde eine Reihe von jeweils fünf Bodenfallen (Öffnungsdurchmesser 8,9 cm) eingegraben. Der Abstand zwischen den einzelnen Fallen betrug ca. fünf Meter. Insgesamt wurden 80 Fallen aufgestellt.

12 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 12 Als Tötungs- und Konservierungsflüssigkeit dienten Ethanol (70%) und Glycerin im Verhältnis 2:1 (unter Zusatz eines Mittels zur Oberflächenentspannung). Zum Schutz gegen Regen und Laubfall fanden - nur diffuses Licht durchlassende - Kunststoffscheiben Verwendung. Die Fallen waren vom bis zum auf den Untersuchungsflächen exponiert. Das Wechseln der Fangflüssigkeit erfolgte alle zwei bis vier Wochen. Einmal durch landwirtschaftliche Maßnahmen an einem Untersuchungsstandort zerstörte Fallen wurden nicht ersetzt. Determination und Nomenklatur Bestimmt wurden grundsätzlich alle in den Bodenfallen gefangenen Exemplare der Käferfamilie Carabidae (Laufkäfer), darüber hinaus sämtliche Käfer anderer Familien, die größer als 10 mm waren (s. Gesamtartenliste im Anhang). Die Determination der Käfer erfolgte nach FREUDE, HARDE & LOHSE ( ), LOHSE & LUCHT (1989, 1992, 1993) sowie TRAUTNER & GEIGENMÜLLER (1987). Die Nomenklatur der Käfer richtet sich nach KÖHLER & KLAUSNITZER (1998). Aktivitätsdominanz und Größenklassen Aus den Gesamtfallenfängen sind für die einzelnen Käferarten die Aktivitätsdominanzen (relative Häufigkeit einer Art) nach folgender Formel errechnet worden: D = b / a. 100 Dabei ist b die Individuenzahl der zu untersuchenden Art und a die Individuenzahl aller Arten eines Standortes. Zur Beurteilung der Dominanz werden üblicherweise folgende Größenklassen verwendet (PALISSA et al. 1979): > 10% - eudominant >5-10% - dominant >2 5 % - subdominant 1 2 % - rezedent < 1% - subrezedent Unterschiede zwischen den Untersuchungsstandorten In den Bodenfallen konnten 124 Käferarten nachgewiesen werden (Gesamtartenliste im Anhang). Unter dem Aspekt, dass es sich um eine Untersuchung zur Nahrungs-Ökologie des Steinkauzes handelt, sind im Folgenden ausschließlich Käfer ausgewertet worden, die aufgrund ihrer Größe als relevante Steinkauznahrung in Frage kommen. Hierbei wurde als Grenzwert die Mindestgröße von 10 mm festgesetzt.

13 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 13 Zweifellos frisst der Steinkauz zur Not auch kleinere Käfer. Mit dem höchstens 3,5 mm großen Histeriden Onthophilus punctulatus konnte im Rahmen dieser Untersuchung auch zumindest eine recht kleine Art sicher im Gewölle nachgewiesen werden (vgl ), jedoch ist der Anteil eines solchen Individuums an der insgesamt aufgenommenen Biomasse natürlich sehr gering. Konkret werden im Folgenden insgesamt 48 Arten näher ausgewertet. Die maximale Größe der Käfer, die nahrungsökologische Bedeutung haben, ist jeweils in den Tabellen angegeben. Ein quantitativer Vergleich der beiden Untersuchungsstandorte ist aufgrund unterschiedlicher Probemengen durch teilweise Zerstörungen der Bodenfallen (vgl. 3.2) nur bedingt möglich. Eindeutige Verbreitungsschwerpunkte mengenmäßig relevanter Arten waren: Carabus nemoralis, Necrophorus sepultor, Pterostichus melanarius, Pseudoophonus rufipes, Nebria brevicollis und Brachinus crepitans im Umfeld der Röhre 1. Carabus auratus und Ocypus ophthalmicus in der Umgebung der Röhre 2. Tab. 5: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in den Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm von beiden untersuchten Vergleichsstandorten, geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max). Familie Art max Röhre 1 Röhre 2 Röhre 1+2 [mm] Ind. D(%) Ind. Ind. D(%) Ind. Carabidae Carabus coriaceus LINNÉ, ,0 2 0,1 1 0,1 3 0,1 Carabidae Carabus monilis FABRICIUS, ,0 10 0,3 3 0,2 13 0,3 Staphylinidae Ocypus olens (MÜLLER, 1764) 32,0 2 0,1 2 0,2 4 0,1 Carabidae Carabus auratus LINNÉ, ,0 88 3, , ,6 Silphidae Necrophorus germanicus (LINNÉ, 1758) 30,0 3 0,1 0 0,0 3 0,1 Carabidae Carabus nemoralis MÜLLER, ,0 20 0,7 2 0,2 22 0,5 Staphylinidae Ocypus ophthalmicus (SCOPOLI, 1763) 23, , , ,7 Silphidae Necrophorus investigator (ZETTERSTEDT, 1824) 22,0 1 0,0 5 0,4 6 0,1 Silphidae Necrophorus sepultor CHARPENTIER, ,0 85 2,9 11 0,9 96 2,3 Silphidae Necrophorus vespillo (LINNÉ, 1758) 22,0 65 2, , ,1 Silphidae Necrophorus fossor ERICHSON, ,0 0 0,0 2 0,2 2 0,0 Staphylinidae Ocypus melanarius (HEER, 1839) 20,0 1 0,0 1 0,1 2 0,0 Staphylinidae Ocypus pedator (GRAV., 1802) 20,0 5 0,2 0 0,0 5 0,1 Staphylinidae Ocypus winkleri (BERNH., 1906) 20,0 8 0,3 0 0,0 8 0,2 Staphylinidae Ocypus ater (GRAV., 1802) 18,0 1 0,0 0 0,0 1 0,0 Carabidae Pterostichus melanarius (ILLIGER, 1798) 17, ,3 13 1, ,9 Elateridae Agriotes pilosellus (SCHÖNHERR, 1817) 17,0 2 0,1 0 0,0 2 0,0 Elateridae Hemicrepidius hirtus (HERBST, 1784) 17,0 20 0,7 5 0,4 25 0,6 Silphidae Silpha obscura LINNÉ, ,0 3 0,1 8 0,6 11 0,3 Silphidae Silpha tristis ILLIGER, ,0 4 0,1 0 0,0 4 0,1 Carabidae Pseudoophonus rufipes (DE GEER, 1774) 16, ,6 48 3, ,0 Cantharidae Cantharis fusca LINNÉ, ,0 18 0,6 3 0,2 21 0,5 Carabidae Amara aulica (PANZER, 1797) 15,0 0 0,0 4 0,3 4 0,1

14 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 14 Carabidae Zabrus tenebrioides (GOEZE, 1777) 15,0 29 1,0 14 1,1 43 1,0 Silphidae Phosphuga atrata (LINNÉ, 1758) 15,0 3 0,1 3 0,2 6 0,1 Staphylinidae Ontholestes murinus (LINNÉ, 1758) 15,0 0 0,0 1 0,1 1 0,0 Staphylinidae Platydracus stercorarius (OL., 1795) 15,0 28 1,0 1 0,1 29 0,7 Carabidae Harpalus atratus LATREILLE, ,0 2 0,1 0 0,0 2 0,0 Carabidae Harpalus dimidiatus (ROSSI, 1790) 14,0 34 1,2 26 2,1 60 1,4 Staphylinidae Philonthus succicola (THOMS., 1860) 13,5 9 0,3 6 0,5 15 0,4 Carabidae Amara eurynota (PANZER, 1797) 13,0 0 0,0 1 0,1 1 0,0 Carabidae Anisodactylus binotatus (FABRICIUS, 1787) 13,0 1 0,0 3 0,2 4 0,1 Carabidae Nebria brevicollis (FABRICIUS, 1792) 13, ,4 9 0, ,4 Carabidae Ophonus ardosiacus LUTSHNIK, ,0 0 0,0 20 1,6 20 0,5 Carabidae Poecilus cupreus (LINNÉ, 1758) 13,0 16 0,5 0 0,0 16 0,4 Carabidae Calathus erratus SAHLBERG, ,0 94 3,2 1 0,1 95 2,3 Carabidae Harpalus affinis (SCHRANK, 1781) 12,0 33 1,1 5 0,4 38 0,9 Silphidae Thanatophilus sinuatus (FABRICIUS, 1775) 12,0 0 0,0 2 0,2 2 0,0 Staphylinidae Xantholinus semirufus (RTT.) STEEL, ,0 3 0,1 0 0,0 3 0,1 Trogidae Trox perlatus (GOEZE, 1777) 12,0 0 0,0 6 0,5 6 0,1 Carabidae Poecilus versicolor (STURM, 1824) 11,5 1 0,0 0 0,0 1 0,0 Staphylinidae Philonthus cognatus STEPH., , , , ,5 Carabidae Harpalus distinguendus (DUFTSCHMID, 1812) 11,2 52 1,8 27 2,1 79 1,9 Carabidae Harpalus tardus (PANZER, 1797) 11,0 3 0,1 3 0,2 6 0,1 Carabidae Brachinus crepitans (LINNÉ, 1758) 10, ,8 8 0, ,9 Carabidae Amara ovata (FABRICIUS, 1792) 10,0 2 0,1 1 0,1 3 0,1 Carabidae Amara similata (GYLLENHAL, 1810) 10,0 0 0,0 1 0,1 1 0,0 Scarabaeidae Onthophagus coenobita (HERBST, 1783) 10,0 0 0,0 3 0,2 3 0,1? -Individuen ? -Arten Forts. Tab. 5: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in den Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm von beiden untersuchten Vergleichsstandorten, geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max) Unterschiede zwischen den verschiedenen Nutzungsformen Auch ein quantitativer Vergleich der sechs untersuchten Nutzungstypen ist aufgrund unterschiedlicher Probenmengen durch teilweise Zerstörungen der Bodenfallen nur bedingt möglich. Vor allem der Nutzungstyp Senf war hiervon besonders betroffen. Mengenmäßig relevante Arten mit eindeutigem Verbreitungsschwerpunkt im Bereich einer der untersuchten Nutzungsvarianten waren: Carabus auratus, Carabus nemoralis, Ocypus ophthalmicus und Nebria brevicollis in den Weinbergen, Pseudoophonus rufipes, Harpalus dimidiatus und Brachinus crepitans in den Grünstreifen, Necrophorus sepultor und Necrophorus vespillo in den Sommergerstefeldern und Pterostichus melanarius in den Zuckerrübenfeldern.

15 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 15 Tab. 6: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm im Bereich der verschiedenen untersuchten Nutzungstypen, geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max). grün: Grünstreifen; somm: Sommergerste; zuck: Zuckerrüben; rebe: Weinberg; wint: Winterweizen; senf: Senf Familie Art max Nutzung [mm] grün somm zuck rebe wint senf Carabidae Carabus coriaceus LINNÉ, , Carabidae Carabus monilis FABRICIUS, , Staphylinidae Ocypus olens (MÜLLER, 1764) 32, Carabidae Carabus auratus LINNÉ, , Silphidae Necrophorus germanicus (LINNÉ, 1758) 30, Carabidae Carabus nemoralis MÜLLER, , Staphylinidae Ocypus ophthalmicus (SCOPOLI, 1763) 23, Silphidae Necrophorus investigator ZETTERSTEDT, , Silphidae Necrophorus sepultor CHARPENTIER, , Silphidae Necrophorus vespillo (LINNÉ, 1758) 22, Silphidae Necrophorus fossor ERICHSON, , Staphylinidae Ocypus melanarius (HEER, 1839) 20, Staphylinidae Ocypus pedator (GRAV., 1802) 20, Staphylinidae Ocypus winkleri (BERNH., 1906) 20, Staphylinidae Ocypus ater (GRAV., 1802) 18, Carabidae Pterostichus melanarius (ILLIGER, 1798) 17, Elateridae Agriotes pilosellus (SCHÖNHERR, 1817) 17, Elateridae Hemicrepidius hirtus (HERBST, 1784) 17, Silphidae Silpha obscura LINNÉ, , Silphidae Silpha tristis ILLIGER, , Carabidae Pseudoophonus rufipes (DE GEER, 1774) 16, Cantharidae Cantharis fusca LINNÉ, , Carabidae Amara aulica (PANZER, 1797) 15, Carabidae Zabrus tenebrioides (GOEZE, 1777) 15, Silphidae Phosphuga atrata (LINNÉ, 1758) 15, Staphylinidae Ontholestes murinus (LINNÉ, 1758) 15, Staphylinidae Platydracus stercorarius (OL., 1795) 15, Carabidae Harpalus atratus LATREILLE, , Carabidae Harpalus dimidiatus (ROSSI, 1790) 14, Staphylinidae Philonthus succicola THOMS., , Carabidae Amara eurynota (PANZER, 1797) 13, Carabidae Anisodactylus binotatus (FABRICIUS, 1787) 13, Carabidae Nebria brevicollis (FABRICIUS, 1792) 13, Carabidae Ophonus ardosiacus LUTSHNIK, , Carabidae Poecilus cupreus (LINNÉ, 1758) 13, Carabidae Calathus erratus SAHLBERG, , Carabidae Harpalus affinis (SCHRANK, 1781) 12, Silphidae Thanatophilus sinuatus (FABRICIUS, 1775) 12, Staphylinidae Xantholinus semirufus (RTT.) STEEL, , Trogidae Trox perlatus (GOEZE, 1777) 12, Carabidae Poecilus versicolor (STURM, 1824) 11, Staphylinidae Philonthus cognatus STEPH., ,

16 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 16 Carabidae Harpalus distinguendus (DUFTSCHMID, 1812) 11, Carabidae Harpalus tardus (PANZER, 1797) 11, Carabidae Brachinus crepitans (LINNÉ, 1758) 10, Carabidae Amara ovata (FABRICIUS, 1792) 10, Carabidae Amara similata (GYLLENHAL, 1810) 10, Scarabaeidae Onthophagus coenobita (HERBST, 1783) 10, ? -Individuen ? -Arten Fortsetzung Tab. 6: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm im Bereich der verschiedenen untersuchten Nutzungstypen, geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max). grün: Grünstreifen; somm: Sommergerste; zuck: Zuckerrüben; rebe: Weinberg; wint: Winterweizen; senf: Senf Phänologische Unterschiede Die Entnahme der Steinkauzgewölle erfolgte am Tab.7 zeigt, welche der größeren Käferarten bis zu diesem Zeitpunkt als Steinkauznahrung überhaupt in Frage kamen. Die überwiegende Anzahl dieser Arten, und hierbei vor allem Carabus auratus, aber auch Pterostichus melanarius und Nebria brevicollis, hatte ihre Hauptaktivitätsphase im Untersuchungsgebiet vor dem Von den großen häufigen Arten hatte lediglich Ocypus ophthalmicus seine Hauptaktivitätsphase im Untersuchungsgebiet nach dem Tab. 7: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm vor und nach der Gewölleentnahme am , geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max). Familie Art max vor nach [mm] Ind. D(%) Ind. D(%) Carabidae Carabus coriaceus LINNÉ, ,0 0 0,0 3 0,2 Carabidae Carabus monilis FABRICIUS, ,0 10 0,4 3 0,2 Staphylinidae Ocypus olens (MÜLLER, 1764) 32,0 1 0,0 3 0,2 Carabidae Carabus auratus LINNÉ, , ,8 1 0,1 Silphidae Necrophorus germanicus (LINNÉ, 1758) 30,0 3 0,1 0 0,0 Carabidae Carabus nemoralis MÜLLER, ,0 14 0,5 8 0,5 Staphylinidae Ocypus ophthalmicus (SCOPOLI, 1763) 23,0 81 3, ,9 Silphidae Necrophorus investigator ZETTERSTEDT, ,0 0 0,0 6 0,4 Silphidae Necrophorus sepultor CHARPENTIER, ,0 85 3,3 11 0,7 Silphidae Necrophorus vespillo (LINNÉ, 1758) 22,0 94 3,6 78 4,9 Silphidae Necrophorus fossor ERICHSON, ,0 0 0,0 2 0,1 Staphylinidae Ocypus melanarius (HEER, 1839) 20,0 1 0,0 1 0,1 Staphylinidae Ocypus pedator (GRAV., 1802) 20,0 1 0,0 4 0,2 Staphylinidae Ocypus winkleri (BERNH., 1906) 20,0 8 0,3 0 0,0

17 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 17 Staphylinidae Ocypus ater (GRAV., 1802) 18,0 0 0,0 1 0,1 Carabidae Pterostichus melanarius (ILLIGER, 1798) 17, , ,3 Elateridae Agriotes pilosellus (SCHÖNHERR, 1817) 17,0 2 0,1 0 0,0 Elateridae Hemicrepidius hirtus (HERBST, 1784) 17,0 25 1,0 0 0,0 Silphidae Silpha obscura LINNÉ, ,0 11 0,4 0 0,0 Silphidae Silpha tristis ILLIGER, ,0 4 0,2 0 0,0 Carabidae Pseudoophonus rufipes (DE GEER, 1774) 16, , ,8 Cantharidae Cantharis fusca LINNÉ, ,0 21 0,8 0 0,0 Carabidae Amara aulica (PANZER, 1797) 15,0 0 0,0 4 0,2 Carabidae Zabrus tenebrioides (GOEZE, 1777) 15,0 23 0,9 20 1,2 Silphidae Phosphuga atrata (LINNÉ, 1758) 15,0 6 0,2 0 0,0 Staphylinidae Ontholestes murinus (LINNÉ, 1758) 15,0 1 0,0 0 0,0 Staphylinidae Platydracus stercorarius (OL., 1795) 15,0 6 0,2 23 1,4 Carabidae Harpalus atratus LATREILLE, ,0 2 0,1 0 0,0 Carabidae Harpalus dimidiatus (ROSSI, 1790) 14,0 57 2,2 3 0,2 Staphylinidae Philonthus succicola THOMS., ,5 7 0,3 8 0,5 Carabidae Amara eurynota (PANZER, 1797) 13,0 0 0,0 1 0,1 Carabidae Anisodactylus binotatus (FABRICIUS, 1787) 13,0 4 0,2 0 0,0 Carabidae Nebria brevicollis (FABRICIUS, 1792) 13, ,0 44 2,7 Carabidae Ophonus ardosiacus LUTSHNIK, ,0 5 0,2 15 0,9 Carabidae Poecilus cupreus (LINNÉ, 1758) 13,0 6 0,2 10 0,6 Carabidae Calathus erratus SAHLBERG, ,0 19 0,7 76 4,7 Carabidae Harpalus affinis (SCHRANK, 1781) 12,0 25 1,0 13 0,8 Silphidae Thanatophilus sinuatus (FABRICIUS, 1775) 12,0 0 0,0 2 0,1 Staphylinidae Xantholinus semirufus (RTT.) STEEL, ,0 0 0,0 3 0,2 Trogidae Trox perlatus (GOEZE, 1777) 12,0 6 0,2 0 0,0 Carabidae Poecilus versicolor (STURM, 1824) 11,5 1 0,0 0 0,0 Staphylinidae Philonthus cognatus STEPH., , , ,6 Carabidae Harpalus distinguendus (DUFTSCHMID, 1812) 11,2 72 2,8 7 0,4 Carabidae Harpalus tardus (PANZER, 1797) 11,0 5 0,2 1 0,1 Carabidae Brachinus crepitans (LINNÉ, 1758) 10, , ,4 Carabidae Amara ovata (FABRICIUS, 1792) 10,0 3 0,1 0 0,0 Carabidae Amara similata (GYLLENHAL, 1810) 10,0 1 0,0 0 0,0 Scarabaeidae Onthophagus coenobita (HERBST, 1783) 10,0 2 0,1 1 0,1? -Individuen ? -Arten Fortsetzung Tab. 7: Aktivitätsdichte und Dominanz (D%) aller in Bodenfallen nachgewiesenen Käferarten mit einer Größe von mindestens 10 mm vor und nach der Gewölleentnahme am , geordnet nach der in der Literatur (FREUDE, HARDE & LOHSE ) angegebenen Maximalgröße (max).

18 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite Faunistisch interessante Käferarten Sechzehn der nachgewiesenen Käferarten werden mit unterschiedlichem Gefährdungsstatus in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (BUNDESAMT FÜR NATUR- SCHUTZ 1998) geführt. Neun der nachgewiesenen Laufkäferarten werden mit unterschiedlichem Gefährdungsstatus in der Roten Liste der in Rheinland-Pfalz und im Saarland gefährdeten Sandlaufkäfer und Laufkäfer (Coleoptera: Cicindelidae, Carabidae) (SCHÜLE et al. 1997) geführt. Regionale Listen anderer betroffener Käferfamilien gibt es für Rheinland-Pfalz nicht. In Tabelle 8 wird der jeweilige Gefährdungsstatus der nachgewiesenen Käferarten angegeben. Nach den Erläuterungen des Bundesamtes für Naturschutz zur Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ 1998) bedeuten: 2 Stark gefährdet Im nahezu gesamten Verbreitungsgebiet in Deutschland gefährdete Arten. Wenn die Gefährdungsfaktoren und -ursachen weiterhin einwirken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternommen werden beziehungsweise wegfallen, ist damit zu rechnen, dass die Arten innerhalb der nächsten zehn Jahre vom Aussterben bedroht sein werden. 3 Gefährdet In großen Teilen des Verbreitungsgebietes in Deutschland gefährdete Arten. Wenn die Gefährdungsfaktoren und -ursachen weiterhin einwirken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternommen werden beziehungsweise wegfallen, ist damit zu rechnen, dass die Arten innerhalb der nächsten zehn Jahre stark gefährdet sein werden. V Arten der Vorwarnliste Arten, die aktuell noch nicht gefährdet sind, bei denen aber zu befürchten ist, dass sie innerhalb der nächsten zehn Jahre gefährdet sein werden, wenn bestimmte Faktoren weiterhin einwirken. D Daten defizitär Arten, deren Verbreitung, Biologie und Gefährdung für eine Einstufung in die anderen Kategorien nicht ausreichend bekannt ist, weil sie - bisher oft übersehen bzw. im Gelände nicht unterschieden wurden oder - erst in jüngster Zeit taxonomisch untersucht wurden (es liegen noch zu wenige Angaben über Verbreitung, Biologie und Gefährdung vor) oder - taxonomisch kritisch sind (die taxonomische Abgrenzung der Arten ist ungeklärt). Tab. 8: Im Rahmen dieser Untersuchung nachgewiesene gefährdete oder potentiell gefährdete Käferarten mit Angaben zum Gefährdungsstatus. RL-D: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ 1998) RL-RP: Rote Liste der in Rheinland-Pfalz und im Saarland gefährdeten Sandlaufkäfer und Laufkäfer (Coleoptera, Cicindelidae, Carabidae) (SCHÜLE et al. 1997) Familie Art RL-D RL-RP Apionidae Omphalapion cf. laevigatum (PAYKULL, 1792) 2 Carabidae Amara apricaria (PAYKULL, 1790) V Carabidae Amara eurynota (PANZER, 1797) V 3 Carabidae Brachinus crepitans (LINNÉ, 1758) V Carabidae Brachinus explodens DUFTSCHMID, 1812 V Carabidae Callistus lunatus (FABRICIUS, 1775) 2 2 Carabidae Carabus auratus LINNÉ, Carabidae Carabus monilis FABRICIUS, 1792 V 3 Carabidae Harpalus dimidiatus (ROSSI, 1790) V V Carabidae Harpalus luteicornis (DUFTSCHMID, 1812) V

19 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 19 Carabidae Leistus spinibarbis (FABRICIUS, 1775) V 3 Carabidae Notiophilus aquaticus (LINNÉ, 1758) V Carabidae Ophonus c.f. melletii HEER, D Curculionidae Sphenophorus striatopunctatus (GOEZE, 1777) 2 Scarabaeidae Aphodius biguttatus GERMAR, Scarabaeidae Aphodius scrofa (FABRICIUS, 1787) 3 Silphidae Necrophorus germanicus (LINNÉ, 1758) 2 Silphidae Necrophorus sepultor CHARPENTIER, Trogidae Trox perlatus (GOEZE, 1777) 2 Fortsetzung Tab. 8: Im Rahmen dieser Untersuchung nachgewiesene gefährdete oder potentiell gefährdete Käferarten mit Angaben zum Gefährdungsstatus. RL-D: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ 1998) RL-RP: Rote Liste der in Rheinland-Pfalz und im Saarland gefährdeten Sandlaufkäfer und Laufkäfer (Coleoptera, Cicindelidae, Carabidae) (SCHÜLE et al. 1997) Acht dieser Arten haben ihren Verbreitungs-Schwerpunkt in den Grünstreifen oder konnten ausschließlich dort nachgewiesen werden: Amara apricaria, Amara eurynota, Aphodius biguttatus, Brachinus crepitans, Carabus monilis, Harpalus dimidiatus, Omphalapion cf. laevigatum und Sphenophorus striatopunctatus. Vier Arten sind vor allem in den Weinbergen verbreitet oder konnten ausschließlich dort nachgewiesen werden: Brachinus explodens, Carabus auratus, Harpalus luteicornis und Ophonus cf. melletii. Zwei Arten kommen schwerpunktmäßig in den Sommergerstefeldern vor oder konnten ausschließlich dort nachgewiesen werden: Necrophorus germanicus und Necrophorus sepultor. Jeweils eine Art konnte ausschließlich in einem Winterweizen- (Callistus lunatus) bzw. einem Zuckerrübenfeld (Aphodius scrofa) nachgewiesen werden. Bei allen anderen Arten scheint die Nutzung, zumindest innerhalb der untersuchten Bandbreite, kein selektierender Faktor zu sein.

20 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite Diskussion Vom Steinkauz präferierte Käferarten Etwa ein Drittel der in den Steinkauzgewöllen festgestellten und bestimmbaren Käferfragmente stammte vom Goldlaufkäfer (Carabus auratus). Hauptverbreitungsschwerpunkt der im Untersuchungsgebiet im Bereich aller untersuchten Nutzungsvarianten nachgewiesenen Art sind die Weinberge (Tab.2). Das legt die Vermutung nahe, dass der Steinkauz hier insbesondere im Frühjahr und Frühsommer, der Hauptaktivitätszeit des Käfers (Tab.3), verstärkt jagt, zumal der Nahrungsbedarf in dieser Zeit durch die Jungenaufzucht am höchsten ist. Die Tatsache, dass es sich bei C. auratus um eine tagaktive Art handelt, legt den Schluss nahe, dass der Käfer vom Steinkauz vor allem in der Dämmerung gejagt wird. Carabus auratus ist schon mehrfach in den Gewöllen des Steinkauzes nachgewiesen worden, jedoch nur einmal auch in vergleichbarer Dominanz (UTTENDÖRFER 1952). Bei dem geschilderten Fall handelt es sich um eine Steinkauzbrut, die in den Jahren 1939 bis 1941 in einem Garten in Holland beobachtet wurde (HAVERSCHMIDT 1946 nach UTTENDÖRFER 1952). Der Grund für die ungewöhnlich hohe Dominanz von Carabus auratus in den Steinkauzgewöllen des Untersuchungsgebietes könnte der für eine Steinkauzpopulation ungewöhnliche Standort mitten in der Feldflur sein. In grünlanddominierten Gebieten, den normalerweise präferierten Steinkauzhabitaten, kommt Carabus auratus in vergleichbaren Populationsstärken nicht vor. Andere, im Rahmen dieser Untersuchung in den Gewöllen häufig nachgewiesene kleinere Laufkäferarten wie Zabrus tenebrioides, Pterostichus melanarius und Pseudoophonus rufipes werden in der Literatur seltener oder gar nicht als Bestandteil von Steinkauzgewöllen genannt (UTTENDÖRFER 1952). Zum einen sind diese Arten typische Vertreter der Feldfluren, wo sie oftmals in sehr hohen Individuenzahlen vorkommen. Damit käme als Begründung für das weitestgehende Fehlen dieser Arten in der Literatur die gleiche Argumentation zum Tragen wie oben für die Dominanz von Carabus auratus näher ausgeführt. Zum anderen sind Fragmente dieser Arten auch nicht so leicht identifizierbar wie beispielsweise solche von Carabus auratus oder anderen prägnanten Großcarabiden. Diesbezüglich war es zweifellos von Vorteil, dass das potentielle Artenspektrum in den Gewöllen durch die parallel durchgeführten Fänge mit Bodenfallen bekannt war. Der nachtaktive Getreidelaufkäfer Zabrus tenebrioides sticht aus dieser Gruppe typischer Feldcarabiden mittlerer Größe durch eine Besonderheit hervor: Der Anteil der in den Gewöllen nachgewiesenen Individuen an der Gesamtzahl in den Gewöllen identifizierbarer Käferindividuen lag mit 17,5% (Tab.4) weitaus höher als der Anteil der in den Bodenfallen nachgewiesenen Getreidelaufkäfer an der Gesamtzahl der im Rahmen dieser Untersuchung nachgewiesenen Käferindividuen mit einer Größe von mindestens 10 mm (Tab.1); hier lag der Anteil lediglich bei 1%. Was die offensichtliche Attraktivität von Zabrus tenebrioides für den Steinkauz ausmacht, ist hier nicht nachvollziehbar. Mit Carabus nemoralis und Ocypus ophthalmicus hatten zwei weitere für den Steinkauz im Untersuchungsgebiet wichtige Beutetierarten ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Weinbergen.

21 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite 21 Ocypus ophthalmicus wird in der Literatur interessanterweise überhaupt nicht als Bestandteil von Steinkauzgewöllen genannt (UTTENDÖRFER 1952), obwohl zumindest bei dieser Art eine zweifelsfreie Identifizierung keine Schwierigkeiten bereitet. Bei den wenigen Arten, die zwar in den Gewöllen, nicht aber in den Bodenfallen nachgewiesen werden konnten, handelt es sich in drei Fällen (Melolontha melolontha, Dorcus parallelipipedus und Carabus purpurascens) um Arten, die für ihre Entwicklung, Ernährung und/oder Habitatwahl waldartige Strukturen benötigen. Die Geotrupes-Arten (G. stercorarius oder G. spiniger) sind auf Exkremente phytophager Säugetiere (Rind, Pferd, Schaf) angewiesen und deshalb potentiell auf Viehweiden zu finden. Der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) schließlich bewohnt in der Regel Komposthaufen oder auch verrottende Sägemehlhaufen. Der Steinkauz hat diese Tiere also entweder bei Ausbreitungsversuchen außerhalb des normalerweise von ihnen besiedelten Habitattyps oder aber in ihrem Siedlungshabitat außerhalb der von ihm besiedelten Feldflur und der Weinberge erbeutet. Zumindest Feld-Maikäfer (Melolontha melolontha) und Mistkäfer-Arten (Geotrupes) sind vermutlich im Flug erbeutet worden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass für den Steinkauz im Untersuchungsgebiet die Weinberge zumindest im Frühling und Frühsommer ein wichtiges Jagdhabitat darstellen. Hier findet er unter anderem große Mengen der von ihm unter den Käfern präferierten Beutetierart Carabus auratus vor. Aber auch die typischen Käferarten der Feldflur finden sich in den Gewöllen, wobei Zabrus tenebrioides, gemessen an seinem Vorkommen in den Bodenfallen, überproportional häufig nachzuweisen war Das Untersuchungsgebiet aus koleopterologischer Sicht Quasi als Nebenprodukt" dieser Untersuchung konnte im Untersuchungsgebiet eine in dieser ausgeräumten, konventionell bewirtschafteten Feldflur nie erwartete Anzahl interessanter Käferarten nachgewiesen werden (Tab.8). Allein durch die nachgewiesenen gefährdeten Laufkäferarten werden die Kriterien für eine Einstufung des Gebietes als überregional bis landesweit bedeutend erfüllt. Das ist Stufe 8 in einer 9-stufigen Tabelle zur Bewertung von Laufkäfer-Vorkommen (TRAUT- NER 1996). Die Nachweise gefährdeter Käferarten aus anderen Familien erhärten diese Einstufung. Da insbesondere den Grünstreifen hierbei eine große Bedeutung zukommt (vgl ), sollte über eine Ausweitung solcher Strukturen nachgedacht werden. Auf ein Ausbringen von Insektiziden sollte vollständig verzichtet werden!

22 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite Beurteilung des Jagdgebietes anhand der Beutetierspektren Röhre 1 In den Gewöllen konnten 5 Kleinsäugerarten nachgewiesen werden. Über 80% der Beutetiere (fast 90% der Biomasse) besteht aus Feldmäusen. Dies lässt den Schluss zu, dass überwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen gejagt wurde. Die anderen in den Gewöllen gefundenen Kleinsäugerarten sind aber ein Indiz dafür, dass der Steinkauz auch in strukturreicheren Biotopen gejagt haben muss, z. B. in Dorfnähe (Hausspitzmaus), auf einer Brache oder in Gewässernähe. Röhre 2 Das Artenspektrum in den Gewöllen besteht lediglich aus zwei Arten. Die Feldmaus macht dabei ebenfalls über 80% (87% der Biomasse) aus. Da auch die Waldmaus (und der Feldsperling) auf Feldern leben, lässt dies den Schluss zu, dass der Steinkauz in diesem Gebiet seine Beute nur im reinen Agrarbereich gemacht hat. Nach GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER (1980) stellen Feldmäuse die Hauptbeute des Steinkauzes dar, gefolgt von echten Mäusen und anderen Wühlmäusen. Spitzmäuse werden nur ungern gefressen. Nach dem Biomasseanteil sind als Steinkauzbeute nur häufig vorkommende Bodenformen der offenen Landschaft" relevant. UTTENDÖRFER (1952) fand in Steinkauzgewöllen aus ganz Mitteleuropa 2269 Wirbeltiere, davon 2093 Kleinsäuger. 73% der Wirbeltiere bzw. 79% der Kleinsäuger waren Feldmäuse. Dies entspricht fast exakt dem hier gewonnenen Ergebnis. Auch der Anteil von echten Mäusen liegt mit 11,9% bzw. 16,2% im Bereich des von UTTENDÖRFER ermittelten Wertes von 13%. Lediglich die Spitzmäuse kommen mit 7,2% dreimal so oft vor wie anhand der Literatur zu erwarten war. 4. Weiteres potentielles Beutetierspektrum 4.1 Quantitative Auszählung der Regenwürmer Methode Am 12. April, 12. Juni und am 25. September wurden an jeweils 11 Stellen Bodenproben in einer Größe von 25 x 25 x 30 cm entnommen. Anschließend wurden die in diesen Bodenproben enthaltenen Regenwürmer in einem Behälter mit Wasser ausgeschwemmt und gezählt. Während der Boden am 12. April aufgrund der vorangegangenen regnerischen Nacht relativ feucht war, war die Bodenoberfläche am 12. Juni sehr hart ausgetrocknet. Die Entnahme der Bodenprobe am 25. September erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die Getreidefelder bereits gepflügt waren. Außerdem war der Boden aufgrund der Witterung wesentlich feuchter als bei den früheren Untersuchungsterminen.

23 Nahrungs- und Habitatanalyse am Steinkauz (Athene noctua) in Rheinhessen Seite Ergebnisse Während bei den beiden ersten Probeentnahmen keine bedeutsamen Unterschiede auftraten, konnten am 25. September insbesondere auf den Ackerflächen signifikant mehr Regenwürmer festgestellt werden. Dies kann durch eine geänderte Bodenkonsistenz aufgrund feuchter Witterung im Herbst, aber auch mit dem Verbleiben der nicht verwertbaren Pflanzenreste auf den Ackerflächen erklärt werden. Insgesamt blieb die Anzahl der gefundenen Regenwürmer hinter den Erwartungen zurück. Rechnet man die Funde auf die Gesamtfläche hoch, so ergibt sich für die einzelnen Nutzungstypen eine Regenwurmanzahl von bis zu Regenwürmern / ha. Dies zeigt, dass Regenwürmer einen wichtigen Beitrag zur Ernährung des Steinkauzes leisten können, was auch durch die Ergebnisse der Videoüberwachung (vgl. 5.) bestätigt wird. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Nutzungstypen waren sehr gering; dennoch lässt sich festhalten, dass insbesondere während des Frühjahrs und Sommers den Weinbergen eine besondere Bedeutung zukommt. Die ursprüngliche Arbeitshypothese, dass Regenwürmer einen wichtigen Bestandteil des Nahrungsspektrums darstellen, kann nach diesen Funden bestätigt werden. 12. April 12. Juni 25. September Standort 1 Standort 2 Standort 1 Standort 2 Standort 1 Standort 2 Weinberge Winterweizen Sommergerste Zuckerrüben Grünstreifen Kartoffeln 1 1 4? -Individuen Tab. 9: Anzahl der gefundenen Regenwürmer im Bereich der unterschiedlichen Nutzungstypen 4.2 Siedlungsdichte der Kleinsäuger Methode Am 12. Juni und am 25. September wurden an jeweils 11 Stellen (verteilt auf die unterschiedlichen Nutzungstypen) Siedlungsdichteuntersuchungen an Kleinsäugern durchgeführt. Dabei wurde mit einem langen Seil eine 10 m x 10 m große Fläche abgesteckt und innerhalb dieser Fläche die Baudichte ausgezählt. Während der Vegetationsperiode der Nutzpflanzen musste dabei sehr sorgfältig vorgegangen werden, d.h. es konnte z.b. nicht jede Zuckerrübenpflanze aus dieser abgesteckten Fläche entfernt, sondern es musste rundherum abgesucht werden. Die mögliche Fehlerquote gleicht sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch aus, dass auch in den Weinbergen nicht alle Bauten unter dem Grasbewuchs erkennbar sind. Da im Rahmen dieser Arbeit insbesondere der Vergleich der unterschiedlichen Nutzungstypen bedeutsam ist, lassen sich hierzu auch unter Berücksichtigung dieser geringen Fehlertoleranzen eindeutige Ergebnisse erzielen.

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