Ursachen von Inflation
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- Sylvia Winkler
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1 Ursachen von Inflation Makroökonomik Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (199-26) Vorjahresveränderung in % Quelle: BfS 2
2 Welche Ursachen von Inflation kennen Sie? 3 Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv Geld als Wertaufbewahrungsmittel 4
3 1.Transaktionsmotiv Je höher die Preise der gehandelten Güter, desto grösser die Nachfrage nach Geld. Je höher das Volumen der Transaktionen (bzw. das reale BIP), desto grösser die Nachfrage nach Geld. Preise Geldnachfrage BIP 5 Die Quantitätsgleichung M V = P Y Geldmenge Preisniveau Umlaufsgeschwindigkeit reales BIP 6
4 Die Quantitätsgleichung M V = P Y Geldstrom Güterstrom Diese Gleichung gilt per Definition. Sie ist eine Geld-Nachfragefunktion. 7 Ertrag Produktion von Waren und Dienstleistungen Gütermärkte Konsumausgaben Einkauf Waren und Dienstleistungen Unternehmen der wirtschaftliche Kreislauf Haushalte Produktionsinputs Löhne, Zinsen Gewinne Märkte der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital Einkommen 8
5 Die Quantitätsgleichung Für einige Ökonomen ist die Quantitätsgleichung mehr als nur eine Definition. Inflation is always and everywhere a monetary phenomen. (Milton Friedman) konstante Umlaufgeschwindigkeit gegebenes BIP M V = P Y Aber: Ist die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes tatsächlich konstant? 9 Umlaufsgeschwindigkeit in der Schweiz V = 4 nominales BIP M Quelle: BfS, SNB, eigene Berechnung 1
6 Inflation und Quantitätsgleichung M V = P Y Ausgedrückt in Wachstumsraten: Veränderung Geldmengenwachstum + Umlaufsge- = Inflation + schwindigkeit BIP- Wachstum 11 Inflation und Quantitätsgleichung Exkurs: Europäische Zentralbank (EZB) Geldmengenwachstum = Inflation + BIP- Wachstum - Veränderung Umlaufsgeschwindigkeit Referenzwert EZB = % ~2% 2% bis 2.5% -.5% bis -1% 12
7 Inflation und Geldmengewachstum 75 Länder , durchschnittliche Jahreswerte Inflationsrate in % 1 1 Bolivien Argentinien Mexiko Israel Peru 1 1 Schweiz USA Deutschland Singapur Japan Wachstumsrate der Geldmenge in % 13 Europäische Länder Griechenland Portugal Inlfation Italien Schweden Irland Deutschland Belgien Österreich Schweiz Niederlande Spanien UK Norwegen Geldmenge Quelle: IMF 14
8 Europäische Länder Griechenland 8 Inlfation Spanien Italien UK Belgien Deutschland Schweiz Portugal Irland Geldmenge Quelle: IMF 15 Europäische Länder 2-25 Inlfation Irland Griechenland Spanien Portugal Niederlande UK Italien Belgien Österreich Norwegen Deutschland Schweden Finnland Schweiz Geldmenge Quelle: IMF 16
9 Vorjahresveränderungen LIK und M1 ( ) VJV LIK Steigen die Preise bei steigendem Geldangebot? VJV M Quelle: BfS, SNB 17 Wieso steigen die Preise bei steigendem Geldangebot? Der Zusammenhang zwischen hohen Geldmengenwachstum und Inflation ist eindeutig. Mögliche Erklärungen: Die Wirtschaftssubjekte verändern ihre Inflationserwartungen, wenn das Geldangebot steigt, und erhöhen Preise und Lohnforderungen. Die Nachfrage steigt bei gegebenen Angebot und führt zu Preissteigerungen (Marktdiagramm). 18
10 The Economic Organisation of a P.O.W. Camp R. A. Radford (Economica 1945) 19 Geld entsteht (Artikel Radford) Zigaretten werden zum allgemein anerkannten Tauschmittel (=Geld) Funktionen: Masseinheit Tauschmittel Wertaufbewahrungsmittel einheitlicher Preis für Güter setzt sich durch getrennte Märkte unterscheiden sich durch unterschiedliche Preise Arbitrage findet statt 2
11 Inflation und Deflation (Artikel Radford) Inflation = Anstieg des allgemeinen Preisniveaus Deflation = Abnahme des allgemeinen Preisniveaus Quantitätsgleichung: Zigaretten Zahlungsgewohnheiten Lebensmittel Geld Umlaufgeschwindigkeit = Preise Mengen * * M V = P Q Wenn die Geldmenge M (=Zigaretten) zunimmt und die Mengen Q (= Lebensmittel) gleich sind, muss das Preisniveau P steigen. Ist eine ständige Zunahme der Inflation möglich? 21 Inflation und Deflation (Artikel Radford) im August 1944 werden Lebensmittel- und Zigarettenrationen halbiert eigentlich sollten Preise konstant bleiben.5m V = P.5Q Aber nichtmonetäre Zigarettennachfrage halbiert sich nicht also nehmen monetäre Zigaretten um mehr als 5% ab.3m V < P.5Q Lebensmittelpreise müssen sinken 22
12 Die Quantitätsgleichung Die Quantitätsgleichung zeigt aber auch, dass bei realem Wirtschaftswachstum und konstanter Umlaufsgeschwindigkeit... M V = P Y oder die Preise sinken müssen entweder das Geldangebot wachsen muss 23 Preisentwicklung in Grossbritannien unter dem Gold Standard ( ) Quelle: Eichengreen (1996) 24
13 Geldnachfrage: Motive zur Geldhaltung Transaktionsmotiv Geld als Tauschmittel Spekulationsmotiv Geld als Wertaufbewahrungsmittel 25 Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Die Geldhaltung ist nicht kostenlos, sondern mit Opportunitätskosten verbunden = entgangene Rendite alternativer Anlageformen. Opportunitätskosten Geld = Zinssatz Je höher die Opportunitätskosten - je höher der Zinssatz - desto geringer die Geldnachfrage. Zinssatz Geldnachfrage 26
14 Werthaltungs- oder Spekulationsmotiv Geld Obligationen Vorteile: Liquidität kein Risiko Vorteile: Zinsertrag möglicher Kapitalgewinn 27 Allgemeine Geldnachfragefunktion Geldnachfrage M D = L( Y, P, i ) BIP + Preisniveau nominaler Zinssatz
15 i Die Geldnachfrage L (von Liquidität) kann als Funktion der Zinsen dargestellt werden: Bei höheren Zinsen nimmt die Geldnachfrage ab. L( Y*,P*,i) L 29 i Ein höheres BIP oder höhere Preise verschieben die Geldnachfrage nach rechts: L L( Y**,P**,i) L( Y*,P*,i) 3
16 Geldnachfrage- und angebot i Geldangebot wird durch Nationalbank bestimmt i Der Zinssatz ist Preis des Geldes auf dem Geldmarkt. M L( Y*,P*,i) L, M 31 Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann das Geldangebot und somit den Zinssatz verändern. i 1 M i i 2 L( Y*,P*,i) M 1 M 2 L, M 32
17 Wer bestimmt den Zinssatz? i Die Zentralbank kann mit ihren Instrumenten das Geldangebot und somit den Zinssatz verändern. i 1 i 2 Es gibt eine Vielzahl von Zinssätzen Geldmarktsätze oder Kurzfristzinsen: für kurzfristige Kredite mit Laufzeiten bis zu einem Jahr Kapitalmarktsätze oder Langfristzinsen: für langfristige Kredite mit Laufzeiten von über einem Jahr L( Y*,P*,i) M 1 M 2 L, M 33 Zinssätze Schweiz ( ) % 8 Kurzfristzinsen (3-Monatssatz) 6 4 Restriktive Geldpolitik Ende 8er Jahre: innerhalb von zwei Jahren von 2 auf 9.5% Quelle: SNB 34
18 Zinssätze Schweiz ( ) % 8 Kurzfristzinsen (3-Monatssatz) 6 4 Langfristzinsen (1-jährige Bundesobligationen) 2 Langfristzinsen reagieren weniger stark auf die Geldpolitik: Erwartungen und Risiko spielen eine wichtige Rolle Quelle: SNB 35 Zinssätze Schweiz ( ) % 8 Kurzfristzinsen (3-Monatssatz) Wegen dem höheren Risiko sollten Langfristzinsen über Kurzfristzinsen liegen 6 4 Langfristzinsen (1-jährige Bundesobligationen) 2 wenn Kurzfrist- höher als Langfristzinsen: inverse Zinsstruktur restriktive Geldpolitik Quelle: SNB 36
19 i Geldangebot und Preisniveau Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt... M P i 1 i 2 L( Y,P,i) M 1 M 2 L, M 37 i i 1 =i 3 Geldangebot und Preisniveau Wenn das steigende Geldangebot zu höheren Preisen führt... M P... verschiebt sich die Geldnachfrage L nach rechts. Das Zinsniveau steigt. i 2 L ( Y,P2,i) L( Y,P,i) M 1 M 2 L, M 38
20 Vorjahresveränderung LIK und Kurzfristzins ( ) Bei steigenden Preisen steigen die Zinsen Quelle: SNB, BfS 39
Ursachen von Inflation
Ursachen von Inflation Vorjahresveränderung in % Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (1990-2005) 6 5 4 3 2 1 0-1 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 Quelle: BfS 2 Welche Ursachen
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