Reisebericht: Haselnüsse Im Piemont

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1 Reisebericht: Haselnüsse Im Piemont Geführte Exkursion organisiert von: CORRADO BERTELLO Coldiretti Cuneo - Uff. Zona Ceva Via Consolata, Ceva (CN) Tel. 0174/ Cell 335/ corrado.bertello@coldiretti.it Begleitperson: Corrado Bertello, Coldiretti Cuneo Unsere Haselnusstour startete in Alba. Die Ferrero hat ihre Fabrik am Stadtrand, es riecht in der ganzen Stadt nach Nutella. Direkt und indirekt sind etwa Leute in oder für diesen Betrieb (Zulieferer etc.) beschäftig. Einerseits ein Segen für diese Region, allerdings muss man sich bewusst sein, dass keine einzige Nuss aus dem Piemont in dieser Fabrik verarbeitet wird. Die Haselnüsse werden vorwiegend aus der Türkei importiert. Die Türkei ist mengenmässig immer noch an der Spitze der Haselnuss-Weltproduktion. Es gibt aber langsam eine Verlagerung in neuere Anbaugebiete. In der Türkei kämpft man mit veralteten Anbaumethoden (die Sorten müssen von Hand gepflückt werden),resistenz-problemen und natürlich leidet man unter einem starken Preisdruck der Abnehmer. Die Anlagen sind somit auch veraltet, die Erträge sind rückläufig und es fehlt das Geld für Neuanlagen. In der Türkei erhält ein Haselnusspflücker 1 Euro 30 Cent in der Stunde. Kinderarbeit ist keine Seltenheit. Die Leute haben aber keine Alternative. Es gibt einfach keine andere Arbeit in der Schwarzmeer-Region.

2 Ferrero hingegen hat schon eine Alternative und baut in Chile und Argentinien riesige eigene Haselnussplantagen auf, die jedes Jahr um ha erweitert werden. Aber jetzt wieder zum Thema. Als erstes machten wir in der Haselnussanlage von Corrado Bertello einen Halt. Es ist noch eine jüngere Anlage. Die Sorte ist wie überall im Piemont (99 % der Anbaufläche) Tonda Gentile di Langhe. Der klassische Pflanzabstand ist 6 m x 5 m. Bei einer 10-jährigen Anlage geht man von einem Ertrag von ca. 3,5 Tonnen/ ha aus. Wenn der Boden sehr fruchtbar ist, und man die Bäume ab dem sechsten Jahr jährlich schneidet, wie in Cagnasso gebräuchlich, dann 6 x 4 m. Wenn der Boden nicht sehr fruchtbar ist und man die Bäume schneiden will, kann man 6 x 3 m machen. Wenn man die Beschneidung nicht praktizieren will, so pflanzt man sie, dort wo es fruchtbar ist, 6 x 6 m und wo es weniger fruchtbar ist, 6 x 5m. Man muss einfach wissen : je mehr Licht die Pflanze erhält, desto mehr und besser produziert sie..

3 Düngung: Junge Pflanzen bis etwa 5. Jahr erhalten eine Komplettdüngung. Die Ertragspflanzen erhalten ca Tage nach der Ernte N kg/p kg/ K kg Im April gibt man die 1. N-Gabe von 30 kg und im Mai eine 2. Gabe von 30 kg N. Die 2. Station unserer Tour war bei Franco Romanisio. Die Familie war gerade mit der Ernte beschäftigt. Az. Agr. Franco Romanisio Loc. Pià, Piozzo (CN) 335/ fraromanisio@tiscali.it

4 Interessant ist auch die Mechanisierung auf diesem Betrieb. Das Trägerfahrzeug der Erntemaschine ist ein Carraro-Wendetrakor. Jolly 2800

5 Die Haselnüsse kommen vom Feld direkt in die hofeigene Verarbeitungsstrasse. Reinigen sortieren trocknen lagern. Die Palloxe der Erntemaschine wird in den Sammelbunker entleert. Über ein Förderband gelangt das Erntegut auf verschiedene Maschinen Separieren von Steinen und Fruchthüllen

6 Mit diesem Gebläse werden leichte Teile (Laub, hohle Nüsse etc.) aussortiert Auf diesem Band werden noch die kleinen Nüsse separiert. Anschliessend gelangen die Nüsse über das Förderband in den orangen Trocknungssilo. Der Silo ist mit einem Rührwerk und einem Warmluftgebläse ausgestattet.

7 Steuerung von Silo und Trocknungsgebläse Via Schieber werden die Nüsse in die Palloxen entleert und es kann die Feuchtigkeit gemessen werden. Die Nüsse werden nun eingelagert. Verkauft werden sie, wenn die Preise am besten sind.

8 Als nächstes durften wir den Betrieb von Cagnasso Domenico besuchen. Es handelt sich hier um einen sehr innovativen Betrieb. Az. Ag. Cagnasso Domenico Via Regina Margherita, Diano D Alba (CN) 0173/ / cagnasso.domenico@libero.it Hier zwei Fotos jüngerer Anlagen. Dieser Hang ist dem Besitzer einmal nach einer Regenperiode herunter gerutscht. Sämtliche Erde musste wieder hinauf gebaggert werden und die 4-jährigen Sträucher wurden ein 2. Mal gepflanzt.

9 Der Betrieb hat sich auf eine maschinelle Schnitttechnik der Sträucher spezialisiert. Der erste Schnitt erfolgt im Standjahr. In dieser Anlage wurde in diesem Winter ein Schnitt durchgeführt. Das Bild, ein Tag nach der Ernte. Trotz dem massiven schnitttechnischen Eingriff im Winter ist der Ertrag mit 10 kg pro Baum sehr hoch ausgefallen. Im nächsten Jahr erwartet er noch einen höheren Ertrag.

10 Mit dieser Maschine werden die Schnittarbeiten ausgeführt. Der Schnitt erfolgt vertikal und gleichzeitig oben, schräg gegen die Baummitte. Die dazugehörige Ölpumpe leistet 200 lt. / Min. Seit Neuerem werden auf dem Betrieb auch Spindelanlagen mit einem Pflanzabstand von 4 m x 5 m angepflanzt. Mit diesem System (doppelte Anzahl Pflanzen) könnten schneller grössere Erträge erzielt werden. Die Schnittarbeiten erfolgen dann mit der gleichen Maschine wie oben beschrieben. Wie sich das System auf das Mikroklima (Pilzdruck usw.) auswirkt, wird sich zeigen. Interessant wäre es, diesen Betrieb in etwa sechs Jahren noch einmal zu besuchen.

11 Die Mechanisierung auf diesem Betrieb lässt keine Wünsche offen Der 3-Rad Vollernter Borio ist eine kompakte Bauweise. Das Pic-up vorne dreht sich mit dem Vorderrad auf die Seiten. Dadurch ist die Maschine sehr wendig.

12 Le tre aziende sono socie della Coop. Corilanga. Cooperativa nata da poco che ha lo scopo di accorciare la filiera sia di vendita sia di produzione.