Leitbild 3 Gerontologisches Konzept 4
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- Theresa Mina Schenck
- vor 6 Jahren
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2 I n h a lt Leitbild 3 Gerontologisches Konzept 4
3 L e i t b i l d TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» 3 Wer wir sind Wir sind eine private, nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Organisation. Wir bieten für die Standortgemeinde und die angrenzenden Regionen eine altersgemischte Tagesbetreuung für ältere Menschen und Kinder an. Das Angebot richtet sich an betreuungsbedürftige ältere Menschen, Menschen mit leichter Behinderung und Kinder im Vorschulalter. Ethik und Grundhaltung Unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft, religiöser und politischer Ausrichtung sind uns Erwachsene und Kinder willkommen. Die Begegnung der beiden Generationen, sowie die Möglichkeit, auf Wunsch angepasste Aufgaben im Zusammenleben zu übernehmen, steigert das Selbstwertgefühl der älteren Menschen und bietet den Kindern ein breites Lernfeld. Die Angehörigen werden entlastet und erhalten wertvolle Zeit- und Freiräume. Gleichzeitig wird für Senioren die Möglichkeit, länger im gewohnten Umfeld zu bleiben, eröffnet. Wir achten die Individualität der zu betreuenden Menschen und respektieren die Selbstverantwortung der Seniorinnen/Senioren. Die Mitarbeitenden berücksichtigen die Bedürfnisse beider Altersgruppen. Den zu betreuenden Menschen bieten wir Sicherheit und Geborgenheit und ein anregendes Alltagsklima.. Unsere Fähigkeiten und Kompetenzen Es wird eine fachkompetente Betreuung der älteren Menschen wie auch der Kinder gewährleistet. Im Umgang mit Angehörigen sind wir stets offen, entgegenkommend und hilfsbereit. Wir arbeiten engagiert und effizient im Team und pflegen einen kooperativen, ehrlichen Umgang, der von Respekt, gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung geprägt ist. Bei unseren Mitarbeitenden setzen wir eine hohe Leistungsbereitschaft und Identifikation mit der besonderen Aufgabe und unserem Leitbild voraus. Die Mitarbeitenden bilden sich kontinuierlich und regelmässig weiter. Organisation und Struktur Tandem «Tagesbetreuung Chli und Gross» tritt als selbstständige Einheit auf und erfüllt die definierten Zielsetzungen und Aufgaben in Eigenverantwortung. Dieses Angebot einer Tagesbetreuung für ältere Menschen und Kinder soll genügend Raum bieten, um generationenübergreifende Begegnungen zu ermöglichen. Der Tagesablauf richtet sich nach den sprachlichen und geistigen, sowie physischen und psychischen Fähigkeiten der Gruppen und deren Mitglieder. Die Qualität unserer Arbeit hat einen sehr hohen Stellenwert. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden sorgsam, verantwortungsbewusst und nach wirtschaftlichen Grundsätzen eingesetzt und verwaltet. Wir tragen Sorge zur Umwelt. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Durch Zusammenarbeit mit verwandten Organisationen und Institutionen stellen wir eine stete fachliche und organisatorische Weiterentwicklung sicher. Mit einer sachlichen und offenen Informationspolitik bieten wir Einblick in unsere Arbeit. Zukunft Wir sind offen für neue gesellschaftliche und fachliche Erkenntnisse. Wir beachten sich ändernde Bedürfnisse, Rahmenbedingungen und Veränderungen des Marktes. Unsere Institution bietet dadurch eine zeitgemässe und gefragte Dienstleistung an.
4 TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» 4 1 Einleitung 5 2 Demografische Entwicklung 5 3 Betreute Seniorengruppe 5 4 Gerontologischer Grundgedanke für die integrative Arbeit 6 5 Ziele der intergenerativen Tagesbetreuung Autonomie erhalten Ressourcen erhalten und Grenzen wahrnehmen Leistungserhalt und Steigerungsfähigkeit Anwendbarkeit der intergenerativen Begegnungsformen Angehörigenarbeit Hygiene und Pflege Räumlichkeiten 8
5 TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» 5 1 Einleitung Das gerontologische Konzept stellt unsere Grundhaltung zum Alterungsprozess des Menschen vor. Die Umsetzung wird periodisch den neuesten gerontologisch wissenschaftlichen Erkenntnissen und unseren Alltagserfahrungen überarbeitet und angepasst. Vor allem ist die generationenübergreifende Begegnungs- und Beziehungsmöglichkeit älterer Menschen mit Kindern ein tragender Bestandteil unserer Tagesbetreuung. 2 Demografische Entwicklung Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die älteren oder pflegebedürftigen Menschen meist Teil der Grossfamilien, waren integriert und übernahmen selbstverständlich Betreuungs- oder andere Aufgaben im gemeinsamen Haushalt. Die Grosseltern waren als Gesprächs- und Spielpartner meist erreichbar im Alltag. Es entstand eine natürliche Beziehung zur ältesten Generation. Für die Kinder stellten die älteren Menschen, die im gleichen Haushalt lebten, das «Tor» zur Welt der ältesten Generation dar. So kamen die Kleinen auch in Kontakt mit dem Alterungsprozess, den körperlichen Gebrechen und dem Tod. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Einstellung gegenüber dem Alter. Man baute Institutionen eigens für die alten und pflegebedürftigen Menschen. Die öffentliche Hand übernahm zusehends mehr Aufgaben, die früher in den Grossfamilien wahrgenommen wurden. Heute werden die alten und jungen Menschen nach Alter getrennt betreut, gepflegt, beschäftigt und gebildet. Entsprechend fehlt den Kindern weitgehend der natürliche Alltagsbezug zu den Gross- und Urgrosseltern bzw. zur ältesten Generation. Erst in den letzten Jahren wird wieder vermehrt über die Generationen zusammenführende Arbeit nachgedacht.. Es gibt zunehmend Einrichtungen, die den Kontakt zwischen den Generationen bewusst fördert. 3 Betreute Seniorengruppe Wir betreuen bis fünf alte, möglicherweise auch leicht pflegebedürftige, oder bewegungseingeschränkte Menschen. Wie in einer Grossfamilie können in der Tagesbetreuung Alltagserfahrungen gemeinsam mit den Kindern erlebt werden. Bei Bedarf und auf Wunsch können die erwachsenen Tagesgäste einzelne, angepasste Aufgaben im Kinderbetreuungsbereich sowie im Haushalt übernehmen. Die zu betreuenden Menschen sollen möglichst lange in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben und von ihren Angehörigen begleitet werden können. Durch unsere Tagesbetreuung werden pflegende Angehörige in ihrer anspruchsvollen Aufgabe entlastet. Sie erhalten wertvolle Freiräume zur Erholung oder können weiterhin der notwendigen Erwerbsarbeit nachgehen.
6 TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» 6 4 Gerontologischer Grundgedanke für die intergenerative Arbeit Alte Menschen haben wie wir Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen, die sie in unsere Gesellschaft einbringen können und auch einbringen möchten. Durch die intergenerative Tagesbetreuung sollen diese Kompetenzen erhalten und gefördert werden. Im Alltag noch sichtbar zu bleiben ist ein grosses Bedürfnis unserer alten Mitmenschen. Kleinere Aufgaben zu übernehmen kommt dem Wunsch, einen nützlichen Beitrag in der Öffentlichkeit zu leisten, entgegen. Die älteren Tagesgäste erhalten von den Kindern auf verschiedenen Ebenen Anregungen, die sie annehmen und von denen sie profitieren können, zum Beispiel: Vorurteile und Berührungsängste mit anderen Generationen abbauen Toleranz und Flexibilität üben, das Mass der eigenen Lern- und Leistungsfähigkeit neu erkennen und einschätzen Das Weltbild der Kinder mitgestalten, Mitteilungslust miterleben Am aktiven Leben teilnehmen und neue Aufgaben übernehmen Soziale Kompetenzen und vorhandene Beziehungsnetze stärken und erweitern, sich gegenseitig helfen und voneinander lernen Abwechslung, Spass und Lebensfreude miteinander erleben und teilen Mehr Lebensqualität durch Beziehungen und Begegnungen ermöglichen mit neuen Interessen einer Isolation entgegenwirken 5 Ziele der intergenerativen Tagesbetreuung 5.1 Autonomie erhalten Der Verlauf der autonomen Lebensgestaltung kann im Alter aktiv und präventiv beeinflusst werden. Die Prävention beinhaltet mehrere Schwerpunkte. Zunächst ist zur Förderung der Lebensqualität ein anregendes Alltagsklima sehr wichtig. Mit einer aktivierenden Lebensgestaltung können alte Menschen ihre Beweglichkeit, ihr Gedächtnis und ihre Selbständigkeit trainieren und optimieren. Zu diesem Prozess können Kinder im gemeinsamen Alltag mit ihrer Neugier und ihrem Interesse beitragen.
7 TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» Ressourcen erhalten und Grenzen wahrnehmen Die neugierige und spontane Art der kindlichen Seele erinnert alte Menschen an ihre früheren Jugendjahre mit ihrer Vielfalt an Lebensmustern. Dieser aktivierende Erinnerungsprozess fördert einen kreativen Umgang mit den aktuell vorhandenen Einschränkungen. Die alten Menschen weiten wahrgenommene Grenzen durch den veränderten Umgang aus und ihre allgemeine Autonomie wird gestärkt. Damit wird deutlich, dass Kinder jeglichen Alters ideale Partner für positive Erfahrungen und Erfolgserlebnisse sind. Die neueste Forschung zeigt, dass die Begegnung alter Menschen mit Kindern in den allermeisten Fällen gesundheitsfördernde Anreize und Wohlbefinden schaffen kann. 5.3 Leistungserhalt und Steigerungsfähigkeit Die emotionale Leistungsfähigkeit ist im Alter nicht abnehmend, sondern in der Regel ausgeprägter. Diese Fähigkeit könnte entsprechend in der Begegnung mit Kindern umgesetzt und erhalten bleiben. Das übliche defizitorientierte Denken im Bezug auf den Lebensabschnitt «Alter» sollte einer positiven Einstellung weichen. Das Wohlbefinden unserer Gäste steht im Vordergrund. Die aktivierende Wirkung durch gemeinsames Spielen und Singen, Basteln und Geschichten erzählen soll Freude bereiten und kann möglicherweise in den privaten Alltag zurück getragen werden. 5.4 Anwendbarkeit der intergenerativen Begegnungsformen Nicht jeder alte Mensch wünscht sich einen intergenerativen Austausch. Die Erfahrung zeigt, dass psychisch erkrankte ältere Menschen schwerer in eine solche Tagesbetreuung integriert werden können. Einer möglichen Überforderung aller Tagesgäste muss mit einer guten Information, Abklärung und Vorbereitung vorgebeugt werden. Obwohl Begegnungsmöglichkeiten in unserem Konzept zentral sind, respektieren wir natürlich auch die Privatsphäre und Individualität unserer Tagesgäste. Dazu bieten wir den zu betreuenden Menschen Rückzugsmöglichkeiten, die ihnen Sicherheit und Ruhe vermitteln.
8 TANDEM «Tage sbetreuung Chli und Gross» Angehörigenarbeit Wir arbeiten eng mit den Angehörigen zusammen, der regelmässige Austausch mit ihnen ist uns wichtig. Wir sind offen und transparent in der Kommunikation. Bei allfälligen Konfliktsituationen sprechen wir die betroffenen Angehörigen direkt an und versuchen in einem Gespräch gemeinsam eine optimale Lösung zu finden. Angehörigenanlässe gehören zu unserer ganzheitlichen Arbeit, sie vertiefen den Kontakt zwischen den Angehörigen und dem betreuenden Personal. 5.6 Hygiene und Pflege Wir bieten unseren Tagesgästen eine individuelle und engagierte Betreuung durch fachlich qualifiziertes Personal an, wobei wir uns an der körperlichen und geistigen Befindlichkeit der Gäste orientieren. Neben der Betreuung erbringt unser Personal individuell angepasste Leistungen der Grund- und Behandlungspflege. 5.7 Räumlichkeiten Die Räume der Tagesbetreuung entsprechen den Bedürfnissen der beiden Betreuungsgruppen. Die Einrichtung der Räumlichkeiten ist gemütlich, freundlich, hell und zweckmässig. Die Räume laden ein zum Verweilen, Entspannen, regen zu Aktivitäten an und ermöglichen so die Begegnungen und Beziehungen mit den Kindern. Ein grosses Wohn- und Esszimmer fördert die Gemeinschaft und bietet Platz für gemeinsame Aktivitäten
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