Ökologische Schweinehaltung
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- Viktor Beck
- vor 6 Jahren
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1 Ökologische Schweinehaltung Jürgen Herrle Zehntfreyhof Aussiedler Ramsthal Mobil 0172/ Fax 09704/ j.herrle@naturland-beratung.de
2 Der Öko-Markt 2015 Quelle: BÖLW Bilanzpressekonferenz 2012
3
4 Merkmale der Öko-Schweinehaltung
5 Sau raus lassen
6 EU-Öko-VO Seit dem gilt (Totalrevision für 2017 geplant): EG-Verordnung 834/2007 vom 28. Juni 2007 Öko-Basisverordnung Im Juni 2007 haben sich die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union auf eine vollständige Neufassung der EG-Öko-Verordnung geeinigt. Der Titel lautet "Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen. EG-Verordnung Nr. 889/2008 vom 5. September 2008 Durchführungsvorschriften zur neuen EG-Öko-Basisverordnung
7 Mindeststall- und Auslaufflächen Stallfläche (den Tieren zur Verfügung stehende Nettofläche) Außenfläche (Freigeländeflächen außer Weideflächen) Lebendgewicht (kg) Mindestfläche (m 2 /Tier) (m 2 /Tier) säugende Sauen mit bis zu 40 Tage alten Ferkeln 7,5 2,5 Mastschweine bis 50 bis 85 bis 110 ab 110 0,8 1,1 1,3 1,5 0,6 0,8 1 1,2 Ferkel über 40 Tage alt und bis 30 kg 0,6 0,4 Zuchtschweine weibliches Zuchtschwein männliches Zuchtschwein 2,5 6,0 (10,0 bei Natursprung) 1,9 8,0
8 Auslegung der EU-Öko-VO Haltung und Ausläufe Liegeflächen für jedes Tier, bequem, sauber, trocken, mit natürlicher Einstreu. Mindestens 50 % der Stallinnenfläche muss planbefestigt sein. Reichlich Tageslicht und natürliche Belüftung, ungehinderter Zugang zu Fressplatz und Tränke für die Schweine sind Voraussetzung. Auslauf sind für Säugetiere vorgeschrieben Sauen sind in Gruppen zu halten, außer im späten Trächtigkeitsdatum und während der Säugeperiode. Ferkel dürfen nicht in Flatdecks- oder Ferkelkäfigen gehalten werden. Bewegungsflächen zum Misten und Wühlen, sowie geeignete Wühlmaterialien (z.b. Stroh) müssen zur Verfügung stehen. Auslauffläche darf teilweise überdacht sein.
9 Naturland Kistenstall
10 Naturland Kistenstall
11 Öko versus Initiative Tierwohl Mastschweinehaltung ITW Wahlkriterien Entgelt Auswahl Anforderungen Öko 10 % mehr Platzangebot 2,80 Wahlpflicht erfüllt Ständiger Zugang zu Raufutter 2,00 Wahlpflicht erfüllt Jungebermast 1,50 Wahl - Luftkühlungsvorrichtung 0,20 Wahl - Zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial 1,00 Wahl erfüllt Saufen aus der offenen Fläche 0,70 Wahl teilweise vorhanden Unterstützung der Buchtenstrukturierung 0,20 Wahl erfüllt Scheuermöglichkeit 0,60 Wahl erfüllbar Außenklimareize 1,00 mit Auslaufpflicht erfüllt 20 % mehr Platzangebot 4,00 Wahl erfüllt 40 % mehr Platzangebot 8,00 2,3 m 2 bei Öko-Mast Komfortliegefläche 2,50 Wahl erfüllt Auslauf 1,00 Wahl erfüllt
12 Öko versus Initiative Tierwohl Ferkelaufzucht ITW Wahlkriterien Entgelt Auswahl Anforderungen Öko 10 % mehr Platzangebot 0,80 Wahlpflicht erfüllt Ständiger Zugang zu Raufutter 0,40 Wahlpflicht erfüllt Mikroklima 0,20 Wahl erfüllt Zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial 0,30 Wahl erfüllt Saufen aus der offenen Fläche 0,40 Wahl teilweise erfüllt Scheuermöglichkeit 0,40 Wahl erfüllbar Außenklimareize 0,30 mit Auslaufpflicht erfüllt 20 % mehr Platzangebot 1,20 Wahl erfüllt 40 % mehr Platzangebot 2,40 1,0 m 2 für Öko-Ferkel Komfortliegefläche 0,50 Wahl erfüllt Auslauf 0,30 mit Auslaufpflicht erfüllt
13 WelCon Bio Abferkelbucht Härle
14 WelCon Bio Abferkelbucht Härle
15 WelCon Bio Abferkelbucht Härle
16 WelCon Bio Abferkelbucht Härle
17 Öko versus Initiative Tierwohl Sauenhaltung ITW Wahlkriterien Entgelt Auswahl Anforderungen Öko 10 % mehr Platzangebot 1,40 Wahlpflicht erfüllt Ständiger Zugang zu Raufutter in der Gruppenhaltung und Bereitstellung von organischem Nestbaumaterial 0,90 Wahlpflicht erfüllt Kastration mit wirksamer Schmerzausschaltung 1,50 Wahl erfüllt Zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial 1,15 Wahl erfüllt Saufen aus der offenen Fläche in der Gruppenhaltung 0,07 Wahl teilweise erfüllt Saufen aus der offenen Fläche im Abferkelbereich 0,18 Wahl teilweise erfüllt Scheuermöglichkeit in der Gruppenhaltung 0,05 Wahl erfüllbar Gruppenhaltung spätestens ab 6. Tag nach Belegung 1,40 Wahl teilweise erfüllt Freie Abferkelung 2,00 Wahl teilweise erfüllt 4-wöchige Säugezeit 1,00 40 Tage Säugezeit Abgedecktes Ferkelnest in der Abferkelbucht 0,10 Wahl erfüllt Ferkelschlupf 0,05 Wahl erfüllt Wühlerde für Ferkel in der Abferkelbucht 0,33 Wahl erfüllbar Außenklimareiz im Wartebereich / Gruppenhaltung 0,30 Wahl erfüllt 20 % mehr Platzangebot in der Gruppenhaltung 2,20 Wahl erfüllt 40 % mehr Platzangebot in der Gruppenhaltung 4,40 4,4 m 2 bei Öko-Sauen Komfortliegefläche im Wartebereich / Gruppenhaltung 0,80 Wahl erfüllt Auslauf 0,60 Jürgen Herrle - Naturland mit der Auslaufpflicht Fachberatung erfüllt
18 Auslegung der EU-Öko-VO Fütterung 100 % Öko-Futter, vorzugsweise vom eigenen Betrieb Bis zu 100 % Umstellungs-Futter vom eigenen Betrieb, max. 30 % zugekauftes. 5 % konventionelle Eiweiß-Futtermittel (Kartoffeleiweiß) gemäß Positivliste dürfen bis eingesetzt werden, wenn das Futtermittel aus ökologischer Herkunft nicht verfügbar ist. Der Tagesration ist frisches, getrocknetes oder siliertes Raufutter beizugeben. Erlaubte Zusatzstoffe sind z. B. Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, (Öko-zertifizierte Mineralfutter) Verboten sind Futter-Antibiotika, Leistungs- u. Wachstumsförderer, synthet. Aminosäuren Die Säugezeit für Ferkel beträgt mindestens 40 Tage.
19 Fütterungsfibel der LfL
20 Auslegung der EU-Öko-VO Herkunft der Tiere Grundsätzlich nur von Öko-Betrieben wenn Ökozuchttiere nicht verfügbar sind, sind konventionelle weibliche Jungsauen (ohne bisherige Nachkommen) möglich, bis maximal 20 % des Bestands an ausgewachsenen Tieren Der Zukauf konventioneller Zuchteber ist möglich, wenn die gewünschte Eigenschaften / Abstammung bei Öko-Tieren der näheren Umgebung nicht erhältlich ist Vor einer Öko-Vermarktung sind Schweine für min. 6 Monate Umstellungszeit gemäß EG-Öko-VO zu halten.
21 Auslegung der EU-Öko-VO Tiergesundheit Krankheitsvorsorge, pflanzliche bzw. homöopathische Medikamente sind vorzuziehen Die vorbeugende Anwendung chemisch-synthetischer Arzneimittel oder Antibiotika, sowie von Hormonen ist verboten (ausgenommen sind Impfungen und Parasitenbehandlungen). Der therapeutische Einsatz dieser Medikamente ist auf Anordnung des Tierarztes möglich, dabei ist stets die doppelte Wartezeit, mindestens jedoch 48 Stunden einzuhalten. Bei mehr als 3 allopathischen Behandlungen / Jahr, bzw. mehr als einer Behandlung bei Lebenszyklen < 1 Jahr müssen ein Tier bzw. seine Erzeugnisse in der Regel konventionell vermarktet werden (ausgenommen Impfungen und Parasitenbehandlungen).
22 Auslegung der EU-Öko-VO Tierhaltungspraktiken Neben Natursprung ist künstliche Besamung zulässig. Grundsätzlich keine Eingriffe am Tier! Kastration zur Qualitätssicherung ist zulässig, Kneifen der Zähne und Kupieren von Schwänzen nicht routinemäßig (Ausnahmen, nur mit vorheriger Genehmigung der Kontrollbehörde im begründeten Einzelfall). Dabei sind jeweils angemessene Schmerz- und / oder Betäubungsmittel zu verabreichen.
23 Die Frage der Kastration Die Integrität des Schweines als Ziel Leitgedanke von Prof. Dr. Blaha => Integrität bedeutet körperliche Unversehrtheit Nach dem Verbot des Zähneschleifen und dem Langschwanz in der ökologischen Schweinehaltung ist die Kastration der letzte bisher verbliebene Eingriff am Tier.
24 Alternativen der betäubungslosen Kastration Kastration mit Betäubung (Isofluran und Ketamin) Blutiger Eingriff am Tier bleibt Isofluran in der Kritik wegen mangelnder Sedierung Aufwand durch die Notwendigkeit eines Tierarztes Ebermast Keine gemischtgeschlechtlichen Gruppen möglich Aufreiten und Penisbeißen erlauben keine körperliche Unversehrtheit Bisher ist kein Öko-Abnehmer bereit Eber abzunehmen.
25 Impfung gegen Ebergeruch Die Integrität des Schweines als Ziel Naturland empfiehlt seinen Schweinehaltern die Impfung gegen Ebergeruch. Dennoch ist jeder Naturland Landwirt frei in seiner Wahl, abhängig von den Vorgaben des Öko-Verarbeiters oder des Handels. Impfung gegen Ebergeruch Empfehlung zu 3 Impfungen ( kg) Damit gemischtgeschlechtliche Aufstallung möglich Keine bessere Leistungen durch fehlende Eiweißfuttermittel Keine Eingriffe mehr am Tier notwendig Erfüllung der Tierwohl Anforderungen Verarbeiter und Handel akzeptieren bzw. fordern diese Methode 5 Cent vom Verarbeiter für die Impfung Öko-Kontrollbehörden haben Improvac am zugelassen.
26 KTBL Stallbau Buch Ökologische Schweinehaltung Schrift 484 Ökologische Schweinehaltung Zukunftsweisende Haltungsverfahren Bestell-Nr ISBN Ausgabe 2011, 196 S. Preis 25,00
27 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
28 Strukturwandel Schweinehaltung Quelle: ISN
29 "Münsteraner Erklärung Umweltemissionen reduzieren Zielkonflikte zwischen Umwelt- und Tierschutz klar benennen und auflösen Ringelschwänze nicht mehr kürzen Tierschutz objektiv beurteilen Verbindlich und mehrjährige Verträge mit dem Einzelhandel abschließen Marktanteil von Bio-Schweinefleisch erhöhen Nachhaltige Schweinehaltung gemeinsam mit Niederlanden und Dänemark weiterentwickeln
30 künftige Herausforderungen Tierwohl Diskussion TA Luft NERC Richtlinie Dünge Vo Grundwasserschutz MRSA Diskussion Flächenverbrauch Medien
31 aktuelle Tierwohl Themen Gruppenhaltung der Sauen Kastenstand Urteil Kastrationsverzicht Ringelschwanz Freies Abferkeln Heimische Eiweißversorgung Antibiotika Reduktion
32 Bruttomarge Schweinemast
33 Kosten & Erlöse Ferkelerzeugung
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