Eine Metapher als SchluBwort
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- Beate Ursler
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1 Eine Metapher als SchluBwort Die Situation eines Kranken gleicht in vieler Hinsicht der eines Menschen, der iiber langere Zeit hinweg nur auf einem Bein steht. Nach einiger Zeit verkrampfen sich seine Muskeln, das belastete Bein beginnt zu schmerzen. Er ist kaum in der Lage, das Gleichgewicht zu halten. Doch nicht nur das Bein schmerzt, die gesamte Muskulatur beginnt sich in dieser ungwohnten Haltung zu verspannen und zu verkrampfen. Der Leidensdruck wird unertraglich, der Mensch schreit um Hilfe. Die Helfer eilen herbei, und wah rend er weiter auf dem einen Bein stehenbleibt, beginnt ein Helfer, das belastete Bein zu massieren. Ein anderer nimmt sich die verkrampfte Nackenpartie vor und walkt sie nach allen Regeln der Kunst durch. Ein dritter Helfer sieht, daf3 der Mensch sein Gleichgewicht zu verlieren droht, und bietet ihm seinen Arm als Stiitze an. Von den Umstehenden kommt der Rat, der Mensch salle vielleicht seine beiden Hande zu Hilfe nehmen, damit ihm das Stehen nicht mehr so schwer falle. Ein weiser alter Mann schlagt vor, er salle daran denken, wie gut eres eigentlich habe, wenn er sich mit Menschen vergleicht, die iiberhaupt keine Beine besitzen. Beschworend redet einer auf ihn ein, er salle sich vorstellen, er sei eine Feder, und je intensiver er sich darauf konzentriere, um so mehr wiirden seine Leiden 292
2 nachlassen. Ein abgeklarter Alter setzt wohlmeinend hinzu:»kommt Zeit, kommt Rat.«Schlief51ich geht einer der Zuschauer auf den Leidenden zu und fragt:»warum stehst du auf einem Bein? Mach doch das andere gerade und stelle dich darauf Du hast doch ein zweites Bein!«Unterdriickte oder einseitig iiberbetonte Fahigkeiten sind eine QueUe von StreR und Konflikten, die zu seelischen und psychosomatischen Storungen fiihren konnen. Die Konflikte lassen sich jedoch losen, wenn wir erkennen, dar sie im Laufe un serer Lebensgeschichte entstanden sind und deshalb kein notwendiges und unausweichliches Schicksal sein miissen, sondern Probleme und Aufgaben, die wir zu losen versuchen konnen. 293
3 Danksagung Kollegen, Patienten und Teilnehmer von Seminaren danke ich fiir Erkenntnisse, die sie mir im Verlaufe meiner psychotherapeutischen und psychosomatischen Tatigkeiten vermittelt haben. Die Falldarstellungen entstammen meiner psychotherapeutischen Arbeit in Einzel-, Familien- und Gruppenpsychotherapien. Natiirlich wurden Namen und Daten verandert, urn die Anonymitat zu wahren. Meiner Mitarbeiterin, Frau Ingrid Hofmann, danke ich fiir ihre sorgfaltige Hilfe und vielfaltige Unterstiitzung und fiir die Anregungen zur Gestaltung des Buches. Mein besonderer Dank gilt dem Springer-Verlag Heidelberg, Frau lise Wittig, fiir ihr Interesse, ihr Entgegenkommen und ihre Ermutigungen. Meinen Mitarbeiterinnen Frau Christiane Miiller und Frau Karin Elsner danke ich fiir ihre Aufgeschlossenheit und Zuverlassigkeit bei der sorgfaltigen Schreibarbeit. SchlieBlich danke ich meiner Frau Manije als Familientherapeutin und meinen Sohnen Hamid und Nawid, die als Psychiater und Psychotherapeuten mit ihren Ehepartnerinnen (Barbara und Shida) viele Anregungen gaben. Vor allem mochte ich hier diejenigen nennen, die mich motiviert und zur Weiterentwicklung in Theorie und Praxis angeregt haben: Prof. Dr. med. R. Battegay 294
4 (Basel); Prof. Dr. med. G. Benedetti (Basel); Prof. Dr. med K. Jark (Frankfurt/M.); Prof. Dr. Dr. h.c. E. Kuntz (Wetzlar); Prof. Dr. med. P. Kutter; Prof. Dr. med. H. J. Rheindorf (Bad Homburg); Dr. med. U. Boessmann (Wiesbaden); Direktor Herzog (Montabaur); Dr. med. W. Hoenmann; Willi Kohler (Frankfurt/ M.); Dr. med. M. Popovic (Frankfurt/M.); Dr. med. H. Rathke (Fulda); Dr. med. D. Schon (Regensburg), Dr. med. A. Remmers (Ortenberg), Herrn Dipl. Pad. G. Hubner (Langenhain), Frau Dr. med. H. Sombroek (Darmstadt) und Frau Dr. med. Ch. Hohenschutz (Wiesbaden). Wahrend dieses Buch auf streisgeplagte Menschen in verschiedenen Berufsgruppen und Lebensphasen eingeht, gehen die Bucher Psychosomatik und Positive Psychotherapie (erschienen im Springer-Verlag und Fischer Verlag), Positive Psychotherapie, Psychotherapie des AUtagslebens, Der Kaufmann und der Papagei und 33 und eine Form der Partnerschaft (erschienen als Taschenbucher beim Fischer-Verlag) vorangig auf psychotherapeutische Fragestellungen und Selbsthilfe ein, so dais letztlich ein Buch das andere erganzt. Daher werden an manchen Stellen bestimmte Konzepte zur Verdeutlichung der StreiSbewaltigung aus meinen fruheren Arbeiten einbezogen. Nossrat Peseschkian 295
5 Literaturverzeichnis Baha'u'llah (1990) Worte der Weisheit - Verborgene Worte. Baha'i-Verlag, Hofheim Battegay R (1992) Grenzsituationen. Fischer, Frankfurt Benedetti G (1983) Die umweltbedingten Depressionen. Zeitschrift fur Positive Psychotherapie 6: Biemer K (1994) StrelS: Epidemiologie und Pravention. Huber, Bern Gottingen Brautigam W, Christian P (1993) Psychosomatische Medizin. Thieme, Stuttgart Duhrssen A (1981) Psychogene Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen Freud S (1956) AbrilS der Psychoanalyse. Fischer, Frankfurt Heinemann E (1996) Aggression. Verstehen und bewaltigen. Herzog R (Hrsg) (1995) Konflikt-Management. Anregungen. ADG, Heft 8, SchlolS Montabaur Hoffmann SO, Hochapfel G (1995) Neurosenlehre. Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin, 5. Auf!. Schattauer, Stuttgart New York Kutter P (1989) Moderne Psychoanalyse. Eine Einfiihrung in die Psychologie unbewulster Prozesse. Verlag Internationale, Munchen Wien Lubke H (1990) Der Lebenssinn der Industriegesellschaft. Lukas A, Vetter U (Hrsg) (1993) Management. Gabler, Wiesbaden Marks I (Hrsg.) (1993) Angste. Verstehen und bewaltigen. 296
6 Mentzos S (1992)Neurotische Konfliktverarbeitung. Einfiihrung in die Psychoanalytische Neurosenlehre unter Beriicksichtigung neuer Perspektiven. Fischer, Frankfurt Peseschkian N (1993) Psychosomatik und Positive Psychotherapie. Transkultureller und interdisziplinarer Ansatz am Beispiel von 40 Krankheitsbildern. Springer, Berlin Heidelberg New York Peseschkian N (1996) Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie, 22. Aufl. Fischer, Frankfurt Peseschkian N (1993) Auf der Suche nach Sinn. Psychotherapie der kleinen Schritte. Fischer, Frankfurt Peseschkian N (1996) Positive Psychotherapie: Hoffnung ist der Schliissel zur Heilung. In: Natur und Heilen, Miinchen Schonert-Hirz S (1995) Der Brigitte StrefS-Ratgeber fiir Frauen. Goldmann, Miinchen Schmitz C, Gester P, Heitger B (Hrsg) (1992) Managerie. Auer, Heidelberg Wolfersdorf M (1994) Depression. Verstehen und bewaltigen. Weitere Literatur beim Verfasser - Abbildungsnachweis Die vier Farbabbildungert stammen von Hansmann Kulturgeschichtliches Bildarchiv, Miinchen 297
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