Demographischer und sozialer Wandel und die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen
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- Kornelius Diefenbach
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1 Demographischer und sozialer Wandel und die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen Forum 3 Erfurt, Baldo Blinkert Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft (FIFAS)
2 I. Demographischer Wandel schrumpfende Bevölkerung Niedrige Geburtenziffer Steigende Lebenserwartung postmoderner Altersaufbau
3 demographischer Wandel Schätzwerte: Grundlage 9. koordin. Bevölk.Vorausrechnung für die BRD u.älter weniger als
4 demographischer Wandel vormoderne Gesellschaft moderne Gesellschaft postmoderne Gesellschaft
5 steigender Anteil der Altersgruppen mit einem erhöhten Risiko, pflegebedürftig zu werden >90 0, ,26 Alter < 60 0,06 0,02 0, ,2 0,4 0,6 Wahrscheinlichkeiten
6 II. Sozialer Wandel Veränderungen, die sich wahrscheinlich auf die Versorgungssituation von Pflegebedürftigen auswirken Steigende Erwerbsquoten? Steigender Anteil von älteren Menschen, die allein leben? Individualisierung und Wertewandel? Veränderungen der Sozialstruktur?
7 Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich bis 2050 auf ca. 4 Millionen nahezu verdoppeln. Gleichzeitig sinkt das informelle Pflegepotential auf ca. 60 % des gegenwärtigen Stands. Gründe dafür: deutliche Abnahme der Bevölkerung im pflegefähigen und pflegebereiten Alter steigende Erwerbsbeteiligung der Frauen steigender Anteil von alleinlebenden älteren und pflegebedürftigen Menschen
8 Diese sehr wahrscheinlichen Veränderungen beeinflussen die Nachfrage nach Pflegearrangements: Die Zahl der nachgefragten Heimplätze wird sich nahezu vervierfachen.
9 Diese Entwicklung wird noch verstärkt durch den sozio-kulturellen Wandel: der Anteil der Milieus mit der größten Bereitschaft zur häuslichen Pflege wird deutlich abnehmen
10
11 Sozialer Wandel: Veränderung der Milieu- Verteilung BRD: Einwohner 40 Jahre und älter (Quelle: ALLBUS) lib. bürgerl.milieu kons.bürgerl.milieu lib.ms-milieu gesellsch.mitte kons.ms-milieu neues lib. US-Milieu trad.us-milieu
12 Solidarität in sozialen Milieus
13 Modernisierungseffekt : Prozent stabile Netzwerke sozialer Status, Lebensentwurf, Stadt-Land Land Stadt chi-quadrat-test < 0,000 Sozialer Status hoch mittel niedrig ,05 Lebensentwurf modern teils-teils vormodern ,03t Abb. 10
14 Prozent der Pflegebedürftigen mit stabilem Unterstützungsnetzwerk und soziale Milieus 90% 80% 78% 70% 60% 50% 60% 58% 50% 47% 40% 30% 27% 27% 20% 10% 0% trad. US-Milieu neues US-Milieu kons.ms-milieu ges.mitte lib.ms-milieu kons.bürg.milieu lib.bürg.milieu
15 Zeitvolumen insgesamt und sozialer Status kontrolliert für die Pflegestufe - VA Stufe 1: p<0,10 eta=0,33 Stunden pro Woche niedrig mittel hoch Pflegestufe 2+3 Pflegestufe 1 Stufe 2+3: zu wenig Fälle bei hohem Status sozialer Status Abb. 14
16 Zeitbeitrag des formellen Sektor 1 und sozialer Status kontrolliert für die Pflegestufe - VA 100 Stufe 1: n.s Stufe 2+3:n.s. Stunden pro Woche niedrig mittel hoch Pflegestufe 2+3 Pflegestufe 1 sozialer Status Abb. 16
17 Wovon hängt das informelle Pflegepotential ab? absehbare und sichere Entwicklungen schwer abschätzbare und unsichere Entwicklungen Demographischer Wandel Sozialer Wandel Institutioneller Wandel Abnehmende Bev. im Alter (pflegende Kinder) Zunehm. Zahl älterer Menschen, die allein leben (pflegende Partner) Steigende Erwerbsquoten, vor allem Frauen (pflegende Kinder) Steigende räuml. Mobilität, d.h. Trennung der Kinder von d. Eltern (pflegende Kinder) Abnehmende Bedeutung pflegebereiter Milieus? Steigende Opportunitätskosten durch Individualisierung und verbesserte Chancen auf attrakt. Positionen? Arbeitsbedingungen: Flexibilisierung; Pflegejahr Infrastrukturen zur Unterstützung d. häusl. Pflege ( Pflegemix ) Durch Casemanagement gestütztes Pflegebudget
18 Fragen: Wie ist unter den zu erwartenden Bedingungen eine hohe Qualität der Pflege zu sichern? Wie ist die an die Politik gerichtete Erwartung nach Sicherheit zu erfüllen? Gibt es eine neue Sicherheitslücke? Welche neuen Formen von Benachteiligung sind zu erwarten? Wer ist gesichert? Wer nicht? Ist der Gegensatz von häuslicher vs. stationärer Versorgung noch haltbar? welchen Stellenwert kann das freiwillige, ehrenamtliche Engagement für die Versorgung haben? welche Bedeutung haben neue Lebens- und Wohnformen? Welchen Stellenwert hat das Pflegebudget?
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