Kampfmittel in Nord- und Ostsee. Geophysikalische Untersuchung und Kampfmittelräumung von Leitungstrassen und Windpark-Arealen

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1 Kampfmittel in Nord- und Ostsee Geophysikalische Untersuchung und Kampfmittelräumung von Leitungstrassen und Windpark-Arealen Dipl.-Ing. Ulrich Schneider SeaTerra GmbH Zentrale Berlin An der Trift Wandlitz Standort Hamburg Werkstrasse Seevetal

2 SeaTerra GmbH Geophysikalische Untersuchungen und Kampfmittelräumung Onshore und Offshore Gegründet 2003 Zulassung nach 7 SprengG Fachpersonal mit Befähigung nach 20 SprengG 60 Festangestellte, darunter 12 Feuerwerker, 15 Geophysiker und 6 Kapitäne, insgesamt ca. 100 Mitarbeiter Eigene Flotte an Survey-Schiffen und ROV s Eigene Software zur Aufzeichnung und Auswertung der Kampfmittelsondierungen

000 Tonnen Ostsee ca. 300.000 Tonnen Gesamt ca. 1.600.

3 Abgeworfene, ausgelegte und versenkte Munition Geschätzte Menge an Kampfmitteln in deutschen Meeresgewässern: Nordsee ca Tonnen Ostsee ca Tonnen Gesamt ca Tonnen Nähere Informationen beim BLANO Expertenkreis Munition im Meer

4 Phasenschema der Arbeitshilfen Kampfmittelräumung ( Phase A Phase B Historische Erkundung der möglichen Kampfmittelbelastung; Bewertung Technische Erkundung kampfmittelverdächtiger Flächen Phase C 1 Räumkonzept, Planung und Ausschreibung der Räumung Phase C 2 Durchführung der Kampfmittelräumung, Abnahme, Dokumentation

5 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarien Munitionsversenkungen Luftangriffe: Bombenabwürfe über dem Meer, Luftkämpfe, Flugzeugabstürze Kampfhandlungen zur See: Minenfelder und Minensperren Militärischer Regelbetrieb: Übungstätigkeiten

6 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Munitionsversenkung Film

7 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Munitionsversenkung BLMP, 2011: Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer, S. 10, Abb. 2

Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Luftangriffe TNA: AIR 14/3672 364.

8 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Luftangriffe TNA: AIR 14/ Luftangriffe durch RAF (WW II) Abwurf von t Bomben über Deutschland 8. USAAF: t Bomben außerhalb der Zielgebiete

9 Phase A Historische Erkundung Flugrouten und Luftkämpfe AFHRA, Maxwell/USA: , 8. USAAF, Mission Files

10 Phase A Historische Erkundung Flugrouten und Luftkämpfe AFHRA, Maxwell/USA: , 8. USAAF, Mission Files

11 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Minenfelder und Minensperren Legende: 1. WK: deutsch - schwarz, englisch - rot 2. WK: deutsch - grün, englisch - blau BLMP, 2011: Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer, S. 24, Abb. 3, Møller/Wichert

12 Phase A Historische Erkundung

13 Phase A Historische Erkundung Verursachungsszenarium Militärischer Übungsbetrieb Übungsbetrieb der Royal Air Force (RAF) in den ersten Nachkriegsjahren Übungsbetrieb der DDR-Volksmarine Militärische Übungsgebiete der Bundeswehr

14 Phase B Technische Untersuchung Historische Erkundung Bewertung Technische Erkundung Daten Auswertung Räumkonzept / Räumung

15 Phase B Technische Untersuchung Ziele der Kampfmittelsondierung unter Wasser: Umfassendes Bild der auf dem Meeresgrund befindlichen Anomalien (potentielle ferromagnetische Kampfmittel) Detektion bis in die notwendige Tiefe Durchgängig exakte Positionierung aller Komponenten (horizontal/vertikal) Lückenlose Abdeckung des Sondierfeldes Sicherstellung einer zügigen Relokalisierung und Bergung

16 Phase B Technische Untersuchung Survey-Schiffe MV Mimer und DSV SeaScan1

17 Phase B Technische Untersuchung Survey-Schiff MV TRIO

18 Phase B Technische Untersuchung Survey-Boot ST04 Kanu

19 Phase B Technische Untersuchung MAG-Scanfish-Survey Geschleppte, ferngesteuerte Unterwasserplattform EIVA Scanfish III (ROTV = Remote Operated Towed Vehicle) Bereitstellung mit Winde und A-Frame Verbindung mit dem Schiff über Zug-/Datenkabel 4 Totalfeld-Magnetometer Geometrics G882 Spurabstand der Sonden ca. 1,5 m, Spurbreite gesamt 6,0 m

20 Phase B Technische Untersuchung MAG-Scanfish-Survey

21 Phase B Technische Untersuchung EIVA Scanfish III

22 Phase B Technische Untersuchung MAG-Scanfish-Survey Abstand der Sonden über Grund: 2,0 bis 2,5 m Automatische Steuerung mit Altimeter und Tiefensensoren Positionierung mit DGNSS, Kompass, MRU und USBL Datenaufnahme mit AGSDat Software (speziell für die Kampfmittelsuche entwickelt) Produktivität: ha in 12 Stunden

23 MAG-Scanfish-Survey

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31 MAG-Scanfish-Survey Minengürtel und Anomalie Seemine. Magnetometer Daten SeaTerra 2012.

32 MAG-Scanfish-Survey

33 MAG-Scanfish-Survey

34 Phase B Technische Untersuchung Fazit Geschleppte Systeme mit autonomer Höhensteuerung sind ideal für den Einsatz auf See für große Flächen mit langen Sondierbahnen. Für räumlich begrenzte Einsätze oder zum Nachsondieren von Einzelflächen können ROV gebundene Systeme verwendet werden. Ausblick Optimierung durch Scanfish-Horizontalsteuerung (3-D Scanfish) Survey mit mehreren MAG-Scanfish-Systemen nebeneinander

35 Phase B Technische Untersuchung Scanfish-Horizontalsteuerung

36 Phase C Räumkonzept und Räumung Historische Erkundung Bewertung Technische Erkundung Daten Auswertung Räumkonzept / Räumung

37 Phase C Räumung Mine in 25 m Wassertiefe freigelegt und später gesprengt. SeaTerra 2013

38 Phase C Räumung

39 Phase C Räumung Beseitigung aufgefundener Munition: Transportfähige Munition wird an Land gebracht und dem zuständigen KMRD übergeben. Nicht transportfähige maritime Sprengkörper müssen vor Ort gesprengt werden. Umweltrelevanz der Sprengungen: Eintrag chemischer Substanzen in das Meerwasser. Erhebliche Störungen des Ökosystems. Gefährdung von Meeressäugern durch Schalldruck.

40 Phase C Räumung Schutz von Meeressäugern bei Sprengungen: Vergrämungsmaßnahmen: Vertreiben von Meeressäugern (u. a. Schweinswale) aus dem Sprenggebiet. Blasenschleiertechnik: Praxiserprobt und effektiv zur Reduzierung der gefährdeten Zone. Hohe Fachkompetenz erforderlich. Wenige erfahrene Fachfirmen verfügbar.

41 Kampfmittel in Nord- und Ostsee Erfahrungen der Seaterra GmbH offshore ha Meeresgrund der Nord- und Ostsee auf Kampfmittel untersucht Verdachtspunkte freigelegt, identifiziert und ggf. geborgen (10% der Objekte > 2,0 m Tiefe unter Meeresboden - auch Kampfmittel!) 160 Kampfmittel identifiziert, geborgen oder verlagert 50 Kampfmittel durch Unterwasser-Sprengung vernichtet 0 Unfälle

42 Kampfmittel in Nord- und Ostsee Rechtslage zur Kampfmittelräumung offshore 12 Meilen Zone: Zuständigkeit der Kampfmittelräumdienste (KMRD) der Bundesländer. Bundeseinheitliche Anforderungen gem. SprengG. AWZ: Bislang keine klaren Regelungen. Zusammenarbeit mit KMRD, Orientierung an SprengG und Arbeitshilfen Kampfmittelräumung des Bundes empfehlenswert.

43 Kampfmittel in Nord- und Ostsee Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Ing. Ulrich Schneider SeaTerra GmbH Zentrale Berlin An der Trift Wandlitz Standort Hamburg Werkstrasse Seevetal

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